01 ältere Berichte auf rohr.aiax.de/alles über APOs
A200 Der Unterschied zwischen Design und ausgeliefertem Teleskop 07.02.2019
Dieter Lichtenknecker hat in der Zeit um 1980-90 seine Flatfield mit Astro-Aufnahmen beworben, die Peter Stättmeier in Hersching damals
auf dem "gehyperten" Technikal Pan Film 2415 aus der Praxis gewonnen hatte. Damals war der ultimative Beweis erbracht, daß das System
in jedem Fall beeindruckende Fotos erzeugen kann. Ich habe mir damals ebenfalls die kleinere 500-er Flatfield gekauft.
Im Falle der AGEMA-Serie gehen Hersteller und Händler offenbar einen anderen Weg, der oft nicht nachvollziehbar ist: Mit glühenden
Worten werden die Ergebnisse eines optical Designs von ZEMAX oder einem anderen Design Programm dazu benutzt, die scheinbaren
tollen Ergebnisse einer Optik zu "verkaufen", ohne genau zu wissen, ob das tatsächlich gefertigte Einzel-Objektiv tatsächlich der vom
Designer behaupteten Qualität entspricht. Augenwischerei nennt man das, zumal nicht das Design, sondern das gefertigte Objektiv die
Prüfung am Himmel bestehen muß. Also bastelt man am Erscheinungsbild der Webseiten mit "pseudowissenschaftlichen" Aussagen,
firmen- und händlerseitig, und die umsatz-orientierten Verkäufer versäumen nicht, die "Linse" in den höchsten Tönen zu loben. Ein
Sternfreund hat deshalb so ein Teil gekauft, und auf der opt. Bank prüfen lassen. Die Farbreinheit ist in diesem Fall lange nicht so toll,
wie das Design es verspricht. Bereits ein defokussierter Sterntest beweist, daß der Farblängsfehler zu sehen ist, daß der Fokus des roten
Spektrums etwas weiter hinter den Farben Blau, Grün Gelb liegt. Die Abstände der Foki entsprechen deshalb nicht den im Design erklärten
Werten. Ob die ganze Serie derartiger Fluorit-Zweilinser ähnliche Merkmale hat, ist damit nicht behauptet. Auch in den "Sozialen Medien"
bzw. Astroforen wird kräftig die Werbetrommel bemüht. https://www.cloudynights.com/topic/620086-agema-sd-150-first-light/
https://www.agemaoptics.com/telescopes/, https://www.astroshop.de/teleskope/10/m,Agema-Optics ,Agema-Optics
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Laut Webseite sind es vier unterschiedliche Öffnungen. Sehr viel interessanter ist der Strehl-Vergleich im unteren Teil des folgenden Bildes:
Zunächst wird bestätigt, daß im Fokus der Hauptfarbe Grün 546.1 nm wave ein Vergleich von Opticen üblich ist. In unterem Diagramm vergleicht
man in einer Art Poly-Strehl die opt. Qualität mit so renommierten Firmen wie Zeiss APQ, Takahashi TSA, TEC Triplet, Meade und einem "normalen"
Achromaten. Das Fluorit-Doublet wird mit Triplets verglichen, was schon von der Korrektur problematisch ist. Bereits diese Ergebnisse sind nicht
etwa Meßergebnisse von der opt. Bank, sondern Behauptungen des Designers! Solche Diagramme sind reine Augenwischerei. Siehe auch
Apochromaten, Beispiele, Einzelsysteme, Bericht A033 bis A040;
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Wer sich also mit einem Zeiss-APQ vergleichen möchte, riskiert, daß man logischerweise auch mit Zeiss Fertigungs-Standards vergleicht.
Bereits im Foucault-Test kann man die Unterschiede bei der Politur gut erkennen. Im Falle des AGEMA Fluorit Doublet sieht man Zonen in
der Fläche, die man bei Zeiss vergeblich sucht. Ein Beispiel wäre auch der CFF-APO-Bericht.
Bei den AGEMA SD 130 Spezificationen im übernächsten Bild wird eine Auflösung von 0.88 arcsec behauptet, bei vermutlich 546.1 nm wave.
Setzt man die Werte in die untere Formel ein, so kommt für die e-Linie 0.866 arcsec heraus. Für die praktische Beobachtung gilt dann noch der
Faktor 1.22, sodaß man rechnerisch 1.057 arcsec hätte. Nimmt man hingegen blau 486.1 nm wave und setzt diese in die Formel ein, so bekommt
man mit den Faktor 1,22 eine Auflösung von 0.940 arcsec. Damit ist diese Aussage eigentlich ein unscharfer Wert und abhängig von der Wellen-
länge, die man in der Formel verwendet: Wiederum geeignet für eine Aufgenwischerei. Die Formeln findet man im SuW-Buch Tipps und Tricks
für Sternfreunde, 2. Auflage 1998, Seite 14 . Siehe auch . . .
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Die theoretischen Aussagen des Designers, also die computer-berechneten, sagen schließlich nichts aus über die über die Fertigung
erzielte Qualität selbst. Da geht es zunächst um eine exakte und stabile Zentrierung der Einzellinsen sowie das Verhalten bei unter-
schiedlichen Temperaturen, dann um das Bild, das man beim Foucault-Test bzw. Lypt-Test gewinnt, und schließlich was ein defoku-
sierter Sterntest bei ca. 300-facher Vergrößerung zeigt. Sowohl die Gesamtfläche beim Foucault-Test fällt im Vergleich gegenüber Zeiss
und Takahashi deutlich ab. Der Sterntest zeigt mit einem gelbgrün Saum intrafokal und einem Rotsaum extrafokal, daß die Farbreinheit
nicht den behaupteten Spezifikationen entspricht. Der Fokus des roten Spektrums liegt erwartungsgemäß etwas weiter hinten,
weil unser Auge in der Nacht eher "rotblind" ist, und somit eine Linsenoptik farbreiner erscheint. Eine häufig zu beobachtende Technik.
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Zur Ergänzung auch die Daten des 120-er Objektivs. Dem Zweilinser-Fluorit-Fernrohr ist natürlich zu wünschen, daß das hier untersuchte
Einzelbeispiel eher der Ausreißer unter ansonsten perfekten Refraktoren ist.
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A140 * TS Photoline APO 130/910 - fernöstlicher Toleranz-Begriff
Während der Überarbeitung eines weiteren TS APO's aus fernöstlicher Herstellung, liest man diese einschlägige Werbung natürlich
voller Interesse. Eine solche Arbeit ist umfangreich und gibt zu einigen Vermutungen Anlaß. Bei genauerer Betrachtung des Objektivs
fällt z.B. auf, daß die seitlichen Gewindebohrungen um ca. 1.3 mm nach oben versetzt sind, verglichen mit dem Linsenblock. Diese
Zentrierschrauben sollten eigentlich mittig auf die jeweilige Linsen drücken , stattdessen drückt die jeweils mittlere Schraube gleichzeitig
auf L2 und L3. Damit erklärt sich auch der schwarze Distanzring von 0.5 mm am Beginn des Objektiv-Blockes mit dem Versuch, den
Objektiv-Block etwas anzuheben - zwei dieser Distanzringe mit 1 mm wäre deshalb besser gewesen. Zwischen Alu-Fassung und Linsen-
block besteht ein Spiel (Luft) von 0.4 mm. Das muß für die Zentrierung der drei Linsen zueinander reichen - mehr gibt es nicht. Deshalb
ließ ich den Block an eine Seite des Gehäuses "anschlagen", um die Linsen nach dieser Anleitung zu zentrieren. Herstellerseitig sind
schwarze M4 Kunststoffgewindestifte mit Schlitzkopf eingesetzt worden, die eine gefühlvolle Zentrierung kaum gewährleisten. Daher
tauschte ich ein weiteres Mal diese Zentrierschrauben aus. Mit meiner Arbeit möchte ich also nur den in folgender Werbung behaupteten
Zustand herstellen, was mir ein weiteres Mal gelang. Natürlich kann man sich lange darüber streiten, welche Qualität man für ein
Photoline tituliertes Teleskop erwarten kann. Da der Hersteller aber offenbar einen großzügigen Qualitäts/Toleranz-Begriff hat, sollte
der Händler vorsichthalber eine Art Endkontrolle bei sich realisieren.
Siehe auch hier . . . (A139 TS Photoline APO - Super-APO für visuelle Beobachtung)
Das TS Photoline 130/910 APO hat einen heftigen "Schönheitsfehler" - wobei anfänglich gar nicht sicher ist, ob man diesen korrigieren kann.
Da wäre der Schraubring der Objektiv-Fassung verklebt, und es ist nicht sicher, ob er sich 'irgenwie' lösen läßt. Da fällt auf, daß die Zentrier-
schrauben Gewindebohrlöcher (jeweils die mittlere) auf die 2. und 3. Linse drückt, statt mittig auf die jeweilige Linse. Da fällt bei der Fokussierung
des Artificial Sky Testes auf, daß das rote Spektrum gut erkennbar hinter grün liegt, ob das der Grund für einen Distanz-Ring zwischen L2 und L3
ist, habe ich nicht untersucht - aus Zeitgründen. Sinnvoller wäre nämlich der schwarze 0.5 mm Distanzring vor dem Linsenblock. Damit kein Staub
zwischen die Linsen fällt, sollte man diese nicht auseinander nehmen. Eine Manschette ( 3. folgendes Bild) schafft hier Abhilfe. Da stellt sich die
wichtige Frage nach dem Durchmesser aller drei Linsen und dazu dem Innendurchmesser der Fassung, weil ja jede einzelne Linse seitlich ver-
schiebbar sein muß, damit der Koma-Effekt wie im folgenden Bild zu sehen auf Null gebracht werden kann. Im Normalfall reicht eine Verschiebung
der mittleren Linse. Weil aber nur ca. 0.4 mm Spiel zwischen Fassung- und Linsen-Durchmesser besteht, wird man zur Zentrierung alle 3 Linsen
benutzen müssen. Im konkreten Fall läßt man den Objektiv-Block mit einem einheitlichen Durchmesser von je 135.9 mm auf einer Seite "anschlagen",
und zentriert sich in der Folge zur optimalen Position aller drei Linsen. In einem anderen Fall, habe ich erst den Druckring festgeschraubt. Der hat
dann zunächst den Objektiv-Block "zentriert". Das wiederum wurde dann mit allen 24 Zentrierschrauben fixiert, und die Optimierung erfolgte
nur noch über die mittlereLinse, wie das übernächste Bild zeigt. Eine Erfolgsgarantie kann man deshalb zu Beginn dieser Arbeit nicht geben.
Was sich der Hersteller großzügig erspart hat, (den Begriff DEUTSCHE WERTARBEIT wird er vermutlich nicht kennen) das fällt jetzt in Deutschland
an Arbeit an. Mißlich daran ist, daß der fernöstliche Hersteller kaum korrigiert werden kann, außer man führt mit ihm eine langwierige Diskussion über
unsere Qualitäts-Vorstellungen, wie das zumindest ein bekannter Händler in Deutschland mühevoll durch-exerziert.
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Bei Höchst-Vergrößerung zeigt der Artificial Skly Test (geht auch mit 5µ großer Pinhole) sehr schön den 1. Beugungsring und damit eine
vorhandene Koma. Gegen den Koma-Schweif muß man nun die mittlere Linse schieben, im oberen Bild also von 08:00 Uhr in Richtung
Koma-Kern, der "spitz" zulaufende Punkt. Analog dazu könnte man auch Linse 1 und 3 in die Gegenrichtung bewegen, was in der Regel
unnötig ist.
Zunächst eine Bestandsaufnahme von Linsenblock und Fassung und den jeweiligen Auffälligkeiten. Dazu gehört auch, daß man
die Zentrierschrauben austauscht und die 24 Gewindelöcher nachschneidet. Statt der Schlitzkopf-Schrauben aus Kunststoff sind
M4 Gewindestifte mit Innensechskant und dem passenden Schlüssel dazu sehr viel feinfühliger zu bewegen - was bei diesem Objektiv
unbedingt erforderlich ist, wenn ein vorzeigbares Objektiv draus werden soll.
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Die bisherigen Zentrierschrauben werden zuerst entfernt, damit sich der Objektiv-Block ohne zu verkanten aus der Fassung heben läßt.
Leichte Schläge mit einem kleinen Holzhammer (Holz und Glas vertragen sich sehr gut) lösen in der Regel eine Verkanntung. Natürlich
folgt jetzt eine genaue Vermessung der Bauteile.
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Dieses Testbild dokumentiert nach viel Nachdenken und sorgfältiger Arbeit das erreichte Ergebnis, wenn man das zweite Bild oben
nochmals betrachtet.
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Jetzt kann man auch mit den Standard-Tests beginnen, wobei das Foucault-Bild bereits dokumentiert, daß so farbrein der APO
nicht sein kann. Vergleiche hier: http://rohr.aiax.de/foucault-bilder.jpg Die Farbverteilung bei Foucault (links/rechts)bedeutet nämlich,
daß die Fokus-Punkte der Spektralfarben entsprechend weit auseinander liegen. Bei einem guten APO würde man diese deutlich
Aufteilung in links/grün und rechts/orange-rot nicht wahrnehmen. Damit liegt der Fokus von Rot deutlich hinter Grün, was man auch
beim Fokussieren bemerkt. Ob durch Abstands-Änderung der drei Linsen zueinander sich dieser Sachverhalt verbessern läßt, habe
ich aus Zeitgründen nicht untersucht, zumal man dann auch unterschiedlich dicke Abstandsringe bräuchte. Distanzplättchen kann
man nicht benutzen, weil die Linsen ja verschoben werden.
Der Foucault-Test beantwortet schnell die Frage, wie farbrein ein Objektiv ist. Je deutlicher zwei Farben
über die Mittelachse aufgeteilt sind, umso weniger farbrein ist eine Optik. Im ersten folgenden Bild kann
man die rechts/links Verteilung gut sehen. Im zweiten folgenden Bild wirkt sich noch der farbabhängige
Öffnungsfehler (Gaußfehler) aus, sodaß nur schmale "Farb-Sicheln" übrigbleiben. Perfekt wäre der Foucault-
test, wenn der Test einem reinen Spiegel-Objektiv gleichen würde. http://rohr.aiax.de/foucault-bilderNeu.jpg
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Hier das Foucault-Bild eines gleichartigen TS Photoline 130 APO, das als sehr farbreines Objektiv einen signifikanten Unterschied zeigt.
Bereits damit kann man dokumentieren, daß die Farbreinheit des aktuellen Objektivs abfällt gegen das folgende Bild eines früheren
TS 130 Photolines mit hoher Farbreinheit. Am Ende des Berichts wird daraus noch ausführlicher eingegangen. Es könnte am Abstand
der Einzellinsen liegen, wenn die beiden 0.5 mm dicken Abstandsringe falsch eingesetzt wurden.
Zumindest für die e-Linie (546.1 nm wave) hat man ein sehr gutes Ergebnis, also kaum einen Öffnungsfehler. Darüber würde sich auch
ein visueller Beobachter sehr freuen.
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Der Wert der Restkoma ist kleiner als PV L/13 und damit unbedeutend. Rest-Astigmatismus PV L/8.5, Spherical PV L/36 ;
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Die Licht-Energie-Verteilung ist nahezu perfekt.
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und ein Gesamt-Strehl (weder Astigm, Koma u. Spherikal werden deaktiviert) von 0.983 sehr positiv.
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Das überholte Objektiv wird wieder "angedockt" und zuletzt zum Tubus kolliimiert . . .
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was mit diesem Bild bewiesen ist.
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Einige Testbilder führen zur Frage, wie farbrein dieser APO eigentlich ist. Man muß also den Farblängsfehler noch untersuchen, wie das
folgende Beispiel zeigt.
Bei der Berechnung wird die Schärfentiefe einer Optik verglichen mit dem arithm. Mittel der Abstände von der Hauptfarbe
Grün zu Blau und Rot. Wenn dieser Betrag kleiner als die Schärfentiefe ausfällt, hat man es mit einem farbreinen bzw. mit
einem APO zu tun. Grün ist also der Bezugspunkt und von dort der Abstand zu Blau (F-Linie) und Rot (C-Linie) . Dieser
Abstand kann entweder mit einer 0.001 mm Digital Meßuhr ermittelt werden, oder durch die Power-Umrechnung der I_Gramme.
Hier lohnt sich auch ein Vergleich mit diesen TS Photoline 130 . Im Verglleich zum Link-Bild links kippen die Streifen für Rot
deutlich nach unten, was für einen längeren Fokus spricht. Auch für Blau kippen die Streifen stärker nach oben, weshalb
dort der Fokus kürzer sein muß. Damit ist dieses Objektiv nicht so farbrein, wie es sich im Link-Bild TS Photoline 130 gezeigt hat.
Würde mich deshalb schon interessieren, ob der fernöstliche Hersteller eine laufende Qualitäts-Kontrolle durchführt.
Ob ein RC-Wert durch Abstands-Änderung der Einzel-Linsen verbessert werden kann, kann ich derzeit nicht beantworten. Augenblicklich wäre
es ein guter Halb-APO. Dieses Objektiv ist ein Einzelstück, und kann deshalb nicht als Beleg für andere derartige Objektive genommen werden.
Dazu brächte es eine Reihen-Untersuchung, an der aber kaum einer Interesse hat, der Hersteller nicht, der Händler nicht, höchstens der
Sternfreund in Deutschland, aber der will es umsonst. Der Gesamteindruck nach einer solchen Arbeit ist: " die nehmen es alle sehr locker..."
A085A * Ein überzeugender kleiner Reise-APO von Takahashi
Auf den Webseiten des Takahashi-Fachhändlers in Augsburg findet man folgende Produktbeschreibung:
Die Erkenntnisse bei der Entwicklung des TOA hat sich Takahashi beim FOA-60 (Flourite Ortho Apochromat) zu Nutze gemacht. Wellenlänge-
nabhängige sphärische Aberrationen reduzieren die Abbildungsleistung und den Kontrast eines Refraktors. Beim TOA wurde dieses Problem
mit drei Linsen in einem großen Abstand perfekt gelöst. Die Luftspalte erfüllen den Zweck eines weiteren Freiheitsgrades bei der Optimierung
des Linsensystems. Dieses Prinzip wurde nun auf den FOA übertragen. Zwar hat der FOA-60 nur zwei Linsen, jedoch konnte Takahashi durch
die geeignete Wahl der Linsenmaterialien und der Variation des Linsenabstandes die wellenlängen-abhängige sphärische Aberration auf nahe-
zu Null drücken. Entstanden ist eine Optik die sich im wahrsten Sinne Apochromat nennen darf. Lehrbuchmäßig ist dann auch der Eindruck
am Sterntest. Einen besseren Zweilinser gab es bisher noch nicht. Der FOA-60 hat einen etwas kleineren Tubus wie der FS-60. Die Rohrschellen
sind nicht kompatibel. Die Taukappe hat Takahashi schiebbar gestaltet für ein kompaktes Transportmaß. Ohne visuelles Equipment ist der
FOA-60 nur rund 35 cm lang. Die folgenden Test-Ergebnisse bestätigen die obere Produkt-Beschreibung.
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Der Artificial Sky Test zeigt als Übersichtstest sofort die Qualität eines opt. Systems. Hier bestätigt er auch die theoretische Auflösung
bei 550 nm wave.
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Spätestens ein mehr oder weniger ausgeprägter Farbrand bestätigt, ob man es mit einem APO, oder doch nur mit einem Halb-APO,
auch ED-APO genannt, zu tun hat. Die Schnittweite von Rot liegt am weitesten hinter GelbGrün - vom Designer mit Absicht so gelegt.
Da das menschliche Auge in der Nacht eine Rot-Unempfindlichkeit aufweist, entsteht ein noch größerer Eindruck von Farbreinheit.
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Die Farbverteilung beim Foucault-Test zeigt einen guten APO, neben der perfekten Korrektur beim Ronchi-Gitter-Test erkennt man die
"Glätte" des Gesamt-Systems zwischen den ungestörten Beugungslinien, und der Rauhheits-Test zeigt erwartungsgemäß eine ebenfalls
glatte Fläche.
Bei 546.1 nm wave, e-Linie, offenbart sich ein perfektes System in jeder Hinsicht. Also Rest-Astigmatismus nicht vorhanden, Koma gegen
Null, was auf eine perfekte Zentrierung hinweist, und keine sphärische Aberration.
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Im Idealfall bekommt man eine Energie-Verteilung, so wie auf folgendem Bild.
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Für alle denen ein hoher Strehl wichtig ist, sollten 0.996 eigentlich ausreichend sein.
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Besonderer Augenmerk stellt das sekundäre Spektrum und in dem Zusammenhang ein möglicher Gaußfehler dar. Neben den unter-
schiedlichen Farbschnittweiten spielt vor allem bei den üblichen APO's die Unterkorrektur bei Rot und die Überkorrektur bei Blau
eine Rolle. Dieser Fehler ist bei den Objektiven von Takahashi weitesstgehend beseitigt.
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Eine RC_Indexzahl von 0.5210 ist ein sehr guter Wert für einen Zweilinser-APO. Ein Spitzenprodukt von Takahashi.
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Schließlich die Ermittlung des Farbflängsfehler bzw. der Farbschnittweiten über die Power der einzelnen Spektral-Farben.
Für die fotografische Anwendung hat Takahashi einen eigenen 2-linsigen Korrektor entwickelt. Er kann noch als Flattener bezeichnet werden,
reduziert jedoch die Brennweite minimal auf 495 mm. Mit dem Flattener 0,93x erreicht man ein Öffnungsverhältnis von f/8,2. Das Bildfeld ist
bis in die Ecken des Vollformates exzellent korrigiert. Der Bildkreis beträgt 44 mm bei typischerweise 60% Ausleuchtung. Der FOA ist damit
auch ein High-End Teleobjektiv.
Neben dem Flattener hat Takahashi aber auch einen 4-linigen 1,7x Extender im Programm. Die resultierende Brennweite beträgt 900mm bei
einem Öffnungsverhältnis von f/15. Wie beim Q-Modell des FS-60 wird dieser Extender auch zwischen Okularauszug und Tubus geschraubt.
Mit diesem zusätzlichen Korrektor werden auch die letzten Fehler beseitigt und es entsteht eine Optik, die Takahashi als ihre beste jemals
produzierte Optik bezeichnet. Es werden 99% Strehl über das ganze visuelle Spektrum und über volle plane Bildfeld von Vollformat erreicht.
Der FOA-60Q ist in dieser Hinsicht unerreicht.
A049D * TS Triplet APO 130/910 Schwierige Überarbeitung der Fassung 26.07.2017
16.10.2018 Von diesen Optiken scheinen mehr im Umlauf zu sein. Auch diesmal sind es die gleichen Probleme mit der Frage, ob ich TS meine
Arbeits-Zeit schenken soll, oder der Kunde den APO vertrauensvoll an den Händler zurückgibt, damit dieser, statt meiner, die Achskoma
herauszentriert. Man kann sich insofern streiten, weil die Optik als Photoline verkauft wird und man dann argumentieren kann, daß für die
Astrofotografie die Genauigkeit nicht ganz so hoch sein müsse. Visuell sollte man dieses Objektiv nur mit niedrigen Vergrößerungen benutzen
wollen.
Angekündigt war dieses TS Triplet APO 130/910 als überkorrigiert, weswegen ich den Abstand von Linse 1 und 2 vergrößern sollte. Tatsächlich
jedoch stellte sich bei erster Durchsicht heraus, daß nicht eine Überkorrektur sondern eine "hemmungslose" Achskoma den Dreilinser komplett
ruinierte. Der Sternfreund wohnt in USA und wieviel sich an dieser Optik schon zu schaffen gemacht hat, kann ich nur vermuten. Bei einem
solchen Fall sollte man sofort die Objektiv-Zelle in Angriff nehmen. Das setzt aber voraus, daß man sowohl den hinteren Schraubring öffnen
kann, aber auch die Zentrierschrauben entfernen kann. Sollte man meinen!
Sowohl der Schraubring war verklebt, was eine eigene Halterung für das gesamte Objektiv erfordert, damit man diesen Ring mit Nachdruck
öffnen kann. Noch schlimmer ist die Tatsache, wenn irgend so ein Schlauberger auch noch die Zentrierschrauben verklebt hat, die lediglich
mit einem 'Schlitz" versehen sind und am Ende wäre dieser Schlitz dann unbrauchbar. Da hilft nur noch ausbohren bei M4 mit Durchmesser
2.5 mm, da ja der Kerndurchmesser dieses Gewindes mit 3.3 mm angegeben ist.
MIt dieser Art Objektiv-Zelle kann man im Gehäuse jede Menge Koma und auch Astigmatismus erzeugen durch falschen Druck und verschobene
Linsen. Wenn man jedoch den Triplet-Linsenblock zunächst einsetzt ohne die Zentrierschrauben, dann scheint sich das Triplet zunächst
selbst zu zentrieren. Weil dazu der Schraubring zunächst fester angezogen werden muß, entsteht Astigmatismus, weil der 1. Druckpunkt
im winkel von 120° Grad fehlt und damit die 3. Linse unkontrolliert aufliegt und Astigmatismus erzeugt. Die 3 Linsen suchen sich offenbar die
Mitte selbst. Erst jetzt ist es sinnvoll, alle 24 Zentrierschrauben gefühlvoll anzuziehen. Interessanterweise zeigt das Bild kaum noch Koma,
dafür aber etwas Astigmatismus, den man durch leichte Öffnung des Schraubringes auf Null bringen kann. Auch hier gilt: 90% Nachdenken
und 10% tatsächliche Arbeit.
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Die Koma war schnell gefunden und über die Anleitung weiter unten zielsicher herauszentriert, wenn , ja wenn die Fassung die Zentrierung auch
bei einem Schwenk von 180° gehalten hätte. Also mußte in dieser Fassung jede Menge an unkontrolliertem Spiel sein, sodaß man gezwungen
wird, das Innenleben dieser Fassung einer Überarbeitung zu unterziehen - jede Menge an Flüchen einbezogen. Die Zentrierung wäre perfekt,
wenn sie denn stabil wäre.
Gedankenlos hat der Vorkämpfer bei dieser Fassung alles sicherungs-verklebt, was sich nur verkleben läßt, egal in welchem Justierzustand
die Linse ist.
Die Zentrierschrauben M4x6 mit Schlitzkopf müssen gefühlvoll bewegt werden können, besonders nachdem ein Schlitzkopf oben eine
reproduzierbare Bewegung fast völlig ausschließt. Also raus mit diesen alten Schrauben und M4x6 Madenschrauben mit Innensechskant
und einer flachen Kuppe, damit der Druck nicht von einer Spitze, sondern einer Fläche ausgeübt wird.
Anmerkung am 16.10.2018: Leider sitzt die mittlere Linse nicht symmetrisch unter der mittleren Zentrierschraube, sodaß man gleidchzeitig
auf die 2. und 3. Linse drückt - sehr schlecht.
Bei Öffnen der Fassung verpasst man dem Linsenblock eine Manschette. Damit beugt man der Gefahr vor, daß durch Unachtsamkeit sich die
Linsen seitlich verschieben und damit den dünnen Abstandsring zwischen diesen. Wichtig dabei ist, daß man alle 24-Gewindelöcher nach-
schneiden muß, damit die Zentrierschrauben gefühlvoll bewegt werden können.
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Die kontrollierte Überarbeitung vollzieht sich in folgenden Schritten:
ArbeitsSchritte zum Öffnen der Fassung APO 130/910
- zunächst alle eingeklebten Zentrierschrauben M4x5 mm (23 Stück) mühsam herausgeschraubt-
--EinspannVorrichtung aus Holz gebaut und HalteDruckRing hinten geöffnet
- die 24.te Zentrierschraube mit 2.5 mm Bohrer aufgebohrt. Kerndurchmessser für M4 = 3.3 mm.
- alle 24 M4 Gewinde-Löcher mit Gewindebohrer nachgeschnitten
- GlasBlock/Triplet wieder eingesetzt
- SchlitzDruckRing (120° Durchpunkt) eingesetzt- Schraubring eingesetzt und zunächst "fest" angezogen,
--dadurch findet eine Art Vorzentrierung statt durch zu festen Andruck, (die 3 Druckpunkte in der Zelle fehlen leider)
--das zunächst Astigm erzeugt, und deshalb wieder etwas gelöst werden muß, bis der Astigm verschwindet.
- erst danach alle Zentrierschrauben gefühlvoll eingeschraubt und gefühlvoll angezogen und vorsichtig END-zentriert
1. Test in Null-Stellung (gelber Punkt) Zentrierung paßt weitest gehend bis auf leichten Astigmatismus
---Daraufhin Schraubring hinten ca. 1/4 U geöffnet
2. Test in Nullstellung: Astigm beseitigt3. Test in Null+180° nahezu identisch
Das Prinzip der Zentrierung zeigt folgendes Bild. [Bei 180° Rotation des Objektivs hält die Zentrierung]
Schaut schon recht ordentlich aus, das Interferogramm.
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Damit kann man zufrieden sein, zumindest was den Strehl bei 532 nm wave betrifft. Über die Farbsituation ist damit nichts ausgesagt:
Rot liegt etwas weiter hinten, und man kann sich fragen, ob sowohl ein visueller Beobachter wie auch Fotograf diesen Unterschied merkt.
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A049C Zum Fotografieren erste Wahl / Beurteilungs-Kriterien - 04.Sept.2016
Beurteilungs-Kriterien einer Astro-Kamera - Siehe auch: D098 TS Quadruplet APO 65-420 mm f-6.46 vom 03.Dez.2011
Bei einer Astro-Kamera spielt die Abbildungs-Qualität in einem möglichst großen Bildfeld die entscheidende Rolle. Dieser TS Quadruplet
APO kommt auf mindestens 70 mm Felddurchmesser bei einer Abbildung von 8 Mikron und besser. Zudem hat er für einen APO eine hohe
Farbreinheit, sodaß man ihn auch visuell nutzen kann. Fotografisch tritt der Strehlwert zunächst in den Hintergrund. Es geht ja um die Abbildung
außerhalb der opt. Achse. Die hohe Abbildungsleistung des Quadruplet APO 100 wird leider über den Kamera-Sensor reduziert, der oftmals
eine um den Faktor drei geringere Auflösung hat. Für ein visuelles System wäre die Formel für die Auflösung bei 550 nm wave 138.4/D = 1.384
arcsec. Die über den unteren Artificial Sky Test erzielte Auflösung ergibt inv TAN(0.004/580) = 1.42 arcsec. In der sensor-bedingten reduzierten
Abbildung "verschwinden" die opt. Restfehler, wie Astigmatismus, Koma und sphärische Aberration, solange sie im Bereich PV L/4 liegen.
Im Gegensatz dazu wird ein visuell genutztes System vorwiegend auf der opt. Achse beurteilt, und jetzt spielt der Strehlwert die größere
Rolle. Das zweite Kriterium ist weiterhin die hohe Farbreinheit. Natürlich erwartet man darüber hinaus eine perfekte Zentrierung der
Linsen und keinen über die Fassung hervorgerufenen Astigmatismus. Auch sollte bei der Hauptfarbe Grün der Öffnungsfehler bei Null
liegen.
Der große Vorteil dieses "Petzval-Systems" liegt darin, daß der Feldkorrektor den genau richtigen Abstand zum vorderen Objektiv hat.
Darunter leiden die vielen APO+Flattener Systeme, daß der richtige Abstand erst mühsam gefunden werden muß. Das wäre dann der
Grund, warum die Astrofotografie nicht auf Anhieb gelingt. Beim Quadruplet APO hätte man deshalb diese Schwierigkeiten nicht.
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Seit Jahrzehnten werden deshalb astrofotografische Systeme (z.B. Petzval wie hier) über die Astro-Bilder selbst beworben und ein erfahrener
Fotograf untersucht deshalb besonders in den Bildecken, ob die Stern-Punkte ebenso fein und rund sind, wie in der Bildmitte. Daher ist es logisch,
zunächst einzelne Ergebnisse für die Qualität dieser Astro-Kamera sprechen zu lassen. Für den vergrößerten Bildmaßstab bitte den jeweiligen Link
anklicken, bzw. die Links am Ende diesen Berichtes.
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Größeres Bild
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Größeres Bild mit Quelle unten rechts
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Will man die Bedingungen im Labor nachvollziehen, dann eignet sich dazu der Artificial Sky Test unter hoher Vergrößerung , in diesem Fall
mit 322-facher Vergrößerung. Entscheidend für diesen Test ist die gleichbleibende gute Abbildung bis zu einem Bildwinkel von 7° und mehr,
wobei danach je nach Okular-Auszug eine sichtbare Vignettierung einsetzt. Die Interferogramme darunter ändern deshalb auch kaum ihre Form.
Das System hat zwar, wie man auch später sehen kann, eine leichte spärische Aberration, die aber bereits im Artificial Sky Test kaum eine Rolle
spielt. Diese AstroKamera hat also eine Auflösung von mindestens 8 Mikron und besser, ein Umstand, der kaum vom Kamera-Sensor honoriert wird.
das Gesamtbild sieht man hier
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Auf dieser Webseite findet man weitere Informationen.
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Da der TS Quadruplet APO 100Q ein fotografisches System ist, kann man die folgende qualitative Testreihe nur unter diesem Aspekt richtig
würdigen. Es liegt eine leichte sphärische Abweichung vor, die man nur im Labor unter hoher Vergrößerung nachweisen kann.
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Trotzdem ist dieses System immer noch beugungsbegrenzt, ohne Abstriche über das gesamte Bildfeld.
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die Wellenfront-Darstellung
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und schließlich die Energieverteilung, die man gut mit dem Artificial Sky Test vergleichen kann.
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Durchaus interessant ist deshalb, wie sich der Strehl von 0.815 eigentlich zusammensetzt:
Astigmatismus ist kaum wahrnehmbar, Koma noch geringer, selbst der Anteil von Spherical liegt im Grenzbereich und wird
im Labor durch einen stärker ausgeprägten Beugungsring dokumentiert.
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Dieser APO liegt an der Grenze zum Super-APO, ist also sehr farbrein. Das wird man visuell ebenso erkennen.
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So kommt schließlich eine Rest-Chromasie-Indexzahl heraus, die als hohe Farbreinheit interpretiert werden muß. Für einen Astrofotografen
ein äußerst wertvolles Arbeitsgerät.
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Weitere Bilder:
http://www.teleskop-express.de/shop/Bilder/shop/ts-apo/tsapo100q/m31-ts100mm-imaging-star-quadruplet-apo-stampfer-1000.jpg
http://www.wolfi-ransburg.de/DeepSky/kokon-ts-quadruplet/kokon-ts-100mm-imaging-star.htm
http://www.wolfi-ransburg.de/DeepSky/vdb152-ts-100-imaging-star/vdb152-deep-wide-field.htm
http://www.wolfi-ransburg.de/DeepSky/california-ts-100-imaging-star/california-ts-imagingstar.htm
http://www.wolfi-ransburg.de/DeepSky/vdb152-ts-100-imaging-star/vdb152-deep-wide-field.htm
http://wolfi-ransburg.de/DeepSky/iris-nebel-ts-100mm-imagingstar-apo/iris-nebula-deep-wide-field.htm
A049B * TSAPO1501 TS 150 mm f6.7 Triplet APO - 3.5" FeatherTouch - Juli 2016
This TS Triplet APO 150/1000 is the biggest one I recently tested in several steps. At first I was testing a) the scope by itself, later the
b) longitudinal chromatic aberration: This is a Super APO Triplet lens with a very small aberration and a rest chromatic index number of 0.1925.
{0.0 < RC-IndexNumber < 1.0} So it's a colorless refractor for visual observation. In a third step I checked c) the additional field flattener and
its exact distance to the triplet lens and the focus. By using an 40 mm extension tube, the OAZ scale position is 85 units and the focus distance
82 mm. The image up to 52 mm diameter ist perfect, as my artificial sky field test shows.
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The front side of that Super APO Triplet lens.
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The basic scope with Starlight 3.5 Feather Touch Focuser and 2" adapter.
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This test shows the correct alignment of the triplet lens to the tube.
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The Artificial Sky Test with high magnification shows all optical errors at the beginning of qualitative tests.
See these links: http://r2.astro-foren.com/index.php/de/schwerpunkt#F041
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The star test shows a lot of different features: At first you get some information intra- and extrafocal about the wavefront errors. Zones, up and down
edges, over- or undercorrected systems, and some information about chromatic aberration, as the next image shows. This test must be verified by other
tests, because it's just a qualitative test and no quantitative one. You always need more than one different tests, to confirm a definite error of a system.
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These are standard tests. Foucault shows the wavefront, the zones, the spherical error and at last the chromatic aberration. With the Ronchi
test you get an impression of the spherical, in this systems a tiny undercorrected lens. And the Lyot test shows the micro roughness of the
wavefront. An important test for mirror surfaces.
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This interferogram at 532 nm wave is a quantitative test with a Strehl value of 0.972.
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The wavefront aberrations shows analogies with the Foucault or Lyot test.
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The point spread function demonstrates the distribution of light energy - the optimum for this Super APO Triplet lens.
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And at last the Strehl value includes astigmatism, coma and spherical.
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You can calculate the axial chromatic aberration by the fringes of the different colors. (For example: this would be a normal Fraunhofer lens.)
The color focuses have tiny distances to one another and at last you see the blue spectrum as overcorrected and the red one as undercorrected.
In every case a small value.
And so the rest chromatic index number (0.1925) is a small value. http://rohr.aiax.de/RC_Index.png
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This is the list of the color focuses, calculated by the power and sagitta.
TSAPO1501 TS 150 mm f6.7 Triplet APO plus TS photoline APO-corrector flattener for photographic use
http://www.teleskop-express.de/shop/product_info.php/language/en/info/p2646_TS-PHOTOLINE-Vollformat-Apo-Korrektor---Flattener-fuer-Astrofotografie.html
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After the 3.5" Starlight Feather Touch Focuser with its scale, you screw on the Feather Touch Adapter 104x1 mm and the 40 mm extension
tube. Then you should move the Starlight Focuser to scale 85 units. Finally you screw on the TSFlat2.5. The distance to focus is 82 mm.
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This picture shows it again.
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The complete system
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You'll get an extended field with a diameter of 52 mm and more. The overwiev shows increasing coma and some vignetting. But it's much
smaller than the resolution of the camera sensor as the yellow square shows in the second image.
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There is no significant difference with Foucault test without and with TSFlat2.5 .
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The complete system TSAPO150 plus TSFlat2.5 gives us similar Strehl results.
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If you buy this scope from Takahashi, you would pay the double amount.
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This scope is a high-end system for visual and for photographic use.
A078A * TOA 130/1000 #14023 Ortho APO - Spitzen-Qualität // WRohr
Der Sternfreund Geisslinger hat offenbar einen scharfen Blick für hochwertige Teleskop-Optik, wie im Falle dieses TOA 130/1000 von Takahashi,
einem der besten Teleskop-Hersteller für Refraktoren, wie sie in der Hobby-Astronomie Verwendung finden. "Rossis" Urteil blind vertrauend,
erweiterte ich deshalb vor einem Jahr meine Sammlung um dieses Juwel in meinem Fundus hochwertiger Referenz-Optiken. Hier die Kriterien,
mit denen Sternfreund Geisslinger diese Qualität unterscheiden kann:
Zu meinem Test: Ich begutachtete lediglich den künstlichen Stern auf ca. 30 m bei uns in der Firma . Intrafokal, extrafoka und im Fokus .
Ich lass mir da schon 30 Minuten Zeit . Wie identisch sind die Bilder auf beiden Seiten des Fokus . Nah am Fokus , weiter weg. Wie sieht die
Außenseite des äussersten Ringes aus? Ist da Farbe ? Wie ausgefranst ist diese? Wie ist die Intensitätsverteilung der Ringe untereinander.
Gibt es da Zonen oder Speichen? Wie ist das Verhältnis von hellen Ringen und dunklen Zwischenräumen? Wie scharf oder diffus sind die Ringe?
Wenn man den Okularauszug langsam durchdreht, wie verhält sich das Zentrum: Ein Punkt wird zum Ring dann wieder ein Punkt und so weiter.
Das beobachte ich auf dem ganzen Weg. Von Extrafokal (ca. 6-8 Ringe) bis Intrafokal. Wie sehen diese Punkte und Ringe aus? Wie verhält sich
der Übergang . Die kürzere Entfernung des künstlichen Sterns "rechne" ich im Kopf mit ein. Das ist Erfahrung . Das beurteilen der Beugungs-
bilder eigentlich auch...
Ein hochwertiges Teleskop hat mindestens schon mal eine Serien-Nummer, damit es eindeutig zugeordnet werden kann. Die intellegente
Besonderheit dieser Bauweise ist die Zentrier-Möglichkeit der 1. Linse: Damit läßt sich Achskoma vollständig beseitigen. Vielen Refraktoren
wünscht man eine solche Einrichtung. (Die "versenkten" Zentrierschrauben hingegen verkippen den gesamten Objektivblock zum Tubus.)
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Der Tubus von vorne und darunter vor dem Planspiegel: Mittig eine Bezugs-Linie, die auf den Interferogrammen unten, vorletztes Bild zu
sehen ist. An dieser Linie orientiert sich die Fokussierung der Streifen, wenn man über die 0.001 digitale Meßuhr die Fokus-Abstände mit
dem Interferometer bestimmen möchte. Schwieriger wird ei Einstellung, wenn zusätzliche Fehler wie Koma und Spherical die exakte
Einstellung stören. Bei Spherical gilt die Rand-Mitte-Rand-Regel, die man an dieser Bezugs-Linie einstellt. Im Falle dieses TOA's hatte man
es immer mir geraden Streifen zu tun, die, je nach Fokuslage, nach oben (kürzer) oder nach unten (länger) abweichen.
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Am üblichen Sterntest, obere Reihe, lassen sich besonders intra- bzw. extrafokal einige opt. Fehler ablesen: Über den Farbsaum am Rand
bekommt man zunächst eine Auskunft zur Farbreinheit eines Systems. Diese Sammlung zeigt mehrere Systeme nach APO, Halb-APO
und FH-Optiken gegliederte Beispiele. Bei einem Achromaten ist das Sekundäre Spektrum in der Regel um mindestens 4x größer als die
Schärfen-Tiefe. Dieser Quotient wird mit der RC_Indexzahl angegeben. Allgemein gilt: Je deutlicher ein Farbrand beim normalen Sterntest
intra-/extrafokal zu sehen ist, umso mehr tendiert ein System zum ED- oder Halb-APO oder zum Achromaten. Bei einem ED-APO wird dem
Kunden häufig suggeriert, man hätte einen APO vor sich, was sich leicht aus der Vermessung des Sekundären Spektrums widerlegen läßt.
Ein Verkäufer wird sein Teleskop immer in den höchsten Tönen loben, das sollte man eigentlich immer wissen.
Den Artificial Sky Test, untere Reihe, verwende ich mit Höchstvergrößerung, in diesem Fall mit 555-facher Vergrößerung. Er stellt einen be-
sonders sensiblen Übersichts-Test dar, bei dem exakt auf dem Fokus-Punkt selbst geprüft wird: Dort sieht man dann alle optischen Fehler
wie Astigmatismus, Koma, Spherical und die Farb-Situation. Hier eine Sammlung, die man auf dieser Seite findet. Bei diesem TOA liegt eine
kaum wahrnehmbare Achskoma/Zentrierfehler vor, zu erkennen am nicht ganz geschlossenen Beugungs-Ring bei ca. 14:00 Uhr. Dieser
Test ist zugleich ein Auflösungs-Test zwischen der Formel bei 550 nm wave: Auflösung = 138.4038 / D und der fotografischen Abbildung
der mittleren engen Dreierguppe, die sich aus dem inv TAN (0.0055/1000) in arcsec ergibt. Je nach Belichtungszeit ist dieser Abstand noch
genauer, dafür sind aber dann die Beugungsringe nicht mehr zu sehen.
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Foucault- und Ronchi-Test geben besonders gut Auskunft über die Farbreinheit eines Linsen-Systems und natürlich die Qualität der Oberfläche.
Link__01 allgemein, Links_02 Vergleich von APO's. Je weißlicher der Foucault-Test ausfällt, umso farbreiner ist zunächst ein Objektiv. Link_03,
Link_04. Die in Link_3/4 gezeigte sichelförmige Farbverteilung ist ein Hinweis auf einen gering-fügigen Gaußfehler, der deswegen erkennbar ist,
weil er von der Messerschneide des Foucault-Testes klar sichbar in intra- und extrafokal unterschieden wird. Das läßt sich erkennen, wenn man
ein Foucault-Bild in seine blau, rot und grünen Bildbstandteile zerlegt. Im Falle dieses TOA fehlt der farbabhängige Öffnungsfehler ganz (Gauß-
Fehler) und so läßt sich nur noch erkennen, daß die Messerschneide des Foucault-Testes bereits erfaßt, wenn die Farbschnittweite von Blau
ca. 40 Mikron vor der Hauptfarbe Grün liegt, während Rot und Gelb sehr dicht zusammenfallen. Siehe auch die Übersicht ganz unten.
Beim Ronchi-Test sagt die dünne Beugeungslinie zwischen den hellen Streifen und dazwischen die dunkle Fläche etwas über die Glätte einer
Optik aus. GSO-Spiegel haben bei diesem Test eine sehr unruhige Fläche, die durch radiale Polierstriche erzeugt wird. RC-Systeme leiden oft
unter dieser "Krankheit".
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Bei diesem Interferogramm, 546.1 nm wave = e-Linie, kann man sofort erkennen, daß ein hoher Strehlwert als Ergebnis herauskommt.
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Trotzdem erkennt das Auswertprogramm AtmosFringe immer noch die Wellenfront-Deformation, die jedoch am Himmel durch Seeing und
andere Einflüsse überlagert wird: http://www.amateurastronomie.com/anfang/seeing/index.htm
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Die perfekte Licht-Energie-Verteilung zeigt dieses Bild. Fehler wie Astigmatismus, Koma und Spherical würde man hier ebenfalls bereits
erkennen am Maximum und den umgebenden BeugungsRingen.
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Ohne Artefakte stellt ein synthetischer Ausdruck die Situation dar. Manche Test-Reports beschränken sich auf diese Darstellung.
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Ein sehr hoher, kaum zu glaubender Strehlwert, der sich aber bereits über das grüne Interferogramm oben angekündigt hatte.
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In diesem spektralen Interferogramm "verstecken" sich mindestens drei der wichtigen Farben: Blau, Grün und Rot und zugleich die Defokussierung
von Blau (- 39µ) und Rot (+15 µ). Lediglich Rot entspricht nicht exakt der H-Alpha Linie von 656.3 nm wave.
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Zur gegenseitig sich prüfenden Ermittlung des Sekundären Spektrums über eine a) Schnittweitenmessung mit einer dig. Meßuhr und b) über
die Umrechnung der Power in den Farblängsfehler, siehe die unterste Übersicht.
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Das Auge fokussiert auf den Punkt mit dem größten "Schärfe-Eindruck", das je nach Sekundärem Spektrum verschieden sein kann. Bei der
folgenden Übersicht kippen deshalb die Streifen bei Blau nach oben, was bedeutet, daß der blaue Fokus vor Grün liegt und der rote Fokus
hinter Grün liegt.
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Verwendet man eine 0.001 digitale Meßuhr, dann orientiert man sich an der mittleren Bezugs-Linie und fokussiert jede Spektral-Farbe extra
und die Abstände an der Meßuhr ab. Das geht mit einer Genauigkeit von ca. 2-3 Mikron. Die Ermittlung über die Defokussierung/Power ist
ähnlich genau.
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Und schließlich in Übersicht die Ergebnisse der beiden Verfahren, das Sekundäre Spektrum dieses TOA zu ermitteln und zu vergleichen.
Zugegeben ist der TOA nicht ganz billig, aber jeden Euro wert, den er gekostet hat.
A075A * Takahashi FS 128/1040 - Doublet mit beeindruckender Farbreinheit
Unter den Fluorite Doublets beeindruckt dieser Zweilinser durch eine hohe Farbreinheit. Interessanterweise liegt bei diesem System die
Schnittweite des blauen Spektrums mit 0.053 mm an hinterster Stelle und kommt trotzdem auf eine RC_Indexzahl, wie für einen sehr
guten Apochromaten. Leider wird dieses F/8,125 Teleskop nicht mehr gebaut, und kann nur noch auf dem Gebrauchtmarkt erworben werden.
Prinzipiell geht es um die Vergleichbarkeit von Farbreinheit bei Zweilinsern, die aber eine ganz bestimmte Form des Sekundären Spektrums
zeigen: siehe auch den Bericht . Für Doublets bedeutet das, daß die Hauptfarbe Grün die kürzeste Schnittweite/Fokus hat, gefolgt von den
anderen Spektralfarben. In der Regel für Rot mit der längsten Schnittweite. Im Falle des FS 128 wäre am Ende aber Blau. Trotzdem hat der
Quotient aus Sekundärem Spektrum und der Schärfentiefe einen Wert wie für einen sehr guten und farbreinen APO. Wer also ein derartiges
Juwel noch erwerben kann, sollte sich glücklich schätzen.
Ebenfalls aus Japan kommt diese Teleskop mit ähnlichen optischen Daten. Und hinsichtlich Farbreinheit wünscht man sich beide Teleskope
nebeneinander: Der Befund, welches Teleskop farbreiner sei, ist eine sehr individuelle Einschätzung, und ähnlich unscharf, wie es Zeugen-
Aussagen zu einem Unfall-Geschehen sein können. Quantiative Fakten fehlen in der Regel.
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Das auffälligste Merkmal bei Doublets bzw. Zweilinsern ist die farbliche Zweiteilung an einer senkrechten Mittel-Achse. Das hängt von der Art des
Fokus-Shift bei Doublets ab, während bei einem Triplet der Fokusshift die Form einer S-Kurve hat und dadurch Blau oft vor der Hauptfarbe grün liegt.
Entsprechend der Kamera-Verschlußzeiten wirkt das Foucault-Bild "farbreiner" oder weniger "farbrein". Es zeigt sich jedoch immer nur die Verteilung
des Skundären Spektrums - hier ist es ein Doublet.
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Der Ronchi-Test intrafokal zeigt den Gaußfehler bzw. den farbabhängigen Öffnungsfehler: bei Blau leicht überkorrigiert, während Rot in gleicher
Größe unterkorrigiert sein sollte, die Hauptfarbe Grün hingegen keinen Öfnungsfehler haben sollte. Würde man das Weißlicht-Ronchi-Bild in seine
Spektral-Farben zerlegen, bekommt man ähnliche bis gleiche Ergebnisse.
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Auch beim überlichen Sterntest, der außerhalb vom Fokus ein Refraktor-System erklären kann, geht es a) um eine mögliche Über- oder Unter-
korrektur. Bei Überkorrektur eines Systems würde man extrafokal einen "Lichtring" und intrafokal einen ausgefransten Rand erkennen. Auch
hier kann es je nach Helligkeit zu unterschiedlichen Eindrücken kommen, die ebenfalls nicht unbedingt eine richtige Aussage zulassen würde.
Zuletzt interessiert, wie deutlich der farbige Rand intra-/extrafokal ausgeprägt ist. Je deutlicher man einen Farbrand sieht, umso weniger
farbrein ist ein Linsensystem.
APO: http://rohr.aiax.de/@Astr-Schn06.jpg; http://rohr.aiax.de/@Reiser03.jpg ; http://rohr.aiax.de/Fa-Astrey130-03.jpg; http://rohr.aiax.de/ICS-Tak02.jpg;
ED-APO: http://rohr.aiax.de/@TAL100-02.jpg; http://rohr.aiax.de/@ZenitStar18A.jpg; http://rohr.aiax.de/@scopos-sec10.jpg
Achromat: http://rohr.aiax.de/@FH152-1200.jpg, http://rohr.aiax.de/ARiesApoKorr01.jpg;
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Auf der Basis der Orginal-Interferogramme wurden die Farbschnittweiten über die Power ermittelt und über die Pfeilhöhe auf Farblängsfehler
umgerechnet. Für ein Fluorite-Doublet ein äußerst farbreines Ergebnis, weshalb eine RC_Indexzahl von 0.5555 entsteht. Eine Verschiebung der
Farbwahrnehmung zwischen Tag- und Nachtbeobachtung kann hier nicht beobachtet werden, was mit der Lage der Farbschnittweiten zusammen_
hängt.
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So bewirkt allein die Anordnung der Farbschnittweiten unterschiedliche Farbeindrucks-Ergebnisse. Siehe diesen Bericht.
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Takahashi hatte schon immer einen legendären Ruf, ähnlich dem von Zeiss/Jena. Nur bezahlt keiner mehr diese legendäre Qualität, angesichts
der China-Schwemme.
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Abschließend noch ein Kommentar von Jörg Kneip, Fa. Wellenform, zur handwerklichen Qualität dieses Herstellers:
Was mich bei den Takahashi Refraktoren immer ziemlich beeindruckt sind die
geringen Restfehler für Koma und Asti. Bei diesem Exemplar noch mehr als bei
allen anderen Takahashi Refraktoren die ich bisher gesehen habe. Man kann die
Objektive auch kräftig schütteln und trotzdem bleiben die Werte immer sehr gut.
Das ist nach meiner Erfahrung ein grosser Unterschied zu den China-Objektiven.
Die Chinesen muss man extrem optimieren um auch nur in die Nähe solcher Werte
für Asti und Koma zu kommen. Das liegt m.E. an der besseren Linsenzelle und der
höheren Linsenqualität im Vergleich zu den Chinesen.
A103C * CFF 160/1050 - Erst wenn er temperiert ist, entfaltet er seine Schönheit !
Refraktoren brauchen ihre Zeit, bis sie temperiert sind. Diesen Umstand konnte man eindrucksvoll bei diesem CFF-APO 160/1050, Serial #025
beobachten und nachweisen. Also gönnt man diesem Teleskop, das in seiner Verpackung auf ca. 10° Celsius gekühlt war, genügend Zeit, bis es
die Raumtemperatur von 20° Celsius angenommen hatte. Und nun hat man ein völlig anderes Teleskop vor sich, wie man auch den ersten Bildern
entnehmen kann.
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Im Objektiv-Block "arbeitete" es offenbar so heftig, daß man an dieser Gegenüberstellung den Effekt förmlich beobachten kann: Für die Praxis
heißt das aber, daß man das Teleskop senkrecht für mindestens 1 Stunde in Ruhe lassen sollte, damit sich die Optik der Außen-Temperatur
anpassen kann.
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Es zogen also regelrechte Schwaden oder Schlieren durch das Foucault-Bild. Auch beim Interferogramm bewegten sich die Streifen im gleichen
Rhythmus, wie das Foucault-Bild. Man braucht deshalb ein wenig Geduld, wenn man die Spitzenleistung haben möchte.
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Im Gegensatz zum A103B * CFF Telescopes Triplet APO 160/1050, serial #013, waren die Test-Ergebnisse bei diesem Teleskop Serial #025 so, wie
man sie eigentlich erwartet. Im Rauhheits-Test taucht zwar auch hier die Immersions-Flüssigkeit auf, anders als bei den üblichen Triplets mit Luft-
Linsen, die eine etwas glattere Oberfläche zeigen würden, verglichen mit dem Foucault-Bild (letztes Bild) ist dieser Effekt unauffällig.
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Sterntest und Artificial Sky Test zeigen bei hoher Vergrößerung eine gute Abbildung. Man darf nicht vergessen, daß man es mit einem lichtstarken
Triplet F6.56 zu tun hat. Die Immersion hat in diesem Fall eine höhere Transparenz.
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Auch das bei 532 nm wave entstandene Interferogramm läßt einen hohen Strehlwert erwarten.
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Der Restfehler als Astigmatismus liegt bei geringfügigem PV L/8.6 und ist am Himmel nicht mehr wahrnehmbar. Rest-Koma wäre PV L/28.4
und Rest-Spherical PV L/18.9. Besser kann man es kaum herstellen.
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Die Energie-Verteilung entspricht dem Ideal, was bei einem Strehlwert von 0.971 nicht verwunderlich ist.
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Die Auswertung auf Basis des oberen Interferogrammes.
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Und nun die Situation des Sekundären Spektrums. Für diesen Fall hätte ich aus Vergleichsgründen nochmals das "nachgebesserte" Teleskop
mit der Serien-Nummer #013 vermessen, weil sich beiden Teleskope zunächst unterscheiden, und ich die Unterschiede augenblicklich nicht
richtig zuordnen kann. Da ich die Serial #013 bereits vermessen hatte, würde mich interessieren, ob sich nach einem "Öl-Wechsel" am Sekundären
Spektrum etwas ändert. Den Gaußfehler zu Teleskop Serial #025 zeigt die untere Reihe im nächsten Bild: Das Optimum liegt lehrbuchhaft im
grünen Spektrum/e-Linie.
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Für die Serical #025 wäre das die RC_Indexzahl über die Power gerechnet. Eine andere Möglichkeit besteht im Vermessen mit einer Digital-Meß-Uhr, was ich
zur Kontrolle ebenfalls überprüft habe: Hier wäre der Abstand von (F-e) /2 = 0.0875 und über die Formel kommt ein RC_Indexwert von 1.8616 heraus, was
immerhin die Berechnung über die POWER bestätigen würde, die eigentlich die "genauere" Methode ist.
In der Nacht verschiebt sich die spektrale Empfindlichkeit eines Durchschnitts-Auge von Grün nach Blaugrün: http://rohr.aiax.de/@Muster_Curve.png
Die Wahrnehmung von Rot verschwindet fast völlig. Damit steigert sich die "gefühlte" (empfundene) Farbreinheit eines Refraktors.
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Deshalb ein Vergleich der Igramme der Serial # 025 oben und der Serial # 013 unten. Vielleicht läßt sich das in den nächsten Tagen klären.
Bei Serial #025 fällt auf, daß die blauen Streifen stärker nach oben kippen, ebenso die roten Streifen nach unten, wie bei Serial #013. Das
Optimum liegt bei GRÜN.
Bei Serial #013 fällt auf, daß sowohl bei Blau, als auch bei Rot die Streifen kaum nach oben, bzw. nach unten kippen. Nur der Gaußfehler wäre
wahrzunehmen, der deswegen verschieden sein muß, weil das Optimum an unterschiedlichen Stellen im Spektrum liegt. So ist bei diesem Teleskop
das Optimum zwischen Gelb und Rot, und man hat damit eine andere Situation, als beim Refraktor Serial #025. Die Suche nach einer Poly-Strehl-
Darstellung hätte auch hier die allergrößten Schwierigkeit, auch das Poly-Strehl-Diagramm aus dem Design würde kaum weiterhelfen.
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Auch ein Vergleich der beiden Foucault-Bilder, um die Unterschiede beim Sekundären Spektrum besser einschätzen zu können.
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Im Vergleich schneidet der Artificial Sky Test beim neuen CFF Serial # 025 ebenfalls wesentlich besser ab. Da bei der Nachtbeobachtung der
Rot-Anteil bis auf ca. 10% "abgeschnitten" wird, entsteht auch im Labor eine bessere Abbildung, wenn man den Rot-Anteil abblendet.
A139 TS Photoline APO - Super-APO für visuelle Beobachtung
Als vielseitig verwendbaren Super APO könnte man diesen TS Photoline bezeichnen: Vom Namen her würde man dieses Objektiv eher
als "Foto-Maschine" einsortieren, zusammen mit dem Photoline Reducer 0.79 x. Auffällig in dem Zusammenhang ist jedoch - bei drei
aufeinanderfolgenden Exemplaren festgestellt - eine enorme Farbreinheit, die der eines Super-APO's entsprechen würde. Damit hätte
man für visuelle Bedürfnisse einen lichtstarken farbreinen APO.
An Zentrierschrauben mangelt es dieser Objektiv-Fassung nicht - ganze 8 x 3 kleine "Maden-Schrauben" M4 x 5 mm. Ein Vorteil, wenn
man die Achskoma bis "zum Anschlag" ausreizen will: Dann sind es nur noch winzige Beträge, die sich aber sehr wohl bei 505-facher
Vergrößerung über den Artificial Sky Test kontrollieren läßt. Man legt besonders Augenmerk auf den 1. Beugungsring. Erst wenn dieser
konzentrisch zum Koma-Kern erscheint, dann liegt der Koma-Restfehler unter PV Lambda/22. Dieses Objektiv wurde auch fotografisch
bereits getestet. Eine Möglichkeit, sog. Spikes an hellen Sternen zu vermeiden, sieht man hier: Wenn eines der Distanz-PLättchen um
weniger als 1 mm in den Strahlengang ragt, dann beseitigt man das mit einer Objektiv-Blende, wie hier zu sehen. Diese Blende ist
jederzeit wieder abnehmbar, aber durchaus nützlich.
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Erst bei einer Vergrößerung von 505-fach kann man über den 1. Beugungs-Ring mit hoher Präzision die Reste von Achskoma und zugleich
Farbquerfehler nahezu vollends beseitigen. Hier sieht der Foto-Chip noch Restfehler, die man mit dem Auge bereits nicht mehr sieht.
Während das linke Foucaultbild bereits ein Hinweis auf die Farbreinheit dokumentiert, zeigt das Ronchi-Bild rechts einen hohen Kontrast
über die dunkle Fläche zwischen hellen Streifen und mittigen Beugungslinien.
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Ein solches IGramm läßt einen hohen Strehlwert erwarten.
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Die Wellenfront-Darstellung
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die Licht-Energie-Verteilung nach der bekannten Funktion
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Man kann bei der Auswertung die Rest-Fehler differenzieren, auch als Dokumentation für die geleistete Optimierujng.
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Der übliche Test-Report, wobei eine Serien-Nummer für derartige Objektiv wünschenswert wäre.
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Man unterscheidet bei Objektiven immer die Sphäro-Chromasie (Gaußfehler) und das Sekundäre Spektrum (Farblängsfehler) Über die
Größe des Sekundären Spektrums berechnet man schließlich die Farbreinheit mit einer RC_Index Zahl nach der folgenden Formel:
http://rohr.aiax.de/@Trav_GW_07.jpg
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Eine äußerst empfindliche Möglichkeit ein solches Objektiv zu zentrieren bietet mein Artificial Sky Test. Bei einer Höchst-Vergrößerung
von 505-fach kann man über die 3-5µ großen Pinholes sehr gut den 1. Beugungsring erkennen, der immer konzentrisch zum Licht-Kern
sein muß. Das entspricht der Energie-Übertragungs-Funktion im folgenden Bild rechts. Bei einer Dezentrierung zeigt sich dieser
1. Beugungs-Ring ebenfalls nicht mehr konzentrisch, sodaß über diesen Effekt sehr feinfühlig eine Optik zentriert werden kann.
Zur Abrundung der Untersuchung läßt sich zusammen mit dem TS Photoline 0.79 Reducer ein fotografisches System zusammenstellen.
Die dazu nötigen Abstände auf der OAZ-Skala (rechts) und dem Abstand zu Fokus (links) sollten möglichst eingehalten werden.
Wobei für diesen Fall der Riccardi-Reducer die bessere Wahl wäre, wenn man im Bildfeld den ansteigenden Farbquerfehler vermeiden will.
Dieser würde völlig verschwinden, wenn man mit einem Interferenz-Filter fotografiert, besonders dann ist die Abbildung auch bei einem
Bildwinkel von 3.0° perfekt, wie das untere Bild zeigt. Eventuell läßt sich dieser Sachverhalt für die Darstellung von Sternspektren nutzen.
Man muß sich nur zu helfen wissen. Siehe auch diesen Bericht:
Hier das Beispiel mit dem kleinen (M63x1) Riccardi Reducer 0.75x . Da die Tubus-Länge in diesem Fall zu groß war, konnte man den Reducer
nur einstecken, was leichte Zentrierfehler nach sich zieht. Der Farbquerfehler im Bildfeld allerdings ist wesentlich besser korrigiert.
A062D Spitzen Optik - handwerklich ausgezeichnet - günstiger Preis
Wer ca. zehntausend Euro zu zahlen bereit ist für ein Teleskop, hätte eigentlich eine Spitzen-Optik mit einem eindeutigen, nachvoll-
ziehbaren Test-Report verdient. Unter diesem Aspekt bekommt der Sternfreund James in USA nicht nur eine Spitzen-Optik, die
handwerklich ohne Tadel ist zu einem sehr günstigen Preis-Leistungs-Verhältnis: Auch als Prüfer hat man seine besondere Freude daran !
Ein Vergleich zum vorherigen Bericht ist durchaus lesenswert!
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This Artificial Sky Test is a wonderful overview to show all optical errors at first: There is no astigmatism, no coma, no spherical, and you can
calculate the optical resolution by this foto and the distance of these three points in the middle. There are lots of reports about this test:
Artificial Sky Test - Anfangsbericht
Einzel-Beispiele zum Artificial Sky Test , F041C Artificial Sky Test bei SC, RC und Cassegrain-Systemen
Das Test-Module bis f/6 Lichtkegel
Refraktor als Foto-Maschine, Tec 140 +Flattener,
C14-Beispiele; weitere Beispiele;
F041B Artificial Sky Test Unit für Massimo
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In a second step let's test the quality impression of that triplet lens. Some of us prefere the star test: There is a hardly noticeable colour ring round the
star disc intra- or extrafocal with 270 x magnification. At the focus you see with 675 x the laser pinhole of 25 micron. The surfase of these discs are white
with no significant texture.
More important are the Foucault-, Ronchi- and the Lyot-test: The Foucault image show at first the Gauß-error (spherochromatism), this one is
bigger than the the Secondary Spectrum, so you'll get sickle-shaped parts of that area: left light blue and right a sandy colour. The Ronchi test
tells you some about the spherical, perfect corrected at green, 532 nm wave the main colour of human eyes. The Ronchi grid is a very small garden
fence with longitudinal slats and gaps between them. This image shows the different surface texture. Otherwise your contrast will break
down with a rough surface.
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Blue is overcorrected, green is perfect and red is undercorrected; http://www.telescope-optics.net/secondary_spectrum_spherochromatism.htm
Foucault Examples, TS Triplet APO, Foucault different tubes; http://rohr.aiax.de/artifGauss.PNG; http://rohr.aiax.de/@TMB130VuojarviSW_04.jpg
http://rohr.aiax.de/foucault-bilder1.jpg ; http://rohr.aiax.de/foucault-bilderNeu.jpg ; http://rohr.aiax.de/FloeVixTMB_21.jpg
Let's get a fringes map at 532 nm wave for a comparison with the LZOS test report.
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The wavefront deviation of that lens: no significant error !
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The typical light energy function - point spread function
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the computer generated fringes map
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differentiated values for astigmatism, coma and spherical
At last my test report at 532 nm wave with the same Strehl value as the LZOS report, next image.
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The Strehl optimum should be at green or e-line (546.1 nm wave) The Gauß error reduces the sprectrum at blue (overcorreted) and red (undercorrected)
This is a feature of all lens optical systems and in our case these a very impressive results.
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I also test the Secondary Spectrum and calculate a RC_index number: http://rohr.aiax.de/@Trav_GW_07.jpg
At first I find out the Power value of every fringes map and convert it to focus difference (FLF)
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In this way I get the Secondary Spectrum and the RC_index number.
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At the end I will compare the lens design diagram, that is ZEMAX generated, an optical design program . . .
. . . and how it could verified by the Artificial Sky Test and by fringes maps for astigmatism and coma errors. At 0.5 degrees
the diagram shows a small astigmatism of PV Lambda/3.7. This means, you can take fotos without any flattener or reducer
till a diameter of 21.22 mm and more. With the Riccardi Reducer this will be corrected for a very large diameter if you will
take fotos of the sky.
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Conclusion:
I was very pleased by testing this extraordinary triplet lens, and James should give me here a short report of these lens, when it arrives him at home in USA.
A096A Kamera-Objektiv zweckentfremdet?
Dieses Kamera-Objektiv ist bereits von vorne sofort als "normales" Foto-Objektiv erkennbar: Es hat eine innenliegende Irisblende. Wer ein
solches Objektiv in einen Tubus verbaut, sollte eigentlich auf die Funktion dieser Iris-Blende achten, die von F4 bis F16 eingestellt werden
kann. Genutzt, möglicherweise auch verkauft, wurde dieses "Teleskop" jedoch als visuelles LOMO-Fernrohr, ohne sich klar zu sein, welche
Schwächen ein solches, mißbräuchlich verwendetes, Objektiv haben könnte. Obwohl die vordere Beschriftung ein APOCHROMATIC Objektiv
verspricht, wäre das Sekundäre Spektrum gerade einmal mit einem Fraunhofer Objektiv vergleichbar. Das rote Spektrum liegt weit hinter
Blau-Grün und wird bei 632.8 nm wave regelrecht abgeschnitten, sodaß H-alpha mit 656.3 nm wave kaum noch durchkommt. Damit bekom-
men die Bilder eine Art Blaustich, über dem ein roter "Schleier" liegt.
Der Sternfreund benutzte dieses "Kleinod" ausschließlich visuell und ich bezweifle, daß er damit eine der üblichen scharfen Bilder bekommen
hat, wie man sie von visuellen Teleskopen ähnlicher optischer Daten bekommt. Dieses Objekt mag also als Kamera-Objektiv in orginaler
Bauweise gut sein und deswegen 3 000.- Euro wert gewesen sein, aber hinsichtlich visuellem Gebrauch eine üble Täuschung. Optimieren kann
man in dieser Hinsicht nichts: Weder der vorhandene Astigmatismus läßt sich minimieren, noch die deutliche Überkorrektur und schon gar
nicht das Sekundäre Spektrum. Als Kamera-Optik ist es mit einem Bildfeld-Durchmesser von ca. 40 mm durchaus verwendbar und würde
vielleicht einen Preis von ca. 1 000.- Euro rechtfertigen. Nur visuell ist diese Optik nicht vermittelbar, für Anwender, die sich ein bißchen
mit Optik auskennen.
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In den oberen weißen Tubus wurde das Foto-Objektiv so verbaut, daß der Schiebe-Mechanismus der Blenden-Einstellung für den Benutzer
völlig verschwindet und demzufolge auf Blende F4 eingestellt bleibt. Bei einer kleineren Blende würde sich aber die Bildschärfe verbessern.
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Auf diesem Bild ist die Iris-Blende gut erkennbar - ich habe sie vorübergehend auf Blende 16 eingestellt. Die Aufschrift "APOCHROMATIC"
kann keinesfalls mit den üblichen Normen eines APO's für visuellen Gebrauch gleichgesetzt werden. Ein 4L (4 Linser) wäre ein weiterer
Hinweis auf ein Kamera-Objektiv. Mit dem Namen "LOMO " wurde der Sternfreund möglicherweise kräftig über den Tisch gezogen.
Optischen Sachverstand wird man in diesem Fall nicht unterstellen dürfen.
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Am hinteren Ende des Objektiv wird die 4. Linse durch einen Schraubring gehalten. Dieser ist aus naheliegenden Gründen "verklebt",
ein weiteres Hindernis, sich mit dem Innenleben dieses Fotoobjektivs befassen zu können.
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Artificial Sky Test - Anfangsbericht , Einzel-Beispiele zum Artificial Sky Test , weitere Beispiele
Der Artificial Sky Test zeigt sofort alle optischen Eigenschaften. Rechts unten im Bild ein Beispiel, wie dieser Test bei einem APO auszu-
sehen hat. Als Foto-Objektiv würden die opt. Fehler in der Auflösung des Kamera-Sensors verschwinden, der im Bereich 16 x 16 Mikron
liegt, und mit dem weißen Quadrat dargestellt wird. Trotzdem zeigt das Bild zweierlei: a) die auffällige blau-Grün-Färbung, die dokumentiert,
daß der rote Fokus wo ganz woanders liegt und b) daß über das gesamte Bildfeld sowohl deutliche Achskoma und Astigmatismus
eine Rolle spielen. Die Überkorrektur ist bei diesem Test weniger gut sichtbar.
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Wer daraufhin das Bildfeld dieses Foto-Objektivs näher untersucht, wird feststellen, daß bis zu einem Bilddurchmesser von ca. 40 mm
die Abbildung trotz reduzierter Bildauflösung immer noch der Auflösung des Kamera-Sensors zu genügen scheint. Man wird damit
sicherlich recht ansprechende Astro-Fotos erzielen für den Blau-Grünen Bereich, nicht jedoch für das rote Spektrum.
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Etwas seltsam ist das Sekundäre Spektrum, das so gar nicht zu einer Astro-Kamera paßt. Der Fokus von Rot mit 632.8 nm wave
liegt am weitesten entfernt von Grün, dem Bezugspunkt. Damit fokussiert sich diese Farbe so, daß sie gar nicht mehr wahrnehmbar
ist bei diesem Test. Im übrigen ist Rot hinter 632.8 nm wave förmlich abgeschnitten. Bezogen auf die RC_Index-Zahl von Teleskopen
rangiert dieser Wert im Bereich eines ganz normalen Fraunhofer-Objektivs, bedingt durch den großen Abstand von Rot.
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Ein weiteres Indiz liefert der "farbliche" Interferometer-Test mit dem Bezugs-Null-Punkt bei Grün = e-Linie = 546.1 nm wave. (mittleres IGramm)
Während im kurzen Spektrum von Blau bis Grün der Fokus-Abstand sehr gering aussfällt, wäre der Fokus-Abstand ab Gelb deutlich Größer.
Alle Interferogramme zeigen überdies Überkorrektur, Achskoma und Astigmatismus.
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Die Hauptfarbe Grün wurde ausgewertet und ergibt folgendes differenziertes Ergebnis:
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- einen äußerst niedrigen Strehl - visuell völlig unakzeptabel.
- viel zu große Werte für Astigmatismus, Koma und Spherical
A096 * LOMO Super APO 80/480 im Feld, das wäre ein Objektiv für visuelle Zwecke
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Die Energie-Verteilung (Point-Spread-Function) ist nur noch fotografisch akzeptierbar, visuell nicht.
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Visuell müßte das vorherige Bild so aussehen.
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Die Wellenfront-Darstellung läßt Übel-korrektur und Astigmatismus gut erkennen.
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Als visuelles Instrument kann man dieses Foto-Objektiv nicht verwenden - wenn man weiß, was ein Teleskop eigentlich leisten könnte.
Als Foto-Objektiv verschwinden die opt. Restfehler in der Auflösung des Kamera-Sensors, und dann dienen eindruckvolle Rohbilder
zur Dokumentation des Sachverhaltes. Unter diesen Bedingungen könnte man über gute Aufnahmen und dem Namen "LOMO" einen
höheren Preis "herausschlagen" - nur zum visuellen Gebrauch sollte man es nicht verkaufen.
TS PHOTOLINE Apo-Korrektor Für Triplet APO 90/600 + drei Astro-Fotos !
Dieser TS APO 90/600 entpuppt sich als ein sehr farbreiner und als handwerklich makellos hergestelltes Objektiv, das keinesfall noch optimiert werden
müßte, wie es der Besitzer zunächst vermutete nach jahrelanger Benutzung. Auch für die visuelle Beobachtung sollte dieses kleine Fernrohr alles her-
geben, was sich sein Besitzer wünscht. Interessant in jedem Fall ist bei fotografischer Benutzung a) welcher Flattner am besten geeignet erscheint
und b) welche Abstände für den aktuellen Fall einzuhalten wären. Zur Bestätigung der Ergebnisse der opt. Bank wären dann Rohbilder aus der Astro-
fotografie wünschenswert.
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Bei einer Höchstvergrößerung von 333-fach bei einem Pinhole-Durchmesser zwischen 3-5 Mikron kann man sofort die Qualität einer solchen Optik
erkennen: Die Zentrierung stimmt, Rest-Astigmatismus ist nicht wahrnehmbar und farbrein scheint dieser APO in jedem Fall zu sein. Die visuelle
Auflösung erfüllt diese Optik in jedem Fall, und die fotografische Auflösung hat mit dem Kamera-Sensor und dessen Pixel-Größe zu tun. Wobei für
die Darstellung eines feinen/schwachen Sternes für gewöhnlich 3 x 3 Pixel notwendig sind. Dies wäre die Größe des Quadrates, das um eines der
Sterne gezeichnet wurde.
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Beim Sterntest als einem Standard-Test wäre der Farbsaum intra/extrafokal ein Hinweis auf Farbreinheit und die Fläche des Sternscheibchens ein
Hinweis, wie homogen die opt. Fläche ist. Im Fokus hingegen ist die Abbildung meiner 20 Mikron Pinhole ein Beweis für die gute Abbildung des
Systems sowie wie gut die Zentrierung gelungen ist.
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Der Öffnungsfehler kleiner als PV L/10 wäre bei Foucault und bei Ronchi zu erkennen. Die "Glätte" der Fläche am Ronchi-Gramm zu sehen. Das Foucault-
Bild wäre auch ein guter Hinweis auf die Farbreinheit: http://rohr.aiax.de/foucault-bilder.jpg
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Im Interferogramm bei 546.1 nm wave wiederholt sich erneut der Befund der vorherigen Tests, nur jetzt kann man die Werte quantifizieren:
Rest-Astigmatismus PV L/9, Rest-Koma PV L/11.6 und Spherical PV L/10.4
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Die genannten Werte braucht man, um die 3D-Darstellung der Wellenfront richtig einschätzen zu können.
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Die Energie-Verteilung entspricht besonders auch dem Artificial Sky Test, siehe 2. Bild
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Ebenso die Kontrast-Übertragungsfunktion.
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Und wer nicht gerade einen Strehl von 0.999 haben muß, sollte mit diesem Wert besonders für die Fotografie voll zufrieden sein.
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Bereits an der Gegenüberstellung der farbigen Interferogramme, die bei der Fokuslage der e-linie 546.1 nm wave erstellt worden sind, läßt bei
Blau und bei Rot erkennen, daß eine geringe Fokus-Differenz zu einem Sekundären Spektrum von 0.3080 (= RC_Indeszahl) führt. Und das ist
ein sehr guter Wert für einen farbreinen APO.
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Passend dazu die Auswertung auch für die anderen Spektral-Farben.
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Unsicherheit entsteht auch über die Frage, welche Abstände für den Flattner eingehalten werden müssen: a) auf der OAZ-Skala und b) zum Fokus
bzw. zum Kamera-Sensor. In meinem Fall konnte ich die Werte des folgenden Bildes ermitteln, die von TS bestätigt wurden. Der TSFlat2,5 wird hier
beschrieben: http://www.teleskop-express.de/shop/product_info.php/info/p2646_TS-PHOTOLINE-Vollformat-Apo-Korrektor---Flattener-fuer-Astrofotografie.html
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http://r2.astro-foren.com/index.php/de/12-beitraege/04-zweispiegel-systeme-astrofotografie/430-d099-fuer-triplet-apos-0-75-ric-reducer-kipp-tilt-einrichtigung
http://r2.astro-foren.com/index.php/de/14-beitraege/06-messtechnik-teil-2-aufbau-diverser-interferometer/58-artificial-sky-bei-perfektem-seeing
Über den Artificial Sky Test und der Verkippung des Teleskopes vor dem Planspiegel läßt sich die exakte Position des Flattners ermitteln. Zusammen
mit dem Flattner bildet dieses System ein "Petzval-System". Dabei ist die Abbildung am Rande des Bildfeldes am wichtigsten. Um jedoch diese Situation
richtig beurteilen zu können, muß man die tatsächliche Auflösung des Kamera-Sensors berücksichtigen. In dessen Größe verschwinden nämlich die
Restfehler, die man auf meiner Aufnahme bei Höchst-Vergrößerung noch gut sehen kann.
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Erst der Vergleich mit einer gelungenen Astro-Aufnahme zeigt, welche Genauigkeit für diesen Fall überhaupt nötig ist. Ich hätte dieses Bild
gerne in einer höheren Auflösung gehabt.
Quelle: http://www.teleskop-express.de/shop/Bilder/shop/ts-astrofotografie/tsflat25/plejaden-107apo-tsflattener-rand-1000.jpg
Die folgenden drei Bilder sind mit dem " TS Optics Triplet APO 90/600 mm + TSFlat2,5 " erstellt. Quelle:
- M36: http://www.astrobin.com/full/170589/0/
- Chi Persei Cluster: http://www.astrobin.com/full/164357/0/
- Iris-Nebel NGC 7023: http://www.astrobin.com/full/131218/L/
A043-01 TEC APO Triplet 140-980 Fotografisches und visuell einsetzbares Teleskop
Einleitung
Bei der Beurteilung eines Refraktor-Systems kommt es ganz entscheidend darauf an, wofür man das System verwenden bzw.
einsetzen will. Im Zusammenhang mit einem Flattener bzw. Reducer möchte der Astrofotograf ein möglichst großes Bildfeld
mit punktförmiger Sternabbildung bis in die Ecken des Kamera-Sensors. Dabei darf er nicht vergessen, daß die Auflösung des
Kamera-Sensors bei 3 x 3 Pixel für einen feinen/lichtschwachen Stern beträgt. Die Qualität auf der opt. Achse des fotografi-
schen Systems interessiert den Fotograf nur sekundär, weil die wichtigste Information sich auf das Feld außerhalb der opt.
Achse bezieht. Ein Strehlwert nützt in diesem Zusammenhang wenig bis gar nichts.
Ganz anders verhält es sich bei der Beurteilung, ob ein Refraktor z.B. für die Planeten-Beobachtung tauglich ist, also für den
visuellen Einsatz. Dieser findet, anders als bei der Fotografie im achsnahen Bereich der opt. Achse statt, und jetzt wäre der
Strehlwert durch aus ein Qualitäts-Merkmal.
Der hier vorgestellte TEC APO ED Triplet 140/980 hätte zwar auf der Taukappe den Aufdruck "TEC APO 140 ED", er muß trotz-
dem unter die Voll-APO's einsortiert werden. Das Grund-System ist deshalb ein vollwertiger Apochromat. Verwendet man
dazu den TEC-Flattener, dann hat man bis zu einem Bildwinkel von 4° oder einem Bilddurchmesser von 68.44 mm eine wunder-
bare punktförmige Abbildung, wie im Artificial Sky Test eindeutig bewiesen werden konnte. Wiederum entscheidend sind die
Abstände, die man unbedingt einhalten muß. Der Abstand von der letzten Flattener-Bezugs-Fläche zum Kamera-Sensor
( = Fokus) muß unbedingt mit 85 mm eingehalten werden. Besser wird das Bild in den Ecken sogar, wenn man 1-3 mm weniger
einstellt. Das läßt sich auch über den Strehl beweisen.
Es ist also empfehlenswert, je nach Verwendung eines Refraktors die spezifischen Kriterien anzuwenden!
Der TEC APO + Flattener als "Foto-Maschine"
Mit dem TEC APO Triplet 140-980 möchte er hauptsächlich fotografieren, so der Sternfreund. Ich solle ihm deshalb zunächst die
genaue Position des Flatteners ermitteln: a) die Position des OAZ auf dessen Skala und b) schließlich den Abstand des Flatteners
zum Fokus. So wäre a) die erste Zahl und b) die zweite Zahl. Dabei muß man etwas aufpassen. Die Schnittzeichnung auf diesem
Bild ist leider zu klein. Man kann sich auch auf die letzte Fläche des hinteren Schraubringes beziehen, der hinten auf den
Flattener aufgeschraubt wird, wie ich es gemacht habe. Dann muß man aber jeweils noch 3.5 mm dazu-addieren, damit man den
Abstand von der Flattener-Bezugsfläche zum Fokus bekommt. Das ist ebenfalls auf diesem Bild unten rechts dokumentiert.
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Ein Preis, der einiges an Qualität erwarten läßt. Bei der Lagerung dieser ölgefügten Objektive würde ich diesen Refraktor immer
senkrecht lagern. Das Objektiv ist weitestgehend reflexfrei, wie die Werbung richtig behauptet. Das Diagramm des Sekundären
Spektrum erinnert eher an ein Zwei-Linser ED-System, trotzdem ist es erstaunlich farbrein, wie man im 3. Teil unten sehen kann.
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Bei der Ermittlung der Abstände von
a) die Einheiten auf der OAZ-Skala (dem Abstand Flattener zum vorderen Objektiv) und davon abhängig
b) dem Abstand letzte Fläche Flattener zum Fokus, beginnt man sinnvollerweise mit dem größten Kipp-Winkel. Wenn nämlich
in den Ecken bei 2° Kippwinkel oder 4° Bildwinkel die Punkt-Abbildung meines Artificial Sky Testes dem auf der opt. Achse
entspricht, dann hätte man die richtige Position gefunden. Bei anderen Abständen zeigt dieser Test Koma+Astigmatismus,
aber keine exakt definierten Sternpunkte. Diesen Test kann man auf zwei Arten darstellen, indem man das System TEC APO
vor dem Planspiegel kollimiert und nun die Lichtquelle im Fokus seitlich versetzt. Um den gleichen Betrag würde deshalb die
Abbildung in die entgegengesetzte Richtung wandern. Bei dieser Methode muß aber der Versatz mit einer Genauigkeit von
0.1 mm darstellbar sein, und der künstliche Stern möglichst auf der opt. Achse, was unbedingt einen Teilerwürfel erfordert.
Nimmt man einen dieser Excenter-Einheiten , dann hat man in jedem Fall ein Platz-Problem, sodaß für diesen Fall ein Kreuz-
Tisch aus der Mikroskopie mit Mikrometer-Schrauben die bessere Wahl wäre.
Ich bin in meinem Fall einen anderen Weg gegangen , der leichter zu reproduzieren ist: Bei dieser Kipp-Einheit wird das opt.
System TEC APO + Flattener gemeinsam vor dem Planspiegel verkippt und damit die opt. Achse, sodaß das Lichtbündel eben-
falls verkippt die Situation im Bildfeld darstellt. Man kann über die Verkippung auch die Vignettierung darstellen, bis an
irgendeinem Rand, meist in Nähe des OAZ, das Bündel dann ganz abgeschnitten wird. Über eine Skala kann man den Kipp-
Winkel gut reproduzierbar immer wieder einstellen. Bei der Abstands-Messung Flattener zum Fokus mit dem Foucault-Test
muß man sich überlegen, was die letzte Bezugs-Fläche des Flatteners sein soll. Da die Schnittzeichnung dieses Bildes zu
klein und damit ungenau ist, habe ich gegen den hinteren Flattener-Schraubring gemessen. Da die Bezugs-Fläche des
Flatteners jedoch um 3.5 mm dahinter liegt, muß dieser Betrag dazu addiert werden und stimmt damit überein mit den Angaben
im drittnächsten Bild links oben. Die Einheit auf der OAZ-Skala sollte dann bei 76 Einheiten liegen.
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Wenn also das System scharf-gestellt wurde, dann muß der OAZ 76 Einheiten anzeigen und der Abstand zum Fokus wäre dann
82 mm + 3.5 mm, also der Betrag, der auf der Webseite von TS angegeben ist. Bis max. 3 mm darf der Wert auf der OAZ Skala
größer sein, sodaß sich der Abstand zum Fokus um etwas 3 mm reduziert. Siehe Bild weiter unten.
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Unten rechts eingeblendet die Dicke des Schraubringes mit 2.5 mm und darunter die Anschlags- oder Bezugsfläche auf dem Ende
des Flattener selbst. Wie man sieht bezieht sich die Schnittzeichnung ebenfalls auf die letzte Linsenfläche, damit diese nicht ver-
kratzt werden.
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Die Wirkung des TEC-Flattners läßt sich hier einschätzen: Während das Grundsystem bereits bei einem Bildwinkel von 1° (untere
Reihe) einen deutlichen Astigmatismus zeigt, der ab 3° Bildwinkel überhand nimmt, bleibt die Abbildung (obere Reihe) bis zur
Vignettierung nahezu perfekt wie auf der opt. Achse, sodaß der Bildwinkel eigentlich noch größer ist mit größer ansteigender
Vignettierung.
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Die Diskussion die sich im Hintergrund abspielte, führte zur Untersuchung, wo das Optimum dieser Abstände eigentlich liegt.
Dies läßt sich auf doppelte Weise dokumentieren: Nimmt man statt der 1.Zahl 76E auf der OAZ-Skala die Zahl 79E, dann wird
die Abbildung in den Ecken noch besser, wie die Übersicht zeigt. (Weil aber die Auflösung des Kamera-Sensors mit 3x3 Pixel
wesentlich niedriger ist, als die opt. Auflösung, bemerkt ein Astro-Fotograf diese Feinheiten erst einmal nicht.
Es läßt sich aber folgendes eindeutig festhalten: Das mittlere Bild entspricht den Händlerangaben, der einen Fokus-Abstand
von Flattener-Bezugsfläche zum Fokus mit 85 mm angibt. Das wären also meine gemessenen 82 mm + 3.5 mm, die sich ergeben,
wenn man die vom Hersteller angegebene Bezugsfläche nimmt, die ich für etwas unglücklich halte. Das übernächste Bild TTEC_08.jpg
zeigt aber, daß man im System eine Toleranz von mindestens 3 mm hätte, also ca. 82 mm bis sogar 79 mm Fokus-Abstand.
Anders ausgedrückt, die OAZ-Skala muß bei Scharfstellung mindestens bei 76 Einheit liegen, besser bei 79 E bis 82 E. Weniger
Einheiten zeigt das 1. Bild der folgenden Darstellung. Die Verwirrung entsteht dadurch, weil alle Welt der Überzeugung ist, daß
man den Abstand zwischen vorderem Objektiv und dem Flattener beliebig variieren könne. Was aber nach den Regeln des
optischen Designs nicht möglich ist.
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Durch die Verkippung der Einheit TEC APO + TEC Flattener lassen sich im Bildfeld auch Interferogramme erstellen, und damit
dokumentieren, an welcher Position des Flatteners der Strehlwert am größten ist. Es ergibt sich ein optimaler Bereich, der
umrandet ist. Zugleich zeigt dieser Test, daß man die Abstände möglichst millimeter-genau einhalten sollte. Das Fazit heißt:
Diese Kombination TEC Flattener + TEC Flattener ist bis zum Bildwinkel von 4° beugungs-begrenzt! ! !
Eine völlig andere Sitaution ergibt sich im Bildfeld des Grundsystems ohne Flattener: Ab Bildfeld 2° entsteht heftiger Astigmatismus,
dewr Strehlwert geht augenblicklich gegen Null.
Der TEC APO als "Planeten-Killer"
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Untersucht man das Grundsystem in Richtung visueller Gebrauch, dann lassen sich diese Unterschiede feststellen:
Das Grundsystem ist etwas farbreiner und hinsichtlich Öffnungsfehler besser korrigiert.
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Die Farbsäume beim Sterntest entsprechen dem eines Apochromaten, wobei die Farbschnittweiten sehr nahe beeinander liegen.
Lediglich Rot liegt mit 0.0695 mm hinter Grün, wobei die Wahrnehmung von Rot sehr deutlich reduziert ist.
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Die Auswertung in der Hauptfarbe Grün bei 546.1 nm wave mit einem sehr guten Ergebnis.
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Diese Wellenfront-Darstellung entspricht dem Diagramm des farbabhängigen Öffnungsfehlers.
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und die Energie-Verteilung für die e-Linie (Hauptfarbe Grün)
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Dazu der Testreport
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Das Sekundäre Spektrum des Grund-Systems
Über die Power der jeweiligen Farb-Interferogramme kann man über die Formel für die Pfeilhöhe (Siehe Kurt Wenske Spiegel-
optik, SuW Taschenbuch 7, 1978) den Farblängsfehler berechnet und schließt in diesem Zusammenhang auch den Gaußfehler
mit ein.
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Die hier ausgewiesene Farbreihheit von 0.9381 (RC_Index-Zahl) entspricht also einem Apochromaten.
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Dazu auch die gemessenen Werte für die Power.
Dieser Bericht sollte zweierlei zeigen:
Ein fotografisches System muß man über das Bildfeld beurteilen, also über die Abbildung im Bildfeld
Ein visuell genutztes System muß man über die opt. Achse beurteilen, weil es dort benutzt wird. Nur
dort ist ein Strehlwert auch sinnvoll als Qualitäts-Nachweis.
A049A Triplet 130-860 - auf der Suche nach der Ursache - 2015 - Pent17_18Sept14/~Triplet_Ueberkorr
Siehe auch: E083 Überkorrektur bei Triplets beseitigt
Von dem legendären Zeiss B Objektiv - eines der farbreinsten Objektive, die Zeiss in der Vergangenheit gefertig hat, ist bekannt,
daß im Laufe der Jahrzehnte durch die termische Bewegung die Abstandsplättchen in ihrer Dicke "geschrumpft" sind. Über den
verminderten Abstand der 1. und 2.Linse dieses Triplets reagierten diese Objektive regelmäßig überkorrigiert. Bei der Überarbei-
tung mußte bei diesen Objektiven neue, dickere Abstandsplättchen zwischen 1. und 2. Linse hergestellt werden - eine äußerst heikle
Arbeit, die sich im Mikron-Bereich abspielte. Bei der Herstellung des aktuellen Dreilinsers stellte sich deshalb zu Beginn der Unter-
suchung die Frage a) kann man die deutliche Überkorrektur dieses Triplets auf die gleiche Weise korrigieren, oder wurden b) vom
Hersteller andere Linsen/Gläser oder andere Systemdaten verwendet. Für die Fotografie mag ein überkorrigiertes System nicht so
gravierend sein, für visuelle Beobachtung hingegen wäre so ein Teleskop ein Reklamations-Fall.
Durch den vergrößerten Abstand zwischen L1 und L2 von vorher 0.16 mm auf 4.0 mm läßt sich z.B. der Abschluß-Ring mit den üblichen
optischen Daten nicht mehr einschrauben. Der verwendete 4 mm Präzisions-Ring aus Vi580/FKM 80, über dem Objektiv liegend, ist gut
erkennbar. Dessen Systemdatenblatt weiter unten eingefügt ist.
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Das zunächst unbekannte Triplett muß deshalb geöffnet werden, indem man die seitlichen 3x4 M4 Schrauben um ca. 1.5 mm öffnet. Für die 1. und
3. Linse werden diese Schrauben für die Fixierung verwendet, lediglich die mittlere 2. Linse kann damit seitlich versetzt werden, damit über den
seitlichen Versatz dieser Linse die geringe Achskoma herauszentriert werden kann. Nun kann man das LinsenPaket vorsichtig herausheben. Da
aber die beiden 0.16 mm Abstandsringe sehr "flüchtig" sind, sollte man eine Manschette (grün) herstellen, um das seitliche Verrutschen von Linsen
und AbstandsRringen zu verhindern. Das Gewinde der 12 Zentrierschrauben sollte man in jedem Falle nachschneiden, wegen der Leichtgängigkeit von
seitlichen Halte- und Zentrier-Schrauben.
Um keine Verwechslung bei der Reihenfolge der Linsen zu provozieren - ich hatte unlängst erst einen solchen Fall hier - werden nach einem
eindeutigen Verfahren die Linsen abgehoben und von links nach rechts aufgelegt: In genau der Reihenfolge, wie ein solches System auch
gerechnet wird: Von links nach rechts. Im weiteren Verlauf muß man mit dem Abstand der EinzelLinsen solange probieren, bis die Überkor-
rektur verschwindet. Dabei sieht man, daß auch bei diesem Triplett die alte Zeiss-Regel wieder zum Erfolg führt. Untypisch und auffällig ist
dabei, daß beide Abstandsringe gleiche Dicke haben sollen.
Zunächst probiert man mehrere Varianten durch, in der Annahme, daß beim Zusammenbau des Objektivs Fehler passiert sein könnten. Da aber
beide Abstands-Ringe gleiche Dicke haben, kann man da nichts vertauschen. Am Öffnungsfehler ändert sich nichts. Eher unwahrscheinlich, daß
eventuell der Linsenblock verkehrt herum eingebaut wurde: Das Ronchi-Gramm schließt diesen Fall aus. http://rohr.aiax.de/Trplett_05A.jpg
Das sind Ronchi-Bilder mittels derer nach dem richtigen Abstand gesucht wurde. Je größer bzw. dicker aber der Abstand sein muß, umso
weniger hilft eine Plättchen-Lösung und umso mehr könnten O-Ringe das Problem beseitigen. Bei O-Ringe muß man sich aber sofort um deren
Qualität bemühen. Nimmt man ein falsches Material, dann könnte es Probleme mit der Dicke, der Haltbarkeit und der Temperatur-Stabilität
geben. Der Linsen-Außendurchmesser liegt bei 133.8 mm. Bei 130 mm innen und 4 mm Querschnitt des O-Ringes wäre dieser aber 138 mm
außen, sodaß dies für die Fassung innen bereits zu groß ist. Also schneide man den Ring auf, und kürzt ihn um ca. 9 mm, damit er "streng"
innen anliegt. Dieser nicht ganz billige Ring ist aber exakt gefertig, sodaß nach Abschluß der Prozedur nur eine geringfügige Koma heraus-
zentriert werden muß.
* * * Lösung = 4 mm Abstands-Ring * * *
Deutlich macht sich der Unterschied bemerkbar beim folgenden Artificial Sky Übersichts-Test bei 477-facher Vergrößerung. Vorher verschob sich
ein großer Teil der Lichtenergie in die Beugungs-Ringe, während beim richtigen Abstand von 4 mm der BeugungsRing auf Normalgröße geschrumpft
ist. Dazu im Vergleich die Ergebnisse der RonchiGramme, und schließlich die Interferogramme, links deutlich überkorrigiert, rechts das Optimum.
Der Rest vom Achskoma läßt sich ebenfalls heraus-zentrieren. Ganz auf Null bringen kann man das über die Interferogramme selbst, auch weil die
Achskoma waagrecht liegt.
Das Referenz-IGramm zeigt eine Rest-Koma von PV L/7.8 , eine Restkoma, die man kaum mehr wahrnimmt. Sie läßt sich natürlich heraus-
zentrieren und dann wäre der Strehl bei 0.979 - den "Strehlis" zuliebe.
die Wellenfront-Darstellung
Die Licht-Energie-Verteilung oder Point Spread Function
und schließlich die übliche Auswertung: a) Gesamtergebnis und b) darunter anteilig die Größe der Restfehler in PV-Wert, alle
unterhalb der Wahrnehmung: ca. L/7 für Astigmatismus Restfehler, ca. L/8 für Coma und ca. L/20 für Spherical. Damit ist der
Abstand zwischen L1 und L2 mit 4 mm optimal eingestellt.
der Testreport bei 532 nm wave = Hauptfarbe Grün.
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Die Qualität der O-Ringes spielt eine wichtige Rolle. Er darf keinesfalls hart und brüchig werden, muß temperatur-beständig sein und
überall die gleiche Dicke.
Die Farbreinheit des Tripletts hat sich durch diese Abstands-Änderung nicht verschlechtert. Auch der Gaußfehler ist eher unauffällig.
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Der Ronchi-Test zeigt eine gringfügige Unterkorrektur an, was vorteilhhaft für das kurze Spektrum ist. Bestätigt wird die Farbreihheit
des APO's durch das Foucault-Bild, das eher moderate Farbeffekte zeigt. http://rohr.aiax.de/foucault-bilder.jpg Ein RC-Index von
0.4090 ist ein sehr guter Wert.
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Fazit
Die Ursache für diese massive Überkorrektur kann nur vermutet werden: War es a) eine Änderung der Systemdaten oder b) der Glassorten.
Der Hersteller sollte zumindest eine Ausgangs-Kontrolle haben, bevor er solche Reparatur-Arbeiten dem Kunden aufbürdet. Auch die Objektiv-
Fassung müßte genaugenommen neu angefertigt werden, wenn man den vordersten Schraubring ebenfalls verwenden will. Es fehlen auch die
Druck-Schrauben von Objektiv-Verbindung zum eigentlichen Tubus-Rohr. Meine Stunden jedenfalls darf ich nicht in Rechnung stellen, aber
man erfährt, wieviel sich der Hersteller vor Auslieferung gedacht hat. Die Abstands-Änderung wurde zweifach dokumentiert:
- auf der Verschlußkappe des Blendrohres
- auf der Außenfläche der Objektiv-Fassung, die vom Blendrohr geschützt und verdeckt ist.
Meine Leser sind herzlich eingeladen, unten einen Kommentar einzufügen.
A101A Vixen Fluorite Apochromat 102-900 auf Blau optimiert / Jan.2015 Dänemark
A101 * Vixen Fluorite Apochromat 102/900 Okt. 2009
Eine gewisse Serien-Streuung haben sie offenbar. Dieses farbreine APO-Objektiv ist auf Blau optimiert, zumindest dort ist der Strehl-
Wert am höchsten, weil das Objektiv insgesamt unterkorrigiert ist. Das hat zur Folge, daß sich bei der F-Linie 486.1 nm wave die
übliche Überkorrektur mindert. Rot ist dann entsprechend stärker unterkorrigiert. Weil aber von Grün bis Blau die Farbschnitt-Weiten
nahe beieinander liegen, und der rote Fokus deutlich weiter hinten, ist dieses Teleskop bei der üblichen Rot-Blindheit in der Nacht ein
ideales Teleskop für die visuelle Beobachtung.
Am Beispiel eines Okt.2009 geprüften baugleichen Objektivs läßt sich zeigen, daß auch die Kollimation zum Tubus sorgfältig geprüft
und eingest6ellt werden muß. Leider war der Tubus diesmal nicht dabei.
Bereits der Artificial Sky Übersichts-Test zeigt in der Übersicht die Situation: Keine Koma, kein Astigmatismus, Rot hat den längsten
Fokus - mit einem Wort, ein perfektes Objektiv für visuelle Beobachtung: An diesem Objektiv muß nichts optimiert werden.
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Auch das Sekundäre Spektrum läßt sich bereits ohne Auswertung beschreiben: Das blaue Spektrum ist offenbar perfekt korrigiert hinsichtlich
sphärischer Aberration. Und das bedeutet, daß am längeren Ende des Spektrums - Rot - die Linse etwas stärker unterkorrigiert sein muß. Das
erklärt auch, warum sich, korrekturbedingt, bei Grün bereits sich der Rand etwas "hochzieht" und der Strehlwert mit 0.967 geringer ausfällt
als bei Blau mit 0.99. Bei einem solchen Strehlwert können die Restfehler für Astigmatismus oder Koma nicht mehr groß sein:
Für Rest-Astigmatismus verbleibt PV L/10.8 und für Rest-Koma PV L/33.3, also perfekt und nicht zu verbessern.
Die Abstände der Farbschnittweiten sind ebenfalls erkennbar: Rot mit dem längsten Fokus und von Grün bis Blau sehr dicht bei-einander: Es ist
also für das skotopische Sehen in der Nacht ideal geeignet, wobei Rot mit der längsten Schnittweite mit ca. 10% wahrgenommen wird. Würde
man daran etwas ändern wollen, müßte man sich mit dem Abstand des Zwei-Linsers befassen, wofür es jedoch keinen Grund gibt. Um diese
Optik möglichst zu schützen, lagert man diese während der beobachtungsfreien Zeit in einem trockenen temperierten Raum, um Extrem-
Temperaturen zu vermeiden - also nicht etwa in der Sternwarte..
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Was man im systhetischen I_Gramm sieht, ist die Unterkorrektur http://rohr.aiax.de/FloeVixTMB_21.jpg Blau über-korr, Rot unterkorr.
http://r2.astro-foren.com/index.php/de/9-beitraege/01-aeltere-berichte-auf-rohr-aiax-de-alles-ueber-apos/63-gauss-und-farblaengsfehler-bei-interferogrammen
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Bei 532 nm wave wäre eine Unterkorrektur von PV L/8.2 vorhanden - ein geringer Wert für den "größten" Fehler.
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Auf Blau optimiert
Wie man am am IGramm sieht, ist das Optimum bei Blau. Dies ändern zu wollen, bedeutet, daß man den Zweilinser zerlegt, und
den Linsen-Abstand im Bereich von 0.001 ändert. Sehr aufwändig, mühsam und riskant - vernünftig ist das nicht !!!! Man freut sich,
daß man so ein seltenes Objektiv hat.
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Das synthetische IGramm bestätigt die Situation.
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Der Test-Report
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Und schließlich nachgereicht die üblichen qualitativen Tests: Einen Perfektionisten könnte nun stören, daß man die Abstands-Plättchen
im Strahlengang sieht - man könnte sie auch verstecken hinter einer Blende. Das wäre aber bereits eine Kostenfrage. Und weil man aber
im Fokus davon gar nichts sieht, benutzt man dieses farbreine Teleskop so, wie es schon Fraunhofer vorgeschlagen hat:
Zit: "Meine Linsen sind zum Durchschauen - nicht zum Anschauen !"
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Vergleicht man die RC_Indexzahl mit dem baugleichen Objektiv - Link ganz oben, so ist auch in diesem Fall diese Zahl fast identisch. Das
Sekundäre Spektrum ist ähnlich aufgebaut, nur das Optimum liegt eher bei Grün. (Man muß es gar nicht so genau betrachten.)
A101 * Vixen Fluorite Apochromat 102/900
Der verehrte Leser ist eingeladen, unten einen Kommentar in deutsch oder englisch einzufügen.
F037A Test-Report Galaxy Optics 01-22-10
Allgemeine Anforderungen an einen guten Newton-Spiegel
Die wohl wichtigste Anforderung an einen guten Newtonspiegel wäre, daß er eine möglichst glatte Spiegel-Oberfläche aufweist, andernfalls
müßte man mit Streulicht rechnen. Erst danach wäre der Strehlwert interessant. Je nach Temperatur-Bewegung des Glaskörpers muß der
Spiegel um ca. PV L/6 unterkorrigiert bleiben. Und damit ist der Strehlwert auch etwas niedriger. Der elliptische Fangspiegel muß eine
Mindestens-Genauigkeit von PV L/4 der Wellenfront haben. Minderwertige Fangspiegel-Qualität ruiniert das Gesamt-System. Am Beispiel
eines mutmaßlichen Galaxy-Test-Report kann man zeigen, was ein solcher Report beinhalten sollte.
Eine Überschrift wäre sinnvoll, damit eindeutig ist, worüber das Blatt informieren will. Datum ist vorhanden. Die wohl wichtigste Information
jedoch fehlt: In welcher Wellenlänge wurde denn gemessen? Auch muß der Hinweis enthalten sein, ob der RMS- bzw. PV-Wert sich auf
Oberfläche oder Wellenfront bezieht. Ich vermute, daß es Wellenfront sein solle. Wenn man bei einem Spiegel ein Interferogramm hat,
dann sollte dies exakt rund und nicht elliptisch sein [392 Pixel x 379 Pixel]. In diesem Fall mußte ich es erst nacharbeiten.
Auf dieser Basis habe ich mit AtmosFringe dieses Interferogramm mit einem geringfügig besseren Wert erneut ausgewertet. Würde mich
interessieren, mit welcher Formel bei Galaxy Optics der RMS-Wert in den Strehlwert umgerechnet wird. In meinem Fall verwende ich:
http://rohr.aiax.de/Strehl_K.JPG Weitere Berichte findet man hier http://r2.astro-foren.com/index.php/de/basics Stichwort "Strehl"
Auch die Angabe des verwendeten Interferometers wäre hilfreich.
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Das Interferogramm muß also rund sein, und nicht elliptisch. Die Streifen sollten waagrecht liegen, damit man die Streifen-Anzahl
besser einstellen kann. Gut ist, wenn die dunklen Streifen möglichst dünn sind. Dieses Bild wird also über ein Punkte-Muster nach-
gezeichnet.
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Bei einem Newton-Spiegel darf/muß die Koma deaktiviert werden, weil eine Parabel auf der Achse keine Koma haben kann.
Sinnvoll ist es, bei der Auswertung den Astigmatismus vorher zu testen - ob er den überhaupt signifikant ist. Unterhalb von
PV L/6 ist dieser auch bei hohen Vergrößerungen nicht sichtbar. Zonen, abfallende Kante, Über- Unterkorrektur sind in der
Praxis von größerer Bedeutung. Verbissene Diskussionen sind in diesem Fall ziemlich wertlos, aber typisch für manche Geister.
Der Peak to Valley Wert bezieht sich auf die Gesamt-Topografie also auf die höchste bzw. tiefste Stelle des Spiegels als Landschaft.
Da man aber eine Gesamtfläche hat, wird für jede Flächeneinheit z.B. mm^2 der PV-Wert ermittelt und der Durchschnitts-
wert über die Gesamtfläche gebildet als RMS-Wert. Dieser ist wert-gleich mit dem Strehl, nur eine andere Darstellungsform.
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Informatiiv ist die Wellenfront-Darstellung. Der leichte Peak in der Mitte ist uninteressant, da wäre ohnehin der Fangspiegel.
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Die Energie-Verteilung ist perfekt.
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Und hier nochmals das synthetische Interferogramm.
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Der verehrte Leser ist eingeladen, weiter unten Fragen bzw. Kommentare einzufügen.
A062C * LZOS for APM 152-1216 Nr. 384
Weiteres Beispiel A062B-LZOS_for_APM175-1400 Portugal - auf Herz und Nieren geprüft
Der folgende Bericht ist eher als Beispiel gedacht, zu welchen Ergebnissen bestimmte Tests führen, wenn die opt. Qualität
fraglos hervorragend ist. Weitere Informationen findet man hier. Mit 9.300.- Euro für 2014 ist dieser APO im Vergleich zu
anderen Spitzen-Optiken nicht zu teuer: Für hochwertige Refraktoren mußte man früher auch gehobene Preise bezahlen.
Über diesen Sachverhalt kann man schlecht diskutieren wollen. Bei der "Polystrehl"-Darstellung muß man sich entscheiden,
ob man den Best-Strehl a) für jede Wellenlänge darstellen will, oder ob man b) aus dem Blickwinkel der Fokussierung auf die
e-Linie bei 546.1 nm wave die einzelnen Strehlwerte zeigen will. Praxis-naher wäre Fall b), weil die Fokussierung dort erfolgt,
wo das Bild für das Auge "am schärfsten" erscheint. Und das wäre in der Gegend von 510 nm wave für 546.1 nm wave.
Erst bei Verwendung von geeigneten Filter wird man sich bei der Fotografie mehr auf die spezifischen Filter beziehen wollen.
Nur für diesen Bereich steigt jenseit der F-Linie, also der g- und h-Linie steigt auch der farbabhängige Öffnungsfehler bzw.
die Überkorrektur. Für das lange Spektrum der C-Linie bei 656.3 nm hat man noch einen hohen Strehlwert mit 0.947, was
über die Unterkorrektur hervorgerufen wird. Für die visuelle Beobachtung hätte man jedenfalls ein Spitzen-Teleskop. Im
Vergleich zu manchen Mitbewerbern aus China hat man es hier mit hervorragender handwerklicher Arbeit zu tun.
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Der Artificial Sky Übersichts-Test zeigt bereits alle optischen Fehler bei Höchst-Vergrößerung bei der Dreier-Gruppe in der Mitte.
Durch unterschiedliche Kamera-Verschlußzeiten läßt sich auch der 1. Beugungs-Ring wunderbar darstellen, aus dem man sowohl
alle 3 opt. Fehler erkennen kann (Astigmatismus, Koma, Spherical) und bereits den Farblängsfehler.
Einzel-Beispiele zum Artificial Sky Test , http://rohr.aiax.de/@A_Sky_01.jpg , http://rohr.aiax.de/@C14_Vergleich.png
Wer hingegen Anhänger des Sterntestes ist, bekommt eine gute Aussage über die Farbreinheit eines Apochromaten. Das würde
ihm aber auch der Foucault-Test zeigen.
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Zwischen dem Ronchi-Bild mit zwei Linien und der Wellenfront-Darstellung des LZOS-Zertificates erkennt man eine ähnliche
Beziehung, nur daß der Peak in der Mitte fehlt. Mag mit der Prüfwellenlänge zusammenhängen, die bei LZOS 532 nm wave ist,
und in meinem Fall bei 546.1 nm wave liegt. Könnte aber auch sein, daß die "Linse" nicht temperiert war. Ist aber optisch
unbedeutend. Eine Quantifizierung des Rauhheits-Testes halte ich nicht für real und sinnvoll.
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Die Interferogramme sind auf den Fokus-Punkt e-Linie bezogen, genauso wie man in der Praxis fokussieren würde. Damit werden
beide Fehler dargestellt: Der Farblängsfehler über das Abkippen der Streifen nach oben/unten, und der Gaußfehler über die
überkorrektur bei Blau und die Unterkorrektur bei Gelb und Rot. Der RC_Index weist einen farbreinen APO aus.
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Siehe auch http://rohr.aiax.de/LZOS348-16.jpg
Je nach Fokus-Punkt variieren die Strehlwerte, weil die jeweils anderen Farben einen unterschiedlichen Fokus (Power) haben.
Bei der Berechnung der RC_Index-Zahl ist der Gaußfehler eingeschlossen.
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Die Differenz der Ergebnisse liegt a) an den unterschiedlichen Meßwellenlängen und b) an der Unschärfe der Auswertung. In
meinem Fall rechtfertigt keines der Test-Bilder den Peak der LZOS Messung in der Mitte. Ein reales IGramm wäre hilfreich.
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Das Referenz-IGramm bei 546.1 nm wave
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Die resultierende Wellenfront-Darstellung
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Die gelben Linien stellen den Ideal-Fall dar.
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Die Energie-Verteilung ist perfekt !
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Die übliche Auswertung
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. . . und eine differenzierte Auswertung, wobei alle Restfehler marginal sind.
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Der hohe Strehlwert entsteht auch dadurch, daß die Rest-Fehler äußerst klein sind, und nur durch das Auswert-Programm über-
dimensioniert dargestellt werden können. Weshalb man sie über die Wellenfront noch zeigen kann, nicht mehr über die Energie-
Verteilung, was bedeutet, daß man am Himmel davon nichts mehr sieht.
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Der verehrte Leser ist dazu eingeladen, unten einen Kommentar einzufügen.
A109A William FLT 132 F7 - Vorsicht beim Zerlegen
Wer sich einer Fernrohr-Optik mit der Absicht nähert, sie zu zerlegen, sollte ca. 9/10 der Zeit zum Nachdenken verwenden.
Vorher - versteht sich, nicht hinterher! Andernfalls hat man eine Reihe von Problemen. Dieser Hinweis gilt umso mehr, als man
eben keine Zeiss-Optik vor sich hat, sondern ein Objektiv, dessen Linsenfassung selbst nicht so gründlich durchdacht ist, wie
man das gerne hätte.
01. Die seitlichen Zentrierschrauben - hier bei 12:00 zur sehen - sind eigentlich überflüssig, weil das Spiel
zwischen Linsen zur Fassung kaum einen Spielraum zum seitlichen Verschieben der Einzel-Linse zulässt.
02. Bei diesem System fehlt auch die Kipp-Möglichkeit zur Tubus-Achse, mit der man den Objektiv-Block
sorgfältig kollimieren könnte. Je nach Rotation des Teleskops in seiner Längsachse, zeigt das System bei
513-facher Vergrößerung geringfügig andere Bilder im Fokus. In der Linsenfassung sollten die Linsen nicht
locker sein, also könnte es sich um eine Verkippung des Linsen-Paketes handeln, da man dann die opt.
Fehler im Bildfeld sehen würde. Man könnte also verrückt werden, falls man dies nicht rechtzeitig bemerkt.
Diese Art Linsen-Fassung für ein Triplett mit Luft-Linse funktioniert nur, wenn die mittlere Linse L2 mindestens
1 bis 2 mm im Durchmesser kleiner ist, weil man durch deren seitlicher Verschiebung zumindest den Koma-
fehler heraus-zentrieren kann. http://rohr.aiax.de/@KomaZentrieren.jpg
Das wohl wichtigste Utensil beim Zerlegen einer solchen Optik sind ein Blatt Papier und ein Schreibgerät.
Bevor man beherzt ans Werk geht - auch wenn vorher einer Hand angelegt hat - muß man exakt ermitteln,
in welcher Reihenfolge die Komponenten in der Fassung angeordnet waren. Andernfalls stimmt das opt.
System nicht mehr, wie im vorlegenden Fall.
A: Gründliche Bestandsaufnahme
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So sollte man sich unbedingt Gewissheit verschaffen, welche opt. Fehler dieses Fernrohr hat, bevor man es mutig und tapfer zerlegt.
Intrafokal zeigt das RonchiGramm 10 lp/mm ein deutlich unterkorrigiertes System, was ein deutlicher Hinweis auf falsche Linsen-
abstände bedeutet: Meist zwischen L1 und L2. Irgendetwas stimmt mit den AbstandsRingen nicht.
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Als Gegenbeweis zeigt das IGramm bei 532 nm wave die gleiche Situation, wobei hier noch der Astigmatismus und die Koma deutlich zu sehen sind.
Astigmatismus bedeutet normalerweise falschen Druck in der Fassung und Koma ist eine Frage der LinsenZentrierung, wenn die Fassung sinnvoll
durchdacht, entworfen und gebaut worden war.
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Bei Unter- oder Überkorrektur, Spherical genannt, haben die konzentrischen Zonen des Objektiv unterschiedliche Fokus-Punkte auf der opt. Achse,
sodaß heftiges Streulicht entsteht in gleicher Weise, wie bei einer De-Fokussierung. Das Licht wird so über die Beugungsringe verteilt.
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Ein weiterer opt. Fehler ist die Koma, wie man bei der Wellenfront-Darstellung gut sehen kann.
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Schließlich ist eine differenzierte Auswertung deswegen wichtig, damit man vor einer Optimierung die opt. Fehler den Gegebenheiten
des Systems und der Linsenfassung zuordnen kann: a) Astigmatismus wäre ein Lagerungs-Problem in der Fassung, b) Koma ein Problem
der Linsenzentrierung/Verkippung in der Fassung und c) spherical eine Frage der Linsen-Abstände. Das alles muß man nach dieser
Analyse systematisch abarbeiten am besten mit einem schriftlichen genauen Protokoll.
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B: Das Objektiv wird geöffnet !
In diesem Fall schraubt man die Linsenfassung vom Tubus ab, weil sich diese nur von hinten öffnen läßt - durchaus sinnvoll. Genauso
sinnvoll ist es, dazu eine Art "Steck-Schlüssel" zu verwenden, der in beide der Nuten eingesetzt werden kann. Vorher, und das vergaß
ich fast zu erwähnen, müssen die seitlichen Zentrierschrauben um ca. 2-3 mm zurückgedreht werden, die ja die Linsen festhalten.
Ein mit einem Kleenex-Tuch geschütztes kleineres Glas hilft nun, das Linsenpaket vorsichtig aus der Fassung zu heben. Im Bild sieht
man links das kleinere Marmeladen-Glas, die das Paket herausgehoben hat. Daneben die Anordnung von Linsen und Distanz-Ringen,
die man sinnvoller Weise auch noch vermißt, wie man auch an der Hand-Skizze erkennt im übernächsten Bild sieht.
Nachdem man den Aufbau des derzeitigen System "ergründet" hat - egal, ob es nun richtig oder falsch ist - beginnt die systematische Durcharbeitung
der einzelnen Möglichkeiten, was zu den opt. Fehlern dieses APO's führt. Die einzelnen Schritte werden also nun in einem zeitraubenden Verfahren
abgearbeitet, nach immer der gleichen Methode: Änderung aufschreiben, Linsen in Fassung zurück, Schraubring wieder zu, Fassung wieder an Tubus,
Tubus wieder vor dem Planspiegel kollimiert, Ronchi-Test und Beurteilung: Besser oder falsch. Passieren darf dabei nichts, also alle Vorsichtsmaßnahmen
treffen, damit kein "Unglück" passiert. Hier die Kurzfassung der Procedur:
01. die Bestands-Aufnahme
02. Objektiv-Block in Fassung gedreht: eindeutig falsch, sagt mir der Ronchi-Gitter-Test. Dabei mit seitlichen Klebestreifen das Linsen-Gesamtpaket
fixiert, damit es nicht versehentlich auseinander fällt.
03. mittlere Linse gedreht - geht wegen der Radien überhaupt nicht.
04. ein dünner Distanz-Ring mit 1.3 mm Dicke gehört eigentlich nicht zwischen L2 und L3. Das macht ein Fachmann nicht, außer er pfuscht.
05. es bleibt also nur noch der Tausch von Distanz-Ring 01 (6,42 mm) mit Distanz-Ring 02 (5.89 mm). Das wäre also die Lösung.
Nicht ganz ! Jetzt ist das Objektiv nämlich ganz leicht überkorrigiert. D.h. daß dieser Ring um ca. 0.1 mm zu dünn ist. Der Abstand muß also
angepaßt werden.
C: Testreihe zur Dokumentation
Der Vergleich mit dem vorherigen Ronchi-Bild läßt klar erkennen, daß die Unterkorrektur weg ist! Das Foucault-Bild weist auf einen normalen APO
hin und das Lyot-Bild ist unauffällig. Das vorherige Streulicht ist weitestegehend entfernt und die Abbildung beim Artificiaal Sky Test entspricht
der systembedingten Auflösung von ca. 1 Bogensekunde.
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Nun kommt auch ein vernünftiges Interferogramm bei 532 nm wave heraus, das man entspannt auswerten kann.
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Die Wellenfront schaut schon viel freundlicher aus . . .
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Auch die Energie-Verteilung ist fast perfekt bei einem Strehl von 0.95
-
und schließlich die Auswertung selbst - diesmal muß es nicht mehr differenziert sein - weil auch die Linsenfassung-Fassung nicht mehr
her gibt: Wenn nämlich durch Drehung des Teleskopes in der Längsachse sich die Abbildung geringfügig ändert, ist man froh, wenn man
durch all diese "Klippen" doch noch zu einem brauchbaren Ergebnis gekommen ist.
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Die Leser dieses Berichtes sind eingeladen, unten einen Kommentar einzufügen.
A062B-LZOS_for_APM175-1400 Portugal - auf Herz und Nieren geprüft
ähnliche Berichte zum Thema . . .
Der erste Eindruck
Bei derartigen Objektiven frage ich lieber nicht nach dem Preis - nicht jeder wird in seiner Schatulle den nötigen Betrag zusammen-kratzen können.
Dafür aber - und das ist das Positive daran - bekommt man eines der hochwertigsten und farbreinsten Optiken, wie sie der Astro-Markt zu bieten
hat. Damit ist die Vorfreude beim Testen derartiger Hochleistungs-Objektive garantiert, besonders wenn man auch viele andere Optiken kennt, mit
denen man auch was sieht . . . wenn man es nicht besser kennt.
Bereits der Eingangs-Test, "Artificial Sky Test" genannt, liefert bei 777-facher Höchstvergrößerung die wesentlichen Informationen ab: Auflösung entspricht
der Formel, Zentrierung perfekt, kein Astigmatismus, sphärische Aberration ist OK. Rechts im Bild ist die länger-belichtete Dreier-Grppe eingeblendet, die
auch die BeugungsRinge zeigt, und damit die perfekte Zentrierung. Artificial Sky Test - Anfangsbericht ; Einzel-Beispiele zum Artificial Sky Test
.
Der Sterntest zeigt, ähnlich wie der Foucault-Test, eine "Mulde" in der Mitte, die optisch unbedeutend ist und weit unter PV L/10 wave liegt. Sie bildet sich auch
im Foucault-Test ab, der aber vor allem auch einen sehr farbreinen Apochromaten zeigt. Danach folgen zwei Ronchi-Bilder: 13 lp/mm und 30 lp/mm, womit
dokumentiert ist, daß Linien-Gitter mit höherer Frequenz nicht unbedingt besser in der Auflösung sind. Der Lyot- und Rauhheits-Test bildet die Summe von
12 Einzelflächen ab, die man im Foucault-Test so nicht sieht. http://rohr.aiax.de/hp_new/lyottest.php
.
Derartige Objektive haben ihr Optimum im grünen Spektrum, also bei 546.1 nm wave bzw. der e-Linie bei Fraunhofer. http://rohr.aiax.de/@Muster_Curve.png
Für ein visuelle Beobachtung wäre das Spektrum bei 510 nm wave wünschenwert, für die Sonnenbeobachtung eher das Optimum in der Nähe von H-alpha von
656.3 nm wave. Interessanterweise erfüllt diese Optik beide Wünsche fast perfekt, wie die spätere Untersuchung noch zeigen wird.
.
Die Energie-Verteilung in der PSF-Darstellung
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Die Wellenfront-Darstellung
.
und schließlich der Test-Report, der einen kleinen Betrag besser ausfällt.
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ohne oder mit Glasweg ?
Das Design dieser Optik geht von keinem Glasweg aus, wie das zuweilen bei den Zeiss APQ Objektiven im Wechsel war. Insofern ist die Untersuchung, ob ein
Glasweg die Farb-Situation noch verbessert, eigentlich überflüssig. Man nimmt einen guten Zenit-Spiegel, und damit hat man dann eine excellente farbreine
Abbildung. Diesen Sachverhalt sieht man bereits im Verlauf der Streifen-Bilder: Ist der Farblängsfehler bei Blau und Rot größer, dann kippen die Streifen
stärker nach oben oder unten (am Rand) ab. Bei dieser Untersuchung wird vom Fokus-Punkt Grün die Abweichung von Blau und Rot untersucht.
http://rohr.aiax.de/spherometer21.jpg
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Ein RC_Index-Wert von 0.2919 ist kaum zu toppen.
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Hier der verwendete Glasweg von 47 mm
.
und hier die gemessenen und über die Pfeilhöhe gerechneten Werte für den Farblängsfehler
.
Der Glasweg verbessert also das Sekundäre Spektrum NICHT.
Zwei Sonnenfilter im Vergleich
Beide Sonnenfilter sind prinzipiell ein optisches Fenster, also planparallele Platten, die zunächts keinen Einfluß auf die optische Qualität des Apochromaten
haben. D.h. selbst bei einer leichten Verkippung dieser Filter ändert sich an der opt. Qualität des Systems nicht. Wohl aber ändert sich der spektrale
Durchlaß um wenige Nanometer, die aber auf den Strehlwert keinerlei Einfluß haben. Es ist daher immer sinnvoll, diese Filter wie ein opt. Fenster zu
behandeln und vor allem im System zu prüfen. Man prüft also auf Durchgang durch das Medium Filter und nicht dessen Oberflächen.
Nun hat/führt aber Filter 1 hauptsächlich Astigmatismus ein, was mit seinen beiden Oberflächen zu tun hat, und er deswegen keine Planplatte im strengen Sinne ist. Am unteren
Vergleich kann man den Sachverhalt erkennen: Der Astigmatismus steckt im Filter selbst, und nicht etwa in der Verkippung des Filters/Planplatte. Gegen einen Kugel-Spiegel geprüft,
erhält man dieselbe Abweichung bei Filter 1.
.
Dei beiden Filter im Vergleich, Filter 2 schneidet eindeutig besser als opt. Fenster ab - ich würde also Filter 2 bevorzugen.
Beide Filter werden vom gleichen Hersteller vertrieben, wie man sehen kann.
Sekundäres Spektrum zwischen h-Linie und C-Linie
Eine längere Untersuchung stellt die Farbsituation dieser Optik dar, die offenbar in einem weiten Spektrum verwendet werden soll. Das tiefe Violett mit
der h-Linie und der g-Linie ist mit dem Auge kaum noch zu sehen, und deswegen auch nicht ganz einfach darstellbar über ein Interferogramm. Auch
im roten Spektrum reichen meine Filter bis zur H-alpha Linie, wie sie für die Sonnen-Beobachtung gebraucht wird. Bei längeren Wellenlängen wird
vermutlich die Unterkorrektur bei der Spherical auch größer sein.
Hier also der Satz-Interferenz-Filter, der mir für diese Untersuchung zur Verfügung steht.
.
Aus redaktionellen Gründen muß man das folgende Bild anklicken, damit man die Übersicht gut erkennen kann. Die deutlichste Abweichung hat dieses Objektiv jenseits
der F-Linie, sodaß die g-Linie und die h-Linie mit ca. PV L/3 überkorrigiert reagiert. Macht jedes Objektiv mehr oder weniger deutlich. Im roten Spektrum sind diese
Objektive für gewöhnlich leicht unterkorrigiert, in diesem Fall mit PV L/12 wave.
.
Hier die Werte in einer Übersichts-Tabelle
.
Und hier die Situation in einem Säulen-Diagramm:
Man kann auf jede Farbe fokussieren, besonders wenn man in bestimmten Wellenlängen arbeiten will, das wäre der gestrichelte obere Teil der
Säulen. Bei visueller Benutzung fokussiert man in der Regel auf Grün als Hauptfarbe, demzufolge reagieren die restlichen Farben
defokussiert entsprechend dem Farblängsfehler, und das reduziert den Strehlwert über die Power. Besonders die h-Linie geht dann gewissermaßen
"in den Keller". Insgesamt macht dieses Objektiv trotzdem für eine breite Anwendung einen sehr guten Eindruck.
Apertur und Strehl
Welche Gründe auch immer für eine Reduzierung der Öffnung sprechen, die Apertur/Öffnung dieses Apochromaten sollte man möglichst nicht verkleinern wollen,
außer vielleicht bei der Sonnenbeobachtung. Man muß also nicht mehrere Blendringe mit unterschiedlichen Durchmessern schneiden, sondern es reicht völlig,
ein I_Gramm mit Durchmesser 175 im Computer auf analoge kleinere Durchmesser auszuwerten. Mun tut sich leichter, die Pixel über einen Dreisatz herunter
zu rechnen. Prinzipiell bedeutet aber ein kleinerer Durchmesser eine geringere Auflösung nach der Formel für 550 nm wave:
Auflösung = 138.4038 / D [arcsec]
.
Durchmesser 107 mm
Bei einem kleineren Durchmesser fallen die Abweichungen/Öffnungsfehler im Zentrum stärker ins Gewicht und reduzieren den
Strehlwert geringfügig. Spherical wäre dann gerade mal PV L/12.7 ! Die Auflösung aber nur 1.293 arcsec.
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Durchmesser 140 mm, die Auflösung aber 0.988 arcsec
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Durchmesser 156 mm die Auflösung aber 0.887 arcsec. Bei voller Öffnung von 175 dagegen 0.790 arcsec.
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Meine Leser sind eingeladen, zu diesem Bericht einen Kommentar anzufügen, Deutsch oder Englisch, das steht Ihnen frei.
May be I'll get some fotos from this astronomers to confirm this hight quality.
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A062A LZOS for APM P130-780 Nr 292
LZOS Optiken gehören zu den Spitzen-Optiken auf dem Teleskop-Markt der Hobby-Astronomie. Dieses Objektiv hat - und das ist ebenso beachtlich
einen Sturz ebenso unbeschadet überstanden. Zugleich ein kurzer Bericht zu einem APO, den man auch Super-APO bezeichnen könnte.
Der Artificial Sky Test bei 43 -facher Vergrößerung zeigt im Vergleich mit einem "ED-APO" (= Halb-APO), wie farbrein dieses System in Wirklichkeit
ist.
Die sichelförmige Farb-Verteilung beim Foucault-Test ist ein Hinweis, daß sich der Gaußfehler stärker auswirkt als das Sekundäre Spektrum, wie man es
bei ED-APO's oder Achromaten kennt. http://rohr.aiax.de/foucault-bilder.jpg Das Ronchi-Bild läßte keine Sphärische Aberration erkennen.
Auf Basis dieser spektralen Interferogramme kann man den Gaußfehler ermitteln: die Unterkorrektur im langen Spektrum bei Rot und die Überkorrektur
bei Blau im kurzen Spektrum bei Blau. Die Hauptfarbe Grün sollte immer perfekt sein.
Über die Power ermittelt ergibt sich somit ein sehr kleines Sekundäres Spektrum und damit eine hohe Farbreinheit und eine sehr kleine RC_Indexzahl.
Die Berechnung erfolgt über diese Formel_ http://rohr.aiax.de/RC_Index.png
Eine Auswertung des grünen Interferogrammes bei 546.1 nm wave ergibt folgende Werte:
Die Wellenfront-Deformation, die sich z.B. gut mit dem Foucault-Test (weiter oben) vergleichen läßt.
Dazu auch die Energie-Verteilung
und schließlich der Test-Report mit einem guten Ergebnis. Für den Papier-Ausdruck verwende man bitte den folgenden Link.
Der Test-Report als Druck-Vorlage
Im Zusammenhang mit einem CCF-Objektiv, das u.a. heftigen Rest-Astigmatismus auf der opt. Achse hatte, eine Darstellung von
unterschiedlichen Objektiven. Was passiert, wenn man diese kontrolliert um jeweils 0.2° verkippt von 0.0° bis 1.0° Kippwinkel.
Bei ansteigender Verkippung steigt der Koma-Fehler sehr viel langsamer an als der Astigmatismus, der erst ab einer Größe von
ca. PV L/5 bei hoher Vergrößerung überhaupt erkennbar ist, und bei der Fotografie über das Seeing "verschmiert" wird. Bei
einigen Designs steigt auch die Koma etwas stärker an.
Man kann also den Sternfreund beruhigen: Er hat weiterhin ein wunderbares farbreines LZOS Objektiv.
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A037A * Zeiss APQ # 96998 100/640 mit Glasweg verwenden
Der Glasweg macht die Farbreinheit
Bei diesem Zeiss APQ sollte man niemals einen Zenit-Spiegel verwenden wollen. In einem solchen Falle würde die Farbreinheit dieses mit einem
Zenitprisma konzipierten Systems auf die Farbreinheit eines ED_APO's bzw. Halb-APO's zurückfallen. Die üblichen Standard-Tests zeigen den
Sachverhalt in anschaulicher Weise. Es wurde also im ersten Durchlauf A) nur das Objektiv selbst auf Farbreinheit untersucht. Im zweiten Durch-
lauf B) wurde der Gesamt-Tubus incl. des Zenit-Prismas mit 35 mm hinsichtlich Farbreinheit getestet. Es zeigt sich also bereits sehr augenfällig,
wie wichtig der Glasweg "Zenitprisma" in diesem Zusammenhang ist. Um die Ergebnisse besser unterscheiden zu können, wurde für Durchlauf
A) ein blaßgelber Hintergrund gewählt, für Durchlauf B) ein hellblauer Hintergrund benutzt.
Bereits der Artificial Sky Test läßt die unterschiedliche Situation erkennen: Der 1. Beugungsring ist rötlich eingefärbt als Hinweis, daß die Schnittpunkte der Spektralfarben
etwas weiter auseinanderliegen müssen. Die Abbildung bzw. Auflösung entspricht der theoretisch möglichen Auflösung.
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Beim Foucault-Test im Beispiel links wird das Bild eindeutig in Gelb (links) und Blau (rechts) getrennt. Das ist ein Hinweis, daß die Schnittpunkte der Spektralfarben
weiterauseinander liegen. http://rohr.aiax.de/foucault-bilder.jpg Die unterste Zeile dieser Übersicht zeigt die Farbtrennung ganz deutlich bei den FH-Optiken.
Anders hingegen das Foucault-Bild eines APO's rechts. Hier werden die Farben "sichelförmig" verteilt, weil der Gaußfehler in diesem Zusammenhang ähnlich große
Werte hat, wie der Farblängsfehler.
.
Noch eindeutiger ist schließlich der Vergleich der Interferogramme und die daraus abzuleitende RC_Index-Zahl: http://rohr.aiax.de/RC_Index.png Im Fall A) ohne Zenit-
prisma kippen die Streifen bei Blau deutlicher nach oben ab, während es mit Glasweg bei B) etwa der Abweichung für Rot entspricht. In der Auswertung A) hätten wir die
Farbreinheit einer ED_Linse, bei Auswertung B) darunter haben wir es mit einem guten farbreinen APO zu tun.
.
Der Glasweg führt kaum weitere opt. Fehler ein, ist aber für die Farbkorrektur als planparallele Platte von entscheidender Bedeutung.
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Die Formel (http://rohr.aiax.de/RC_Index.png) rechnet das arithmetische Mittel der Farbschnittweiten von Blau und Rot im Vergleich zu Grün als Nullpunkt und vergleicht
diesen Betrag mit der Schärfentiefe. Die folgende Übersicht ergibt für Situation A) und B) die jeweiligen Werte für die RC_Indexzahl .
.
Bei Testaufbau B) muß man einige Verrenkungen machen, bis man in den Fokus des Systems kommt.
.
Beim Sterntest mit 142-facher Vergrößerung lassen sich kaum signifikante Farbsäume intra- oder extrafokal erkennen: Intrafokal hat man große Mühe, überhaupt
einen Farbsaum zu erkennen, extrafokal einen leichten gelb-rötlichen Saum, was ein Hinweis auf das Sekundäre Spektrum ist. Die Artefakte intrafokal sind Staub-
teilchen an Okular und Kamera-Linse. Wir haben es also mit einer sehr farbreinen Optik zu tun.
Ohne große Auswertung des Streifenbildes bei e = 546.1 nm wave kann man bereits von einem hohen Strehlergebnis ausgehen: inclusive Rest-Astigmatismus, Koma und Spherical.
Die Energieverteilung ist optimal für einen Refraktor
.
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Der Wert für Rest-Astigmatismus liegt bei ca. PV L/15.2 und ist vernachlässigbar. Koma = PV L/35, die sphärische Abweichung bei PV L/37 .
.
Damit liegt das APQ ohne Glasweg bei einem Strehl von 0.988, also einem hohen Wert. Mit Glasweg liegt der Strehl immer noch bei einem hohen Wert
von 0.973. Die Differenz enthält aber noch die "Unschärfe" bei Strehlauswertungen bzw. deren Einflüsse.
Zur Erklärung: Der Strehlwert beschreibt die Topografie der ankommenden Wellenfront im Verhältnis zum Ideal-Zustand: Damit kommen die
opt. Fehler zum Zug, die unter Zernike Koeffizienten hier aufgelistet sind:
http://r2.astro-foren.com/index.php/de/2-uncategorised/61-der-zernike-zoo-5-april-2006 Es sind also Astigmatismus, Koma und Spherical
der Meßwellenlänge. Die Energie-Verlagerung in die Begeungsringe durch Über- und Unterkorrektur sind über Spherical strehl-mindernd,
die Obstruktion von opt. Systemen hingegen nicht.
Wenn also mit dem Zenit-Prisma ein weiteres opt. Bauteil eingeführt wird, so ist damit zu rechnen, daß der Strehlwert
geringfügig abnimmt.
.
Zu diesem Bericht gibt es hier weitere Berichte:
Apochromaten, Beispiele, Einzelsysteme
A032 * Zeiss_B Objektiv 110/1620 mm wird optimiert, Optik-Konferenz, Wolfgang Busch
A033 * Zeiss APQ 130/1000 #97755 - Nur mit Glasweg ein Super-APO
A034 * Zeiss APQ 130/1000 # 97161 CaF2-Immersions-Optik: Nur mit Glasweg sehr farbrein
A035 * Zeiss APQ 130/1000 #95988 - ohne Glasweg ein guter APO
A036 * Carl Zeiss APQ 100/640 Fluorith APO # 97039 mit Glasweg verwenden
A037 * Zeiss APQ # 97003 100/640 mit Glasweg verwenden
Bildfehler im Bildfeld:
Bei einer kontrollierten Verkippung zwischen 0.0° bis 1.0° Kippwinkel reagiert auch dieser Zeiss APQ 100/640 hauptsächlich mit Astigmatismus
und etwas weniger mit Koma, wie in der Tabelle zu sehen: 4. Reihe von oben: Orginal-Bild mit 4. Reihe hier.
A103A CFF 127 F7 AS - Zwischen Dichtung und Wahrheit HAS 07.07.2014 ............. erster Bericht
Preface: This telescope is advertised by "Strehl of tested lenses - minimum .96 @532nm, typical .98" This telescope was delivered without
any test report and so I should check the optical quality. - Without any test report from the company it is indistinct whether the lens was OK
at first - or the transport changed the optical quality, as the producer claimed that. Anyway we expect a better lens with Strehl minimum .96 @532nm.
And we expect a test report from the producer to avoid any longer dispute. After this procedure I will report again. If this lens wouldn't have any
astigmatismus, this telescope would be a perfect one.
... zwischen Dichtung und Wahrheit oder die Folge eines Transport-Schadens ??????
Das Internet verspricht viel. Im vorliegenden Fall wird der versprochene Mindest-Strehl von 0.96 sogar weit übertroffen - Strehl 0.99, wenn,
ja wenn nicht zwei massive Fehler die "Schönheit" der Optik deutlich reduzieren würde. Ohne Astigmatismus wären wir tatsächlich bei einem
Strehl von 0.99 und der Farbquerfehler stört die Auflösung der Optik ebenfalls deutlich. Bei einem Triplet mit Luftlinsen wäre die Ursache für
Astigmatismus noch eindeutig: Fehlerhafte Druckpunkte in der Fassung und ein zu stramm angeschraubter Druckring vorne. Nun haben wir es
aber mit einem Immersions-Objektiv zu tun. Da besteht ein berechtigter Verdacht, daß die Immersions-Flüssigkeit der Grund für den Astigma-
tismus ist: Wenn die Innenradien nicht nahezu identisch sind, die Flächen in der Mitte oder am Rand aufliegen, dann können sich die Flächen
"ansaugen", und wären die Ursache für den Astigmatismus. Als neues Argument käme noch eine fehlerhafte Kollimierung vom Fokuser ins
Spiel, der dafür sorgt, daß man nicht exakt auf der opt. Achse mißt und statt dessen die Fehler im Bildfeld sieht, wie im Beispiel hier:
Obwohl also vollmundig auf den Webseiten ein Mindest-Strehl 0.96 versprochen wurden, sucht man im Begleitschreiben jedoch
vergeblich nach einer Genauigkeits-Angabe. Also kein Nachweis. Einen Nachweis findet man auf den Webseiten in Form eines Fotos von M42 -
möglichst klein. Und das beweist nun rein gar nichts - strehlmäßig. Einzig beruhigend, es war das letzte seiner Art, und wir sollten mal annehmen,
daß alle Objektive dieser Serie perfekt waren.
Im Falle dieses Dreilinsers wird per Email vom Hersteller mein Befund bestätigt. Uneinig sind wir uns nur, was die Ursache dieser Fehler sein
könnte. Mir jedenfalls unverständlich ist, daß der Hersteller keinen Test-Report vorzeigen kann, der ihn entlasten würde. Für 3.710.- Euro
sollte man dies eigentlich verlangen dürfen. http://cfftelescopes.eu/127mm.html
Zur gleichen Zeit lagen hier ein ca. 20 Jahre altes Zeiss AS Objektiv und ein Takahashi FS "herum", also zwei Optiken, deren Hersteller für hohe Qualität bekannt
sind. Damit kann man bereits sehr gut den Unterschied beim Artificial Sky Testes hinsichtlich Astigmatismus und Farbquerfehler demonstrieren.
Das Bild im Weißlicht zeigt den Farbquerfehler, und das Bild bei 550 nm wave offenbart einen deutlichen Rest-Astigmatismus. Beide Fehler ruinieren ein Objektiv,
das z.B. eine hohe Farbreinheit hat und das Optimum exakt bei der Hauptfarbe Grün hat. Beide Fehler sind nur vom Hersteller selbst zu korrigieren, also ging
diese Optik wieder nach Budapest zurück.
.
Doch der Reihe nach. Zunächst liegt der opt. Tubus vor dem Planspiegel, weil der Artificial Sky Test mit Pinholes von 3-5 µ und bei Höchstvergrößerung alle opt. Fehler
in einem Übersichts-Test besonders am 1. Beugungs-Ring zeigt.
.
Zuvor wird auch noch die Kollimation von Objektiv zum Tubus überprüft, weil sonst die Gefahr besteht, daß dieses Fernrohr nicht exakt auf der opt. Achse
geprüft wird und man stattdessen die opt. Fehler außerhalb der opt. Achse sieht.
.
Für jede Linse hat die Fassung zur Zentrierung je drei Zentrierungs-Schrauben. Das erinnert an die China-APO's, die auf ähnliche Art ihre Linsen zentrieren. Und weil bei
diesem Objektiv auch der Farbquerfehler zu sehen sind, und diese China-Objektive über die mittlere Linse zentriert werden können, befragte ich den Hersteller/Optiker
zu meiner Vermutung. Dieses von ihm selbst gerechnete System sei ein Immersions-Objektiv mit einer Fluorite-Linse in der Mitte und weiteren Schottgläsern als 1. und 3.
Linse. Da die Zentrierung das Systems OK war, sehe ich mich außerstande, den gemessenen Rest-Astigmatismus und den Farbquerfehler zu beseitigen. Man müßte das
Objektiv ganz zerlegen, und damit würde ich den Hersteller aus der Pflicht nehmen und mir eine zeitraubende Arbeit zumuten ohne Gerantie, danach erfolgreich zu sein.
Die Fassung selbst macht einen guten Eindruck. Den vorderen Ring kann man abschrauben: Der Druckring sorgte lediglich dafür, daß das Spiel des Linsen-Paketes
zur Fassung aufgehoben wurde - kann also auch nicht die Ursache des Astigmatismus sein.
.
Ebenfalls nicht zu beanstanden ist der Okular-Auszug.
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Vorsichtsalber auch noch ein Test, ob sich der Astigmatismus mitdreht, wenn man den Tubus um 90° gegen den Uhrzeigersinn dreht, um auszuschließen, daß sich der Rest-
Astigmatismus im Setup versteckt. In Position 0 sind die Streifen parallel aber von Süd nach Nord mit ansteigendem Abstand. In Position -90° "öffnen" sich die Streifen nach
links in leicht konischer Form. http://rohr.aiax.de/@AstigmBeurteilung.png ;
Damit hätte man eine grobe Einschätzung der opt. Qualität, die auf mehreren Seiten mit einem Mindest-Stehl von 0.96 beworben wird. Hier deshalb zwei Beispiele
und ein Foto, das als Beweis für den hohen Strehlwert untauglich ist, schon wegen der niedrigen Auflösung.
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Die Standard-Test zeigen nichts Auffälliges, die sichelförmige Farbverteilung beim Foucault-Test ist für einen Apochromaten typisch: http://rohr.aiax.de/foucault-bilder.jpg
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Der Farbsaum der Sternscheibchen intrafokal -> extrafokal weist auf den Farblängsfehler hin, wie er in http://rohr.aiax.de/CFF_15.jpg weiter unten errechnet wurde und zeigt zusätzlich ein
weitere Mal auf den Astigmatismus hin.
Über den ansteigenden Streifenabstand von Süd nach Nord sieht man sofort den Rest-Astigmatismus. Wie sich das Interferogramm ändert, wenn man den
opt. Tubus in Längsachse dreht zeigt dagegen dieses Bild: http://rohr.aiax.de/CFF_13.jpg
.
Die PSF-Darstellung zeigt deshalb ein verkürztes Maximum und die 4. "Spitzen" im 1. BeugungsRing. Visuell würde man das bei hohen Vergrößerungen
sehen, fotografisch in keinem Fall.
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Die Wellenfront-Deformation
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. . . und das Strehlergebnis - jenseits aller Mindest 0.96 Strehlwerte:
Würde man nun diesen Fehler deaktivieren, dann springt der Strehlwert auf 0.99, womit die Werbung auf den Webseiten stimmen würde, wenn . . .
Der Rest-Astigmatismus mit einer Größe von PV L/2.1 darf bei einem APO hingegen nicht sein, und deshalb lehnte der Sternfreund diese Optik ab.
.
Den Astigmatismus kann man noch gesondert untersuchen: Astigmatismus der Grundordnung würde man bei hohen Vergrößerungen sehen:
F099 * Der Zernike Zoo - typische Bildfehler Nicht hingegen den Astigmatismus höherer Oordnung, der hier bei PV L/6.8 liegt.
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Einen guten Eindruck macht dieser APO bei der Farbsituation. Ein RC_Indexwert von 0.4409 gehört zu einem sehr farbreinen APO, was auch der reguläre Sterntest beweist, dessen
Bild hier noch fehlt. Rot ist systembedingt unterkorrigiert und Blau entsprechend überkorrigiert. Visuell wäre in der Nacht die Situation noch farbreiner.
.
Hier noch die Auswertung des Sekundären Spektrums.
Wären diese beiden beklagenswerten Fehler nicht vorhanden, hätte man ein wirklich hochwertiges Objektiv vor sich. Hoffen wir, daß der Hersteller auch
dem letzten Exemplar aus dieser Serie diese beiden Fehler "austreibt". Es ist aber auch ein Beispiel dafür, daß Immersions-Optiken nicht ganz unkompli-
ziert sind. Wer mit diesem Objektiv fotografieren will, hätte auch mit diesem aktuellen System eine gute Lösung. Wer hingegen visuelle Ansprüche und
damit zugleich Ansprüche auf einen hohen (versprochennen) Strehlwert stellt, der wird mit dem jetzigen Strehlwert unzufrieden sein. Deshalb muß man
sich diese Frage unbedingt vorher stellen ! Beides geht in diesem Fall nicht.
============================================ thematische Ergänzung 01 ============================================
Am Beispiel des Takahashi Schmidt-Cassegrain ist eine differenzierte Fehler-Betrachtung sinnvoll, mit der Frage, wie sich die drei typischen opt. Fehler
wie Astigmatismus, Koma und Spherical beinflussen lassen und damit den Strehlwert anheben. In diesem Fall haben wir eine Immersions-Optik vor uns,
bei der die Immersion der Grund für den Astigmatismus sein kann und deshalb zum Hersteller zurückgeschickt wurde. Trotzdem lassen sich am
Takahashi dazu einige grundsätzliche Fragen klären.
D049A Takahashi TSC - Schmidt-Cassegrain 225-2700 F12
http://r2.astro-foren.com/index.php/de/12-beitraege/04-zweispiegel-systeme-astrofotografie/420-d049a-takahashi-tsc-schmidt-cassegrain-225-2700-f12
F099 * Der Zernike Zoo - typische Bildfehler
============================================ thematische Ergänzung 02 ============================================
Passend zu dieser Untersuchung hatte ich einen FS-102 von Takahashi hier - ebenfalls mit einer Fluorite-Linse und vergleichbare opt. Daten. Der ebenfalls nicht mehr
lieferbare FS-102 kostete damals ca. 2.500.- Euro während der CFF 127 vermutlich wegen des größeren Durchmessers ca. 3.500.- Euro kostet. Dies hier ist das letzte
Exemplar aus einer Serie. Farbrein sind beide Objektive, als 3-Linser der CFF und als Zweilinser der TAK. Beim TAK fällt der Gaußfehler geringer aus, könnte mit der
größeren Öffnungszahl zu tun haben. Jedenfalls hat der TAK im kurzen Spektrum weniger Überkorrektur, was der visuellen Beobachtung in der Nacht entgegen kommt.
Ergänzung: Wie plausibel ist das Argument der OAZ-Verkippung?
Wie groß müßte die Verkippung der OAZ-Achse zur opt. Achse eigentlich sein, damit dies zu einem Astigmatismus von PV Lambda/2.4 führen kann. Dazu eine Untersuchung
von bekannten Objektiven, die kontrolliert verkippt worden sind in Schritten: 0.0°, 0.2°, 0.4°, 0.6°, 0.8° und 1.0° . Als Hauptfehler entsteht in allen Fällen ansteigender
Astigmatismus. Abhängig von der Öffnungszahl würde der F/6 von LZOS, 3. Zeile erst bei einer Verkippung von 0.6° einen ähnlich großen Wert für Astigmatismus zeigen. Beim
Cff-Objektiv F/7 sollte man von einer Verkippung von 0.8° ausgehen können. Und dies ist ein Betrag, den man mit bloßen Augen sehen können sollte, zumal die Überprüfung
der Kollimation Objektiv zum Tubus unauffällig gewesen ist. Entweder reagiert das Design sehr heftig im Bildfeld bei einer leichten Verkippung bereits mit Astigmatismus, oder
aber das Argument ist ebenso falsch, wie einige Begründungen zuvor.
Die volle Auflösung findet man hier.
zweiter Bericht -
Siehe auch hier :A062D Spitzen Optik - handwerklich ausgezeichnet - günstiger Preis
Wer für ca. 10 Kilo-Euro ein solches Teleskop erwirbt, sollte vom Hersteller CFF-Telescopes eigentlich einen Test-Report über die opt.
Qualität verlangen dürfen, wie das LZOS, Zeiss und andere Hersteller anbieten. Vor der Auslieferung derartiger Optiken sollte dieser
Hersteller einen Stern-, Foucault- oder Ronchi-Gittertest bemühen. Dann würde er bereits merken, daß man derartige Optiken guten
Gewissens nicht verkauft. Immersions-Optiken sind in der Herstellung kritisch, solange man keine Erfahrung mit Ihnen hat. Offenbar
gibt es aber Hersteller, die diese Materie durchaus beherrschen. Statt also nichtssagende Qualitäts-Behauptungen auf seinen Webseiten
zu verbreiten, wäre ein Test-Report sinnvoll, der sich zuordnen läßt und damit nachvollzogen werden kann. Würde der Hersteller vor
Auslieferung einen Foucault-, einen Ronchi- oder einen Sterntest bemühen, dann würde er merken, daß der Immersions-Vorgang
a) unfachmännisch war und b)Astigmatismus hervorgerufen hat. Für diesen Fall muß das Objektiv zum Hersteller zurück. Die Behauptung,
daß der Astigmatismus über eine Verkippung des Objektivs vor dem Planspiegel entstünde, wurde bereits im ersten Bericht oben unter-
sucht und entkräftet.
Übrigens: Wer Astro-Aufnahmen als Qualitäts-Merkmal für ein visuelles System vorlegt, bedient sich eines üblen Roßtäuscher-Trick, da
man selbst mit einem "schlechten" Refraktor immer noch gute Astro-Aufnahmen erzielen kann! Für ein fotografisches System gleich
10 bis 15 Kilo-Euro plus Flattener auszugeben, sollte bei dieser Qualität gut überlegt sein.
http://rohr.aiax.de/@A_Sky_01.jpg Eine Übersicht, wie dieser Test für gewöhnlich bei den unterschiedlichen Systemen aussieht. Ein Interferometer-
Testreport sollte die opt. Qualität eindeutig belegen können. Bereits der "normale" Sterntest zeigt eindeutig Astigmatismus.
Der Foucault-Test entlarvt die Immersions-Optik: Nach dem Einfügen der gallert-artigen Flüssigkeit hat der unglückliche Fach-Optiker offenbar
eine der Linsen gedreht mit dem Effekt, daß nun konzentrische Ringe bei den qualitativen Tests zu sehen sind, wie die 3D-Darstellung ein paar
Bilder weiter eindrucksvoll dokumentiert. So etwas kann man nicht ausliefern, weder an den Händler, noch an den Endkunden.
Das Bild zeigt drei unterschiedliche Hersteller-Objektive im Vergleich - andere beherrschen die Immersions-Technik offenbar.
Wenn man schon keine opt. Bank hat, dann wäre bereits der Ronchi-Test am Himmel ausreichend, um diesen Fehler beim Immersions-Vorgang
zu erkennen.
Über den Lyot- oder Rauhheits-Test in 3D-Darstellung zeigt sich der Fehler eindrucksvoll. In dieser Preisklasse nicht zu akzeptieren.
Die folgende Übersicht zeigt den farbabhängigen Öffnungsfehler (Gaußfehler) durch die Überkorrektur im kurzen Spektrum, sowie
das Sekundäre Spektrum über die Farbschnittweiten, aus denen sich der RC_Indexwert errechnet. http://rohr.aiax.de/@Trav_GW_07.jpg
Das Optimum hätte dieses Objektiv bei 587.6 nm wave, also bei der d-Linie.
Die RC_Indexzahl von 0.4454 weist einen hochwertigen und farbreinen Apochromaten aus.
Da das Optimum bei 587.6 nm wave liegt, wurde dort die Strehl-Auswertung vorgenommen. Normalerweise bei Grün = 546.1 nm wave.
Der Rest-Astigmatismus reduziert das Strehlergebnbis doch erheblich:
Dieser Fehler hat seine Auswirkung auf die Energieverteilung: Das Maximum ist kleiner, im BeugungsRing taucht der Astigm. auf.
Differenziert man die drei opt. Fehler, dann wäre (ohne Rest-Astigmatismus von PV L/3.2) der Strehlwert über 0.99 .
Dann wäre auch die Struktur über die Immersions-Flüssigkeit leichter zu verschmerzen. Man kann deshalb dieses Objektiv
dem Hersteller eigentlich nur wieder in die Hand drücken, damit er es nachbessert. Zehn Kilo-Euro sind eigentlich ein gutes
Argument. Und natürlich auch einen Test-Report, wie auf den Webseiten versprochen. Das wäre für alle Seiten sehr viel besser.
Characteristics:
Clear aperture - 160 mm
Focal length - 1050 mm
Lenses in batch - 10
Strehl of tested lenses - minimum .96 @532 nm, typical .98
Erfreulicherweise lenkt CFF ein und verspricht ein Austausch-Objektiv. Darüber wird in einem dritten Bericht wieder zu berichten sein.
Mittlerweils ist genau 1/2 Jahr ins Land gegangen, und der reklamierte CFF-Immersions-Triplet-APO kam doch tatsächlich wieder zurück.
Je nach Standpunkt kann man zu unterschiedlichen Meinungen kommen: Im Vergleich zur vorherigen CFF-Ausführung wäre eine leichte
Besserung zu beobachtene, weil die "Immersions-Spuren" etwas weniger auffällig, aber leider immer noch deutlich vorhanden sind.
Die Auflösung, die man aus dem Foto berechnen kann, entspricht in jedem Fall der Formel für 550 nm wave.
Wesentlich verbessert hat sich die reklamierte Situaion der Immersions-Flüssigkeit. Mag sein, daß sich in diesem Zusammenhang der Abstand,
aber auch die Flüssigkeit selbst, bzw. der andere Brechungsindex geändert haben. Das Ergebnis ist nicht nur wesentlich farbreiner, auch die
Schnittweiten der jeweiligen Spektral-Farben sind ins Gegenteil verkehrt. Die Größe des Gaußfehler jedoch ist nahezu gleichgeblieben.
Jetzt beginnt das Sekundäre Spektrum mit Rot und Blau bildet das "Schlußlicht". Vorher war es genau umgekehrt.
Passend zu den Farb-Interferogrammen zeigt auch der Foucault-Test die Überkorrektur bei Blau und die Unterkorrektur bei Rot. Über die
Wirkung des Foucault-Schattens setzen sich dann immer dort die Restfarben zusammen: Wo Blau abgeschattet ist mischt sich rot und Grün
zu beige. Wo Rot abgeschattet ist, dominiert eher das Blau. Anders als bei anderen APO-Foucault-Bildern sieht man diesen Effekt deutlich
über die sichelförmige Farbverteilung beim farbigen Foucault-Bild links.
Das Sekundäre Spektrum ist jetzt erstaunlich kurz und ergibt deshalb eine hohe Farbreinheit.
Die über die Pfeilhöhen-Formel umgerechneten Power-Werte in den Farblängsfehler.
Und ein Schönheits-Fehler, der unbedingt vom Hersteller beseitigt werden müßte, wenn er schon auf einem Kaufpreis von knapp
11.000.- Euro besteht.
A024A Refraktor-Beispiele für Koma&Astigmatismus im Bildfeld
Weil ein Refraktor im Bildfeld gewöhnlich eine Kombination von Koma und Astigmatismus entwickelt, hier eine Sammlung derartiger Fälle.
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A065A APM Triplet APO 80/480 + Ric Reducer, 50 mm Bildfelddurchmesser
This telescope is a super aprochromatic lens with a RC_index number of 0.1984. In combination with the Riccardi Reducer you'll get an image field
of 50 mm diameter. Very important is the correct distance on the scale with 11 units, and the focus distance of about 76 mm from the last reducer
plane.
.
Artificial Sky Test - Anfangsbericht , Einzel-Beispiele zum Artificial Sky Test , Das Test-Module bis f/6 Lichtkegel
The resolution of this lens is about 1.73 till 2.15 arcsec. The camera chip reduces this to 3x3 pixels á 5.3 µ about 16 microns. The images are made till 50 mm diagonal
of the image plane. This system shows a high resolution for the astro photografie. It's better than the Ariy-disc diameter. See a larger one image.
.
This shows the situation on optical axis.
.
These are the standard tests: A hight quality lens and nearly without color effects, as it shown with the star test.
.
For visual observation at night the color situation is much better, see here: Übersicht: Luminosity Kurve
.
This is the calculation of the color purity
.
the wave front error in 3D
.
.
the point spread function
.
the Strehl value in 546.1 nm wave = e-line(green)
.
the distance 76 mm from the last reducer plane to focus.
.
and the scale with 11 units for the best positon of the reducer to the front lens.
This should be a perfect astro camera be sure.
.
Am Schluß jedes meiner Berichte kann man zum Thema einen persönlichen
Kommentar als Rückmeldung aus der Praxis schreiben, und Bilder einbinden - als Link oder direkt verlinkt.
X_Kap01
Ältere Bericht auf rohr.aiax.de
Optik, Grundlagen
A001 * Optik und Strahlengang von Teleskopen
A002 * Apochromaten: Begriffe, Definition, Quellen, Abbildungsfehler, Begriff Super APO im Web
A003 * Begriff "sekundäres/tertiäres Spektrum" Halb-Apochromat
A004 * König-Köhler Achromat Seite 61, Apochromat Seite 62
A005 * Begriff1, Begriff2 , Thomas Back: Apochromasie; TMB-Website-save, Roger Ceragiolo: Chapter 4b
A006 * Thomas Back APO-Definition Zusammenfassung
A007 * Historische Entwicklung und Merkmale eines Apochromaten
A008 * Abbe'sche SinusBedingung, Begriff "chromatische Differenz" Quelle mikroskope.de Achromaten -> Planapochromaten
A009 * RC-Wert bei Lichtenknecker; Algorhythmus zur Berechnung, Bild_A, Bild_B, Bild_C;
A009A * The Winner is - Systematisierung über RC-Index
A010 * FH150/2300 , RC_Index-Zahl: Formel
A011 * Erläuterung der RC-Index-Zahl: Die Rohr´sche APO-Index Zahl
A012 * Farblängsfehler messen mit dem Bath-Interferometer, Farb Interferogramme, kurzes/langes Spektrum
A013 * Systematik bei der Vermessung des Farblängsfehlers 01. Beitrag
A014 * Systematik bei der Vermessung des Farblängsfehlers 02. Beitrag
A015 * Systematik bei der Vermessung des Farblängsfehlers 03. Beitrag am Beispiel TSA 102
A016 * ~.de/ Systematik der RC-Indexzahl, ~.de/ 04. Beitrag #7
A017 * Longitudinal Aberration Simulation mit ZEMAX
A018 * Index-Vergleichstabelle; Bild_P1, Bild_P2, Bild_P3, Bild_P4;
A019 * Sekundäres Spektrum an Beispielen: Übersicht, Beispiel-Tafeln -> Kap 09
A020 * ~.de/Berechnung der Tiefenschärfe RC Index Zahl Herleitung allgemeine Beschreibung
A021 * Glasweg-Diskussion am Beispiel Zenith-Prisma und Baader Großfeld Bino
A022 * Farbreiner durch Glasweg? Glasweg-Diskussion FS 60 C (Babytak): Beitrag #2
A023 * Abbildungsfehler - Wikipedia, Koma- Coma-Figur, Zernike Systematik,
A024 * ~.de/Newton: Koma im Feld, ~.de/Newton: Coma kompensiert Astigmatismus, ~.de/ Refraktor: Coma+Astigm im Feld
A025 * @ Farblängsfehler bei Refraktoren : Schema bei Doublet, Triplet, Super APO Sekundäres Spektrum FH, Halb-APO, APO
A026 * @ Gauß- und Farblängsfehler bei Interferogrammen , -------- Genauigkeit bei Messung und IGramm-Auswertung
A027 * @ APO-Vergleich an Beispielen - RC_Index versus Strehl-Diagramm
A028 * Vergleich: ED-APO mit Triplett-APO Schwerpunkt: Gaußfehler, Weißlicht-Interferogramm, Diagramm-Beispiel -> astro-foren.de
A028A * ~.de/farbige Weißlicht-Interferogramme Zusammenfassende Übersicht
Apochromaten, Beispiele, Einzelsysteme
A029 * Refractor Optical Performance Results RonchiGramme Foucault-Bilder : Quelle
A030 * Classic Telescope Catalogs and Manuals
A031 * http://rohr.aiax.de/@scopos01D.jpg Zeiss B-Objektive, http://rohr.aiax.de/@scopos01C.jpg Kommentar, Zeiss APQ
A032 * Zeiss_B Objektiv 110/1620 mm wird optimiert, Optik-Konferenz, Wolfgang Busch
A033 * Zeiss APQ 130/1000 #97755 - Nur mit Glasweg ein Super-APO
A034 * Zeiss APQ 130/1000 # 97161 CaF2-Immersions-Optik: Nur mit Glasweg sehr farbrein
A035 * Zeiss APQ 130/1000 #95988 - ohne Glasweg ein guter APO
A036 * Carl Zeiss APQ 100/640 Fluorith APO # 97039 mit Glasweg verwenden
A037 * Zeiss APQ # 97003 100/640 mit Glasweg verwenden
A038 * APQ 105/800 Spannend wie ein Krimi - extrem farbrein
A039 * APQ 105/800 zweite Untersuchung nach Überarbeitung
A040 * Zeiss APQ 100/1000 WR_23Nov12 Dornröschen-Schlaf eines Zeiss APQ 100/1000
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A041 * Astro Physics: Starfire EDT APO 155/1395 Super-APO anno 1990 f/9
A042 * TEC Triplett ED APO 160/1280 Roland Christen
A043 * TEC APO 180 FL Fluorit F=1260
A044 * TS APO f/6 130/780 RC_Index 0.5723
A045 * TS Triplet f/6 130/780 pflegliche Behandlung erwünscht
A046 * TS Triplet APO 90/600 - fast perfekt
A047 * TS Triplet APO 90/600 erstaunlich farbrein RC_Index 0.1020
A048 * nochmals TS APO 90/600
A049* APO Triplet 80/480 - eineiige Zwillinge? Ohara Datenblatt, Link: S-FPL53
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A050 * mht TMB-APO technische Spezifikationen, TMB_PolyStrehl-Tabelle TMB 80/600 und TMB 152/1200
A051 * TMB APO Nr. 018 von LZOS 203 / 1421 ->QualitätsPrüfung
A052 * TMB APO Nr. 092 (152/1216)
A052A * ein alter Bekannter von 05.09.2008 90% Nachdenken und 10% Feinmotorik
A053 * TMB APO Nr. 276 (152/1200) LZOS und die Gaußfehler-Debatte
A054 * TMB-Sanierung Nr. 105 LZOS Nr. 105/651
A055 * TMB APO Nr. 117 - 100/800 mein eigener
A056 * TMB APO #118 100/800. . . denn sie wissen nicht, was sie tun . . .
A057 * TMB 100/800 Nr. 169-22 sehr farbrein
A058 * TMB-APO-102/800 Störung der Homogenität
A059 * TMB APO Nr. 270 - 115/805
A060 * TMB APO Nr 354 LZOS (115/805) - hochwertige Optik
A061 * TMB APO # 056 LZOS for T.M.B. 130/1170 RC_Index 0.1809
A062 * LZOS for APM P130/9 Nr. 080 Apo D=130 F=1170 auf H-alpha optimiert
A063 * TMB APO Nr. 191 - 152/1216
A064 * TMB 130/780 erfolgreiche Restauration LZOS # 020 /
A065 * TMB Super APO 80 / 480 farbiges IGramm
A066 * APM SUPER ED APO 107 f/6.5
A067 * APM Triplet Apochromat 107/695..5 f/6.5 107 HP S_Nr # APM107 20130 405 002 Ausgesprochen farbrein !
A068 * TMB-Nachbau aus China
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A069 * mht Takahashi technische Daten Farblängfehler-Diagramm, Quelle, , PolyStrehl-Diagramme FS 102 u. TSA 102
A070 * Takahashi Doublet Fluorite FS 78 Apochromat 78/630
A071 * Takahashi Fluorit APO 102/820,
A071A * ~.de Teil II, Farblängsfehler Tak FS 102 versus TMB 100/800
A072 * Takahashi Fluorite Doublet 60/500
A073 * Takahashi APO 102/820 Navis-Report, ~.de Takahashi APO 102/820 Navis-Report
A074 * Takahashi FS 102/820 Schnittweiten-Diff, RC-Index, Power/Digitale Meßuhr, Foucault-Bild RGB-Farbzerlegung
A075 * Takahashi FS 128/1040 gegen Vixen FL 102/920 S ~.de Takahashi FS 128/1040 gegen Vixen FL 102/920 S
A076 * Takahashi FSQ 85 ED Petzval-System Baby"Q" von Tak ~.de/ KaStern auf Astronomie.de
A077 * Der Takahashi mit dem Sahne-Häubchen: ein 3-in-1-System ~.de Link
A078 * Takahashi - TOA 130/1000
A079 * Takahashi - TOA 130 / 1000 Gat 07.Febr. 2010 2. Teil: A079A * Zusammenhang: Farblängsfehler + Gaußfehler und Strehlwert
A080 * Takahashi TOA 130/1000 Spannend bis zum Schluß + kleine Zentrieranleitung
A081 * TOA 150/1100 - eine "Sahnestückchen"
A082 * Takahashi Super APO TSA 102N 816 erstes Test-Objektiv William FLT 110 versus TSA
A083 * Takahashi Super APO TSA 102 / 816 zweites Test-Objektiv
A084 * Takahashi TSA 102/816 - ein idealer reisetauglicher Super-APO
A085 * TSA - Spitzen-Optik 102/816 - 5. Bericht
A086 * Takahashi Super APO TSA 120/900 Jan 2010 Fortsetzung PolyStrehlDiskussion
A087 * Montierung NEQ6_pro mit TSA 120/900 und Pentax SDHF 75/500
01.1 Apochromaten - Fortsetzung
A088 * HCQ 115/1000 hochwertiger Apochromat 1.Bericht
A089 * HCQ 115/1000 APO 2.Bericht
A090 * HCQ APO - Glasweg-Diskussion 3.BerichtSimulation Glasweg
A091 * HCQ APO Nr. 4 - Mit Glasweg ein Super APO
A092 * Manfred Pieper, Astroselbstbau und HCQ-Seite (leider verstorben im Sept.2009)
A093 * LOMO Super APO 95 / 650
A094 * Zwei x LOMO Triplett - 80/600
A095 * LOMO Super APO Triplet 80/480 + TS-Flattner
A096 * LOMO Super APO 80/480 im Feld
A097 * Fluorite APO's im Vergleich (Vixen, Takahashi)
A098 * Vixen/Celestron Fluorit 55/440mm f/8 Refraktor
A099 * Fluorite APO Takahashi Sky 90 - äußerst zentrier-sensibel
A100 * Vixen FL_Apochromat 80/640 - sehr farbrein Floet
A101 * Vixen Fluorite Apochromat 102/900
A102 * VIXEN AX 103 S F=825 mm Refraktor als Fotomaschine
A103 * VIXEN AX 103 S 103/825 mm APO Maximum Optics, Refraktor als Fotomaschine II
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A104 * ~.de> ZenithStar II Fluorite Doublet 80/555
A105@ Foucault-Übersicht : Bild Foucault-Übersicht: Blau, Foucault-Übersicht: Grün, Foucault-Übersicht: Rot
A106 * ZenithStar 105/735 APO William Optics USA - der Neue
A107 * William Megrez 72 FD - als Spektiv verwendbar
A108 * William FluoroStar FLT 132 Vergleich mit Equinox Nr. 1 ~.de Link
A109 * Three William FLT 132 strongly overcorrected
A110 * William Fluoro Star FLT 110 / 770
A111 William Optics USA APO 110/770 Fluoro-Star Triplet
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A112 * SkyWatcher Equinox schlägt alles - "den kauf ich mir!" identisch: A108 ~.de Link
A113 * ED-APO's im Vergleich - SkyWatcher Equinox / EVO Star 120/900
A114 * SkyWatcher Equinox 120/900 ED APO Nr. 1
A115 * SkyWatcher Equinox ED 120/900 ED APO Nr. 2
A116 * SkyWatcher Equinox ED 120/900 ED APO Nr. 3
A117 * SkyWatcher EVO Star 120/900 ED APO Nr. 4
A118 * SkyWatcher EvoStar 120/900 ED ein APO
A119 * SkyWatcher Esprit 150/1050 versus TS Triplet ED APO 150/1000 , ~.de> Link
A120 * SkyWatcher Esprit 150 ED APO perfekt für H-alpha * 22.04.2014
A121 * Orion 120 ED Doublet (vermutlich gleicher Hersteller in China wie Equinox)
----------------
A122 * Astreya 130/910 Super APO ~.de>Link
A123 * Astreya 130/910 AchsKoma beseitigt ~.de>Link
A124 * Astreya- Schnäppchen Reparatur und Zentrierung~.de>Link
A125 * Astreya Super APO 130/910 #024 überkorrigiert
A126 * Astreya Super APO neu zentriert
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A127 * StellarVue Super-APO 90/630 1. Beispiel
A128 * StellarVue APO 90/632 - extrem farbrein, PolyStrehl 2. Beispiel
A129 * StellarVue APO SV 130/9009 HAND-CRAFTED TELESCOPES Bastelarbeit RC_INdex 1.15
A130 * TAL 125R Apolar APO Refraktor 125/940 ~.de>Link
A131 * Apochromate der neuen Generation , - A131A * Daten zum Interstellarum-Bericht
----------------
A132 * Sechs reisetaugliche Refraktoren Interstellarum Nr. 73 Dez/Jan 2011, S48ff
A133 * Takahashi Super APO TSA 102/816 - A133A * TMB Design APO 115/805 - A133B * William Optics Fluoro Star APO Triplett
A135 * Intane APO 83/580 minderer Qualität
A136 * ~.de>Link OPTHOLYTH- ein 4-Zöller aus Deutschland
A137 * Flattner und Reducer - Zusammenstellung der Abstände unterschiedlicher Kombinationen
=> 01.1 Apochromaten - Fortsetzung
A052A ein alter Bekannter vom 05.09.2008 - - - - 90% Nachdenken - 10% Feinmotorik
Dieser TMB-APO war bereits im Sept. 2008 bei mir, und hatte mich zu diesem Bericht verleitet: A052 * TMB APO Nr. 092 (152/1216)
In Erinnerung dazu das erste Bild und danach den Artificial Sky Test bei 675-facher Vergrößerung, um die zwischenzeitliche Änderung
besser zeigen zu können. Bereits der damaligen Bericht beschrieb einen vorzüglichen TMB-APO. Daß ich dieses Teleskop nach 6 Jahren
erneut zur Diagnose bekommen sollte, ahnte ich damals noch nicht. Zwischenzeitlich ging dieses Teleskop durch mindestens 3 Hände, und
irgendwo muß eine sehr ungeschickte Hand dabei gewesen sein. Das gute Teil kam nun nach 6 Jahren in einem äußerst desolaten Zustand
wieder bei mir an, weil der jetzige Besitzer den offenbar üblichen vollmundigen Lobpreisungen des vorherigen Besitzers Glauben geschenkt
hatte, ohne sich vorher zu vergewissern, ob das alles so stimmt, was man ihm erzählt hatte. Vermutlich war noch ein Hinweis auf meinem
Bericht vom Sept. 2008 dabei, als Beweis der hohen Qualität - die das Teleskop ja nun gar nicht mehr hatte.
.
Dieses Testbild unter 675-facher Vergrößerung sollte man unbedingt im Gedächtnis behalten, wenn man sich daraufhin das nächste Bild betrachtet.
Ein Perfektionist wäre mit dieser Zentrierung noch nicht zufrieden - nur sollte man sich sorgfältig überlegen, wie weit die Perfektion getrieben über-
haupt sinnvoll ist. Verschlimmbessern nennt man diesen Vorgang - wenn man nicht rechtzeitig aufhören kann. Das war also damals der Zustand, wie
er vom Hersteller ausgeliefert worden war.
Nun ein kleiner Rückgriff auf die Überschrift: 90% Nachdenken - 10% Feinmotorik
Dem jetzigen Besitzer wollte ich den ehemals perfekten TMB APO wieder in den alten Zustand versetzen, was nur möglich ist, wenn man
mit sehr viel Ruhe und viel Nachdenken sich an die Fassung und die Linsen heran-pirscht. Ein falscher Handgriff, und man hat ein großes
Problem. Es ist daher äußerst sinnvoll, sich zunächst eine Plattform herzustellen, die sowohl die Fassung fixiert und zusätzlich das Linsen-
Paket, wenn man es von hinten über einen "Zylinder" emporgehoben hat. In diesem Zustand sollten die Linsen möglichst fixiert sein und
nicht verrutschen, sonst verrutschen die Plättchen, und dann hat man ein großes Problem.
Eines dieser Plättchen hatte sich innerhalb der letzten 6 Jahre selbständig gemacht und dadurch den Zentrierfehler - links im nächsten Bild - verursacht.
Das Plättchen war also um einig Millimeter verrutscht, mit dem Ergebnis, wie man links sieht. Da nun aber die Linsenflächen keine Parallel-Flächen sind,
muß man genau darauf achten, in welcher Position dieses Plättchen eingefügt worden war. Genaugenommen ist das Plättchen ein Keil, dem oben und
unten die jeweilige Sphäre der Linse aufgeprägt worden ist. Man kann also dieses Plättchen mindestens 2-mal falsch einsetzen - auch da hätte man dann
ein Problem. Auf diese Art ist es sehr sinnvoll, 90% der Zeit auf's Nachdenken zu verwenden und 10% der Zeit sich mit Feinmotorik zu befassen -
es geht ja nur um 1/1000 Millimeter.
.
Der oberste Ring mit der Gravour ist identisch mit dem 1. Bild oben. Es ist also immer noch die Nummer 092. Die roten Markierungs-Punkte erleichtern mir jedesmal
den abschließenden Zusammenbau, damit hinterher die Teile wieder an der richtigen Stelle sind.
.
Ein kurzer Ausflug, wie die Linsenfassung in seiner Fassung fixiert worden ist. Sehr leicht können die Linsen des Linsenblockes verrutschen. Und dann sind alle
Plättchen nicht mehr an ihrer Position - und dann kann das tagelang dauern, bis man alles wieder hat.
.
Den Linsenblock hebt man ebenfalls nur soweit aus der Fassung, wie unbedingt nötig. Auch damit vermeidet man ein größeres Unglück. Der Türstopper oben
sorgt dafür, daß die Objektiv-Fassung in seine Fixierung rutscht - damit hat man dann kein Problem. Und nach all diesen Vorbereitungen:
- die Fassung wurde auf den "Hebe-Zylinder" gelegt,
- das Linsen-Paket um 50 mm aus der Fassung geschoben, damit die 1.Linse frei ist und fixiert auf der Plattform
- endlich hebt ein roter Fließenkeil aus dem Baumarkt die 1. Linse um gerade mal 1 mm an.
- man schiebt das "ausgebüchste" Plättchen heraus (merkt sich natürlich dessen Position) und
- mißt erst einmal Dicke und Keilform nach und
- setzt den Kandidaten wieder dorthin, wo er immer schon gewesen sein sollte.
Auch wenn es nur wenige Millimeter sind, führt diese Operation dazu, daß die Zentrierung wieder paßt - gleich beim 1. Mal - ich war selbst verblüfft.
(Nachdenken macht sich also doch bezahlt.)
.
Alle weiteren Testergebnisse entnehme man bitte dem Bericht von vor 6 Jahren, da kann sich nichts geändert haben. Ein Interferogramm muß aber sein, damit man
nachweisen kann, daß der TMB-APO wieder in Ordnung ist. Hier also das Referenz-IGramm.
.
. . . mit Wellenfront-3D-Darstellung, die im Wesentlichen nur die Restkoma zeigt.
.
mit Lichtenergie-Verteilung Point Spread Function genannt
.
und das Strehl-Ergebnis im Bereich dessen, wie es vor 6 Jahren das Objektiv schon einmal hatte.
.
Nun mag der Sternfreund endlich seine Freude dran haben!
A135 Intane APO 83-580 minderer Qualität
Sie können vor Kraft nicht laufen ...
500 Optiken pro Jahr soll der Händler bei Intane Optics kaufen, sonst käme kein Vertrag zustande. Auch stre-
ben sie an, der Zeiss von China zu werden - (nicht der Kaiser von China wohlgemerkt) Und so gelangte auf
Umwegen dieses Triplett, unglücklicherweise wieder einmal verkittet, wie so viele ihrer Vorgänger Optiken, zu
mir, nachdem bereits auf Astronomie.de eine Anfrage zu dieser Firma gelaufen war: Hier wäre nun der dazu
passende Bericht eines APO's der unseren deutschen/europäischen Vorstellungen so gar nicht entspricht.
Solche und ähnliche Tripletts hatte ich also schon oft hier mit ganz grausamen opt. Mängeln. Die auch im vor-
liegenden APO-Beispiel sehr augenfällig werden. Doch zunächst erst einmal das Bild dieses "Zeiss-Plagiats",
die IAA-2007 wäre ein weiteres Beispiel, wie hemmungslos deutsche Produkte von den Freunden aus Fernost
abgekupfert werden: http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,478115,00.html
Quote:
der ganze Text.
China gilt als Weltmeister im Kopieren, vor allem westliche Hersteller klagen immer wieder über Ideen-Klau. Nun drehen
sie den Spieß um - und gehen systematisch gegen chinesische Firmen vor, die ins Ausland expandieren wollen.
Laut Certifikat hätten wir es also mit Intane Optics, China, zu tun. Und dieser APO ist mit großer Wahrscheinlichkeit der,
der auf dem Bild als HOT klassifiziert wird. (Für mich eher lauwarm, aber keinesfalls ein besonderer APO.)
Sehr gewöhnungsbedürftig schaut das Certifikat aus: Den Strehl-Wert sucht man vergeblich, aber die Meßwellenlänge
wäre 632.8 nm wave, und das ist für ein APO-Triplett und der Definition von Thomas Back (weiter unten) schon sehr
ungewöhnlich. Den Diagrammen entnimmt man wenig bis gar keine Information, und das fotografierte und verkleinerte
Interferogramm ist mit keiner Auswert-Software nachvollziehbar.
Ein Diagramm zeigt die Sphärochromasie, mit der Wirklichkeit hingegen stimmt sie keinesfalls überein.
Üblicherweise sind bei Refraktor-Optiken, besonders wenn es sich um einen APO handelt, die Meßwellenlängen bei 532 nm
wave. Also liegt es nahe, das Objektiv bei dieser Wellenlänge zu unterrsuchen. Bereits das Interferogramm zeigt zwei
Fehler ganz eindeutig: Bei 10:00, bei 08:00 und bei 04:00 Uhr hat das Triplett ein Transparenz-Problem, was mir bei
einem hier nicht veröffentlichten Scopos-Objektiv bereits überdeutlich aufgefallen ist. Die Interferenzstreifen sind deut-
lich schwächer, und es könnte an den schlechten Gläsern liegen, die eine mangelnde Homogenität haben. Den zweiten
Fehler erkennt man oben bei 12:00 Uhr: Dort ist eine deutliche Störung, die man auf dem nächsten Bild noch eindrucks-
voller erkennt.
Besonders glatt sind die Flächen nicht - aber unübersehbar die Störungen oben im Bild und dazu unten der vergrößerte
Ausschnitt.
Nun habe ich mit einem Interferenz-Filter (632.8 nm wave) das Certifikat von Intane Optics nachvollzogen. Und komme
auf ähnliche, nicht ganz so gute Werte, wie im Certifikat. Das liegt auch daran, daß man dort das Streifenbild auf die
Apertur verkleinert, die das spätere Objektiv hat. Der zweite Fehler wird in diesem Fall zum Teil verdeckt, leider aber
nicht ganz. Dort wäre die Optik also einigermaßen akzeptabel, die bereits genannten Fehler einmal vernachlässigt.
Im grünen Spektrum, also bei 546.1 nm wave (e-Linie) hat dieser APO keinesfalls die von Thomas Back geforderte Qualität:
der für die e-Linie mindestens 0.95 Strehl fordert, und für Rot und Blau eine Abweichung nicht größer als L/4 der
Wellenfront. Dieser APO ist gerade mal bei Rot und Gelb einigermaßen gut, und bereits bei Grün, noch stärker bei
Blau, deutlich überkorrigiert. Sprich - ein ausgeprägter Gaußfehler. Zur Bildfeldkrümmung habe ich leider keine Daten.
Vergleicht man dieses Triplett mit den im Heft Interstellarum getesteten, dann landet dieser APO weit abgeschlagen in
den hinteren Rängen. Besonders im blauen Spektrum, was z.B. für den TSA 112/816 gar kein Problem war. Die Verkittung
dieser Optiken erzeugt als weiteres Problem bei unsachgemäßer Zentrierung eineAchs-Koma, die vor allem
nicht zu beheben ist. Wie glauben denn die chinesischen Freunde, daß man bei uns 500 dieser wahrhaft merk-
würdigen APO's verhökern kann?
Dieser Intane APO ist, bezogen auf den Farblängsfehler, gerade noch ein APO mit einer ebenfalls unüblichen Schnitt-
weiten-Situatiuon: Rot liegt am kürzesten, was selbst bei einfachem Durchgang oder am Himmel immer noch als roter
Farbsaum extrafokal wahrnehmbar ist. Intrafokal wird man einen Grünsaum erkennen, wenn man in die höhere Ver-
größerung geht. Angefügt sei auch noch die Back'sche APO-Definition:
http://geogdata.csun.edu/~voltaire/tmb/definition.html
und Ein Bild von Thomas Back: http://geogdata.csun.edu/~voltaire/tmb/tmb.html
Normalerweise erstelle ich den Sterntest im Doppelpaß. Aber auch bei einfachem Durchgang ist die Situation des "APO's"
immer noch klar erkennbar. Mit einer Index-Zahl von 0.900 ist er gerade noch ein APO und liegt weit abgeschlagen an
der Grenze zu den Halb-APO's .
Als Gegenkontrolle für den Gaußfehler kann man die Ronchi-Bilder ansehen. Rot hätte noch die beste Korrektur. Ab Grün
reagiert dieses Objektiv mit deutlicher Überkorrektur. Ein weiterer Gegentest wären die Foucault-Bilder, besonders das
Weißlicht-Foucault-Bild zeigt über die links/rechts Farbverteilung, daß so toll dieser APO nicht sein kann. Berauschend ist
auch nicht der Rauhheits- oder Lyot-Test mit den Unregelmäßigkeiten. Die Spaltabbildung funktioniert deswegen, weiß
das grün/blaue Spektrum weitestgehend ausgeblendet ist.
Das ist also die Qualität, mit der wir derzeit aus Fernost förmlich überschüttet werden. Im Preis zwar noch moderat, in
der Qualität jedoch saumäßig. Und solange es keiner merkt, wird das Zeug hemmungslos verkauft all over the World ...
möglichst in 500 Stück Chargen.
A133B William Optics Fluoro Star APO Triplett
http://rohr.aiax.de/interstellarum1.jpg
http://rohr.aiax.de/interstellarum2.jpg
http://rohr.aiax.de/interstellarum3.jpg
http://rohr.aiax.de/interstellarum4.jpg
http://rohr.aiax.de/interstellarum5.jpg
Die Daten zum Interstellarum-Bericht Juni/Juli 2007 Zweiter Bericht
Quote:
Grundlagen und Begriffe zum Thema: Apochromaten: Begriffe, Definition, Quellen
Begriff1, Begriff2 , Thomas Back: Apochromasie; saved Link:Roger Ceragiolo/Chapter 4b
Historische Entwicklung und Merkmale eines Apochromaten
Der RC-Wert bei Lichtenknecker; Rest-Chromasie Algorhythmus zur Berechnung
Farblängsfehler messen mit dem Bath-Interferometer
Index-Vergleichstabelle; P1, P2, P3
Sekundäres Spektrum an Beispielen: Übersicht, Beispiel-Tafeln
Berechnung der Schärfen-Tiefe
Digitale Meßuhren und Sekundäres Spektrum
Dieser Bericht erfolgt in Schritten, liefert aber die Daten nach, wie sie dem Autor des Berichtes "Apochromate
der neuen Generation - Drei Modelle im Vergleich" von mir zur Verfügung gestellt worden sind. Solange mußte
ich vereinbarungsgemäß damit warten. [Quelle: Interstellarum, Heft Nr. 52, Juni/Juli 2007, Seite 50-54]
Bei der Gesamtwürdigung dieser drei wirklich hochwertigen APO-Systeme darf man sich nicht auf einzelne
herausragende Werte kaprizieren, weil man sonst dem jeweilig anderen Vergleichs-System nicht gerecht wird
und u.U. ein Bild entsteht, das mancher Verkaufs-Strategie sehr entgegen kommt. Ich möchte jedenfalls nicht,
daß bestimmte von mir erarbeiteten Merkmale einseitig gegen den jeweiligen Konkurrenten benutzt wird.
Während der Takashi-Apochromat vom deutschen Astro-Händler zur Verfügung gestellt worden war, wurden
die beiden anderen nach meiner Information direkt vom Hersteller zugeschickt, man kann also von einer
gewissen Voraus-Wahl ausgehen. An der Beschriftung am Objektiv-Ring lassen sich die Kandidaten jeweils
unterscheiden.
Ein allgemeinen Überblick dieser drei Systeme läßt sich bereits an den Interferogrammen und an den Schnittweiten der
jeweiligen Spektral-Farben erkennen: Also die F-Linie mit 486.1 nm wave (blau), die e-Linie als Hauptfarbe mit 546.1 nm
wave (grün) die d-Linie mit 587.6 nm wave (gelb) und eher untergeordnet, und schließlich die C-Linie mit656.3 nm wave
(rot). Dargestellt werden diese Farben durch sehr enge Interferenzfilter von Melles Griot, die Details kann man hier nach-
lesen: http://www.astro-foren.de/showthread.php?t=7713
Der Takahashi-APO
Sein Optimum hat dieser Super-APO bei der e-Linie und streng nach Lehrbuch ist er im kürzeren Spektrum F-Linie leicht
überkorrigiert, im längeren Spektrum C-Linie leicht unterkorrigiert. Auch über die Strehlauswertung als hochwertige
Optik erkennbar mit einer gleichmäßigen Verteilung des Gaußfehlers (farbabhängiger Öffnungsfehler) Auch im Foucault-
Test macht dieses System einen perfekten Eindruck ohne die oft zu beobachtenden Zonen. Die mit der Schärfen-Tiefe
von 0.0699 mm verglichene SchnittweitenDifferenz ergibt einen Index-Wert von 0.3863 und ist für einen beliebig aus
dem Regal genommenen APO ein sehr überzeugender Wert.
Der TMB-APO
Beim TMB-Apo fällt auf, daß er sein Optimum bei der d-Linie (gelb) hat. Entsprechend stärker ist das System im blauen
Spektrum überkorrigiert, und im roten Spektrum entsprechend schwächer unterkorrigiert. Das erklärt sich hauptsächlich
dadurch, daß über dem ganzen System eine leichte Überkorrektur den Gaußfehler nach gelb verschiebt, dort der APO
also perfekt ist, der Strehl bei blau entsprechend geringer ist und nur auf 0.896 kommt. Herausragendes Merkmal dieses
APO's ist jedoch seine Farbreinheit von 0.1121 der Schärfentiefe, die ich bisher bei keinem der von mir vermessenen
TMB-Apos so vorgefunden habe - im wahrsten Sinne ein positiver Ausreißer, und bestimmt nicht repräsentativ.
TMB #117 - 100/800
TMB-APO-102/800 Störung der Homogenität
TMB #270 - 115/805
Der Williams-APO TMB Design
Dieses System leidet etwas unter einem vorhandenen Astigmatismus, der die Strehlwerte sinken läßt, was ebenfalls nicht
unbedingt repräsentativ für diesen Typ ist. Das Optimum hier liegt auffälligerweise im roten Spektrum, während bei der F-
Linie die Überkorrektur und der Astigmatismus dafür sorgen, daß dieser Apo gerade einmal um die Beugungs-Grenze
pendelt. Schade eigentlich. Der Index-Wert für den Farblängsfehler liegt bei 0.5232 und ist für einen APO ein guter Wert.
Alle drei Apochromate haben ihr Optimum in einem anderen Spektral-Bereich, beim TMB kommt noch eine
leichter Überkorrektur, die beim Williams-APO zusätzlich noch durch einen lästigen Astigmatismus komplettiert
wird.
Je "bunter" beim Foucault-Test die Aufnahmen werden, umso größer ist auch der Farblängsfehler, der immer auch eine
Mischung zum Gaußfehler darstellt und so gerechnet ist, daß man in der 0.707 Zone mit dem größten Flächen-Anteil man
das Optimum erhält. Ein mir gut bekannter Optik-Designer könnte dazu noch dicke Bücher schreiben. Zweifellos wäre beim
Foucault-Test der Eindruck beim TMB am farbreinsten, allerdings kommt dieses System selten ohne Zonen daher. Es sind
also immer weiche Störungen beim Foucault-Test, wie man weiter oben bei meinen TMB-Links nachvollziehen kann. Das
Williams-System erzeugt den farbigsten Eindruck. Beim Tak und TMB APO ist die Lage der Spektralfarben identisch:
Blau - grün - rot - gelb. Anders das Williams: gelb/grün - blau, und sehr weit hinten erst rot. Und damit sinkt die Index-
Zahl etwas.
Zur Gegenkontrolle die Ronchi-Aufnahmen mit 13 lp/mm Gitter im Doppelpaß intrafokal gemessen. Auch hier wieder
deutlich das jeweilige Optimum und mit einem weißen Kasten markiert.
Dazu die 3-D-Wellenfront-Deformation mit AtmosFringe erstellt über die oben gezeigten Referenz-Interferogramme. Beim
TMB die Überkorrektur gut erkennbar, die über dem ganzen System liegt, beim Williams APO zusätzlich der Astigmatismus
dargestellt.
Die Messung des Farblängsfehlers
Beim Farblängsfehler geht es auch um den Vergleich der gemessenen Daten mit dem jeweilígen Datenblatt des
Herstellers. Beim Takahashi Super-Apo war dieser Vergleich möglich, bei den beiden anderen leider nicht. Trotz-
dem war der Vergleich mit den Takahashi Hersteller-Daten auch für mich sehr interessant.
Logischerweise untersuchte ich die Abweichung meiner Meßergebnisse vor dem Hintergrund des Takahashi-Daten-
blattes und kam zu folgender Übereinstimmung bzw. Unterscheidung: Für die 0.707 Zone ergibt das Datenblatt
einen Index-Wert von 0.0637, in meinem Fall ein Index-Wert von 0.3863. Wie kommt dieser starke Unterschied
zustande? Die größte Abweichung zum Takahashi-Datenblatt wäre im blauen Spektrum, also bei der F-Linie mit
0,041 µ Differenz, während so wohl die Reihenfolge der FArben stimmt, wie auch die Schnittweiten-Differenz
bei den übrigen Farben gut übereinstimmt. Die starke Abweichung von blau wäre also der einzige Grund, warum
der Index-Wert zum TMB-INdex-Wert um den Faktor 4 größer ist. Daraus also für den TMB-APO Kapital schlagen
zu wollen, halte ich schlicht für falsch. Das ist also der Grund, warum ich mich so vehement dagegen wehrte,
dieses Merkmal zum herausragenden Kriterium für den TMB-APO machen zu sollen, um einer verkürzten
Sichtweise keinen Vorschub zu leisten.
Zweiter Teil: Die Systeme mit Feldkorrektur
Für diesen Aspekt reichte leider die Zeit nicht, um ihn gründlich genug zu untersuchen. Sowohl der Takahashi
Apo, wie der Williams TMB Apo hatten ein aufwendiges Feldkorrektor-System, bei dem auch der otpimale Ab-
stand vom Objektiv eine entscheidente Rolle spielte. Für den TMB-Apo wurde ein nicht ganz passender Feld-
korrektor mitgeliefert.
Der Takahashi APO hat auch im Feld bei 10 mm Achsabstand eine gute Korrektur
Feldaufnahmen mit allen drei Systemen würden mich schon sehr interessieren.
Nicht ganz so überzeugend das TMB-Apo mit einem Feldkorrektor, der nicht dazu paßt.
Ähnlich gut wie der Tak schneidet das Williams TMB-System ab, wäre da nicht der Restastigmatismus.
Ein weiterer Aspekt wird hinsichtlich der Farbsituation über den Foucault-Test sichtbar:
Beim Takahashis APO verbessert der Korrektor zusätzlich die Farbsituation.
Genau umgekehrt wirkt sich beim TMB der Feldkorrektor aus.
Beim Williams TMB APO vergrößert sich ebenfalls der Farblängsfehler
Quote:
Was ist ein Apochromat?
Bisher verwenden Hersteller optischer Geräte die Bezeichnung apochromatisch gerne als Werbeaussage, ohne dass sich
dahinter eine allgemein akzeptierte feste Definition verbirgt. Doch es gibt Kriterien, mit denen man einen Achromaten von
einem Halb-Apochromaten oder Voll-Apo unterscheiden kann. Bereits bei Dieter Lichtenknecker findet man einen Rest
Chromasie-Wert und Uwe Laux bezieht sich auf eine von Zeiss stammende Quelle, die einen Wert aus Fokus, Öffnung,
Abbezahl und Teildispersion berechnet. Nun hat man aber nicht immer die Glaskombination der Objektive, damit man beide
Werte nachschlagen könnte. In der Regel kann man aber auf 0,01 mm genau die Fokusdifferenzen mit engen Inter-
ferenzfiltern für die jeweiligen Wellenlängen ermitteln und daraus einen Differenzwert für die einzelnen Farben errechnen,
wobei der Bezugspunkt die e-Linie (grün) bei 546,074 nm liegen soll, weil sie nahe der nächtlichen Maximalempfindlichkeit
des menschlichen Auges liegt.
Die Fokusdifferenzen werden in Bezug zur Schärfentiefe gesetzt, also dem Bereich um den Brennpunkt, in dem das Stern-
bild theoretisch kleiner als der Durchmesser des zentralen Beugungsscheibchens ist. Da dieser Wert von der Wellenlänge
und dem Durchmesser abhängig ist, die Größe des Bereiches jedoch auch von der Brennweite abhängt, ergibt sich:
Schärfentiefe = 2 × Wellenlänge × (Brennweite/Durchmesser)^2
siehe auch: http://www.astro-foren.de/showthread.php?t=7054
(Anmerk. Statt dem theoretischen Faktor 2.44 nimmt man den praxisnäheren Faktor 2.)
Über die Schärfentiefe als Maßeinheit wird der tatsächlich gemessene Farblängfehler zur Hauptfarbe Grün ins Verhältnis
gesetzt, wobei aus den Abständen von Rot und Blau das arithmetische Mittel genommen wird. Die dadurch entstehende
Indexzahl ergibt eine verläßliche Zuordnung der einzelnen Refraktor-Systeme in:
Vollapochromate liegen in allen vier Wellenlängen bei Chromasiegrade {0
Halbapochromate liegen in allen vier Wellenlängen bei Chromasiegrade {1
Achromate liegen in allen vier Wellenlängen bei Chromasiegrad {2
Die Chromasiegrade der getesteten Objektive betragen:
TMB Superapo 115/805 ................ 0,11 (= positiver Ausreißer)
Takahashi TSA 102 ........................0,38
William Optics FLT 110 ..................0,52
Es handelt sich also durchwegs um lupenreine bis ausgezeichnete Vollapochromate. die Unterschiede der Farbdifferenz
unter 0.5 der Schärfentiefe sind in der Beobachtungspraxis nicht von Bedeutung.
Siehe auch hier:
Apochromaten Begriff1, Begriff2 , Thomas Back: Apochromasie;
Index-Vergleichstabelle; P1, P2, P3
3. Teil - meßtechnische "Ausflüge"
Bei einem solchen Projekt arbeitet man so nebenbei noch einige Absonderlichkeiten ab, mit denen man über Diskussions-
Foren konfrontiert wird: Man hat also schon erhebliche Probleme mit einer Laserdiode, mit Weißlicht wäre man vermut-
lich aufgeschmissen, und das ist in diesem Fall geradezu essentiell zur Beurteilung von Refraktoren.
Außer Konkurrenz lief noch dieser Apochromat mit:
A133A TMB Design APO 115-805
http://rohr.aiax.de/interstellarum1.jpg
http://rohr.aiax.de/interstellarum2.jpg
http://rohr.aiax.de/interstellarum3.jpg
http://rohr.aiax.de/interstellarum4.jpg
http://rohr.aiax.de/interstellarum5.jpg
Die Daten zum Interstellarum-Bericht Juni/Juli 2007 Zweiter Bericht
Quote:
Grundlagen und Begriffe zum Thema: Apochromaten: Begriffe, Definition, Quellen
Begriff1, Begriff2 , Thomas Back: Apochromasie; saved Link:Roger Ceragiolo/Chapter 4b
Historische Entwicklung und Merkmale eines Apochromaten
Der RC-Wert bei Lichtenknecker; Rest-Chromasie Algorhythmus zur Berechnung
Farblängsfehler messen mit dem Bath-Interferometer
Index-Vergleichstabelle; P1, P2, P3
Sekundäres Spektrum an Beispielen: Übersicht, Beispiel-Tafeln
Berechnung der Schärfen-Tiefe
Digitale Meßuhren und Sekundäres Spektrum
Dieser Bericht erfolgt in Schritten, liefert aber die Daten nach, wie sie dem Autor des Berichtes "Apochromate
der neuen Generation - Drei Modelle im Vergleich" von mir zur Verfügung gestellt worden sind. Solange mußte
ich vereinbarungsgemäß damit warten. [Quelle: Interstellarum, Heft Nr. 52, Juni/Juli 2007, Seite 50-54]
Bei der Gesamtwürdigung dieser drei wirklich hochwertigen APO-Systeme darf man sich nicht auf einzelne
herausragende Werte kaprizieren, weil man sonst dem jeweilig anderen Vergleichs-System nicht gerecht wird
und u.U. ein Bild entsteht, das mancher Verkaufs-Strategie sehr entgegen kommt. Ich möchte jedenfalls nicht,
daß bestimmte von mir erarbeiteten Merkmale einseitig gegen den jeweiligen Konkurrenten benutzt wird.
Während der Takashi-Apochromat vom deutschen Astro-Händler zur Verfügung gestellt worden war, wurden
die beiden anderen nach meiner Information direkt vom Hersteller zugeschickt, man kann also von einer
gewissen Voraus-Wahl ausgehen. An der Beschriftung am Objektiv-Ring lassen sich die Kandidaten jeweils
unterscheiden.
Ein allgemeinen Überblick dieser drei Systeme läßt sich bereits an den Interferogrammen und an den Schnittweiten der
jeweiligen Spektral-Farben erkennen: Also die F-Linie mit 486.1 nm wave (blau), die e-Linie als Hauptfarbe mit 546.1 nm
wave (grün) die d-Linie mit 587.6 nm wave (gelb) und eher untergeordnet, und schließlich die C-Linie mit656.3 nm wave
(rot). Dargestellt werden diese Farben durch sehr enge Interferenzfilter von Melles Griot, die Details kann man hier nach-
lesen: http://www.astro-foren.de/showthread.php?t=7713
Der Takahashi-APO
Sein Optimum hat dieser Super-APO bei der e-Linie und streng nach Lehrbuch ist er im kürzeren Spektrum F-Linie leicht
überkorrigiert, im längeren Spektrum C-Linie leicht unterkorrigiert. Auch über die Strehlauswertung als hochwertige
Optik erkennbar mit einer gleichmäßigen Verteilung des Gaußfehlers (farbabhängiger Öffnungsfehler) Auch im Foucault-
Test macht dieses System einen perfekten Eindruck ohne die oft zu beobachtenden Zonen. Die mit der Schärfen-Tiefe
von 0.0699 mm verglichene SchnittweitenDifferenz ergibt einen Index-Wert von 0.3863 und ist für einen beliebig aus
dem Regal genommenen APO ein sehr überzeugender Wert.
Der TMB-APO
Beim TMB-Apo fällt auf, daß er sein Optimum bei der d-Linie (gelb) hat. Entsprechend stärker ist das System im blauen
Spektrum überkorrigiert, und im roten Spektrum entsprechend schwächer unterkorrigiert. Das erklärt sich hauptsächlich
dadurch, daß über dem ganzen System eine leichte Überkorrektur den Gaußfehler nach gelb verschiebt, dort der APO
also perfekt ist, der Strehl bei blau entsprechend geringer ist und nur auf 0.896 kommt. Herausragendes Merkmal dieses
APO's ist jedoch seine Farbreinheit von 0.1121 der Schärfentiefe, die ich bisher bei keinem der von mir vermessenen
TMB-Apos so vorgefunden habe - im wahrsten Sinne ein positiver Ausreißer, und bestimmt nicht repräsentativ.
TMB #117 - 100/800
TMB-APO-102/800 Störung der Homogenität
TMB #270 - 115/805
Der Williams-APO TMB Design
Dieses System leidet etwas unter einem vorhandenen Astigmatismus, der die Strehlwerte sinken läßt, was ebenfalls nicht
unbedingt repräsentativ für diesen Typ ist. Das Optimum hier liegt auffälligerweise im roten Spektrum, während bei der F-
Linie die Überkorrektur und der Astigmatismus dafür sorgen, daß dieser Apo gerade einmal um die Beugungs-Grenze
pendelt. Schade eigentlich. Der Index-Wert für den Farblängsfehler liegt bei 0.5232 und ist für einen APO ein guter Wert.
Alle drei Apochromate haben ihr Optimum in einem anderen Spektral-Bereich, beim TMB kommt noch eine
leichter Überkorrektur, die beim Williams-APO zusätzlich noch durch einen lästigen Astigmatismus komplettiert
wird.
Je "bunter" beim Foucault-Test die Aufnahmen werden, umso größer ist auch der Farblängsfehler, der immer auch eine
Mischung zum Gaußfehler darstellt und so gerechnet ist, daß man in der 0.707 Zone mit dem größten Flächen-Anteil man
das Optimum erhält. Ein mir gut bekannter Optik-Designer könnte dazu noch dicke Bücher schreiben. Zweifellos wäre beim
Foucault-Test der Eindruck beim TMB am farbreinsten, allerdings kommt dieses System selten ohne Zonen daher. Es sind
also immer weiche Störungen beim Foucault-Test, wie man weiter oben bei meinen TMB-Links nachvollziehen kann. Das
Williams-System erzeugt den farbigsten Eindruck. Beim Tak und TMB APO ist die Lage der Spektralfarben identisch:
Blau - grün - rot - gelb. Anders das Williams: gelb/grün - blau, und sehr weit hinten erst rot. Und damit sinkt die Index-
Zahl etwas.
Zur Gegenkontrolle die Ronchi-Aufnahmen mit 13 lp/mm Gitter im Doppelpaß intrafokal gemessen. Auch hier wieder
deutlich das jeweilige Optimum und mit einem weißen Kasten markiert.
Dazu die 3-D-Wellenfront-Deformation mit AtmosFringe erstellt über die oben gezeigten Referenz-Interferogramme. Beim
TMB die Überkorrektur gut erkennbar, die über dem ganzen System liegt, beim Williams APO zusätzlich der Astigmatismus
dargestellt.
Die Messung des Farblängsfehlers
Beim Farblängsfehler geht es auch um den Vergleich der gemessenen Daten mit dem jeweilígen Datenblatt des
Herstellers. Beim Takahashi Super-Apo war dieser Vergleich möglich, bei den beiden anderen leider nicht. Trotz-
dem war der Vergleich mit den Takahashi Hersteller-Daten auch für mich sehr interessant.
Logischerweise untersuchte ich die Abweichung meiner Meßergebnisse vor dem Hintergrund des Takahashi-Daten-
blattes und kam zu folgender Übereinstimmung bzw. Unterscheidung: Für die 0.707 Zone ergibt das Datenblatt
einen Index-Wert von 0.0637, in meinem Fall ein Index-Wert von 0.3863. Wie kommt dieser starke Unterschied
zustande? Die größte Abweichung zum Takahashi-Datenblatt wäre im blauen Spektrum, also bei der F-Linie mit
0,041 µ Differenz, während so wohl die Reihenfolge der FArben stimmt, wie auch die Schnittweiten-Differenz
bei den übrigen Farben gut übereinstimmt. Die starke Abweichung von blau wäre also der einzige Grund, warum
der Index-Wert zum TMB-INdex-Wert um den Faktor 4 größer ist. Daraus also für den TMB-APO Kapital schlagen
zu wollen, halte ich schlicht für falsch. Das ist also der Grund, warum ich mich so vehement dagegen wehrte,
dieses Merkmal zum herausragenden Kriterium für den TMB-APO machen zu sollen, um einer verkürzten
Sichtweise keinen Vorschub zu leisten.
Zweiter Teil: Die Systeme mit Feldkorrektur
Für diesen Aspekt reichte leider die Zeit nicht, um ihn gründlich genug zu untersuchen. Sowohl der Takahashi
Apo, wie der Williams TMB Apo hatten ein aufwendiges Feldkorrektor-System, bei dem auch der otpimale Ab-
stand vom Objektiv eine entscheidente Rolle spielte. Für den TMB-Apo wurde ein nicht ganz passender Feld-
korrektor mitgeliefert.
Der Takahashi APO hat auch im Feld bei 10 mm Achsabstand eine gute Korrektur
Feldaufnahmen mit allen drei Systemen würden mich schon sehr interessieren.
Nicht ganz so überzeugend das TMB-Apo mit einem Feldkorrektor, der nicht dazu paßt.
Ähnlich gut wie der Tak schneidet das Williams TMB-System ab, wäre da nicht der Restastigmatismus.
Ein weiterer Aspekt wird hinsichtlich der Farbsituation über den Foucault-Test sichtbar:
Beim Takahashis APO verbessert der Korrektor zusätzlich die Farbsituation.
Genau umgekehrt wirkt sich beim TMB der Feldkorrektor aus.
Beim Williams TMB APO vergrößert sich ebenfalls der Farblängsfehler
Quote:
Was ist ein Apochromat?
Bisher verwenden Hersteller optischer Geräte die Bezeichnung apochromatisch gerne als Werbeaussage, ohne dass sich
dahinter eine allgemein akzeptierte feste Definition verbirgt. Doch es gibt Kriterien, mit denen man einen Achromaten von
einem Halb-Apochromaten oder Voll-Apo unterscheiden kann. Bereits bei Dieter Lichtenknecker findet man einen Rest
Chromasie-Wert und Uwe Laux bezieht sich auf eine von Zeiss stammende Quelle, die einen Wert aus Fokus, Öffnung,
Abbezahl und Teildispersion berechnet. Nun hat man aber nicht immer die Glaskombination der Objektive, damit man beide
Werte nachschlagen könnte. In der Regel kann man aber auf 0,01 mm genau die Fokusdifferenzen mit engen Inter-
ferenzfiltern für die jeweiligen Wellenlängen ermitteln und daraus einen Differenzwert für die einzelnen Farben errechnen,
wobei der Bezugspunkt die e-Linie (grün) bei 546,074 nm liegen soll, weil sie nahe der nächtlichen Maximalempfindlichkeit
des menschlichen Auges liegt.
Die Fokusdifferenzen werden in Bezug zur Schärfentiefe gesetzt, also dem Bereich um den Brennpunkt, in dem das Stern-
bild theoretisch kleiner als der Durchmesser des zentralen Beugungsscheibchens ist. Da dieser Wert von der Wellenlänge
und dem Durchmesser abhängig ist, die Größe des Bereiches jedoch auch von der Brennweite abhängt, ergibt sich:
Schärfentiefe = 2 × Wellenlänge × (Brennweite/Durchmesser)^2
siehe auch: http://www.astro-foren.de/showthread.php?t=7054
(Anmerk. Statt dem theoretischen Faktor 2.44 nimmt man den praxisnäheren Faktor 2.)
Über die Schärfentiefe als Maßeinheit wird der tatsächlich gemessene Farblängfehler zur Hauptfarbe Grün ins Verhältnis
gesetzt, wobei aus den Abständen von Rot und Blau das arithmetische Mittel genommen wird. Die dadurch entstehende
Indexzahl ergibt eine verläßliche Zuordnung der einzelnen Refraktor-Systeme in:
Vollapochromate liegen in allen vier Wellenlängen bei Chromasiegrade {0
Halbapochromate liegen in allen vier Wellenlängen bei Chromasiegrade {1
Achromate liegen in allen vier Wellenlängen bei Chromasiegrad {2
Die Chromasiegrade der getesteten Objektive betragen:
TMB Superapo 115/805 ................ 0,11 (= positiver Ausreißer)
Takahashi TSA 102 ........................0,38
William Optics FLT 110 ..................0,52
Es handelt sich also durchwegs um lupenreine bis ausgezeichnete Vollapochromate. die Unterschiede der Farbdifferenz
unter 0.5 der Schärfentiefe sind in der Beobachtungspraxis nicht von Bedeutung.
Siehe auch hier:
Apochromaten Begriff1, Begriff2 , Thomas Back: Apochromasie;
Index-Vergleichstabelle; P1, P2, P3
3. Teil - meßtechnische "Ausflüge"
Bei einem solchen Projekt arbeitet man so nebenbei noch einige Absonderlichkeiten ab, mit denen man über Diskussions-
Foren konfrontiert wird: Man hat also schon erhebliche Probleme mit einer Laserdiode, mit Weißlicht wäre man vermut-
lich aufgeschmissen, und das ist in diesem Fall geradezu essentiell zur Beurteilung von Refraktoren.
Außer Konkurrenz lief noch dieser Apochromat mit:
A133 Takahashi Super APO TSA 102-816
http://rohr.aiax.de/interstellarum1.jpg
http://rohr.aiax.de/interstellarum2.jpg
http://rohr.aiax.de/interstellarum3.jpg
http://rohr.aiax.de/interstellarum4.jpg
http://rohr.aiax.de/interstellarum5.jpg
Die Daten zum Interstellarum-Bericht Juni/Juli 2007 Zweiter Bericht
Quote:
Grundlagen und Begriffe zum Thema: Apochromaten: Begriffe, Definition, Quellen
Begriff1, Begriff2 , Thomas Back: Apochromasie; saved Link:Roger Ceragiolo/Chapter 4b
Historische Entwicklung und Merkmale eines Apochromaten
Der RC-Wert bei Lichtenknecker; Rest-Chromasie Algorhythmus zur Berechnung
Farblängsfehler messen mit dem Bath-Interferometer
Index-Vergleichstabelle; P1, P2, P3
Sekundäres Spektrum an Beispielen: Übersicht, Beispiel-Tafeln
Berechnung der Schärfen-Tiefe
Digitale Meßuhren und Sekundäres Spektrum
Dieser Bericht erfolgt in Schritten, liefert aber die Daten nach, wie sie dem Autor des Berichtes "Apochromate
der neuen Generation - Drei Modelle im Vergleich" von mir zur Verfügung gestellt worden sind. Solange mußte
ich vereinbarungsgemäß damit warten. [Quelle: Interstellarum, Heft Nr. 52, Juni/Juli 2007, Seite 50-54]
Bei der Gesamtwürdigung dieser drei wirklich hochwertigen APO-Systeme darf man sich nicht auf einzelne
herausragende Werte kaprizieren, weil man sonst dem jeweilig anderen Vergleichs-System nicht gerecht wird
und u.U. ein Bild entsteht, das mancher Verkaufs-Strategie sehr entgegen kommt. Ich möchte jedenfalls nicht,
daß bestimmte von mir erarbeiteten Merkmale einseitig gegen den jeweiligen Konkurrenten benutzt wird.
Während der Takashi-Apochromat vom deutschen Astro-Händler zur Verfügung gestellt worden war, wurden
die beiden anderen nach meiner Information direkt vom Hersteller zugeschickt, man kann also von einer
gewissen Voraus-Wahl ausgehen. An der Beschriftung am Objektiv-Ring lassen sich die Kandidaten jeweils
unterscheiden.
Ein allgemeinen Überblick dieser drei Systeme läßt sich bereits an den Interferogrammen und an den Schnittweiten der
jeweiligen Spektral-Farben erkennen: Also die F-Linie mit 486.1 nm wave (blau), die e-Linie als Hauptfarbe mit 546.1 nm
wave (grün) die d-Linie mit 587.6 nm wave (gelb) und eher untergeordnet, und schließlich die C-Linie mit656.3 nm wave
(rot). Dargestellt werden diese Farben durch sehr enge Interferenzfilter von Melles Griot, die Details kann man hier nach-
lesen: http://www.astro-foren.de/showthread.php?t=7713
Der Takahashi-APO
Sein Optimum hat dieser Super-APO bei der e-Linie und streng nach Lehrbuch ist er im kürzeren Spektrum F-Linie leicht
überkorrigiert, im längeren Spektrum C-Linie leicht unterkorrigiert. Auch über die Strehlauswertung als hochwertige
Optik erkennbar mit einer gleichmäßigen Verteilung des Gaußfehlers (farbabhängiger Öffnungsfehler) Auch im Foucault-
Test macht dieses System einen perfekten Eindruck ohne die oft zu beobachtenden Zonen. Die mit der Schärfen-Tiefe
von 0.0699 mm verglichene SchnittweitenDifferenz ergibt einen Index-Wert von 0.3863 und ist für einen beliebig aus
dem Regal genommenen APO ein sehr überzeugender Wert.
Der TMB-APO
Beim TMB-Apo fällt auf, daß er sein Optimum bei der d-Linie (gelb) hat. Entsprechend stärker ist das System im blauen
Spektrum überkorrigiert, und im roten Spektrum entsprechend schwächer unterkorrigiert. Das erklärt sich hauptsächlich
dadurch, daß über dem ganzen System eine leichte Überkorrektur den Gaußfehler nach gelb verschiebt, dort der APO
also perfekt ist, der Strehl bei blau entsprechend geringer ist und nur auf 0.896 kommt. Herausragendes Merkmal dieses
APO's ist jedoch seine Farbreinheit von 0.1121 der Schärfentiefe, die ich bisher bei keinem der von mir vermessenen
TMB-Apos so vorgefunden habe - im wahrsten Sinne ein positiver Ausreißer, und bestimmt nicht repräsentativ.
TMB #117 - 100/800
TMB-APO-102/800 Störung der Homogenität
TMB #270 - 115/805
Der Williams-APO TMB Design
Dieses System leidet etwas unter einem vorhandenen Astigmatismus, der die Strehlwerte sinken läßt, was ebenfalls nicht
unbedingt repräsentativ für diesen Typ ist. Das Optimum hier liegt auffälligerweise im roten Spektrum, während bei der F-
Linie die Überkorrektur und der Astigmatismus dafür sorgen, daß dieser Apo gerade einmal um die Beugungs-Grenze
pendelt. Schade eigentlich. Der Index-Wert für den Farblängsfehler liegt bei 0.5232 und ist für einen APO ein guter Wert.
Alle drei Apochromate haben ihr Optimum in einem anderen Spektral-Bereich, beim TMB kommt noch eine
leichter Überkorrektur, die beim Williams-APO zusätzlich noch durch einen lästigen Astigmatismus komplettiert
wird.
Je "bunter" beim Foucault-Test die Aufnahmen werden, umso größer ist auch der Farblängsfehler, der immer auch eine
Mischung zum Gaußfehler darstellt und so gerechnet ist, daß man in der 0.707 Zone mit dem größten Flächen-Anteil man
das Optimum erhält. Ein mir gut bekannter Optik-Designer könnte dazu noch dicke Bücher schreiben. Zweifellos wäre beim
Foucault-Test der Eindruck beim TMB am farbreinsten, allerdings kommt dieses System selten ohne Zonen daher. Es sind
also immer weiche Störungen beim Foucault-Test, wie man weiter oben bei meinen TMB-Links nachvollziehen kann. Das
Williams-System erzeugt den farbigsten Eindruck. Beim Tak und TMB APO ist die Lage der Spektralfarben identisch:
Blau - grün - rot - gelb. Anders das Williams: gelb/grün - blau, und sehr weit hinten erst rot. Und damit sinkt die Index-
Zahl etwas.
Zur Gegenkontrolle die Ronchi-Aufnahmen mit 13 lp/mm Gitter im Doppelpaß intrafokal gemessen. Auch hier wieder
deutlich das jeweilige Optimum und mit einem weißen Kasten markiert.
Dazu die 3-D-Wellenfront-Deformation mit AtmosFringe erstellt über die oben gezeigten Referenz-Interferogramme. Beim
TMB die Überkorrektur gut erkennbar, die über dem ganzen System liegt, beim Williams APO zusätzlich der Astigmatismus
dargestellt.
Die Messung des Farblängsfehlers
Beim Farblängsfehler geht es auch um den Vergleich der gemessenen Daten mit dem jeweilígen Datenblatt des
Herstellers. Beim Takahashi Super-Apo war dieser Vergleich möglich, bei den beiden anderen leider nicht. Trotz-
dem war der Vergleich mit den Takahashi Hersteller-Daten auch für mich sehr interessant.
Logischerweise untersuchte ich die Abweichung meiner Meßergebnisse vor dem Hintergrund des Takahashi-Daten-
blattes und kam zu folgender Übereinstimmung bzw. Unterscheidung: Für die 0.707 Zone ergibt das Datenblatt
einen Index-Wert von 0.0637, in meinem Fall ein Index-Wert von 0.3863. Wie kommt dieser starke Unterschied
zustande? Die größte Abweichung zum Takahashi-Datenblatt wäre im blauen Spektrum, also bei der F-Linie mit
0,041 µ Differenz, während so wohl die Reihenfolge der FArben stimmt, wie auch die Schnittweiten-Differenz
bei den übrigen Farben gut übereinstimmt. Die starke Abweichung von blau wäre also der einzige Grund, warum
der Index-Wert zum TMB-INdex-Wert um den Faktor 4 größer ist. Daraus also für den TMB-APO Kapital schlagen
zu wollen, halte ich schlicht für falsch. Das ist also der Grund, warum ich mich so vehement dagegen wehrte,
dieses Merkmal zum herausragenden Kriterium für den TMB-APO machen zu sollen, um einer verkürzten
Sichtweise keinen Vorschub zu leisten.
Zweiter Teil: Die Systeme mit Feldkorrektur
Für diesen Aspekt reichte leider die Zeit nicht, um ihn gründlich genug zu untersuchen. Sowohl der Takahashi
Apo, wie der Williams TMB Apo hatten ein aufwendiges Feldkorrektor-System, bei dem auch der otpimale Ab-
stand vom Objektiv eine entscheidente Rolle spielte. Für den TMB-Apo wurde ein nicht ganz passender Feld-
korrektor mitgeliefert.
Der Takahashi APO hat auch im Feld bei 10 mm Achsabstand eine gute Korrektur
Feldaufnahmen mit allen drei Systemen würden mich schon sehr interessieren.
Nicht ganz so überzeugend das TMB-Apo mit einem Feldkorrektor, der nicht dazu paßt.
Ähnlich gut wie der Tak schneidet das Williams TMB-System ab, wäre da nicht der Restastigmatismus.
Ein weiterer Aspekt wird hinsichtlich der Farbsituation über den Foucault-Test sichtbar:
Beim Takahashis APO verbessert der Korrektor zusätzlich die Farbsituation.
Genau umgekehrt wirkt sich beim TMB der Feldkorrektor aus.
Beim Williams TMB APO vergrößert sich ebenfalls der Farblängsfehler
Quote:
Was ist ein Apochromat?
Bisher verwenden Hersteller optischer Geräte die Bezeichnung apochromatisch gerne als Werbeaussage, ohne dass sich
dahinter eine allgemein akzeptierte feste Definition verbirgt. Doch es gibt Kriterien, mit denen man einen Achromaten von
einem Halb-Apochromaten oder Voll-Apo unterscheiden kann. Bereits bei Dieter Lichtenknecker findet man einen Rest
Chromasie-Wert und Uwe Laux bezieht sich auf eine von Zeiss stammende Quelle, die einen Wert aus Fokus, Öffnung,
Abbezahl und Teildispersion berechnet. Nun hat man aber nicht immer die Glaskombination der Objektive, damit man beide
Werte nachschlagen könnte. In der Regel kann man aber auf 0,01 mm genau die Fokusdifferenzen mit engen Inter-
ferenzfiltern für die jeweiligen Wellenlängen ermitteln und daraus einen Differenzwert für die einzelnen Farben errechnen,
wobei der Bezugspunkt die e-Linie (grün) bei 546,074 nm liegen soll, weil sie nahe der nächtlichen Maximalempfindlichkeit
des menschlichen Auges liegt.
Die Fokusdifferenzen werden in Bezug zur Schärfentiefe gesetzt, also dem Bereich um den Brennpunkt, in dem das Stern-
bild theoretisch kleiner als der Durchmesser des zentralen Beugungsscheibchens ist. Da dieser Wert von der Wellenlänge
und dem Durchmesser abhängig ist, die Größe des Bereiches jedoch auch von der Brennweite abhängt, ergibt sich:
Schärfentiefe = 2 × Wellenlänge × (Brennweite/Durchmesser)^2
siehe auch: http://www.astro-foren.de/showthread.php?t=7054
(Anmerk. Statt dem theoretischen Faktor 2.44 nimmt man den praxisnäheren Faktor 2.)
Über die Schärfentiefe als Maßeinheit wird der tatsächlich gemessene Farblängfehler zur Hauptfarbe Grün ins Verhältnis
gesetzt, wobei aus den Abständen von Rot und Blau das arithmetische Mittel genommen wird. Die dadurch entstehende
Indexzahl ergibt eine verläßliche Zuordnung der einzelnen Refraktor-Systeme in:
Vollapochromate liegen in allen vier Wellenlängen bei Chromasiegrade {0
Halbapochromate liegen in allen vier Wellenlängen bei Chromasiegrade {1
Achromate liegen in allen vier Wellenlängen bei Chromasiegrad {2
Die Chromasiegrade der getesteten Objektive betragen:
TMB Superapo 115/805 ................ 0,11 (= positiver Ausreißer)
Takahashi TSA 102 ........................0,38
William Optics FLT 110 ..................0,52
Es handelt sich also durchwegs um lupenreine bis ausgezeichnete Vollapochromate. die Unterschiede der Farbdifferenz
unter 0.5 der Schärfentiefe sind in der Beobachtungspraxis nicht von Bedeutung.
Siehe auch hier:
Apochromaten Begriff1, Begriff2 , Thomas Back: Apochromasie;
Index-Vergleichstabelle; P1, P2, P3
3. Teil - meßtechnische "Ausflüge"
Bei einem solchen Projekt arbeitet man so nebenbei noch einige Absonderlichkeiten ab, mit denen man über Diskussions-
Foren konfrontiert wird: Man hat also schon erhebliche Probleme mit einer Laserdiode, mit Weißlicht wäre man vermut-
lich aufgeschmissen, und das ist in diesem Fall geradezu essentiell zur Beurteilung von Refraktoren.
Außer Konkurrenz lief noch dieser Apochromat mit:
A132 Sechs reisetaugliche Refraktoren Interstellarum Nr 73 Dez-Jan 2011 S48ff
Sechs reisetaugliche Refraktoren Interstellarum Nr. 73 Dez/Jan 2011, S48ff
Die Ergebnisse zu dieser Übersicht entstanden auf meiner opt. Bank. Da aber erfahrungsgemäß meine Ergebnisse den Rahmen
einer solchen Übersicht sprengen würden, möchte ich, wie bereits in einem anderen derartigen Bericht auch, meine Ergebnisse
hier etwas ausführlicher darstellen. Den Grund liefert mir das Leser-Echo z.B. auf einem
Astronomie-Forum: Dort kommt es zu
einer weiteren Reduzierung einer von mir zunächst sehr differenziert angelegten Information.
Vorwort:
Wer sich heute aus dem Mittelklasse-Bereich ein Auto, also eine "Reise-Limousine" kauft, fokussiert sich nicht nur auf den Sprit-
verbrauch, die Farbe oder den Preis. Er wird ein Bündel weiterer Kriterien anführen und trifft erst in der Summe aller Merkmale
seine individuelle Entscheidung, nachdem er sinnvollerweise auch noch eine Probefahrt gemacht hat.
Wenn sich heute ein Sternfreund ebenfalls für ein Reise-Teleskop entscheidet, dann sollte er sich ebenfalls nicht auf einzelne
Merkmale wie Strehl oder RC_Index-Zahl fokussieren, und wie beim Auto auch, sollte er vielleicht einmal einen Blick durch sein
zukünftiges Reise-Teleskop werfen. Leider ist das offenbar nicht immer die Wirklichkeit, wenn man den folgenden Forenbeitrag
hier verfolgt. Neben der Schnäppchen -Mentalität kommt es immer wieder zu einer
Verkürzung von Information und das Bewußt-
sein für Qualität geht ohnehin "baden".
Basis des oberen Beitrages scheint die Übersichts-Seite im Interstellarum-Bericht zu sein, und wer sich nur auf Strehl und RC_Index fokussiert, verliert
wesentliche Informationen aus den Augen, die bereits in den Foucault-Bildern erkennbar wären. Doch dazu später mehr in meinem eigentlichen Bericht
im nächsten Beitrag.
Spätestens wenn man die Ergebnisse etwas differenzierter betrachtet, wird deutlich, daß im RC_Index leider nicht alle Informationen stecken, ebensowenig wie im Strehl-
wert auch, weil sich der immer nur auf eine spezifische Farbe bezieht. In der Regel auf Grün = e-Linie = 546.2 nm wave oder einfacher auf 550 nm wave.
Künstlicher Sternhimmel bei Höchstvergrößerung
Fokussiert man sich lediglich auf die RC_Zahl, dann würde man beim Omegon 66ED den Rest-Astigmatismus ebenso unterschlagen, wie bei Astro-Professional einen
nachweisbaren Zentrierfehler, das TS-IN-ED70 ebenfalls mit Restastigmatismus, bei Borg Mini ED 60 wäre die sphärische Aberration nicht ganz Null, bei William Optics
Megrez 72 schließlich ebenfalls Zentrierfehler und deutlicher Farblängsfehler, während der Takahashi zwar auch einen ganz zarten Zentrierfehler hätte, aber jeden-
falls keinerlei Restastigmatismus und im Vergleich zu den anderen Ergebnissen mit die beste Abbildung bringt, fragt man den künstlichen Sternhimmel, bei 177-facher
Vergrößerung. Bereits die erste Übersicht wäre ein Hinweis, daß eine verkürzte Information nicht unbedingt richtiger sein muß.
(Der hohe Strehlwert erklärt sich über meine Balken-Diagramme, die später noch eingehender besprochen werden.)
defokussierte Sternscheibchen intra-, extrafokal
Über den Farbrand läßt sich zurückschließen auf die Reihenfolge der Farbschnittweiten, die bekanntermaßen auf einer "Brennlinie" hintereinander liegen. Bei Achromaten kommt
für gewöhnlich das grün/gelbe Spektrum zuerst, gefolgt von BlauRot. Daher muß intrafokal der Rand eines defokussierten Sternscheibchen mehr purpurfarben sein, also Rot-
Blau gemischt und extrafokal die Umkehrung, also nun das Gelb-Grün gemischt, weil die Schnittweiten von Gelb-Grün kürzer sind. Dieser Systematik folgen vier der Refraktoren:
"A" und "B", "E" und "F", alle mit ähnlichen RC_Index-Werten. Besonders "A" und "B" scheinen den gleichen Hersteller zu haben und werden nur unter verschiedenem Label
verkauft. Auch "D" bzw. Borg Mini ED 60 paßt in diese Systematik, auch wenn die RC_Index-Zahl etwas kleiner ausfällt. Wirklich aus dem Rahmen fällt nur "C" von Teleskop
Service IN ED70 mit einer anderen Folge der Farbschnittweiten.
Dadurch entsteht über den defokussierten Sterntest bei mittlerer Vergrößerung der Eindruck, daß es sich bei den kleinen Reise-Refraktoren jeweils um
sehr ähnliche ED Zweilinser handelt, egal ob vom gleichen Hersteller oder als Produkt-Plagiat.
Und damit wird die RC_Indexzahl in ihrer Aussagekraft deswegen eingeschränkt, weil es prinzipiell die gleichen Systeme sind, also die
Unterschiede
eher ein Problem der Herstellung und nicht der Berechnung sind.
Farblängsfehler, Gaußfehler, Korrektur-Situation
Die nun folgende Übersicht hat ebenfalls weniger mit der RC_Indexzahl zu tun und könnte eher eine Frage der Fertigung sein, mit der allseits bekannten Streubreite. Die
farbigen Kreise in jedem Feld wäre zunächst die Reihenfolge der Farbschnittweiten bezogen jeweils auf die Hauptfarbe Grün = e-Linie = 546.1 nm wave. Dort wo eine Farbe
mit einer Box gekennzeichet ist, wäre die sphärische Aberration am geringsten, der Gaußfehler geht also dort gegen Null. Bei Omegaon 66ED wäre das bei 546.1 nm wave
bei Astro-Professional hingegen bei Blau = 486.1 nm wave. Das bedeutet für diesen Refraktor, daß Rot entsprechend unterkorrigiert reagiert, für Blau wäre er hingegen
perfekt. Bei Teleskop Service IN ED 70 wäre es hingegen genau umgekehrt: Jetzt wäre im roten Spektrum der Gaußfehler am kleinsten, demzufolge alle kürzeren Wellenlängen
überkorrigiert, und das sieht man dem Foucault-Bild auch sehr deutlich an. Mit einer Abstands-Änderung der beiden Linsen läßt sich das wiederum variieren, wenn man
das Optimum mehr im grünen Spektrum haben will.
Für die visuelle Beobachtung nachts, bei dem ein Durchschnitts-Auge sein Optimum bei 510 nm wave hat, wäre somit Refraktor "D", "E", und "F" perfekt. Und nun wäre
die Reihenfolge der Farbschnittweiten nahezu synchron, wobei lediglich der Borg Mini ED 60 etwas farbreiner ausfällt und man überlegen kann, was die kürzeren Schnittweiten
verursacht. Auch in diesem Fall eignet sich der RC_Index-Wert nicht unbedingt als Qualitäts-Kriterium.
Die Refraktoren unterscheiden sich also zunächst über den Gaußfehler, da die Linsenabstände variieren, wobei drei Refraktoren nahezu identisch sind, auch
wenn in einem Fall der RC_Index etwas kleiner ist.
Ronchi-Test 13 lp/mm intrafokal
Auch über den Ronchi-Gittertest läßt sich der gerade beschriebene Sachverhalt verdeutlichen. Bei Astro-Professional liegt das Optimum bei Blau, also reagiert das
längere Spektrum unterkorrigiert. Beim Teleskop Service IN 70 genau umgekehrt, also reagiert das System überkorrigiert im kürzeren Spektrum. Die drei Refraktoren,
die auf 510 nm optimiert sind, haben ebenfalls eine leichte Unterkorrektur. Viisuell wird das kaum auffallen. (Bei dieser Übersicht habe ich die ursprüngliche Reihen-
folge beibehalten, die später von Interstellarum geändert worden war.)
Der Poly-Strehl oder Farblängsfehler + Gaußfehler
Die RC_Indexzahl beruht ausschließlich auf dem Farblängsfehler, der farbabhängige Öffnungsfehler spielt bei dieser "Übersichts- bzw. Unterscheidungszahl"
keine Rolle. Solange das Fehlerverhältnis von FLF (Farblängsfehler) und Gaußfehler in Richtung FLF ausschlägt, spielt logischerweise der Gaußfehler die
untergeordnete Rolle. Das ändert sich jedoch mit zunehmender Qualität (Farbreinheit) eines Refraktors, weshalb die Optik-Designer auf den Begriff
"PolyStrehl" verfallen sind, und lassen sich die schönsten Diagramme rechnen von ihren Opical Design Programmen.
Siehe hier: http://rohr.aiax.de/TSA-102_PSF_700.png, http://rohr.aiax.de/TMB_PolyStrehl-
Tabelle.jpg
Aus dem Blickwinkel der Meßtechnik ist das eine ungemein schweißtreibende Angelegenheit und kein Zeiss-Hersteller oder LZOS käme auf die Idee, über den
meßtechnischen Weg einen PolyStrehl über 30 Einzelfarben ermitteln zu wollen, wie das von den allereifrigsten Experten auf einem Forum einmal gefordert
wurde. Das hatte mich zu folgendem Bericht animiert: Der Unfug mit dem Polychromatischen Strehl
Geht man trotzdem einmal diesen Weg unter vertretbarem Arbeits-Aufwand, dann kann man auf Basis von fünf Spektral-Bereichen jeweils ein Säulen-
Diagramm erstellen, was der theoretischen Idee der Optik-Designern entgegen kommt: Also im Bereich der F-Linie (486.1 nm), der visuellen Nacht-
empfindlichkeit (510 nm ), der e-Linie (546.1 nm) der d-Linie (587.6 nm) und der C-Linie = H-alpha (656.3 nm).
Und wie die Optik-Designer auch sollte man dann Zentrierfehler in Form von Achskoma und Rest-Astigmatismus als Fertigungsfehler (Fassung) abziehen
dürfen, also Fehler, die beim Entwurf einer Optik im Rechner noch nicht vorkommen.
Auf dieser Basis beruht deshalb der nun folgende Vergleich. So unlogisch ist er gar nicht und er stellt einen deutlichen Unterschied dar zum Bericht im Heft
73/Interstellarum. Und weil er vermutlich schwerer zu vermitteln ist, dieser Vergleich über die Polystrehlzahl, also FLF+Gaußfehler, fiel er dort unter
den Tisch. Das soll also hier nachgeholt werden für diejenigen, die sich dafür interessieren.
Da also jetzt auf Grün = 546.1 nm wave = e-Linie der Fokus "eingeforen" worden ist, sinkt bei allen Farb-Schnittweiten, die sehr weit von dieser Farbe entfernt liegen,
der Strehlwert deutlich nach unten, weil dies die Power so bewirkt. Über die Power drückt sich nämlich der Farblängsfehler aus, über die sphärische Aberration hingegen
der Gaußfehler. Im Beispiel 01. hat Rot mit dem kleinsten Strehlwert den größten Abstand zu Grün, und Grün dafür den höchsten Strehlwert.
Nicht besonders verschieden wäre auch das zweite Beispiel, das die Vermutung fördert, es könnte sich hier um den gleichen Hersteller handeln.
Anders hingegen Nr. 03. Jetzt wäre Blau am weitesten von Gelb-Grün entfernt, die auf eine Schnittweite zusammenfallen. Trotz systembedingter
Überkorrektur käme es für Grün noch immer auf Strehl 0.936. Man sieht es ganz links dem grünen Interferogramm trotz Coma an, daß dieser
Spektral-Bereich leicht überkorrigiert ist.
Bei TAK muß der Gaußfehler deutlich reduziert sein. Anders ist der hohe Strehl zwischen Blau, Blau-Grün und Grün nicht erklärbar. Gelb und Rot
werden über die längere Schnittweite nach unten gezogen, es ist also der FLF der den Strehl im Vergleich zu Grün "drückt". Auf Rot bezogen
wäre bei jedem Refraktor der Strehlwert sehr viel höher.
Die Bilanz bei Nr. 05 ist etwas verschieden zum TAK. Bedingt durch die geringere Schnittweiten-Differenz von Rot ist dort der Strehlwert etwas größer
als im übrigen Vergleich. Allerding muß der Gaußfehler hier etwas größer ausfallen, weshalb Blau und 510 nm wave nicht ganz das TAK-Ergebnis erreicht.
Gelb ist hier aber besser - ebenfalls dem FLF geschuldet.
Die Nr. 06. müßte man deshalb auf den letzten Platz verweisen. Jetzt drücken FLF und Gaußfehler gemeinsam außerhalb von Grün den Strehlwert am
deutlichsten nach unten - was in der RC_Indexzahl nur zum Teil sichtbar wird.
A131A Daten zum Interstellarum-Bericht
... damit kein schiefes Bild entsteht ... Siehe auch hier, erster Bericht
http://rohr.aiax.de/interstellarum11.jpg
http://rohr.aiax.de/interstellarum12.jpg
http://rohr.aiax.de/interstellarum13.jpg
http://rohr.aiax.de/interstellarum14.jpg
(Beim folgenden Bericht handelt es sich um ein anderes TSA 102/816)
die Frage, ob es ein Spitzen-Produkt unter diesen 3 APO's gibt kann weder über die Labor-Tests, noch über die
Sternaufnahmen befriedigend beantwortet werde. Sie sind sich in ihrer hohen Qualität einfach zu ähnlich! Auch
die Sternaufnahmen im INTERSTELLARUM-Bericht geben dafür zuwenig her. Ebenso ergeht es meinen Aufnah-
men, die unter höchstmöglicher Vergrößerung im Doppelpaß mit einem 2 mm Nagler Zoom entstanden. Die
Ergebnisse entsprechen einer Vergrößerung des Fokus-Betrages in mm. Ich benutzte ein 20µ große Pinhole bei
3 Einstellungen: Auf der Achse, 20 mm links von der Achse und 20 mm rechts von der Achse. In allen 3 Fällen
mit dem Bildkorrektor. Wobei man sorgfältig auf den richtigen Abstand dieser Korrektoren achten muß, wenn
man nicht eine viel schlechtere Abbildung riskiert. Im Falle des TSA 102/816 ist der optimale Abstand 150 mm,
siehe Bild.
Jedenfall zeigt folgende Anzeige, wie ein ausgewogenes Ergebnis umsatz-fördernd zurechtgebogen wird, obwohl bei
diesem Händler das gleiche Gerät teurer bezahlt werden muß als bei seinem Mitbewerber, der zwei der drei APO's im
Lieferprogramm hat. Der interessierte Sternfreund, wird vermutlich sorgfältig die Preise, das Zubehör und letzlich auch
die Kundenfreundlichkeit im Reklamationsfall in Erwägung ziehen.
Die Abbildung auf der Achse bei Höchstvergrößerung von ca. 700-fach bei allen Systemen + Feld-Korrektor zeigt ähnlich
bis gleiche Abbildungs-Leistung auf der Achse, und Effekte von Koma und Astigmatismus, Farbquerfehler, Gaußfehler etc.
sodaß über meine Labor-Ergebnisse ein Best-APO keinesfalls ermittelt werden könnte. Der Test am Stern ist für einen
harten Vergleich nicht scharf genug. Beim TSA 102 kann man von einem absolut ebenen Bildfeld ausgehen bis zu einem
Durchmesser von 40 mm, was ich über Foucault nachgemessen habe.
Erst beim optimalen Abstand von 150 mm zwischen äußerem Okular-Auszug und letzter Korrektor-Fläche entfaltet der TSA
seinen Glanz. Ich gehe davon aus, daß diese optimalen Abstände auch am Himmel penibel eingehalten worden sind. Nur
dann wäre ein Vergleich wirklich ein Vergleich. Im Falle des TSA würde nämlich ein zu kurzer Abstand den Astigmatismus
und die Koma vergrößern. Ähnlich erginge es dem Fluoro Star, der bei zu kurzem Abstand eine wilde Koma zeigt.
Schon beim ersten Bericht fiel mir auf, wie deutlich der Korrektorr beim TSA zur Verbesserung der Farbsituation beiträgt.
Interessanterweise ist es weniger der Gaußfehler, der beim TSA ohnehin nicht besonders ausgeprägt ist. Viel stärker
fällt bei diesem APO die Lage der Farbschnittpunkte in der 70.71% Zone ins Gewicht. Ohne Reducer liegt Blau sehr deut-
lich vor den restlichen Farben, und fällt nur allein dadurch auf. Diesen Abstand verringert der Reducer derart, daß der
Blausaum, Blaustich oder wie immer, fast völlig verschwindet. Obwohl sich am Gesamt-Abstand wenig ändert, nur das
Verhältnis der Abstände ist ausgewogener. Die folgende Übersicht setzt sich aus mindestens 6 Serien mit bis zu 5 Einzel-
messungen zusammen.
Um der Gaußfehler-Diskussion nicht unnötig Vorschub zu leisten, habe ich jeweils auf die Hauptfarbe Grün fokussiert und
nur die Filter getauscht. Am Gaußfehler erkennt man keine großen Unterschiede, und trotzdem sind die Farbschnittpunkte
verschieden. Für mich ein eindeutiges Indiz, daß das Verhältnis und die Lage der Farbschnittpunkte sehr viel interessanter
sind.
Natürlich möchte man auch das Innenleben des TSA 102 studieren, wie also das Triplet aufgebaut ist, bevor man dann ein
optical Design Programm bemüht. Jedenfalls folgt auf die Einzel-Linse ein Kittglied, weshalb man nur 3 Distanz-Plättchen
sieht und 4 Reflex-Punkte. Weitere Annäherungs-Versuche verbieten sich allerdings, solange einem die Optik nicht selbst
gehört. Aber - es läßt sich mit ZEMAX oder OSLO sehr viel ermitteln. Mal sehen, was wir da noch herauskriegen.
A131 Apochromate der neuen Generation
http://rohr.aiax.de/interstellarum1.jpg
http://rohr.aiax.de/interstellarum2.jpg
http://rohr.aiax.de/interstellarum3.jpg
http://rohr.aiax.de/interstellarum4.jpg
http://rohr.aiax.de/interstellarum5.jpg
Die Daten zum Interstellarum-Bericht Juni/Juli 2007 Zweiter Bericht
Quote:
Grundlagen und Begriffe zum Thema: Apochromaten: Begriffe, Definition, Quellen
Begriff1, Begriff2 , Thomas Back: Apochromasie; saved Link:Roger Ceragiolo/Chapter 4b
Historische Entwicklung und Merkmale eines Apochromaten
Der RC-Wert bei Lichtenknecker; Rest-Chromasie Algorhythmus zur Berechnung
Farblängsfehler messen mit dem Bath-Interferometer
Index-Vergleichstabelle; P1, P2, P3
Sekundäres Spektrum an Beispielen: Übersicht, Beispiel-Tafeln
Berechnung der Schärfen-Tiefe
Digitale Meßuhren und Sekundäres Spektrum
Dieser Bericht erfolgt in Schritten, liefert aber die Daten nach, wie sie dem Autor des Berichtes "Apochromate
der neuen Generation - Drei Modelle im Vergleich" von mir zur Verfügung gestellt worden sind. Solange mußte
ich vereinbarungsgemäß damit warten. [Quelle: Interstellarum, Heft Nr. 52, Juni/Juli 2007, Seite 50-54]
Bei der Gesamtwürdigung dieser drei wirklich hochwertigen APO-Systeme darf man sich nicht auf einzelne
herausragende Werte kaprizieren, weil man sonst dem jeweilig anderen Vergleichs-System nicht gerecht wird
und u.U. ein Bild entsteht, das mancher Verkaufs-Strategie sehr entgegen kommt. Ich möchte jedenfalls nicht,
daß bestimmte von mir erarbeiteten Merkmale einseitig gegen den jeweiligen Konkurrenten benutzt wird.
Während der Takashi-Apochromat vom deutschen Astro-Händler zur Verfügung gestellt worden war, wurden
die beiden anderen nach meiner Information direkt vom Hersteller zugeschickt, man kann also von einer
gewissen Voraus-Wahl ausgehen. An der Beschriftung am Objektiv-Ring lassen sich die Kandidaten jeweils
unterscheiden.
Ein allgemeinen Überblick dieser drei Systeme läßt sich bereits an den Interferogrammen und an den Schnittweiten der
jeweiligen Spektral-Farben erkennen: Also die F-Linie mit 486.1 nm wave (blau), die e-Linie als Hauptfarbe mit 546.1 nm
wave (grün) die d-Linie mit 587.6 nm wave (gelb) und eher untergeordnet, und schließlich die C-Linie mit656.3 nm wave
(rot). Dargestellt werden diese Farben durch sehr enge Interferenzfilter von Melles Griot, die Details kann man hier nach-
lesen: http://www.astro-foren.de/showthread.php?t=7713
Der Takahashi-APO
Sein Optimum hat dieser Super-APO bei der e-Linie und streng nach Lehrbuch ist er im kürzeren Spektrum F-Linie leicht
überkorrigiert, im längeren Spektrum C-Linie leicht unterkorrigiert. Auch über die Strehlauswertung als hochwertige
Optik erkennbar mit einer gleichmäßigen Verteilung des Gaußfehlers (farbabhängiger Öffnungsfehler) Auch im Foucault-
Test macht dieses System einen perfekten Eindruck ohne die oft zu beobachtenden Zonen. Die mit der Schärfen-Tiefe
von 0.0699 mm verglichene SchnittweitenDifferenz ergibt einen Index-Wert von 0.3863 und ist für einen beliebig aus
dem Regal genommenen APO ein sehr überzeugender Wert.
Der TMB-APO
Beim TMB-Apo fällt auf, daß er sein Optimum bei der d-Linie (gelb) hat. Entsprechend stärker ist das System im blauen
Spektrum überkorrigiert, und im roten Spektrum entsprechend schwächer unterkorrigiert. Das erklärt sich hauptsächlich
dadurch, daß über dem ganzen System eine leichte Überkorrektur den Gaußfehler nach gelb verschiebt, dort der APO
also perfekt ist, der Strehl bei blau entsprechend geringer ist und nur auf 0.896 kommt. Herausragendes Merkmal dieses
APO's ist jedoch seine Farbreinheit von 0.1121 der Schärfentiefe, die ich bisher bei keinem der von mir vermessenen
TMB-Apos so vorgefunden habe - im wahrsten Sinne ein positiver Ausreißer, und bestimmt nicht repräsentativ.
TMB #117 - 100/800
TMB-APO-102/800 Störung der Homogenität
TMB #270 - 115/805
Der Williams-APO TMB Design
Dieses System leidet etwas unter einem vorhandenen Astigmatismus, der die Strehlwerte sinken läßt, was ebenfalls nicht
unbedingt repräsentativ für diesen Typ ist. Das Optimum hier liegt auffälligerweise im roten Spektrum, während bei der F-
Linie die Überkorrektur und der Astigmatismus dafür sorgen, daß dieser Apo gerade einmal um die Beugungs-Grenze
pendelt. Schade eigentlich. Der Index-Wert für den Farblängsfehler liegt bei 0.5232 und ist für einen APO ein guter Wert.
Alle drei Apochromate haben ihr Optimum in einem anderen Spektral-Bereich, beim TMB kommt noch eine
leichter Überkorrektur, die beim Williams-APO zusätzlich noch durch einen lästigen Astigmatismus komplettiert
wird.
Je "bunter" beim Foucault-Test die Aufnahmen werden, umso größer ist auch der Farblängsfehler, der immer auch eine
Mischung zum Gaußfehler darstellt und so gerechnet ist, daß man in der 0.707 Zone mit dem größten Flächen-Anteil man
das Optimum erhält. Ein mir gut bekannter Optik-Designer könnte dazu noch dicke Bücher schreiben. Zweifellos wäre beim
Foucault-Test der Eindruck beim TMB am farbreinsten, allerdings kommt dieses System selten ohne Zonen daher. Es sind
also immer weiche Störungen beim Foucault-Test, wie man weiter oben bei meinen TMB-Links nachvollziehen kann. Das
Williams-System erzeugt den farbigsten Eindruck. Beim Tak und TMB APO ist die Lage der Spektralfarben identisch:
Blau - grün - rot - gelb. Anders das Williams: gelb/grün - blau, und sehr weit hinten erst rot. Und damit sinkt die Index-
Zahl etwas.
Zur Gegenkontrolle die Ronchi-Aufnahmen mit 13 lp/mm Gitter im Doppelpaß intrafokal gemessen. Auch hier wieder
deutlich das jeweilige Optimum und mit einem weißen Kasten markiert.
Dazu die 3-D-Wellenfront-Deformation mit AtmosFringe erstellt über die oben gezeigten Referenz-Interferogramme. Beim
TMB die Überkorrektur gut erkennbar, die über dem ganzen System liegt, beim Williams APO zusätzlich der Astigmatismus
dargestellt.
Die Messung des Farblängsfehlers
Beim Farblängsfehler geht es auch um den Vergleich der gemessenen Daten mit dem jeweilígen Datenblatt des
Herstellers. Beim Takahashi Super-Apo war dieser Vergleich möglich, bei den beiden anderen leider nicht. Trotz-
dem war der Vergleich mit den Takahashi Hersteller-Daten auch für mich sehr interessant.
Logischerweise untersuchte ich die Abweichung meiner Meßergebnisse vor dem Hintergrund des Takahashi-Daten-
blattes und kam zu folgender Übereinstimmung bzw. Unterscheidung: Für die 0.707 Zone ergibt das Datenblatt
einen Index-Wert von 0.0637, in meinem Fall ein Index-Wert von 0.3863. Wie kommt dieser starke Unterschied
zustande? Die größte Abweichung zum Takahashi-Datenblatt wäre im blauen Spektrum, also bei der F-Linie mit
0,041 µ Differenz, während so wohl die Reihenfolge der FArben stimmt, wie auch die Schnittweiten-Differenz
bei den übrigen Farben gut übereinstimmt. Die starke Abweichung von blau wäre also der einzige Grund, warum
der Index-Wert zum TMB-INdex-Wert um den Faktor 4 größer ist. Daraus also für den TMB-APO Kapital schlagen
zu wollen, halte ich schlicht für falsch. Das ist also der Grund, warum ich mich so vehement dagegen wehrte,
dieses Merkmal zum herausragenden Kriterium für den TMB-APO machen zu sollen, um einer verkürzten
Sichtweise keinen Vorschub zu leisten.
Zweiter Teil: Die Systeme mit Feldkorrektur
Für diesen Aspekt reichte leider die Zeit nicht, um ihn gründlich genug zu untersuchen. Sowohl der Takahashi
Apo, wie der Williams TMB Apo hatten ein aufwendiges Feldkorrektor-System, bei dem auch der otpimale Ab-
stand vom Objektiv eine entscheidente Rolle spielte. Für den TMB-Apo wurde ein nicht ganz passender Feld-
korrektor mitgeliefert.
Der Takahashi APO hat auch im Feld bei 10 mm Achsabstand eine gute Korrektur
Feldaufnahmen mit allen drei Systemen würden mich schon sehr interessieren.
Nicht ganz so überzeugend das TMB-Apo mit einem Feldkorrektor, der nicht dazu paßt.
Ähnlich gut wie der Tak schneidet das Williams TMB-System ab, wäre da nicht der Restastigmatismus.
Ein weiterer Aspekt wird hinsichtlich der Farbsituation über den Foucault-Test sichtbar:
Beim Takahashis APO verbessert der Korrektor zusätzlich die Farbsituation.
Genau umgekehrt wirkt sich beim TMB der Feldkorrektor aus.
Beim Williams TMB APO vergrößert sich ebenfalls der Farblängsfehler
Quote:
Was ist ein Apochromat?
Bisher verwenden Hersteller optischer Geräte die Bezeichnung apochromatisch gerne als Werbeaussage, ohne dass sich
dahinter eine allgemein akzeptierte feste Definition verbirgt. Doch es gibt Kriterien, mit denen man einen Achromaten von
einem Halb-Apochromaten oder Voll-Apo unterscheiden kann. Bereits bei Dieter Lichtenknecker findet man einen Rest
Chromasie-Wert und Uwe Laux bezieht sich auf eine von Zeiss stammende Quelle, die einen Wert aus Fokus, Öffnung,
Abbezahl und Teildispersion berechnet. Nun hat man aber nicht immer die Glaskombination der Objektive, damit man beide
Werte nachschlagen könnte. In der Regel kann man aber auf 0,01 mm genau die Fokusdifferenzen mit engen Inter-
ferenzfiltern für die jeweiligen Wellenlängen ermitteln und daraus einen Differenzwert für die einzelnen Farben errechnen,
wobei der Bezugspunkt die e-Linie (grün) bei 546,074 nm liegen soll, weil sie nahe der nächtlichen Maximalempfindlichkeit
des menschlichen Auges liegt.
Die Fokusdifferenzen werden in Bezug zur Schärfentiefe gesetzt, also dem Bereich um den Brennpunkt, in dem das Stern-
bild theoretisch kleiner als der Durchmesser des zentralen Beugungsscheibchens ist. Da dieser Wert von der Wellenlänge
und dem Durchmesser abhängig ist, die Größe des Bereiches jedoch auch von der Brennweite abhängt, ergibt sich:
Schärfentiefe = 2 × Wellenlänge × (Brennweite/Durchmesser)^2
siehe auch: http://www.astro-foren.de/showthread.php?t=7054
(Anmerk. Statt dem theoretischen Faktor 2.44 nimmt man den praxisnäheren Faktor 2.)
Über die Schärfentiefe als Maßeinheit wird der tatsächlich gemessene Farblängfehler zur Hauptfarbe Grün ins Verhältnis
gesetzt, wobei aus den Abständen von Rot und Blau das arithmetische Mittel genommen wird. Die dadurch entstehende
Indexzahl ergibt eine verläßliche Zuordnung der einzelnen Refraktor-Systeme in:
Vollapochromate liegen in allen vier Wellenlängen bei Chromasiegrade {0
Halbapochromate liegen in allen vier Wellenlängen bei Chromasiegrade {1
Achromate liegen in allen vier Wellenlängen bei Chromasiegrad {2
Die Chromasiegrade der getesteten Objektive betragen:
TMB Superapo 115/805 ................ 0,11 (= positiver Ausreißer)
Takahashi TSA 102 ........................0,38
William Optics FLT 110 ..................0,52
Es handelt sich also durchwegs um lupenreine bis ausgezeichnete Vollapochromate. die Unterschiede der Farbdifferenz
unter 0.5 der Schärfentiefe sind in der Beobachtungspraxis nicht von Bedeutung.
Siehe auch hier:
Apochromaten Begriff1, Begriff2 , Thomas Back: Apochromasie;
Index-Vergleichstabelle; P1, P2, P3
3. Teil - meßtechnische "Ausflüge"
Bei einem solchen Projekt arbeitet man so nebenbei noch einige Absonderlichkeiten ab, mit denen man über Diskussions-
Foren konfrontiert wird: Man hat also schon erhebliche Probleme mit einer Laserdiode, mit Weißlicht wäre man vermut-
lich aufgeschmissen, und das ist in diesem Fall geradezu essentiell zur Beurteilung von Refraktoren.
Außer Konkurrenz lief noch dieser Apochromat mit:
A130 TAL 125R Apolar APO Refraktor 125-940
TAL 125R Apolar APO Refraktor 125/940
Siehe auch:http://www.astronomie-ecke.de/html/tal.html
Unter der Rubrik "Händlerangebote" tauchten gegen Ende des Threads einige polemische Beiträge auf. Ich bitte also erneut um
ausschließlich sachliche Beiträge. Polemische Antworten werde ich nach Off Topic verschieben. Dieser Bericht ist also die Fort-
führung des sachlichen Teils des dortigen Threads.
Dieser APO-Refraktor mag auch für fotografische Zwecke geeignet sein, aufgrund einer deutlich erkennbaren Vignettierung dürfte
aber die visuelle Nutzung eher im Vordergrund stehen. Im Unterschied zu Triplets, die am Tubus-Anfang zu suchen sind, zieht sich
dieses System über den gesamten opt. Tubus. Wenn also im Innern ein Zentrierfehler vorhanden ist, oder Spiel der Linsenfassung,
dann kommt es genau zu dem Effekt, der auf Cloudy Nights "Mini Spektrum" genannt wurde": Dieser Tubus hier hat eine optimale
Position (0), und in dieser Position wurden alle Testergebnisse erstellt. Der Okular-Auszug funktioniert, wenn man die richtige
Klemmschraube ein wenig anzieht.
Quote:
in horizontaler Lage konnte ich eine leichte Dejustierung ausmachen,
Der von Markus Ludes bereits bemerkte Zentrierfehler im Ursprungs-Thread oben ist unterschiedlich groß, je nach der Position, mit der der
opt. Tubus in der Wiege liegt. Zu Beginn ging es also um die Frage, ob man durch Drehen dieses Tubus den Zentrier-Fehler minimieren kann.
Bei einem 8-Zoll APO hatte ich unlängst ebenfalls diese Situation. Der Farblängsfehler wurde auf zwei Arten ermittelt und gegenübergestellt:
Bei einer RC_Indexzahl hat man es also mit einem APO zu tun, wobei der visuelle Farbeindruck zunächst sehr farbrein erscheint, und man
erwartet eine kleinere RC_Indexzahl. Seinen besten Strehlwert hat dieses System im roten Spektrum. Der Gaußfehler verschwindet fast völlig
hinter dem Zonenfehler, wie immer der entsteht.
Die äußere Form ist etwas gewöhnungs-bedürftig, die Drehteile zwar funktional, aber das äußere Erscheinungsbild macht nicht gerade einen "wertvollen" Eindruck, wie
das viele Mitbewerber können. Welchen Sinn der schmale Gummi-ring nach dem konischen vorderen Fernrohrteil haben soll, habe ich noch nicht entdeckt. Weiter hinten
sitzt ein weitere Gummiring schief zwischen Tubus und Okulareinheit.
Der erste Bild-Eindruck mit dem Artificial Sky Test war ernüchternd, und es stellte sich sofort die Frage, mit welchen einfachen Mitteln läßt sich das verringern
oder beheben. Schließlich entschied ich mich für ein schrittweises Drehen des Tubus und fand tatsächlich die Stelle, bei der dieser Fehler am kleinsten ist.
Das bedeutet, daß man am Himmel die richtige Orientierung finden muß.
Wie dieser lästige Fehler in den unterschiedlichen Drehpositionen aussieht, zeigt die folgende Übersicht: Dabei dreht sich aber der grüne Schweif nicht in analoger
Weise mit. Bei einer Tubusdrehung von 180° dreht sich dieser Schweif nur ca. 100° weiter. Ebenso seltsam ist der Umstand, daß in der Position Null der Schweif
plötzlich nach 14:00 strebt, weil man den Artificial Sky Test um 10 mm nach rechts verschoben hat und nun bei einem Durchmesser von 20 mm wäre. Bei allen
Test-Bildern, die nicht exakt auf der Achse entstanden sind, also Foucault-, Ronchi, Lyot, IGramme, Sterntest, erkennt man deutliche Vignettierung, die bereits
bei einem Achsabstand von nur 2 mm beginnt. Man wäre also wie bei einem Maksutov gezwungen, diese Tests alle exakt auf der Achse zu machen. Aus diesem
Grund halte ich es für fragwürdig, dieses System auch für die fotografische Nutzung zu empfehlen.
Quote:
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In späteren Diskussions-Beiträgen geht es um die Frage, wie das Mini Spektrum, Zit CloudyNights zu deuten sei bzw. entsteht.
Über das Design dürfte das mittlere Triplet mit großer Wahrscheinlichkeit verkippt sein. Dies veranschaulicht Gerd mit einer OSLO Simulation:
und läßt sich auch erklären, wenn man das Bild in seine RGB-Farben zerlegt.
Es ist also ein behebbarer Zentrierfehler im System, der auch am Himmel aufgefallen ist. Streitig ist nur die Größe dieses Effektes.
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Interessanterweise haben die defokussierten Sternscheibchen nahezu keinen Farbsaum, und dieser Umstand vermittelt einen sehr farbreinen Eindruck.
Sowohl Foucault wie auch Ronchigitter zeigt aber einen Zonenfehler, der sich über das gesamte System zieht und sowas wie sphärische Aberration höherer
Ordnung wäre. Irreguläre Störungen kann man auch erkennen.
Einen ausgeprägten Gaußfehler, wie die üblichen Doublet- oder Triplet-Systeme hat dieses System offenbar nicht. Es dominiert tatsächlich der Zonenfehler über alle
Interferogramme.
Beim Wert für Spherical (rote Schrift, obere Reihe/Igramme), mit dem der Gaußfehler ausgedrückt wird, ist sowohl Low- wie High-Order enthalten. Der Zonen- bzw. Flächen-
fehler (= Fertigungsfehler) wäre dem High Order zuzurechnen, während genaugenommen nur Low Order die Über- oder Untrerkorrektur ausdrückt (Siehe unter Reihe/Igramme,
weiße Schrift). Insofern verschwindet der Gaußfehler völlig hinter dem über den Foucaultest erkennbaren Zonenfehler und bestätigt den Eindruck, den Markus Ludes bereits gewonnen hat.
Spektr. Strehl PV
d . . . . 1.000 . . . . L/136
e . . . . 1.000 . . . . L/110
510 . . 1.000 . . . . L/88
F . . . . 0.996 . . . . L/31
C . . . . 0.999 . . . . L/49
Mit einem Strehl von 0.95 wäre dieser APO durchaus innerhalb der Toleranz, nach Thomas Back (TMB-Desing) sollte dieses Optimum
aber im grünen Spektrum liegen. Für die H-alpha Beobachtung wäre aber dieser APO die richtige Wahl.
Die hinterste Stellschraube vor dem Okularauszug muß man mäßig anziehen, und dann wäre das Spiel an dieser Stelle behoben und der Auszug funktioniert.
Fazit: Über die Eigenheiten dieses optischen Systems wissen wir noch zu wenig, um es entsprechend vergleichen und beurteilen zu können. Der gesamte
optische Tubus weicht aber erheblich von den gewohnten APO's ab, wie ich sie in den letzten Jahren hier hatte. Ob sich deshalb dieser Refraktor in der
Szene durchsetzt, kann ich nicht beurteilen. Am äußeren Design sollte man unbedingt noch feilen: Das Auge isst nämlich mit.
Foto-Tauglichkeit
Quote:
http://www.watchgear.de/PictureLink/Apolar3.jpg
Hier ein Testbild mit den 4 Ecken und der Mitte in der vollen Auflösung der 1000D
Simullation CCDInspektor
http://www.watchgear.de/PictureLink/Apolar2.jpg
Im weiteren Verlauf der Diskussion wurde von einem der Händler auf das folgende Beweis-Foto aufmerksam gemacht, welches nach Aufkunft dieses
Händlers von Klaus Weyer erstellt worden war. Dabei zeige, so die Auskunft, das mittlere leicht hellere Rechteck die Orginalauflösung der 1000 D Kamera,
sowie die Ecken jeweils am Rand. Beim folgenden Bild wurde der Gamma-Wert von mir etwas angehoben, um den Sachverhalt besser sichtbar zu machen.
bei folgender Übersicht sind die markierten Ausschnitte leicht vergrößert. Von punktförmiger Auflösung, wie es von diesem Händler behauptet wird, kann man leider
nicht sprechen, obwohl dieser Teil der zusammengesetzten Aufnahme aus dem achsnahen Bereich stammt. Der Bereich unten links deutet ebenfalls auf mehrere
Fehlermöglichkeiten hin. Als Beweis für eine fotografische Nutzung läßt sich diese Aufnahme nicht verwenden.
A129 StellarVue APO SV 130-9009 HAND-CRAFTED TELESCOPES Bastelarbeit
StellarVue Super-APO 90/630 1. Beispiel
StellarVue APO 90/632 - extrem farbrein, PolyStrehl 2. Beispiel
HAND-CRAFTED TELESCOPES
Eindruckvoll zeigt dieser Hersteller, was er unter HAND CRAFTED TELESCOPES versteht: Ins Deutsche übersetzt würden wir dazu gute
Bastel-Arbeit sagen. Nach fünf Jahren wurde - laut Sternfreund - dieses Teleskop ausgeliefert mit einer Optik von LZOS. Mit Velour-
Folie und schwarzem Filz regelrecht zugemüllt und die Zentrierschrauben derart verklebt, daß zunächst erst die Gewinde nachge-
schnitten werden mußten. Über das Ganze wurde dann die Taukappe gestülpt, die zwar dann den "Verhau" gnädig versteckte, sich
dafür aber nicht mehr bewegen ließ. Die von LZOS gelieferte Optik war in einer Weise verstellt, daß das hand-crafted-telescope von
Jupiter Doppelbilder ablieferte, so die Bemerkung des Sternfreundes.
Die professionale Arbeit in der Übersicht: Velour-Folie dort, wo sie sinnlos ist. Statt die 4 mm Bohrung am Flansch auf 5 mm aufzubohren, damit eine M5 Inbus-Schraube
durchpaßt, weil auf der anderen Seite dazu das passende Gewinde zu finden ist, behilft sich der Bastler mit langen M4 Schrauben und jeweils einer Mutter mit Beilag-
Scheibe. Diese Lösung findet man sonst nie! Der Objektiv Frontring mit Gravour oder Aufschrift fehlt ebenso, wie der vordere Ring an der Taukappe, damit man sie nicht
über das Objektiv zurück schieben kann. Die lange Lieferzeit erklärt sich offenbar dadurch, daß der Hersteller erst nach einer entsprechend großen Zahl von Interessenten
eine neue Serie von 25 Teleskopen auflegt - ein Vorgang, bei dem viel Zeit vergehen kann: ein Vabanque-Spiel zu Lasten des Kunden, weil ja eine Anzahlung geleistet
worden ist.
So kann man eindrucksvoll zeigen, wie bei einem dejustierten Triplet die Zentrier-Koma bei 500-fach aussieht, bzw. bei Jupiter zu Doppelbildern führt. Der Hersteller
liefert zwar eine Zentrieranleitung mit, die aber bei verklebten Zentrierschrauben am Polar-Stern und tieferen Temperaturen den Sternfreund fast in den Wahnsinn trieb.
Erst einmal schade um die Optik von LZOS - die liefern eigentlich hervorragende Optiken aus, wie noch gezeigt werden kann.
Zunächst muß man sich mit der Komafigur vertraut machen. Die Koma-Figur hat einen gut sichtbaren "Koma-Kern" und einen "Koma-Schweif." Da ein Triplet ein
sehr empfindliches System ist, müssen alle Zentrierschrauben zunächst höchst gefühlvoll mit einem Inbus-Schlüssel derart angezogen werden, indem man den
Schlüssel lediglich zwischen Zeigefinger und Daumen gefühlvoll dreht. Sonst droht Astigmatismus. Auch müssen alle Linsen erst einmal in einer Position fixiert
werden, bevor man die Einzellinsen nach System verschiebt. In der Regel ist die Verschiebung der mittleren bzw. zweiten Linse völlig ausreichend, wenn man
nicht gerade Linse 1 und 3 an den "Rand" der Fassung geschoben hätte.
Je näher man dem Ideal-Zustand kommt, umso genauer muß man hinschauen, und erst wenn der 1. Beugungs-Ring zum Maximum konzentrisch liegt, hätte man
das Objektiv perfekt zentriert. Spätestens am IGramm erkennt man, ob noch Zentrierkoma im Spiel ist, oder nicht. Dabei empfielt es sich, mit ganz kleinen Winkel-
schritten die analoge Schraube mit etwas Druck anzuziehen, bevor man auf der gegenüberliegenden Seite den Druck mit einem ebenso großen Winkelschritt
wieder nimmt. Diese Bewegung kann man sogar hören und spüren, wenn sich die Schrauben leichtgängig genug bewegen lassen. Am künstlichen Sternhimmel
läßt sich der Vorgang exakt verfolgen. Auch ein Protokoll hilft, in den Vorgang die nötige Systematik zu bringen.
Siehe auch: Zentrier-Schritte eines Refraktors vor dem Planspiegel/Flat, Kollimation, Align
Ist das Objektiv dann für sich selbst zentriert, dann muß es im zweiten Schritt zur Tubus-Achse zentriert werden: Bei einer Verkippung zur opt. Achse würde
man die Abbildungsfehler sehen, die ein Objektiv im Feld außerhalb der opt. Achse hat, und es käme zu einer fehlerhaften Beurteilung der Qualität. Zur
Kollimation kann man neben einem Chesiere-Okular den GRZ-Kollimator benutzen, bei dem um ein kleines Keplerfernrohr 4 Leuchtdioden angeordnet sind.
Die entstehenden Reflex-Bilder müssen im Okular konzentrisch zu sehen sein, wie das links eingefügte Foto zeigt.
Unter den drei Teleskopen dieser Art, hat dieser APO ein vergleichsweise langes Sekundäres Spektrum. Und weil mir das erste über die Power ermittelte
Ergebnis fragwürdig erschien, emittelte ich mit einer digitalen 0.001 mm Meßuhr ein nahezu identisches Ergebnis: Die kürzeste Schnittweite hat demnach
das kurze Spektrum mit Blau und erst im Abstand von 0.120 mm folgt die Schnittweite von Rot, dem langen Spektrum. Etwa in der Mitte liegt Grün. Das Optim-
mum des Strehlwertes liegt im Blaugrünen Bereich, Rot ist demzufolge etwas stärker unterkorrigiert. Geschaffen für die visuelle Beobachtung.
Im Sterntest zeigt sich dieses Objektiv bei 200-facher Vergrößerung sehr farbrein, nicht so beim Artificial Sky Test bei 500-facher Vergrößrung. Dort
ist der Farbsaum im ersten Beugungsring deutlich erkennbar. (übernächstes Bild) Die Unterkorrektur sieht man auch intrafokal beim Sterntest. Das
wiederum ist hilfreich bei der intrafokalen Beurteilung der Zentrierung.
Der deutlich rote 1. Beugungsring mag auch etwas mit der leichten Unterkorrektur zu tun haben, wie oben beim Ronchi-Test gut erkennbar.
Sowohl Foucault, wie Lyot-Test zeigen einen farbreinen APO. Ein Super-APO ist es trotzdem nicht.
Die Unterkorrektur ab Grün hin zum langen Spektrum ist deutlich erkennbar.
Nochmals die RC_Indexzahl an der Grenze zum APO und die zweifachen Ergebnisse des Sekundären Spektrums.
Das synthetische IGramm bei 532 nm wave
Dazu die Energie-Verteilung der Point Spread Function
Die Wellenfront-Deformation
und schließlich die nach Astigmatismus, Koma und Spherical differenzierten Strehl und PV Ergebnisse.
Nicht LZOS wäre ein Vorwurf zu machen, sondern dem hand crafted producer, der die Kunst versteht, ein wertvolles Objektiv derart zu "verhunzen".
to foozle sth.
A128 StellarVue APO 90-632 - extrem farbrein PolyStrehl 2 Beispiel
StellarVue - extrem farbrein oder der fotografische PolyStrehl
Dem Michi zuliebe habe ich mir diesen wunderbaren kleinen APO ziemlich genau angeschaut. Für die Polychromatische
Strehl-Diskussion ein weiteres Beispiel, daß auch im High End Bereich der PolyStrehl nicht alles ist. Damit fotografiert
nämlich der Michi.
Ein farbreiner APO, der das Prädikat Super-APO tragen dürfte, jedenfalls mit einer Indexzahl, die sehr selten auftaucht, also sogar
unter 0.1 oder 0.1, je nach Auswert-Verfahren, weshalb ich beide Ergebnisse angebe. Dieser APO hat als Triplet auch eine ver-
gleichsweise "harmlose" Gaußfehler-Unterkorrektur von L/9.1 bei Rot und wenn man den Färblängsfehler in Form der Power zuläßt
dann wären des "nur" noch L/8,7 Peak to Valley, auch ein Hinweis für den extrem kleinen Farblängsfehler von 6 Mikron gegenüber
Grün.
Etwas verschämt hat also dieser APO die Auschrift Precision Apochromatic, und das käme in die Kategorie Super-APO. Der Tubus
ist teilbar, und damit für Erweiterungen vorgesehen: Michi erzählt mir, er wäre Bino-tauglich. Da könnte aber die Farbreinheit
etwas darunter leiden, weil man damit einen zusätzlichen Glasweg einführt. Zu meinem Leidwesen, war die Tubus-Kollimation leider
nicht ganz perfekt, und auf die Kürze ist mir kein Weg eingefallen, wie man das eventuell korrigieren könnte. Interessanterweise
korrigiert sich das aber über den aktuellen Flattner: Man muß ihn nur in der richtigen Position zum Tubus einstecken.
Gewöhnungs-bedürftig ist der Velour-Gleit-Schutz, möglicherweise nach dem Kauf erst angebracht. Da gäbe es schöne Klebe-
Bänder mit Velour-Auflage.
Der Sterntest gehört in jedem Fall in die Kategorie APO/Super-APO. Ein Rest an Farbsaum ist erkennbar. Wie weit der dem Gauß-
fehler zuzuordnen ist, kann ich derzeit nicht beantworten. Interessant ist jedenfalls, daß man für den Field-Flattner sich in diesem
Fall die optimale Position suchen muß, und da wäre die Abbildung "astrein".
Das war am "artificial Sky" kein Problem und deswegen schnell herausgefunden bei 315-facher Vergrößerung. Auch der Focuser
ist der hohen Qualität angemessen.
Die Frage, ob der Flattner zu einer signifikanten Farbänderung führt, kann auch mit einem klaren NEIN beantwortet werden. Der
Foucault-Test steht für die farbigen Foucault-Bilder, wie man sie von APO's bekommt, und die Farbunterschiede ohne Flattner
versus mit Flattner sind eher marginal. Interessant lediglich die feinen Ringe, die von der Politur her rühren, und ein hauchzarter
Öffnungsfehler als kleine Mulde im Zentrum. Für mich interessant die RonchiGRamme. Das Ronchi-Bild im blauen Spektrum würde
mehr Überkorrektur zeigen, als das Interferogramm für die F-Linie = 486.1 nm wave. Da ich für die RonchiGramme einen stufen-
losen Interferenz-Filter verwende, kann es durchaus sein, daß das blaue RonchiGRamm mehr die Situation im Violetten wieder-
gibt, und dort ist mit mehr Überkorrektur zu rechnen.
Diese Übersicht läßt sich erneut für die PolyStrehl-Diskussion verwenden: Es geht ja um eine Vergleichszahl von Farblängs-fehler
plus Gaußfehler in Strehlform. Dies findet seinen Ausdruck über die sphärische Aberration (= Überkorrektur) + Farblängsfehler
(= Power).
Für Rot mit der größten Abweichung von Grün wäre die Power = + 7.5 nm, der Gaußfehler 71.8 nm (= Unterkorrektur)
Für Blau mit der kleinsten Abweichung von Grün wäre die Power = - 2.4 nm der Gaußfehler 26 nm (= Überkorrektur)
Auch für diesen Fall stellt sich erneut die Frage nach dem Sinn eines Poly-Strehl-Wertes, besonders dann, wenn dieser APO nicht
visuell sondern fotografisch genutzt wird. Übrigens, so ein kleiner 12 mm im Durchmesser enger Interferenzfilter kostet mindestens
100.- Euro, also nicht gerade ein Schnäppchen.
Das grüne Referenz-Igramm bei 546.1 nm wave dessen hoher Strehl etwas über Rest-Astigmatismus gedrückt wird, aber inter-
essanterweise über den Flattner wieder kompensiert wird, also unbedingt diesen Flattner behalten und nicht umtauschen.
Mit Strehl = 0.966 als Gesamt-Wert inclusive alle Fehler sollte man gut leben können. Nur Pedanten bleiben unzufrieden. Diese
Diskussion verlagert sich dann vermutlich an die Internet-Stammtische. Und dort haben andere die Luft-Hoheit.
Beim farbigen Weißlicht-Interferogramm gibt es ein Abbildungs-Problem mit der unteren Hälfte. Es könnte mit dem Astigmatismus
oder der Rest-Koma zu tun haben. Entsprechend undeutlich ist dann auch die Abbildung der RGB-Kanäle. Aber über den mittleren
Streifen bestätigt sich der obere Sachverhalt. Die Fokus-Lage für das Farb-Interferogramm wurde exakt auf Grün eingestellt.
Vergleicht man das obere Weißlicht-Interferogramm mit einem, wie man es mit einem Kugelspiegel bekommt, dann läßt sich
bereits über diesen Vergleich, die hohe Farbreinheit des StellarVue APO's nachweisen ohne irgendeine Rechnung. Das wäre
dann der fotografische PolyStrehl und der hat mehr als nur 5 Spektren.
Kugelspiegel als IdealForm eines Super-APO's, 2. Übersicht,RGB-Farben aus WeißLichtIgramm,
A127 StellarVue Super-APO 90-630 1 Beispiel
http://www.stellarvue.com/sv102edpic.html
http://www.optcorp.com/product.aspx?pid=1-600-765-1112-9652
Der Händler legte Wert darauf, den Sterntest im einfachen Durchgang zu erstellen, damit man die tatsächliche
Situation wie am Himmel sehen würde. Normalerweise untersuche ich diesen Sachverhalt im Doppelten Durch-
gang, eine Testanordnung gegen einen Planspiegel, der alle Fehler doppelt so genau zeigt. Die Übersichts-
Tafel zum Sterntest zeigt also diese zwei Versionen. Grundsätzlich ein sehr farbreiner kleiner APO. Am Rand
der Sternscheibchen erkennt man natürlich trotzdem das sekundäre Spektrum, das auch der Foucault-Test
mit bestechender Schärfe zeigt: In diesem Fall mischt sich auch noch der Gaußfehler. Im Blauen Spektrum
lehrbuch-gemäß überkorrigiert, im Grünen hingegen bereits zart unterkorrigiert, auch eine Besonderheit.
Trotzdem hat das System eine so geringe Rest-Chromasie, daß man von einem Super-APO sprechen kann.
Der bereits oben erwähnte Sterntest, bei dem der Stern im Unendlichen über einen 250 mm Newton Spiegel und einem
künstlichen Stern von 0.025 mm realisiert worden war. Je nach Vergrößerung und Setup ist der Blau/Violettsaum intra-
fokal und der Gelbsaum extrafokal in allen drei Varianten gut erkennbar.
Bereits am Foucault-Test läßt sich die Farbsituation sehr gut einschätzen: Die Messerschneide steht etwa in der Mitte
des sekundären Spektrums, überlagert von der Überkorrektur im kurzen Spektrum und der Unterkorrektur im langen
Spektrum. Trotzdem ist der Gesamteindruck weniger "farbig" wie bei einem Halb-APO oder einem ED-System. Die
Einzel-Foucault-Bilder zeigen gleichfalls die Lage der Farben durch den Schatten: Blau von rechts kommend (intrafokal),
und Rot von links kommend(extrafokal), während Grün exakt im Fokus liegt. Wie man auch erkennt bei Foucault ist die
Überkorrektur bei Blau durch die Mulde , sowie die Unterkorrektur bei Rot durch die leichte Aufwölbung im FoucaultBild.
Ronchi zeigt die Unterkorrektur durch eine unmerkliche kissenförmige Verzeichnung der Streifen im Zentrum. Der Rauh-
heits/Lyot-Test zeigt eine übliche glatte Fläche. Das Sekundäre Spektrum fällt bei diesem Test etwas unschärfer aus.
Über das gesamt Spektrum hohe PV- und Strehlwerte - sehr bemerkenswert übrigens. Die M-förmige Verzeichnung der
Streifen ist ein Hinweis auf ÜBerkorrektur, die W-förmige Verzeichnung zeigt die Unterkorrektur an, bei immer gleicher
Einstellung der Streifen.
Zur Verdeutlichung des Gauß-Fehlers bzw. des farbabhängigen Öffnungsfehlers die Wellenfront-Darstellung der jeweilen
Spektral-Linien. Damit sind sie zugleich eine Entsprechung zum Foucault-Test.
A137 Flattner und Reducer - Zusammenstellung der Abstände unterschiedlicher Kombinationen
Flattner und Reducer
Bei der Kombination einer ED-Optik bzw. eines APO's mit einem Flattner/Reducer spielt der richtige Abstand
zum Objektiv, bei gleichzeitigem richtigen Abstand zum Fokus eine große Rolle, damit man beim Fotografieren
optimale Ergebnisse erzielt. Weil sich diese Abstände auf der opt. Bank schnell ermitteln lassen, möchte ich die
Ergebnisse der von mir untersuchten Kombinationen vorstellen. Sie stimmen mit einer Toleranz von 1 bis 2 mm,
eine Feinjustierung am Himmel bleibt aber jedem unbenommen. Wer für seine Kombination die beiden Werte kennt,
möge sie mir per Email mitteilen: wolfgang.rohr@t-online.de
.
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.
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.
.
.
Wird fortgesetzt . . .
A125 Astreya Super APO 130-910 Nr 024 überkorrigiert
3000.- Euro in den Sand gesetzt
Zu welch unheilvollen Ergebnissen manche Ratschläge führen, kann man diesem Beispiel entnehmen. Von privat aus Rumänien
hatte vor zwei Jahren der Sternfreund diesen Ölgefügten Super-APO ASTREYA gekauft über den Gebraucht-Mark eines anderen
Forum. "Da machst Du nichts falsch, war der hoffentlich gutgemeinte Rat eines anderen Sternfreundes" Nachdem aber die
Astro-Fotos wider Erwarten nicht so gelingen wollte, landete dann dieser Sternfreund mit dem Super-APO heute bei mir, um
das System zentrieren zu lassen. Er hatte einen dieser Berichte gelesen:
Astreya 130/910 Super APO (http://www.astro-foren.de/showthread.php?t=6056)
Astreya 130/910 AchsKoma beseitigt (http://www.astro-foren.de/showthread.php?p=27505#post27505)
Astreya- Schnäppchen (http://www.astro-foren.de/showthread.php?p=26726#post26726)
Beim ersten Sterntest bereits wurde das Unglück in aller Deutlichkeit sichtbar, sodaß sich weiterführende Tests erübrigten: Bei 532 nm
wave war dieses Objektiv deutlich überkorrigiert, ähnlich überkorrigiert wie unlängst die FluoroStar von William.
Offenbar gibt es eine Reihe unterschiedlicher Lieferanten, die Astreya-Optiken verbauen.
Was der Sterntest nicht quantifizierbar zeigt, darüber gibt das Interferogramm bei 532 nm wave sehr deutlich Auskunft: Die Überkorrektur
bei der Hauptfarbe Grün. Nun sind diese Objektiv ölgefügt, sodaß eine Abstandsveränderung der Linsen nur vom Hersteller selbst
vorgenommen werden kann. Und da dieser Fehler die beiden anderen dominiert, hat man keine Chance, außer man reklamiert direkt bei
der Firma Astreya. Mit diesem IGramm kann man mit FringeXP oder OpenFringe selbst den Strehl ermitteln.
Unter AtmosFringe werden die Streifen, wie im Bild zu sehen, nachgezeichnet.
Bescheiden das Gesamt-Ergebnis
und dazu eine Fehler-Analyse anhand der Point Spread function Darstellung bzw. der Energie-Verteilung:
Durch die Überkorrektur wird viel Energie in die Beugungs-Ringe verschoben und das "Stern-Pünktchen" wird zu einem Scheibchen
"aufgeblasen" Das zeigt das zweite Bild/obere Reihe, wenn man Astigmatismus und Coma deaktiviert.
Deaktiviert man hingegen die Überkorrektur bzw. Spherical, dann ist der Einfluß von Koma und Astigmatismus sehr viel geringer.
Erst das fast perfekte Beispiel ganz rechts zeigt, wie dieses Objektiv eigentlich sein sollte, und da wäre man dann bei dem
Strehl, den solche Optiken haben müssen.
Wenn dann die Fokal-Ebene nicht mit der Chip-Ebene der Kamera übereinstimmt, dann werden die Ergebnisse richtig unansehlich.
Man sollte sich also tunlichst immer vor der Bezahlung vergewissern, daß man den Gegenwert bekommen hat, ganz besonders bei
Privat-Verkäufen.
A124 Astreya- Schnäppchen - Reparatur und Zentrierung
Astreya - Schnäppchen
Siehe auch hier
Manchmal hat das Foren-Geschreibsel auch sein Gutes. Da werden hochwertige Optiken niedergeschrieben, und dann
kommt man so richtig günstig an hochwertige, farbreine Voll-Apochromaten ran. Vielleicht hat ja Teleskop-Service noch
ein paar davon. Jedenfalls ist es gar nicht so schwer, den Hauptfehler zu korrigieren. Diesmal die AchsKoma , oder auch
Zentrierkoma genannt, wie mittlerweile einige gelernt haben. Iss doch schön, wenn es mal wieder um preiswerte Optiken
geht. Damit begann das Spiel, bei dem ich mir erst einmal ganz ungläubig die Augen rieb, weil mir die Astreya Optiken als
gute, hochwertige Apochromaten in Erinnerung sind. Der Uwe hat natürlich sofort seine Chance gewittert, und zwei von
diesen Schnäppchen geordert, die dann bei mir landeten mit der Frage: kriegst Du die hin? Hier gilt der alte Spruch von
Beckenbauer: "Schau mer mal!" Nun war zwischenzeitlich der MRR-Disput angesagt mit der Frage nach spiegeleigenem
versus lagerbedingtem Astigmatismus, sodaß ich mich erst einmal mit einem 400 mm Newton-Spiegel vergnügte, der
Astreya APO mußte warten, und da ich noch kein Rentner bin, gehe ich noch einer ordentlichen Beschäftigung nach. Aber
jetzt hatte ich eine so unbändige Lust auf diesen Fall, und das wäre das Ergebnis. (Die Achskoma war schauderbar,
verusacht durch Abstandsringe mit einer Längen-Differenz von bis zu 0.1 mm. Das war das ganze Geheimnis, daß die
Linsen verkippt waren, ursprünglich hatte ich mit einer Immersions-Optik gerechnet.)
http://www.teleskop-service.de/schnaeppchen.htm
Die 3. Linse wird über 6 Silicon-Pads seitlich über den Rand gehalten, die muß man nicht unbedingt herausnehmen. Man
sieht diese Pads auf dem nächsten Bild. Man justiert am besten mit einem künstlichen Stern.
Auseinandergenommen sieht man die Einzelteile, der Topf mit der 3.Linse wurde lediglich nach oben abgehoben, nachdem
der Schraubring gelöst war mit entsprechendem Werkzeug.
Es geht also wirklich nur um die Überprüfung der Distanzringe auf gleiche Dicke. Also muß man diesen Fehler auf der
Drehbank beheben. Danach kann man über die Koma-Figuren am künstlichen Stern die Koma/Verkippung sehr sicher
herausjustieren.
Schnittzeichnung: Radien und Abstände hab ich nicht vermessen. Warum auch. Freu mich ja, wenn die Qualität dieser
APO's wieder zum Vorschein kommt.
Bereits der Sterntest zeigt, wie farbrein der APO ist.
Ein Gaußfehler konnte nicht festgestellt werden, wohl aber ein allgemeiner Öffnungsfehler, überlagert von etwas
Restkoma, mit der ich mich nicht mehr herumschlagen wollte, man muß nicht immer perfekt sein, nur weil es bestimmte
Leute so möchten. Augenmaß ist manchmal viel besser.
In diesem Fall ist die Coma nicht abzugsfähig, aber man sieht zumindest, wo der APO liegt, wenn man auch
noch den Rest beseitigt. Das würde dann die Aussage von Astreya stützen.
Nun geht es ja auch noch um solche Fragen, die User oftmals stellen und damit mehr Schaden anrichten.
-http://forum.astronomie.de/phpapps/ubbthreads/showthreaded.php/Cat/0/Number/413094/page/0/vc/1-
Auch hierzu die harten Fakten:
Der Farblängsfehler in mm für grün/e-Linie (546.1 nm wave) als Nullpunkt:
e-Linie = 0.000 mm
d-Linie = 0.000 mm
F-Linie = -0.020 mm, also um 2/100 mm kürzer
C-Linie = +0.040 mm, also um 4/100 mm länger
APO-Unterscheidungskriterien
Quote:
Bereits bei Dieter Lichtenknecker findet man in Tabellen den dort genannten RC-Wert (vermutlich Rest Chromasie) und Uwe Laux bezieht sich auf eine von Zeiss stammende gemeinsame Quelle, die einen S2N-Wert aus Fokus, Öffnung, Abbezahl und Teildispersion berechnet. Nun hat man aber nicht immer die Glaskombination der Objektive, damit man beide Werte nachschlagen könnte. In der Regel kann man aber auf 0.01 mm genau die Differenz der jeweiligen Tiefenschärfe über den Weißlicht-Bath-Interferometer mit engen Interferenzfiltern ermitteln und aus dieser Differenz ebenfalls diesen S2N- oder RC-Wert für die einzelnen Farben errechnen, wobei der Bezugspunkt die e-Linie (grün) bei 546.074 nm liegen soll, wegen der Grün-Empfindlichkeit unserer Augen auch nachts. Eine zusätzliche Schwierigkeit ist der Gaußfehler (also die Unterkorrektur im langwelligen und Überkorrektur im kurzwelligen Spektrum) weshalb für diese Fälle in der 0.707 Zone gemessen wird.
Auf diese Weise entstehen VergleichsZahlen, die auch Lichtenknecker in seinem RC-Wert benutzt:
Für Achromate gilt dann {RC/S2N >2}
Für Halb-Aprochromate gilt dann {1 < RC/S2N <=2}
Für Voll-Apochromate gilt dann {RC/S2N <=1}
Wobei dieser Sachverhalt für die Differenz grün-blau, -gelb und -rot gesondert untersucht wird. Fällt einer dieser Werte über die 1-er Schranke, dann wäre das ein Halb-Apochromat. (Über diese letzte Bedingung muß ich mir nochmals Gewissheit verschaffen)
WBlau = -0.4244
WGelb = 0.0000
WRot = 0.8488
Damit ist das Astreya Objektiv eindeutig als hochwertiger APO ausgewiesen, der leider nur das Pech hatte,
durch die Endkontrolle durchgerutscht zu sein. Aber pfiffige Sternfreunde haben allemal ihren Nutzen davon,
sie haben aber auf den Foren in der Regel auch ein viel freundlicheres Auftreten.
A124 Astreya- Schnäppchen
Astreya - Schnäppchen
Siehe auch hier
Manchmal hat das Foren-Geschreibsel auch sein Gutes. Da werden hochwertige Optiken niedergeschrieben, und dann
kommt man so richtig günstig an hochwertige, farbreine Voll-Apochromaten ran. Vielleicht hat ja Teleskop-Service noch
ein paar davon. Jedenfalls ist es gar nicht so schwer, den Hauptfehler zu korrigieren. Diesmal die AchsKoma , oder auch
Zentrierkoma genannt, wie mittlerweile einige gelernt haben. Iss doch schön, wenn es mal wieder um preiswerte Optiken
geht. Damit begann das Spiel, bei dem ich mir erst einmal ganz ungläubig die Augen rieb, weil mir die Astreya Optiken als
gute, hochwertige Apochromaten in Erinnerung sind. Der Uwe hat natürlich sofort seine Chance gewittert, und zwei von
diesen Schnäppchen geordert, die dann bei mir landeten mit der Frage: kriegst Du die hin? Hier gilt der alte Spruch von
Beckenbauer: "Schau mer mal!" Nun war zwischenzeitlich der MRR-Disput angesagt mit der Frage nach spiegeleigenem
versus lagerbedingtem Astigmatismus, sodaß ich mich erst einmal mit einem 400 mm Newton-Spiegel vergnügte, der
Astreya APO mußte warten, und da ich noch kein Rentner bin, gehe ich noch einer ordentlichen Beschäftigung nach. Aber
jetzt hatte ich eine so unbändige Lust auf diesen Fall, und das wäre das Ergebnis. (Die Achskoma war schauderbar,
verusacht durch Abstandsringe mit einer Längen-Differenz von bis zu 0.1 mm. Das war das ganze Geheimnis, daß die
Linsen verkippt waren, ursprünglich hatte ich mit einer Immersions-Optik gerechnet.)
http://www.teleskop-service.de/schnaeppchen.htm
Die 3. Linse wird über 6 Silicon-Pads seitlich über den Rand gehalten, die muß man nicht unbedingt herausnehmen. Man
sieht diese Pads auf dem nächsten Bild. Man justiert am besten mit einem künstlichen Stern.
Auseinandergenommen sieht man die Einzelteile, der Topf mit der 3.Linse wurde lediglich nach oben abgehoben, nachdem
der Schraubring gelöst war mit entsprechendem Werkzeug.
Es geht also wirklich nur um die Überprüfung der Distanzringe auf gleiche Dicke. Also muß man diesen Fehler auf der
Drehbank beheben. Danach kann man über die Koma-Figuren am künstlichen Stern die Koma/Verkippung sehr sicher
herausjustieren.
Schnittzeichnung: Radien und Abstände hab ich nicht vermessen. Warum auch. Freu mich ja, wenn die Qualität dieser
APO's wieder zum Vorschein kommt.
Bereits der Sterntest zeigt, wie farbrein der APO ist.
Ein Gaußfehler konnte nicht festgestellt werden, wohl aber ein allgemeiner Öffnungsfehler, überlagert von etwas
Restkoma, mit der ich mich nicht mehr herumschlagen wollte, man muß nicht immer perfekt sein, nur weil es bestimmte
Leute so möchten. Augenmaß ist manchmal viel besser.
In diesem Fall ist die Coma nicht abzugsfähig, aber man sieht zumindest, wo der APO liegt, wenn man auch
noch den Rest beseitigt. Das würde dann die Aussage von Astreya stützen.
Nun geht es ja auch noch um solche Fragen, die User oftmals stellen und damit mehr Schaden anrichten.
-http://forum.astronomie.de/phpapps/ubbthreads/showthreaded.php/Cat/0/Number/413094/page/0/vc/1-
Auch hierzu die harten Fakten:
Der Farblängsfehler in mm für grün/e-Linie (546.1 nm wave) als Nullpunkt:
e-Linie = 0.000 mm
d-Linie = 0.000 mm
F-Linie = -0.020 mm, also um 2/100 mm kürzer
C-Linie = +0.040 mm, also um 4/100 mm länger
APO-Unterscheidungskriterien
Quote:
Bereits bei Dieter Lichtenknecker findet man in Tabellen den dort genannten RC-Wert (vermutlich Rest Chromasie) und Uwe Laux bezieht sich auf eine von Zeiss stammende gemeinsame Quelle, die einen S2N-Wert aus Fokus, Öffnung, Abbezahl und Teildispersion berechnet. Nun hat man aber nicht immer die Glaskombination der Objektive, damit man beide Werte nachschlagen könnte. In der Regel kann man aber auf 0.01 mm genau die Differenz der jeweiligen Tiefenschärfe über den Weißlicht-Bath-Interferometer mit engen Interferenzfiltern ermitteln und aus dieser Differenz ebenfalls diesen S2N- oder RC-Wert für die einzelnen Farben errechnen, wobei der Bezugspunkt die e-Linie (grün) bei 546.074 nm liegen soll, wegen der Grün-Empfindlichkeit unserer Augen auch nachts. Eine zusätzliche Schwierigkeit ist der Gaußfehler (also die Unterkorrektur im langwelligen und Überkorrektur im kurzwelligen Spektrum) weshalb für diese Fälle in der 0.707 Zone gemessen wird.
Auf diese Weise entstehen VergleichsZahlen, die auch Lichtenknecker in seinem RC-Wert benutzt:
Für Achromate gilt dann {RC/S2N >2}
Für Halb-Aprochromate gilt dann {1Für Voll-Apochromate gilt dann {RC/S2N <=1}
Wobei dieser Sachverhalt für die Differenz grün-blau, -gelb und -rot gesondert untersucht wird. Fällt einer dieser Werte über die 1-er Schranke, dann wäre das ein Halb-Apochromat. (Über diese letzte Bedingung muß ich mir nochmals Gewissheit verschaffen)
WBlau = -0.4244
WGelb = 0.0000
WRot = 0.8488
Damit ist das Astreya Objektiv eindeutig als hochwertiger APO ausgewiesen, der leider nur das Pech hatte,
durch die Endkontrolle durchgerutscht zu sein. Aber pfiffige Sternfreunde haben allemal ihren Nutzen davon,
sie haben aber auf den Foren in der Regel auch ein viel freundlicheres Auftreten.
A123 Astreya 130-910 AchsKoma beseitigt
Astreya Super APO - Achskoma beseitigt
Sie stören schon ein wenig das Interessensgefüge in unserem Lande. Dabei zählen diese Objektive zum Farbreinsten,
was man sich als Sternfreund für wenig Geld leisten kann. Diese Optiken also niederzuschreiben, nur weil sie ein wenig
Linsen-Verkippung haben, die man recht einfach herausnehmen kann, kann also nichts mit der eigentlichen Qualität
dieser Optiken zu tun haben, sondern daß sie eigentlich eine starke Konkurrenz für andere APO's sind und deren
Importeure.
Das Objektiv hatte vor der Optimierung eine ausgeprägte AchsKoma, die den Strehl gnadenlos nach unten zog auf
Strehl = 0.386, für die Abblildung "suboptimal". Bei allen diesen Objektiven gibt es jedoch mit dem Bath_interferometer
eine sehr feinfühlige Möglichkeit, das Objektiv weitest-gehend auf Null-AchsKoma zurückzubringen: Das überlagerte
Koma-S in senkrechter/waagrechter Richtung zeigt genau die Situation, gegen die justiert werden muß.
Dieser Fehler ist auf unterschiedliche Art darstellbar, also auch über Ronchi, oder den gemeinen Sterntest. Hinter der
Überwurf-Kappe verbirgt sich das ganze Geheimnis: Jede Menge Einstellmöglichkeiten. Man muß nur eine feinfühlige
Kontrolle der Justierschritte zur Verfügung haben, dann ist das kein Problem mehr.
Bereits am Stern-Test macht sich die hohe Farbreinheit dieser Optik bemerkbar.
Nur bei ganz exakter Einstellung der Messerschneide beim Foucault-Test läßt sich noch ein Rest an Farblängsfehler
ausweisen, der folgende Werte annimmt (für alle, die darüber diskutieren wollen)
Astrey Super APO 130/910 / RC-gesamt: 0.467
e........0.000 ....RC-e........: 0.000
d........0.000 ....RC-d........: 0.000
F........0.010 ....RC-F........: 0.187
C........0.040 ....RC-C........: 0.747
Auch der Spalttest zeigt eine Schärfe und einen Kontrast, wie er üblicherweise nur bei hochwertigen Newton-Spiegeln zu
beobachten ist. Auch hier wird die Farbreinheit gut unter Beweis gestellt.
Alle Interferogramme haben eine ganz leichte RestComa in der Gegend von 2%-3% Strehl. Perfekt ist die Optik bei der C-
Linie 656.3 nm wave (rot), während im kürzeren Spektrum eine leichter Überkorrektur attestiert werden muß. Die IGramm-
Folge: F-Linie, e-Linie, d-Linie, C-Linie. Deswegen das Objektiv auseinander zu nehmen, um auch noch auf die e-Linie zu
optimieren, wäre sinnlos.
Nachdem ich in der Zeit zwischen 1975 und 1980 sehr viel mit den von Wolfgang Busch entwickelten HAB-Objektiven zu
tun hatte, fühlte ich mich unversehens wieder an diese Zeit zurück erinnert, als man auch über Stellschrauben sehr fein
fühlig das Objektiv dorthin justieren mußte, wo es hingehört.
A122 Astreya 130-910 Super APO
Weitere Berichte zum Thema findet man hier:
Astreya 130/910 Super APO, das verschmähte Objektiv
http://groups.yahoo.com/group/superapo_refractors/
http://astreya-optics.narod.ru/eng/index.htm
http://forum.astronomie.de/phpapps/ubbthreads/showthreaded.php/Cat/0/Number/180935/page/16/vc/1
http://forum.astronomie.de/phpapps/ubbthreads/showthreaded.php/Cat/0/Number/139427/page/14/vc/1
Gerade an diesem Immersion-Objektiv kann ich nachvollziehen, wieviel
Entwicklung-Arbeit drin steckt, nachdem ich jahrelang mich mit dem HAB-
Immersions-Objektiv von Wolfgang Busch befaßt habe, das dann u.a. von
Roland Christen mit anderen Gläsern nachgebaut wurde. Ein Blick durch das
Astreya Super APO zeigt, wie farbrein dieses Objektiv ist, was am künstlichen
Stern sofort auffällt. Natürlich wünscht man sich ein perfektes System mit
Strehl = 0.99, nur wird das der Normalverbraucher nicht mehr zahlen können.
Also sollte man besser diese unmögliche deutsche Nörgelei einmal aufgeben
und sich an dieser im Ganzen hochwertigen Optik einfach nur freuen. Natür-
lich gibt es auch ein paar Schönheitsfehler, die man aber beheben könnte:
Die Ölfüllung hat an manchen Stellen den Rand um ca. 1 mm nicht erreicht ,
was man u.a. an den Sternscheibchen- und Foucault-Bildern sehr gut sieht,
und daß die Optik eine ganz leichte Coma in der Gegend von ca. 3% hat, was
man sowohl bei den Ronchi-Aufnahmen und Interferogrammen gut erkennt.
Jedenfalls nahezu kein Gaußfehler und ein deutlich kleiner Farblängsfehler,
der ja für die Farbreinheit wichtig ist.
Der optische Tubus mit einer etwas kurzen Taukappe
Die Kollimation zum Tubus überprüft
Die kontrastreichen und "scharfen" Ronchistreifen, die feine Beugungs-linie
jeweils in der Mitte und dazwischen die dunkle Fläche, lassen auf wenig bis
gar kein Streulicht schließen und auf einen hohen Kontrast.
Auf folgendem Foto dürfte man deutlich den schmalen Streifen erkennen, den
die Ölfüllung nicht erreicht hat. Falls nicht eine senkrechte Lagerung das
Problem allmählich behebt, würde ein Abblendring von 1-2 mm diesen Schön-
heitsfehler beseitigen helfen.
A121 Orion 120 ED Doublet (vermutlich gleicher Hersteller in China wie Equinox)
One more Equinox?
The last weeks I've got serveral ED-Doublets 120/900 and I assume indeed, these must
be always the same producer from China. So the SkyWatcher Equinox 120/900 (http://www.astro-foren.de/showthread.php?t=10190)with a
reduced aperture of 113 mm (http://www.astro-foren.de/showthread.php?p=39987#post39987), because the (http://rohr.aiax.de/Baffle placement.mht)baffle system (http://rohr.aiax.de/Baffle placement.mht)is reducing the 120 mm to 113 mm,
or the EvoStar 120/900 (http://www.astro-foren.de/showpost.php?p=39234&postcount=3)with the same optical system, and now this Orion Optics, USA,
and this ED 120 refractor. The characteristics of all are very closed together, as I will
show with the next fotos. This one will show just the optic without the tube and the
baffle system.
EvoStar 120
Orion ED 120
In this case you get just 118 mm for the aperture. See also: http://www.astro-foren.de/showthread.php?p=39987#post39987
The vignetting effect is caused by the last rings near the eyepiece and you can notice that by
testing with Foucault and interferograms. Then the slides become an elliptic shape.
Conclusion: This refractor works on axis very good, but in the field with vignetting the light cone.
And this is the baffle system (http://rohr.aiax.de/Baffle placement.mht)of that ED lens. http://www.berfield.com/baffles.html
Now let's compare the secondary spectrum of these three optics. The color sequence of the focus
difference is the same, red, yellow, green and blue. So the rest chromatic index number is not
very different. See also here: http://www.astro-foren.de/showthread.php?t=7713
With this RC_Index number you can distinguish between an achromatic lens, an half apochromatic
and a full apochromatic one and it is calculated with the difference of the color focus and the
depth of sharpness (Airy disc and aperture relation) So the next foto shows three related systems.
Reminding at this report (http://www.astro-foren.de/showthread.php?p=39987#post39987) I reduced the 120 mm to 110 mm and how this vary my testing results.
This shows the differences with 110 aperture and 120 aperture. The RC_Index-Number becomes
much better. But one problem of this algorhytmus is, that it does'nt respect the Gauß error, this
is the spherical aberration of the different spectral colors: So blue should be overcorrected and
red should be undercorrected, but green should be perfect. The lines at right show the middle
fringe of the map.
All color informations are hide in the first fringes map: overcorrected in blue und undercorrected in red
and the difference with 120 mm and 110 mm aperture
This foto shows how closed together the color characteristic are with the Equinox refractor.
Now the Orion ED 120 itself. If you take the colored Ronchi map, you can split this in the RGB colors.
And this shows the overcorrection in blue and the undercorrection in red. And vertical you notice
a coma of a small misalignment - the main error of this system.
The Foucault test shows the overcorrected optic in blue and the undercorrected in red
the situation with the star test
The coma error you see it with high magnification vertical. The pinholes of my artificial sky (http://www.astro-foren.de/showthread.php?t=7874)
are 3 till 5 microns.
So this optics could be a high quality doublet one and without coma the Strehl value is 0.987
at the optimum of 587.6 nm wave (yellow)
The last weeks we had an enlarged discussion by comparing a Doublet ED APO with a Triplet APO.
See this report here: http://www.astro-foren.de/showthread.php?p=39438#post39438
So the problem is how to calculate the Gauß error difference in the RC_Index algorhytmus.
This illustration shows the difference between this ED APO Doublet and a TMB APO triplet.
The Gauß error decrease if you design an optical system with three lenses.
Nevertheless the hobby astronomer is very satisfied with this ED doublet refractor, but he asked
me for analysing this with my methods.
A119 SkyWatcher Esprit 150-1050 versus TS Triplet ED APO 150-1000
SkyWatcher Esprit versus TS Triplet ED APO
Sie sind nicht einfach zu vergleichen: der SkyWatcher Esprit ED APO für 6 499.- Euro gegen den TS Triplet ED APO für 5 190.- Euro. Bei genauer Unter-
suchung findet man unterschiedliche Merkmale, die aber durchaus der Fertigungs-Streuung zugerechnet werden könnten. Vom äußeren Augenschein
macht der TS Triplet ED APO etwas mehr her. Das hat mit den türkis-blau beschichteten Zwischenringen zu tun, die diesen APO professioneller aussehen
lassen. Unter der Taukappe versteckt (Gottseidank!) ist dieser Dreilinser zentrierbar, für alle Fälle, ebenso ist natürlich auch der Objektiv-Block exakt
zum Tubus zentrierbar. Ich selbst würde mich für den Skywatcher entscheiden, dessen Restfehler einen Tick geringer ausgefallen sind.
Beide Systeme unterscheiden sich durch die Angabe der Brennweite: SkyWatcher mit F=1050, TS APO mit F=1000 (Zufälle gibt es!) Frontringe lassen sich bekannter-
maßen sehr leicht gravieren und austauschen. Unter der Taukappe versteckt sind durch schwarzes Klebeband verdeckt die jeweiligen Zentrierschrauben der ins-
gesamt drei Objektiv-Linsen.
Dieser SkyWatcher Esprit APO 150/1050 ist offenbar für beide Anwendungen wunderbar einsetzbar: A) für die visuelle Beobachtung und B) für die Fotografie.
Wer also Wert auf eine hervorragende Abbildung bis zu 30 mm Felddurchmesser legt, sollte den TS 2 Flat dazu kaufen und 95 mm vor dem eigentlichen Fokus
platzieren. Unter diesem Abstand entstanden die folgenden Bilder bei 500-facher Vergrößerung. Während ohne Flattner im Feld ab 10 mm Durchmesser etwas
Astigmatismus und später Astigm.+Koma entstehen, korrigiert der TS Flat2 diese Fehler fast vollständig, wie die Aufnahmen beweisen.
Die Abbildung bei hoher Vergrößerung für die beiden hier getesteten Apochomaten läßt sich nur über die Restfehler unterscheiden. Für diesen konkreten Fall,
wirklich nur für diesen konkreten Fall schneidet der SkyWatcher einen Tick besser ab.
Der Sterntest bei 222-facher Vergrößerung im Vergleich
Ein weiterer Vergleich über die Standard-Tests fördert auch kleine qualitative Unterschiede zu Tage: Beim Skywatcher ist der Gaußfehler kleiner,
beim TS-APO hingegen etwas deutlicher zu sehen. Der Farblängsfehler beim Esprit ist um einen geringen Wert größer, als beim TS-APO. Beim TS-APO
fällt der Rauhheits-Test gefälliger/glatter aus. Die Esprit-Korrektur erscheint weniger unterkorrigiert als beim TS-APO. Damit verschiebt sich das
Optimum bei Esprit bei Gelb auf Grün beim TS-APO.
Der Schnittpunkt des roten Spektrums liegt beim Esprit hinter Grün, beim TS APO sehr dicht vor Grün. Dieser Sachverhalt ist der Grund für einen etwas größeren
RC-Indexwert. Die Unterschiede beim Gauß-Fehler beider APO's lassen sich über die Lage des jeweiligen Optimum erklären: Der TS-APO ist etwas stärker
unterkorrigiert im roten Spektral-Bereich, beim SkyWatcher wäre der blaue Bereich etwas stärker überkorrigiert. Dieser Umstand ist auf den jeweiligen
Linsenabstand zurückzuführen und verschiebt das jeweilige Optimum ein wenig in Richtung Rot oder Blau. Es kann also durchaus sein, daß dies ein Effekt von
Serien-Streuung ist, mit dem jedes opt. System mehr oder weniger zu tun hat.
Die RC_Indexzahl beim TS ED APO 150/1000
Die RC_Index-Zahl beim ESPRIT ist geringfügig größer, und dürfte bei den einzelnen Teleskopen leicht streuen in Richtung 'noch farbreiner'
Im optimalen Spektral-Bereich ausgewertet, entstehen folgende Bilder:
Ein Rest von Astigmatismus (Anteil: Strehl = 0.979 PV L/8.5) und Achs-Koma (Anteil: Strehl = 0.996V L/26.7) führt zu dieser
Wellenfront-Deformations-Darstellung.
Die Energie-Verteilung zeigt sich lehrbuchhaft
und mit einem Gesamtstrehl von 0.971 bei 587.6 nm wave dürfte man zufrieden sein können.
A118 SkyWatcher EvoStar 120-900 ED ein APO
SkyWatcher EvoStar 120/900 ED ein APO technische Daten
Sie kommen mit einem Container in hoher Stückzahl aus Fernost und werden unkontrolliert ausgeliefert. Ein Glückfall,
wenn ein Astro-Verkäufer vorher mal einen kritischen Blick durch den bestellten Refraktor wirft. Dem Bericht eines
Sternfreundes folgend geht das dann so: Quote:
" in einer Lagerhalle wird der Refraktor auf einen Karton gelegt, mit einem 7mm Okular bestückt (110x Vergrößerung !!)
und auf einen ca. 10m entfernten Lichtpunkt gerichtet, den man kaum ruhig im Blick halten kann."
Derart abgeschmettert macht der Refraktor dann die Runde, wie auch in vorliegendem Fall, bis er dann bei mir landet.
Die vorher gewonnenen Test-Vergleichsbilder waren also nicht das Ergebnis einer vermuteten Waren-Ausgangs-
kontrolle.
Je nach Anspruch kann man von einem normalen APO sprechen - immerhin liegt die RC-Indexzahl noch unter 1.000
was noch ziemlich farbrein ist. Ein ausgeprägter Gaußfehler bei Blau und Rot hängt mit der großen Öffnung von f/7.5
zusammen und wenn die Objektiv-Zentrierung perfekt wäre und das Objektiv zum Tubus exakt kollimiert, könnte
man gegen diesen SkyWatcher nichts einwenden. Für 1305.- Euro wird er von Händlern als apochromatischer
Refraktor angeboten, der SkyWatcher-Aufdruck hingegen "hält den Ball etwas flacher" und verzichtet auf den APO-
Hinweis.
Bereits das Testbild zur Tubus-Kollimation mit dem GRZY-Kollimator ließ erste Zweifel aufkommen - aber man muß
entschuldigend erwähnen, daß dieser optische Tubus zunächst gar keine Justage-Möglichkeit vorsieht, wenn nicht . . .
wenn nicht das Schraubgewinde auf dem Tubusrohr bekanntermaßen soviel Spiel bereithält, mit dem man die notwendige
Verkippung realisieren kann. Allerdings vorsichtshalber mit kleinen Kunststoffkeilen, da mit dem Gerät noch das Rückgaberecht
ausgeschöpft werden kann. Und da sollte man dann erst einmal den Händler fragen, wie er es haben will.
Ein weiterer Schönheitsfehler, der aber dem Objektiv selbst zugeordnet werden muß, ist ein Zentrierfehler von ca. 9-Strehl-
Punkten, der den Strehl von möglichen 0.976 auf 0.884 reduziert. Auch der wäre behebbar, aber ohne Rücksprache ein
unzulässiger Eingriff. Da aber nun die optischen Tuben Container-weise bei uns abgeliefert werden von unseren Freunden
aus Fernost, werden sie in der Not entsprechend beworben und an den Mann gebracht. Wie gesagt, nicht jeder ist so pingelig,
und so bekomme ich in der Regel selektiv gerade die Teleskope, die nicht ganz in Ordnung sind oder wo es der Sternfreund
erst später merkt. Siehe Williams FLT 132
In einer Zusammenschau kann man die beiden erwähnten Fehler erkennen:
Oben wäre die Tubus-Kollimation dargestellt, damit das Objektiv selbst zur Tubus-Achse kollimiert ist.
Darunter der Zentrierfehler der Objektiv-Linsen, eine Frage der Abstandsplättchen: Die Linsen sind um wenige Mikron zueinander
verkippt und erzeugen die sog. Achskoma, die man bei hoher Vergrößerung sogar am Stern sehen würde bei den Beugungs-Ringen.
Lichtquellen, Bau von Pinholes
Beim Sterntest spielt schon eine Rolle, mit welchem Okular man diesen Test realisiert und vor allem, welche Lichtquelle man
dazu benutzt. In meinem Fall wäre das ein helles Autolämpchen aus einem Scheinwerfer, womit das gesamte Spektrum gut
dargestellt werden kann. Aber auch für diesen Fall wäre bei sorgfältiger Untersuchung sofort die unzureichende Zentrierung
der Refraktor-Optik erkennbar. Im Fokus ist das Bild nicht rotations-symmetrisch. Je geringer die Vergrößerung, umso weniger
gut erkennt man das. Jedenfalls werden so auch Zweifel genährt, ob die Sterntest-Bilder auch wirklich zu exakt diesem EvoStar
gehören.
Farblängsfehler und Gaußfehler gleichzeitig sind mit dem Foucault-Test darstelltbar und danach in die RGB-Kanäle (Red-Green-Blue)
zu zerlegen. Für Rot stimmt es zwar dann nicht ganz, weil Rot üblicherweise bei 656.3 nm wave = C-Linie erstellt wird, aber die
Tendenz wäre trotzdem gut darstellbar. Die Optik hat einen überlagerten Öffnungsfehler wie man sieht: ein "Loch" in der Mitte,
was optisch unbedeutend ist.
Für alle Testbilder gilt also, das Refraktor-Objektiv wäre im kurzen Spektrum = Blau überkorrigiert, das Optimum bei Grün, und
im roten Spektrum uznterkorrigiert. Dieser Sachverhalt ist über Foucault und noch besser über Ronchi eindeutig darstellbar.
Dieser sog. farbabhängige Öffnungs-Fehler, auch Gaußfehler genannt, wird über Ronchi deutlich, auch über die Verformung
der Interferogramm-Streifen als flaches "M" = Überkorrektur oder als flaches "W" = Unterkorrektur. (Dritte Reihe auf
folgendem Bild.) Den Farblängsfehler hingegen, also die unterschiedliche Schnittweite der Spektralfarben, erkennt man
über das Abkippen der Streifen am Rande: Nach oben bedeutet grundsätzlich: Schnittweite kürzer, nach unten: Schnittweite
länger. Wird in diesem Fall noch durch den Gaußfehler überlagert und ist deswegen schwerer zu erkennen. Bezieht man
sich auf eine mittig aufgespannte Referenzlinie, dann läßt sich das sehr genau über die 0.707 Zone mit dem größten
Flächenanteil und einer 0.001 Meßuhr exakt ausmessen in Form einer Serien-Messung.
Ebenso farbig muß also dann auch das Ronchi-Bild sein, in dem erneut sowohl der Gaußfehler+sekundäres Spektrum gemeinsam
enthalten sind und über den RGB-Farbauszug einzelnen dargestellt werden können, wie oben zu sehen.
Die eingangs schon erwähnte AchsKoma als Zentrierfehler legt man möglichst senkrecht, damit die Streifen nicht noch
zusätzlich "S"-förmig überlagert werden, was eine exakte Messung weiter erschweren würde. Dadurch erscheinen die
Streifen tonnenförmig verformt, was man auf folgendem Bild deutlich sieht, ebenso den Ideal-Verlauf bei einem Strehl
von 1.000 . Es steckt noch ein leichter Restastigmatismus von ca. 2-Strehlpunkte im Interferogramm, der aber unbedeutend
ist, der quer zur Koma liegt.
Jedenfalls folgend das von AtmosFringe nachgezeichnete Interferogramm
Der Hauptfehler, die Koma, als 3-D-Darstellung und wie oben bereits gezeigt in senkrechter Form und deswegen gedreht aus
meßtechnischen Gründen
und schließlich die Energie-Verteilung Point-Spread-Function als 3-D-Darstellung.
Wäre dieser Hauptfehler behoben, dann springt das Strehlergebnis auf stolze 0.976 und wegen des leichten, überlagerten
Öffnungsfehlers auf einen PV-Wert von L/8 und auch das wäre in Ordnung. Es ist also ein normaler APO aus China, kein
Super-APO, aber er firmiert ja auch nur als ED-Refraktor, und so gesehen eine sehr gute ED-Optik, verglichen mit anderen
ED-Gläsern früherer Zeiten, und das war bisher immer recht bemerkenswert bei SkyWatcher. Mit einem Zenit-Prisma würde
man einen Glasweg einführen, der zu einer leichten Verschlechterung der Farb-Situation führen würde.
A117 SkyWatcher EVO Star 120-900 ED APO Nr 4
Ein weiterer Skywatcher Equinox
Die Serienstreuung ist gering, besonders hinsichtlich der Farbreinheit. Trotzdem kann man feine Unterschiede feststellen. Dieses Exemplar wäre
perfekt für die maximale visuelle Empfindlichkeit unserer Augen bei Nacht im Bereich 510 nm wave. Das bedeutet eine leicht größere Unter-
korrektur bei 656.3 nm wave (C-Linie), während Blau nur gering überkorrigiert ist. Sein Optimum hat dieser APO bei 510 nm wave.
Eine okularseitige Reduzierung der 120 mm Eingangsöffnung ist in keinem Fall mehr feststellbar, was bei einem der ersten APO's zu einem extrem farbreinen
Ergebnis geführt hatte. Die Farbreinheit entspricht auch in diesem Fall punktgenau den vorherigen Beispielen, auch was die Lage der Farbschnittweiten und
deren Abstände betrifft. Da das Optimum im Blau-Grünen (510 nm ) liegt, reagiert das Ronchi-Gramm intrafokal mit einer leichten Unterkorrektur. Die
Verarbeitung aller Tubus-Teile ist vorbildlich. Mit diesem APO hat man ein preiswertes Teleskop für die Himmelsbeobachtung. Wer damit fotografieren will,
hätte mit dem TSFLAT 2 eine sehr gute Lösung: Bei einem Fokusabstand von 100 mm wird bei 20 mm Felddurchmesser das Bild ähnlich gut gezeichnet, wie
auch auf der opt. Achse.
Bei Höchstvergrößerung erreicht dieser APO in jedem Fall das theoretische Auflösungsvermögen (Formel) und wird vermutlich sogar übertroffen, wenn man meine
Aufnahmen als Beweis nehmen will.
Mit dem TSFLAT 2 hätte man diese Aufnahme-Qualität - ebenfalls bei 450-facher Vergrößerung untersucht.
Die Farbsäume sind identisch mit den vorherigen Beispielen, ebenso das Foucault-Bild, eine Mischung aus Farblängsfehler und Gaußfehler. Während der Farblängs-
fehler zu einer rechts/links Verteilung der Spektralfarben führt, stellt sich der Gaußfehler als "sichel-förmige" Unterverteilung dar. Noch besser beim Lyottest
erkennbar.
Zwischen der Messung mit der 0.001 Meßuhr, die einen etwas besseren RC_Index ablieferte, und den Werten aus der Power-Umrechnung, entstand eine Differenz.
Hier wird der "schlechtere" Wert genannt, weil er besser zu den vorherigen Beispielen paßt, und ich vermute, daß er wahrscheihnlicher ist. Trotzdem beweist der
obere Artificial Sky Test die hohe Qualität dieses APO's.
Besonder der Gaußfehler kann hier gut eingeschätzut werden. Aus diesem Grund sind die Strehlwerte angegeben, die nur den Öffnungsfehler darstellen, bzw. der PV-Wert.
Selbst bei Rot (= größte Abweichung) wäre dieser Wert gerade mal bei PV L/4.
Das Referenz-IGramm bei 510 nm wave ohne irgend einen Abzug
und die Auswertung
Damit sollte man glücklich werden können.
A116 SkyWatcher Equinox ED 120-900 ED APO Nr 3
3. SkyWatcher ED APO
Der 3.te im Bunde läßt sich ebenso leicht abschrauben, wie seine Vorgänger. Ohne Tubus lassen sich die Tests
einfacher durchführen, besonders wenn man das Verhalten der Optik im Feld untersuchen will. Allerdings
ohne die gnädige Vignettierung, die manche Fehler sinnvollerweise kaschiert und deswegen bei Feldaufnahmen
einen segensreichen Einfluß hat. Zunächst sucht man die Aufschrift auf einem FrontRing vergebens. Gottseidank
hat mir aber der Sternfreund noch rechtzeitig "gesteckt" daß es wohl die gleiche Optik sei, wie bei #2 -
und das habe ich mir sorgfältig gemerkt.
Die Trennung enger Doppelsterne dokumentiert die Auflösung der Optik aus der sich dann die entsprechenden
Werte ermitteln lassen nach der Formel : Auflösung = 1.22 * Lambda(mm) * Fokus / Apertur
Passend dazu die Auflösung im Feld: Im Feld reagieren Linsen-Optiken offenbar leicht astigmatisch, weswegen
man den - justierbedingt - zum Teil abziehen könnte. Unabhängig davon hält sich bis zu einem Bildwinkel
von 0.5° (offenbar der übliche Wert) die Verformung der Stern-Punkte so in Grenzen, daß man es auf
Feldaufnahmen noch nicht bemerkt. Erst bei einem Kippwinkel von 1° zur Achse steigt dieser Fehler deutlich
an. Das verhindert aber für gewöhnlich die Vignettierung, weswegen dieser Fall nur theoretisch sein kann.
In diesem Fall ist die Farbverteilung beim Foucault-Test derart, daß ich mich an frühere Untersuchungen beim
HCQ-APO erinnerte, bei denen es eine Rolle spielt, ob man einen Zenit-Spiegel oder -Prisma verwendet:
HCQ APO - Glasweg-Diskussion 3.BerichtSimulation Glasweg
HCQ APO Nr. 4 - Mit Glasweg ein Super APO
Da aber in diesem Fall der Farbsaum noch deutlicher ausfällt, laßt sich vermuten, daß für diesen APO ein
Zenit-Spiegel die richtige Lösung ist.
Hier nun nochmals interferometrisch die Sitaution:
a) bei Fokussierung/Fixierung auf Grün und der Farblängsfehler durch Abweichung der IStreifen nach oben (Rot)
und nach unten (Blau). In beiden Fällen überlagert sich der farbabhängige Öffnungsfehler, Spherochromasie
oder Gaußfehler genannt.
Das Interferogramm bei 532 nm wave weitestgehend gut und damit normal und erfüllt ebenso wie bei #2 die
Thomas Back APO Definition.
Was als ED APO angekündigt wird - in diesem Fall noch nicht einmal als Frontring-Aufdruck erkennbar - erfüllt
für diesen Sachverhalt alle Erwartungen, solange man sich nicht auf einen Super-APO eingestellt hat.
Und für den müßte man eigentlich etwas mehr bezahlen-
A115 SkyWatcher Equinox ED 120-900 ED APO Nr 2
2. SkyWatcher Equinox ED APO
Der Unterschied zum oberen 1. Skywatcher Equinox fällt einem erst allmählich über den Farbsaum
beim Sterntest auf, deutlicher aber noch beim Focuault- und Lyottest z.B. an der Deutlichkeit der
Farbteilung, die die Messerschneide dadurch erzeugt, daß sie im Sekundären Spektrum für Rot bereits
extrafokal, für Blau hingegen noch intrafokal steht und es dadurch zu einer Aufteilung der Farben
kommt. Recht bald untersuchte ich den Sachverhalt über die Anordnung der Spektralfarben im Fokus,
und wie die Streifen der jeweiligen Farben nach oben oder unten "abkippen", auch ein Indiz für die
Abweichung durch den Farblängsfehler. Bereits hier wurde deutlich, Equinox #2 stellt sich anders
dar, als #1. Der Gaußfehler erscheint etwas ausgeprägter, die Farben liegen anders, die Farbabstände
sind so groß, daß im Vergleich zur Tiefenschärfe ein anderer RC_Index-Wert herauskommen muß.
Dieser RC_Index-Wert ist jedoch ein IndexWert, wie ihn viele der handelsüblichen APO's haben,
nur den ersten seiner Art erreicht er nicht. Dann war eigentlich ziemlich klar, daß ich mich auch um
die #3 kümmerte und ebenfalls das Sekundäre Spektrum vermaß - diesmal aber mit ähnlichen
Abstandswerten bei gleicher Lage der Spektralfarben. So kam es dann auch zur Übersicht hier:
http://rohr.aiax.de/@ED-APO_01.jpg
Der Sterntest fällt hinsichtlich des Farbsaums etwas deutlicher aus, die opt. Fläche ist OK und zeigt weiter
keine Störungen.
Am künstlichen Sternhimmel läßt sich die Auflösung ermitteln, die mit der theoretischen gut übereinstimmt.
Bei diesem Test erkennt man einen leichten Rest von Zentrierfehler der als Coma den Strehl um etwa 1%-Punkte
absenkt. Das ist auch der Grund für die Schräglage der Interferogramm-Streifen: Senkrecht dazu liegt nämlich
die Coma.
In der Hauptfarbe Grün hat dieser ED APO (SkyWatcher/Equinox 120/900) sein Optimum mit der üblichen Unterkorrektur
bei Rot und Überkorrektur bei Blau. Lediglich vom Betrag etwas deutlicher als bei #1.
Der Foucault-Test zeigt eindeutig, daß man es mit einem APO zu tun hat. Im Weißlicht-Interferogramm
bilden sich integrativ alle Interferogramme von Blau bis Rot ab, also die Summe der farbigen Einzel-IGramme.
Bei 532 nm wave das Ergebnis, das auf jeden Fall das TMB (Thomas Back +) Kriterium erfüllt:
Quote:
But any lens, be it a doublet, triplet, quad, air-spaced or Petzval, that has a peak visual
null (~5550A - the green-yellow) with a Strehl ratio of .95 or better, coma corrected and is
diffraction limited from C (red) to F (blue) with 1/4 wave OPD spherical or better, has good control
of the violet g wavelength with no more than 1/2 wave OPD P-V
Die gelben Linien zeigen den IdealVerlauf der Streifen und somit die tatsächlichen Abweichungen.
Die Energieverteilung in der Summe aller Fehler, also Rest-Coma, - Astigmatismus und Rest-Öffnungsfehler.
Weil größenordnungsmäßig am deutlichsten die Deformation der Wellenfront durch Rest-Coma
Trotzdem ein Ergebnis, wie es manches Zeiss APQ oder TMB-APO anzubieten hat. Die Grenze wäre bei
Strehl = 1.000, aber solche Ergebnisse sind nur für die astronomische Stammtische und deren "Lautsprecher"
gemacht.
Wenn man also nicht gerade dem Super-APO zum Schnäppchenpreis hinterher jagt, ein passables
Ergebnis in einem angemessenen Preis-Leistungsverhältnis. Der Okularauszug ist sehr edel, der
Tubus selbst ebenfalls.
A114 SkyWatcher Equinox 120-900 ED APO Nr 1
ED APO im Vergleich
Siehe die Links am Ende dieses Beitrages #1
In zwei Fällen steht ED APO drauf und in drei Fällen ist ein APO drin. Im ersten Fall sogar ein
Super-APO. Vergleicht man in einer ersten Übersicht den Begriff ED-APO mit anderen ebenfalls
titulierten ED-APO's, dann sind es jedenfalls herausragende Ergebnisse. Nur wenn man die drei
untereinander vergleicht, dann wird man von der Qualität des ersten
ED APO's regelrecht verwöhnt - es ist ein Super-APO!
Mit folgenden ED-APO's brauchen die späteren 3-Linser jedenfalls den Vergleich nicht scheuen:
William ED APO http://www.astro-foren.de/showthread.php?t=7802 RC_Index 2.5648, Achromat
Borg ED APO. . http://www.astro-foren.de/showthread.php?p=32102#post32102 RC-Index 2.6087, Achromat
Borg ED APO. . http://www.astro-foren.de/showthread.php?p=37338#post37338 RC-Index: 2.6154, Achromat
ED APO Meade http://www.astro-foren.de/showthread.php?p=36212#post36212 RC-Index: 1.6193, Halb-APO
Würde man zur Beurteilung der folgenden drei Objektive die oberen Links heranziehen, dann hätte man bei diesen
nun folgenden Optiken echte APO's vor sich, während oben im günstigsten Fall (Meade) lediglich ein klassischer
Halb-APO herauskommt, und bei den restlichen sehr gute Achromaten in der Qualität eines Zeiss AS herauskäme.
Die nun folgenden drei Objektive - alles Apochromaten und nachweisbar bezüglich des sekundären Spektrums - scheinen in einer
Art ModulTechnik verbaut zu sein, sodaß ähnliche bis gleiche Optiken in unterschiedlichen Tuben mit unter-
schiedlichen Namen daher kommen. Keine neue Erfindung. Die ersten beiden also als ED APO richtig beschrie-
ben mit unterschiedlichen Werten das secundäre Spektrum betreffend, Nr. 2 und Nr. 3 sind sich fast
identisch, allerdings fehlt bei Nr., 3 die Kennzeichung vorne auf dem Objektiv-Ring oder auf dem Tubus.
Das Objektiv ist aber schon so gearbeitet, daß man einen Ring mit Beschriftung vorne einschrauben kann.
Möglich, daß er nur fehlt.
Den schwarzen Peter hat dann der deutsche Händler - wenn er's merkt. Nach meiner Kenntnis hat er's gemerkt.
Den Bericht für den ersten Super-APO findet man hier: http://www.astro-foren.de/showthread.php?t=10190
Der zweite Bericht erfolgt im Beitrag #2
Der dritte Bericht erfolgt im Beitrag #3
Ein Vergleich dieser drei ED-APO's sollte es werden, nur merkte ich recht bald, daß´sich diese drei - zunächst
sehr ähnlich erscheinenden "Linsen" gar nicht so ähnlich sind. Die Schnittweiten des 1. Skywatcher Equinox
mit dem ED APO passen sehr gut zu einem Super APO. Grün und Rot liegen gleichauf, Gelb liegt nur 6 µ vor
diesen Farben und Blau mit gerade mal 16 µ dahinter.
Ganz anders die beiden anderen #2 und #3, die sich stärker ähneln: Die Reihenfolge der Farben ist identisch,
ebenso die Werte für die Schnittweiten, wobei #2 etwas besser abschneidet mit RC_Index 0.6186 im
Vergleich zu #3 mit RC_Index 0.7244. Fazit: Die 1.Linse ist für die Beschriftung viel zu gut, Linse 2.
und 3. entspricht dem Sachverhalt nur bei #3 steht leider nichts drauf. Wer also #1 gekauft hat,
dem gelang ein echtes Schnäppchen. Aber schlecht sind deswegen die beiden anderen Objektive
genausowenig, besonders im Vergleich zum Begriff ED-APO und was unter diesem Begriff alles an
den Sternfreund verkauft wird.
Weitere Beiträge zur Thematik:
RC-Wert bei Lichtenknecker; Algorhythmus zur Berechnung, A , B , C , FH150/2300
Erläuterung der RC-Index-Zahl: Die Rohr´sche APO-Index Zahlen
Farblängsfehler messen mit dem Bath-Interferometer
Systematik bei der Vermessung des Farblängsfehlers
Index-Vergleichstabelle; P1, P2, P3
Sekundäres Spektrum an Beispielen: Übersicht, Beispiel-Tafeln
Berechnung der Schärfen-Tiefe
Glasweg-Diskussion am Beispiel Zenith-Prisma und Baader Großfeld Bino
Abbildungsfehler - Wikipedia
Farblängsfehler bei Refraktoren
A113 ED-APOs im Vergleich - SkyWatcher Equinox -EVO Star 120-900
ED APO im Vergleich
Siehe die Links am Ende dieses Beitrages #1
In zwei Fällen steht ED APO drauf und in drei Fällen ist ein APO drin. Im ersten Fall sogar ein
Super-APO. Vergleicht man in einer ersten Übersicht den Begriff ED-APO mit anderen ebenfalls
titulierten ED-APO's, dann sind es jedenfalls herausragende Ergebnisse. Nur wenn man die drei
untereinander vergleicht, dann wird man von der Qualität des ersten
ED APO's regelrecht verwöhnt - es ist ein Super-APO!
Mit folgenden ED-APO's brauchen die späteren 3-Linser jedenfalls den Vergleich nicht scheuen:
William ED APO http://www.astro-foren.de/showthread.php?t=7802 RC_Index 2.5648, Achromat
Borg ED APO. . http://www.astro-foren.de/showthread.php?p=32102#post32102 RC-Index 2.6087,
Achromat
Borg ED APO. . http://www.astro-foren.de/showthread.php?p=37338#post37338 RC-Index: 2.6154,
Achromat
ED APO Meade http://www.astro-foren.de/showthread.php?p=36212#post36212 RC-Index: 1.6193, Halb-
APO
Würde man zur Beurteilung der folgenden drei Objektive die oberen Links heranziehen, dann hätte man bei diesen
nun folgenden Optiken echte APO's vor sich, während oben im günstigsten Fall (Meade) lediglich ein klassischer
Halb-APO herauskommt, und bei den restlichen sehr gute Achromaten in der Qualität eines Zeiss AS herauskäme.
Die nun folgenden drei Objektive - alles Apochromaten und nachweisbar bezüglich des sekundären Spektrums - scheinen in einer
Art ModulTechnik verbaut zu sein, sodaß ähnliche bis gleiche Optiken in unterschiedlichen Tuben mit unter-
schiedlichen Namen daher kommen. Keine neue Erfindung. Die ersten beiden also als ED APO richtig beschrie-
ben mit unterschiedlichen Werten das secundäre Spektrum betreffend, Nr. 2 und Nr. 3 sind sich fast
identisch, allerdings fehlt bei Nr., 3 die Kennzeichung vorne auf dem Objektiv-Ring oder auf dem Tubus.
Das Objektiv ist aber schon so gearbeitet, daß man einen Ring mit Beschriftung vorne einschrauben kann.
Möglich, daß er nur fehlt.
Den schwarzen Peter hat dann der deutsche Händler - wenn er's merkt. Nach meiner Kenntnis hat er's gemerkt.
Den Bericht für den ersten Super-APO findet man hier: http://www.astro-foren.de/showthread.php?t=10190
Der zweite Bericht erfolgt im Beitrag #2
Der dritte Bericht erfolgt im Beitrag #3
Ein Vergleich dieser drei ED-APO's sollte es werden, nur merkte ich recht bald, daß´sich diese drei - zunächst
sehr ähnlich erscheinenden "Linsen" gar nicht so ähnlich sind. Die Schnittweiten des 1. Skywatcher Equinox
mit dem ED APO passen sehr gut zu einem Super APO. Grün und Rot liegen gleichauf, Gelb liegt nur 6 µ vor
diesen Farben und Blau mit gerade mal 16 µ dahinter.
Ganz anders die beiden anderen #2 und #3, die sich stärker ähneln: Die Reihenfolge der Farben ist identisch,
ebenso die Werte für die Schnittweiten, wobei #2 etwas besser abschneidet mit RC_Index 0.6186 im
Vergleich zu #3 mit RC_Index 0.7244. Fazit: Die 1.Linse ist für die Beschriftung viel zu gut, Linse 2.
und 3. entspricht dem Sachverhalt nur bei #3 steht leider nichts drauf. Wer also #1 gekauft hat,
dem gelang ein echtes Schnäppchen. Aber schlecht sind deswegen die beiden anderen Objektive
genausowenig, besonders im Vergleich zum Begriff ED-APO und was unter diesem Begriff alles an
den Sternfreund verkauft wird.
Weitere Beiträge zur Thematik:
RC-Wert bei Lichtenknecker; Algorhythmus zur Berechnung, A , B , C , FH150/2300
Erläuterung der RC-Index-Zahl: Die Rohr´sche APO-Index Zahlen
Farblängsfehler messen mit dem
Bath-Interferometer
Systematik bei der Vermessung des Farblängsfehlers
Index-Vergleichstabelle; P1, P2, P3
Sekundäres Spektrum an Beispielen: Übersicht, Beispiel-Tafeln
Berechnung der Schärfen-Tiefe
Glasweg-Diskussion am Beispiel Zenith-Prisma und Baader Großfeld Bino
Abbildungsfehler - Wikipedia
Farblängsfehler bei Refraktoren
2. SkyWatcher Equinox ED APO
Der Unterschied zum oberen 1. Skywatcher Equinox fällt einem erst allmählich über den Farbsaum
beim Sterntest auf, deutlicher aber noch beim Focuault- und Lyottest z.B. an der Deutlichkeit der
Farbteilung, die die Messerschneide dadurch erzeugt, daß sie im Sekundären Spektrum für Rot bereits
extrafokal, für Blau hingegen noch intrafokal steht und es dadurch zu einer Aufteilung der Farben
kommt. Recht bald untersuchte ich den Sachverhalt über die Anordnung der Spektralfarben im Fokus,
und wie die Streifen der jeweiligen Farben nach oben oder unten "abkippen", auch ein Indiz für die
Abweichung durch den Farblängsfehler. Bereits hier wurde deutlich, Equinox #2 stellt sich anders
dar, als #1. Der Gaußfehler erscheint etwas ausgeprägter, die Farben liegen anders, die Farbabstände
sind so groß, daß im Vergleich zur Tiefenschärfe ein anderer RC_Index-Wert herauskommen muß.
Dieser RC_Index-Wert ist jedoch ein IndexWert, wie ihn viele der handelsüblichen APO's haben,
nur den ersten seiner Art erreicht er nicht. Dann war eigentlich ziemlich klar, daß ich mich auch um
die #3 kümmerte und ebenfalls das Sekundäre Spektrum vermaß - diesmal aber mit ähnlichen
Abstandswerten bei gleicher Lage der Spektralfarben. So kam es dann auch zur Übersicht hier:
http://rohr.aiax.de/@ED-APO_01.jpg
Der Sterntest fällt hinsichtlich des Farbsaums etwas deutlicher aus, die opt. Fläche ist OK und zeigt weiter
keine Störungen.
Am künstlichen Sternhimmel läßt sich die Auflösung ermitteln, die mit der theoretischen gut übereinstimmt.
Bei diesem Test erkennt man einen leichten Rest von Zentrierfehler der als Coma den Strehl um etwa 1%-Punkte
absenkt. Das ist auch der Grund für die Schräglage der Interferogramm-Streifen: Senkrecht dazu liegt nämlich
die Coma.
In der Hauptfarbe Grün hat dieser ED APO (SkyWatcher/Equinox 120/900) sein Optimum mit der üblichen Unterkorrektur
bei Rot und Überkorrektur bei Blau. Lediglich vom Betrag etwas deutlicher als bei #1.
Der Foucault-Test zeigt eindeutig, daß man es mit einem APO zu tun hat. Im Weißlicht-Interferogramm
bilden sich integrativ alle Interferogramme von Blau bis Rot ab, also die Summe der farbigen Einzel-IGramme.
Bei 532 nm wave das Ergebnis, das auf jeden Fall das TMB (Thomas Back +) Kriterium erfüllt:
Quote:
But any lens, be it a doublet, triplet, quad, air-spaced or Petzval, that has a peak visual
null (~5550A - the green-yellow) with a Strehl ratio of .95 or better, coma corrected and is
diffraction limited from C (red) to F (blue) with 1/4 wave OPD spherical or better, has good control
of the violet g wavelength with no more than 1/2 wave OPD P-V
Die gelben Linien zeigen den IdealVerlauf der Streifen und somit die tatsächlichen Abweichungen.
Die Energieverteilung in der Summe aller Fehler, also Rest-Coma, - Astigmatismus und Rest-Öffnungsfehler.
Weil größenordnungsmäßig am deutlichsten die Deformation der Wellenfront durch Rest-Coma
Trotzdem ein Ergebnis, wie es manches Zeiss APQ oder TMB-APO anzubieten hat. Die Grenze wäre bei
Strehl = 1.000, aber solche Ergebnisse sind nur für die astronomische Stammtische und deren "Lautsprecher"
gemacht.
Wenn man also nicht gerade dem Super-APO zum Schnäppchenpreis hinterher jagt, ein passables
Ergebnis in einem angemessenen Preis-Leistungsverhältnis. Der Okularauszug ist sehr edel, der
Tubus selbst ebenfalls.
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3. SkyWatcher ED APO
Der 3.te im Bunde läßt sich ebenso leicht abschrauben, wie seine Vorgänger. Ohne Tubus lassen sich die Tests
einfacher durchführen, besonders wenn man das Verhalten der Optik im Feld untersuchen will. Allerdings
ohne die gnädige Vignettierung, die manche Fehler sinnvollerweise kaschiert und deswegen bei Feldaufnahmen
einen segensreichen Einfluß hat. Zunächst sucht man die Aufschrift auf einem FrontRing vergebens. Gottseidank
hat mir aber der Sternfreund noch rechtzeitig "gesteckt" daß es wohl die gleiche Optik sei, wie bei #2 -
und das habe ich mir sorgfältig gemerkt.
Die Trennung enger Doppelsterne dokumentiert die Auflösung der Optik aus der sich dann die entsprechenden
Werte ermitteln lassen nach der Formel : Auflösung = 1.22 * Lambda(mm) * Fokus / Apertur
Passend dazu die Auflösung im Feld: Im Feld reagieren Linsen-Optiken offenbar leicht astigmatisch, weswegen
man den - justierbedingt - zum Teil abziehen könnte. Unabhängig davon hält sich bis zu einem Bildwinkel
von 0.5° (offenbar der übliche Wert) die Verformung der Stern-Punkte so in Grenzen, daß man es auf
Feldaufnahmen noch nicht bemerkt. Erst bei einem Kippwinkel von 1° zur Achse steigt dieser Fehler deutlich
an. Das verhindert aber für gewöhnlich die Vignettierung, weswegen dieser Fall nur theoretisch sein kann.
In diesem Fall ist die Farbverteilung beim Foucault-Test derart, daß ich mich an frühere Untersuchungen beim
HCQ-APO erinnerte, bei denen es eine Rolle spielt, ob man einen Zenit-Spiegel oder -Prisma verwendet:
HCQ APO - Glasweg-Diskussion 3.BerichtSimulation
Glasweg
HCQ APO Nr. 4 - Mit Glasweg ein Super APO
Da aber in diesem Fall der Farbsaum noch deutlicher ausfällt, laßt sich vermuten, daß für diesen APO ein
Zenit-Spiegel die richtige Lösung ist.
Hier nun nochmals interferometrisch die Sitaution:
a) bei Fokussierung/Fixierung auf Grün und der Farblängsfehler durch Abweichung der IStreifen nach oben (Rot)
und nach unten (Blau). In beiden Fällen überlagert sich der farbabhängige Öffnungsfehler, Spherochromasie
oder Gaußfehler genannt.
Das Interferogramm bei 532 nm wave weitestgehend gut und damit normal und erfüllt ebenso wie bei #2 die
Thomas Back APO Definition.
Was als ED APO angekündigt wird - in diesem Fall noch nicht einmal als Frontring-Aufdruck erkennbar - erfüllt
für diesen Sachverhalt alle Erwartungen, solange man sich nicht auf einen Super-APO eingestellt hat.
Und für den müßte man eigentlich etwas mehr bezahlen-
Ein weiterer Skywatcher Equinox
Die Serienstreuung ist gering, besonders hinsichtlich der Farbreinheit. Trotzdem kann man feine Unterschiede feststellen. Dieses Exemplar wäre
perfekt für die maximale visuelle Empfindlichkeit unserer Augen bei Nacht im Bereich 510 nm wave. Das bedeutet eine leicht größere Unter-
korrektur bei 656.3 nm wave (C-Linie), während Blau nur gering überkorrigiert ist. Sein Optimum hat dieser APO bei 510 nm wave.
Eine okularseitige Reduzierung der 120 mm Eingangsöffnung ist in keinem Fall mehr feststellbar, was bei einem der ersten APO's zu einem extrem farbreinen
Ergebnis geführt hatte. Die Farbreinheit entspricht auch in diesem Fall punktgenau den vorherigen Beispielen, auch was die Lage der Farbschnittweiten und
deren Abstände betrifft. Da das Optimum im Blau-Grünen (510 nm ) liegt, reagiert das Ronchi-Gramm intrafokal mit einer leichten Unterkorrektur. Die
Verarbeitung aller Tubus-Teile ist vorbildlich. Mit diesem APO hat man ein preiswertes Teleskop für die Himmelsbeobachtung. Wer damit fotografieren will,
hätte mit dem TSFLAT 2 eine sehr gute Lösung: Bei einem Fokusabstand von 100 mm wird bei 20 mm Felddurchmesser das Bild ähnlich gut gezeichnet, wie
auch auf der opt. Achse.
Bei Höchstvergrößerung erreicht dieser APO in jedem Fall das theoretische Auflösungsvermögen (Formel) und wird vermutlich sogar übertroffen, wenn man meine
Aufnahmen als Beweis nehmen will.
Mit dem TSFLAT 2 hätte man diese Aufnahme-Qualität - ebenfalls bei 450-facher Vergrößerung untersucht.
Die Farbsäume sind identisch mit den vorherigen Beispielen, ebenso das Foucault-Bild, eine Mischung aus Farblängsfehler und Gaußfehler. Während der Farblängs-
fehler zu einer rechts/links Verteilung der Spektralfarben führt, stellt sich der Gaußfehler als "sichel-förmige" Unterverteilung dar. Noch besser beim Lyottest
erkennbar.
Zwischen der Messung mit der 0.001 Meßuhr, die einen etwas besseren RC_Index ablieferte, und den Werten aus der Power-Umrechnung, entstand eine Differenz.
Hier wird der "schlechtere" Wert genannt, weil er besser zu den vorherigen Beispielen paßt, und ich vermute, daß er wahrscheihnlicher ist. Trotzdem beweist der
obere Artificial Sky Test die hohe Qualität dieses APO's.
Besonder der Gaußfehler kann hier gut eingeschätzut werden. Aus diesem Grund sind die Strehlwerte angegeben, die nur den Öffnungsfehler darstellen, bzw. der PV-Wert.
Selbst bei Rot (= größte Abweichung) wäre dieser Wert gerade mal bei PV L/4.
Das Referenz-IGramm bei 510 nm wave ohne irgend einen Abzug
und die Auswertung
Damit sollte man glücklich werden können.
A111 William Optics USA APO 110-770 Fluoro-Star Triplet
William Optics USA APO 110/770 Fluoro-Star Triplet
William Fluoro Star FLT 110 / 770 überkorrigiert Im Unterschied zum vorherigen Bericht, wäre dieser Fluoro Star TMB-APO in Ordnung.
In den übrigen Merkmalen hinsichtlich Farbschnittweiten und Farbreinheit sind sich die beiden Objektive nahezu gleich. Nicht alle
Fluoro Stars mit TMB Design sind überkorrigiert, wie im oberen Link.
Die Besorgnis des Sternfreundes im Falle dieses Objektivs war also unbegründet.
Über die Reihenfolge der Farbschnittweiten ergibt sich der Farbsaum beim intra-/extrafokalen Sternscheibchen: Da Grün/Gelb kürzer fallen, muß extrafokal
ein gelb/grüner Rand entstehen, während sich Blau/Rot intrafokal zu einem entsprechenden Rand mischt. Ohne Flattner wird man im Feld bei 20 mm
Felddurchmesser nicht zufrieden sein mit dem Ergebnis, wobei der Flattner im Feld das Bild nahezu völlig korrigiert.
Am Rand zeigt dieses Objektiv schmale Zonen, die man in der Praxis kaum wahrnehmen wird. An den Ronchi-Einzelbildern läßt sich der Gaußfehler ablesen:
Zum kürzeren Spektrum hin reagiert es überkorrigiert.
Über die RC_Indexzahl läßt sich dieses Objektiv in die Reihe aller "normalen" APO's einordnen, wie man sie auch von TMB-APO's her kennt.
Mit einem Strehl von 0.96 erfüllt diese Optik das APO-Kriterium von Thomas Back. Trotzdem wäre das Optimum eher bei Gelb-Rot zu suchen,
da in diesem Bereich die sphärische Aberration am geringsten ist. Weil in diesem Fall auf Grün fokussiert worden war, kippen bei Rot die
mittleren Streifen leicht nach unten, was der Power zugerechnet werden müßte und deshalb die Defokussierung ausdrückt. Zieht man
diese ab, wie es grundsätzlich bei dieser Auswertung gemacht wird, dann ergibt sich der Strehl wie bei einer korrekten Fokussierung.
Bei Gelb würde noch eine leichte Überkorrektur den Strehl um ca. 1% Punkt drücken. Die schmale Zone am Rand ist noch gut erkennbar.
Power und Astigmatismus ist für dieses Beispiel deaktiviert, damit man sieht, daß bei Rot der Öffnungsfehler tatsächlich am geringsten ist.
Die Wellenfront-Deformation für Rot = H-alpha = 656.3 nm wave als Gesamt-Ergebnis zeigt das folgende Bild.
Dieses Gesamt-Ergebnis läßt sich im Rahmen der Zernike Koeffitienten aufsplitten, wobei die 3-D-Darstellung lediglich die Form überdimensioniert darstellt.
Erst über die Strehl-Differenz bzw. dem PV-Wert, läßt sich die tatsächliche Größe richtig einschätzen. In manchen Fällen dominieren nämlich spezifische
Fehler das gesamte Objektiv, wie beispielsweise ein dreieckiger Astigmatismus aus dem High Order Bereich Astigmatismus.
A110 William Fluoro Star FLT 110 -770 überkorrigiert
Crafting the world's finest astronomical instruments . . .
William FLT.... versus ....Takahashi TSA 102N
Eine verlockende Aussage, die dazu animiert, sich mit dem Objekt der Begierde etwas näher zu
befassen. Und wenn man dieses Teleskop in letzter Zeit sehr häufig auf der opt. Bank hatte, sind
die Erwartungen eher verhalten, was die Qualität dieser FLT-Baureihe angeht. Da beide unter-
suchten APO's in einer ähnlichen Preisklasse liegen mit ähnlichen optischen Daten, bietet sich ein
Qualitäts-Vergleich durchaus an, wenngleich in der Rückschau der Takahashi Super-APO in einer
völlig anderen Liga spielt, als das "the world's finest astronomical instrument" Nicht zu vergessen
den Schrubber oben in der Animations-Leiste, der gerade ein Teleskop zur Seite kehrt. Wenn das
mal nicht symbolträchtig ist.
Als schneller Übersichts-Test eignet sich das "farbige" Weißlicht-Interferogramm - mit dem Bath-Interferometer
erzeugt mittlerweile hervorragend. Hier läßt sich über den Vergleich mit dem Kugelspiegel ganz schnell erkennen,
wie farbrein einerseits das Objektiv ist, und wie groß der Gaußfehler ausfällt. Siehe auch hier zur Diksussion
und zum Verfahren:
http://www.astro-foren.de/showthread.php?t=10374
Ein paar technische Details und ein paar unwahre Behauptungen, die es zu widerlegen gilt:
SkyWatcher Equinox schlägt alles - "den kauf ich mir!"
William FLuoroStar FLT-132 deutlich überkorrigiert
Das Grundübel der mittlerweile zahlreichen Fluoro Stars FLT ist die immer wiederkehrende Überkorrektur, die
diese Systeme - aus welchen Gründen auch immer - haben. Bereits mit dem Sterntest lassen sich nahezu alle
Details erkennen:
- Lichtwulst extrafokal Hinweis auf Überkorrektur
- ellipt. Sternscheibchen Hinweis auf Astigmatismus
- Blau-Violetter Farbsaum intrafokal, gelbgrüner extrafokal: Schnittweite für Blau und Rot fällt länger.
- deutliche Verlagerung der Energie in ersten Beugungsring Hinweis auf Überkorrektur und Gaußfehler
- besonders hohe Farbreinheit ist nicht zu erwarten
Artificial Sky - Übersicht: Artificial
Sky
Beim Ronchi-Gramm läßt sich die tendentielle Überkorrektur ablesen, die systembedingt bei Blau stärker und bei Rot
geringer sein muß. Auch die Farb-Interferogramme sind ein deutlicher Hinweis auf Überkorrektur und damit auch
quantifizierbar. Gerade mal Rot erreicht kanpp die Beugungsgrenze, die im kürzeren Spektrum deutlich verfehlt wird.
Rechnet man den Gaußfehler mit ein, käme man gerade mal auf 0.666 Strehl, und das widerspricht eindeutig
den Werbe-Aussagen.
Ein letzter Blick auf den Angebots-Preis: Dieses "Produkt" liegt bei ca. 2.200.- Euro und ist damit vergleichbar
vom Preis her mit der nun folgenden Untersuchung: Super APO von Takahashi.
Preislich sind die beiden Optiken nahezu gleich - nur die Qualitäts-Merkmale können verschiedener nicht sein.
Deutlich mehr Farbe bringt das Foucault-Bild vom FLT 110/770 APO ins Spiel. Die Überkorrektur fällt sehr deutlich
durch die Vertiefung in der Mitte auf. Entsprechend biegen sich intrafokal auch die Ronchi-Linien durch, was
auch ein Hinweis auf Überkorrektur ist. Takahashi bietet hingegen das Bild, wie man es von einem Super APO
erwarten kann.
In einer weitaus höheren Liga spielt der TAK (TSA 102) beim Sterntest: Die Scheibchen sind rund (!) die Farb-
säume fast nicht erkennbar und der künstliche Sternhimmel exakt definiert, aus dem man dann die rechnerische
Auflösung ermitteln kann. Ebenso hat der TSA kein Problem, in Autokollimation ein 200-lp/mm Gitter aufzulösen, auch damit kann man die Auflösung ermitteln.
Artificial Sky - Übersicht: Artificial
Sky
Mit dem gleichen Verfahren zeigt sich beim TAK ein deutlich geringerer Gaußfehler, der Farblängsfehler-Index-
zahl ist um den Faktor 3 kleiner was sich auch über die vier Farben gemittelten Strehlwert ausdrückt. Beim
FLT: Strehl 0.666 beim Takahashi 0.963
Das "farbige" Weißlicht-Interferogramm hat bereits starke Ähnlichkeiten mit einer Sphäre.
Das Optimum beim Takahashi liegt im gelben Spektrum, Grün wäre bereits leicht überkorrigiert, aber mit 0.967 Strehl
ein sehr kleiner Wert.
Hauptrestfehler beim TAK wäre noch ein hauchzarter Zentrierfehler, den man am Himmel kaum bemerkt.
Folgerichtig ein sehr gutes Ergebnis bei 587.6 nm wave.
Ein paar Details, wie man sie auf der Webseite von Takahashi findet
und schließlich für einen Preisvergleich zum oberen APO die Seite eines Händlers:
http://www.intercon-spacetec.de/produkte/produkthersteller/produktkategorie/teleskope-1/
Zweitvermessung
Je nachdem wie viel Arbeit man in die Vermessung investiert, fallen die Meßergebnisse in der Regel
leicht unterschiedlich aus, was auf Certifikaten mit der Bemerkung festgehalten wird: Gemessener
Wert und besser. In dieser zweiten Testreihe kommt beispielsweise ebenfalls ein geringfügig besseres
Ergebnis heraus. Der umgekehrte Fall ist ebenfalls möglich.
Mit ein Grund für das bessere Ergebnis ist eine sorgfältige Kollimierung des APO's vor dem Planspiegel,
was offenbar erst in einem Dreier-Schritt zu ganz exakten Ergebnissen führt:
A) die Kollimierung über einen Laser und dessen Reflex-Punkte ist als erster Schritt noch nicht
genau genug, weshalb
B) die Überprüfung über eine ganz feine Pinhole sinnvoll ist. Aber auch da gibt es noch
C) Koma-Restfehler, die man erst über ein Interferogramm gut erkennen kann.
Erst nach dieser Prozedur scheint man exakt auf der Achse zu sein, weil außerhalb der Achse
ein Objektiv mit anderen Fehlern reagiert: Mit Astigmatismus und Koma und einem anderen Farb-
längs- und Farbquerfehler.
Beim Sterntest spielen auch die Helligkeit der Lichtquelle und die Kamera-Verschlußzeiten eine Rolle.
gleiches gilt für den Foucault-Test, der aber ziemlich dem entspricht, was ich bereits im 1. Durchgang
ermittelt habe. Komabedingt fällt die Messung des Farblängsfehlers um einen kleinen Wert besser aus.
Statt RC_INdex = 0.1931 käme im zweiten Durchgang 0.1431 heraus. Die Reihenfolge der Farben wäre
diesmal blau-grün-rot-gelb, vorher blau-rot-grün-gelb. Man kommt trotz Reihenmessung an die Grenze
dessen, was sicher meßbar ist. Interessant auch der mittlere Streifen beim Weißlicht-Interferogramm:
Für mich ein Ausdruck des Gaußfehlers, da Blau die größte Überkorrektur hätte und damit ein
Unterscheidungs-Kriterium für den Gaußfehler und dessen Größe. Auch würde sich die Reihen-
folge der Farben abbilden: Gelb ganz hinten (beim mittleren Streifen oben) Blau ganz vorne
(beim mittleren Streifen unten)
der Strehl springt bei Grün von 0.967 bei 546.1 nm wave im 1. Durchgang auf 0.981 bei 532 nm wave im 2. Durchgang
Das wäre eine Verbesserung um 1.4% Strehlpunkte, die auch ein Ausdruck der Toleranz darstellt, in der diese
Messungen stattfinden.
A109 Three William FLT 132 strongly overcorrected Nr 2 und Nr 3
Eine böse Überraschung . . .
Es begann mit diesem Vergleich hier: http://www.astro-foren.de/showthread.php?t=10190
... und weil ein einzelnes Teleskop ja auch ein "Ausreißer" nach unten sein kann, hatte ich ein
zweites ebenfalls auf dem Seziertisch. Aller guten Dinge sind drei, dachte ich mir, und so lag Nr. 3,
William FluoroStar 132, 4000.- Euro teurer APO, erneut vor mir. Über das Ergebnis jedoch war der
Sternfreund jedoch alles andere als erbaut:
Nun, was unterscheidet Nr. 2 eigentlich von Nr. 3 ?
- Nr. 3 ist gleichlautend überkorrigiert in der Größe einer f/6 Parabel in RoC
- Nr. 3 ist geringfügig farbreiner, als Nr. 2
Das gleiche Desaster bei hohen Vergrößerungen - visuell ist dieser "APO" nur bei niedrigen Ver-
größerungen nutzbar, bis 200-fach, wie mir der Sternfreund berichtete. Fotografisch fällt dieser
Fehler offenbar weniger ins Gewicht und deswegen hat es der Sternfreund nicht gemerkt. Muß man
nun deswegen 4000.- Euro für ein fotografisches System ausgeben? Dabei gibt es einen ganz einfachen
Test am Himmel: Man betrachte sich den Polarstern einmal intrafokal mit einem Ronchi-Gitter,
10 Linien-Paare auf einen Millimeter. Und wenn die Linien absolut gerade und parallel zu sehen
sind, dann ist dieses Objektiv in Ordnung. Wenn sich die Streifen bauchig verformen, dann wäre
das System ebenso überkorrigiert, wie die anderen FluoroStars 132 von Williams. Wenn ein Stern-
freund jahrelang auf so ein Gerät 4000.- Euro angespart hat, dann sollte er dafür wenigstens den
Gegenwert erhalten. Den Ronchi-Test kann sowohl der Hersteller wie der Händler durchführen -
den Kunden jedoch muß es jedenfalls dringend geraten werden.
Nun, was macht man in einem solchen Fall:
Variante 1: Wenn ich mich hinsetze und das Teil zu optimieren versuche, hätten Hersteller und Händler den
Nutzen, und ändern würde sich nichts. Außerdem Wäre die Gerantie verletzt, wenn man den vollmundigen
Worten von William glaubt: http://rohr.aiax.de/Fluoro132_08.jpg Es bleibt eigentlich nur
Variante 2: Im günstigsten Fall dritteln sich dtscher Distributer, Händler, und Sternfreund die Rückversand-
Kosten nach Taiwan und verlangen ein Teil, was diese massive Überkorrektur nicht hat.
Wenn man als Hersteller den Mund so voll-nimmt, und Sky & Telescope für seine Zwecke einspannt, dann
sollte für 4000.- Euro ein einigermaßen brauchbares Teleskop herauskommen, und nicht solche, verzeiht,
"Gurken" !
Hallo Peter,
schade für alle!
- für den Sternfreund, der dieses 3.FLT 132 ebenfalls reklamiert hat,
.-obwohl vor 1 1/2 Jahren gekauft.
- Schade für Händler und Importeur, beide sind darüber nicht glücklich, aber
.-sehr bereitwillig bemüht, dem Sternfreund zu einem vernünftigen Refraktor zu verhelfen.
Ein einfacher Ronchi-Test am Polarstern würde diesen Fehler sofort aufdecken. So muß das aussehen:
Am Polarstern müssen die Streifen eines Ronchi-Gitters (10 lp/mm) intrafokal so aussehen, wie das
Ronchi-Gramm in der Mitte des unteren Bildes. Schon beim Hersteller sollte es eine Qualitäts-Kontrolle
in dieser Art geben.
http://www.astro-foren.de/showthread.php?p=33572#post33572
http://rohr.aiax.de/ronchi3.jpg
http://rohr.aiax.de/@TMB-K05.jpg
http://rohr.aiax.de/@TMB-SpKu04.jpg
http://rohr.aiax.de/@ZeissC25401-05.jpg
http://rohr.aiax.de/Megrez72FD_05.jpg
A108 William FluoroStar FLT 132 Vergleich mit Equinox Nr 1
Quote:
In eigener Sache:
1. Link: Welche Öffnung gilt? Blenden im Tubus reduzieren die Apertur.
2. Link: Systemvergleich + meßtechnische Darstellung: Doublet ED APO vs. Triplet APO:
Die beim SkyWatcher Equinox ED APO 120/900 erzielten Ergebnisse hinsichtlich der
Farbreinheit beruhen zu einem Teil auf einer durch das Blendensystem reduzierten
Apertur (1.Link oben), zum anderen auf der fehlenden Berücksichtigung eines etwas
prinzipiell größeren Gaußfehlers bei einem Zwei-Linsen Objektiv (2. Link oben). Dieser
zweite Sachverhalt dürfte auf das RC-Ergebnis auf der opt. Achse einen eher unterge-
ordneten Einfluß haben, da sich der Farblängsfehler im Mikron-Bereich bewegt, der
Gaußfehler hingegen im Nanometer-Bereich aus dem Blickwinkel des PV-Wertes + Power.
Über den Strehlwert bekommt man leider immer nur beide Werte als Summenwert,
also den Farblängsfehler + die spherocromatische Aberration (Gaußfehler), die sich
aber als RC_Index-zahl vermutlich nicht ausdrücken lassen. Diese Diskussion war der
Hintergrund für eine erneute Messung des Equinox mit und ohne Blendentubus. Auch
weitere baugleiche Objektive wurden von mir untersucht. Ohne Tubus erreicht das
erste Equinox-Objektiv ähnliche Werte. (Link1 oben) Siehe dazu auch die folgenden
Berichte:
SkyWatcher Equinox ED 120/900 ED APO Nr. 2
SkyWatcher EVO Star 120/900 ED APO Nr. 3
Orion ED 120/900 vermutlich ebenfalls baugleich
Siehe auch Nachtrag vom 25.April 2009 unten
Die Emotionen, die dieser Bericht bei manchen Usern verursacht hat, scheint eher mit der
Konkurrenz aus China etwas zu tun zu haben. Den Vorwurf der Instrumentalisierung kann
ich deshalb nicht erkennen.
Equinox schlägt - William Fluorostar FLT-132
Qualität muß nicht teuer sein! Ein konsequenter Vergleich zwischen zwei ähnlichen Teleskopen zeigt, daß
ein protzig aufgemachtes und vergleichsweise teureres APO-Triplett gegenüber einer seriösen Optik um
Klassen abfällt
Der eine - William Fluorostar FLT-132 F/7 Triplett APO - wird preislich höchst unterschiedlich in Euro
oder US-Dollar angeboten ohne Rücksicht darauf, wie grottenschlecht das jeweilige Einzel-Exemplar
ausfällt. Zitat eines Händlers: "Von drei Exemplaren ist vielleicht einer dabei, den man verkaufen kann!"
Der andere - Skywatcher Equinox 120 - Apo 120/900mm - mit ähnlichen optischen Daten, kostet
durchschnittlich gerade mal die Hälfte, wobei es sich auch hier lohnt, einen Preisvergleich durchführen, der
zwischen ca. 1500.- Euro bei TS und ca. 2000.- Euro bei AstroShop schwankt. (Natürlich wird man dem
Kunden dort erklären, wie sich der höhere Preis von plus 500.- Euro zusammensetzt.
Auch das Testergebnis meines "universitären" Mitbewerbers, zumindest das Firmen-Logo suggeriert dieses,
weist den Fluorostar als Wunderwaffe aus, wenn man diesen Bericht liest. Mit dem hier vorliegendem Exemplar wären
jedoch die freundlichen Grüße zum Astronomie-Jahr 2009 höchst zweifelhaft!
Der Vergleich zwischen diesen beiden durchaus ähnlichen Optiken wurde mir dadurch aufgenötigt,
daß der Kunde - obwohl blutiger Anfänger, wie er selbst bekundete, sofort merkte, daß mit dem
Teleskop etwas nicht stimmt. Und nach einer längeren Odyssee landete der Fall denn auch bei mir.
Um das spätere Vergleichs-Ergebnis schon mal vorwegzunehmen:
So schaut mein artificial Sky beim 4000.- Euro teuren FluoroStar 132 aus: Wie man gut erkennen kann,
sorgt eine massive Überkorrektur, die ich nun schon bei zwei Teleskopen diesen Types feststellen konnte,
(Sie drückt in einem Fall den Strehl auf ca. 0.50 bei 532 nm wave = Grün), sorgt also die Überkorrektur dahingehend,
daß ein großer Teil der Lichtenergie in den BeugungsRingen verteilt wird und das Bild mit einem Streulicht-
schleier überzieht.
und das wäre der weniger als die Hälfte kostende SkyWatcher Equinox am künstlichen Sternhimmel, der auch
rechnerisch die theoretische Auflösung erreicht und zudem zum farbreinsten APO gehört, den ich in den
letzten Jahren hier hatte - also durchaus TMB-Qualität
Vorab schon mal ein Gaußfehler-Vergleich auf der Basis dieser Interferogramme:
http://rohr.aiax.de/Fluoro132_04.jpg http://rohr.aiax.de/@Equinox_06.jpg
Zurück zum Fluorostar FLT-132 : (Certificate)
Die Präzision, mit der der 4000.- teure Fluorostar 132 APO verarbeitet ist, erkennt man sofort, wenn man es
wagt, die Taukappe soweit zurückzuschieben, daß die "Klebestreifen-Bremse" erkennbar wird, die einen
"zügigen" Rutsch der Taukappe ermöglichen soll - ob das bereits werkseitig als Problemlösung angeboten
wird - ich weiß es nicht. Für ein 4000.- Euro teures Objektiv eigentlich nur bodenlos.
Beim Sterntest braucht man kein großer Experte zu sein: Kamen beim ersten Triplett dieser beiden von mir
untersuchten FluoroStars noch ein Zentrierfehler und Astigmatismus hinzu, so wäre dieser zweite FluoroStar zwar exakt
zentriert, aber trotzdem so stark überkorrigiert, wie ein exakt f/6.2 Newton-Spiegel aus dem Krümmungsmittelpunkt
und das ist schon eine ganze Menge und offenbar völlig anders, wie die Aussagen dort, wo es zugegebener
maßen um den FluoroStar 158 geht, also nicht um den FluoroStar 132 . . .
Ein Lichtring am Rande - extrafokal - und ein ausgefranster Rand - intrafokal - sind sichere Anzeichen für
eine Überkorrektur, die ich mit mehreren Verfahren nachweisen kann.
Die "M"-förmige Durchbiegung der Streifen ist das Merkmal der Überkorrektur, die Schnittweiten der Farben ergeben
in der Summe einen "stinknormalen" APO, der für einen APO eher in der Kreis-Liga spielt
Die Überkorrektur "verteilt" die Lichtenergie kräftig in die Beugungs-Ringe, was man bei der ersten Aufnahme
oben gut studieren kann - in diesem Fall ein richtiger (und teurer) Grauschleier, der über dem Bild liegt
Zunächst die Point-Spread-Function des ersten FluoroStars 132
und hier das zweite Kaliber - nicht viel besser, weil ebenfalls deutlich überkorrigiert - leider!
Beim zweiten Gerät - zwar gut zentriert und nahezu kein Astigmatismus, aber erneut "höllisch" überkorrigiert mit Strehl = 0.463
Der Vollständigkeit halber der Sterntest des ersten Gerätes: Ebenfalls überkorrigiert, aber zusätzlich noch
Zentrierfehler und Astigmatismus. Da diese Teleskope auf dem deutschen Markt wirklich nicht verkaufbar sind,
alles andere wäre rufschädigend, gehen sie kommentarlos an den Hersteller oder Distributor zurück oder umgekehrt. So nicht, ihr Lieben von William Optics.
Einem Sternfreund - der erst mühsam seine 4000.- Euro zusammengespart hat - um sich dann ein solch
"edles" Teil zu kaufen, dem gewöhnt man sehr schnell die Freude an unserem Hobby ab. Und damit das
nicht passiert, folgt jetzt Teil zwei bzw. die verblüffend einfache und vor allem überzeugende
Lösung nach so einer Tristesse.
ganz oben auf dem Treppchen,
der Skywatcher Equinox 120 - Apo 120/900mm
Seine Reifeprüfung hätte dieser SkyWatcher Equinox bereits abgelegt, wie man bei Google/Bilder leicht sehen
kann. Wer ganz genau hinguckt, wird die Gemeinsamkeiten beim Sterntest auf dem Foto und bei mir sofort
erkennen. Jedenfalls eine Farbkorrektur, wie man sie in diesem Fall beim besten und farbreinsten TMB
finden kann - Wow - einfach sagenhaft.
Das Prädikat "PREMIUM-OPTICAL" besteht in diesem Fall wirklich zu Recht und kann bestätigt werden.
Reizvoll daher auch der Vergleich mit einem Sterntest, wie man ihn auf der Webseite eines der Anbieter findet.
Dabei spielt es durchaus eine Rolle, welche Brennweite das verwendete Okula hat. Ein 9 mm Ortho ist in
diesem Fall "gemeiner" als ein vermutlich 20 mm Normalo Okular. Tut aber in diesem Fall keinen Abbruch.
Bereits der Foucault-Test scheidet ganz klar das "Blau" links, von den anderen Spektralfarben "Grün-Gelb-Rot"
auf der rechten Seite. Der Gesamteindruck ist sehr gleichmäßig, eine leichte Unterkorrektur ist erkennbar.
Nahezu gerade und parallel auch beim Ronchi-Test (13 lp/mm intrafokal) und beim Lyot-Rauhheitstest sieht
man nur noch Restspuren auf der Fläche, von denen am Himmel nie etwas zu sehen sein wird. Was aber bereits
hier in aller Deutlichkeit klar wird: Das muß eine ausgesprochen farbreine Optik sein ! Über die farbigen Ronchi-
Gramme erhält man einen Einblick über den Gaußfehler, also die Unterkorrektur bei Rot und die Überkorrektur
bei Blau.
Nun fallen aber drei Spektralfarben in fast einer Schnittweite zusammen: Gelb-Grün-Rot. Bei den unteren IGrammen
zeigt die obere Reihe die Situation beim Fokus für Grün, die untere Reihe bei der Fokussierung auf jede Farbe
extra. Mit Ausnahme von Blau ändert sich im Vergleich dieser beiden Verfahren nahezu nichts. Gelb-Grün-Rot
haben einen Fokus und stören den Kontrast vermutlich in keiner Weise. Lediglich Blau weicht etwas ab.
Der Rest-Chromasie-Index-Wert mit 0.1302 ist somit ein einmalig guter Wert.
Vergleicht man ein Interferogramm bei 532 nm wave mit einem perfekten IGramm, dann sind die Abweichungen
nicht mehr besonders groß und der Strehl von 0.972 gut erklärt und plausibel.
Leichte Restfehler sind an der 3-D-Wellenfront-Deformation durchaus noch zu erkennen, aber derart überdimensioniert,
daß man nicht erschrecken sollte, mein Programm ist so gemein!
Besonders beeindruckend auch der Umstand, daß es keinerlei Abzug braucht bzw. Grund, sich um Koma oder
Astigmatismus Gedanken machen zu müssen.
Und wenn man dann bedenkt, daß diese Spitzen-Optik bereits für 1500.- Euro zu haben ist, dann wird es einem
regelrecht warm ums Astro-Herz.
Nachtrag am 25.April 2009:
Auf der Basis der jeweils aktuellen Öffnungen der gemessenen Refraktoren ergibt sich, daß der Equinox sehr
weit oben einzuordnen ist. Leider ist der Gaußfehler über den Strehlwert nicht isoliert darstellbar, im Strehl-
wert deswegen auch der Farblängsfehler zugleich integriert. Die William FLT Darstellung spielt sich wegen
der deutlichen Überkorrektur unterhalb der Strehl = 0.50 Grenze ab. Weshalb hier ein Differenzwert gezeigt
wird auf der Basis, daß Rot=656.2 nm wave perfekt wäre. Die tatsächlichen Strehlwerte sind unten angegeben.
In der RC_Indexzahl drückt sich der Gaußfehler nicht aus, weshalb bei sehr farbreinen APO's die Unterschiede
zwischen Doublet und Triplet über die bisherigen Meßverfahren nicht dargestellt werden können. Interessant
auch der Einfluß eines 50 mm Glasweges auf die opt. Leistung eines Objektivs.
A107 William Megrez 72 FD - als Spektiv verwendbar
Auch als Spektiv geeignet!
Wer das folgende kleine Reiseteleskop auch für Naturbeobachtungen verwenden will, braucht in der Regel ein
Umkehrsystem in der Form eines Amici-Prismas, das es in unterschiedlichen Bauweisen, also auch für die
Gerad-Sicht gibt. Damit müßte beim Design der Glasweg berücksichtig werden, sodaß man der Frage nach
gehen muß, wie reagiert dieses System bei Verwendung dieses zusätzlichen opt. Bauteiles.
In diesem aktuellen Einzelfall ist die Farbreinheit mit Glasweg eindeutig besser als ohne. Ohne Glasweg liegt
das rote Spektrum unverhältnismäßig weit um etwa 0.169 mm hinter Blau/Grün/Gelb und wird dadurch
besser wahrgenommen. Trotzdem prüfen wir gerade, ob bei allen derartigen Spektiven der Glasweg zu einer
Verbesserung führt, was man offenbar jeweils im Einzelfall genau prüfen muß. Bei diesem Einzelteleskop
jedenfalls führt der Glasweg zu einer deutlichen Verbesserung.
Die Position des Glasweges werde ich wohl nochmals vaiiren müssen, ob es eine optimale Position gibt. In meinem Fall
dürfte die letzte Fläche des ca. 47 mm Glasweges bei ca. 15 mm vor dem Fokus gelegen haben.
Die Ergebnisse des Sekundären Spektrums unterscheiden sich jedenfalls signifikant bei allen Tests, also Sterntest,
Foucault- und Interferometer-Test. Ohne Glasweg wirkt das Bild "bunter" Im Vergleich mit dem ZenithStar II ED APO
ein durchaus gleichwertiges kleines Teleskop, mit einem hohen Preis/Leistungsverhältnis von 399.- Euro.
Die Sternscheibchen entstanden ohne Glasweg.
Der Glasweg verkürzt im vorliegenden Fall die Schnittweite von Rot, weshalb sich diese Farbe stärker mit Blau zu Violett
mischt. Ohne Glasweg fällt es aus der übrigen Farbskala heraus.
Beim Foucault-Test liegt die Messerschneide etwa in der Mitte des sekundären Spektrums, überlagert vom Gaußfehler,
weshalb es zu dieser Farbaufteilung kommt. Auch hier erkennt man die Unterschiede deutlich. Darüberhinaus erkennt
man eine schöne Entsprechung zum Sterntest:
Ohne Glasweg intrafokal purpur links unten zu gelbgrün rechts unten analog zum Foucaulttest (nächstes Bild)
Mit Glasweg intrafokal violett links oben zu gelb rechts oben analog zum Foucaulttest (nächstes Bild)
Damit läßt sich über den Foucault-Test von links nach rechts auch der Verlauf des sekundären Spektrum
nachvollziehen, weil die Messerschneide das sekundäre Spektrum farblich in intra- und extrafokal teilt.
Von Interesse kann sein, wie die Auflösung ganz allgemein bei Liniengittern ausfällt. In diesem Fall verwende ich ein
festes, hochauflösendes 5000 LinienPaare pro Inch Gitter von Edmund Scientific (ca. 200 lp/mm) und ein variables
durch ein Mikroskop-Objektiv verkleinertes, variables Gitter, dessen Linien man über ein Meßokular auszählen muß.
Visuell lassen sich also 256 lp/mm noch gut wahrnehmen und liegt damit genau bei der theoretischen Grenze, die
diese Optik leisten muß. Das Foto gibt den visuellen Eindruck leider nur unzureichend wieder.
Im Vergleich zu den Problemen, die manche festverkitteten Dreilinser aus dieser Größenklasse aufzuweisen haben, halten
sich im vorliegenden Fall sowohl Coma wie Astigmatismus in deutlichen Grenzen, wobei ich die Möglichkeit einer weiteren
Optimierung aus Zeitgründen nicht untersucht habe.
Coma bedeutet immer ein behebbarer Zentrierfehler und Astigmatismus hängt meistens mit irgend einer Druckstelle in
der Fassung selbst zusammen, was der optischen Leistung dieses Teleskopes keinen nachweisbaren Abbruch tut. Die
erste Backsche APO Definition wäre in diesem Fall erfüllt. (Mindestens 0.95 Strehl bei 550 nm wave und L/4 PV)
Der Untersuchung zweiter Teil
So hemmungslos die einen am Umsatz orientiert sind, weil sie von den Gemeinkosten ihres expandierenden
Betriebes aufgefressen werden, so übervorsichtig und genau nehmen es andere Händler, die sich seit vielen
Jahren als seriöse Berater unseres spannenden Hobbys hervortun.
Über einen Serientest an drei gleichen Teleskopen geht es ganz allgemein über die Übereinstimmung der
optischen Daten. Ganz detailliert aber um die Frage, ob der Glasweg zwar zu einer Verbesserung der Farb-
reinheit führt, aber möglicherweise Kontrast und Schärfe darunter leiden könnten. In meinem Fall reduzierte
ein 1 1/4 Zoll Baader Zenitprisma den Rotsaum deutlich sichtbar bei meinem in 10 m aufgestellten künst-
lichen Sternhimmel, ein Einbuße an Kontrast und Schärfe konnte ich dabei nicht feststellen. (Bei der
Beobachtung eines künstlichen Sternes im Endlichen - Abstand 10-20 m vom Refraktor - verlängern sich
zwar die Abstände der Farbschnittweiten im gleichen Verhältnis. Da aber auch das effektive Öffnungsver-
hältnis kleiner wird, bleibt die Farbreinheit erhalten. Siehe Diagramm ganz unten.
Die Glaswegdiskussion wird wichtig, wenn man diese Teleskope erdgebunden als Spektive einsetzt.
Spätestens dann braucht man ein Umkehr-System in Form eines Glasweges.
Signifikant zumindest ist, daß sich bei drei gleichen Teleskopen über einen BK7 Glasweg von 47.36 mm Länge das
sekundäre Spektrum halbiert, was sich über Interferogramme gut nachweisen läßt und in der Tendenz bei allen drei
Geräten feststellbar ist.
Mit und ohne Glasweg
Aber auch über einen künstlichen Sternhimmel mit 3-5 Micron Linholes zeigt sich ein geringerer roter Farbsaum, da der
Abstand zu Gelb/Grün eben nur halb so groß ist und auch auf diese Art nachgewiesen werden kann.
Gelbstichig oder nicht?
Auch die Wahrnehmung kann höchst verschieden sein, und auch dieser Fall ist nicht eindeutig zu klären. Es geht um die
Frage, ob eine individuelle Wahrnehmung von leichter Gelbstichigkeit nachgewiesen werden kann oder nicht. Das linke
Beispiel der nun folgenden acht Bilder erzeuge jeweils einen normalen Helligkeits-Eindruck, das rechte hingegen vermittle
bei einem 3 mm Nagler Zoom eine leichte Gelbfärbung. Folgende Aufnahme entstand extrafokal in Fokusnähe
extrafokal - weiter vom Fokus entfernt
intrafokal - weiter vom Fokus entfernt
Foucault-Bild etwa in der Mitte des sekundären Spektrums zerlegt das im ersten Bild gemessene sekundäre Spektrum in
Gelb/Grün rechts und Rot/Blau links, überlagert vom farbabhängigen Öffnungsfehler der im Blauen Spektrum überkorri-
giert und im roten Spektrum unterkorrigiert reagiert.
Ronchibilder 13 lp/mm intrafokal
200 lp/mm als Auflösungstest entspricht 2.44 arcsec bei theoretischer Höchstauflösung von 1.92 arcsec. Die visuelle
Definition ist weitaus besser, als es das Foto zeigt.
Das mit einem Cutter abgeschnittene Lichtleiterkabel Durchmesser 1 mm mit HÖchstvergrößerung von 215-fach.
Unter Höchstvergrößerung mein künstlicher Sternhimmel, der auf andere Weise das Sekundäre Spektrum zeigt.
Rot verschwindet in den Beugungsringen, weil das Auge auf Gelb/Grün fokussiert.
Nochmals die Frage, welche Auswirkung der Glasweg hat. Ohne Glasweg wird Rot stärker von den anderen Farben
getrennt, und Blau mischt sich stärker mit dem benachbarten Grün. Die Optik ist bis zu Grün leicht unterkorrigiert.
Mit Glasweg mischt sich Gelb stärker mit Rot und Grün mit Blau. Die Trennung der Farben wirkt geringer.
Beide Diagramme unterscheiden sich lediglich in der Objekt-Weite. Links der Normal-Fall mit unendlich, rechts der Fall bei
vielen Händlern, die einen künstlichen Stern mit Abstand 20 - 30 m benutzen. Das Objektiv ist ein APO mit 130 mm
Öffnung und 1524 mm Brennweite. Bei 20 m Abstand zum künstlichen Stern verlängert sich also der Lichtkegel von
130/1462 (unendlich) zu 130/1588 (20m Abstand) . Die Schärfentiefe wird im gleichen Verhältnis länger und der Farb
eindruck bleibt erhalten. Damit sollte es möglich sein, Refraktoren auch im Endlichen am künstlichen Stern untersuchen
zu können. Bei Parabolspiegeln stimmt diese Rechnung natürlich nicht, weil sich in diesem Fall der Öffnungsfehler massiv
verändert.
Der Einfluß des Korrektors auf dieses kleine Teleskop erfolgt im dritten Teil.
Der Untersuchung dritter Teil
Bei der Position des Field Flattners von Williams sollte man auf einen fokus-nahen Abstand achten, der in der
Regel über die Kameradaten vorgegeben ist: Also keine Zwischenstücke zwischen Kamera und Field Flattner,
sondern möglichst nahe an den Fokus positionieren. Bei einem zu großen Abstand fällt die Schnittweite von
Rot sehr weit nach hinten.
Die Foucault-Aufnahme muß man so deuten, daß in der Mitte eine flache Kuppe auf den Betrachter zukommt. Damit
zeigt sich die auch in den Interferogrammen erkennbare Unterkorrektur.
Das 200 lp/mm Liniengitter löst das System brilliant bei höchster Helligkeit im doppelten Durchgang auf.
Eine Verbesserung der Farbsituation leistet der Field Flattner nicht. Je nach Abstand vom Fokus sind die Werte besser
oder schlechter. Die Bilder entstehen bei Höchstvergrößerung von 430-fach mit einem Nagler Zoom in Autokollimation.
Die Pinholes haben einen Durchmesser zwischen 3-5 Mikron.
Für die Fotografie ganz wichtig ist der Bildebnungs-Effekt, den ich auf diese Weise zu messen versuche: Auf einer
Glasplatte sind im Abstand von 20 mm drei Rasier-Klingen aufgeklebt, zusammen also 40 mm Gesamt-Distanz. Beim
Foucault-Test mißt man dann die Differenz auf der optischen Achse zwischen der mittleren Position und jeweils
links und rechts am Rand. Für eine "Pfeilhöhen" Differenz von 0.05 mm zwischen Mitte und Rand ergibt sich nach
der Formel R = h^2/2/z , R = 4000 mm, und das sollte zum Fotografieren ausreichend sein. Alle Foucaultbilder
zeigen ebenfalls die Unterkorrektur, wenn man sich die Mitte als flache Kuppe vorstellen kann.
Das Teleskop 080040 war tendentiell leicht unterkorrigiert. Der Korrektor verändert daran nichts. Bei Grün mit 546.1 nm
wave beträgt die Unterkorrektur gerade mal L/4 PV der Wellenfront. Blau wäre am besten korrigiert, bei Rot fällt die
Unterkorrektur etwas stärker aus.
Natürlich fehlen jetzt die Aufnahmen aus der Praxis, aber die Bedingungen für ein preisgünstiges kleines Teleskop, mit
dem man auch noch gut fotografieren kann, stehen günstig. Vielleicht stellt ja hier einer noch seine Aufnahmen ein.
Hallo Alfredo,
die erste Frage beantwortet dieses Bild:
Bei der zweiten Frage muß ich ZEMAX zu Hilfe nehmen: Das linke Diagramm wäre ein 130/1524 APO ohne Glasweg, das
rechte Diagramm mit einem fiktiven Glasweg von 400 mm, was ja nie vorkommt. In diesem Beispiel würde die Antwort
heißen, ergibt keine signifikante Änderung. Ich vermute also, daß der William Megrez 72/430 mit Glasweg konzipiert
wurde, um ihn auch als Spektiv für Naturbeobachtungen anbieten zu können. Und das erzwingt dann regelrecht den
Glasweg in Form eines Umkehrsystems. Ob also das 50 mm Zenitprisma ein anderes Ergebnis bringt, als das 1 1/4 inch
Zenitprisma hinsichtlich des sekundären Spektrum halte ich eher für unwahrscheinlich. Kann man aber bereits am
Sterntest intrafokal selbst untersuchen bei hoher Vergrößerung.
Der Glasweg beeinflußt vor allem auch den Öffnungsfehler, der bei größeren Glasweg abnimmt.
Beim Halb-APO von Wolfgang Busch 150/2250 bewirkt ein 40 mm BK7 Glasweg folgende Veränderung: Die Längs-
aberration der Farben verschiebt sich derart, daß sich in der 0.7 Zone (mit der größten Fläche) Rot und Blau gleiche
Schnittweiten haben. Grün liegt systembedingt vor diesen Farben. Blau ist überkorrigiert, das Optimum wäre Grün
(e-Linie), im Diagramm nicht eingezeichnet.
A106 ZenithStar 105-735 APO William Optics USA - der Neue
Wirklich ein APO ?
Hätte mich schon sehr interessiert, nach welchen Kriterien ein Hersteller wie Williams Optic seine Refraktoren
beurteilt. APO steht vollmundig drauf, ein Halb-APO wäre es in Wirklichkeit. Vor allem läßt es sich sehr einfach
an einem künstlichen Stern nachweisen, wie sich weiter unten zeigen läßt.
Dankbarerweise erhielt ich diesen "APO"-Refraktor zur Ansicht mit der Bemerkung, er sei nicht ganz in Ordnung, was mich
gleich neugierig machte. - Aha, ein Zentrierfehler, am künstlichen Stern mit einem 4 mm Nagler Zoom gut zu erkennen.
Und weil die Taukappe immer stört, schraubte ich sie erst einmal ab. Zu meiner großen Freude tauchten damit Schraub-
löcher auf, die sich erwartungsgemäß als Justiermöglichkeit des Immersions-Objektivs herausstellten. Damit startete
ich ein ca. einstündiges Justier-Marathon, weil zunächst nicht klar ist, an welchen Schrauben gedreht werden muß.
Ist von Objektiv zu Objektiv nämlich verschieden. Das Objektiv war also erst einmal gründlich verstellt, bis ich die Zu-
ordnung herausgefunden hatte.
Vor dieser Aktion hielt ich aber erst einmal den ursprünglichen Ist-Zustand in folgendem Streifenbild fest, wobei
dieser ED-Refraktor, der ein APO sein will, bei 656.3 nm wave (rot) sein Optimum hat, mit einem Strehl von ca.
0.884. Als Hauptfehler liegt Achskoma vor bzw. eben dieser Zentrierfehler, was beim Transport dieser Immersions-
Optiken immer passieren kann.
Ein Glück, daß diese Justierschrauben erst einmal unter der Taukappe versteckt sind. Wenn man sie aber gefunden hat,
lassen sich solche Zentrierfehler leicht beheben: Analog dem Sternscheibchen dreht man dort im Uhrzeigersinn die
Schrauben, wo das Scheibchen dünner ist. Erst mit einem 40 mm Okular bei starker Dezentrierung und am Ende mit
einem 2 mm Okular bei der Feinjustage.
Damit auch völlig klar ist, um welches Teleskop es sich handelt, hier der Frontring.
Sieht man nun die Tests in der Zusammenschau, dann fällt auf, daß das Optimum dieses Refraktors im roten Spektrum
zu finden ist, und ab gelb bereits überkorrigiert reagiert. Eigentlich sollte das Optimum bei 550 nm wave liegen und blau
überkorrigiert, rot stattdessen unterkorrigiert sein. (Die Überkorrektur erkennt man am flachen "M", das den mittleren
Streifen überlagert ist. Beim Ronchi-Test intrafokal (2. Reihe) wird die Überkorrektur über die bauchige Verformung aus-
gedrückt. Zusätzlich erkennt man noch als Zonenfehler eine flache "Mulde" in der Mitte. Erst im roten Spektrum wäre
dieser Refraktor perfekt. Bemerkenswert auch das Farbspiel beim Ronchi-Test ohne Interferenzfilter und beim Foucault-
test, der ohne Filter sehr deutlich das sekundäre Spektrum zeigt, was man mit der Schneide jeweils in der Mitte ab-
schneidet. Der Foucault-Test jedoch zeigt die "Mulde" in aller Deutlichkeit, wenngleich der Flächenanteil in der Gegend
von 20% liegt, also weniger gravierend ist.
Unabhängig davon wurde dieses Objektiv nach der "ersten Sicht oben" sorgfältig justiert, was man am Strehl-
wert auf folgender Tafel gut erkennen kann.
Auch der Sterntest macht abermals deutlich, daß zu einem echten APO noch ein Stück fehlt. Ganz besonders, wenn man
in die hohe Vergrößerung geht. Ein echter APO müßte farbreiner sein. Leider lag noch eine leichte Verkippung des Ob-
jektivs zum Tubus vor, die ich zwar berücksichtig habe, dadurch sind aber die Sternscheibchen nicht ganz exakt rund.
Gegen einen Rest von Astigmatismus konnte ich nicht "anstinken", man sieht ihn auf mehrfache Weise: Im Sternscheib-
chen, in der 3-D-Wellenfront-Darstellung und schließlich in der Aufnahme mit meinem künstlichen Sternhimmel, mit
Pinhole Löchern von 1 - 5 Micron.
Die Wellenfront-Darstellung offenbart einen ganz geringen Astigmatismus in der Gegend von L/10 PF der Wellenfront,
und trotzdem kann man ihn sehen, wobei es sich allerdings um sehr hohe Vergrößerungen handelt. Einem APO
sollte man das aber zumuten dürfen.
Auf Astigmatismus reagiert dieser Test extrem feinfühlig.
Vom Strehlwert 0.969 bei 632.8 nm wave ein sagenhafter Wert, wenn man nur diesen betrachten würde.
Das nachgezeichnete Referenz-Interferogramm
Die Energie-Verteilungs-Funktion in der 3-D-Darstellung
und schließlich der Farblängsfehler, der für einen APO einfach zu groß ist. Bei einem APO liegt die Index-Zahl W_gesamt
in der Gegend von 0.5 der Schärfen Tiefe. In diesem Fall wäre es etwa das 1.5-fache der Schärfen Tiefe. Wobei bei
ich eine Mittelung der Meßreihe vorgenommen habe und der Rot-Anteil mit 140 Micron sehr weit hinter grün liegt und
dadurch das APO-Erlebnis nachhaltig stört. Die anderen Farben hingegen liegen gut beieinander. Da aber bei Rot
zugleich das Optimum dieses Refraktors liegt, wird man dieses Farbe nicht unterdrücken können, zumal die übrigen
Farben deutlich überkorrigiert reagieren.
Noch ein kurzer Blick auf den Testaufbau gegen ein Zeiss Planspiegel. Jedenfalls, und das ist die wichtigste
Erkenntnis, man kann dieses Immersions-Objektiv nachzentrieren, wenn Achskoma drin steckt.
A103 VIXEN AX 103 S 103-825 mm APO Maximum Optics Refraktor als Fotomaschine II
Refraktor als Fotomaschine II Vixen AX103S 103/825 mm APO Maximum Optics
Ob dieser Refraktor tatsächlich genau die Zit: "Fotomaschine" gewesen ist, mit der die beeindruckenden Fotos entstanden sind, wie sie von
Stefan Seip in der August Nummer in S&W 2010 veröffentlicht worden waren, läßt sich mit letzter Sicherheit nicht feststellen. Wahrscheinlich
wäre es schon, wenn man sich besonders die Abbildungen meines Artificial Sky Testes besonders im Feld bei 30 mm Durchmesser betrachtet.
Bei einer "Fotomaschine" hätte der Strehlwert auf der opt. Achse untergeordnete Bedeutung. Diese Einschätzung teilt auch Stefan Seib im
S&W-Artikel. Zit. "Für einen Astrofotografen fast noch wichtiger ist die Abbildungs-Qualität 'im Feld', also abseits der opt. Achse, damit die
Sterne auch in den Ecken des verwendeten Sensorformats scharf dargestellt werden." Zum Vergleich: http://rohr.aiax.de/AX103S_02.jpg
Dieser Sachverhalt läßt sich bei manchen GSO RC's beweisen, die wegen Überkorrektur auf der opt. Achse gerade mal 0.50 Strehl zusam-
menbringen, Astigmatismus und Koma noch gar nicht berücksichtigt. Und trotzdem entstehen bei Belichtungszeiten von bis zu 10 min.
wunderbare Astro-Aufnahmen. Der Grund hierfür sind die Seeing-Effekte bei längeren Belichtungszeiten, sodaß solche Restfehler vom Kamera-
chip im Primär-Fokus nicht wahrgenommen werden. Siehe auch: 10 inch GSO RC Wieviel Strehl braucht ein Astro- Objektiv ?
Der als "Fotomaschine" titulierte APO muß also in erster Linie über die Abbildung im Bildfeld beurteilt werden, besonders auch deswegen, weil der Trend
bei den Sternfreunden offenbar stärker in Richtung Astro-Fotografie geht. Hier verliert also eine einseitige Strehldiskussion an Bedeutung, da hier immer
nur die Situation auf der opt. Achse herangezogen wird, wie sie für visuelle Anwendung sinnvoll ist. So betrachtet wäre dieser APO aber auch für visuelle
Beobachtung noch ausgesprochen farbrein, was weiter unten die Untersuchung des Farblängsfehlers beweist.
Zunächst erst eine Erinnerung an die S&W Ausgabe von 8/2010.
Geschützt vor allzu neugierigen Fingern die sehr sinnvolle Zentrier-Möglichkeit der ersten System-Linse, eine Technik, die man auch bei Takahashi findet. Wer's
erfunden hat, weiß ich nicht. Damit läßt sich im Notfall neben der Koma auch noch der Astigmatismus auf Null bringen, wie ich unlängst einmal erleben konnte.
Der Artificial Sky Test ist für die Darstellung der Abbildung im Bildfeld ideal. Im Link enthalten sind auch zwei Übersichtstafel von Ergebnissen der letzten 5 Jahren.
Bis zu 30 mm Felddurchmesser zeigt dieser Test die theoretische Auflösung, die man über die Formel erhält = 138.4/Öffnung oder aus dem Foto selbst aus dem
inv Tan (6µ/825) Die Dreiergruppe in den Bildern haben Mitte-Links 10µ und Mitte-Rechts 8µ. Die Auflösung ist bis 30 mm Felddurchmesser kaum verändert.
Nachdem bei Weißlicht ein ausgeprägter Beugungsring erkennbar ist, sei auch noch die Situation bei 550 nm wave bzw. durch einen Baader Solar Continuum Filter
dargestellt. Das dürfte dann auch die Begründung dafür sein, daß der Titel "Fotomaschine" durchaus angebracht ist.
Wie bei vielen Refraktoren bekannt, gibt es für einen im Okular-Auszug untergebrachten Flattner oder Telecompressor eine optimale Position. Bei diesem System ist es
zwar nur eine Einzellinse (Meniscus-Linse), aber auch da gibt es offenbar eine optimale Position, die aber zugleich auf den Öffnungsfehler Einfluß nimmt:
Bei 25 mm, wie im Bild zu sehen, wäre das System zwar leicht unterkorrigiert, weswegen der Strehlwert auf der Achse etwas reduziert ist, die Abbildung im Feld
scheint aber bei diesem Abstand optimal zu sein. Bei 5 mm Abstand wäre der Strehlwert höher, es könnte aber Probleme mit der Fokussierung geben. Insgesamt
hat man einen großzügigen Fokussier-Bereich, wie damit bewiesen wäre. Bei 5 mm Abstand schien die Koma etwas größer zu sein. Das sind aber Effekte, die man
nie auf Astro-Aufnahmen sehen würde. Die Schärfentiefe ist mit 0.07 mm ein kleiner Wert, weshalb es mit der Fokussierung schwierig sein könnte.
Anmerkung: Die von mir gefundene optimale OAZ-Position und damit der Bildebnungslinse wurde abhängig von der Unterkorrektur von mir über den
Strehlwertwert auf der opt. Achse gefunden. Inwieweit diese Position mit einem absolut ebenen Bildfeld kongruent ist, habe ich daher nicht untersucht,
sodaß beide Bedingungen nicht unbedingt "zusammen-spielen" müssen.
Mit weiteren Tests kann man diesen Sachverhalt noch etwas vertiefen. Das Foucault-Bild zeigt je nach Abstand tatsächlich erkennbare Unterschiede, ebenso
das Ronchi-Bild.
Ebenso die beiden Interferogramme und damit die Wellenfront-Deformation, die je nach Abstand unterschiedlich ausfällt. Das zeigt im Übrigen
auch diese Darstellung: http://rohr.aiax.de/AX103S_09.jpg bis 30 mm Felddurchmesser.
Ein RC_Indexwert von 0.5595 ist selbst im APO-Bereich ein sehr guter Wert, das läßt sich auch aus dem Sterntest herauslesen.
Die einzelnen farbigen spektralen Interferogramme und ihre Differenz-Schnittweiten. Man erkennt an ihnen die tendentielle Unterkorrektur, wie sie über die
Position der Meniskuslinse im Okularauszug verursacht wird.
Die optimale Position der Meniskus-Linse im Okular-Auszug dürfte in der Gegend 5-8 mm sein. Je größer dieser Abstand, umso unterkorrigierter die sphärische
Aberration, sa man an den IGrammen deutlich ablesen kann. Es nimmt scheinbar auch die Dezenhtrierung/Koma zu, weshalb im letzten Schritt auch dieser
Fehler minimiert wurde.
Stellt man den OAZ in seine optimale Position, dann hat man bis zu einem Kippwinkel von 1.8° (Bilddurchmesser von 51 mm) eine sehr gute Abbildung, wenngleich
ab ca. 29 mm Durchmesser die Vignettierung beginnt. Ein Kippwinkel von 1.5° bzw. Bildwinkel von 3.0° entspricht der Diagonale (43.26 mm) des 24x36 mm Kleinbild-
Formates, sodaß man auf meiner Übersicht die Vignettierung u.a. in den Bildecken einschätzen kann.
Ab einem Felddurchmesser von ca. 18 mm reagiert das System mit einem leichten Test-Astigmatismus, der jedoch den 1. Beugungsring nicht überschreitet.
Erst ab 40 mm Bilddurchmesser würde man leichte Koma-Effekte erkennen, was ich für eher unwahrscheinlich halte bei längerer Belichtungszeit. Es spricht also
einiges dafür, daß mit diesem Vixen AX 103S die Aufnahmen für den S&W-Bericht gemaccht wurden.
Noch ein paar Aufnahmen, wie sie im Web von den chinesischen Sternfreunden abgelegt worden waren. Die Aufnahmen von Stefan Seip muß man sich in der S&W
Nummer 8/2010 anschauen.
http://www.dsi-astronomie.de/Images_HR/M101APO.jpg
http://www.astrophotoclub.com/seiun/sankou.htm
-------------------------------------
Im ersten Schritt der Untersuchung wollte ich den IST-Zustand dieser "Foto-Maschine" ermitteln:
a) nachdem dieses Teleskop für den S&W-Bericht verwendet worden sein soll,
b) dieser Refraktor soll danach vom Kollegen Grzybowski ebenfalls "in Augenschein" genommen worden sein.
___Seine Ergebnisse sind mir leider nicht exakt bekannt, was aus Vergleichs-Gründen interessant wäre.
Ein störender, aber auch behebbarer Fehler ist die Achskoma, die bei der Astro-Fotografie vernachlässigt werden kann. Einen visuellen Beobachter könnte sie stören,
besonders wenn er Strehl-fixiert ist. Um also auch den visuellen Ansprüchen zu genügen, wurde das System nachzentriert und erstrahlt nun in einem Strehl von 0.963.
Es genügt zur Beurteilung bereits der IGramm-Vergleich zwischen IST und SOLL (die gelbe Hilfslinie).
Diese Art Optimierung erfolgte nur der visuellen Beobachtung zuliebe - damit würde Stefan Seib die gleichen perfekten Aufnahmen machen.
Wenngleich mit dem Vixen AX103S ein TOA von Takahashi nicht eingeholt werden kann, wäre dieser Refraktor ebenfalls ein sehr schönes
Teleskop für die visuelle Beobachtung, und dann sollte auf die OAZ-Position Rücksicht genommen werden.
Alle Restfehler liegen also unterhalb von PV L/6.2 bzw. einem Strehl von 0.963, bzw. der ursprüngliche Zentrierfehler von PV L/4.5 wurde auf L/20.7
korrigiert, was den Strehlwert ebenfalls sprunghaft ansteigen läßt.
Die Standard-Tests bestätigen bei genauer Betrachtung die Qualität dieses APO-Refraktors.
A102 VIXEN AX 103 S F 825 mm Refraktor als Fotomaschine
Refraktor als Fotomaschine
siehe auch: Vixen Fluorite Apochromat 102/900
In der SuW-Ausgabe vom 16.07.2010 tituliert der Bericht von Stefan Seip, einem der
renomiertesten Astrofotografen:
Quote:
Refraktor als Fotomaschine
Stefan Seip
Auf den Namen AX103S hört der neueste Refraktor des japanischen Teleskopherstellers Vixen. Aufhorchen sollten alle Astrofotografen, denn dieser Apochromat
mit 103 Millimeter Öffnung und einem Öffnungsverhältnis von 8,0 ist als Fotomaschine konzipiert.
Damit wird ganz deutlich gemacht, daß dieser äußerst farbreine Voll-APO eigentlich für die Astrofotografie konzipiert worden ist, obwohl die opt. Daten
ebenso die Kriterien eines sehr farbreinen Apochromaten erfüllen würden. Bis zu einem Bildwinkel von 2° , bzw. Verkippung von 1.0° bzw. 28.8 mm Bild-
feld-Durchmesser ist dieses System frei von Vignettierung. In den Händen eines Stefan Seip dürften damit brilliante Aufnahmen entstehen. Vielleicht finde
ich noch welche im WEB.
Große Unterschiede bestehen bei der Beurteilung von fotografischen gegenüber visuell genutzten Systemen. Bei den fotografischen Systemen sollte die Abbildung der
Sternpünktchen bis in die Ecken des Kamera-Chips möglichst klein und rund sein bis zu einer Größe von 4-3 Mikron. Dabei "verschmieren" sich während einer Aufnahme-
Zeit von 10 Minuten seeingbedingt z.B. ein eventuell vorhandener Astigmatismus, sodaß am Ende die eigentlich kreuzförmige Abbildung eines Sterns bei Astigmatismus
das Seeing dies zu einem runden Punkt werden läßt. Eine eventuell vorhandene Über- oder Unterkorrektur verlagert einen Teil der Lichtenergie in den ersten
Beugungsring (was im übrigen bei obstruierten RC-Systemen ohnehin passiert) und "bläst" lediglich den Durchmesser des Sternpünktchen etwas auf, nur wird das
in den seltensten Fällen von einem Astrofotografen nachgemessen. In der Summe kommen bei einer "Fotomaschine" selbst bei einem Strehl von ca. 0.50 immer noch
gute Bilder heraus, weil die Nachvergrößerung durch Okulare entfällt. Der Strehlwert als Kriterium für eine gute "Fotomaschine" verliert deshalb an Bedeutung, weil
dieser Wert immer nur auf der opt. Achse ermittelt wird und nie im Bild-Feld. Dort wird die Qualität allenfalls über Spot-Diagramme nachgewiesen, aber nie über
die ohnehin variablen Strehl-Werte, je nach Einfalls-Winkel. Zumindest wird unten der Versuch gemacht, die u.a. strehlmäßig zu erfassen.
Anders ist die Situation bei visuell genutzten Teleskopen: Dieser Refraktor liefert für den visuellen Beobachter sehr gute Strehl-Werte auf der Achse ab und verfügt
über die Farbreinheit eines Super-APO's. Ähnlich wie der TOA von Takahashi läßt sich dieses System über die erste Linse perfekt zentrieren. Dazu sind - aus gutem
Grund übrigens - die sechs Zentrierschrauben hinter einem Ring versteckt. Am Stern ist der Versuch einer Zentrierung zu ungenau. Hier wird folgende etwas
umständliche Zentrier-Möglichkeit erwähnt: Zit: "... mit Hilfe seines Interferometers zentrieren lassen müssen (vorher im grünen Licht nur um beugungsbegrenzt,
nun irgendwo bei 0.95 (genauere Zahlen folgen sicher noch in einem Bericht" Zit. Ende. Eine Zentrierung über einen Interferometer stelle ich mir nicht nur sehr
umständlich vor, sie müßte genaugenommen mit einem Twyman-Green Interferometer exakt auf der Achse erfolgen und verlangt die wiederkehrende Nachzentrierung
des Teleskopes vor dem Planspiegel. Mit einem künstlichen Stern auf der opt. Achse viel zeitsparender mit dem gleichen Ergebnis.
Über die Zentrierschrauben der ersten Linse lassen sich also tatsächlich Coma und sogar Astigmatismus beseitigen. Man wird bei einem fotografischen System also keine
ausufernde "Fachdiskussion" lostreten müssen. Es reicht völlig, wenn man ein paar beeindruckende Fotos abliefert. Dazu sind allerdings die wortgewaltigen "Strategen"
selten in der Lage.
Was die Spotdiagramme auf der linken Bildhälfte, das wären meine Artificial Sky Aufnahmen unter Höchstvergrößerung (f/2 in mm) der Gegenbeweis auf der rechten Bildhälfte. Und damit wird offenkundig, daß dieses System im Feld bis zu einem Durchmesser von 30 mm feine Sternpünktchen abliefern muß. Die Lichtquelle mit den
3-5 Mikron großen Pinholes wird aus der opt. Achse in Schritten von 10, 20, und 30 mm versetzt, ohne dabei das Teleskop selbst zu bewegen. Eine Lichtquelle mit
Abstand 15 mm wird auf der gegenüberliegenden Seite abgebildet. Die dadurch entstehenden Restfehler, Astigmatismus und Coma, sind fotografisch kaum wahrzu-
nehmen. Zu den Spotdiagrammen links hat dieser Test also eine gute Entsprechung. Nicht überprüft habe ich, ob es signifikante Auswirkungen gibt, wenn man die
Position der 4. Linse im Okular-Auszug bewegt. Möglicherweise läßt sich der Öffnungsfehler auch über den Abstand der 1. Linse beeinflussen. Für derartige Unter-
suchungen liegt hier noch ein drittes derartiges Teleskop. Im Falle des TS Flat 2, der eine sehr gute Bildqualität außerhalb der opt. Achse erzeugt bei vielen
Refraktoren, ist die richtige Position im Strahlengang erforderlich. Nach dieser Logik müßte es im Falle des AX 103 S auch eine optimale Position für die 4. Linse geben.
Spätestens beim Foucault-Test fällt auf, daß dieser APO die Farbreinheit eines Super-APO's hat und einen äußerst geringen Gaußfehler. Das ist der farbabhängige
Öffnungsfehler. Rot reagiert unterkorrigiert, Grün ist perfekt und Blau überkorrigiert. Bei diesem Refraktor liegt eine ganz schwache Unterkorrektur über dem System,
bei der ich noch nicht weiß, ob sie über den Linsenabstand der 1. oder 4. Linse beeinflußt werden kann. Wenn man die Systemdaten in ZEMAX einspielen könnte, wüßte
man das am schnellsten. Das Foucault-Bild des Vixen Fluorite Apochromat 102/900 - FL102S zum Vergleich.
Den Farblängsfehler dieses Refraktors habe ich auf zwei Arten ermittelt: Der obere RC_Indexwert entstand über eine Differenzmessung mit Hilfe einer digitalen Meßuhr
0.001, der untere RC_Indexwert über die Interferogramme, bei auf Grün fokussiertem System. Die Abweichung der farbigen Interferogramme (Power) läßt sich auf die Schnittweiten-Differenz der Spektralfarben zurückrechnen. In der Regel liefert das zweite Verfahren die "besseren" Ergebnisse ab, was diesmal nicht zutraf. Man darf
aber nicht vergessen, daß die "Unschärfe" im Mikron-Bereich zunimmt.
Auf der Basis dieser Farb-IGramme entstand also der obere zurückgerechnete RC_Index-Wert. Die APO-Definition von Thomas Back wäre für dieses Teleskop
erfüllt. Der Strehlwert ist selbst bei Rot sehr hoch. http://www.astro-foren.de/showthread.php?t=7720 Eine ideale Bedingung für die H-alpha Fotografie. Der
Gaußfehler spielt im Bereich von unter PV L/8, was man den Foucault-Bildern sofort ansehen kann.
Zwischen dem IST-Wert und dem Soll-Wert des Interferogrammes in der Hauptfarbe Grün bei 546.1 nm wave = e-Linie ist also kein großer Unterschied mehr.
Die Rest-Fehler sind also weder visuell und schon gar nicht fotografisch wahrnehmbar.
Die PSF-Darstellung (point spread function = Energieverteilung) liefert ein nahezu perfektes Bild ab.
ebenso die Kontrast-Übertragungs-Funktion.
Wer ein System optisch vermißt, tut dies vornehmlich auf der opt. Achse. Damit bleibt das für die Fotografie wichtige Bild-Feld zunächst unberücksichtigt.
Aus diesem Grund verkippe ich den Refraktor in 0.2°-Schritten vor dem Planspiegel, um die Auswirkung auf die Abbildung im Feld untersuchen zu können.
Diese zweite Methode liefert nicht ganz deckungsgleiche Ergebnisse ab, wie der Versatz der Lichtquelle im Fokus eines Systems. Trotzdem sind bei diesem
Test mehrere Aspekte interessant:
- An der Farbsituation beim Foucault-Test ändert sich nichts - ein Farbquerfehler kann also weitestgehend ausgeschlossen werden.
- die Vignettierung setzt spät bei einem Kippwinkel zwischen 1.0° bis 1.2° ein: Das ist die seitliche Abschattung rechts.
- wie bei allen Refraktor-Systemen nimmt Astigmatismus und Achskoma im Feld zu, wie man an den Interferogrammen sieht.
- die punktförmige Abbildung im Feld wird also überlagert von Astigmatismus und es entstehen kleine Kreuze.
- seeing-bedingt wird dieser Sachverhalt "verschmiert" über eine 10-minütige Aufnahmedauer und stört die prinzipiell runde Sternabbildung nicht.
- Dieser APO ist gleichermaßen eine Fotomaschine wie ein visuelles Highlight und preislich ansprechend.
Dieser Refraktor dürfte ca. 2 Jahre auf dem Markt sein, sodaß es vermutlich jede Menge anderer Berichte dazu gibt.
http://www.astrophotoclub.com/seiun/sankou.htm
http://imageshack.us/f/191/110507m101.jpg/
Vixen AX103S Optical Tube Assembly
http://www.skypoint.it/ddl/allegati/AP-4034.pdf
http://www.vixenoptics.com/refractors/ax103.html
http://www.teleskop- express.de/shop/product_info.php/info/p2827_Vixen-103-825mm-Triplet-Vollapo-mit-Bildfeld-Ebnung---dual-Auszu.html
http://www.cloudynights.com/ubbthreads/showflat.php/Cat/0/Number/3007617/Main/3003413 --------------------------------------
Lieber Gerrit,
Wie lange ich auf bestimmte Teleskope warten muß, hängt manchmal von seltsamen Zufällen ab. In diesem Fall wurden mir gleich
drei dieser Teleskope in die Hand gespielt, an denen ich meinen "Forscherdrang" ausleben konnte. Nun bin ich bekanntermaßen
- leider - kein Astrofotograf, weshalb mir bestimmte Feinheiten, wie das Nyquist-Theorem nur aus dem WEB bekannt sind.
Vor ca. 30 Jahren war man mit einem Sternpünktchen-Durchmesser von 30 Mikron noch voll zufrieden. Die von mir gebaute
Newton+Korrektor Kamera mit hyperbolischen Flächen auf Hauptspiegel und letzter Korrektorfläche brachte einen Durchmesser
von 10 Mikron. Heutige Kameras haben noch kleinere Durchmesser der Sternscheibchen, aktuelle Beispiele fehlen mir derzeit.
Dem gegenüber stehen Astro-Aufnahmen gängiger RC-Systeme, die über eine deutliche Obstruktion verfügte. Als das folgende
Bild entstand, hatte das System noch eine deutliche Achskoma, mein typisches Bild beim Artificial Sky Test, siehe Bild weiter oben,
war noch überhaupt nicht zu erkennen, nach der Zentrierung aber schon. Der Lösung des Rätsels versuchte ich in dem folgenden
Beitrag näher zu kommen: http://www.astro-foren.de/showthread.php?p=54906#post54906
Siehe besonders: http://rohr.aiax.de/@SV_D.png
Da ich weiß aus diesen Vergleichen, daß selbst ein Strehlwert auf der Achse von ca. 0.50 hauptsächlich wegen Überkorrektur
und Astigmatismus im Bereich PV L/3 noch zu ansprechenden Bildern führt, braucht man für die Beurteilung von "Foto-Maschinen"
offenbar andere Kriterien. Und die müßten nach meiner Vorstellung etwa so aussehen:
- Mich würde zuallererst der Sternscheiben-Durchmesser in den Ecken bei lichtschwachen Sternen interessieren,
eventuell in Zusammenhang mit Doppelsternen, deren Abstände man kennt, der Pixelgröße in Mikron etc.
- zweitens wüßte ich gerne den Unterschied zwischen obstruierten RC-Systemen und Refraktoren am konkreten Astro-Foto
hinsichtlich des Sternscheibchen-Durchmesser. Also die Frage, um wieviel "bläst" die Obstruktion das Sternscheibchen auf.
Theoretisch läßt sich das zwar berechnen, die Praxis ist mir aber lieber.
- drittens scheinen mir lediglich die systembedingte Koma eines Newtons oder ein Refraktor ohne Flattner einen größeren
Einfluss auf die Abbildung zu haben, nicht so ein Zentrierfehler, wie in der folgenden Aufnahme, oder ein Astigmatismus kleiner PV L/2
Viele der luftleeren Theorie-Diskussionen läßt sich nur sicher von den Astro-Fotografen selbst beantworten. Und die sind a) dünn gesäht
und haben b) nicht meine Interessen.
Astro-Fotografie
RC-Systeme: Zwischen den Stühlen - visuelle / fotografische Beurteilung
10 inch GSO RC Wieviel Strehl braucht ein Astro-Objektiv ? ATIK4000-techn.Daten
10" GSO RC - Auflösung im Feld perfekt
ATIK 4000-Auflösung und Artificial Sky Test
Wieviel Astigmatismus verträgt die Astrofotografie
LOMO APO + TS-Flattner , Refraktor: Coma+Astigm im Feld
Lieber Gerrit,
hier eine kurze Antwort:
Die Astro-Fotos sind nie von mir, sie werden mir nur zur Beurteilung geschickt. Wenn ich Glück habe, erfahre ich die Aufnahmedaten und ganz selten den Kamera-Typ bzw. deren Chip mit Pixel-Größe etc.
Meine eigenen Testbilder entstehen seit Jahren mit einer Olympus Kamera. Seit mindetens 5 Jahren eine Olympus Camedia C5050, sowie deren techn. Möglichkeiten, die exakt für meine Bedürfnisse ausgelegt sind.
Aus meinem Artificial-Sky Test kann ich unter Höchstvergrößerung (Fokus/2) die Auflösung eines Teleskopes berechnen, was in den meisten Fällen mit der
Formel übereinstimmt. Das gilt für die Darstellung auf der opt. Achse. Interessant ist aber auch die Anwendung im Feld, weil damit die Fehler eines Systems
im Feld sichtbar gemacht werden können.
Dies aber unter den gleichen Vergrößerungs-Bedingungen wie auf der Achse, und das stimmt für die Fotografie natürlich nicht. Da hilft dann nur der Vergleich
weiter, meine Bilder zu vergleichen mit Feldaufnahmen, die man mit dem gleichen Teleskop unter gleichen Fehler-Einflüssen sowohl am Himmel wie auf der opt.
Bank gewinnt. Das wiederum ist sehr, sehr selten.
Artificial Sky - Übersicht:
Artificial SkyBildfeld Test über 20 mm opt. Target/Pinhole flat
Rayleigh Funktions-Kurve, Strehlwert und Obstruktion
. . . nochmals laut vor mich hingedacht:
Mein Künstlicher Sternhimmel besteht aus Pinholes mit Durchmesser von 3-5 Mikron, sogar welche mit nur 1 Mikron, also rein physikalisch weit unter der
Pixel-Größe heutiger Kamera-Chips. (Ich habe mir das unterm Mikroskop angeschaut und vermessen) Diese Art Lichtquelle schicke ich zweimal durch eine
Optik und schaue mir in der Gesamtsumme das davon erzeugte Bild unter Höchstvergrößerung an: Also Fokus/2-fach.
Es entsteht also anders als bei einer Kamera ein nachvergrößertes Bild, und wegen der Kleinheit der Pinholes nicht nur das Maximum sondern auch noch
wunderbare Beugungsringe, deren erster sich sehr gut zur Fehlerbeurteilung taugt - eben durch die hohe Vergrößerung.
Hat ein Refraktor sphärische Aberration in Form von Über- oder Unterkorrektur, so sieht man das über einen zu deutlich ausgeprägten 1. Beugungs-Ring.
Der gleiche Effekt entsteht bei obstruierten Systemen, auch da wird Energie in die Beugungeringe verschoben, je nach Größe der Obstruktion siehe unten.
Wenn dieser Beugungsring kreuzförmig durchbrochen ist, so liegt Astigmatismus in unterschiedlicher Größe vor, abhängig davon, wie deutlich dieser Effekt
zu sehen ist.
Ist dieser BeugungsRing nicht rotations-symmetrisch, so kann man Koma erkennen, und danach auch zentrieren, auch wenn man nicht exakt auf der Achse ist.
Bei katadioptrischen Systemen muß man hingegen vorsichtig sein in der Beurteilung von Koma, die müssen exakt auf der Achse zentriert werden.
Der große Vorteil dieser aus vielen Pinholes bestehenden Lichtquelle ist der Umstand, daß ich sowohl den Pinhole-Durchmesser, wie auch den Abstand genau
kenne, und damit aus dieser Fotografie, bzw. dem Bild auf der Fotografie, die Auflösung ausrechnen kann. Allerdings ist das die Abbildung durch das
Okular hindurch, wie es auch das Auge bekommen würde. Eine direkte Fotografie derart, daß der Kamera-Chip das Bild aufnehmen würde, gibt es also nicht.
Da würde jegliche Information genauso verschwinden, wie bei der Fokal-Fotografie bei Astro-Kameras.
Wenn also die Pixelgröße um den Betrag von 8 Mikron spielt, dann würde die untere Dreiergruppe (Mitte-rechts mit 8 Mikron) kaum aufgelöst, und Fehler,
die den Bereich von 8 Mikron nicht übersteigen, ebenfalls nicht. Der Chip einer Kamera sieht also aus physikalischen Gründen Fehler nicht, die erst über die
max. Nachvergrößerung gesehen werden können. Ich bin also weit unterhalb der Diskussion um die Sättigung von Pixeln etc. bei der aktuellen Astro-
fotografie.
Ich sehe also auf der opt. Bank beim Artificial Sky Test bei bestem Seeing über die Nachvergrößerung die opt. Fehler einer Kamera, die der
Kamera-Chip nie zu sehen kriegt.
Beim dritten Vixen AX103S interessierte mich, ob der Abstand der 4. Linse im Okularauszug eine entscheidende Rolle spielt. Zunächst ist der Abstand sehr gutmütig,
aber es gäbe nach meinen Versuchen trotzdem folgende optimale Abstände:
Bei diesen Abständen ergibt sich folgender Eindruck für die Vignettierung, obere Reihe, und die daraus resultierende Abbildung beim Artificial Sky Test untere Reihe.
Bei Durchmesser 30 mm nimmt der system-bedingte Astigmatismus zu, was man sieht, wenn man den Gamma-Wert "hochzieht". Die Aufnahmen sind bei 550 nm wave
gemacht, um andere störende Farbeffekte auszuschließen.
Die hier über den Artificial Sky Test gezeigte optimale Auflösung, wird von einem Kamera-Chip in der Regel gar nicht genutzt. Zumindest meine Bilder legen diesen
Schluß nahe.
Zum 10-inch AOM RC-System hatte ich doch weiter oben ein Bild vor und nach der Zentrierung.
Dazu passend bekam ich heute zwei Roh-Bilder, die links (Ausschnitt aus der Bildmitte) den Zustand vor der Zentrierung und rechts den Zustand nach der Zentrierung
zeigen. Mal vorausgesetzt, die Aufnahmen entstanden unter exakt den gleichen Bedingungen, dan würde man rechts in den jeweils eingezeichneten gelben Rechtecken
kleinere Sterndurchmesser erkennen können, die man aber nur bemerkt, wenn man ganz genau hinschaut. Daraus schließe ich daß die Astrofotografie sehr gutmütig auf
optische Fehler reagiert.
Die Pixel-Größe nach unterer Tabelle wäre 6.05 im Quadrat. Das wäre ziemlich genau die theoretische Größe der Kamera-Auflösung bei 2 000 mm Brennweite und
0.0055 Abstand im Fokus. Für die Sternabbildung in diesem Beispiel sind aber wesentlich mehr Pixel zu sehen, auch bei engen Doppelsternen. Der Einfluß vom Seeing
läßt sich in diesem Fall nur abschätzen.
http://qhyccd.com/QHY10.html
A101 Vixen Fluorite Apochromat 102-900 / Okt. 2009
Vixen Fluorite Apochromat 102/900 __________ möglicher Nachfolger http://www.telescope-service.com/vixen/refractors/refractors.html#R102
Siehe auch
http://www.astro-foren.de/showthread.php?p=38242#post38242
http://www.astro-foren.de/showthread.php?t=6789
Es scheint ein Objektiv der älteren Bauart zu sein, weil es bei Händlern nicht mehr zu finden ist. Nachdem in einer
Reihe von Tests ein ziemlich farbreines Ergebnis herauskommt, kann man von einem guten Apochromat sprechen.
Wenn dann die Zentrierung der Linsen perfekt wäre und das Objektiv nach einer Verkürzung des Tubus ebenfalls wieder
exakt zur Tubus-Achse kollimiert worden wäre, hätte ich dieses Objektiv vermutlich nie gesehen.
Der rote Punkt markiert die Richtung des Zentrierfehlers bzw. der Achskoma mit einem Rest von max. 4% Strehlpunkten. Ohne
diesen Schönheitsfehler wäre man bei einem Strehl von 0.99 für die Hauptfarbe Grün bei 546.1 nm wave. Nun hatte der Stern-
freund probehalber diesen Refraktor auf ein 30 Meter entferntes Gitter gerichtet und festgestellt, daß sich die senkrechten
Linien nicht gleichzeitig mit dem waagrechten scharf fokussieren lassen - ein Sachverhalt, der für Astigmatismus spricht:
Astigmatismus auf der Achse entsteht über Probleme mit der Linsenfassung und wäre behebbar, ganz selten ist er direkt einge-
baut. Astigmatismus entsteht aber auch im Bild-Feld und wird bei Verkippung des Objektivs deutlich sichtbar. Jedenfalls hat
ein Objektiv dann eine stark reduzierte Abbildung. Bei richtiger Zentrierung gewinnt man im Übersichtstest einen farbreinen Eindruck.
In der Hoffnung, daß diese technischen Daten richtig sind: http://www.company7.com/orion/telescopes/vixen102fl.html
Was eine Verkippung von nur einem Grad anrichten kann, zeigt der Vergleich unter 450-facher Vergrößerung. Hier dürfte auch
der Grund für die scheinbar schlechte Abbildung zu suchen sein.
Das rote Spektrum fällt im Vergleich zu den übrigen Farben etwas nach hinten heraus - man hat Mühe, das bei hoher Ver-
größerung zu fotografieren.
Auch der Foucault Test ist ein Hinweis auf einen farbreinen APO, wobei besonders beim Lyot Test Strukturen zu erkennen sind
die die Homogenität etwas stören, in der Praxis aber keinerlei Rolle spielen.
Releativ gering fällt der Gaußfehler aus, also eine leichte Überkorrektur bei Blau und noch geringer unterkorrigiert bei Rot.
Im grünen/gelben Spektrum perfekt.
Der Farblängsfehler läßt sich zwar über die Power ermitteln, schneller kommt man aber durch Ausmessen der Schnittweiten-
Differenz zu einem sicheren Ergebnis: Grün und Blau haben die gleiche Schnittweite.
Die RC_Index-Zahl weist einen sehr farbreinen APO aus.
Das Referenz-Igramm für Gelb mit 587.6 nm wave
An der Energie-Verteilungsfunktion läßt sich die Restkoma im ersten Beugungsring erkennen
und inclusive dieser Zentrierkoma wäre man bei einem Gesamtstrehl von knapp 0.96 Strehl - ohne diesen Fehler wäre der Strehl
bei 0.99 zu suchen für 587.6 nm wave. Den Zentrierfehler ganz auf Null bringen zu wollen, bedeutet, daß man das Objektiv ganz
zerlegt, und das ist mit sehr, sehr viel Zeitaufwand verbunden. Am Himmel wird man das nie sehen.
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Es geht genaugenommen nur um 3% Strehlpunkte Coma und die Frage, wieweit sich das gegen Null bringen läßt. Im
vorliegenden Fall sind es die Hälfte, als 1.5% Strehlpunkte, das sich durchs Verdichten der entsprechenden Plättchen
erreichen läßt. Die Kunst besteht darin, welches Plättchen dafür in Frage kommt. Der Betrag dürfte bei 1-2 µ zu suchen
sein.
Bezogen auf den Anlaß, warum das Objektiv astigmatisch reagierte:
Der Beweis ist ebenfalls schnell erbracht: Auf einem Drehteller mit exakten Winkelschritten läßt sich nachvollziehen, was bei einer
Verkippung eines Objektivs im Feld passiert.
Beim Artificial Sky kommt es im Feld bei ansteigenden Achsabstand zu deutlichen Astigmatismus-Figuren mit geringer Überlagerung
von Koma. Quantitativ läßt sich das splitten über die Interferogramme: Während sich der Coma-Fehler nur gering verschlechtert,
steigt der Astigmatismus-Fehler deutlich an, also sowohl beim künstlichen Sternhimmel, wie bei den IGramm-Auswertungen. Damit
ist nachgewiesen, welche Folgen die Verkippung eines Objektivs zum Tubus hat.
In dem Zusammenhang wurde also auch der KomaBetrag um die Hälfte reduziert, deutlich zu sehen, wenn man das Interferogramm
oben mit dem folgenden vergleicht.
Ebenfalls etwas reduziert beim 1. Beugungsring
Und schließlich ein Strehlwert, mit dem man eigentlich leben können sollte.
A100 Vixen FL_Apochromat 80-640 - sehr farbrein Floet
Vixen FL_Apochromat 80/640 - sehr farbrein
Wer im "Antiquariat" auf diesen Vixen FL_Apochromat 80/640 stoßen sollte, der möge ganz beherzt zugreifen. Bei diesem kleinen APO
handelt es sich um ein sehr farbreines kleines Teleskop, wie man es auch heute noch schätzt. Für die Fotografie wäre es bei einem
kleineren Chip bis ca. 2° Bildwinkel bzw. ca. 22 mm Durchmesser durchaus gut verwendbar. Mit Zenit-Prisma nimmt die Farbreinheit
zumindest auf der opt. Bank etwas ab. Am Himmel wird man es weniger merken.
Hier das etwas in die Jahre gekommene Objektiv.
und weil nur ein Adapter fürs Zenit-Prisma vorhanden war, mußte erst ein passender Adapter gedreht werden.
Bereits der Foucault-Vergleich verrät ein etwas "farbigeres Bild" bei der Verwendung eines Prismas als Glasweg.
Der Ronchi-Test tendiert in die gleiche Richtung
Ohne Prisma eine äußerst exakte Darstellung beim Artificial Sky Test, bei dem die theoretische Auflösung sicher erreicht wird.
Dieser APO ist ein visuelles Teleskop - kann aber auch für die Fotografie eingesetzt werden, wenn man mit Airy-Scheibchen und Pixel-Größe vergleicht.
Die Defokussierung um exakt 0.1 mm führt zu einem guten sichtbaren Beugungsring, in den hinein sich die Lichtenergie verschiebt.
Im grünen Spektrum reagiert das Objektiv überkorrigiert, was vermutlich ein Abstandsproblem der beiden Linsen sein kann. Trotzdem wird man so ein
Objektiv in Ruhe lassen, weil es auch im H-alpha Spektrum viel zu beobachten gibt.
Auch ohne Auswertung kann man bereits an der Streifenform die größere Farbreinheit erkennen, wenn man das Zenit-Prisma wegläßt.
Bei 656.3 nm wave hat dieser APO sein Optimum
wie dieses Ergebnis zeigt
Die Farbreinheit würde nach heutigen Maßstäben einem "Super-APO" entsprechen.
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A099 Fluorite APO Takahashi Sky 90 - äußerst zentrier-sensibel
Takahashi Sky 90 - äußerst zentrier-sensibel
Der Hersteller selbst muß wohl gewußt haben, wie außerordentlich zentrier-sensibel diese Optik ist und hat aus diesem Grund weitere
3 Sicherungs-Schrauben für die 1. Linse eingebaut, die also von insgesamt sechs Zentrierschrauben fixiert wird - natürlich versteckt
unter der Taukappe. Das Objektiv ist zunächst für visuelle Benutzung konzipiert, kann aber unter Verwendung eines gut funktionierenden
Flattners bis zu einem Bildfeldwinkel von 3° als Astrokamera verwendet werden. Unter visuellen Gesichtspunkten würde man von einem
APO sprechen können. Genaugenommen fällt dieses Objektiv in die Kategie ED-APO mit deren Eigenart, daß das rote Spektrum für
gewöhnlich eine etwas längere Schnittweite hat, was aber wegen der "Rot-Blindheit" eines dunkeladaptierten Auges kaum ins Gewicht
fällt.
A) SKY 90 - visuelle Verwendung
Man mag sich streiten, ob es ein echter APO ist. Für die visuelle Beobachtung ergibt sich in jedem Fall ein apo-ähnlicher farbreiner Eindruck.
Als Reise-Teleskop wunderbar geeignet, und unter Verwendung des Flattners/Reducers eine Astro-Kamera mit 407 mm Fokus eine wunderbare Lösung.
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Mit dieser Dezentrierung landete dieses Objektiv bei mir - damit hatte der Besitzer keine Freude mehr an seiner Optik.
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Ein Glück, (was auch zweifelhat sein kann), daß sich unter der Taukappe eine Reihe von Zentrierschrauben verstecken, die man aber erst einmal zuordnen muß.
Die Regel heißt: Man dreht/zentriert nicht an allen Schrauben gleichzeitig, sondern muß diejenigen finden, die auch der Hersteller benutzt hatte. Während also
die 2. Linse mit nur 3 Fixier/Zentrierschrauben auskommt, gehören zur 1. Linse offenbar ganze 6 Schrauben, obwohl eigentlich 3 völlig genügen würden. Später
wurde mir der Grund ganz deutlich bewußt. Zu Beginn geht es auch um das Zentrier-Prinzip: Mit der analogen Schraube die 1. Linse gegen oder mit den Koma-
schweif schieben. Und nachdem sich dieses Prinzip sehr schnell bestätigt hatte, geht es nur noch um die Beträge, die man diese kleinen Schrauben drehen muß.
Bereits ein leises "Knacken" signalisiert, daß man die Linse bereits um 2-3 Mikron bewegt hat - gut zu sehen an den Bildern des Artificial Sky Testes, bei dem
die 3-5µ großen Sternpünktchen bei ca. 300-facher Vergrößerung untersucht werden: Erst wenn der 1. Beugungs-Ring streng konzentrisch zum eigentlichen
Maximum liegt, ist keine Achskoma mehr im Spiel, das Objektiv also dann perfekt zentriert.
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Das Objektiv wird also visuell und fotografisch genutzt. Die Standard-Tests verraten, daß bei visueller Benutzung das System etwas farbreiner reagiert, wenn man
z.B. die beiden Foucault-Bilder miteinander vergleicht: Je deutlicher die Farben getrennt erscheinen, umso weiter sind die spektralen Farbschnittpunkte vonein-
ander entfernt. Am Ronchigitter-Test kann man erkennen, daß die Foto-Version + Flattner etwas Überkorrektur zeigt, was für die Fotografie unbedeutend ist, da
es hier in erster Linie auf die Abbildung im Bildfeld ankommt. Dazu weiter unten mehr.
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Auch ohne die exakten Zahlen zeigt diese Übersicht der Farb-Interferogramme, für welche Verwendung diese Optik gebaut worden ist. Für den Bereich eines
dunkeladaptierten Auges liegt die Schnittweite (manchmal auch Backfokus genannt), sehr dicht beeinander, lediglich das kaum sichtbar ROT fällt
als deutlichste Abweichung "hinten heraus". Bei nächtlicher Benutzung wird der Farbeindruck deshalb immer besser ausfallen, als bei Tageslicht.
Als Indiz für den Farblängsfehler nimmt man das Abkippen der Streifen, nachdem man vorher für die Hauptfarbe GRÜN die Streifen möglichst waagecht
gestellt hat. Unter dieser Fokuslage kippen die Streifen entweder nach oben, weil sie eine etwas kürzere Schnittweite haben, oder sie kippen bei längerer
Schnittweite nach unten. Ohne also die genauen Beträge wissen zu müssen, läßt sich über diesen Vergleich die Farbreinheit einer Optik einschätzen.
Zugleich ist aber auch der Gaußfehler (sphärochromatische Aberration) dargestellt, der im kurzen Spektrum immer zur Überkorrektur und im längeren
Spektrum zur Unterkorrektur neigt.
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B) SKY 90 + Flattner - Verwendung als Astro-Kamera
Für diesen Fall stellt sich die Frage, an welcher optimalen Position der Reducer eingesetzt werden muß. Dies betrifft vor allen den sehr großen Bildwinkel von bis zu 3°.
Für kleinere Bildwinkel bis 2° ist die Positionierung gutmütiger. Das Maßband gibt den Abstand am Okular-Auszug an.
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Zwischen durch überprüfte ich jeweils auch die exakte Zentrierung: Das ist die erzielte Genauigkeit, mit der man am Himmel zufrieden sein müßte. Der grüne Farb-
saum bei knapp 300-facher Vergrößerung entsteht dadurch, weil der exakte Fokus zwischen Grün und Rot liegt. Nachts wird man etwas anders fokusieren.
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Zurück zur Fotografie und den Bedingungen im Bildfeld. Bis zu einem Bildfeldwinkel von 2° bildet die Optik + Flattner einwandfrei ab - man wird es auf den
Fotos später erkennen. Ab 3° entsteht Astigmatismus in einer Größe, die auf dem Foto ebenfalls nicht erkennbar ist, weil die Pixel-Größe selbst und das
"verschmierende" Seeing diesen Effekt noch nicht zeigen: Zur Abbildung eines feinen Sternes sind gewöhnlich mindestens 3x3 Pixel nötig mit einer Abmessung
von ca. 16 µ. Und genauso groß wäre die Dreiergruppe der engen Sterne jeweils auf meinen Bilder.
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Für die Fotografie ist ein Strehlwert auf der opt. Achse untergeordnet - es geht ja um die Abbildung im Bildfeld. Der Vollständigkeit halber sei trotzdem dieser Wert
angefügt. Da bei Refraktor-Optiken der Gaußfehler den Strehlwert variiert durch Über- oder UNterkorrektur, habe ich den Strehl-Wert bei 532 nm wave auf die
e-Linie = 546.1 nm wave umgerechnet. (An der oberen Interferogramm-Serie kann man einschätzen, wie deutlich das bereits zwischen 546.1 nm und 510 nm variiert.)
Bei 546.1 nm ware die sphärische Aberration (Überkorrektur) bei ca. PV L/20, also vernachlässigbar.
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Somit verbleiben als Restfehler ein unbedeutender Astigmatismus und ein Zentrier-Restfehler von unter PV L/10, und das liegt ohnehin
an der Grenze der Nachweisbarkeit. Wenn also die Zentrierung genau so erhalten bleibt beim Rückversand, dann wird der Besitzer viel
Freude daran haben, so er das Teleskop nicht gerade als Wurfgeschoss verwendt. Optiken sind manchmal seeehr sensibel.
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A098 Vixen-Celestron Fluorit 55-440mm f8 Refraktor
Vixen/Celestron Fluorit 55/440mm f/8 Refraktor - induzierter Astigmatismus ? Test-induzierter Astigmatismus Bild 02
Auch wenn manche Teleskope nur noch antiquarisch zu haben sind, finden sie wegen hoher Qualität ihre Liebhaber. So wandern diese Telekope
häufig auch zu verschiedenen Testern, bei denen nicht immer die gleichen Aussagen getroffen werden. So wird von einem berichtet, daß dieser
Fluorit APO nach seinen Messungen mit dem Bath-Interferometer einen Rest-Astigmatismus hätte. In meinem Fall kann ich diese Aussage nicht
teilen. Der von mir gefundene Wert für Rest-Astigmatismus beläuft sich auf nicht mehr wahrnehmbare PV L/15, und die kann man getrost der
"Unschärfe" des Testaufbaues zuordnen, besonders wenn die Kontrolle über den Artificial Sky Test keinerlei Astigmatismus erkennen läßt.
Überhaupt ist es "gefährlich" die Aussagen eines spezifischen Tests für bare Münze zu nehmen, wenn man nicht zugleich über eine Gegenkontrolle
die Wahrscheinlichkeit prüft, ob dies stimmt. Man kann sich nämlich herrlich über Astigmatismus streiten, ohne Gewissheit, ob dieser überhaupt
real ist, und wem er zuzuordnen ist: a) dem System, das gerade gemessen wird, b) dem Testaufbau, c) einem der Einzel-Komponenten, d) den
Einflüssen des Meß-Raumes und e) der Modalität der abschließenden Auswertung.
Wenn dann - um den Faden noch weiter zu spinnen - das Objektiv nicht exakt zum Tubus kollimiert ist, oder exakt zum Kollimations-Planspiegel,
dann mißt man genaugenommen im Bildfeld eines Refraktors, und es entstehen Restfehler, wie das unterste Bild bei einem TOA zeigt.
Schlußendlich sind das allesamt theoretische Feinheiten: Die Tauglichkeit am Himmel zählt!
Antiquarisch wird dieser Fluorit APO offenbar hier angeboten: http://www.astrolumina.de/produkte-1/gebrauchtwaren/vixen-fluorit-55-440mm-f-8-refraktor.php
Das Exemplar, das ich hier untersuchen sollte, zeichnete sich durch eine hohe Qualität und Auflösung an entsprechenden engen Doppelsternen aus, so sagt es
der erfahrene Besitzer. Ob alle diese Teleskope damals die gleich hohe Qualität hatten, wird hier nicht untersucht.
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Wer sich also für diesen APO interessiert, könnte bei diesem Händler einmal anklopfen.
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Dem Foucault-Bild mit seinen RGB-Farbauszügen kann man ansehen, daß a) dieser kleine APO (Zweilinser) sehr farbrein ist und b) der Gaußfehler bei Blau und Rot
kaum ausgeprägt erscheint. Besser sieht man das bei den Ronchi-Bildern darunter.
Wenn es um die Frage geht, ob ein Rest-Astigmatismus real ist, oder ob er mit dem Interferometer zu tun haben könnte, dann hilft als Gegentest sehr gut der
Artificial Sky Test exakt auf der opt. Achse bei Höchstvergrößerung - in diesem Fall bei 244-facher Vergrößerung. (Beim Bath-Interferometer ist der Bündel-Abstand
die kritische Größe, beim Twyman-Green Interferometer die Qualität des Teilerwürfels. Auch der kann Astigmatismus im Interferogramm erzeugen, weshalb man
einen sehr hochwertigen Teilerwürfel braucht.) Die Frage nach signifikantem Rest-Astigmatismus kann man also über den Artificial Sky Test eindeutig beantworten.
Im übernächsten Bild läßt sich nachvollziehen, wie ausgeprägt sich Astigmatismus zeigt, wenn man nicht exakt auf der opt. Achse arbeitet. Im Falle des nächsten
Bildes ist der 1. BeugungsRing im mittleren Beispiel kaum gestört: Man sieht ihm aber eine leichte waagrechte Koma an im der "S"-förmig überlagerten mittleren
Streifen. Und diese Koma taucht im 1. Beugungsring rechts in der Gegend von 14:00 Uhr wieder auf. Somit ist eine Rest-Koma von PV L/12.7 eher zu sehen als
ein Rest-Astigmatismus, der über das Interferogramm bei PV L/15 liegen würde. Der jenseits aller Wahrnehmung liegt.
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========================= induzierter Astigmatismus / Anfang ==========================
Bei großen Öffnungsverhältnissen, also f/4 und größer, wirkt sich ein Test außerhalb der optischen Achse durch heftigen Astigmatismus aus, was über
folgendes Beispiel verdeutlicht werden soll:
In der ursprünglichen Version meines Artificial Sky Testes tauchte diese Besonderheit solange nicht auf, wie ich Systeme mit f/8 bis f/20 zu testen hatte. Hier
spielt es keine Rolle, ob dieser Test exakt auf der opt. Achse arbeitet. Auffällig wird der Sachverhalt, wenn man diesen Test z.B. auf eine f/4 Sphäre anwendet,
also eine Sphäre mit 150 mm Durchmesser und 600 mm Radius, sodaß ein f/4 Lichtkegel entsteht. Das Ergebnis zeigt einen Astigmatismus in der Größe von ca.
PV L/3. Dies irritiert zunächst, wenn andere Gegentests diesen Astigmatismus nicht zeigen. In der folge führt das zu einem Umbau des Artificial Sky Testes durch
Einfügen einens kleinen 7 mm Teilerwürfels, wie im rechten Bild zu sehen. Nun ist man exakt auf der opt. Achse und der Unterschied zum vorherigen Aufbau
zeigt signifikant deutlich, woran es gelegen hat. Genau dieser Sachverhalt taucht aber auch beim Bath-Interferometer auf. Dort besteht zwischen den beiden
Bündeln ein Abstand von max 6 mm, der bei einem f/4 System ähnlich große Werte für Astigmatismus erzeugt, was aber dem unvermeidbaren Achsabstand dieses
Interferometers zugeordnet werden muß. Wenn also einer nicht genau auf diesen Achsabstand achtet, der in manchen Fällen auch noch größer ist, dann darf
er sich nicht wundern, wenn selbst bei einem f/8 System, wie bei diesem Fluorit-APO, noch Astigmatismus-Effekte zu sehen sind, die mit dem APO nichts zu tun
haben. Der Gegentest wäre also in diesem Fall der Artificial Sky Test exakt auf der opt. Achse.
Über die R/4 Referenz-Sphäre mit einem f/4 Lichtkegel entstand nach dem Umbau wieder eine exakte Abbildung meines ca. 2 mm großen Test-Bildes, das über
den 7 mm Teilerwürfel auf die opt. Achse gebracht wird. Dieser ist überdies auch klein genug, sodaß der zusätzliche Glasweg keine nennenswerte Veränderung
im sekundären Spektrum einer Refraktor-Optik erzeugt. Mit dem Einsatz von Teilerwürfeln gehe ich entsprechend vorsichtig um.
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==============================induzierter Astigmatismus / Ende ================================
Dieser Vixen/Celestron Fluorit 55/440mm f/8 Refraktor liegt mit seinem Gesamt-Restfehler bei ca. 0.99 Strehl und bei PV L/7.8. Auch wenn alle Teilfehler jenseits aller Wahr-
nehmung liegen, kann man sie trotzdem differenziert darstellen. Das folgende Bild zeigt die drei FehlerTypen von Astigmatismus, Koma und Spherical bei 532 nm wave = grüner
Laser.
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Interferogramme unterliegen den üblichen Störungen und sind auch nicht so linien-scharf, wie man sich das bei der Auswertung wünschen würde. Entsprechend "hart" tut sich
auch die "Fringe Auto Tracing"-Routine, die sich in solchen Fällen immer etwas "verläuft", weshalb man so ein Streifenbild immer ein klein wenig nacharbeiten muß. In Fall von
AtmosFringe von Massimo Riccardi könnte man die Punktabstände noch feiner einstellen, was aber die Genauigkeit der Auswertung nur unwesentlich beeinflußt. Man muß sich
auch klar darüber sein, daß man bei ein und demselben Interferogramm auch eine leichte Streuung auf der 3. Stelle des ausgeworfenen Strehlwertes bekommt.
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Die Wellenfront-Darstellung, wie oben schon gezeigt . . .
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Die Energie-Verteilung, bei der man als einzige Restfehler nur die Rest-Koma in der Größe von PV L/12.7 sieht
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. . . und schließlich die differenzierte Rest-Fehler-Darstellung. In der Summe ein farbreiner, hochwertiger Fluorit APO, der damals von
Vixen für Celestron gefertigt wurde, und seinem Besitzer viel Freude gebracht hat: Ein erfahrener Beobachter am Sternhimmel.
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Koma und Astigmatismus im Bildfeld einer Refraktor-Optik
eine ganz andere Art von Verkippung führt zu folgendem Ergebnis. Im Feld eines Refraktors kommt es zu einer Mischung aus Astigmatismus + Koma. In einem Fall ist es
anteilig mehr Koma, im anderen Fall mehr Astigmatismus. Dadurch kann man durch Verkippung eines Objektivs eine bestimmte Fehlergröße gegeneinander ausspielen.
Würde man im Umkehrschluß ein Objektiv nicht genau vor dem Autokollimations-Planspiegel kollimieren, dann bekommt man genau die Fehler, die das Objektiv
im Bild-Feld hat: Auch dann stimmen die Ergebnisse nicht.
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sowie http://www.astro-foren.de/showthread.php?12674-Ungleiche-Zwillinge-Meade-ACF-10-quot&p=53532
A097 Fluorite APOs im Vergleich (Vixen Takahashi)
Fluorite APO im Vergleich
Sie sind sich fast zum Verwechseln ähnlich, am Himmel wird man kaum einen Unterschied be-
merken, wenngleich man optisch sehr wohl noch Unterschiede feststellen kann: Der Vixen hätte
eine Öffnungszahl von genau 8, der Takahashi dagegen 8.33. Damit fällt beim Takahashi die
Schärfentiefe geringfügig besser aus, was prinzipiell die Farbsituation verbessert. Beim Vixen APO
wäre der Schnittweiten-Abstand von Grün zu Rot 31 µ, beim Takahashi 49 µ. Entscheidender in
diesem Fall ist die Verteilung der Farbschnittweiten: Weil beim Tak das Rot im Vergleich zu den
drei anderen Farben weiter hinten liegt, fällt es im Sterntest ein wenig besser auf z.B. extrafokal
im grün-gelb-Saum. Was aber über den Teilerwürfel beim Sterntest beeinflusst wird. Auf einen
Achs-Versatz beim Testen reagiert der Takahashi deutlich empfindlicher, wie der Stern- und
Foucault-Test zeigt. Aber auch der Vixen APO zeigt bereits ansatzweise Vignettierung beim Stern-
test: Die Lichtquelle liegt 3mm unterhalb der opt. Achse.
Aus Gründen, die ich nicht näher untersucht habe, reagierte der Tak empfindlicher darauf, ob man exakt auf
der Achse testet oder nicht: In diesem Fall sind die defokussierten Sternscheibchen nicht mehr ganz rund.
Um diesen Effekt auszuschließen, kann man mit einem Teilerwürfel exakt auf der Achse den Sterntest durch-
führen, allerdings mit dem Nachteil, daß mit dem Glasweg von ca. 20 mm eine Verschiebung des sekundären
Spektrums entsteht. (Weshalb ein Vergleich ohne diesen Strahlenteiler stattfand.)
Vermutlich über die Vignettierung wird der beim Vixen erkennbare dunkle Rand ganz links abgeschnitten, sodaß
ein unmerklich hellerer Eindruck entsteht.
Die Aufnahmen am künstlichen Sternhimmel zeigen so gut wie keinen Unterschied. Auch hinsichtlich der Zahlen-
Werte, die man am Himmel kaum ermitteln kann - vielleicht bei optimalen Sichtbedingungen.
In beiden Fällen steht man vor der Frage, wieviel an Coma bzw. Zentrierfehler über das Setup eingeführt wird.
Zieht man die Coma ab, die unter einem Strehl-Prozentpunkt bleibt, dann erhält man identische Strehlwerte.
Trotzdem ein Bereich, in dem es sich wirklich nicht zu streiten lohnt, weil es an der Grenze der Meßgenauigkeit liegt. Damit liegen beide kleinen Apochrtomaten in der Praxis gleichauf.
A096 LOMO Super APO 80-480 im Feld
LOMO Super APO 80/480 im Feld siehe auch LOMO Super APO Triplet 80/480 + TS-Flattner
Der Super APO von LOMO ist sehr farbrein, bezieht man das Attribut "Super" auf die Farbreinheit. Zumindest der Farblängsfehler ist minimal.
Da aber für die Astrofotografen besonders das Bildfeld wichtig ist, wäre die Situation dort ebenfalls interessant mit der Frage, braucht man
einen Flattner bzw. Feld-Korrektor oder nicht. Zusammen mit den Einflüssen von Seeing bei Langzeit-Belichtungen sollte ein Felddurchmesser
von ca. 20 mm noch brauchbare Bilder abliefern, wenngleich bei einem Bildwinkel von 2x0.6° = ca. 10 mm Astigmatismus als Fehler im Feld
zunehmend deutlicher zu sehen ist - allerdings erst einmal im Labor, bei 10 min. Belichtungszeit könnte man davon nichts sehen in der Praxis.
Hinsichtlich der opt. Daten ist dieses 480 mm System in einem Bereich, in dem viele schöne Feldaufnahmen entstanden sind. Das System wäre also noch
klein und handlich für eine Astro-Kamera. Eine Serien-Nummer zur Identifikation findet man bei LOMO immer, bei China-Produkten nie.
Eine Rest-Chromasie-Indexzahl von 0.1908 erreichen nicht viele Apochromaten, weshalb der Begriff "Super APO" durchaus berechtigt ist.
Die sichelförmige Farbverteilung, blau links außen und rechts innen, gelb umgekehrt, zeigt die typische Farbverteilung eines Apochromaten und ist ein Hinweis, daß
der Gaußfehler ähnlich groß wie der Farblängsfehler ist. Einen signifikanten Öffnungsfehler hat das System nicht, was einen hohen Strehlwert auf der opt. Achse
erwarten läßt. Anmerkung zum folgenden Bild: Aus Platzgründen sind die intra-/extrafokalen Sternscheibchen verkleinert, nicht jedoch das Fokus-Bild mit der
Orginalauflösung von 1280 x 960 Pixel. Damit läßt sich die Abbildung meiner 20 Mikron großen Pinhole ebenfalls zeigen. Die Testanordnung in Autokollimation, sog.
Doppelpaß, verdoppelt die rechnerische Vergrößerung. Beim Artificial Sky Test weiter unten sind die Pinholes 3-5 Mikron im Durchmesser bei einer max. Vergrößerung
von Brennweite/2. Das zeigt opt. Fehler in aller Deutlichkeit.
Das bei 532 nm wave erstellt erste Interferogramm unterstreicht die Qualität.
Dazu die Wellenfront-Darstellung
Die EnergieVerteilung Point Spread Function genannt
Die Modulations Transfer Function aus der sich nicht, wie behauptet, der Bildfeldradius ermitteln läßt
und schließlich das Strehlergebnis, das für eine Feld-Untersuchung von eher untergeordneter Bedeutung ist
Die theoretische Auflösung liegt bei 1.73" arcsec. Über die Fotografie kommt man auf den gleichen Wert, wenn man aus der Dreiergruppe
über die Tangensfunktion bei 4 Mikron die Auflösung bestimmt. Also inv tan(0.004/480)
Deutlich wird bei dieser Übersicht die Überkorrektur bei Blau und die Unterkorrektur bei Rot. Dieser Umstand variiert bei den verschiedenen Herstellern.
Aus diesen Werten kann man den Poly-Strehl für das visuelle Spektrum auf der opt. Achse berechnen. Die Situation im Feld ist erheblich komplizierter,
wobei dort weniger ein hoher Strehl interessiert.
Für die visuelle Nutzung eines derartigen Objektivs ist die Abbildung auf der Achse wichtig und damit zusammenhängend eine möglichst hohe Nachvergrößerung des Bildes
im Fokus. Bei fotografischer Nutzung entfällt eine Nachvergrößerung, die Pixel-Größe der Kamera und das Seeing über 10 min. Belichtungszeit reduzieren die mögliche
Auflösung durchaus um den Faktor 3 und mehr und machen eine Reihe von Fehlern einfach unsichtbar. Wenn also Wert auf perfekte Abbildung im Bildfeld gelegt wird, der
sollte sich mit dem TS FLAT 2 mit dem richtigen Fokus-Abstand anfreunden.
A095 LOMO Super APO Triplet 80-480uTS-Flattner
LOMO APO + TS-Flattner
Zusammenfassend kann man soviel sagen, daß der TS-Flattner im Falle dieses LOMO APO's 80/480 mm bis 20 mm Felddurchmesser eine
hervorragende Feldkorrektur bewirkt, also eine Abbildung, die etwa ähnlich gut ist, wie auf der Achse selbst. Die Farbreinheit hingegen
läßt etwas nach, sodaß farblich aus dem SUPER APO (siehe Aufschrift) ein Halb-APO wird. Für die Astro-Fotografen jedoch zählt das erste
Ergebnis.
Ganz entscheidend für die Aussage aber ist, daß man den richtigen Abstand des Flattners zum vorderen APO-Objektiv wählt. In unserem
Fall 38.6 mm zur festen Kante des Okular-Auszuges. Bei einem größeren Abstand hätte man bei 20 mm Felddurchmesser Astigmatismus
hinzunehmen, der aber bei der Fotografie in einer gewissen Größenordnung toleriert werden kann.
Thomas nannte diese Optik scherzhaft eine "Scherbe". Und das ist sie ganz und gar nicht. Auf der opt. Achse hat man es mit einem sehr farbreinen
APO zu tun, sodaß der Begriff "Super-APO" durchaus seine Berechtigung hat. Kommt hingegen der TS-Flattner ins Spiel, leidet in erster Linie die
Farbreinheit in Form eines größeren Farblängsfehlers. Der große Gewinn hingegen ist die ganz ausgezeichnete Feldkorrektur - wenn der richtige
Abstand eingehalten wurde.
Im Inneren wurde als kleiner Schönheitsfehler die schwarze Velourfolie etwas unfachmännisch verklebt, sodaß sie beim ersten Durchblick zunächst
störend ins Auge fiel. Auf diese Art zerlegt man den APO und repariert den Störenfried. Der zwei Zoll TS-Flattner wird okularseitig in den 2-inch
Auszug geschoben, gefolgt von der 1 1/4 Zoll Reduzierhülse, die auf das Flattnergewinde (am oberen Ende) aufgeschraubt wird. Da der optimale
Abstand zum vorderen Objektiv festgelegt ist, muß man den Kamera-Chip an die Fokuslage dieses Systems anpassen.
Zu meiner großen Verblüffung reagiert dieser LOMO APO bei 20 mm Felddurchmesser mit sehr viel Koma+Astigmatismus. Und ebenso verblüffend, wie dieser
TS-Flattner mit dieser Situation fertig wird. Bei 240-facher Vergrößerung entstehen ohne diesen Flattner ganz wilde Zerstreuungs-Figuren, wärend mit
Flattner die Abbildung bis auf einen verschwindend kleinen Betrag von Astigmatismus das Bild völlig saniert. Es bleibt ein Rest von 3-eckigem Astigmatismus
übrig, der selbst visuell nicht wahrnehmbar ist.
In diesem Zusammenhang war die Frage des richtigen Abstandes sehr bedeutsam. Solange das System APO+Flattner nicht den richtigen Abstand hat, hätte
man bei 20 mm Bildfelddurchmesser einen noch gut wahrnehmbaren Astigmatismus, der allmählich verschwindet, wenn man sich dem optimalen Abstand
nähert: Hier sind es 38.6 mm. Bei einer Verwendung des Flattners mit anderen Refraktoren sollte man also versuchen, ebenfalls das Optimum zu finden:
In meinem Fall stelle ich den künstlichen Sternhimmel zunächst auf die Mitte, versetze diesen anschließend um 10 mm mit einer Mikrometerschraube, und
betrachte mir mit einem 2 mm Okular die Situation. Ist Astigmatismus zu erkennen, verändert man den Abstand zum Objektiv bis auch im Feld die Abbildung
perfekt ist - in diesem Fall war es so!
Untersucht man die Farbsituation, dann zeigt bereits der Foucaulttest den Unterschied ohne bzw. mit Flattner. Die Farbverteilung ohne Flattner zeigt typischerweise
die APO-Situation, bei der der Gaußfehler den Farblängsfehler dominiert, wie bei hochwertigen APO's immer. Rechts daneben die Situation, wie sie bei Halb-APO's
typisch ist. Jetzt ist es der Farblängsfehler, der die Spektralfarben stärker in zwei Hälften teilt, was damit zusammenhängt, daß die Abstände der Farbschnittweiten
etwa um den Faktor 7 größer geworden sind. Interessanterweise korrigierte dieser Flattner auch noch einen Koma-Restfehler, weshalb ich die Position des Flattners
zum opt. Tubus markiert habe.
Der Sternscheibchen-Test läßt sogar vermuten, daß durch den Flattner die Farbkorrektur besser geworden sei. Das läßt sich aber über weitere Tests eindeutig
widerlegen.
Zunächst die Schärfen-Tiefen und die RC-Indexzahl, die in diesem Fall für eine Unterscheidung völlig ausreichend ist. Weshalb auf eine Strehl-Darstellung
verzichtet wurde.
Ohne also die einzelnen IGramme auswerten zu müssen, kann man auch hier den Sachverhalt gut klären. Der Gaußfehler: also die Überkorrektur bei Blau
und die Unterkorrektur bei Rot, läßt sich gut erkennen. Da der Faarblängsfehler klein ist, kippen die Streifen kaum erkennbar nach oben bzw. nach unten.
Dies also zur oberen Reihe, die die Situation des APO's ohne den Flattner zeigt.
Anders dagegen die untere Reihe, die jetzt unter dem farblichen Einfluß des Flattners steht: Nun fällt die Verkippung der Streifen nach oben bei Blau
(steht für kürzere Schnittweite) und die Verkippung nach unten (steht für längere Schnittweite) sehr viel stärker ins Gewicht, und der Gaußfehler
ist fast nicht mehr erkennbar, wenn man nicht gerade auf jede einzelne Farbe fokussiert. In beiden Fällen wurde auf Grün = e-Linie = 546.1 nm wave
fokussiert, was ein Benutzer in der Regel genau so macht.
Ohne Flattner ein für LOMO bei 546.1 nm wave fast schon selbstverändliches Ergebnis mit den Restfehler unter 1% Strehlpunkte, wie das Summenbild der Wellenfront-
Deformation zeigt. Fast identisch bei der gleichen Farbe das Strehlergebnis mit dem TS-Flattner, der Einfluß auf die Wellenfront-Deformation ist vergleichsweise gering.
Den TS-Flattner kriegt man hier: http://www.teleskop- express.de/shop/product_info.php/language/en/info/p1010_Universelle-Bildfeldebnung-fuer-Refraktoren-von-f-5-bis-f-8.html
Der LOMO-APO könnte hier gekauft worden sein: http://www.apmamerica.com/index.php? main_page=product_info&cPath=1_3&products_id=40
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Stets zu Diensten!
Habe also gerade mal die Abstände vermessen:
01. Der Primär-Fokus des LOMO-APO's liegt mit 162.2 mm hinter bzw. vor der feststehenden OAZ-Kante. Der bewegliche Zylinder kann bündig in den
___festen Zylinder eingeschoben werden.
02. Setzt man den Flattner in den beweglichen OAZ-Zylinder mit Innendurchmesser 2 inch bzw. 50.8 mm ein, so darf lediglich das Gewinde zu sehen
___sein, die Stirnseite davor ist bündig mit dem beweglichen Zylinder.
03. Die Stirnseite des bewegl. OAZ-Zylinder hat zum festen Zylinder einen Abstand von 38.60 mm und ist für dieses System in seiner opt. Position.
04. In dieser Position wäre der Abstand APO+Flattner (gemessen von der letzten Stirnseite) zum Fokus selbst 115.5 mm. Addiert man die 38.6 mm
___hinzu, dann käme man auf 154.1 mm, und das bedeutet, daß der Flattner den Fokuspunkt um 8.1 mm verkürzt. Der Flattner selbst ist schwach negativ.
Beim Versuch, die Wirkung des Flattners auf das 20 mm Durchmesser Feld eines 10" TAL Klevzow zu untersuchen, ergibt sich, daß ein größerer Abstand
des Flattners vom eigentlichen Fokus das Ergebnis im Feld verbessert - allerdings nicht in der verblüffenden Art wie bei diesem LOMO APO.
Optisch ist es logisch, daß der Flattnerabstand größer sein muß, wenn er Bildfeldfehler gut korrigieren soll, weil ein größerer Teil der Flattnerfläche
zur Wirkung kommt.
Quote:
OK, damit ich das auch richtig verstehe. Du hast also den Flattener an den T2-Adapter geschraubt und diesen dann bis Anschlag in den OAZ geschoben. Dann hast Du so lange gemessen, bis sich das beste Bild einstellte und das ergab dann die 38,6mm am Okularauszug ?
Viel einfacher Thomas,
auf unterem Foto sieht man rechts, also Kamera-seitig ein Gewinde, das in Richtung Kamera zeigt. Der Außendurchmesser hat diesen 2-inch
Durchmesser und paßt daher in den 2" OAZ vom LOMO APO. Damit die Sache einfacher wird, habe ich diesen gesamten Flattner so in den
OAZ geschoben, daß nur noch das Gewinde selbst herausschaut. Muß ja auch, weil man darauf z.B. die Reduzierhülse aufschraubt. Irgendwelche
weitere Hülsen habe ich deshalb nicht verwendet. Man muß also nur von diesem Kameraseitigen Gewinde weiter denken.
Eine Toleranz von 1 mm bei der Flattner Position dürfte reichen.
Ich habe ja nichts anderes gemacht, als den Flattner einzusetzen und den OAZ ganz auszufahren. Da hatte ich bei Durchmesser 20 mm noch
Astigmatismus+Koma. Weil es aber bei solchen Systemen oft einen optimalen Punkt gibt, habe ich OAZ+Flattner nach innen in Richtung Objektiv
verschoben, worauf das Bild immer besser wurde. Bei 38.62 mm (Meßfehler eingeschlossen) erschien mir das Optimum zu liegen.
Natürlich hätte ich abweichende Abstände und ihre Wirkung fotografieren können - in diesem Fall habe ich meinen Spieltrieb gebremst.
(Wenn Du mir etwas Zeit gibst, hole ich das nach)
Quote:
Würde also bedeuten, ich muß mir eine speziell auf die dann entsprechende Länge angefertigte 2"-Verlängerungshülse machen lassen, damit ich in Fokus bin und gleichzeitig die 38,6mm einhalte. Prima ! Und wer macht mir sowas ?
Wenn Du das Flattner-Gewinde angibst und weißt, wie der Kamera-Adapter aussehen soll, bzw. weißt wie weit es von der vorderen Kamera-Kante bis zum Chip ist,
dann dreht Dir das jeder Feinmechaniker. Und der Rest geht wieder über den OAZ. Im schlimmsten Fall kann man das sogar variabel herstellen. Du müßtest also die
Daten Deiner Kamera haben. Für den Flattner müßte es eigentlich Anschlußstücke geben, die aufs Gewinde passen, wie die Reduzierhülse auch.
Hallo Johann,
wenn für ein bestimmtes Refraktor-System der opt. Flattnerabstand gefunden ist, dann ist es egal, von welcher Seite das Pferd aufgezäumt wird.
Hallo notoxp,
Quote:
Aber mal ehrlich: Ich finde das Ergebnis trotzdem überraschend gut für einen "Universal-Flattener". Man darf natürlich keine Wunder erwarten. Grundsätzlich sollten speziell fürs Gerät gerechnete Flattener hier im Vorteil sein...
Auch ein System-Flattner hat eine optimale Position im System, wenn er richtig funktionieren soll. Im übrigend ist nur ausgesagt, daß LOMO APO + TS-Flattner
ein gutes Gespann sind. Bei einer anderen Kombination muß man das erneut prüfen. Im Fall des TAL Klevzow 10 inch ist die Wirkung nicht so deutlich. Da sind
aber auch Welten dazwischen.
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Hallo,
ein Versuch, etwas zur Klärung beizutragen:
Beim 4. Bild ist ein Fokus angegeben. Das ist der Abstand von der letzten Fläche des beweglichen OAZ zum eigentlichen Fokus, wie es sich über
einen Foucault-Test ergibt. Vom Flattner schaut also nur das Gewinde heraus, die Fläche danach ist mit dem OAZ bündig. Diese bewegliche
letzte Fläche des beweglichen OAZ zum festen Teil des OAZ ist in der untersten Übersicht mit X-OAZ angegeben.
Bei den Abständen meiner Kamera - ein älteres Model - würde ich messen von der vordersten Bezugsfläche zum Chip. Mag sein, daß der noch über
eine Glasplatte etc. geschützt ist. Auf mm genau sollte der Wert schon sein.
Für den normalen Bajonett-Ansatz gibt es einen Adapter für M42, der die Verbindung zu weiteren Adaptern erleichtert. Bei anderen Adaptern
müßte man ebenfalls zur oberen Gehäusebezugsfläche die Adapter-Dicke berücksichtigen.
Und so ergibt sich hinsichtlich der oben bereits genannten Abstände folgende Situation:
Obere Reihe:
Fährt man den OAZ bis auf 65.88 mm bis zum Anschlag heraus, hilft der Flattner nicht viel. Bereits 50 mm X-OAZ und weitere 105 mm bis zum Fokus
verbessert das Bild deutlich. Der Astigmatismus ist noch deutlich erkennbar. Ab 45 mm X-OAZ und Abstand 110.3 mm zum Fokus würde schon
funktionieren, weil meine Aufnahme die Situation um 240-fach vergrößert. Siehe deswegen hier:
Untere Reihe:
Das Optimum der Abstände liegt zwischen 40.0 bis 35.0 X-OAZ und damit zum Fokus zwischen 115 und 120 mm. (Bild 4 und 5)
Unterschreitet man den optimalen Abstand auf 30 mm X-OAZ, dann hätte man bereits wieder erkennbaren Astigmatismus.
Übrigens läßt sich der Farblängsfehler schön in den Fokusbildern zeigen, weshalb die Kreuzbalken verschiedene Farben haben.
Bei 30 mm Felddurchmesser wird die Situation nur etwas deutlicher.
Wenn man also für die Kamera die richtige Hülse sucht, dann muß man in jedem Fall den Abstand der Gehäuse-Bezugsfläche zu Chip wissen.
Alles andere läßt sich leicht rechnen. Auch die Abstände sind nicht ganz so kritisch und liegen im Bereich von 5 mm.
A094 Zwei x LOMO Triplett - 80-600
LOMO Triplett - 80/600 mit Überraschung
LOMO A - MC serial XB0013; LOMO B - MC serial XB0006;
Zwei Stunden Auskühlzeit hatte ich dem Objektiv gegönnt - dann war ich neugierig, was Lomo da
fabriziert hätte. Zunächst irritierte mich ein Zentrierfehler in Form einer störenden Achs-Koma. Wenn
die waagrecht liegt, hätte man eine "S"-förmige Verformung der sonst gerad-linien Interferenz-Linien,
was beim Messen gewaltig stört. Abhilfe schafft nur, wenn man die Koma senkrecht stellt mit Kern
bei 12:00 Uhr. Der Dreilinser hatte erst einmal weitere Stunden Zeit, sich zu akklimatisieren. Vorsichts-
halber legte ich das Objektiv über Nacht waagrecht auf den Tisch - was sich sehr zum Vorteil entwickelte.
Sehr viel freundlicher schaute die Angelegenheit am nächsten Morgen aus, und nach der Vermes-
sung eines weiteren baugleichen Objektives, bewegte sich die erste "Glas-Linse" genau dorthin, wo
ich sie anfänglich vermutet hatte: Es können mehrere Gründe eine Rolle gespielt haben. Kälte und
Ölfügung haben einen zeitlichen Zentrierfehler verursacht der durch Raumtemperatur und richtige
Lagerung und etwas Zeit behebbar ist. Ein Zentrierrestfehler könnte über eine leichte Verkippung
des Objektivs kompensiert werden. Prinzipiell miß man nicht exakt auf der Achse und einige
Objektive sind in dieser Hinsicht ausgesprochen empfindsam auf diesen Sachverhalt wie ich am
Beispiel eines TAK Fluorit APO beobachten konnte. Mit einem Teilerwürfel jedoch ändert man die
Farbsituation und den Öffnungsfehler - also verzichtet man darauf, exakt auf der Achse zu
messen.
Da die Achskoma/Zentrierfehler senkrecht liegt, führt die Koma zu einer bauchigen Verformung der
Interferenz-Linien, je nach Fokuslage. Das Verblüffene dabei ist, wie massiv sich eine falsche Lagerung im
Zusammenhang mit Temperatureinflüssen auf eine Optik auswirken kann. Bei einem zweiten baugleichen
Objektiv trat dieser Effekt nämlich überhaupt nicht auf.
Die Gelegenheit nutzte ich indes, um mir über die prinzipiellen Testbilder klar zu werden, wenn es sich um
eine deutliche Koma handelt: a) beim Sterntest, b) beim Ronchi-Gittertest und schließlich c) beim Nachweis der
RotationsSymmetrie.
Zunächst kann man feststellen, daß hier ein deindeutiger APO vorliegt, weil die RC-Indexzahl zwischen 0
und 1 liegt, in diesem Fall bei 0.6511. Diese IndexZahl erhält man, wenn man das geometrische Mittel der
Abstände Blau und Rot von der Hauptfarbe Grün in Beziehung setzt zur Schärfentiefe, die eine Funktion ist
aus AiryDisk und Öffnungszahl. Bei einem Voll-APO muß die Schnittweiten-Differenz der Farbschnittweiten
innerhalb der Schärfentiefe liegen.
Eine weitere Besonderheit ergibt sich aus der geometrischen Lage der Schnittweiten. Weil in diesem Fall
die Farben Blau-Grün-Gelb näher beieinander liegen und Rot davon etwas weiter hinten liegt, wird es
zumindest bei hohen Vergrößerungen als Farbsaum intra- bzw. extrafokal wahrgenommen. Das hängt aber
sehr stark auch von der RC-Zahl ab und zugleich auch von der Größe des Gaußfehlers.
Jedenfalls ergibt sich beim Foucault-Test ein fast farbfreier Eindruck, was auch damit zu tun hat, daß der
Gaußfehler (siehe die Interferogramme weiter unten) ziemlich gering ausgefallen ist.
das blaue Spektrum ist erwartungsgemäß leicht überkorrigiert, das Optimum liegt bei der Hauptfarbe Grün,
ganz schwach überlagert von einer Restkoma, Bei Gelb beginnt bereits ganz leicht die Unterkorrektur und bei
Rot erkennt man sie ein wenig deutlicher in Form eines überlagerten "W" über den mittleren Streifen.
Obwohl das Triplett gerade mal 80 mm Öffnung hat, läßt sich die Auflösung über meinen künstlichen Doppel-
Sternhimmel sehr gut darstellen. Dieser Dreilinser erreicht in jedem Fall sein theoretisches Auflösungs-
vermögen: http://www.astro-foren.de/showthread.php?t=7874
ES ist schon einiges an Geduld nötig, bis man das Optimum aus einem solchen Objektiv herausgeholt hat.
Auf dem Interferenz-Bild ist zugleich der Idealverlauf eingezeichnet.
An der 3-D-Darstellung erkennt man die Lage der Koma: Die "S"-förmige Verzeichnung der Streifen liegt
jetzt senkrecht, sodaß die waagrechten Streifen schnurgerade werden - und nur so läßt sich der Farblängs-
sicher ausmessen.
Der Gesamtstrehl wäre bei 0.986 hervorragend, und wäre der Zentrierfehler ganz auszumerzen, dann hätte man
einen Strehl von 0.994. Das sieht man nur noch mit einer Pinhole von 5 µ unter Höchstvergrößerung von 600-fach.
Angefügt sei noch der künstliche Sternhimmel, der aus Pinholes von 3-5 µ besteht und dessen Doppelsterne
ich vor langer Zeit unter dem Mikroskop ausgemessen habe.
Zuletzt noch ein Bild vom "Doppelgänger"
Am folgenden Beispiel mit der Serien Nummer XB 0006 kann man die Ähnlichkeit bzw. Übereinstimmung mit
dem ersten Objektiv erkennen, deshalb wurde auf eine weitere Kommentierung verzichtet:
A093 LOMO Super APO 95-650
LOMO Super APO
Ausgesprochen farbrein kommt dieser Super-APO daher, und er verdient seinen Namen zu Recht:
Super-APO . Erst hinterher bekam ich die Ergebnisse der von LOMO erstellten Certifikate mitgeteilt:
Für dieses Objektiv ermittelte LOMO
LOMO ......... PV L/7.69 ....... Strehl 0.9775
Rohr ........... PV L/8.40 ....... Strehl 0.969 .........Diff 0.0085
rechnet man aus meinen Ergebnis noch die Coma heraus, weil sie aus dem Meßaufbau resultieren könnte
ergäbe das .. PV L/9.0 ......... Strehl 0.972 also ziemlich das gleiche Ergebnis wie bei LOMO
Den ersten Eindruck bekommt man über den Sterntest selbst, der bei einiger Übung eigentlich die gesamte
Situation erläutert. Noch genauer erkennt man das über sehr feine (3-5µ) Pinholes, wie sie auf meinem
artificial Sky Plättchen zu finden sind und mir die Abstände unterm Mikroskop genau bekannt sind. In diesem
Fall erkennt man abhängig von der Wellenlänge sogar die Überkorrektur im kürzeren Spektrum, die für jedes
Linsen-Objektiv gültig ist und dazu führt, daß sich ein Teil der Lichtenergie im 1. Beugungsring wieder-
findet. Und weil dieses Objektiv im Bereich 587.6 - 656.3 nm wave den höchsten Strehl hat, ist die
Abbildung nachgewiesenermaßen dort auch am besten bzw. kaum Energie im ersten BeugungsRing zu finden.
Möglicherweise ist dies sogar beabsichtigt, damit der Strehl im blauen Spektrum nicht überhand nimmt, da
er in diesem Beispiel ausschließlich wegen der Überkorrektur auf 0.888 Strehl rutscht. Eine gewisse Logik
läßt das vermuten. Im optimalen Spektrum läge dann die rechnerische Auflösung auch über der
theoretischen - und wenn es nicht gerade eine Anwendung im blauen Bereich ist, wäre das eine Super
Auflösung mit einem Gesamtstrehl von 0.983 .
In der Gegenüberstellung von Interferogrammen mit Ronchi-Bilder kann man die sphärische Aberration der der
jeweiligen Farbe einander gut zuordnen. Nur wenn die Streifen perfekt gerade sind, wäre das System ohne
sphärische Aberration.
Im Weißlicht drückt sich natürlich die Überkorrektur durch die flache Mulde in der Mitte aus, die jeder, der schon
einmal einen Spiegel parabolisiert hat, sehr gut kennt. Bei Gelb und Rot wäre das Focault-Bild topfeben.
Und weil sowohl bei Gelb und Rot das Optimum liegt, die entsprechenden Bilder der Auswertung bei 587.6 nm wave.
Man beachte, daß kein Abzug vorliegt, weder Coma, Astigmatismus etc.
Auch an dem gelb eingezeichneten "perfekten" Interferogramm läßt sich zeigen, wie nahe das Referenz-
IGramm dem idealen liegt.
Genau betrachtet, wäre die Optik auch bei 0.99 Strehl noch zart überkorrigiert. Das sind aber nur theoretische
Überlegungen.
das Datenblatt für die Auswertung
und bei 587.6 nm wave mein artificial Sky, eine Abbildung, die man eher selten erzielt.
von diesem APO gibt es weitere die LOMO wie folgt certifiziert:
hier die Lomo ergebniss für grün
1/ ОАРО 95/650
# XC0001 Ptv=0,11 RMs = 0,022
# XC0002 Ptv=0,14 RMs = 0,017
# XC0003 Ptv=0,11 RMs = 0,028
# XC0004 Ptv=0,13 RMs = 0,024
# XC0005 Ptv=0,10 RMs = 0,015
A091 HCQ APO Nr 4 - Mit Glasweg ein Super APO
Siehe auch:
HCQ 115/1000 hochwertiger Apochromat 1.Bericht
HCQ 115/1000 APO 2.Bericht
HCQ APO - Glasweg-Diskussion 3.Bericht Simulation Glasweg
Mit Glasweg super farbrein
Wenn ein Objektiv mit Glasweg konzipiert worden ist, dann muß man es auch mit Glasweg verwenden, wenn es
seine optimale Leistung entfalten soll. Das HCQ Nr. 4 ist ein erneutes Beispiel dafür, daß mit ca. 50 mm Glasweg
aus einem normalen APO ein super farbreiner Apochromat werden kann und damit ganz in die Nähe des legen-
dären Zeiss B Objektives rückt, jedoch wesentlich lichtstärker ist.
Als Immersions-Optik hat diese "Linse" eine hohe Transparenz, was man auch an den Reflexbildern während der Kollimation
merkt. Mit Glasweg nimmt die Farbreinheit um ca. den Faktor 10 zu und rückt in eine absolute Spitzen-Position unter den
vielen APO's, die auf dem Astro-Markt so angeboten werden.
In meinem Fall realisiere ich den Glasweg über 3 verkittete Probegläser damit man weiterhin gerade aus testen kann.
Bereits der Vergleich mit der Spaltabbildung bei 500-facher Vergrößerung mit einem Nagler Zoom wird der Unterschied
deutlich. Ohne Glasweg bildet Grün/Gelb die Mitte, Blau liegt davor und Rot um ca. den 3-fachen Betrag weiter hinten.
Damit erscheint es intrafokal als roter Farbsaum und schmälert die Farbreinheit, was aber wegen der geringen Rot-
Wahrnehmung nicht so ins Gewicht fällt.
Eine völlig andere Situation ergibt sich mit einem Zenit-Prisma oder 50 mm Glasweg. Hier differieren Grün zu Gelb/Blau
gerade mal 8 Mikron und selbst Rot folgt mit 10 Mikron auf Grün, also ein außerordentlich kurzes Spektrum und damit
eine ganz kleine RC-INdexzahl.
Auch der farbige Foucault-Test zeigt noch die Unterschiede.
Für die Messung mit Glasweg ergibt sich also folgende Situation: Die Schnittweiten der Spektralfarben liegen gerade einmal
1/100 mm auseinander. Der Gaußfehler zeigt sich bei Blau durch eine leichte über- und bei Rot durch eine leichte Unter-
Korrektur. Die Reflexpunkte auf den Streifenbildern stammen vom Glasweg.
Das Referenz-Interferogramm bei 587.6 nm wave mit einem engen Interferenzfilter realisiert.
Die 3-D-Wellenfront-Deformation
Die Energieverteilungskurve PSF
Das synthetische Streifenbild mit dem Idealverlauf = dünne punktierte weiße Linie. Noch kann man dieses Objektiv bei Manfred Pieper kaufen. http://www.astroselbstbau.de/
Und schließlich das Certifikat, wie es unter AtmosFringe dargestellt wird.
A090 HCQ APO - Glasweg-Diskussion 3.BerichtSimulation Glasweg 07.03.2008, 14:17
HCQ APO - Referenz-Optik & Glasweg-Diskussion HCQ APO - Glasweg-Diskussion 3.Bericht 07.03.2008, 14:17
Bei der Frage, was ist ein Super APO, ein APO, ein Halb-APO, oder ein mehr oder weniger guter Achromat, spielt die
Größe des sekundären Spektrums, also die Schnittweiten-Differenz zwischen dem blauen Lichtanteil und dem roten
Lichtanteil, eine große Rolle. Bei Achromaten ist die Verteilung für gewöhnlich derart, daß grün am kürzesten fällt,
und im Idealfall blau und rot dahinter eine gemeinsame Schnittweite haben, während violett seinen Schnittpunkt
noch weiter hinten hat. Diese Längendifferenz zwischen grün und blau/rot nennt man sekundäres Spektrum. Bei einem
APO ist die Farbverteilung in der Regel derart, daß blau vor grün, dahinter gelb und rot folgt. Je kürzer die Schnitt-
weitendifferenz der Farben, umso farbreiner wird das Linsen-Teleskop. Im vorliegenden Fall jedoch erst, wenn man
ein Zenith-Prisma benutzt, also den vom Design her geforderten Glasweg von 50 mm einhält. An diesem Beispiel
kann man eindrucksvoll zeigen, wie aus einem guten APO ohne Glasweg ein Super APO mit Glasweg wird, weil es
der Designer sinnvollerweise so vorgesehen hat. Man muß also wirklich unterscheiden, ob ein APO mit oder ohne
Glasweg entwickelt wurde, der TMB APO meines Wissens ohne.
Die Klassifizierung über das sekundäre Spektrum setzt vorraus, daß man mit einer Genauigkeit von mindestens 0.01 mm
die Schnittweite der jeweiligen Spektral-Farben mit einem engen Interferenz-Filter (von Melles Griot) messen kann. Und
weil man integrativ in der 0.707 Zone mißt, diejenige Zone mit dem größten Flächenanteil, überlagern sich die Interferenz-
Streifen in der Regel noch mit Koma, Zonen und der üblichen Über-/Unter-korrektur. Für diesen Fall ist ein dünnes Lineal
im Strahlgang ein guter Anhaltspunkt für die gleichmäßige Streifeneinstellung bzw. den Fokus der jeweiligen Farbe. Die
Mikrometerschraube läßt eine Ablesegenauigkeit von mindestens 5µ zu.
Auf der opt. Bank schaut man nicht um die Ecke, sondern am liebsten gerade aus. Und weil sich im Laufe der Jahre
auch kleine Referenz-Gläser von Manfred Pieper "eingefunden" haben, läßt sich damit der erwünschte Glasweg mit
47.66 mm darstellen. Daß damit über die Verkippung dieser kleinen Planplatten gleich wieder neue Fehler eingeführt
werden, merkt man spätestens, wenn der künstliche Stern ein Querspektrum hat, das sich aber sehr leicht heraus
justieren läßt.
Bei 532 nm wave erreicht diese Optik einen Strehl von 0.98, wobei die immer noch vorhandenen Restfehler über Zentrier-
schrauben herausjustiert werden können - wenn ich mal mehr Zeit habe.
Ein ganz harter Vergleich im Doppelpaß ist der Sterntest. Hier erkennt man ohne den Glasweg, daß die rote Schnittweite
am weitesten hinten liegt, weshalb das intrafokale Scheibchen kurz vor dem Fokus den Rot-Saum aufweist. Mit einem
Glasweg ist die Situation umgekehrt. Nun liegt blau am weitesten hinten, zwar nur um 0.03 mm hinter rot, aber dadurch
bei höchster Vergrößerung gut zu erkennen. (Links immer intra-, rechts immer extrafokal) Der Glasweg von 47.66 mm
hat also in diesem Fall das sekundäre Spektrum nicht nur um den Faktor 3 verbessert, sondern regelrecht herumgedreht.
Nicht so eindrucksvoll die Situation beim Ronchi-test 13 lp/mm intrafokal im Doppelpaß. Mit Glasweg erscheinen die
Streifen farbreiner zu sein.
Sehr viel eindeutiger läßt sich über den Foucault-Test der Sachverhalt zeigen. Ohne Glasweg sieht man noch deutlich die
Auffächerung des sekundären Spektrums, mit Glasweg verschwinden die Farben nahezu alle.
Auch am Lichtspalt sieht man den Unterschied sehr gut.
Am farbabhängigen Öffnungsfehler ändert der Glasweg also nichts, blau ist weiterhin überkorrigiert, ab gelb beginnt die
Unter-Korrektur, eine leichte Koma stört den perfekten Eindruck, aber, und das ist die Wirkung eines Zenith Prismas, das
sekundäre Spektrum wird deutlich geringer, der APO also farbreiner und das Sepktrum wird sogar noch "rumgedreht".
Mit diesem Objektiv entstand dieser künstliche Sternhimmel, über dessen Doppelsternabstände ein qualitativer Vergleich
möglich sein müßte zur Leistung unterschiedlicher Optiken. Die Doppelsterne natürlich wieder unterm Mikroskop ver-
messen.
Nach einer sehr ausführlichen Scopos-Betrachtung bietet dieser Super APO doch eine gewisse Abwechslung. Und weil
es thematisch dazugehört, einen früheren Bericht dazu.
A089 HCQ 115-1000 APO 2Bericht
Auch das zweite von Dr. Schröder an mich verschickte HCQ APO hat ähnlich beeindruckende Werte, wie das erste
Beispiel, siehe Link. Es reizt mich schon sehr, mir selbst eines zuzulegen. Bei diesem Beispiel wollte ich die qualitativen
Aspekte etwas stärker herausheben:
Das Sekundäre Spektrum, das man auf unterer Foucault-Übersicht als sehr gering einschätzen kann, vergleicht man
es mit der Foucault-Bilder-Tafel , ist ziemlich identisch mit dem ersten HCQ APO. An den Foucaultbildern erkennt man
bereits die leichte Überkorrektur bei blau und die leichte Unterkorrektur bei rot. Diese Aussage wiederholt sich bei
Ronchi 13 lp/mm intrafokal und natürlich auch bei den Interferogrammen der jeweiligen Spektralfarben.
Die Abbildung meines künstlichen Sternes mit 0.025 mm durch ein Baader Meßokular in Autokollimation macht das Objektiv
ebenso exakt wie die Abbildung meines Prüfspaltes bei 800-facher Vergrößerung in Autokollimation, Bild1, Bild2
__________________
A088 HCQ 115-1000 hochwertiger Apochromat1Bericht
Damit Dr. Schröder für das ATT noch einige Ergebnisse hat, bekam ich kurzfristig ein
Exemplar dieser Optik zum Testen zugeschickt. Es lief also ein bißchen unter Zeitdruck,
was für eine gründliche Prüfung von Optiken oft weniger gut ist, weil man dann bestimmte
Effekte unzureichend würdig. In diesem Fall zeigt eine erneute Prüfung einen etwas
anderen Sachverhalt, den man im Zusatz-Bericht weiter unten nachlesen kann.
Siehe auch hier:
http://www.astro-foren.de/showthread.php?t=9416
http://www.astro-foren.de/showthread.php?t=9417
hochwertiger Apochromat HCQ 115/1000
Mittlerweile stehen den Sternfreunden.. eine Reihe äußerst hochwertiger und trotzdem preisgünstiger
Apochromaten zur Verfügung. Ein weiteres Beispiel darf ich mit dem HCQ 115/1000 hier vorstellen, ein
Apochromat, den mir Manfred Pieper vor ein paar Tagen zum Testen zusandte. Der komentierende Text
entsteht in den nächsten Tagen, weshalb ich um etwas Geduld bitte, bis der fertige Text die Bilder "einrahmt"!
Der im Laufe der nun folgenden Untersuchungen interferometrisch nachweisbare marginale Astigmatismus
läßt sich im Labor zwar eindeutig nachweisen, ist aber am Himmel überhaupt nicht mehr zu sehen. Siehe
die Sternscheibchen-Aufnahmen im Doppeppaß bzw. Autokollimation gegen einen Zeiss-Planspiegel.
(* siehe Anmerkung Farbängsfehler Achromat)
Siehe auch:
http://www.astro-foren.de/showthread.php?p=25532#post25532
http://www.astro-foren.de/showthread.php?t=4567
http://www.astro-foren.de/showthread.php?t=6056
http://www.astro-foren.de/showthread.php?t=5177
Bei einem Linsen-Fernrohr interessiert besonders die Farbsituation, weil bei Achromaten zwei Spektral-Linien auf eine
Schnittweite zusammengeführt werden, in der Regel die e- und die d-Linie, und dahinter die Schnittweite für die C-Linie
und die F-Linie und kürzere Wellenlängen liegen. Sehr anschaulich bei "Telescope Optics" von Rutten/Venrooij ab Seite 49
Chapter Six, der Refraktor, nachlesbar. Siehe auch diesen Bericht: http://rohr.aiax.de/ref-rutten.htm Um es kurz zu
machen, interessiert u.a. der Farblängsfehler, den man mit Foucault und engen Interferenz-Filtern aber auch sehr gut mit
dem Weißlicht-Bath-Interferometer messen kann. Ausgehend vom Optimum im Bereich der e-Linie (Grün, 546.1 nm wave)
als Nullpunkt fällt die Schnittweite für die F-Linie um 0.06 mm kürzer, also 0.000 06 vom Fokus, während die d-Linie (gelb,
587.6 nm wave um 0.04 mm hinter grün und die C-Linie (rot, 656.3 nm wave) um 0.07 mm hinter grün liegt. Zwar
verschwindend klein, aber sicher meßbar.
Der Sterntest bleibt erfahrungs-gemäß ein Grobtest, der bei einem ausgefeilten Apochromaten eigentlich überflüssig ist.
Man sieht aber trotzdem sehr schön die Beugungsringe und nahezu identische Sternscheibchen intra- wie extrafokal.
Es wird ein bißchen viel Wind um diesen Test gemacht, weil es halt einige Marktschreier so wollen. Für die exakte
Untersuchung eine Apochromaten ist dieser Test schlichtweg überfordert.
Sehr viel eindeutiger fällt der Ronchi-Gitter-Test mit einem chrombeschichteten Liniengitter 13lp/mm (das liegt in der
Gegend vom 330 lp/inch). Beim Ronchi-Gitter ist die exakte und scharfe Kante sehr wichtig, weswegen fotografische
Gitter nicht so optimal funktionieren. Auf unseren HCQ 115/1000 bezogen läßt dieser Test bereits folgende Aussagen zu:
F-Linie(blau): Leicht überkorrigiert mit 0.7% vom Strehlwert (alle Fehler: Strehl = 0.926, - Überkorrektur Strehl = 0.937
- Astigmatismus Strehl = 0.981) Also eigentlich perfekt hinsichtlich der Sphärochromasie.
e-Linie(grün): bereits hauchzart unterkorrigiert, also bereits mit Ronchi und Foucault gut nachweisbar, dieser "Fehler"
hat aber auf das Strehlergebnis keine Auswirkung, in diesem Bereich hat dieser konkrete HCQ Apochromat sein Optimum.
d-Linie(gelb): geringfügig deutlicher unterkorrigiert, zumindest über Ronchi und Foucault nachweisbar, eigentlich
deutlicher zu erkennen, wie auf den Farab-Interferogrammen.
C-Linie(rot): Da wird es noch ein bißchen ausgeprägter und nimmt eine Strehl-Differenz von 3.3% zu Lasten der
Unterkorrektur an. Würde man hier den Astigmatismus abziehen, käme man auch auf Strehl = 0.959, der Rest ginge
an die Unterkorrektur und 0.7% zu Lasten der Restkoma. Da man davon ausgehen muß, daß ich eines der ersten
Objektive zum Testen bekam, werden sich diese Parameter vermutlich noch optimieren lassen. Der TMB-Apo bekommt
also Konkurrenz.
An diesen Foucault-Aufnahmen läßt sich die Empfindlichkeit des Foucault-Testes wunderbar demonstrieren, da man die gerade eben beschriebene Situation mit diesem Test gut herausarbeiten kann.
Der Spalttest, ist eigentlich mehr ein Erfahrungs-Test durch den Vergleich mit vielen anderen Ergebnissen. Jedenfalls sind
die Aufnahmen sehr schwer zu optimieren aber auch zu reproduzieren. Mal sehn, ob die Olympus Camedia C-5050 Zoom
mehr kann, als die jetzige Camedia C-2040, auch die Meßtechnik selbst wird auch ständig optimiert, weil es eben meine
Hobby-Nische ist.
Hier nur die verkleinerten Referenz-Interferogramm für die untersuchten Spektral-Linien.
Und natürlich die Auswertung in der optimalen Wellenlänge bei grün. Um nicht die Theoretiker zu "füttern", die ja nur aus
Angst vor nachlassenden Umsätzen nach dem Haar in der Suppe suchen, habe ich also alle Fehler zugelassen und dann
wahlweise Coma, Astigmatismus und Unter-/Überkorrektur deaktiviert, um möglicher Verbesserung auf die Spur zu
kommen. Hier zeigt sich auch, daß ein Zygo-Certifikat sich einseitig auf 532 nm wave oder 632.8 nm wave einengen
würde, also bei hoher Auswert-Genauigkeit dann doch zu wenig Information preisgibt.
Hier bewährt sich Massimos Programm AtmosFringe, das sich für derartige Analysen wunderbar verwenden läßt und sehr
sicher beim Fringe Autotracing seinen Dienst erledigt, fast ohne jede Nacharbeit, vorausgesetzt, man hat "saubere"
Streifenbilder.
Die Wellenfront-Darstellung zeigt ebenfalls alle aktuellen, besprochenen Fehler.
Auch diese Funktions-Darstellung läßt sich hinsichtlich der festgestellten Fehler noch verbessern.
Für die Einschätzung von RoC-Interferogrammen zeichnet AtmosFringe das ideale Streifenbild ein, das man natürlich auch
hier nutzen kann. An diesen Linien erkennt man also die Abweichungen, die das perfekte Interferogramm noch verhindern.
Es ist nicht mehr viel.
Übrigens ist mir aufgefallen wie genau sowohl die Längsaberration im Design mit der Wirklichkeit übereinstimmt
Blau fällt tatsächlich kürzer und ist überkorrigiert, perfekt wäre dieses Objektiv zwischen blau und grün, grün
ist bereits hauchzart unterkorrigiert, gelb und rot natürlich anteilig jeweils stärker. Auch der farbabhängige
Öffnungsfehler korrespondiert mit dem Kurvenverlauf würde mit dem Ronchi-, dem Foucault-Test und den
Interferogrammen übereinstimmen.
* Anmerkung Farbängsfehler Achromat
Zitat:
http://en.wikipedia.org/wiki/Chromatic_aberration http://upload.wikimedia.org/wikipedia/en/8/80/Achromatic_focal_curve.jpg http://rohr.aiax.de/ref-rutten.htm http://rohr.aiax.de/ref-rutten03A.jpg http://rohr.aiax.de/ref-rutten03B.jpg http://www.astro-foren.de/showthread.php?t=5781 Im Falle eines TMB-FRaunhofer-Objektivs 152/1200 liegt der Farblängsfehler für C-Linie(rot) 656.3 nm wave mit 0.7 mm hinter gelb/grün = 0 und die F-Linie(blau) 486.1 nm wave mit ca. 1.3 mm hinter dem Nullpunkt, was zu den bekannten Farbsäumen und Kontrastverlusten bei Achromaten führt. |
A087 und Pentax SDHF 75-500
Ein fotografisch voll korrigierter APO - was ist das ?
Manche der deutschen Astro-Händler übertreiben es ja wirklich ein wenig. Ausgehend vom 2. Bild (in jedem Fall
eine gelungene Aufnahme des Pferdekopf-Nebels) regen sich beim Betrachter leise Zweifel, ob diese Werbe-
Aussage so überhaupt stimmt. Ob also die Aussage bei TS: "fotografisch voll korrigierter APO", bei
Rudi Reiser
AstroTech"apochromatisch korrigierter und fotografisch optimierter Refraktor" oder bei Baader
"fotografisch
korrigierter Vollapochromat" nicht etwas zu vollmundig ausgefallen ist? Ob also etwas, was ohnehin sehr gut
ist, noch mit einem Glorienschein geadelt werden muß, wo es doch einfacher wäre, bei der Wahrheit zu bleiben.
Das Objektiv hat einen vignettierungs-freien Bildfeld-Durchmesser von ca. 44 mm oder 5° Grad Bildwinkel.
Bis zu diesem Durchmesser ist es beim Foucault- und Ronchi-Test gut korrigiert. Siehe
hier.
Und die kommt als Firmenschild auf dem fotografisch verwendbaren Refraktor sehr viel bescheidener daher: Soll heißen,
den Aufdruck APO sucht man dort vergebens. Und das aus gutem Grund: Es ist nämlich n u r ein Halb-APO, aber das
tut
diesem Refraktor auch keinen Abbruch, wie man über die wirklich beeindruckenden Fotografien auch am Ende diesen
Berichtes erkennen kann. Meßtechnisch läßt sich nämlich sehr gut unterscheiden, was ein APO, Halb-APO, ED-Glas oder
Achromat sei.
Aufgefallen war mir das starke Ausbrennen bei den hellen Sternen bzw. das blaue Halo um sie herum, womit meine
Neugier erst einmal geweckt war. Das Teleskop, mit dem diese Aufnahme entstand, ist ohnehin zu mir unterwegs
und in einem zweiten Bericht wird über die Unterschiede zu diesem hier zu berichten sein.
Wer mit dem Sterntest intra- und extrafokal vertraut ist, der wird sofort erkennen, ob er hier einen APO oder Halb-APO
vor sich hat. Ein APO dürfte nämlich intrafokal diesen rötlichen Farbsaum bei einem 9 mm Okular in dieser Größe nicht
aufweisen. Das wäre ein erster Hinweis auf die Farbreinheit. Das weiß natürlich die Händler-Gilde auch. Also cre-iert man
kurzerhand einen fotografischen APO, den es gar nicht gibt. Was aber soviel heißt: Ein APO ist es nicht, visuell würde
man das merken, exakt am folgenden Sterntest.
Ein weiteres Indiz wäre der Foucault-Test. Mit dieser Vergleichstafel kann man folgende Aufnahme in etwa einordnen. Beim
Foucault-Test schneidet die Klinge das sekundäre Farb-Spektrum etwa in der Mitte ab und verteilt sie links/rechts nach
intra- und extrafokal: In unserem Fall käme Grün, Blau, Gelb auf der rechten Seite zum Vorschein, und Rot, weil viel
weiter hinten auf der linken Seite. Eine derartig starke Abweichung hätte ein Voll-APO nicht. Noch genauer wird die
Sache allerdings, wenn man die Schnittweiten auf 0.001 mm genau ausmessen kann. Bei diesem Refraktor liegt das
Optimum im roten Bereich. Während sich im kürzeren Spektrum die Überkorrektur als Gaußfehler bemerkbar macht. Zu
erkennen über Ronchi 13 lp/mm intrafokal und über den Foucault-Test.
Das Foucault-Bild ist über einen Zentrier-Fehler etwas gestört, beim folgenden Bild klar erkennbar, ebenso bei den nachfol
genden Interferogrammen. Dieser Fehler kostet ca. 5% Strehlpunkte.
Die Schnittweiten-Differenz kann man auf zweifache Art bestimmen: Entweder man hängt der Back'schen APO-Definition
an, dann sollte die Abweichung bei Rot nur PV L/4 betragen, was hier offenkundig erheblich mehr ist. Oder aber man
fokussiert die Streifen entlang einer geraden Linie, dann kann man mit einer digitalen Meßuhr
jeweils den Differenz-
Betrag ermitteln, wie in meinem Fall. Daraus ergibt sich dann, daß Grün, Blau, und Gelb gerade mal 40 µ vonein-
ander entfernt sind, Rot hingegen um den Faktor 4 hinter diesen Farben liegt, und damit den Begriff APO schlicht
kippt. Der Maßstab für solche Überlegungen ist jeweils die Schärfen-Tiefe, also der Bereich (bedingt durch das Airy-
scheibchen und dessen Durchmesser) in dem man das Teleskop nicht schärfer einstellen kann. In unserem Fall
48 µ. "Versaut" wird die Sache tatsächlich über das rote Spektrum mit 158 µ und jetzt stellt sich die Frage, ob man
mehr auf den roten Farbanteil fokussiert oder den grün-blau-gelben. In jedem Fall kommt es aber dann zu diesen
farblichen Auffälligkeiten, die ja Anlaß für diese Vermessung waren.
In diesem Interferogramm steckt der Coma-Zentrierfehler, etwas Überkorrektur und etwas Astigmatismus. Die grünen Streifen
zeigen die Ideal-Map an.
Dominierender Fehler mit ca. 5% wäre als die Coma, wie auf dem Report zu sehen. Und läßt sich möglicherweise beheben.
Zieht man auch noch den Astigmatismus ab, dann kämen für Gelb stattliche 0.994 heraus, das könnte ein Fassungs-Problem
sein.
Unabhängig davon hat man mit dem Pentax 75 SDHF für die Fotografie ein wunderbares Teil. Nur visuell ist es ganz
bestimmt kein APO. Und da sollten die Händler nicht mehr erzählen, als ohnehin der Hersteller-Aufdruck verrät.
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Etwas schwammig erscheint mir dieser Test, bei dem nicht klar ist, welche Farbabweichung gemeint ist. Eigentlich bietet
sich nur das Sekundäre Spektrum eines Refraktors an, weil auch dieser Test auf der Achse stattfindet. Bezieht man nun,
wie vorgeschlagen, das Fernrohr inclusive Okular in Autokollimation (also im doppelten Durchgang) in die Messung ein,
dann hätte man in jedem Fall auch noch die Abweichung des Okulars selbst, und damit wird die Aussage über den
Refraktor-Typ alleingenommen bereits unscharf. Ein solches Spektrum bekommt man auch, wenn man den Prismensatz
ohne Okular in den Strahlengang setzt, interessanterweise besser auseinandergezogen. Verwendet man statt der Pinhole
einen kleinen Spalt, dann wird das spektrale "Band" etwas breiter und man kann eventuell mehr erkennen.
Geeicht könnte das Spektrum an einem Kugelspiegel werden. Man hätte dann ziemlich exakt das Spektrum seiner Licht-
quelle. Denn davon geht dieser Test eigentlich aus. Und das muß zunächst erst einmal klar sein. Letzter Streifen auf dem
Bild. Darüber liegt nun der spektrale Streifen vom Pentax 75 SDHF. Nun hätte man zwar Abweichungen im Gelb-Grünen-
Bereich. Nur wie lassen sich diese Unterschiede denn sinnvoll quantifizieren? Lassen sich Schnittweiten-Differenzen
erkennen, wie beim Sterntest, beim Foucaulttest oder beim Interferometer-Test? Es sind zwar schöne farbige Bilder mit
ausgesprochen geringem Informations-Wert. Vielleicht erklärt sich der gute GRZY einmal etwas genauer zu seinem Test.
Hallo Markus,
in diesem Fall bzw. bei diesem Bild hätte man so etwas wie Vignettierung. Der Felddurchmesser ergäbe sich über den
Abstand der Klingen außen mit gesamt 40 mm Durchmesser und dann hätte man das arithmetische Mittel aus den beiden
Teilflächen links und rechts in Beziehung zum Vollkreis zu setzen und hätte damit in Prozent u n g e f ä h r die Vignettierung.
Wieviel Vignettierung tolerabel ist, wäre dann eine andere Diskussion. Es gibt aber Fälle (beispielsweise unserer RC-ähnlichen
AstroKamera mit zwei Hyperbeln) Wo die Vignettierung genau die Lichtstrahlen abschirmt, die das Spotergebnis ver-
schlechtern würden. Da muß natürlich beim jeweiligen System geprüft werden, wie sich Vignettierung auswirkt, also
nicht nur negativ durch Abnehmen der Bildhelligkeit, sondern auch positiv durch bessere Auflösung-
Siehe hier: http://de.wikipedia.org/wiki/Vignettierung
A086 Takahashi Super APO TSA 120-900 Jan 2010 Fortsetzung PolyStrehlDiskussion
. . . dem Winfried gewidmet !Quote:
Damit haben wir rund um Würzburg nun eine Takahashi-Mauer, mit der wir Wü einzingeln können.Quote:
Auf der Suche nach der Welt-Formel - TSA 120 / 900 jap-Seite
Die Neigung, mit einer Weltformel die Welt erklären zu können, scheint weit verbreitet zu sein. Wie schön wäre es doch,
mit einer einzigen Zahl - dem PolyStrehl - alle verfügbaren Teleskope optisch erklären zu können. Daß dies in diesem
Fall nur bei Linsen-Teleskopen möglich ist, ist eine erste bedauerliche Einschränkung (*). Auf dem Reißbrett lassen sich noch
sehr leicht idealtypische LinsenSysteme entwerfen und sogar in dieser einzigen Zahl ausdrücken - unter Verlust der
Detail-Information, die damit verschwindet. Und die läßt sich bereits aus der APO-Definition von Thomas Back erklären
unter der Frage, wo eigentlich das Optimum im Farbspektrum eines APO `s liegt, und das scheint höchst variabel zu sein.
Ein weiteres Mal variabel wäre naturbedingt die .pdf"]Maximal-Empfindlichkeit unserer Augen am Tag und die Verschiebung bei
Nacht in Richtung kürzeres Wellenspektrum, also von Grün nach BlauGrün. Variabel sind ebenso die individuellen Eigenheiten
von konkreten Fernrohren, die ihre Individualität aus der Fertigung erhalten. Auch diese Individualität sei in einer Zahl
auszudrücken - so machen es einige in der Szene glauben. Und weil das alles so leicht sei, und weil sie schon so viele
höchst unterschiedliche Systeme untersucht und analysiert haben, haben sie sich zusammen-getan, sich für mathematisch
begabt haltend die einen, für handwerklich begabt, die anderen. Würde man diesen Aufwand, an einem georderten
Linsen-Fernrohr tatsächlich betreiben, die Lieferzeiten würden sich um Jahre verschieben, vom Preis gar nicht zu sprechen.
Ad (*): Unter diesem Blick-Winkel würden alle Refraktor-Optiken polystrehlmäßig hinter den Spiegel-Systemen hint-anstehen müssen!
Liest man die Thomas Back Definition aufmerksam, was ein APO sei, so erkennt man an der Eingangsformulierung "GREEN til YELLOW",
daß die spektrale Bandbreite des Optimums in einem breiten Bereich, von Blau-Grün angefangen (das EmpfindlichkeitsMaximum
unserer Augen in der Nacht), bis hin zu normalerweise Gelb von ca. 590 nm wave, in Einzelfällen sogar bis zum Rot der H-Alpha Linie
wenn man nicht gerade falsche LinsenAbstände für diese Eigenheit haftbar machen möchte. Im unteren Anhang erscheinen Beispiele,
wie sich das individuell bei unterschiedlichen Herstellern auffächert, bzw. innerhalb einer Serie selbst. Darüber einen PolyStrehlWert
bilden zu wollen, heißt, mit dem Rasenmäher alle Refraktor-Objektive vereinheitlichen zu wollen und zwingt ihnen somit ein verein-
heitlichtes Raster auf, bei dem alle Grundlagen vorher nicht geklärt worden sind. Verstehen wird man das noch viel weniger.
Dieser Takahashi 120/900 hat nämlich eine für die astronomische Beobachtung in der Nacht sehr wertvolle Eigenheit: Sein Optimum
liegt ziemlich genau bei 510 nm wave, erfüllt also auch das Backsche Kriterium mit Strehl = 0.95, tatsächlich sind es 0.994 Strehl
unter Einbeziehung aller Restfehler. Wer also nachts beobachtet, wird gemäß seiner durchschnittlichen Maximal-Empfindlichkeit auf
diesen Spektralbereich "scharf" stellen, also genau auf diese 510 nm wave. Und das wäre tagsüber eher 546.1 nm wave oder 550 nm
wave. Aus diesem Grunde sind beide Situationen interessehalber herausgearbeitet. Hinsichtlich der Farbreinheit sprechen die folgen-
den Testbilder eine sehr eindeutige Sprache, sodaß sich ein Feilschen über meine RC-IndexZahl eigentlich verbietet. (Diese RC_Index
Zahl ist ein gutes Unterscheidungsmerkmal für die Rest-Chromasie aller Refraktoren und fußt auf der RC-Zahl von Lichtenknecker
und anderen.
Beitrag 05 - Sterntest im Überblick
Mittlerweile müßte ich die obere Sammlung überarbeiten und in jedem Fall meine RC_Indexzahl dazuschreiben, damit eine
Beziehung entsteht zwischen dem Sternscheibchen extra/intrafokal und dessen Rand, der etwas über die Farbsituation aussagt.
Jedenfalls ein ziemlich schneeweißes Bild auf der Fläche des Scheibchens und nahezu kein Farbeffekt am Rand selbst - eine
mögliche Erklärung für den Titel "Triplet Super Apochromat" auf der Beschriftung des vorderen Ringes.
Der Foucault-Test steht wie der Ronchi-Test u.a. auch für die Farbreinheit. Im Normalfall kann man den Farblängsfehler an der Farb-
zerlegung zwischen rechter und linker Seite ablesen. Also Fläche A zu B im Link, und C zu D. Den Gaußfehler erkennt man mehr an
der sichelförmigen Zuordnung des jeweilig bläulichen Bereiches bei 9:00 Uhr links außen und 3:00 rechts innen und an der Zuordnung
des gelblichen Bereiches bei 9:00 Uhr innen zu 3:00 Uhr rechts außen. Dem RonchiGramm sieht man die tendentielle leichte Unter-
korrektur an, für die Situation bei Tag, bei der darauffolgenden farblichen Übersicht läßt sich auch das nächtliche Maximum besser
ablesen. http://rohr.aiax.de/ref-rutten04.jpg
Dieser Takahashi wäre tatsächlich für die nächstliche Beobachtung optimiert, bzw. das Optimum liegt nicht sehr weit vom "wärmeren"
Grünton von 546.1 nm wave entfernt. Für diese Unterscheidung bekommt man durch tägliche Übung einen Blick. Die Frage nach dem
Glasweg habe ich nur mit Foucault und Ronchi untersucht: Mit Glasweg führt die Farbsituation zu einer unmerklichen Verschlechterung
der Farbsituation, an der Ronchi-Gegenüberstellung nicht erkennbar, interferometrisch ausgemessen habe ich es noch nicht. Für diesen
TSA 120/900 gilt: Ohne Glasweg besser -> als Zenitspiegel!
Die Benutzung eines O III Filters (links unten im nächsten Bilder) zeigt die Verbesserung der Auflösung in diesem Spektralbereich.
Rechnerisch wären das bei 4µ Auflösung 0.92 arcsec gegenüber dem FormelWert für 1.048 arcsec. Bei Rot könnte die Überkorrektur
in diesem Spektralbereich bereits eine Rolle spielen.
Die Anordnung der hier gezeigten und geeichten Interferenzfilter gibt zugleich die Schnittweiten der jeweiligen Spektralfarben wieder:
Blau liegt mit -63µ von der e-Linie, während Gelb und Rot 13 µ dahinter liegt. (510 nm wave liegt mit - 34µ vor der e-Linie). Es ist
eine Eigenheit der Takahashi-APO's daß das blaue Spektrum oft deutlich vor der Hauptfarbe liegt. Bei Benutzung eines Glasweges
ändert sich diese Reihenfolge und dieser APO verliert etwas seine Farbreinheit. Einschlägige Schnittweiten-Diagramme benutzen im
übrigen ebenfalls diese Fraunhofer Spektral-Linien.
Tag-Sehen ----------- Stichwort: Purkinje Effekt
Das Auge - Dunkel-Adaption, .pdf"]Das Auge, Uni Dortmund, Vorlesungsskript (S 25/35 Tag-/Nacht-Sehen)
Roger N. Clark Visual Astronomy of the Deep Sky Link 1, Link 2
DiagrammRutten: Auge Tag-, Nacht-Sehen; telescopeѲptics.net
http://www.tu-ilmenau.de/fakmb/fileadmin/template/fglt/Download/Praktikum/v_lambda.pdf
Bei Tag dürfte das visuelle Maximum bei ca. 550 nm wave liegen (die e-Linie = 546.1 nm wave), sodaß auf diesen Punkt mit Hilfe
eines geeichten Interferenz-Filters fokussiert worden ist, um die Abweichungen hinsichtlich Farblängsfehler+ Gaußfehler unter-
suchen zu können. Eine Abweichung bei der Energie-Konzentration, wie sie die PSF-3D-funktion in der dritten Reihe zeigt, führt
immer zu einer Energie-Verlagerung in Richtung 1. BeugungsRing und weitere, und zwar unabhängig davon, ob Defokussierung
wie Power im Spiel ist, oder sphärische Aberration. Bedingt über den relativ "großen" Abstand von Blau zur Fokuslage bei Grün
ist es hauptsächlich der Farblängsfehler, der über die Defokussierung/Power den 1. BeugungsRing "aufbläst". Bei Rot führt dagegen
die Unterkorrektur in Form der sphärischen Aberration zu einer Vergrößerung des 1. BeugungsRinges. Die Energie-Konzentration
im Maximum sinkt in der Folge. Beide Fehler sind unterschiedliche Flächen-Fehler, haben aber eine ähnlich Wirkung. Die mittlere
Reihe zeigt daher die Wellenfront-Deformation stark überdimensioniert unter einer Unterkorrektur bei 546.1 nm wave, also für das
Sehen am Tage.
Nacht-Sehen
Für die Nacht fokussieren wir gewöhnlich eher auf 510 nm wave, also das enge Spektrum, das ein O III Filter durchläßt. Genau hier ist
unser Takahashi PERFEKT : mit einem Strehl von 0.994 (die Variations-Breite einzelner Auswertungen wird man sicher verschmerzen)
Am Abstand der Farbschnittweiten ändert sich erst einmal nichts. Nur die PSF-3D-Darstellung und die Wellenfront-Deformation zeigt
einen anderen Sachverhalt. Jetzt wird der Abstand zu Blau kleiner, das ohnehin einen kleinerern Gaußfehler hat im Vergleich zu Rot,
und jetzt dominiert bei Gelb und Rot stärker der Farblängsfehler und weniger der Gaußfehler, während bei Blau und 510nm/Grün der
Gaußfehler eine sehr geringe Rolle spielt. Selbst wenn man diesen Sachverhalt in einen PolyStrehlWert "einzwängen" wollte, die
Detail-Information wäre verloren. Wie nicht anders zu erwarten, "bläst" sich der 1. BeugungsRing in dieser Situation deutlich auf,
wegen der geringen Rot-Wahrnehmung in der Nacht, würde das nur bei Roten Riesen eventuell auffallen. Das wäre dann eine
Frage der Gewichtung der PolyStrehlWerte tagsüber, und nachts, an der eine Vereinheitlichung über den PolyStrehlWert abermals
scheitert.
Hier wäre der TSA 120/900 perfekt
Dem oberen Interferogramm sieht man die Perfektion schon an. Ohne Einschränkung eine sehr gute, perfekte Optik.
Hier ist der TSA 120/900 ebenfalls sehr, sehr gut, mit einem Restfehler an Unterkorrektur, kaum wahrnehmbar.
An Restfehler wären für Astigmatismus 1.1% Strehlpunkte oder L/10.5 PV, Koma wären 0.3% Strehlpunkte oder L/23.3 PV, mag vom
Setup verursacht sein, während die Unterkorrektur mit 0.6% Strehlpunkte oder L/21.7 PV zu Buche schlägt als einziger interessanter
Restfehler.
Die Gegenrechnung über die Power/Schnittweiten-Umrechnung würde für die Hauptfarbe 546.1 nm wave eine RC_Indexzahl von 0.4712
ergeben, was aber in jedem Fall unbedingt in Beziehung zu allen übrigen Farbtests gesetzt werden muß. Auch für diesen Fall bietet
die Auswertung über einen PolyStrehlWert keine bessere Information: Es müßten nicht nur viele Einzel-Wellenlängen über
Interferogramme gemessen werden, auch jede Einzel-Wellenlänge müßte über Mehrfachmessungen gemittelt werden:
Und das geht nur über die Automatisierung des gesamten Prozesses in Form eines PhasenShift-Bath-Interferometers mit
Computer-Steuerung plus ~Auswertung bei zweifelhaftem Informations-Gewinn.
Eine Stunde Auskühlzeit muß man dem TSA allerdings gönnen - am Besten senkrecht bzw. vertikal. Von einem 20° temperierten
Raum ins winterliche Haßfurt quittiert das Objektiv anfangs mit einer deutlichen Unterkorrektur. Der Weg von 0° Celsius zurück
ins 20° Celsius warme Labor beantwortet die Linse mit einer schönen Überkorrektur. So ließe sich mit einer moderaten Heizung
in der Tau-Kappe jede gewünschte Korrektur für jedes gewünschte Spektrum einstellen. Da kämen die Monochromatoren ganz
schön ins Schwitzen !
Anhang:
OptGelb ...... http://www.astro-foren.de/showthread.php?p=34639#post34639 _______ http://rohr.aiax.de/APQ95988-06.jpg
OptGrünGelb. http://www.astro-foren.de/showthread.php?p=30901#post30901_______ http://rohr.aiax.de/@Zeiss-APQ-08.jpg
OptGelb ..... http://www.astro-foren.de/showthread.php?p=39090#post39090 ________http://rohr.aiax.de/LOMO_XC04-03.jpg
OptGelb ...... http://www.astro-foren.de/showthread.php?p=42694#post42694 _______http://rohr.aiax.de/@VixenF_APO-09.jpg
OptGrünGelb .http://www.astro-foren.de/showthread.php?t=7347 ____________http://rohr.aiax.de/ICS-Tak03.jpg
OptGelb ...... http://www.astro-foren.de/showthread.php?p=33209#post33209 _______http://www.alsera.de/pics/FS102/rep-gelb.jpg
OptRot ........ http://www.astro-foren.de/showthread.php?p=37218#post37218 _______http://rohr.aiax.de/@ChinaAPO09.jpg ---------------------
eine weitere Anmerkung:
eine völlig neue Situation entsteht durch Einfügung eines Zenitprismas, Amici-Prisma u.ä. In meinem Fall ein Glasweg von ca. 47 mm.
Die Schnittweiten-Situation mit Glasweg kehrt sich völlig um: Nun hätte das rote Spektrum die kürzeste Schnittweite, gefolgt von
Gelb mit 41 µ, Grün mit 67 µ oder der Nullpunkt, und Blau liegt mit 17 µ dahinter. Aus dieser Umkehrung der ursprünglichen Situation
ohne Glasweg, wird der Sternscheibchen-Rand signifikant rötlicher extrafokal und bläulicher intrafokal nach der geometrischen Logik.
Der RC-Wert wäre etwas größer.
Wenn also die Designer von Takahashi die ursprüngliche Reihenfolge der spektralen Farbschnittweiten bevorzugen von
g-, F, 510 nm, e-, d-Linie, dann hat das offenbar große Auswirkungen auf den Eindruck der Farbreinheit, ohne daß der
Gaußfehler signifikant anders wäre, sowie der RC_Indexwert. Fällt also Rot (mit Glasweg) aus dem fast gemeinsamen
Schnittpunkt heraus, entsteht ein gelblicher Farbeindruck im Fokus, während bei Blau (ohne Glasweg) ein weißlicher
Farbeindruck entsteht. Ein PolyStrehlWert wäre in dieser Situation wenig hilfreich.
Die Reihenfolge der Farbschnittweiten und die jeweiligen Abstände zueinander werden über den Glasweg deutlich beeinflußt. Ohne
Glasweg hätte Blau den größten "Vorsprung" zum Rest des Spektrums, mit Glasweg gilt das für Rot.
Die gelblich-rötliche Verfärbung läßt sich über Foucault und Ronchi ebenfalls zeigen, was vorher bereits beim Sterntest erkennbar war.
Der künstliche Sternhimmel bei 450-facher Vergrößerung zeigt bei Verwendung der gleichen Farbfilter logischerweise keine abweichende
Situation ob mit oder ohne Glasweg.
A085 TSA - Spitzen-Optik 102-816 - 5 Bericht
18.05.2007 Achromate der neuen Generation, Interstellarum Bericht // http://www.astro-foren.de/showthread.php?8519-Apochromate-der-neuen-Generation&p=32941#post32941
26.03.2009 the World's finest ~ instruments // http://www.astro-foren.de/showthread.php?10423-the-World-s-finest-instruments&p=39697#post39697
30.04.2009 TSA 102 - Super APO Takahashi // http://www.astro-foren.de/showthread.php?10537-TSA-102-Super-APO-Takahashi&p=40202#post40202
23.01.2012 Takahashi TSA 102/816 - ein idealer reisetauglicher Super-APO // http://www.astro-foren.de/showthread.php?13805-Takahashi-TSA-102-816&p=60427#post60427
TSA - Spitzen-Optik 102/816 - 5. Bericht
Dieses Objektiv verdient zu Recht den Namen: Takahashi Super APO. Seit Mai 2007 wäre es nunmehr der fünfte Bericht zu diesem Objektiv.
Daß jeder dieser Berichte seine Schwerpunkte etwas variiert, liegt daran, daß auch dem Leser nicht immer die gleiche Kost vorgesetzt
werden soll. Für eine umfassende Information müßte man also notfalls alle oberen Links nochmals zu Rate ziehen.
Die Beurteilung einer Spitzen-Optik geht ganz schnell vonstatten, wenn man sich unter 453-facher Höchstvergrößerung 3-5 Mikron große Pinholes
im Artificial Sky Test betrachtet - in Autokollimations natürlich gegen einen Zeiss-Werkstatt-Planspiegel. Je klarer und farbreiner die Sternpünktchen
sind, je ungestörter besonders der 1. Beugungsring das Maximum umfängt, je weniger ein zusätzlicher Farbsaum besonders im Beugungs-Ring zu
erkennen ist, umso leistungsfähiger ist so ein Objektiv - natürlich immer in Abhängigheit zum jeweiligen Durchmesser und optischen System. Bei
einem obstruierten System hätte man andere Merkmale.
Die Auflösung einer Optik berechnet sich über den Durchmesser und die Formel findet man bei Tipps und Tricks für Sternfreunde [Taschenbuch]
Wolfgang Paech (Autor), Thomas Baader (Autor). Einfacher ist es, die Zahl 138.4038 durch den Durchmesser des Objektivs zu teilen, und man
erhält für dieses Objektiv eine Auflösung von 1.35 " arcsec. Die Gegenrechnung ist über das Foto des Artificial Sky Testes möglich. Da wird die
Dreiergruppe in der Mitte mit mindestens 5 Mikron Genauigkeit abgebildet. Teilt man nun diese 5 µ durch die Brennweite, so ergibt der INV TAN
ebenfalls die Auflösung von 1.26 " arcsec. Beide Werte liegen dicht nebeneinander und man kann lediglich darüber streiten, ob das Foto nun
4µ oder 5µ Auflösung zeigt.
Der Sterntest unter 181-facher Vergrößerung zeigt ganz deutlich die Farbreinheit dieses Dreilinsers. Dabei wird man besonders den "Farbsaum"
der Sternscheibchen suchen. Je weniger davon zu erkennen ist, umso farbreiner ist die Optik. Bei einer Spiegeloptik hätte man solche weiß-
lichen Sternscheibchen. Über letzteren Test läßt sich sehr schnell die Farbsituation selbst erkennen.
Artificial Sky - Übersicht: Artificial Skyund Beispiele/Übersicht+Erläuterung
Auch die Farbverteilung beim Foucault bzw. Ronchi-Gitter-Test ist ein deutlicher Hinweis, wie groß das Sekundäre Spektrum jeweils ist. Bei beiden Tests ist die "Rest-
Farbe" sehr gering, das Bild sehr weißlich: Beim Foucault-Test erkennt man in der sichelförmigen Farbverteilung den Gaußfehler bzw. den farbabhängigen Öffnungsfehler, der
selbst bei APO's noch deutlich verschieden sein kann. In unserem Fall ist das blaue Spektrum gering überkorrigiert, im längeren Spektrum ist die Optik perfekt - siehe die
Strehlwerte. Besser darstellbar ist die Sphärische Aberration über den Ronchi-Test bei 13 lp/mm intrafokal. Das blaue Testbild ist leicht bauchig und damit das Merkmal
für die Überkorrektur in diesem Bereich. Wie sich das ändert, läßt sich über die anderen Testbilder verfolgen.
Refractor Optical Performance Results RonchiGramme Foucault-Bilder :_ Quelle, Foucault-Bilder und Sekundäres Spektrum
Am Foucault-Bild läßt sich bereits die unterschiedliche sphärische Aberration erkennen.
Der Poly-Strehl-Diskussion bin ich aus grundsätzlichen Erwägungen immer ausgewichen: Sie ist zwar über Design-Programme noch darstellbar. Ein konkretes Objektiv
aus dem Produktions-Prozeß wird sich selten ganz exakt an die Vorgaben des Designers halten. Auch hätte man ein Problem damit, wie man die Fertigungsfehler in
die Messung einbezieht, die beim Design z.B. keine Rolle spielen. Auch gibt es keine Konvention darüber, in welchen Spektren man mit wielviel Gewichtung man den
PolyStrehl festlegen möchte. Gemessen wird üblicherweise bei 532 nm wave = grüner Laser bzw. bei 546.1 nm wave = e-Linie, die für das Durchschnittsauge die
Hauptfarbe darstellt. Dabei wäre aber schon wieder einzuwenden, daß das dunkeladaptierte Auge bei ca. 510 nm am empfindlichsten wäre. Man wird also keine
Klarheit in die theoretisch anmutende Diskussion bringen - sinnvoller ist in jedem Fall die Freude an diesem Objektiv, das für die visuelle Beobachtung gebaut worden ist.
Davon unabhängig läßt sich aus der oberen Reihe der Interferogramme der Farblängsfehler berechnen. Die untere Reihe zeigt dagegen den farbabhängigen Öffnungs-
fehler: Am deutlichsten zwischen Blau = leicht überkorrigiert und im längeren Spektrum perfekt.
Aus den über die Power ermittelten Werten ergibt sich eine sehr kleine Rest-Chromasie-Indexzahl von 0.1459, was auch für einen APO ein sehr guter Wert
ist.
Da Grün mit 546.1 nm wave die Hauptfarbe darstellt, wurde in diesem Spektrum der erste Strehlwert ermittel mit . . .
Strehl = 0.970. In der Thomas Back APO-Definition findet man einen Mindestwert von 0.950. Somit erfüllt dieses Objektiv diese Vorgabe.
Im roten Spektrum dürfte der Strehl um PV L/4 schlechter sein. Auch hier erfüllt das Objektiv seine Vorgaben.
Die Energie-Verteilung in der PSF-Darstellung zeigt keinen Unterschied mehr, lediglich die Wellenfront-Darstellung läßt Rückschlüsse auf die
sphärische Aberration zu und weitere Feinheiten bei der Auswertung von Interferogrammen. Für die Qualität eines solchen Objektivs wäre das
eine überzogene theoretische Diskussion.
Meine Farb-Interferogramme entstehen unter Weißlicht mit engen Interferenz-Filtern (10 nm) Betrachtet man besonders die mittleren Streifen, dann
sind diese umso dunkler bis zum Rand, je farbreiner ein Objektiv ist, was hier beobachtet werden kann. Trotzdem enthält aber dieses "farbige"
Interferogramm die Information der drei RGB-Farben. Und würden diese mit den Fraunhofer'schen Linien von Rot, Grün und Blau identisch sein, dann
bräuchte man keine Interferenzfilter und eine RGB-Farbzerlegung wäre ausreichend auch für die Berechnung des Farblängsfehler. Leider ist das aber
für Rot = C-Linie = H-alpha nicht so!
A084 Takahashi TSA 102-816 - ein idealer reisetauglicher Super-APO
Takahashi TSA 102/816
Takahashi TSA 102/816 - ein idealer reisetauglicher Super-APO
Takahashi ist seit langem für Qualität bekannt. Wenngleich ein TOA 150 doch um einiges mehr kostet, wird man an diesem kleineren TSA ebenfalls seine
Freude haben. Die Ergebnisse sprechen für sich, die Verarbeitung ist vorbildlich.
Es mag an der Aufteilung des Sekundären Spektrums liegen und möglicherweise an der Vergütung, weshalb beim Sterntest dieser TSA so deutlich
farbrein herauskommt. Selbst bei einer Vergrößerung, die nur im Labor möglich ist, definiert dieser APO eindeutig eine 20 Mikron Pinhole.
Bereits über den Foucault- und Ronchi-Test läßt sich der Gaußfehler wunderbar zeigen. Die Farbauszüge stecken jeweils im linken Bild und zeigen
den unterschiedlichen spektralen Öffnungsfehler: Für gewöhnlich die Überkorrektur bei Blau und die Unterkorrektur bei Rot. In diesem Fall liegt das
Optimum bei Gelb = 587.6 nm wave.
Vom Gaußfehler abhängig ist der Strehlwert, da die jeweilige sphärische Aberration (Überkorrektur) den Strehlwert etwas drückt und in unserem Fall
ab Gelb am besten ist. Je nach Anwendung kann das ein Vorteil sein.
Der RC_Indexzahl nach ein APO der gehobenen Klasse.
Das Referenz-Igramm bei 587.6 nm wave
Der GesamtStrehl mit allen Restfehlern
davon die Wellenfront-Darstellung
Die Energie-Verteilungs-Funktion
und schließlich die Kontrast-Übertragungs-Funktion
A083 Takahashi Super APO TSA 102 - 816 zweites Test-Objektiv
Siehe auch das erste TSA 102/816 Objektiv
Wirklich ein Super-APO der TSA 102 / 816
Quote:
Vorbemerkung: Der User Kurt macht seine ersten Gehversuche in Sachen Farbfehler-Messung bei
Refraktoren - er hat leider nur einen zum Üben. Die "brandaktuellen" Ergebnisse mit seinem Bath-Weißlicht-
Interferometer kann man auf seiner Plattform studieren. So richtig stolz teilt er mir also mit, wie hoch dorten
die Zugriffszahlen und Antworten auf seine jüngsten ForschungsErgebnisse sind: Wow!
Nur, so frage ich mich, warum muß er mir das überhaupt mitteilen?
Warum liest er nicht einfach hier mal nach: TU-Ilmenau Vorlesung Zeiss 1
Siehe zum folgenden Text: Fokus-Shift bei Refraktoren: http://www.astro-foren.de/showthread.php?p=37481#post37481
Auf dem Objektiv-Ring steht Triplet Super Apochromat. Nun ist dieser Begriff offenbar kein ein-
getragenes Markenzeichen, also eher als Marketing-Argument aufzufassen. Trotzdem schält sich
allmählich doch heraus, was sich zu Recht Super APO nennen darf und was nicht. Bei Takahashi bin
ich überzeugt, daß dieser Begriff für diese Optik zutreffend ist, auch wenn der deutsche Händler
eher durch Understatement auffällt. Zu diesem Super-APO gibt es bereits eine sehr informative
französische Seite:
http://www.galileo.cc/english/descriptif_instruments.php?ref=TTK10200
Auch gibt es einen Fotoexperten, der mit diesem Super APO beeindruckende Aufnahmen erstellt
hat:
http://www.eifelsternwarte.de/astrobilder.htm
Weil aber jeder seinen eigenen Berichts-Stil hat, von meiner Seite die Ergebnisse meiner Untersuchung.
Dabei geht es speziell um die Darstellung des Farblängsfehlers, um die Vermessungs-Methode,
die Unterscheidung vom Gaußfehler bzw. der spherochromatischen Aberration für Blau (überkorrigiert)
und Rot (unterkorrigiert) und jeweils die Systematik dazu. Die Testbilder sollen also auch unter
diesem Aspekt betrachtet werden, schon im Sinne der Eingangs-Bemerkung.
Zunächst das Teleskop mit allen nur denkbaren Feinheiten .
Damit mich keiner der Übertreibung bezichtigt: Hier steht es Weiß auf Schwarz: Triplet Super Apochromat
Also auch ein Dreilinser, und damit außen vor, wenn es um den Gaußfehler bei ED-Doublets geht.
Mit diesem Objektiv-Typ fotoggrafiert: Auf diesen Webseiten findet man u.a. dieses beeindruckende Bild: http://www.eifelsternwarte.de/astrobilder.htm
Interessanten Foto-Service dort bitte beachten!
Die Schnittzeichung entstammt aus der französischen Webseite die Diagramme aus internen Quellen:
Dabei interessierte mich die Frage, zu welcher RC_Indexzahl man kommt, wenn man die Angaben des Farb-
längsfehler aus der 70.7% Zone, wie sie Takahashi veröffentlicht rechnerisch umsetzt: Man käme tatsächlich
in die Gegend eines Zeiss B-Objektivs: http://www.astro-foren.de/showthread.php?p=35739#post35739
Leider läßt sich diese Angabe durch praktische Messungen nicht bestätigen. Trotzdem wäre die RC_IndexZahl
immer noch hervorragend. Der Grund ist ein einfacher: Bei den Design-Werten liegen Blau-Grün-Rot im
Bereich von ca. 9 µ bei meinem Meßergebnis im Bereich von 17 µ.
Übrigens liegen die beim 1. Objektiv (Link oben) gemessenen Werte incl. der Farbschnittpunkte in einem
fast ähnlichen Bereich, wie ich nachträglich feststellte.
Deshalb ein paar Worte zur systematischen Vermessung des Farblängsfehlers mit dem Weißlicht-Bath-Interferometer.
01. Diese Art Vermessung dürfte die genaueste Möglichkeit sein, den Farblängsfehler in der 70.7% Zone
zu vermessen. Bereits das Takahashi Diagramm bezieht sich ebenfalls auf diese Zone mit dem größten
Flächen-Anteil. Eine weitere Bedingung der Systematik heißt, man bezieht sich auf die Fokussierung für die
Haupt-Farbe Grün, weil das menschliche Auge bei Tag und mit leichter Verschiebung nach Blau-Grün auch
bei Nacht am empfindlichsten reagiert. Also wird man zu Beginn der Messung auf die Hauptfarbe Grün
fokussieren, was in der Regel bedeutet, daß man die grünen Interferenzstreifen zu einer mittleren Bezugslinie
exakt (!!!) parallel einstellt.
02. Zwei Farb-Fehlertypen sind zu unterscheiden: Der größere Farblängsfehler, der bei einer systematischen
Vermessung der Streifen sich als Abkippen der Streifen zu einer BezugsLinie bemerkbar macht: Streifen-
Abweichung nach oben bedeutet kürzere Schnittweite, -Abweichung nach unten bedeutet längere
Schnittweite. Voraussetzung jedoch ist, daß man immer das gleiche Verfahren anwendet beim Inter-
ferometer, den Meßvorgang gewissermaßen eicht.
03. Zwei weitere Fehler stören aber die geraden Streifen: die Achs- oder Zentrier-Koma, die bei
waagrechter Lage die Streifen S-förmig verformt und ein möglicher Astigmatismus, der zugleich anzeigt,
daß man möglicherweise nicht ganz auf der Achse mißt. Im Falle der Coma muß das Objektiv muß so weit
gedreht werden, daß zumindest die Achskoma senkrecht steht, damit man in der Mitte des Interfero-
grammes möglichst gerade Streifen bekommt. Ebenfalls störend wirkt sich die Überkorrektur bei Blau
und die Unterkorrektur bei Rot aus. Erst wenn man Rand-Mitte-Rand des mittleren Streifens auf die
Bezugslinie stellt, wäre man in der 70.7% Zone. Es kann auch noch ein übergreifender leichter Öffnungs-
fehler im Spiel sein, wie bei diesem TSA 102, auch das macht die Messung nicht einfacher.
04. Wenn also einer bereits bei den Interferogrammen kein System vorzuweisen hat, dann sind seine
Ergebnisse wenig vertrauenserweckend.
05. Die RGB-Farbzerlegung funktioniert nur für Blau und Grün einigermaßen zuverlässig. Für Rot kommt
ein anderes/falsches Ergebnis heraus: Bei der RGB-Farbzerlegung ein niedrigerer Wert als bei der viel
sicheren Methode mit den engen Interferenz-Filtern.
06. Mit einem Prismensatz den Farblängsfehler vermessen führt einen Systemfehler ein: Durch die
Benutzung eines Glasweges bekommt man garantiert andere Farbschnittweiten der Spektral-Farben. Die
folgende Übersicht zeigt in der oberen Reihe die RGB-Variante auf der Basis des farbigen 3. Interferogrammes,
bei dem der rote Farbauszug zu klein ausfällt im Vergleich zum unteren IGramm. In der zweiten Reihe darunter
die über die Interferenz-Filter gewonnenen Farb-Interferogramme, die beide Farb-Fehler enthalten: den
größeren Farblängsfehler über die Streifenabkippung im Mikron-Bereich und den wesentlich kleineren
Gaußfehler im Nanometer-Bereich. Dazu auch die angefügte Übersicht: Aktiviert man die POWER, dann
hätte man als Summenmfehler Farblängsfehler + Gaußfehler, deaktiviert man die Power, dann hätte man
nur den jeweiligen Öffnungsfehler der jeweiligen Spektralfarbe, den man aber von Koma und Astigmatismus
trennen sollte.
Siehe auch hier:
http://www.astro-foren.de/showthread.php?p=39193#post39193
http://www.astro-foren.de/showthread.php?p=40041#post40041
http://www.astro-foren.de/showthread.php?t=7713
http://www.astro-foren.de/showpost.php?p=39839&postcount=4
http://rohr.aiax.de/foucault-bilder1.jpg
http://www.astro-foren.de/showthread.php?t=7054
Wie schwierig der isolierte Gaußfehler sich darstellen läßt zeigt folgende Übersicht, in der immer noch der
farbübergreifende leichte Öffnungsfehler enthalten ist, wie auf übernächstem Bild die Foucault-Aufnahme.
Trotzdem beziffert sich die Farblängsabweichung im Bereich von ca. 20 Mikron, während sich die chromatische
Aberration selbst unter Einschluß von Coma und Astigmatismus um den Faktor 200 kleiner darstellt. Und bei
der Berechnung der RC_Index-Zahl vernachlässigbar ist.
Bei dieser Übersicht überlagert sich also noch ein Öffnungsfehler, der mit dem Gaußfehler nichts zu tun hat.
Die Farbreinheit läßt sich am Sterntest zeigen mit einem ETHOS-8mm Okular im Doppelpaß. Das Ronchi-Bild zeigt
erwartungsgemäßt die Überkorrektur bei Blau und die Unterkorrektur bei Rot.
Bei der RGB-Farbzerlegung entspricht Rot nicht der C-Linie mit 656.3 nm wave
Die rechnerische Auflösung entspricht der theoretischen.
Die Auswertung dieses IGrammes differiert um ca. 0.007 Strehlpunkte nach oben.
Die "ungeschminkte" Wahrheit in der Störung der Wellenfront. Restfehler, mit denen man gut leben kann.
Man sieht sie nur auf solchen Interferogrammen.
Und die gelben Hilfslinien zeigen, wie das Interferogramm bei Strehl = 1.000 auszusehen hätte.
Die Energieverteilung über die Point Spread Function
und schließlich die Werte bei der Hauptfarbe Grün. Die anderen Strehlergebnisse für die anderen Spektral-
farben findet man weiter oben.
Fazit: Eine derartige Qualität ist man von Takahashi eigentlich gewöhnt, (zur Rettung unseres
Qualitäts-Bewußtseins!)
A082 Takahashi Super APO TSA 102N 816
Crafting the world's finest astronomical instruments . . . William FLT.... versus ....Takahashi TSA 102N
Eine verlockende Aussage, die dazu animiert, sich mit dem Objekt der Begierde etwas näher zu
befassen. Und wenn man dieses Teleskop in letzter Zeit sehr häufig auf der opt. Bank hatte, sind
die Erwartungen eher verhalten, was die Qualität dieser FLT-Baureihe angeht. Da beide unter-
suchten APO's in einer ähnlichen Preisklasse liegen mit ähnlichen optischen Daten, bietet sich ein
Qualitäts-Vergleich durchaus an, wenngleich in der Rückschau der Takahashi Super-APO in einer
völlig anderen Liga spielt, als das "the world's finest astronomical instrument" Nicht zu vergessen
den Schrubber oben in der Animations-Leiste, der gerade ein Teleskop zur Seite kehrt. Wenn das
mal nicht symbolträchtig ist.
Als schneller Übersichts-Test eignet sich das "farbige" Weißlicht-Interferogramm - mit dem Bath-Interferometer
erzeugt mittlerweile hervorragend. Hier läßt sich über den Vergleich mit dem Kugelspiegel ganz schnell erkennen,
wie farbrein einerseits das Objektiv ist, und wie groß der Gaußfehler ausfällt. Siehe auch hier zur Diksussion
und zum Verfahren:
http://www.astro-foren.de/showthread.php?t=10374
Ein paar technische Details und ein paar unwahre Behauptungen, die es zu widerlegen gilt:
SkyWatcher Equinox schlägt alles - "den kauf ich mir!"
William FLuoroStar FLT-132 deutlich überkorrigiert
Das Grundübel der mittlerweile zahlreichen Fluoro Stars FLT ist die immer wiederkehrende Überkorrektur, die
diese Systeme - aus welchen Gründen auch immer - haben. Bereits mit dem Sterntest lassen sich nahezu alle
Details erkennen:
- Lichtwulst extrafokal Hinweis auf Überkorrektur
- ellipt. Sternscheibchen Hinweis auf Astigmatismus
- Blau-Violetter Farbsaum intrafokal, gelbgrüner extrafokal: Schnittweite für Blau und Rot fällt länger.
- deutliche Verlagerung der Energie in ersten Beugungsring Hinweis auf Überkorrektur und Gaußfehler
- besonders hohe Farbreinheit ist nicht zu erwarten
Artificial Sky - Übersicht: Artificial Sky
Beim Ronchi-Gramm läßt sich die tendentielle Überkorrektur ablesen, die systembedingt bei Blau stärker und bei Rot
geringer sein muß. Auch die Farb-Interferogramme sind ein deutlicher Hinweis auf Überkorrektur und damit auch
quantifizierbar. Gerade mal Rot erreicht kanpp die Beugungsgrenze, die im kürzeren Spektrum deutlich verfehlt wird.
Rechnet man den Gaußfehler mit ein, käme man gerade mal auf 0.666 Strehl, und das widerspricht eindeutig
den Werbe-Aussagen.
Ein letzter Blick auf den Angebots-Preis: Dieses "Produkt" liegt bei ca. 2.200.- Euro und ist damit vergleichbar
vom Preis her mit der nun folgenden Untersuchung: Super APO von Takahashi.
Preislich sind die beiden Optiken nahezu gleich - nur die Qualitäts-Merkmale können verschiedener nicht sein.
Deutlich mehr Farbe bringt das Foucault-Bild vom FLT 110/770 APO ins Spiel. Die Überkorrektur fällt sehr deutlich
durch die Vertiefung in der Mitte auf. Entsprechend biegen sich intrafokal auch die Ronchi-Linien durch, was
auch ein Hinweis auf Überkorrektur ist. Takahashi bietet hingegen das Bild, wie man es von einem Super APO
erwarten kann.
In einer weitaus höheren Liga spielt der TAK (TSA 102) beim Sterntest: Die Scheibchen sind rund (!) die Farb-
säume fast nicht erkennbar und der künstliche Sternhimmel exakt definiert, aus dem man dann die rechnerische
Auflösung ermitteln kann. Ebenso hat der TSA kein Problem, in Autokollimation ein 200-lp/mm Gitter aufzulösen, auch damit kann man die Auflösung ermitteln.
Artificial Sky - Übersicht: Artificial Sky
Mit dem gleichen Verfahren zeigt sich beim TAK ein deutlich geringerer Gaußfehler, der Farblängsfehler-Index-
zahl ist um den Faktor 3 kleiner was sich auch über die vier Farben gemittelten Strehlwert ausdrückt. Beim
FLT: Strehl 0.666 beim Takahashi 0.963
Das "farbige" Weißlicht-Interferogramm hat bereits starke Ähnlichkeiten mit einer Sphäre.
Das Optimum beim Takahashi liegt im gelben Spektrum, Grün wäre bereits leicht überkorrigiert, aber mit 0.967 Strehl
ein sehr kleiner Wert.
Hauptrestfehler beim TAK wäre noch ein hauchzarter Zentrierfehler, den man am Himmel kaum bemerkt.
Folgerichtig ein sehr gutes Ergebnis bei 587.6 nm wave.
Ein paar Details, wie man sie auf der Webseite von Takahashi findet
und schließlich für einen Preisvergleich zum oberen APO die Seite eines Händlers:
http://www.intercon-spacetec.de/produkte/produkthersteller/produktkategorie/teleskope-1/
-----------------------------------
Zweitvermessung
Je nachdem wie viel Arbeit man in die Vermessung investiert, fallen die Meßergebnisse in der Regel
leicht unterschiedlich aus, was auf Certifikaten mit der Bemerkung festgehalten wird: Gemessener
Wert und besser. In dieser zweiten Testreihe kommt beispielsweise ebenfalls ein geringfügig besseres
Ergebnis heraus. Der umgekehrte Fall ist ebenfalls möglich.
Mit ein Grund für das bessere Ergebnis ist eine sorgfältige Kollimierung des APO's vor dem Planspiegel,
was offenbar erst in einem Dreier-Schritt zu ganz exakten Ergebnissen führt:
A) die Kollimierung über einen Laser und dessen Reflex-Punkte ist als erster Schritt noch nicht
genau genug, weshalb
B) die Überprüfung über eine ganz feine Pinhole sinnvoll ist. Aber auch da gibt es noch
C) Koma-Restfehler, die man erst über ein Interferogramm gut erkennen kann.
Erst nach dieser Prozedur scheint man exakt auf der Achse zu sein, weil außerhalb der Achse
ein Objektiv mit anderen Fehlern reagiert: Mit Astigmatismus und Koma und einem anderen Farb-
längs- und Farbquerfehler.
Beim Sterntest spielen auch die Helligkeit der Lichtquelle und die Kamera-Verschlußzeiten eine Rolle.
gleiches gilt für den Foucault-Test, der aber ziemlich dem entspricht, was ich bereits im 1. Durchgang
ermittelt habe. Komabedingt fällt die Messung des Farblängsfehlers um einen kleinen Wert besser aus.
Statt RC_INdex = 0.1931 käme im zweiten Durchgang 0.1431 heraus. Die Reihenfolge der Farben wäre
diesmal blau-grün-rot-gelb, vorher blau-rot-grün-gelb. Man kommt trotz Reihenmessung an die Grenze
dessen, was sicher meßbar ist. Interessant auch der mittlere Streifen beim Weißlicht-Interferogramm:
Für mich ein Ausdruck des Gaußfehlers, da Blau die größte Überkorrektur hätte und damit ein
Unterscheidungs-Kriterium für den Gaußfehler und dessen Größe. Auch würde sich die Reihen-
folge der Farben abbilden: Gelb ganz hinten (beim mittleren Streifen oben) Blau ganz vorne
(beim mittleren Streifen unten)
der Strehl springt bei Grün von 0.967 bei 546.1 nm wave im 1. Durchgang auf 0.981 bei 532 nm wave im 2. Durchgang
Das wäre eine Verbesserung um 1.4% Strehlpunkte, die auch ein Ausdruck der Toleranz darstellt, in der diese
Messungen stattfinden.
A081 TOA 150-1100 - ein Sahnestückchen
TOA 150/1100 - ein "Sahnestückchen"
Das "Geschoss" ist nicht ganz billig, aber der TOA 150/1100 kann als "Sahnestückchen" bezeichnet werden. Auch die mechanischen Teile sind fachlich
exakt ausgeführt, wie man es von Takahashi erwarten kann. Weiter unten geht es noch einmal um die Poly-Strehl-Diskussion, die eher etwas für
hitzige Stammtisch-Diskussionen ist, für die Praxis von eher untergeordneter Bedeutung.
Nicht alle Tage landet der TOA 150 auf meiner optischen Bank, den TOA 130 hatten wir hier schon öfter. Im Tubus-Aufbau gleicht er dem kleineren Bruder, die
feinen Unterschiede wird man nur vom Hersteller selbst erfahren.
Bei 532 nm wave (also zwischen 546.1 nm = e-Linie und 510 nm wave = Optimum beim Nachtsehen) liegt der Strehl bei ca. 0.99, was eigentlich ausreichen sollte.
3D-Darstellung der ankommenden Wellentfront-Deformation
die Kontrast-Übertragungs-Funktion
und die Energie-Verteilung PSF genannt
ein Vergleich zwischen IST- und IDEAL-Interferogramm: Dieses leichte Abkippen der Streifen, in der Mitte gut zu sehen, sorgt bereits für eine Unschärfe, wenn
man exakt den Farblängsfehler vermessen will: Bei exakt geraden Interferenzlinien, stellt man den mittleren Streifen parallel zu einer Referenz-Linie. In diesem
Fall folgt man der Rand-Mitte-Rand-Bedingung, wie sie bei Über- oder Unterkorrektur vorkommt. Und dann ist der gleichmäßige Abstand zur weißen Linie nicht
immer exakt zu treffen. Siehe auch diese IGramme und ihre Referenz-Linie jeweils in der Mitte: http://rohr.aiax.de/TOA150_14.jpg
und schließlich, fokussiert auf diese Farbe, der Strehlwert.
Über zwei Arten kann man den Farblängsfehler ermitteltn: a) über die Streifen-Messung mit einer digitalen Meßuhr in der 0.707 Zone. Diese Messung wird bereits
durch Zonen (z.B. hochgezogene Kante) unscharf, funktioniert eigentlich nur richtig, wenn keinerlei Flächenfehler eine Rolle spielen. b) die Umrechnung der
Power in Pfeilhöhen-Differenz ist eine weitere Möglichkeit, den Farblängsfehler zu ermitteln. Auch diese Methode hat eine bestimmte Unschärfe, aber bei dieser
Auswertung fällt der RC_Indexwert etwas besser aus. Der RC_Index-Wert berücksichtig nicht den Gaußfehler, sondern nur die Schnittweiten-Differenz der
Spektral-Farben zueinander. Daraus entstand auch die PolyStrehl-Diskussion, ein Wert, der über Optik-Design-Programme leicht ermittelt werden kann, für die
Meßtechnik eher uninteressant, weil im Computer entworfene Systeme nicht unbedingt identisch sind mit gefertigten Optiken.
In beiden Fällen wurde zunächst kein Glasweg benutzt. Lediglich Violett bzw. die g-Linie mit 435.8 nm wave fällt durch eine etwas kürzer Schnittweite im Vergleich
zum übrigen visuellen Spektrum ins Gewicht. Für die visuelle Beobachtung wird dieser Bereich mit nur 2% gewichtet.
Ein eindeutiger Qualitätsnachweis wäre die Abbildung des künstlichen Sternhimmels bei Höchstvergrößerung, diesmal mit zwei unterschiedlichen Okularen erstellt.
Für die Fotografie verwendet man am besten den dazugehören Feldkorrektor, weil auch die APO-Refraktoren zunächst mal nur auf der Achse perfekt sind. Würde
man von einer Auflösung von 4 Mikron(Foto) ausgehen, (kleines weißes Rechteck) was immer noch realistisch wäre, dann wäre die Auflösung bei 0.75 arcsec.
Die Farbsituation läßt sich am Farbrand beurteilen, der wenig Unterschiede zwischen intra- und extrafokal zeigt. Bei Verwendung eine 26 mm Glasweges in Form eine
90° Zenit-Prismas wäre das Bild noch etwas farbreiner.
Noch sensibler wäre der Foucault-Test, was die Darstellung der Farbsituation betrifft. Über einen kurzen Glasweg von 26 mm wäre demnach die Farbreinheit noch etwas besser.
Interessieren würde mich allerdings, wie weit man in der Praxis diese Unterschiede wahrnimmt. Ein längerer Glasweg "dreht" das Spektrum allerdings wieder um und verschlechtert
dann den Farbeindruck. Der Foucault-Test ist auch ein Hinweis für ein Gaußfehler-freies System. Nimmt man dieses mit ZEMAX simulierte Beispiel eines Gaußfehlers
(=chromatische Aberration) das im kurzen Spektrum über-, im langen Spektrum unterkorrigiert ist, dann verteilen sich beim Foucault-Test die Farben sichelförmig:
Es korrespondiert eine Farbsichel links außen mit rechts innen und rechts außen mit links innen. Im Beispiel des TOA 150 kommt es lediglich zu einer Trennung
der Farben, was soviel heißt, daß kein erkennbarer Gaußfehler diese Sichelform verursacht. Auch bei den Achromaten hat man einen ähnlichen Effekt. Auch da
ist im Vergleich zum Farblängsfehler der Gaußfehler verschwindend klein.
Bei den Diskussionen um den Poly-Strehl spielt die Gewichtung der einzelnen Spektral-Farben, bezogen auf ein durchschnittliches menschliches Auge eine Rolle. Diese Gewichtung wäre
zusätzlich in Tag- und Nachsehen zu differenzieren. Dabei stellt sich aber immer die Frage nach dem tatsächlichen Informations-Gewinn für die Praxis, und den halte ich eher für gering.
Die in der Quelle gefundene Tabelle listet einen Auszug aus der DIN 5031-3 für das Tagsehen auf, für das Nachsehen habe ich keine Angaben gefunden, die Gauß-Kurve wird ähnlich
verteilt sein, jeweils mit der Verschiebung nach 510 nm wave als optimale Empfindlichkeit.
Diese Strehlwerten drücken die tatsächlichen Werte des aktuellen Objektives aus, während in der Übersicht ganz unten die Fertigungs-Restfehler herausgerechnet worden sind.
Daraus ergeben sich geringfügige Unterschiede. In all den wichtigsten Spektralbereichen zeichnet sich der TOA 150 durch hohe Strehlwerte aus, wobei der Gaußfehler bei Blau und
Rot nahezu gegen Null geht, also praktisch Gaußfehler-frei ist. Die Optik wurde auf Grün fokussiert, wie das ein Beobachter am Stern auch machen würde. Aus diesem Blick-winkel
entstehen die Differenzen hinsichtlich des Farblängsfehlers, was eine Verkippung der Streifen nach ober (kürzere Schnittweite) und nach unten (längere Schnittweite) mit sich bringt.
Bereits die leichte Streifenverkippung mitte-rechts ab Grün bis Rot verursacht eine leichte Unschärfe bei der exakten Schnittweiten-Differenz-Messung.
In die folgende Übersicht wurde die durchschnittliche spektrale Empfindlichkeit des menschlichen Auges über die Streifenbreite berücksichtigt und unten angegeben. Die Prozentzahlen
kann man der oberen Tabelle entnehmen. Damit liegt der Schwerpunkt im gelb-grünen Bereich, sodaß eine Strehl-Aussage für Grün eigentlich völlig ausreichend wäre und die PolyStrehl-
Diskussion etwas konterkarriert. Würde man auf das Nachtsehen abheben, so wäre der blaugrüne Bereicht etwas gewichtiger und die Sache wird noch unübersichtlicher, aber nicht
gerade informativer. Für gewöhnlich nimmt man einen Refraktor für die Tag- und Nacht-Beobachtung. Interessant bei dem TOA 150 ist der hohe Strehlwert im roten Spektrum, was
möglicherweise für die Verwendung des Refraktors für die H-alpha-Fotografie vorgesehen ist. Ein Beurteilung allein über die RC_Indexzahl ist also genauso einseitig, wie der Versuch,
den Poly-Strehlwert zu ermitteln. Der Versuch einer Standardisierung schränkt prinzipiell den Blickwinkel auf eine Optik ein, die offenbar für viele Anwendungen konzipiert worden ist.
Die schwarz-eingefärbten Strehlwerte hat das Objektiv, wenn man auf die jeweilige Farbe fokussiert. Die weißlichen Werte geben den Strehlwert an aus der Fokuslage von Grün, deshalb muß hier die Power berücksichtigt werden als Ausdruck des Farblängsfehlers und ist damit strehlmindernd.
Fraunhofer'sche Spektral-Linien im sichtbaren Teil des Spektrums, Tafel A, Tafel B, Tafel C
Die Thomas Back APO-Definition wird in jedem Fall erfüllt, besonders im roten Spektrum, was man nicht für jeden APO sagen kann.
A080 Takahashi TOA 130-1000 Spannend bis zum Schluß + ZentrierAnleitung
TOA 130 Spannend bis zum Schluß
Es ist ein sehr farbreiner APO, der zur Kategorie "Super-APO" gezählt werden müßte, wenn es diesen Begriff gäbe.
Immerhin gibt es Händler, die diesen Begriff ohne Scheu auf den Front-Ring "meißeln" lassen. Ins Schleudern kommt
man bei diesem APO, wenn man die richtigen Schraub-Paare für die Kollimation der Objektivs zum Tubus sucht, und
dabei die falschen drei 120° versetzten Kollimierungs-Schrauben benutzt - weil sie dummerweise leichter zugänglich
sind, statt die richtigen, aber leider versenkten Kollimierungs-Schrauben zu benutzen.
Der TOA von Takahashi hat verblüffenderweise eine Front-Linse, über die man sowohl Koma, aber auch den Gaußfehler,
eventuell sogar den Farblängsfehler beeinflussen kann. Auch sollte man diese Zentrierschrauben höchst feinfühlig
behandeln, wenn man sich keinen Astigmatismus einhandeln will.
Der Versuch, das Objektiv zum Tubus zu kollimieren führte also erst einmal zu einer deutlichen Achs-Koma: Das Ergebnis eines
heftigen Zentrier-Fehlers, weil ich die falschen Schrauben erwischt hatte. Bereits für diesen Fall ist es wichtig, sich protokoll-artig
die, (wenn auch falschen) Schritte einfach einzuprägen. Das führte in der Folge dazu, daß wir das Objektiv ganz vom Tubus
lösten, um es erst einmal wieder sauber zu zentrieren: nach dieser Methode. Siehe auch Bild weiter unten und den Link. Jedenfalls
war die zunächst heftige Achs-Koma, im dritten Bild zu sehen, ziemlich schnell wieder behoben. Dem Sternfreund war derweil das
Herz wer weiß wohin gerutscht.
Zunächst konnten wir uns die insgesamt sechs Zentrierschrauben-Paare nicht erklären bzw. dieren Zuordnung. Auch der mit
einem schwarzen Textilband überklebte Spalt zeigte auch nicht gleich den vorderen Halte-Ring der Frontlinse . Wenn man
sich also an den falschen Zentrierschrauben vergreift, weil sie leichter zugänglich sind, der bekommt ein Problem. Vielleicht macht
der jeweilige Händler auf diesen Sachverhalt aufmerksam. Andererseits läßt sich das Objektiv bei Höchstvergrößerung exakt
zentrieren: Nur wenn man die Schrauben "anknallt" handelt man sich bereits wieder Astigmatismus ein. Auch das haben wir durch-
exerziert. Kontrollieren läßt sich das aber spätestens über die Interferogramme selbst, sodaß schließlich ein perfektes Ergebnis
zu erwarten war.
Linsen reagieren auf Verkippung sehr sensibel, wie man am Streifenbild gut erkennen kann. Es war eine heftige Achskoma ent-
standen, die den Strehl auf 0.154 drückte und senkrecht orientiert war, was die Rückzentrierung einfach machte, also Sache
von nur einer Zentrierschraube war. Mit einer Pinhole von 5 Mikron läßt sich das genau verfolgen.
Der folgende Link beschreibt das Verfahren, wie man ein Objektiv vor dem Planspiegel kollimieren kann. Das folgende Schema Bild
zeigt, wie man sich danach am Koma-Kern orientieren kann, der zum Schluß zentriert in der Mitte erkennbar sein muß. Dabei
sollte man aber aufpassen, daß man möglichst exakt auf der opt. Achse bleibt, da sonst noch Astigmatismus kombi-
niert mit Koma aus dem Feld dazukommt. Im Normal-Fall hat man es mit Abstands-Plättchen zu tun, hier waren es Zentrier-
Schrauben. Trotzdem tut man gut daran, sich bei jedem Schritt der Wirkung zu vergewissern. Was also eine bestimmte Schraub-
Bewegung bzw. Stauchung bewirkt. Das funktioniert bei jedem Objektiv ein wenig anders - leider.
Zentrier-Schritte eines Refraktors vor dem Planspiegel/Flat, Kollimation, Align
Nach erneuter und erfolgreicher Zentrierung ließ sich endlich der TOA begutachten, wobei sofort auffällt, wie farbrein dieser APO
ist mit einer Rest-Chromasie-Indexzahl von 0.2253 . Das wäre bereits die Kategorie der "Super"-APO's.
Ein leichter Öffnungsfehler liegt über dem System, wie man an allen Testbildern erkennen kann. Dabei sind die Foucault-Bilder den
Ronchibildern entsprechend zu deuten, was für das Auge etwas schwierig ist: Die Mitte wäre eine kleine Mulde und der Rand
ebenfalls eine flache Rinne, analog den IGrammen, wenn man von oben auf den mittleren Streifen als Profil-Linie schaut. Außer
dem blauen Spektrum fallen die übrigen Farben in nahezu einer Schnittweite zusammen. Das erklärt auch den fehlenden Farb-
saum bei den Sternscheibchen-Aufnahmen im Bild vorher.
Das Foucaultbild in der 1. Spalte zeigt fast keine Farbe mehr - ein Beweis für die hohe Farbreinheit, das Ronchibild in gleicher
Weise. Beim Interferogramm zeigt der dunkle mittlere Streifen, die Farbreinheit, wenn er sich bis zum Rand verfolgen läßt.
Fokussiert und fixiert wurde auf die Hauptfarbe Grün. Auch damit kann man erkennen, daß nur bei Blau die Streifen ein wenig
nach oben abkippen, was die kürzere Schnittweite erklärt. Ein Objektiv mit einem sehr kleinen Gaußfehler und fast perfekt hin-
sichtlich des Farblängsfehlers.
Eingebaut in den Tubus war uns die Koma noch zu groß, sodaß auch dieser Rest von ca. 1.5% Strehlpunkte auf 0.002% Strehl-
Punkte reduziert werden konnte. Auch ein Rest-Astigmatismus verschwand, als die Kollimierungs-Schrauben etwas gefühlvoller
angezogen waren. Das Objektiv reagierte bereits auf zuviel Druck von außen: Es sind also immer mehrere Ursachen, an die
man denken muß. Nur am Himmel wird man solche Feinheiten nie entdecken. Mit diesem Interferogramm endlich war
ich zufrieden.
Die 3D-Wellenfront-Deformation zeigt in der Summe alle Rest-Fehler.
Isoliert der Öffnungsfehler, den man auch als leichte Unterkorrektur interpretieren kann. Hier wäre der Abstand der Frontlinse
zu beeinflussen - dürften wenige Mikron sein.
Und hier isoliert der Rest-Astigmatismus von 0.018% Strehlpunkte, der auch dadurch entstehen kann, daß man nicht exakt auf
der Achse gewesen ist, da im Feld ein Objektiv in der Regel mit Astigmatismus reagiert. Jedenfalls so kleine Beträge, die man am
Himmel nicht wahrnimmt.
Und hier die Gesamtsituation des Objektivs: Unten eingeblendet die jeweilige Größe bzw. der Anteil der jeweiligen Restfehler. Viel
Arbeit würde man hineinstecken müssen, um diese auf Null zu bringen :smartass:
------------------------------------
Zur Zentrierung eines TOA noch ein paar Anmerkungen:
Zunächst muß man sich vergewissern, daß man die Zentrierschrauben des Objektivs benutzt, und nicht die Tubus-Zentrierschrauben. Diese Verwechslung passierte mir
auch einmal. Dann gilt grundsätzlich, daß man über jeden Schritt peinlich genau Protokoll führt.
Es handelt sich also um die Zentrierschrauben der Frontlinse.
Man braucht einen künstlichen Stern im Abstand von ca. 20 m. Den betrachtet man mit möglichst hoher Vergrößerung z.B. Fokus/2.
In der Mitte des Bildfeldes muß die Sternscheibchen-Figur exakt rotations-symmetrisch sein. Man erkennt einen "Koma-Kern" und
bei Dejustage dezentrische "Lichtringe". Diese Figur gilt es zu einer rotations-symmetrischen Figur zu zentrieren.
Die drei Zugschrauben benennt man mit Za, Zb und Zc, die paarweise Druckschrauben mit Da, Db und Dc. Auch die Drehung selbst
muß man festhalten: Also entweder mit oder gegen den Uhrzeigersinn.
Hat man sich so vorbereitet, dann protokolliert man jede Einzeldrehung mit der Auswirkuung auf die Optik selbst. Damit bekommt man
schnell eine Anleitung, wie das jeweilige Objektiv zentriert werden muß. Entscheidend ist das bewußte, kontrollierte Arbeiten !!!
Am nächsten Bild läßt sich erkennen, daß eine Dezentrierung in Richtung 14:00 Uhr vorliegt. Das gilt aber nur, wenn man exakt in Feldmitte beobachtet,
da sonst Fehler im Bildfeld oder vom Okular zum Zuge kommen.
Takahashi technische Daten Farblängfehler-Diagramm, Quelle, Seitenaufbau dauert etwas, PolyStrehl-Diagramme FS 102 u. TSA 102
Takahashi Doublet Fluorite FS 78 Apochromat 78/630
Takahashi Fluorit APO 102/820, Teil II, Farblängsfehler Tak FS 102 versus TMB 100/800
Takahashi Fluorite Doublet 60/500
Takahashi APO 102/820 Navis-Report
Takahashi FS 102/820 Schnittweiten-Diff, RC-Index, Power/Digitale Meßuhr, Foucault-Bild RGB-Farbzerlegung
Takahashi FS 128/1040 gegen Vixen FL 102/920 S
Takahashi FSQ 85 ED Petzval-System Baby"Q" von Tak KaStern auf Astronomie.de
Der Takahashi mit dem Sahne-Häubchen: ein 3-in-1-System
Takahashi - TOA 130/1000
Takahashi - TOA 130 / 1000 Gat 07.Febr. 2010 Zusammenhang: Farblängsfehler + Gaußfehler und Strehlwert
Takahashi TOA 130/1000 Spannend bis zum Schluß
TOA 150/1100 - eine "Sahnestückchen"
Takahashi Super APO TSA 102N 816 erstes Test-Objektiv William FLT 110 versus TSA
Takahashi Super APO TSA 102 / 816 zweites Test-Objektiv
Takahashi Super APO TSA 120/900 Jan 2010 Fortsetzung PolyStrehlDiskussion
A079 Takahashi - TOA 130 - 1000 Gat 07Febr 2010
Takahashi TOA 130 S - bis zu 1000-fache Vergrößerung möglich
(siehe auch hier: http://rohr.aiax.de/refractors.pdf)
Normalerweise wird man für solche Aussagen mit entrüsteten Posting bestraft - zumindest ging es mir vor mehreren
Jahren auf einem anderen Forum so, als ich bei meinem 12.5 inch Newton-Spiegel solches behauptete. Im Falle des
TOA 130 S läßt sich der direkte Beweis erbringen, wenn das Seeing stimmt, was eher selten der Fall ist.
Mag sein, daß auch Neid im Spiel ist, jedenfalls kann einen schon der Neid plagen, wenn man es mit diesem wunderbaren,
und trotzdem preiswerten TOA 130 S zu tun hat, der rundum perfekt ist und als Besonderheit in der Grundversion keinen
Gaußfehler mehr hat, insofern müßte ich mich nicht mehr darüber streiten, ob bei der Ermittlung meiner RC_Indexzahl der
Gaußfehler berücksichtig würde oder nicht.
Da es sich aber um ein Triplett handelt (Doublet, Triplet, Super APO) mit einem Farblängsfehler, der sich im Diagramm in
S-Form darstellt, und da in der bisherigen Diskussion auch die Anordnung der Farbschnittweiten in keiner Weise Berücksich-
tigung findet, geht auch der monchromatische Ansatz an der Wirklichkeit ziemlich vorbei. Die Wirklichkeit ist - man hat es mit
einen sehr farbreinen Apochromaten zu tun.
Die erste Behauptung ist schnell bewiesen: Folgendes Testbild - mit meinem artificial Sky "Test-Target" erstellt mit 3-5 µ großen
Pinholes liefert unter hoher Vergrößerung weitgehend störungsfreie "Sternbilder" ab, mit deren Hilfe man die Auflösung geome-
trisch ermitteln kann. Damit kommt man in die Nähe dessen, was auch über die Formel in arcsec gerechnet werden kann:
Auflösung = 1.22 * Lambda * 206 265 / Apertur
Der Foucault-Test zeigt im Regelfall die Topographie der ankommenden Wellenfront bis bis ca. L/30 PV der Wellenfront. In
unserem Falle steht die Messerschneide ziemlich in der Mitte des sekundären Spektrums und zerlegt dieses in seine farb-
lichen Bestandteile, trennt als Grün-Gelb und Rot (die ziemlich beieinander liegen) vor dem blauen Spektrum, das ca. 68 µ
vor der e-Linie seinen Fokus hat. Und diese Anordnung ist es, die man bei Takahashi APO's sehr häufig findet, und immer
wieder diesen farbreinen Eindruck beim Sterntest erzeugen - übrigens auch beim Foucault-Test, wie das nächste Bild
beweist. Insofern ist der Vergleich Foucault-Sterntest bei vielen anderen Refraktoren sehr aufschlußreich.
Wenn also schon die Testberichte zum William Megrez vorwiegend superlative Ergebnisse abliefert, um wieviel mehr muß man
dann diesen TOA 130 S als wirklichen Voll-Apochromaten würdigen. Deshalb sei hier eine Gegenüberstellung beider APO's in
ihrer Farbigkeit angezeigt. In diesem Zusammenhang darf ich auf meinen Beitrag hier verweisen:
http://www.astro-foren.de/showpost.php?p=45758&postcount=7 und diesen schematischen Diagrammen:
Farblängsfehler bei Refraktoren : Schema bei Doublet, Triplet, Super APO
Im Regelfall würde man bei solchen farbigen Interferogrammen, wenn sie jeweils auf die Farbe fokussiert worden waren, bei Blau
eine Überkorrektur, bei Rot hingegen eine Unterkorrektur feststellen können. Nicht so beim TOA 130 S, dem ist der Gaußfehler
gewissermaßen abhanden gekommen. Ein Umstand, den man erst nach dem zweiten oder dritten Blick verblüfft feststellt.
Bei 532 nm wave würde man üblicherweise von LZOS ein Zertifikat über den aktuellen Strehl bekommen. Das in dieser Wellen-
länge entstandene Bild zeigt bereits ohne Auswertung ein hohes Strehlergebnis.
Bilderbuch-mäßig stellt sich die Energie-Verteilungs-Funktion dar, Point Spread Function genannt.
Und ohne irgend einen Abzug - ein mit dem Bath-Interferometer erzeugtes Interferogramm - bestätigt das Auswertprogramm
AtmosFringe die Vermutung mit einem Strehl von 0.988 ohne jeden Abzug. Perfekter braucht es gar nicht zu sein.
Zur Steigerung der Verwirrung wurde unter Einsatz eines Monochromators mit 0.5 Nanometer Einstellgenauigkeit die Vermessung
des gesamten visuellen Spektrums in ca. 10 nm Schritten propagiert, ohne Rücksicht darauf, ob mit den Poly-Strehl-Kurven über-
haupt etwas vergleichbares dabei herauskommt: Es geht immer noch um die Beantwortung der Frage, welcher der untersuchten
Super-APO's denn nun der farbreinere ist. Und genau diese Frage wird man immer nur in Näherung beantworten können, am
besten aber immer noch mit Beweis-Fotos und nicht mit Tabellen und Diagrammen. Der folgende Versuch mittelt also auch nur
die Strehlergebnisse aus fünf farblichen Einzelstrehls. Würde man die auf der Ebene der Zernike-Koeffitienten ermitteln wollen,
dann kompensiert die Unterkorrektur bei Rot die Überkorrektur bei Blau, und heraus käme ein hoher Strehl. In diesem Falle
würde bei allen Farben ein hoher Strehl herauskommen, wenn man auf jede Farbe einzeln fokussiert: http://rohr.aiax.de/@TOA130-GA_05.jpg
A079A Zusammenhang Farblängsfehler u Gaußfehler und Strehlwert 29Juli 10
Obwohl unter dem eigentlichen Säulen-Diagramm ein Erklärungs-Text steht, wie die Strehlwerte entstehen, hier nochmals ein Versuch, dies vielleicht noch etwas verständlicher
zu erklären.
01. Zunächst muß man sich einigen, bei welcher Farbe unsere Augen am besten sehen würden. Tagsüber wäre das bei Grün, in etwas bei 550 nm wave (oder e-Linie 546.1 nm
wave) und nachts bei 510 nm wave, so liest man es bei vielen Untersuchungen darüber.
02. Daher ist es logisch, diese Wellenlänge als Hauptwellenlänge zu bezeichnen und ebenso logisch, Refraktor-Optiken auf diese Hauptwellenlänge perfekt einzustellen.
Strehlmäßig sollte also nach der Thomas Back APO-Definition der Strehlwert bei Grün mindestens einen Wert von 0.95 haben und besser.
03. Nun haben wir es bei einem Refraktor mit zwei maßgeblichen Farbfehlern auf der opt. Achse zu tun: dem a) Farblängsfehler und b) Gaußfehler
Bei Achromaten dominiert der Farblängsfehler, der Gaußfehler eher zweitrangig, bei APO's kommt der Gaußfehler stärker ins Spiel. Da es sich hier um einen APO handelt,
ist neben der RC_Indexzahl für den Farblängsfehler auch die Strehlabweichung für beide Fehler zu studieren. D.h. der Strehlwert drückt beide Werte aus: den Farblängsfehler
und den Gaußfehler. Warum?
04. Fokussiert man einen APO oder allgemein einen Refraktor, dann stellt man auf den Fokus-Punkt ein, der für das Auge am "schärfsten" ist. Das sollte im Regelfall das
grüne Spektrum sein. Also ist es logisch, diesen Fokuspunkt als Nullpunkt einzustellen, von dem aus man nun die Schnittweiten der anderen Spektren betrachtet.
Genaugenommen hat man eine Brennlinie, die im Falle des TOA bei Blau beginnt. 25 Mikron später kommt Blau-Grün, weitere 43 Mikron erst der grüne Schnittpunkt als
Hauptfarbe, und nach weiteren 32 Mikron Gelb und gleichzeitig Rot. Für Grün wäre exakt der Fokus-Punkt erreicht, für Blau liegt man bereits extrafokal und für Gelb
und Rot wäre man noch intrafokal. Das bedeutet, daß diese Farben unscharf sein müssen, weil der Fokus-Punkt nicht ganz stimmt.
05. Interferometrisch drückt sich das so aus, bitte Kommentar zum zweiten Bild lesen:
06. Strehl-Werte: Fokussiert man auf jede Spektralfarbe, dann erhält man lediglich den Gaußfehler, nicht aber den Farblängsfehler. Auch wäre das nicht die Situation
eines Beobachters, der ja auch nicht zwischen den einzelnen Farbschnittweiten pendelt. Also fokussiert und fixiert man den Fokuspunkt auf Grün und nimmt die
Defokssierung der anderen Farben in Kauf. Damit erklärt sich dann, warum Grün den besten Strehlwert haben sollte, während im Extremfall bei Blau und Rot der Strehl-
Wert deutlich sinkt, weil er durch die "POWER" gedrückt wird, die ja die Abweichung vom Fokus angibt. So läßt sich über diese Methode ein Vergleich von APO's
besser durchführen, die sowohl variieren durch die Anordnung der Farb-Schnittpunkte, durch die Abstände zur Hauptfarbe, und schließlich durch unterschiedlich
große Gaußfehler-Beträge bei Blau und Rot. Der Zentrierfehler (Achskoma) aber auch Astigmatismus müssen bei dieser Betrachtung ausgeklammert werden, ebenso
eigentlich eine fertigungs-bedingte Überkorrektur.
05. Interferometrisch drückt sich das so aus: Weil der Gaußfehler in der oberen Übersicht den Farblängsfehler dominiert, erkennt man die Überkorrektur bei Blau über die "M"-förmige
Überlagerung der mittleren Streifen, wie die Unterkorrektur bei Rot über die "W"-förmige Überlagerung der mittleren Streifen. Benutzt man nun einen Flattner, so vergrößert sich
der Farblängsfehler. Der wiederum läßt nun die blauen Streifen nach oben abkippen und die roten Streifen nach unten, weil man nämlich im grünen Fokus sich befindet, und da
sind die Streifen möglichst gerade. Mit einer digitalen 0.001 mm Meßuhr läßt sich das sehr genau ausmessen in einer Reihenmessung. Bitte jetzt oben über dem ersten Bild bei
"06. Strehl-Werte" weiterlesen.
Weitere Beispiele:
TMB APO Nr 354 LZOS (115/805) - hochwertige Optik
Takahashi Super APO TSA 120/900 Jan 2010
TEC Triplett ED APO 160/1280 Roland Christen
Vixen ED 115 S / 890 - mit Glasweg fast ein APO
A078 Takahashi - TOA 130-1000
Takahashi - TOA 130/1000
Es ist ein ganz besonders farbreiner APO! Das Besondere daran ist aber, daß das blaue und rote
Spektrum eine minimal kürzere Schnittweite haben, also 41 µ bzw. 15 µ vor der Hauptfarbe Grün
liegen und Gelb mit + 17 µ hinter Grün liegt. Da auch der farbabhängige Öffnungsfehler kaum
wahrnehmbar ist, (Blau leicht über- und Rot leicht unterkorrigiert) entsteht auch in diesem Fall
beim Foucaulttest ein fast weißliches Testbild, gerade so, als hätte man es mit einem Newton-
Spiegel zu tun. Obwohl die RC-Indexzahl in etwa der von TMB's entspricht, erscheint über diese
Farbanordnung dieser APO farbreiner als ein TMB APO.
Die Untersuchung soll in mehreren Schritten erfolgen: Zunächst interessiert mich das Basis-Gerät und
dessen optische Merkmale. In einem weiteren Schritt interessiert mich die Situation mit dem Feld-Korrektor,
da hat ein Vorversuch schon erstaunliche Ergebnisse zutage gefördert. Eine weitere Untersuchung will
ich dem Focal Reducer, Telekompressor oder der Shapley-Linse widmen, drei Namen für ein und diesselbe
Sache.
Es gäbe dann noch einen Extender im Zusammenhang mit einem Bino-Ansatz. Dessen Merkmale vermutlich
erst am Schluß der "Trilogie".
Neben den opt. Daten zeigt das Foto zugleich das Blendensystem im Inneren des Tubus. Bei einem Öffnungs-
verhältnis von f/7.69 ist die Schärfentiefe mit 65 µ sehr kurz. Trotzdem liegt der RC-Index unter 0.5 diesen
Wertes.
Sehr deutlich erkennt man die Farbreinheit beim Sterntest. Vergleicht man mit diesem nun wirklich sehr
farbreinen TMB (gemessen an der RC-Index-Zahl von 0.1431) dann erscheinen die bräunlichen Farbsäume
dieses f/7.7 Systems geringer zu sein als sie beim TMB-Vergleichsbild auftauchen. Beim TOA sieht man
diesen bräunlichen Farbsaum intrafokal, beim TMB hingegen extrafokal. Offenbar spielt die Anordnung der Schnittweiten
der Spektral-Farben eine nicht uninteressante Rolle bei der Beurteilung der "Farbreinheit"
Die Reihenfolge beim Takahashi: Blau, Rot, Grün und Gelb
Die Reihenfolge beim TMB: Rot, Grün/Gelb und Blau
Zwischen dem Foucault und dem Lyot-Rauhheitstest ist kein Unterschied erkennbar, was auf eine hohe
Flächenqualität schließen läßt. Dennoch ist die flache Zone am Rand und in der Mitte erkennbar, im Prinzip
eine Überkorrektur, die sich darin ausdrückt.
Analog zum Gaußfehler, bei dem die Hauptfarbe Grün möglichst perfekt, und das blaue Spektrum zart über-
koorigiert ist, das rote Spektrum dafür unterkorrigiert ist, läßt sich dieser Effekt am Ronchi-Test erkennen.
Die "stärkste bauchige Verformung" der Linien erkennt man auf dem blauen Bild. Man muß aber schon sehr
genau hinschauen, wenn man es erkennen will.
Geordnet nach den Schnittweiten auch die Interferogramme, wobei die Durchbiegung dadurch entsteht, daß
auf die Hauptfarbe Grün der Fokus "eingefroren" ist. Damit entsteh im kürzeren Spektrum eine Streifen-
Durchbiegung nach oben, im längeren Spektrum nach unten. Für Gelb jedoch nicht mehr zu erkennen.
Das Interferogramm beim 546.1 nm wave (e-Linie)
und der Restfehler: Astigmatismus
Und wäre nicht noch ein leichter Zentrierfehler, der leicht zu beheben ist, dann wäre man bei fast 0.98 Strehl.
Gewissermaßen als Überleitung die erste Untersuchung, was mit einem Sternscheibchen bei 222-facher
Vergrößerung im Feld passiert. Bis zu einem Felddurchmesser von 32 mm ist das Feld frei von Vignettierung.
Das defokussierte Sternscheibchen verformt sich elliptisch, was aber der Hinweis auf Astigmatismus im Feld
bedeutet. Bis Durchmesser 20 mm ist davon noch wenig zu erkennen. Deutlicher sieht man das bei 15 mm
Achsabstand oder 30 mm Felddurchmesser. Für diesen Fall jedoch gibt es den hervorragenden Feldkorrektor,
dessen Untersuchung in einem zweiten Teil erfolgen soll.
A077 Der Takahashi mit dem Sahne-Häubchen ein 3-in-1-System
Drei Teleskope in einer Version - oder die "eierlegende Woll-Milch-Sau"
Ob er denn den Extender (Barlowlinse) wieder verkaufen soll, wurde ich gegen Ende der zweitägigen Unter-
suchung vom Sternfreund gefragt. Ungläubig guckte ich dem Frager ins Gesicht. Das Sahne-Häubchen? Ver-
kaufen? Das beste Teil, das in diesem Dreifach-System steckt, das aus der f/5 106/530 Grundversion, der
f/3.6 Reducer 106/387 äußerst lichtstarken Astro-Kamera Version, und als Krönung aus der f/8 106/848
Super-APO Version besteht, bei einer mechanischen und vor allem optischen Ausführung, von dem die auf
den Markt drängenden China-Importe noch nie etwas gehört haben. Bezogen auf den Preis bekommt man
damit ein Drei-in-Eins-System, mit dem man die nächsten 30 Jahre äußerst glücklich werden kann.
Kompakt als Viel-Linser (vorne - in der Mitte-in Fokusnähe, ein Petzval-System), das Design habe ich in der
Kürze nicht aufgetrieben, mechanisch sehr durchdacht und funktionell ausgeführt.
Die opt. Daten
Bereits beim Vergleich der Foucault-Bilder erschließt sich mit einiger Übung die Farbsituation des sekundären Spektrums:
Die Grundversion wäre wie die Aufschrift belegt, als ED-Version einzuordnen, und das ist bereits tiefgestapelt, in Wirk-
lichkeit ist es ein guter Halb-APO. Etwas "farbiger" erscheint die Astro-Kamera Reducer-Lösung in der Gegend der üblichen
ED-Lösungen anderer Hersteller. Auch das ergibt am Himmel noch äußerst farbreine Ergebnisse.
Die dritte Version ist verblüffend farbrein, und mit Foucau im Vergleich eindeutig. Die Wellenfront selbst ist weitest-
gehend frei von Störungen und damit ein Garant für einen hohen Kontrast.
Da diese Diagramm in der Regel im Computer entstehen, werden sie eher tendentiell mit den praktischen Messungen
zusammenfallen, sich aber zumindest ähnlich sein.
Das Bezug-Quadrat von 0,1 mm zeigt sehr kleine Spotdiagramme besonders bis zu einem Felddurchmesser von 88 mm
bei der Grundversion.
Mit einer gewissen Logik ist die visuelle Super APO Version auf der Achse besser
und auch bei der Astro-Kamera Version darf man das Spotergebnis ebenfalls als besonders gut bezeichnen.
Die Farbreinheit der Super-APO Lösung entsteht durch Zusammenfallen jeweils zweier Farben in exakt einem Fokus:
Also Gelb und Rot exakt in einem Fokus, gefolgt in 16µ oder 0.016 mm Abstand Blau und Grün.
Wie man sieht habe ich bei der Auswertung keine besondere Sorgfalt walten lassen, wie die Auto-Trace-Routine von
AtmosFringe, das eben so wollte. Dadurch ergibt sich mindestens noch ein Spielraum in der Gegend von ca. 1% Punkt
Strehl nach oben.
An der Tendenz eines ganz erlesenen Super-APO's ändert dieser Sachverhalt jedoch nichts.
A075 Takahashi FS 128-1040 gegen Vixen FL 102-920 S
Weitere Berichte zum Thema findet man hier:
zwei Fluorit-APO's im Vergleich
Wenn man dem Marken-Namen mehr Glauben schenkt, dann sollte der erste Fluorit-APO das bessere Teleskop sein, weil
Takahashi für hochwertige Optiken bekannt ist. Glaubt man überdies den Bemerkungen bestimmter Händler, dann dürfte
das zweite Teleskop, ebenfalls ein Fluorit-APO, aber von Vixen, an den Takahashi keines falls "heranreichen". Und weil es
eben derartige Vorurteile gibt, dachte ich mir heute, zunächst den Tak in aller Ausführlichkeit zu untersuchen, um das
Vixen-Gerät an ihm zu messen. Wie man sich doch irren kann!
Das sind sie nun, die beiden Fluorit-Optiken, die vor dem Test exakt kollimiert wurden. Und dabei fiel dem Tester auf
wie "vornehm" bei Takahashi selbst die Justierschrauben ausgeführt sind: Eine solche Optik scheint offenbar perfekt
zu sein.
Während der Sterntest bei beiden APO's nahezu unauffällig ausfällt, außer daß beim Vixen irgendetwas mit dem Rand sein
muß, weil intrafokal der Rand etwas ausgefranst erschien und extrafokal der Beugungsring deutlich ausgeprägt war,
schien beim Takahashi die Sache in Ordnung zu sein. siehe auch hier: http://www.astro-foren.de/showthread.php?t=5177
Schnell wurde aber beim Ronchitest 13 lp/mm intrafokal bei Weißlicht im Doppelpaß deutlich, daß der Tak tendentiell
überkorrigiert und beim Vixen etwas mit dem Rand nicht ganz stimmt. (Würde man vermutlich bei Beiden am Himmel
kaum bemerken.)
Sehr viel deutlicher zeigt nun der Foucault-Test, ebenfalls im Weißlicht, sowohl die Korrektur wie die Farbsituation:
Der Tak ist leicht überkorrigiert, und während die Farben grün, gelb und rot nahezu die gleiche Schnittweite haben,
fällt Blau mit 486.1 nm wave um ca. 0.05 mm nach hinten raus, bzw. die Schnittweite ist um diesen Betrag länger.
Beim Vixen ist die Situation anders: Da fallen die Farben blau, grün und gelb nahezu in einer Schnittweite zusammen,
und Rot fällt mit ca. 0.08 mm hinten raus.
Beim Tak ist also die tendentielle Überkorrektur und ein leichter Astigmatismus (ca. 5% vom Strehl) oder ca. L/8 der
Wellenfront das beherrschende Merkmal, während beim Vixen zwar die perfekte Korrektur auffällt, zugleich aber der
um ca. L/4 wave hochgezogene Rand.
So liegt beim Tak das Optimum im Bereich der C-Linie mit einem Strehl = 0.967 und PV= L/5.6 oder 116.7 nm von 656.3
beim Vixen im Bereich der e-Linie mit einem Strehl = 0.971 und PV= L/5,6 oder 97.8 nm von 546.1 wave.
Die jeweils optimalen Interferogramme sind noch beigefügt. Den Sternfreund überraschte diese Ergebnis, er tendiert zum
Tak aber deswegen, weil er geringfügig lichtstärker ausfällt. Ein Praxis-Test mit ein paar AstroFreunden soll demnächst
klären, ob zwischen beiden ein signifikanter Unterschied feststellbar ist. Der Sternfreund will dann hier berichten.
A074 Takahashi FS 102-820 Schnittweiten-Diff
Takahashi FS 102/820
Ein schlimmes Schicksal hatte dieser Edel-APO erlitten: Nicht nur, daß er ins Spüli-Becken gefallen war, hatte ein gemeiner Mensch
das Tubus-Gewinde so verformt, daß sich das Objektiv nicht mehr aufschrauben ließ, und als dies wieder funktioniert, weigerte sich
die Taukappe ebenfalls, weil eine deutliche Druckstelle auch dieses Gewinde stark in Mitleidenschaft gezogen hatte. Es dauerte einige
Zeit, bis auch dieses Gewinde wieder rund war.
Das Bad im Spüli-Becken hatte bei den Innenflächen häßliche Spuren hinterlassen, sodaß man diesen Zweilinser auseinandernehmen mußte. Der ersten Konvex-Linse
sind auf der Innenseite die Distanz-Plättchen angeklebt, und man tut gut daran, daran nichts zu ändern. Die zweite Konkav-Linse ist deshalb für die Reinigung innen
und außen weniger kritisch. Und nachdem unter einer 500-Watt Lampe mit Hilfe von Druckluft auch die meisten Fussel das Weite gesucht hatten, erstrahlte das
Objektiv wieder in einem ganz ungewohnten Glanz. Dabei sollte man auch auf Linsen-Markierungen achten, damit man die Orientierung der Linsen zueinander möglichst
beibehält. Auch die um 120° versetzten Druckpunkte sollten am Schluß wieder übereinander liegen, wenn man Astigmatismus vermeiden will. Zum Schluß war es
ein einfacher Schraubring, der diese zwei Linsen in ihrer Fassung hielt. (Was gefährlich ist, wenn allzu flinke Hände sich diesem wertvollen Objektiv nähern wollen.)
Ein schöner Zusammenhang zwischen den Farbsäumen intra/extrafokal und dem Foucault-Test läßt sich beobachten: Das Sekundäre Spektrum beginnt bei der
Hauptfarbe Grün als der Fokus-Punkt. Gelb liegt mit ca. 16 µ dahinter, gefolgt von Blau mit 27 µ und Rot mit 44 µ. Diese Anordnung führt intrafokal zum violett
eingefärbten Farbsaum und extrafokal zum gelb-grün eingefärbten Farbsaum. Über das Foucault-Bild läßt sich zeigen (in Zusammenhang mit dem Gaußfehler)
aus welchen Zonen dieser Farbeffekt stammt: Bei diesem APO's kommt es deshalb zu einer sichel-förmigen Farbverteilung. Die entsteht deshalb, weil die
Messerschneide etwa in der Mitte des Sekundären Spektrums als "Farb-Linie" auf der opt. Achse geschoben wird und der Ort/Zonen bzw. die Schnittweiten der
einzelnen Spektral-Farben sofort sichtbar werden: Je nach Art, wie die Klinge eingeschoben wird, sieht man auf der einen Seite die blau/rote Farbe, die andere Seite
gegenüber zeigt die beiden anderen Farben. Die sichelförmige Verteilung wird über den farbabhängigen Öffnungsfehler (Gaußfehler) verursacht. Über den Gaußfehler
bekommt man bereits in einer Farbe keinen Schnittpunkt, sondern eine Linie, auf der sich die Strahlen aus den unterschiedlichen Zonen schneiden. Aus dieser
Mischung von Farblängsfehler und Gaußfehler korrespondiert beim Foucault-Test besonders bei vielen APO's mit ausgeprägtem Gaußfehler die äußere blaue Farbsichel
links mit der inneren Farbsichel rechts, während rechts außen Gelb/Grün mit ähnlich mischt wie links innen. Damit läßt sich die Größe des Gaußfehlers etwas ein-
schätzen, je nachdem wie ausgeprägt diese sichelförmige Farbverteilung zu beobachten ist. Damit hätte man ein weiteres Unterscheidungs-Merkmal für einen APO.
Bei der Ermittlung der RC-Index-Zahl spielt der Gaußfehler keine Rolle, man mag das als Nachteil sehen. Für die Fein-Differenzierung aller Apochromaten
muß man deshalb den farbabhängigen Öffnungsfehler mit ins Kalkül einbeziehen, da der Gaußfehler zunehmend größeren Einfluß bekommt im Vergleich
zum Farblängsfehler. Dessen Schnittweite kann man auf zwei Arten ermitteln:
A) über die Vermessung mit einer 0.001 Digitalen Meßuhr und B) über die Power-Werte in nm der einzelnen IGramme, wenn der Fokus auf Grün "eingefroren"
wird, als Hauptfarbe und deshalb als Nullpunkt.
Bei A) hat man neben der Luft-Bewegung, das Problem der sphärischen Aberration bei Blau und Rot, da man in diesem Fall über Rand-Mitte-Rand der
mittleren Streifen zu einer Hilfslinie ebenfalls durch die Mitte den genauen Null-Punkt dieser Spektral-Farbe treffen muß. (Siehe weiter unten die Übersicht
der Farb-Interferogramme)
Die Rand-Mitte-Rand-Bedingung ist aber insofern nicht ganz scharf, weil die Streifen eben keine dünne Linien sind, sodaß nur eine Reihenmessung etwas mehr
Sicherheit einführt. Die 0.707 Zone nimmt man deshalb, weil in diesem Bereich die opt. Fläche am größten wäre, bzw. dort die Trennlinie zwischen innen und
außen ist und bei derartigen Diagrammen diese Zone gewählt wird, bei der sich die "Farb-Kurven" möglichst schneiden bzw. kleinsten Abstand haben - für eine
größere/höhere Zone aber auch gute Gründe sprechen. Auch dieser Sachverhalt wird im oberen Foucault-Bild deutlich über die farbliche Trennung ab der
0.707-Zone nach außen.
In einem zweiten Verfahren (B) ermittelt man die Power-Abweichung aller anderen Farben in Abhängigkeit zur Hauptfarbe Grün, und rechnet dies über die
Pfeilhöhen-Formel auf die Schnittweiten-Differenz um. Dieses Ergebnis bezieht sich aber dann logischerweise auf den vollen Durchmesser/Öffnung des
Interferogrammes. Dieser Unterschied ist insofern interessant, wenn es darum geht, wie signifikant man zu unterschiedlichen Ergebnissen kommt, wenn
man den Versuch startet, die Schnittweiten-Differenz in Abhängigkeit zur jeweiligen Zone zu messen. Dieses Ergebnis würde ja dann mit der Schärfen-
Tiefe verglichen und sollte zu signifikanten Differenzen der RC-Indexzahl führen, wenn man das folgende Diagramm und dessen Sekundäres Spektrum betrachtet.
Siehe: http://www.astro-foren.de/showthread.php?p=39438#post39438 und diese Übersicht: Je nach Zone müßten andere Ergebnisse zu messen sein,
was aber bei diesem aktuellen FS 102 Zweilinser kaum signifikant ausfällt. Man würde nämlich dann höchst unterschiedliche RC-Indexzahlen bekommen.
http://www.astro-foren.de/showthread.php?p=33209#post33209 Vor über drei Jahren hatte ich bei einem baugleichen APO diese Untersuchung gemacht: Im Vergleich
mit der Schnittweiten-Situation ist der heutige Takahashi-APO dem damaligen APO ähnlicher als dem von Takahashi veröffentlichten Diagramm, sodaß diese als Nachweis
des Sekundären Spektrums eines APO's eher untauglich sind bzw. eine Luftnummer in der Diskussion.
In Fortführung dieser Idee unterschiedlicher Farbschnittweiten aus unterschiedlichen Zonen wäre folgende Auswertung das Ergebnisses mit der digitalen Meßuhr . . .
während dieses bessere Ergebnis über die Umrechnung der Power/Schnittweiten-Differenz ermittelt worden ist. Die Ergebnisse liegen erstaunlich oft dicht
bei-einander, sodaß es sich eher um Unschärfen aus beiden Verfahren handeln kann, als um signifikante Unterschiede. Ein Verfahren, die oberen Diagramme
meßtechnisch exakt darzustellen, sehe ich deshalb als sehr schwierig an.
Zunächst abhängig von der Wellenlänge der heutigen 532 nm wave Laser-Module ein erstes Interferogramm und dessen Auswertung, die bereits deutlich ein
nahezu perfektes kleines Objektiv erwarten läßt.
Das daraus gewonnene PSF-Diagramm korrespondiert sehr gut mit dem oberen Ergebnis des Artificial Sky Testes, der ebenfall deutlich das Maximum zeigt,
ohne auffällige Beugungsringe, wie man sie von sphärischer Aberration oder bei Obstruktion kennt.
Die Restkoma versteckt sich ein wenig dadurch, weil sie senkrecht liegt und deshalb über das IGramm schwerer zu erkennen ist.
Sie erscheint in oberem Interferogramm durch eine leicht bauchige Verformung der waagrechten Streifen.
Mit diesem Gesamt-Strehlergebnis läßt sich sehr gut leben.
Im nächsten Schritt kann man den Farblängsfehler (obere Reihe), und den Gaußfehler (untere Reihe) der IGramm-Übersicht betrachten:
Bei diesem Verfahren wird der Fokus der Hauptfarbe Grün "eingefroren", d.h. diese Fokuslage nicht mehr verändert. Genauso macht es
jeder Beobachter, der auf den optimalen weil schärfsten Punkt fokussiert, tagsüber in der Regel bei hellgrün und nachts bei blaugrün.
In der oberen Reihe wäre also die Schnittweiten-Differenz über das Abkippen der Streifen nach oben (= kürzere Schnittweite) und nach
unten (= längere Schnittweite) ebenso erkennbar, wie die "M"-förm ige Verformung der mittleren Streifen bei Überkorrektur bzw. "W"-förmigen
Verformung bei Unterkorrektur in einer Mischung erkennbar. Die weiß-punktierte Hilfslinie zeigt jeweils den idealen Verlauf des Interferogrammes.
Die untere zweite Reihe der IGramme entsteht, wenn man mit der dig. Meßuhr eine Schnittweiten-Vermessung durchführt. Jetzt orientiert man sich
an der dunklen Mittellinie und hat im günstigsten Fall mit der sphärischen Aberration von Blau und Rot zu "kämpfen", d.h. ganz exakt ist der Null-
punkt wegen der Streifenbreite und anderer Verformungen nur schwer zu treffen. Immerhin genauer, als würde man den Foucault-Test bemühen,
aber bei einer Unschärfe im Bereich von ca. 5 Mikron, wie man bei Serien-Messung schnell erkennt. Wollte man also durch das visuelle Spektrum
mit ca. 30 Abstufungen zwischen 486.1 nm wave (Blau) und 656.3 nm wave (H-alpha Rot) "hantieren", und dazu noch 10 Einzel-Interferogramme
einer Farbe auswerten und mitteln wollen, so wäre das ein Programm über Monate für Leute, die sich langweilen. (Ist bereits dieser Bericht weit mehr,
als man den Certifikaten von ZYGO oder LZOS entnehmen kann. Es resultiert daher, daß die Ergebnisse von Optik-Designern nur schwer auf die praktische
Vermessung von Objektiven anwendbar ist.
Zu meiner eigenen Übersicht erfolgen die Ergebnisse in dieser Tabelle, wobei der hohe Strehl bei allen Farben ebenso auffällt, wie die Differenz der
Farbschnittweiten zwischen digitalem Ergebnis und Power-Umrechnung - aber weniger signifikant, als man vermuten könnte.
Am ehesten ließe sich dann das Farblängsfehler/Gaußfehler-Verhalten aller fünf Farben über ein Diagramm vergleichen, wobei die Säulen-Darstellung
exakter ist, als die Darstellung in Kurven, da man ja die Zwischenwerte nur interpoliert. Und wenn einer über 30 Farben ein Ergebnis aufstellt, dann
müßte er ebenfalls den exakten Nachweis führen, daß es sich tatsächlich um genau diesen Nanometer-Bereich handelt - der Informations-Wert wird
dadurch nicht größer.
Anmerkung:
Der obere Strehlwert der jeweiligen Säule entsteht, wenn man Power als Ausdruck des Farblängsfehlers deaktiviert, aber alle anderen Restfehler
zuläßt. Das entspräche einer Vorstellung, beim Vergleich auch die Fertigungs-Fehler zuzulassen.
Der darunter stehende Strehlwert im kleinen weißen Feld wäre der eigentliche Vergleichswert, der für den Farblängsfehler sowohl die Power
enthält, und für den Gaußfehler den Wert für die Spherical-Abweichung. Rest-Coma und -Astigmatismus müssen aber dann als Fertigungsfehler
abgezogen werden. Da aber in beiden Fällen die Strehlwerte sehr hoch sind, spielt dieser Unterschied eine eher geringe Rolle. Man kommt
also in einen Bereich, wo es unsinnig wird, APO's über die Prozent-Punkte Strehl miteinander vergleichen zu wollen. Auch der Unterschied zu
einem Triplet läßt sich weniger gut darstellen.
Siehe auch:
TMB-Sanierung Nr. 105 LZOS Nr. 105/651
TMB-Sanierung Nr.105 LZOS Koma beseitigen
TMB APO Nr. 117 - 100/800 mein eigener
TMB 100/800 Nr. 169-22 sehr farbrein
TMB-APO-102/800 Störung der Homogenität
TMB APO Nr. 270 - 115/805
TMB APO Nr 354 LZOS (115/805) - hochwertige Optik
TMB APO # 056 LZOS for T.M.B. 130/1170 RC_Index 0.1809
TMB APO Nr. 191 - 152/1216
TMB 130/780 erfolgreiche Restauration LZOS # 020 / ~@~.se
TMB Super APO 80 / 480 farbiges IGramm
APM SUPER ED APO 107 f/6.5
A073 Takahashi APO 102-820 Navis-Report
Hallo,
nachdem Wolfgang ein beneidenswert höchststrehliges Top-Exemplar eines TMB 100/800Triplets sein Eigen nennt, habe ich mir einen ebenbürtigen Top-Fluorit, diesmal aber ein Doublet, in seinem Keller abhängen lassen, der bei der dort optimalen Luftfeuchte und Temperatur dann bei 99% Strehl reif zum Verzehr war :-). Der mit ähnlich vielen Parker-Punkten bewertete Spitzenrotwein im Hintergrund muß dort leider aber noch ein bis zwei Jahre weiterreifen, um genauso viele Punkte zu erlangen :-)
Nach dem Abhängen wurde er gleich von Wolfgang "verkostet" (der Refraktor!) Die folgenden, mit seinem Weisslicht-Bath-Interferometer und entsprechenden Filtern gemachten Aufnahmen ließen schon sehr sehr Gutes erahnen. Gerade im Gelben sehen die Interferenzstreifen ja fast so aus, als wären sie mit einem Lineal gezogen worden. Dabei wurde jede Farbe extra fokussiert:
Eine Auswertung in Atmosfringe ver. 3.2 lieferte direkt, ohne jegliche "Beschönigungen", mit der Autotrace-Funktion der Software folgende Traum-Strehlwerte:
Man sieht auch bei diesem Exemplar, wie nicht anders zu erwarten war, daß die Farbe Blau den niedrigsten Strehlwert aufweist, das leichte "M" im Interferogramm weist auf eine leichte Überkorrektur im blauen Spektralbereich hin.
Interessant in diesem Zusammenhang war aber die genaue Reihenfolge der Fokuslage der vier getesteten Wellenlängen sowie die Größe der verschiedenen Schnittweiten. Es wurde ja vor kurzem bereits ein anderer
Takahashi FS102 von Wolfgang vermessen, der einen W-Index von
0,22 hatte...
Ein erster Aufschluß gab der künstliche Stern. Intrafokal ist der für die FS-Serie typische leichte Blausaum zu sehen, den ich auch genauso immer wieder am Nachthimmel beobachte. Extrafokal sieht man am defokussierten Sternscheibchen ganz außen einen leicht orange-rötlichen Saum:
Intrafokal:
Extrafokal:
Daraus läßt sich schon mal schließen, daß Blau wohl eine etwas längere Schnittweite aufweisen muß, denn auch IM Fokus (bei 800facher (!) Vergroesserung im Doppelpaß aufgenommen) sieht man diesen blauen Saum:
Nachdem aber genau diese Frage und die Klassifizierung von Triplets/Doublets anhand des W-Indexes in letzter Zeit ziemlich interessiert von mir und anderen verfolgt wurde, wollten wir das genauer wissen. Ich war ja, wie man in einem anderen Thread nachlesen kann, genau wie Pal der Ansicht, daß ein gewisser Widerspruch zwischen Wolfgangs Index und unseren visuellen Farbeindrücken dieser Apos vorhanden war. Wolfgang hat dann wirklich sehr sorgfältig mehrere Meßreihen gemacht, mal vorwärts, mal rückwärts, die dann anschließend gemittelt wurden, um die Lage der verschiedenen Fokusse möglichst exakt zu bestimmen:
Wenn man nun die relativen Schnittweitendifferenzen im Verhältnis zur Tiefenschärfe setzt (übrigens Wolfgang, deine neue W-Index Software für Windows ist bereits tatsächlich in Arbeit :beta:) erhält man als Ergebnis für DIESEN Tak einen ebenfalls sehr guten Wert von 0,31. Das liegt in derselben sehr guten Region wie der bereits früher vermessene FS102 und der TMB 100/800, die beide bei ca. 0,22 lagen.
Damit ist klar, daß man bei Diskussionen um die Farbreinheit tatsächlich am besten immer nur über eine BESTIMMTES Exemplar reden sollte. Ich war anfangs zugegebenermaßen sehr skeptisch, daß die beiden FS-102 verschiedene W-Indizes haben sollten, aber der folgende Foucaulttest zeigt es eindeutig: DIESER Tak zeigt -zumindest theoretisch-, einen Tick mehr Blausaum als der vorangegangene. Trotz phantastischen Strehlwertes! Da ich aber durch den anderen nie beobachten konnte, bleibt mir der Unterschied, wie und ob er sich dann tatsächlich beim Beobachten zeigt, bis auf Weiteres verborgen.
Man sieht in obiger Foucaultaufnahme sehr schön, daß die blauen und roten Wellenlängen definitiv länger fallen müssen als die gelb-grünen, wobei in der LINKEN Hälfte der Aufnahme die Farbe Blau sehr dominant ist und Rot flächenmäßig einen kleineren Anteil für sich beansprucht, so daß Rot doch viel näher an gelb-grün sein muß (wurde auch bestätigt durch die Interferometermessungen für den W-Index). In der rechten Hälfte ist GELB ganz außen, GRÜN eher innen. Bei der Bestimmung der Fokuslage mit dem Bath-Interferometer war es nicht möglich GELB und GRÜN auseinanderzuhalten, sprich, diese zwei hatten eine nahezu identische Schnittweite. Ganz knapp dran war ROT. Nur BLAU war mit ca. 36 Mikrometern dann doch weiter abgeschlagen mit der längsten Schnittweite, was die Blausäume erklärt. Man muß sich als beim Tak folgende Reihenfolge der Farben vorstellen:
Und jetzt wurde es interessant. Takahashi FS-102 und TMB 100/800 haben also mehr oder weniger denselben W-Index. Zeigen sie aber auch exakt gleich viel Farbe in der Praxis? :wacko:
Daraufhin der "Tages-Beobachtungstest". An meinem FS-102 sehe ich, wenn genügend Sonnenlicht vorhanden ist, an weissen Balkongeländern diese vielzitierten blauen Säume. Kaum störend, weil wirklich nur
marginal, aber sie sind definitiv da. Jetzt kam der TMB an die
Reihe. Nach mehreren Stunden Testmarathon im Keller (mein Bathinterferometer wurde auch noch "operiert", aber da mach ich lieber einen neuen Thread auf...) durften nicht nur der kleine TMB, sondern auch wir ans
Sonnenlicht :cool:
Und ja, visuell der gleiche Eindruck den ich schon mal bei einem anderen TMB 100/800 erfahren durfte: diese blauen Farbsäume sind hier nicht zu sehen. Und trotzdem, irgendwie ein anderes "Gefühl" beim optischen Eindruck, den dieses Sahneteil bei mir hinterlässt. Als ich früher mal damit Saturn und Jupiter im direkten Vergleich zum FS-102 beobachtet hatte, hat MIR persönlich, der Tak FS-102 irgendwie besser gefallen, vielleicht liegt es daran, daß er nur zwei Linsen mit Luftspalt hat, wovon die äußere aus "echtem" Fluorit besteht, während der TMB ein Dreilinser mit zwei Luftspalts und mittiger Fluorophosphatlinse ist (bitte korrigiert mich, wenn ich das falsch in Erinnerung habe). Denn das Bild des Saturn im Tak empfand ich irgendwie als leicht heller bzw. "weisser". Ein irgendwie bläulicheres, kälteres Weiss, ähnlich dem Unterschied wie wenn ich durch ein Zeiss Abbe schaue. Im Vergleich dazu zeigte z. B. auch der Astrophysics Traveller eines Sternfreundes im direkten Vergleich bei gleichem Okular definitiv ein irgendwie "bräunlicheres" Bild. Ist natürlich alles Geschmackssache...
Interessant war jetzt aber die Frage, WARUM trotz gleichen W-Index der TMB farbreiner "erscheint". Und das wohl im wahrsten Sinne des Wortes. Der Grund könnte darin liegen, daß beim TMB die Farbe ROT anstatt
BLAU weit von den drei anderen Farben fokussiert, und zwar auf der anderen Seite, also näher am Objektiv dran. Wolfgang hat darauf hin NOCHMAL eine komplette Meßreihe an seinem TMB durchgeführt (wie oft ist
denn der arme TMB schon getestet worden? ;-), um das nochmal bestätigt zu bekommen, ist aber in einem anderen Thread schon mal beschrieben worden... Bei 800facher Vergrösserung
am künstlichen Stern konnte ich tatsächlich einen sehr leichten rötlichen Saum um die Airy Disk herum sehen, extrafokal sogar ziemlich ausgeprägt. Unser Auge ist im roten Wellenlängenbereich aber bei weitem nicht so
empfindlich wie im grün-blauen, so daß das EINE mögliche Erklärung sein kann, warum rein "technisch" gesehen, der TMB 100/800 und der Takahashi FS-102 zwar den gleichen W-Index zeigen, man visuell aber beim
Tak einen Tick mehr Farbe "sieht". In der Praxis sind beide am Nachthimmel aber dermaßen knackscharf und farbrein, daß es in meinen Augen wirklich nur noch eine Frage des Geschmacks ist...
Pal hat in seinen letzten Antworten darauf hingewiesen, daß die Sphärochromasie bei Triplets anders zu bewerten ist als bei Doublets. Bzw. daß ein Semi-Apo und ein Voll-Apo nicht beide gleichermaßen gut mit dem
W-Index beschreibbar sind. Fand ich sehr interessant. Andererseits finde ich jetzt, nach diesem Meßnachmittag, den W-Index nicht mehr ganz so unbrauchbar wie VOR diesem Besuch (Wolfgang möge mir verzeihen :-).
Denn der Widerspruch ist im nachhinein gesehen nun doch nicht mehr so groß wie ursprünglich von mir gedacht.
Da wir Hobbyamateurastronomen und "Röhrlegucker" aber doch andauernd am Verbessern von Methoden sind, glaube ich, daß man hier den W-Index und den visuellen Eindruck besser unter einen Hut bringen kann,
wenn man die verschiedenen Wellenlängen je nach Empfindlichkeit des Auges für die verschiedenen Farben GEWICHTET! Denn einen LEICHTEN ROTsaum sieht man womöglich gar nicht mehr, wohingegen ein
BLAUER noch von unserem Auge als störend empfunden wird. Man könnte ja die Formel mit der Zeit etwas "eichen"...
Wolfgang hat meinen FS102 übrigens auch noch mit der zweiten, von Pal bevorzugten Methode analysiert, sprich, auf grün fokussiert, den Fokus so belassen, und einfach alle Filter nacheinander eingesetzt, die Aufnahmen liefere ich noch nach, jetzt "muß" ich aber in den Biergarten :-)
Schönen Gruss,
Alfredo Segovia
ps: nachdem die Formatierung wegen der großen Bilder hinüber war, hoffe ich, das das ganze jetzt besser lesbar ist...
A072 Takahashi Fluorite Doublet 60-500
Der Größe der Optik wegen habe ich diesen Bericht unter opt. Zubehör einsortiert. Eine ziemlich
farbreine Angelegenheit mit einer IndexZahl von 0.3327 wäre es hinsichtlich der Farbreinheit in
den oberen Bereich einzusortieren. Ein kleines Reiseteleskop für die Hobbits unter den Sternfreunden.
Man merkt es bereits beim Sterntest, welche Optik man vor sich hat, und wenn man genau hinschaut, erkennt
man auch die Restfehler.
Mit dem Foucault-Test wird erneut die Farbreinheit dokumentiert, mit Ronchi ebenso, der Lyottest zeigt einige
Strukturen auf der Fläche.
Mit diesem Ergebnis sollte man gut leben können, ist auch eine Frage des Preises, der mir in der Regel unbekannt ist.
Ein vergleichsweise geringer Gaußfehler, allerdings als Restfehler Astigmatismus, die Differenz von 0.97 bis
0.995 Strehl.
Dieser Restfehler wird bei ca. 400-fache Vergrößerung im eingeblendeten kleinen Bild sichtbar, sodaß rechnerisch
von 6µ Sternabstand ausgegangen wurde und das ergibt eine Auflösung von 2.48 arcsec.
Ton von hier
A071 Takahashi Fluorit APO 102-820
Ohne Theater wäre ein Forum sterbenslangweilig
nur noch Theater hingegen fad - also wieder mal Astro-Optik
die Mischung macht's.
Takahashi Fluorit APO
Auch hochleistungs-Optiken pflegen nicht immer perfekt zu sein. Das Objektiv hat also einen kleinen SChönheits-Fehler,
der sich aber beseitigen läßt. Dann schnellt der Strehl in die Höhe. Und deswegen messe ich das erst, wenn dieser Fehler
behoben ist. Es wäre der Optik gegenüber ungerecht.
Der Sterntest zeigt bereits, wie farbrein dieser APO ist.
Vergleicht man es mit dem Extrem-Beispiel eines Fraunhofers, dann erkennt man, daß auch bei diesem Fluorit-APO
die Schnittweite von Blau noch etwas hinten "raus-fällt" mit 0.03 mm, was sehr gering und wegen der AchsKoma
gar nicht so leicht zu messen ist. Dafür haben die e-, d- und C-Linie gleiche Schnittweiten.
Je weißlicher der Gesamteindruck dieses Foucault-Bildes, umso farbreiner das Objektiv. Daran sieht man qualitativ den
Farblängsfehler. Die ersten beiden Bilder Foucault-Bilder unterscheiden sich nur in der Belichtungszeit. Das dritte
PhasenKontrast-Rauhheits-Test-Bild ist üblich und unauffällig. Auch hier erkennt man noch einmal die Farbsituation.
Interessant ist die Darstellung eines ausgeprägten Gauß-Fehlers, auch Sphäro-Chromasie oder farbabhängiger
Öffnungsfehler genannt. Im kurzen Spektrum reagieren die meisten Optiken überkorrigiert, im grünen Spektrum
sollten sie perfekt sein, um längeren Spektrum hingegen sind sie meist unterkorrigiert. Jedenfalls mit einem
Ronchi-Gitter 13 lp/mm intrafokal im Doppelpaß sehr schön darstellbar.
Die AchsKoma zieht sich natürlich durch alle Spektren durch, sodaß man über die Interferogramme den Gauß-Fehler
fast nicht erkennen kann. Diesen Fehler habe ich nach der Methode Bernhard Schmidt etwas beseitigt, wollte man
diesen Fehler ganz ausschalten, müßte man das Objektiv zerlegen, was angesichts des hohen Strehl-Wertes nicht
unbedingt erforderlich ist. Nur Perfektionisten würden so etwas tun. Am Himmel erkennt man auch größere Achskoma
noch nicht, wie mir das Astreya-Beispiel unlängst eindruckvoll zeigte.
Die Auswertung dieser Schnittweiten-Differenz gibt für diesen Takahashi ein sehr kleines sekundäres Spektrum und eine
Index-Zahl von nur noch 0.2125, ein Wert , dem man einem Super-APO zuordnen müßte.
Von Bernhard Schmidt ist eine Lösung bekannt, wie man die Achskoma reduzieren kann. Im vorliegenden Fall so geschehen.
Die Achskoma beträgt nur noch 2.3 Prozent StrehlPunkte, und deswegen zerlegt man kein Objektiv, es sei denn, man
braucht eine Referenz-Optik.
A070 Takahashi Doublet Fluorite FS 78 Apochromat 78/630
Keine Frage, das ist ein Apochromat: Takahashi FS 78 APO
Wenn es einen Trend geben sollte für kleine, handliche und erstklassige APO's, dann spielt dieser kleine TAK FS
78 gewissermaßen in der allerersten Liga. Beim Preis selbst möge man den jeweiligen Händler fragen bzw.
etwas mit ihm feilschen. Jedenfalls ist dieser kleine APO derart praxiserprobt, daß er auf diversen Teleskop-
Treffen die Konkurrenz weit abgeschlagen hinter sich ließ. Der Sternfreund aus Augsburg wird dazu vielleicht
die Details selbst beitragen wollen.
Man gönnt sich ja sonst nichts an einem bewölkten Samstagnachmittag, und so waren es gleich drei dieser edlen Teile,
die zu einem Vergleich anstanden. Und angesichts der hohen Tak-Qualität schien es fast, als ob auch hier der Kleine
die Nase vorn hätte - verblüffend.
Beim Fotografieren stört die Taukappe. Auf den oberen Bildern ist sie dabei. Unnötiger Schnickschnack, der eine hohe
Qualität suggerieren soll, damit man die schlechtere Optik nicht merkt, ist ebenfalls weggelassen. Trotzdem hohe
handwerkliche Wertarbeit, mit dem man bei uns schon immer Werbung gemacht hat.
Der übliche Testaufbau vor einem Planspiegel und dadurch Testen im doppelten Durchgang.
Beim Sterntest verschwindet über die Verkleinerung gewöhnlich die Feinstruktur der Farbsituation. Wer über Erfahrung mit
dem Sterntest verfügt, nimmt extrafokal einen leichten Gelbsaum wahr, der im Testbild natürlich auftaucht. Trotzdem
erscheint in der Verkleinerung der intra/extrafokale Unterschied marginal, fast so, als hätte man es mit einem Newton-
spiegel zu tun.
Uwe hat mich weiter unten darauf aufmerksam gemacht, wie der folgende Sterntest zu würdigen sei. Deswegen sei hier nochmal meine Antwort an Uwe eingefügt:
Quote:
Das mit 42-fach stimmt so nicht ganz: Der Sterntest kommt bei mir im Doppelpaß zustande sodaß es einer Vergrößerung von 84-fach entsprechen würde. Der Testaufbau ist folgender: Von einem 0.015 mm gelasertem Pinhole geht der Lichtkegel durch die Optik über den Planspiegel den gleichen Weg wieder zurück und fällt am Ende durch ein Spektros 15 mm Okular. Direkt hinter dem Okular hält eine Camedia C 4040 den Lichteindruck fest. Bei langer Belichtungsdauer wird das Orginalbild (2560x1920 Pixel) heller, der Restfarbfehler deutlicher erkennbar, bei kürzerer Belichtungsdauer verschwindet dieser Effekt weitestgehend. Weil man in den Berichten die Orginal-Größe nicht verwenden kann, reduziert sich durch die Verkleinerung der ursprüngliche Farbeindruck erneut - weswegen ich ein Sternscheibchen mittlerer Größe (intra/extrafokal) in der Orginal-Auflösung beigefügt habe. In der Verkleinerung hat man dann aber in etwa den Farbeindruck, wie man ihn auch mit dem Auge hat. Vergleicht man jedoch mit dem Eindruck, den man mit dem Auge hat, dann tritt dort der Farbeindruck lange als nicht so gravierend hervor. Die Kamera verstärkt das je nach Belichtungs-Dauer, sodaß eine ganz exakte, zu 100% mit der Wirklichkeit übereinstimmende Darstellung der Farbsituation schwerlich zustande kommt. Man kann es lediglich in Richtung qualitative Aussage bewerten im Vergleich mit anderen APO's, wo es weniger heftig ins Gewicht fällt. Wenn es aber darum geht, einen TAK FS 78 mit einem Scopos APO 80/560 hinsichtlich des sekundären Spektrums zu vergleichen, dann ist dieser Vergleich ganz eindeutig. Ebenso eindeutig ist die Ausmessung der Farbschnittpunkte der einzelnen Spektral-Linien und die daraus abgeleitete W-gesamt-Index-Zahl für die Rest-Chromasie. Die beiden anderen Berichte kommen in Kürze. Bestätigen kann ich auch Deine Feststellung, daß auch die beiden anderen für gelb/rot optimiert sind und deswegen bei blau/grün eine deutliche Überkorrektur zeigen, die wie ein "Teller" im Foucault-Bild ausschaut, was aber im langen Spektralbereich verschwindet.
Mit einem künstlichen Sternhimmel ist man der Praxis am nächsten, was Auflösung und Kontrast betrifft. Zentrierfehler,
Farblängsfehler und unscharfe Abbildung zeigen sich verblüffend deutlich bei einem 100%-tigen Seeing.
Hier ein ebenfalls mit dem sehr farbreinen HCQ 115/1000 aufgenommenen künstlichen Sternhimmel:
Bereits das Ronchi-Gramm und das Foucault-Bild nähern sich deutlich an die Beispiele von guten Newton-Spiegeln an.
Lediglich beim Interferogramm mit Weißlicht hat man die unterschiedliche Korrektur der Spektralfarben, was sich sowohl
beim Ronchi- wie beim Interferometertest gut zeigen läßt. Deswegen die Beispiele untereinandergesetzt. Ein Farblängs-
fehler von nur noch 15 µ oder 0.015 mm verglichen mit einem Farblängsfehler von 0.300 mm, den ein anderes als "APO"
firmierendes Teleskop mit gleichen optischen Daten hat (80/560), läßt schon erahnen, daß da Welten dazwischen liegen
müssen.
Selbst die hochgelobten TMB-APO's erreichen diese hohe Index-Zahl für die Rest-Chromasie nicht, obwohl sie auch eine hohe Qualität haben.
Auch wenn die Interferogramme nahezu perfekt sind, und die Strehl-Pedanterie einer optischen Gesamtwürdigung eher im
Weg steht, geht hier bei einem Strehl von 0.974 fast 2% noch zu Lasten eines Restastigmatismus und knapp 1% noch auf
das Konto der Überkorrektur.
Die Tendenz bei allen diesen Takahashis jedenfalls ist, daß das Optimum ab dem Bereich von der d-Linie oder 587.6 nm
wave zu finden ist und dieser kleine TAK als Sieger aus diesem schönen Vergleich hervorgeht. Was diese Untersuchung
diesmal so reizvoll machte, daß die Sternfreunde aus ihrer täglichen Praxis ganz genau wußten, welche Qualität der
jeweilige Takahashi APO hat und wir schließlich nach ca. 5 Stunden eine hohe Übereinstimmung der Labor-Messungen
mit den praktischen Erfahrungen feststellen konnten.
Die Testergebnisse der beiden anderen erscheinen in einem weiteren Bericht, bei dem ich vermutlich die beiden anderen
zusammenfasse. Jedenfalls gibt es im Falle dieses TAK FS 78 allen Grund, diesen kleinen APO als Vorbild für APO's gleicher
Größe darzustellen.
------------------------
Hallo Uwe,
zunächst muß ich Dich mal auf die Veröffentlichung vertrösten, die dieser Optik-Designer mir versprochen hat, dessen Algorhythmus ich bei der Ermittlung des Rest-Chromasiewertes benutze. Wenn ich aber die Definition vom TMB-Designer Thomas Back und an anderen Orten vom "A Survey of Refractive Systems for Astronomical Telescopes" von Roger Ceragioli zu Hilfe nehme, dann sagt der folgendes hier:
Quote:
After designing, testing and selling many different apochromatic lenses I can state this: There is no "definite" line where a lens becomes "apochromatic" in the world of commercial apochromatic lenses.
Quote:
But any lens, be it a doublet, triplet, quad, air-spaced or Petzval, that has a peak visual null (~5550A - the green-yellow) with a Strehl ratio of .95 or better, coma corrected and is diffraction limited from C (red) to F (blue) with 1/4 wave OPD spherical or better, has good control of the violet g wavelength with no more than 1/2 wave OPD P-V spherical and optical spot sizes that concentrate the maximum amount of photons within the diffraction limit -- a result of the low spherical aberration, which can be seen with modern optical design programs, as the "spot rays" will be seen concentrated in the center of the spot, not evenly or worse, concentrated outside the center -- will satisfy the modern definition of "Apochromatism."
Nach meinem Verständnis heißt das grob gesprochen soviel:
- Bei 550 nm wave muß das Objektiv mindestens Strehl = 0.95 haben oder besser.
- die Abweichung der Farb-Schnittweiten von blau und rot darf nur nur um den Betrag L/4 wavefront über/unterkorrigiert sein. (Fokussiert man nämlich auf die Farbe grün, dann führt eine kürzere Schnittweite der einen Farbe zur Durchbiegung der Streifen in eine Richtung, bei einer längeren Schnittweite in die andere Richtung, und man würde einen ganz schlechten Strehl bekommen, weil man dann die Power berücksichtigen müßte.)
- für violett würde eine Abweichung auf L/2 wavefront begrenzt sein.
Es ließe sich also über diese Definition ebenso eine exakte Klassifizierung durchführen.
Man muß lediglich exakt auf grün = 0.95 Strehl bzw. geraden Streifen fokussieren. Die für die beiden anderen Farben blau und rot erzielten Interferogramme dürfen eine Abweichung von L/4 wavefront nicht überschreiten. Das erzwingt förmlich ganz kurze Differenzen der Farbschnittweiten.
Was machst Du aber, wenn z.B. APO's ihr Optimum tatsächlich im roten Spektrum haben, manche wieder fast im blauen Spektrum. Dann müßte man viele APO's noch viel härter ausmustern. Auch überlege ich mir dauernd, welche "Philosophie" hinter bestimmten Korrektur-Eigenheiten einiger APO's steckt. Beim Tak wäre die Reihenfolge e,d,F,C; beim TMB 100 wäre die Reihenfolge C,d,F,e; beim großen TMB APo F,e,d,C, beim HCQ mit Glasweg wäre es C,d,e,F;
Es kann auch sehr leicht sein, daß die Streuung der Fertigung unsere schöne Theorie einfach kaputt macht.
----------------------------
Hallo Uwe,
Quote:
Interessieren würde mich wie sich dabei Ölimersionsobjektive verhalten.Ist das Öl in seiner Dicke optisch relevant, wie ist
es mit Gels, oder findet das sogar in der Berechnung seinen Platz? Ein Objektiv mit Luftspalt hat hier eigentlich Vorteile,
da man hier einen Spielraum hat.
Öl-Immersions-Optik, das ist das Stichwort. Die erste Bekanntschaft mit diesem Typ Objektiv habe ich 1976 mit dem HAB
von Wolfgang Busch gemacht, das als Bausatz vertrieben wurde, wo ich heute noch einige hier habe.
Die Astreya Super-Apochromaten fallen in diese Rubrik und das HCQ APO, 115/1000. Weil ich nicht an mich halten konnte,
habe ich mir aus Überzeugung ein solches Teil zugelegt, und wollte eigentlich erst noch einen Bericht dazu "zwischen-
schieben" bevor es mit den TAK's weitergeht. Meist bleibt man an irgendeiner Auffälligkeit hängen. Jedenfalls dieses HCQ
APO ist ein ganz wunderbares Objektiv von hoher Farbreinheit etwa in der Gegend von dem kleinen TAK. Was man bei den
Immersion-Optiken sehr schön regeln kann, ist die Zentrierung der Linsen über die Stellschrauben. Das ist jedoch eine
sehr difficile Angelegenheit. Bei der Lagerung sollte man Immersions-Optiken immer waagrecht lagern, das verbessert ihre
Qualität, wie ich am ersten HCQ erlebte, weil ich unmittelbar nach der Öl-Fügung das Objektiv prüfte, und das Medium
offenbar noch nicht gleichmäßig verteilt war. Das von mir gekaufte Rohr-HCQ entfaltet seine Farbreinheit von ganzen 0.03
mm sekundärem Spektrum auf 1000 Brennweite erst bei Verwendung eines Zenith-Prismas. Zur Simulierung benutze ich
drei aneinander-gekittete kleine Planplatten von ca. 47 mm Gesamtdicke. Eine zweites HCQ APO kommt gar auf 0.025 mm
sekundäres Spektrum. Meine Messungen würden ziemlich exakt an den theoretischen Werten liegen, sagte mir unlängst
der Desinger dieser Optik.
Ohne dieses Prisma liegt das sekundäre Spektrum bei 0.12 mm. In dieser Anordnung untersuche ich gerade meinen
Sternhimmel nach Doppelsternen unter 5 µ. Man kann also sogar fotografisch zeigen, daß dieser APO mit dem max.
Auflösuungsvermögen, wie er in Tipps und Tricks für Sternfreunde, 2. Auflage, Seite 14 angegeben, keine Probleme
hat. Der Test am künstlichen Sternhimmel ist ausgesprochen sensibel hinsichtlich der Zentrierung, wie man selbst
hier unter Extrembedinungen noch sehen kann. Ein Fraunhofer würde bei diesem Test ganz fürchterlich einbrechen,
so jedenfalls erste Versuche in diese Richtung mit einem Zeiss AS 200/3000 .
A068 TMB-Nachbau aus China
Kommt der chinesische TMB APO ?
Vor nichts haben die Schlitz-Augen Respekt. Die neueste Kreation scheint ein "TMB"-APO werden zu
sollen. Bei genauerem Hingucken jedoch wird man wieder an die Scopos-Exemplare erinnert.
Zwar erheblich farbreiner, wie das Massenprodukt Scopos oder wie der "brand name" bei
einzelnen Händlern so hieß, aber die handwerklichen Mängel sind immer noch gut sichtbar,
wenngleich die Qualität deutlich gestiegen ist. Siehe auch hier: http://www.astro-foren.de/showthread.php?t=5177
Der Händler bekam diesen APO zugeschickt, weil er sich auf dem Astro-Markt einen Ruf für hochwertige
Optiken erworben hatte. Die jeweils je drei Justierschrauben im Winkel von 120° auf der Mantelfläche ver-
raten eine Immersions-Optik mit möglicherweise 3 Linsen, den Reflexen nach zu urteilen müßten es jedoch
vier Linsen sein. Die Fassung erinnert ein wenig an Zeiss Fassungen, die große Aufmerksamkeit auf die Druck-
punkte der Linsen legten.
Ein erstes Stirnrunzeln stellt sich aber ein, wenn man gegen einen Planspiegel den Sterntest (20 Micron
Pinhole) mit verschiedenen Okularen sich die Abbildung betrachtet. Bei geringer Vergrößerung fällt eine
Störung im Randbereich am deutlichsten ins Auge, was bei hoher Vergrößerung auf eine andere Art sichtbar
wird. Allerdings taucht dieser Fehler im doppelten Durchgang (Autokollimation gegen einen hoch-
genauen Planspiegel) sehr viel deutlicher auf, während im einfachen Durchgang - wie nomaler-
weise am Himmel - lediglich ein ausgeprägtes Halo zu sehen ist. (Die übernächsten zwei Bilder)
Die Ursache für diese merkwürdigen Beugungseffekte sind vermutlich über die Störungs-Zonen im
Randbereich zu suchen, wie der Foucault-Test sehr deutlich zeigt. Im späteren Interferogramm wirken
diese wie "Schluchten", die den Effekt erzeugen. Auch wird bereits bei Foucault eine Störung der
Homogenität sichtbar, wie die atypischen Querlinien zeigen. Zugleich zeigt sich der Farblängsfehler in der
Farbverteilung von links = blau und rechts = gelb-grün. Die vertiefte Mitte weist auf eine Überkorrektur hin,
die sich mit dem Gaußfehler mischt. Dieses Objektivg wäre bei ca. 670 nm wave perfekt, also deutlich im
roten Spektrum. Bereits die C-Linie = 656.3 nm wave wäre leicht überkorrigiert. Ein ganz leichter
Astimatismus rundet die Sache ab.
Zum Vergleich der Sterntest mit einem 9 mm orthoscop. Okular im einfachen Durchgang wie am Himmel:
und hier nochmals der Test mit drei unterschiedlichen Vergrößerungen, aber auch hier sehr deutlich der "Halo"-
Effekt, der sehr viel Lichtenergie außerhalb vom Maximum konzentriert.
Hier dürfte der Strehl-Begriff versagen: Die Begriffe Peak-to-Valley, Root-means-squere und Strehl
beziehen sich begriffsmäßig auf die Topografie der ankommenden Wellenfront und sind vergleichbar
mit einer Landschaft mit Berg und Tal (PV) der flächenmäßigen Mittelung des PV-Fehlers im Begriff
RMS und schließlich, daraus abgeleitet die Energie-Konzentration der Lichtenergie in der bekannten
Kurve, bei der ein Rest der Energie über die Beugung in die Beugungs-Ringe verteilt wird. Bei
obstruierten Systemen etwas mehr, aber auch da bleibt der Energie-Verlust durch die Beugung
hinsichtlich PV, RMS und Strehl unberückksichtigt. Im Falle dieses Apochromaten sorgt die Störung
im Randbereich für die sichtbare Verlagerung des Lichtes außerhalb des Maximums und stellt den
tradionellen Strehlbegriff "scheinbar" in Frage. Doch definitionsgemäß läßt sich diese Situation mit
der Strehlermittlung gar nicht ausdrücken, weil hier ausschließlich die Topografie der Wellenfront
betrachtet wird und nicht irgendwelche Beugungs-Effekte.
http://www.kurt-hopf.de/astro/strehl-links.htm
http://www.astronews.com/frag/antworten/frage438.html
Am deutlichsten läßt sich die Störung über Foucault und Lyot darstellen.
Auch Ronchi zeigt bei 13 lp/mm deutlich den Sachverhalt. Auch die tendentielle Überkorrektur ist sichtbar.
Die fast waagrechten Schlieren sind selbst im Ronchi-Test noch wahrnehmbar.
Und im Rauhheitstest nochmals die Zone am Rand, die soviel Unfrieden stiftet.
Die Definition am künstlichen Sternhimmel bei Pinholes von 3-5 Micron Durchmesser wäre eigentlich recht
zufriedenstellend, wäre da nicht diese Randzone, die deutlich sichtbar die Lichtenergie in die Beugungsringe
verschiebt. Bei hellen Objekten wird man das sofort merken, wenn man nicht gerade die Störzone
abblendet und dann käme ein ziemlich farbreines Objektiv heraus. Weder über den PV-Begriff, noch über
RMS läßt sich diese Energie-Verschiebung ausdrücken. Der Strehl-Begriff ist lediglich eine math.
andere Darstellungsform.
Bei festeingestelltem Fokus auf die C-Linie, kippen die Interferenzstreifen nach unten, woraus man die
Schnittweiten-Differenz ableiten kann. Im vorliegenden Fall von Rot aus mit der Micron Meßuhr gemessen.
Sehr deutlich verschiebt sich die violette g-Linie mit435.8 nm wave nach hinten und noch weiter die h-Linie
mit 404.7 nm wave. Vom Auge fast nicht mehr wahrnehmbar. Die Randstörungen ebenfalls gut erkennbar.
Wertet man also das optimale Interferogramm aus, dann kommt man tatsächlich in die Nähe der eingangs
gezeigten Meßergebnisse. Dem Interferogramm wurde der Idealverlauf darübergelegt. Bei Refraktor-Optiken
muß man unbedingt auch die Meß-Wellenlänge angeben wegen des farbabhängigen Öffnungsfehlers.
Der vom Händler bereits erkannte Astigmatismus läßt sich also über das Interferogramm nachweisen -
wenngleich er wirklich max. 3 Strehlpunkt beträgt.
Der Haupt-Restfehler wäre also tatsächlich der Astigmatismus und in diesem Fall unbedeutend. Wäre die
handwerkliche Verarbeitung besser, so hätte man mit diesem APO einen durchaus ernstzunehmenden
Konkurrenten zu hochwertigen Objektiven. Wie lange der chinesische Hersteller noch dazu braucht, ist
fraglich. Demnächst wird man sicher von einigen deutschen Astro-Discountern hören, wie faszinierend gut
die "Linsen" aus China mittlerweile sind. Genauer darf man da aber dann nicht hingucken!
A066 APM SUPER ED APO 107 f6_5
APM SUPER ED APO 107 f/6.5
Um diesen APO wurden bereits "Saal-Schlachten" auf dem dafür bekannten Forum geführt nach dem Motto:
"Viel Feind viel Ehr!" Natürlich würde es dem interessierten Sternfreund mehr nutzen, hätte er sachliche und gründ-
liche Informationen. Die offenbar "wichtigste Frage" stellt der weithin berüchtigte User (siehe Beitrag ganz unten)
nach der Herkunft der Linsen mit der Formel: China-Linsen - schlechte Linsen. Die Ausläufer unserer Neidgesellschaft
sind gut erkennbar und lassen sich sogar bis ins Händler-Lager gut zurückverfolgen. Kaum einer macht sich offenbar
Gedanken über die kontraproduktive Wirkung solcher Hetz-Kampagnien: Also ein durchaus interessantes und farb-
reines Objektiv zu einem kundenfreundlichen Preis.
Egal wo Markus Ludes seine Linsen schleifen läßt, die Qualität ist beachtlich und läßt sich durchaus mit diesen APO's vergleichen,
die er vorher bei LZOS fertigen ließ. Entscheidend ist eine gleichbleibend hohe Qualität. Und wenn das tatsächlich aus China
kommt, dann sollten wir uns schleunigst von unseren Vorurteilen verabschieden und lediglich genau hinsehen, was wir kaufen.
TMB APO Nr. 092 (152/1216)
TMB-Sanierung Nr. 105 LZOS Nr. 105/651
TMB-Sanierung Nr.105 LZOS Koma beseitigen
TMB APO Nr. 117 - 100/800 mein eigener
TMB 100/800 Nr. 169-22 sehr farbrein
TMB-APO-102/800 Störung der Homogenität
TMB APO Nr. 270 - 115/805
TMB APO Nr. 191 - 152/1216
TMB 130/780 erfolgreiche Restauration LZOS # 020 / ~@~.se
TMB Super APO 80 / 480 farbiges IGramm
ein paar technische Daten: http://www.astromart.com/classifieds/details.asp?classified_id=633476
ein handlicher Koffer,
Bis auf die üblichen Restfehler eine auflösungsbegrenzte Abbildung beim artificial Sky Test. Hohe Vergrößerungen offenbaren
jeden kleinsten Fehler.
Würde man besonders anspruchsvoll Farblängsfehler und Gaußfehler mit einem TOA 130 vergleichen wollen, dann hätte der TOA
einen geringeren Gaußfehler, der APM ED-Apochromat wäre geringsfügig farbreiner. Würde man einen APO 130/1000 mit einem ED-
Apo 105/695, also einen f/7.7 APO mit einem f/6.5 APO vergleichen wollen, dann hätte man in beiden Fällen sehr farbreine
Refraktoren vor sich, auch wenn beide Systeme einige Unterscheidungsmerkmale hätten:
Der Gaußfehler läßt sich bei den RonchiGRammen gut abschätzen. Blau reagiert überkorrigiert, Rot dagegen unterkorrigiert. Bei
den Interferogrammen zeigt dies bei Blau die "M"-förmige Überlagerung des mittleren Streifens an, bei Rot wäre es eine leichte
"W"-förmige Verformung kombiniert mit dem Farblängsfehler, der die Streifen nach unten abkippen läßt.
Der Farblängsfehler kann über das Abkippen der Streifen gezeigt werden: Nach unten bedeutet, die FarbSchnittweite ist
länger, nach oben bedeutet, die -Schnittweite ist kürzer. Verglichen wird jeweils mit der Hauptfarbe Grün, auf die auch fokussiert
wird.
Das Optimum dieses APO's liegt im gelben Spektrum, gemessen bei 587.6 nm wave, damit stimmt der Linsenabstand noch nicht
perfekt. Eigentlich sollte der APO im grünen Spektrum sein Optimum haben nach der Thomas Back Definition und anderer. Das ist
auch die Ursache, daß Blau stärker überkorrigiert ist, als Rot unterkorrigiert. Das wiederum erschwert den Vergleich mit dem TOA
von Takahashi. Die leicht durchgebogenen roten Interferenz-Streifen zeigen die längere Schittweite von + 17µ in dieser Farbe an.
Apochromaten: Begriffe, Definition, Quellen, Abbildungsfehler, Begriff Super APO im Web
König-Köhler Achromat Seite 61, Apochromat Seite 62
Begriff1, Begriff2 , Thomas Back: Apochromasie; saved Link: Roger Ceragiolo/Chapter 4b
Die tatsächlichen Streifen liege sehr nahe an der Idealform: dünne punktierte Linien.
Die 3-D-Darstellung der Energie-Verteilungsfunktion nahezu perfekt.
Schließlich ohne Abzug der Restfehler ein sehr gutes Ergebnis, mit dem sich oben genannte Kritikaster sicherlich nicht anfreunden.
Keine Koma, keine sphärische Aberration, lediglich ein Rest-Astigmatismus von 1.6% Pkte, der am Himmel nicht zu sehen ist.
Die von APM auf dem A-Forum gezeigten Bilder seien deshalb hier nochmals veröffentlicht.
Ein Bild vom Hantel Nebel M27 mit dieser Optik fotografiert. Ein Beweis zur Farbreinheit aus der Praxis.
Das Diagramm zum Farblängsfehler erinnert an die typ. ED-Diagramme dieser Art, wobei die wichtigste Zone bei
0.707 vom Durchmesser mit dem größten Flächenanteil ist.
Die Spotdiagramm in Abhängigkeit zum Einfalls-Winkel für die visuelle Situation bis AchsAbstand ca. 6 mm zum jeweiligen Spektrum.
... und die Spotdiagramme für die fotografische Nutzung in Abhängigkeit zum Achsabstand und dem jeweiligen Spektrum
im Feld taucht der übliche Astigmatismus auf.
Vielleicht fühlt sich jemand aus dem eingangs genannten Dunstkreis in die Verantwortung genommen, und liefert
einen ähnlich detaillierten Bericht zu diesem wirklich nicht uninteressanten ED-APO ab. Für recht zutreffend halte
ich die Stellungnahme von philip_noack#620882 vom 25/06/2009 21:43
Quote:
Hallo Karsten,
ich verstehe Deine Postings nicht!
Es ist KOMPLETT egal, ob das Glas von Schott aus Deutschland, von Ohara aus Japan etc. kommt. Es ist auch KOMPLETT egal, WO die Dinger poliert und geschliffen werden, solange das KnowHow und die Maschinen auf neuestem Stand sind und die Qualitätsicherung vor Ort und bei der Eingangskontrolle funktioniert. Das hat Markus schon über die letzten Jahre eindrucksvoll gezeigt, dass das funktioniert.
Was soll also immer Dein Gemurkse und Deine Anspielungen? Die Inhalte Deiner hier in diesem Thread geschrieben Postings zeigen nur auf, dass Du KEINE Ahnung, ja nicht einen blassen Schimmer von Produktionsabläufen, Maschinen etc. hast.
Sorry, dass ich Dir das hier so direkt sage, aber Deine Postings sind ja nicht zum aushalten.
Was würde des denn ausmachen, wenn ...
a.) das Glas aus Deutschland, die Linse in China geschliffen wird und die Fassung aus Taiwan kommt?
b.) das Glas aus China, die Linse in Deutschland geschliffen wird und die Fassung aus Taiwan kommt?
b.) das Glas aus Taiwan, die Linse in Taiwan geschliffen wird und die Fassung aus Deutschland kommt?
Antwort: NICHTS - solange das KnowHow und die Maschinen auf neuestem Stand sind und die Qualitätsicherung vor Ort und bei der Eingangskontrolle funktioniert.
Der APO hört sich sehr interessant an. Die Daten und Spotdiagramm schauen wirklich vielversprechend aus. Auf so ein Gerät sollte man sich freuen und es nicht schon im Vorfeld zerreden.
In diesem Sinne.
Verärgerte Grüße
Philip
A065 TMB Super APO 80 - 480 farbiges IGramm
Ein unmöglicher Vergleich !?
Vixen ED 130 SS - TMB Super APO 80/480
Siehe auch hier: http://www.astro-foren.de/showpost.php?p=41905&postcount=4
Normalerweise vergleicht man ähnliche Refraktoren, wenn es sich um Preis und Qualität handelt. Wenn es sich aber
um eine Möglichkeit handelt, die Farbreinheit von einem Refraktor eindeutig zu erfassen, dann wäre der folgende
Vergleich durchaus hilfreich. Es geht erneut um die Frage, wie man mit einem Weißlichtinterferogramm, wie es der
Bath-Interferometer erzeugt, eine möglichst schnelle und eindeutige Information über die Farbreinheit eines Refraktors
bekommt. Dabei muß in Autokollimation gemessen werden, also im Unendlichen, und es darf kein weiteres Prisma
in den Strahlgang eingeführt werden. Verglichen werden also deswegen zwei Refraktoren, die höchst verschieden sind,
um den Unterschied umso augenfälliger darzustellen.
Beim Vixen ED 130 SS führt die Benutzung des Feldkorrektors zu einem vergrößerten Farblängsfehler und einer Umkehr der Farb-
schnittweiten. Eine signifikante Verbesserung der Abbildung im Feld war nicht feststellbar. Es wäre also sehr sinnvoll, den Refraktor
ohne Feldkorrektor zu benutzen.
Im ersten Abschnitt geht es um unterschiedliche farbige Interferogramme, wie man sie mit dem Bath-IMeter erzeugen kann.
Also um das farbige Igramm vom Vixen ED 130 SS (Bild vorher) und das kleine IGramm auf dem folgenden Bild und die Inter-
pretation der jeweiligen Unterschiede, wie sie sehr deutlich zu sehen sind. Dabei sind die jeweils mittleren Streifen dunkel.
Je größer nun die Farbreinheit ausfällt, umso mehr verlaufen diese dunklen Streifen von der Mitte bis zum Rand als ein Indiz.
Dabei überlagern sich gleichzeitig der Farblängsfehler und der Gaußfehler, was sich über die RGB-Kanäle wieder trennen läßt.
Bei einem Kugelspiegel bekommt die Ideal-Form derartiger IGramme, weil die Sphäre weder einen Farblängsfehler noch einem
Gaußfehler hat. Beim folgendem kleinen Farb-IGramm handelt es sich nun um das des TMB Super APO's 80/480 . Das farbige
Weiß-Licht-IGramm nähert sich bereits deutlich dem eines Kugelspiegels an, die Idealform eines extrem farbreines Super-APO's,
führt aber beim Weißlicht-Interferogramm zu einem Farb-Bild, wie über den Link zum Kugelspiegel gut erklärt werden kann.
Auf diese Art sind die mittleren Streifen noch dunkel, weil sie nahezu zusammenfallen, während sich zum Rand hin die Abstände
abhängig von der Wellenlänge unterschiedlich vergrößern. Der direkte Vergleich der hier gezeigten kleinen Farb-IGramme
zeigt also bereits eindeutig, wie farbrein ein Refraktor-Objektiv ist. Die RC-Index-Zahl wäre der math. Ausdruck für die jeweilige
Farbreinheit, wobei der reklamierte Gaußfehler bei hochwertigen APO's doch eher eine untergeordnete Rolle zu spielen scheint.
Betrachtet man zunächst das Vixen ED 130 SS, dann kann man bereits hier den Unterschied erkennen, also ohne Feldkorrektor und
mit Feldkorrektor. Da prinzipiell auf die Hauptfarbe Grün fokussiert wird - unser Auge macht das ähnlich - läßt sich über das
Abkippen der Streifen nach unten, die längere Schnittweite, nach oben dann die kürzere Schnittweite feststellen. Damit kann man
auch eindeutig die Schnittweite der jeweiligen SpektralFarben nachweisen und zugleich erneut den Unterschied mit und ohne
Feldkorrektor: Ohne Feldkorrektor folgt auf Grün die Farbe Blau mit 62 µ und Rot mit 151 µ
Mit Feldkorrektor liegt Blau mit 55 µ vor Grün und Rot folgt mit 295 µ hinter Grün als Hauptfarbe, die Reihenfolge ändert sich.
http://www.astronomie.de/technik/berichte/ed130ss/teil-1/teil-1.htm
Quote:
Die Lochblende (Künstlicher Stern) hatte einen Durchmesser von 0.19 mm. Bei einer Entfernung von 50 Metern zwischen Objektiv und Blende erscheint sie unter einem scheinbaren Winkel von 0.75 Bo-gensekunden. Die Beobachtungen und die Messungen erfolgten in einem klimatisierten Messkeller der Universität Hannover. Vorteil hier: durch die gleichbleibende Temperatur gibt es keinerlei Seein-geffekte, d.h. es zeigt sich ein stehendes Beugungsbild des künstlichen Sternes "wie ein Foto aus dem Lehrbuch". Beobachtet wurde mit einem Eudiaskopischen Okular der Firma Baader mit f=5mm; Die Vergrösserung betrug somit 172fach.
Mit oberen Ergebnissen lassen sich die folgende Messung nicht in Einklang bringen.
A) Dazu wäre eine Autokollimations-Anordnung zwingend notwendig, weil auf Unendlich geprüft werden muß,
---die Fokussiermethode prinzipiell zu ungenau, ebenso die Verwendung einer 0.01 mm Messuhr.
B) wurde mit oder ohne Feldkorrektor gemessen? Das führt zu höchst verschiedenen Ergebnissen. Nur wenn mit
---Korrektor gemessen wurde, würde die Reihenfolge der Farben stimmen, nicht die Abstände.
C) die erzielten Ergebnisse liegen weit von meinen entfernt. So unterschiedlich sollte der Farblängsfehler nicht ausfallen.
Beim TMB APO zeigt sich weniger der geringe Farblängsfehler, sondern der Gaußfehler (= farbabhängige Öffnungsfehler)
Die Farbzerlegung in die RGB-Farben hat den Nachteil, daß es für Rot nicht ganz stimmt, also die IGramme in diesem
Spektrum bei dieser Methode etwas zu klein ausfallen, aber die Tendenz läßt sich trotzdem sehr gut zeigen.
===================Vixen ED 130 SS ===================
Daß das Vixen ED 130 SS deutlich farbiger ausfällt, läßt sich auch über den künstlichen Sternhimmel zeigen: Es muß einen
Farbsaum um die auf Grün fokussierten Sternscheibchen geben. Und dieser Farbsaum muß umso größer werden, je weiter
die Schnittweite für Rot von Grün entfernt ist. Damit erklärt sich die Abbildung mit und ohne Feldkorrektor.
Bestätigt wird dieser Sachverhalt auch über den Foucault-Test, bei dem die deutlichere Farbtrennung auf den größeren
Farblängsfehler hinweist.
Trotzdem liefert das Igramm bei 546.1 nm wave ein sehr gutes Ergebnis ab, bei dem man sich noch streiten kann, wieviel
Koma über den Meßaufbau einfgeführt wird. Maximal 3% Strehlpunkte.
Die Point Spread Function zeigt den typischen Fall eines Refraktors, bei dem sich die Energie hauptsächlich im Maximum wiederfindet. Bei obstruierten Systemen verlagert sich ein größerer Teil der Lichtenergie in den ersten Beugungs-Ring.
Der Rest eines drei-eckigen Astigmatismus fällt in der Praxis nie auf und ist noch harmloser als der Astigmatismus der Grundordnung: Der Zernike Zoo
So liegt also das Strehlergebnis zwischen mindestens 0.959 und höchstens 0.989. Und ein Streit darüber ist eine Frage der Mentalität.
================== TMB Super APO 80/480 ==================
Ein deutlich anderes Bild vom künstlichen Sternhimmel zeigt der TMB-APO im Vergleich zum Vixen ED. Reste von Koma kann man
ebenfalls erkennen.
Hier eine kurze Gegenüberstellung, wie die Ergebnisse aus den RGB-Kanälen der jeweiligen Tests aussehen: Im blauen
Spektrum grundsätzlich überkorrigiert, um roten Spektrum dafür unterkorrigiert, bei Grün natürlich das Optimum.
Das Interferogramm bei e-Linie = 546.1 nm wave ist nahezu perfekt.
Trotzdem findet das Auswertprogramm ATmosFringe noch Abweichungen
http://www.astro-foren.de/showthread.php?t=6738
http://www.astro-foren.de/showthread.php?t=5231&highlight=Bath+Interferometer
http://www.astro-foren.de/showthread.php?p=35325#post35325
Die 3-D-Darstellung der Energie-Verteilung wäre typisch für einen Refraktor bzw. ein unobstruiertes System für die gemessene
Wellenlänge.
und schließlich das zu erwartende Ergebnis, dem aber die Ergebnisse von Blau und Rot in einem polychromatischen Strehl überlagert
sind, was aber eher die Optik-Designer und Theoretiker interessieren dürfte.
Gaußfehler, sphärochromatische Aberration Tafel1, Tafel2, Tafel3, Tafel4, Tafel5
# Farbzerlegung über RGB-Kanäle bei Ronchi, Foucault, IGrammen, Darstellung Gaußfehler,
Gaußfehler u. Farblängsfehler bei Weißlicht-IGrammen
A063 TMB APO Nr 191 - 152-1216
Am Himmel wird dieser TMB kaum etwas zu wünschen übrig lassen. Er fällt durch eine hohe Farbreinheit auf,
die umso deutlicher heraussticht, wenn man mit einem Objektiv vergleicht, das ebenfalls als Apochromat ver-
kauft wird. Ganz anders ist hingegen die Situation, wenn man mit einem Astreya oder ein HCQ vergleicht. Das
wäre dann doch eine andere Liga.
Besonders auffällig an diesem TMB-APO ist seine Farbreinheit. In dieser Hinsicht kann man diese Optik ganz eindeutig in
die Rubrik der Apochromaten einsortieren, was in anderen Fällen eher zweifelhaft ist. Trotzdem hat auch dieser APO einige
Schönheitsfehler, die bei einem differenzierten Testdurchgang zum Vorschein kommen.
Zunächst nur die Dokumentation der aktuellen "Linse" mit Serien-Nummer ...
Die Farbreinheit erinnert sehr stark an die Sterntests mit einem Newton. Siehe hier weitere Beispiele:
http://rohr.aiax.de/@Astr-Schn06.jpg
http://rohr.aiax.de/@ZenitStar18A.jpg
http://rohr.aiax.de/ICS-Tak02.jpg
http://rohr.aiax.de/orionzwill01.jpg
Beide Optiken werden als APO verkauft, dennoch ist der Spielraum für den Farblängsfehler nicht so groß,
daß man unteren "APO" noch dazu zählen könnte.
Was die Auflösung betrifft hätte der TMB APO eine rechnerische Auflösung von 0.904 arcsec bei einem Airy-Scheibchen
Durchmesser von 0.01066. Um dies auszutesten kann man einen künstlichen Sternhimmel benutzen, der mit einem
2.5 mm Vixen bei 973-facher Vergrößerung in Autokollimation untersucht wurde. Die Abstände der Doppelsterne wurden
unter dem Mikroskop auf Mikron genau vermessen. Immerhin eine Möglichkeit, die Leistung einer Optik einzuschätzen.
Dieses erste Testbild entstand mit einem HCQ APO 115/1000 der alle Bedingungen einer Referenz-Optik erfüllt.
Und diese Auflösung liefert das TMB APO ab.
Obwohl der Farblängsfehler bei diesem APO sehr klein ist, hat diese Optik einen deutlichen Gaußfehler oder farbabhängigen
Öffnungsfehler genannt. Erwartungsgemäß überkorrigiert bei F-Linie = 486.1 nm wave und unterkorrigiert bei C-Linie =
565.3 nm wave. Das Optimum liegt erwartungsgemäßt bei 546.1 nm wave der e-Linie. An den unteren Ronchi-Linien
erkennt man einen Öffnungsfehler, der diesen Gaußfehler überlagert und bereits im Sterntest eindeutig erkannt werden
kann.
Deutlicher taucht dieser Zonenfehler beim Foucault und Lyot-Test auf. Jedenfalls bitte nicht verwechseln mit dem
Gaußfehler, der im Focault-Test anders aussehen würde. Die Farbreinheit des TMB drückt sich aber sehr deutlich
beim Foucault-Test aus, wenn man mit nachfolgendem Foucault-Test vergleicht, wie er beim Scopos entstand.
Die Interferogramme zeigen auf ganz eigene Art die unterschiedlichen Schönheitsfehler. Leider verhindert beispielsweise
ein kleiner Betrag von Astigmatismus den ultimativ hohen Strehl. Die Ursache könnte in der Fassung zu finden sein. Eine
leichte Dezentrierung der Linsen ist ebenfalls noch vorhanden. Alle diese Fehler kann man auch dem Certifikat entnehmen.
Bei blau erkennt man wieder die Überkorrektur, bei grün den Zonenfehler am eindeutigsten, gelb und rot zeigen nanstei-
gende Unterkorrektur, so wie es bei allen derartigen Optiken nachgewiesen werden kann.
Das Optimum liegt also in dem für das menschliche Auge empfindlichsten Bereich.
A062 LZOS for APM P130-9 Nr 080 Apo D=130 F=1170 auf H-alpha optimiert
LZOS for APM P130/9 Nr. 080 Apo D=130 F=1170 auf H-alpha optimiert
Der Sternfreund wollte auf Nummer sicher gehen, (im doppelten Sinn) und kaufte einen farbreinen Super-APO zu einem erschwinglichen
Preis. Die Testergebnisse hier entsprechen punktgenau dem LZOS Test-Report. Das Optimum dieses Refraktors liegt im H-alpha Bereich.
Die interne Diskussion zum Thema Rest-Koma hat nur akademischen Wert, unter bestimmten Testbedingungen auf der opt. Bank kann
man sie sehen, am Sternhimmel bzw. künstlichen Stern sieht man sie nicht, das geht nur mit ganz feinen Pinholes von 3µ bis 5µ und
bei Höchstvergrößerungen in der Gegend von 600-fach und mehr.
Diesmal soll die Qualität dieser Optik etwas anders erläutert werden. Die Strehlwerte sind jenseits aller Diskussion hervorragend, eine Prinzipien-
Diskussion vermeiden wir hier, weil es in erster Linie ein Beobachtungsgerät ist und kein Diskussions-Gegenstand für eine Stammtisch-Runde.
Vor einem künstlichen Stern im Abstand von ca. 15 m erscheint dieses Objektiv bei 400-facher Vergrößerung ohne Zweifel makellos. Einen Koma-
Anteil von PV L/11.5 wird man selbst bei diesen harten TEstbedingungen nicht erkennen können. Am Himmel ohnehin auch nicht.
Im ersten Überblick-Test sieht man in einer Art Gesamtschau alle Restfehler, wie man sie nie in der Praxis sehen kann. Der Grund dafür ist a) der
doppelte Durchgang durch das Objektiv, (Autokollimations-Setup) b) feine Pinholes von 3µ - 5µ durchmesser und c) eine Höchstvergrößerung, die
einem 1.8 mm Okular entspricht. Links im Bild zunächst das grüne Spektrum der Hauptfarbe, aus der man auch fotografisch die tatsächliche Auflösung
ermitteln kann. Unter Beibehaltung dieser Fokuslage danach das gesamte Farbspektrum. (Bei einem ED-APO wird auf diese Art der Farblängsfehler
für Rot sichtbar.) Betrachtet man den rechten Bildteil genauer, dann zeigt der schwache 1. Beugungsring im Bereich 13:00 bis 17:00 Uhr, daß noch
eine Rest-Koma vorhanden ist, die sich später in der Größe von PV L/11.5 darstellt für 587.6 nm wave (gelb).
Die Auflösung dieses Objektivs entspricht in jedem Fall der Formel 138.4/Apertur und besser. Den Gegenbeweis liefert das Foto: Es trennt zwei
enge Doppelsterne mit mindestens 6µ Abstand in der Bildebene und weniger. AuflösungsWinkel = inv tan(0.006/1170)
Die Farb-Interferogramme kann man auf mehrere Arten "lesen" und damit auswerten: Die Streifenbilder entstehen bei gleicher Fokuslage auf die Haupt-
Farbe Grün = e-Linie = 546.1 nm wave. Verwendung finden in allen Optik-Büchern einschließlich der Design-Programme die Fraunhoferschen Linien:
F-Linie (blau), 510 nm wave (blaugrün= Maximum es dunkeladaptierten Auges), e-Linie (grün = Maximum des tagadaptieren Auges) d-Linie (gelb) und
C-Linie (H-alpha Rot) Weitere Linien aus dem kurzen Spektrum werden vom Auge für gewöhnlich nicht mehr wahrgenommen. Siehe auch hier.
a) Der Farblängsfehler der jeweiligen Farbe dokumentiert sich über das Ab/Auf-kippen der jeweiligen mittleren Streifen. Am stärksten (!) sieht man diesen
Effekt noch beim blauen Interferogramm, dessen mittlere Streifen noch gut erkennbar nach oben abkippen. Es ist die Fokussierung, die dadurch sicht-
bar wird. Die dunkle Linie in der Mitte dient als Vergleichslinie. Alle Interferogramme haben "grob gesehen" einen gemeinsamen Fokus, wodurch das
Objektiv seine Farbreinheit bekommt. Daß sich trotzdem geringe Schnittweitendifferenzen ermitteln lassen, zeigt die folgende Übersicht.
b) Der Gaußfehler bzw. farbabhängige Öffnungsfehler zeigt sich am deutlichsten bei der Überkorrektur von Blau: Die mittleren Streifen des blauen IGrammes
sind "M"-förmig überlagert, während die roten Interferenz-Linie nahezu gerade sind. Dort zeigt sich aber ein anderer Rest-Fehler:
c) Der Coma-Effekt für die Rest-Coma von PV L/11.5 ist u.a. erkennbar über die "S"-förmige Überlagerung der mittleren Streifen, wenn die Koma-Figur waargecht
liegt. Bei senkrechter Lage verformen sich die Streifen tonnenförmig oder kissenförmig, je nach Fokussierung. Ohne also das jeweilige Streifenbild auswerten zu
müssen, sind bereits bestimmte Restfehler eindeutig zu erkennen.
d) Auswertungs-Vergleich zwischen LZOS Test Report (links) und meiner Auswertung (rechts)
Bei 532 nm wave bekommt LZOS einen PV-Wert von 0.210*L (L/4.7), bei mir sind es PV L/0.186*L (L/5.4) für 546.1 nm wave Wellenlänge.
Auch die Strehlwerte gleichen sich aufs Haar: LZOS Strehl 0.954/532 nm wave Rohr Strehl 0.956/546.1 nm wave. Diese Werte sind jeweils
GesamtWerte aus denen die Restfehler noch nicht zu erkennen sind, wie Astigm, Koma und Spherical, deren Anteile später dargestellt werden.
Die 3D-Wellenfront-Darstellung auf dem LZOS Test Report zeigt deutlich eine Koma-Figur, die etwa waagrecht liegt. Ebenso zeigt meine Wellenfront-Darstellung
diese Restkoma, wenn man sich die LZOS-Darstellung nur horizontal gespiegelt vorstellt. Es müßten nur die Streifenbilder entsprechend gedreht/gespiegelt werden.
Der Zernike Zoo. In ein mathematische System brachte das Frits Zernike (* 16. Juli 1888 in Amsterdam; † 10. März 1966 in Naarden) , ein niederländischer Physiker
und Nobelpreisträger.
Die Wellenfront-Darstellung wird hierbei in hierarchische Stufen zerlegt. Wie das im Idealfall aussieht, zeigt der Link oberhalb. So kann es also sein, daß sich die Rest-
fehler der einzelnen Stufen gegenseitig aufheben oder verstärken, sodaß eine Art Summenbild entsteht, und zwar nicht nur bezogen auf die Koma, sondern zugleich
auf Astigmatismus und Spherical.
Für die e-Linie ) 546.1 nm wave (grün) ergibt sich deshalb folgende differenzierte Auswertung.
Da aber das Optimum des Objektivs mehr in Richtung H-Alpha zu suchen ist, ergibt die Auswertung für die d-Linie = 587.6 nm wave (gelb)
noch bessere PV- und Strehlwerte, natürlich auch hinsichtlich der Restfehler. Auch läßt sich rein formal der Restfehler mit der größten
Abgweichung bestimmen, was aber bei diesen Zahlen mehr eine theoretische Spielerei wäre.
Auch die Farbreinheit kann man unterschiedlich darstellen: Der Standard-Test wäre dafür zunächst der Sterntest und dort der Farbsaum intra/extrafokal.
Bei diesem Objektiv wird man das vergeblich suchen. Eine weitere Möglichkeit bietet der Foucault-Test. Je "weißlicher" der Foucault-Test auffällt, umso
farbreiner ist ein Objektiv. Ein reines Spiegelsystem zeigt bei diesem Test folglich keine Farbeffekte mehr. Die Aufteilung der Farben in Links und Rechts
sind ein Hinweis auf den Farblängsfehler, die sichelförmige Farbverteilung ein Hinweis auf den Gaußfehler. Auch die obere Übersicht der spektralen IGramme
ist ein deutlicher Hinweis auf die Farbreinheit dieses Objektivs, aus dem dann die Rest-Chromasie-Indexzahl ermittelt werden kann: Ein sehr guter
Wert im Übrigen. Eingeblendet ist auch das Verfahren, dies über die Power zu berechnen, da in diesem konkreten Fall die digitale Vermessung an der
Rest-Koma scheiterte.
Zerlegt man das Foucault-Bild in seine RGB-Farben, dann erscheint auch hier Blau überkorrigiert und Rot perfekt - auch ein Hinweis auf das Optimum
für den H-alpha Bereich. Was aber nicht bedeutet, daß man mit diesem Objektiv ausschließlich im H-alpha Spektrum beobachten muß. Damit soll nur
gezeigt werden, daß man mit einer reinen Strehl-Diskussion auf Basis von 546.1 nm wave oder vielleicht 510 nm wave diese Optik nicht richtig beschreiben
kann. In diesem Zusammenhang führt auch die Poly-Strehl-Diskussion zu keinem Ziel, weil sie a) nur auf der Design-Ebene stattfinden kann, ohne
ausreichende Vergleichsmöglichkeiten, und weil sich b) die Fertigung in der Regl an solche "Spielereien" überhaupt nicht hält, bzw. in der Praxis sogar
bessere Werte herauskommen, als vom Design ermittelt, wei ein anderer Fall beweist.
Mittlerweile ziert eine Reihe unterschiedlicher Interferometer meine opt. Werkstatt. Der Scatter Plate Interferometer ist dazugekommen mit dem Vorteil,
daß diese Variante bis f/4 exakt auf der opt. Achse arbeitet ohne weitere opt. Komponenten im Testaufbau dieses Interferometers, was bei obstruierten
Systemen wegen der Vignettierung wichtig ist. Bei jedem dieser Interferometer gibt es andere Schnellverfahren, zu einem Interferogramm zu kommen.
Bei LZOS verwendet man offenbar den Twyman-Green Interferometer, der eine Sphäre als Referenz-Fläche benutzt. Bei diesem Interferometer muß der
Teilerewürfel eine hohe Genauigkeit haben, da man sich sonst Astigmatismus einhandelt. Ein Problem bei diesem IMeter-Typ ist auch die verwendete
Lichtquelle, die frei von Artefakten sein muß. Genaugenommen würdigt dieser Test Report das Objektiv nur unzureichend, wenn man nicht gerade
Strehl-fixiert ist.
...................
A061 TMB APO Nr 056 LZOS for TMB 130-1170 RC_Index 0_1809
LZOS for T.M.B.
Ein sehr farbreiner APO, überdurchschnittlich gut im Vergleich zu anderen TMB-APO's. Sein Besitzer schwärmt regelrecht von dieser Qualität - und
fast hätte ich diesen Bericht vergessen zu schreiben. Ich hatte ja schon einige dieser Superlative hier.
Die e-linie und 510 nm wave fallen hinsichtlich ihrer Schnittweite in einem Fokus zusammen. Vor der Hauptfarbe Grün liegt Rot und Blau, hinter Grün in kurzem
Abstand Gelb. Diese Anordnung und die kurzen Schnittweiten-Differenzen wären also der Grund für diese Farbreinheit. Das Objektiv ist hauchzart unterkorrigiert,
was man dem Sternttest sofort ansieht.
TMB-APO's liegen hinsichtlich RC_Index zwischen 0.2 und 0.5, was in diesem Fall der "Ausreißer" nach oben ist.
Der Lichtring intrafokal und der leicht ausgefranste Rand extrafokal wären ein Hinweis auf die leichte Unterkorrektur, die man auch beim Foucaulttest erkennen kann.
Beim Artificial Sky Test wäre der erste Beugungs-Ring ein Hinweis, wieviel Koma bzw. Astigmatismus im Spiel ist. Wenn dieser Ring möglichst geschlossen ist, wäre
eine Optik perfekt. Ein Vergleich mit der 3D-Darstellung der Wellenfront-Deformation ist also durchaus interessant.
Nach der Rayleigh Formel hätte dieser APO 1.064 arcsec Trennvermögen. Die Fotografie zeigt bei angenommenen 6µ Sternabstand den gleichen Wert.
Würde man hingegen den durchaus wahrscheinlichen Wert von 5µ einsetzen, so hätte man eine Auflösung von 0.88 arcsec und vermutlich trennt dieser
APO tatsächlich besser als der theoretische Wert, was natürlich auch etwas mit dem Seeing zu tun hat.
Die flache Zone bei ca. 80% vom Durchmesser zeigt der Foucault-Test. Von dort erkennt man den ganz flachen Kegel zur Mitte, der über die Unter-
korrektur entsteht. Auch am Ronchi-Bild läßt sich dieser Sachverhalt ablesen. Etwas deutlicher zeigt dies der Lyot-Test, jedoch ohne irgendwelche
Rauhheits-Strukturen, die den Kontrast mindern würden.
Weil über dem System eine geringe Unterkorrektur liegt, ist demzufolge Blau nur gering überkorrigiert, während Rot etwas deutlicher unterkorrigiert
erscheint. Blaugrün (510 nm wave) und Grün (546.2 nm wave) hingegen sind perfekt, unterscheiden sich jedoch trotzdem bei der Auswertung.
Das Referenz-IGramm bei 546.1 nm wave und dazu eingezeichnet mit gelben Linien das Ideal-Interferogramm - also keine große Abweichung
erkennbar.
Die Wellenfront-Deformation hätte große Ähnlichkeit mit dem Zertifikat von LZOS, wenn man die 3D-Darstellung um ca.120° dreht. Dabei fällt auf,
daß bei den LZOS Certifikaten nie ein Interferogramm abgebildet ist. Das hat vermutlich seinen Grund in der Kontroll-Wut bestimmter Foren-
user, die sich sofort auf solche IGramme stürzen würden. Auch vermeidet man damit die Diskussion um die Wiederholgenauigkeit, da ja nicht
bekannt ist, wieviele Interferogramme für die Zertifizierung herangezogen werden, also ob. z.B. eine Mittelung aus mehrere IGrammen
zugrunde gelegt ist. Am liebsten würden manche selber zertifizieren - schlechter natürlich. Auch solche Zertifikate landen dann sinnigerweise
wieder bei mir, und werden sorgfältig aufgehoben.
Diese Energieverteilung in der Point Spread Function Darstellung ist die Ideal-Form bei jedem guten APO und direkt vergleichbar mit dem
Artificial Sky Test.
Abhängig von der Meßwellenlänge erreicht meine Auswertung bei 532 nm wave das gleiche Ergebnis wie im LZOS Zertifikat
Bei der etwas längeren Wellenlänge von 546.1 nm wave hätte man mit 0.988 Strehl sogar noch ein besseres Ergebnis. Nun wird das die
Freunde mit der "Wiederholgenauigkeit" nicht überzeugen, aber beide Strehlwerte sind für die Beobachtung des Sternhimmels hervorragend.
Mit dieser Übereinstimmung zum LZOS Test Report kann ich gut leben.
Hallo notoxp,
ich bin zwar kein Optik-Designer, aber mit einem Zweilinser und einem f/9 Öffnungsverhältnis wäre diese Farbreinheit und nochmehr die Anordnung der
Farbschnittweiten nicht zu schaffen. Außerdem beweisen je zwei Plättchen über dem Druckpunkt, daß es drei Linsen sein müssen. Die Zentrierung der-
artiger Linsen ist nicht trivial, weil zunächst 2. und 3. Linse exakt zentriert werden müssen, bevor man sich mit den Plättchen der 1. Linse befasst.
Das Zeiss-B Objektiv wäre so ein typisches Beispiel, weshalb dort zwischen 2. und 3. Linse oft ein Glasring als Distanzring eingebaut wurde. Es ist
noch
heute das farbreinste Objektiv, das je gebaut worden ist.
Diese Diskussion hatten wir hier einmal: SkyWatcher Equinox schlägt alles - "den kauf ich
mir!"
1. Link: Welche Öffnung gilt? Blenden im Tubus reduzieren die
Apertur.
(Der Trick bestand in einer okularseitigen Blende, die die Öffnungs reduzierte)
2. Link: Systemvergleich + meßtechnische Darstellung: Doublet
ED APO vs. Triplet APO:
Farblängsfehler bei Refraktoren : Schema bei Doublet, Triplet, Super APO Sekundäres Spektrum FH, Halb-APO, APO
Besonders der letzte Link zeigt schematisch die Schnittweiten-Differenz der jeweiligen Spektralfarben des visuellen Spektrums
im Unterschied eines Zwei-, Drei- und Vierlinsers. Mit einem Zweilinser geht folgende Farbanordnung nicht:
C-Linie (-23µ), F-Linie (-8µ), 510 (0), e-Linie (0), d-Linie (+10µ)
Quote:
Warum sieht man die eigentlich nicht als Abschattung im Interferogramm?
Das wäre ein Schönheitsfehler, wenn man das sehen würde. Der Linsendurchmesser ist so groß, daß die Plättchen
außerhalb der Blenden liegen. Und schon stören sie optisch nicht mehr. Andernfalls hätte man so dumme Strahlen,
ein Effekt wie ihn auch die Spinne bei Newton-Systemen erzeugt. Wenn Du aber mal ganz genau hinschaust, dann
siehst Du sie doch bei 13:00 Uhr, 16:30 Uhr und 08:30 Uhr sowohl beim Foucault und Lyottest. Zur Sicherheit dann
nochmals mit dem allerersten Bild oben vergleichen. (Hier übrigens auch: farbiges IGramm oben links)
Wenn Du zusätzlich trotz perspektivischer Verzerrung Dir mal die Plättchen, den dahinterliegenden Druckpunkt und die dahinterliegenden Ringblende anschaust,
dann verschwinden die Plättchen fast ganz hinter dieser Blende. Und das ist volle Absicht.
A060 TMB APO Nr 354 LZOS (115-805) - hochwertige Optik
LZOS APO 115/805 # 354 - hochwertige Optik
Mit diesen Objektiven kann man nichts falsch machen, auch wenn sie ihren Preis kosten. Selbst über eine angenäherte Poly-Strehl-Berechnung über fünf
Spektralfarben macht dieses Objektiv eine gute Figur. Der Gaußfehler ist ziemlich gleichmäßig übers kurze und lange Spektrum verteilt und bei der
Hauptfarbe Grün ist dieses Objektiv einfach nur perfekt. Die Farbreinheit rangiert über die RC-Indexzahl im oberen Drittel, wofür manche "Super-APO"
certifizieren. Man sieht es gleichermaßen am Stern- und Foucault-Test.
Das Objektiv ohne Taukappe mit den opt. Daten
An der geringen Ausprägung des Farbsaums - weißbläulich intrafokal und orange-braun extrafokal - läßt sich die Farbreinheit gut einschätzen. Im Fokus bedeutet der
feine Rotsaum, daß die Spektralfarbe Rot um ca. 20 Mikron kürzer fällt als die übrigen Farben. Der Schlieren-Effekt könnte auch auf Wischspuren bei einer Reinigung
zurückzuführen sein, die man im Lyot-Test besonders gut sieht.
Ein Qualitäts-Merkmal in mehrerer Hinsicht stellt der artificial Sky Test unter hoher Vergrößerung dar und die Abbildung der mittleren Dreiergruppe. Über diese Abbildung
kann man sogar Restfehler wie Zentrierkoma und Astigmatismus gut erkennen. Rechts unten eingeblendet die PSF-Energie-Verteilung, die aus einem Interferogramm
ermittelt wird. Die Auflösung kann man auch über den Inv Tan und dem mittleren Doppelsternabstand näherungsweise berechnen unter der Annahme, daß die Optik
einen Abstand von 5 Mikron noch trennen würde.
Diese Objektive liegen hinsichtlich der Brennweite in einem Bereich, der sich für die Feldfotografie gut eignet mit dem Vorteil, daß man Sternpünktchen ohne störende
Farbsäume erhält. Dieser Sachverhalt kann über einen künstlichen Sternhimmel mit 20 mm Felddurchmesser dargestellt werden. Die feinen Sternpünktchen lassen
erwarten, daß am Himmel die Auflösung mindestens die gleiche Qualität aufweist, da die folgende Aufnahme mit doppelter Genauigkeit entstanden ist.
Die vorher schon erwähnten "Schlieren" stören die optische Qualität in keiner Weise, aber sie sind nachweisbar.
Über farbige Ronchibilder, 13 lp/mm intrafokal erstellt, läßt sich der farbabhängige Öffnungsfehler auch in der Verteilung über die Spektralfarben gut darstellen.
Dazu im Vergleich der Farblängsfehler und der Index-Wert für Restchromasie, der nur auf dem Farblängsfehler basiert. Wer den Gaußfehler mit einbinden will, halte
sich an die unterste Übersicht. Dar rote Spektrum hat eine um 20 Mikron kürzere Schnittweite, während Blau mit nur 5 Mikron hinter den restlichen Farben liegt.
Bei dieser Übersicht wurde der Fokus auf die Hauptfarbe Grün "eingefroren". Durch das Abkippen der roten Streifen nach oben läßt sich die kürzere Schnittweite ermitteln mit
19 Mikron Differenz und damit fast identisch mit dem Meßergebnis. Lediglich die drei anderen Farben haben eine leichte Differenz, was sich aber auf die RC-Indexzahl nur
unmerklich auswirkt. Bezogen auf die Fokus-Lage Grün setzen sich die Strehlwerte mit weißer Schrift zusammen aus der Power für Farblängsfehler und dem Spherical für
den Gaußfehler. Astigmatismus und Coma sind als Fertigungsfehler abgezogen.
Die Darstellung über die fünf bei Optik-Designern standardisierten Spektralfarben zeigt auf andere Art die hohe Qualität dieses Triplets.
Wer meine Übersicht der spektralen Strehlwerte vergleicht mit den Werten aus der Tabelle weiter unten, wird eine gute Übereinstimmung feststellen können,
auch wenn es sich um ein Objektiv mit 80/600 handelt.
Siehe auch hier: TMB-APO technische Spezifikationen
80mm F/600
Longitudinal Aberrations |
Matrix Spot |
Polychromatic Diffraction |
Spotdiagram 80F/600 |
OPD Wave front (P-V) | Strehl Ratio | |
---|---|---|
4358A | 0.2635 waves | 0.8299 |
4861A | 0.1684 waves | 0.9157 |
5100A | 0.0998 waves | 0.9707 |
5300A | 0.0492 waves | 0.9938 |
5461A | 0.0177 waves | 0.9990 |
5550A | 0.0185 waves | 0.9984 |
5876A | 0.0582 waves | 0.9866 |
6100A | 0.0741 waves | 0.9793 |
6563A | 0.0847 waves | 0.9775 |
7065A | 0.0712 waves | 0.9853 |
A059 TMB APO Nr 270 - 115-805
Der Sternfreund war etwas enttäuscht. Bei 532 nm wave, so erzählte er mir, weise ihm sein Certifikat
(Offenbar ohne Interferogramm) einen Strehl von 0.97 aus. Das erste Streifenbild kam nur auf 0,94 Strehl
erst ein weiteres Streifenbild landete bei 0.95 Strehl - mehr war aber nicht drin. Würde man hingegen
auf 656.3 nm bzw. der H-alpha Linie auswerten, dann verschwindet die Überkorrektur bei Grün, und die
Zone bei ca. 0.7 wird flacher. Dort hätte also dieses TMB sein Optimum. Vergleicht man mit diesem TMB,
und mit diesem TMB, wird ansatzweise eine Streuung der Qualität sichtbar. Im Falle des TMB APO 115/805
wäre es ein auf Rot optimiertes Teleskop.
Die Index-Zahl weist den TMB eindeutig als guten APO aus.
An der Fertigung ist nichts auszusetzen, Der Händler bot es im Rahmen eines Räumungskaufes günstiger an. Der Okular-
auszug entspricht der Gesamt-Qualität.
Bereits der Sterntest läßt sowohl Zone wie Überkorrektur sofort erkennen.
Noch deutlicher zeigt sich dieser Sachverhalt bei Ronchi, Foucault und schließlich an den Interferogrammen. Bereits der
Ronchi-Test zeigt die Überkorrektur bei Blau und das Optimum bei Rot. Dort zieht dann auch der Rand ein wenig hoch.
Takahashi, HCQ und Astreya sind noch um einen Tick farbreiner, wenn man die Index-Zahl bemüht. Am Himmel wird man
davon kaum etwas merken.
Die Überkorrektur verhindert im grünen Spektrum ein besseres Ergebnis.
Im roten Spektrum wäre dieses Objektiv nahezu perfekt und als Referenz-Optik geeignet.
Auch der Sterntest fällt gut aus.
Hallo Wolfgang
ohne dir was zu wollen , so stehe ich jedoch zu 100% hinter den LZOS prüfergebnissen, da ich weiss wieviel Aufwand dahinter steckt und wer die Prüfung durchführt.
Minimalste Fehler führen zu abweichungen die durchaus in deinem Rahmen liegen, dies hat Kurt Schreckling bereits bewiesen, der einen TMB 105 mit 96.3 % Strehl bekam , je genauer er die Optik vorm Interferometer
vermas desto besser kam der Wert raus. Kurt brauchte bis zu 3 Stunden einrichtzeit und sagte war ne scheußlich diffizille Arbeit. Am Schluß lag der Strehl bei ca. 98.7 %
Als ich dieses bessere Ergebniss LZOS präsentierte und im Auftrag von Kurt erfragte ob es denn möglich sei , das die Optiken bei LZOS nicht bis zum letzten genau vorm Interferometer justiert seien um das wirkliche und
bestmögliche Ergbeniss zu bekommen, teilte mir Oleg, der Optikchef bei LZOS mit , ja dem sei so, bei diesen kleinen Optiken wird 1 Stunde zum Prüfen veranschlagt , wenn ich jedoch bereit währe den notwendigen
Mehrpreis zu bezahlen, würde sich LZOS auch die Zeit wie Kurt nehmen und perfekt Einrichten und dadurch ebenfalls bessere Werte rausbekommen.
Nun, Wolfgang, glaube ich nicht, das du dir zu dieser Prüfung diese mühe zum 100% perfekten einrichten gemacht hast wie Kurt und daher ist dein Ergebniss nachvollziehbar , was aber nicht bedeutet das die Optik nicht
den LZOS wert tatsächlich hat.
Die Apo's insbesondere die schnellen sind photo-visuelle Objektive und in der heutigen CCD Zeit sollte die Korrektur ausgewogen sein
Der Strehl dieser Linse liegt indem vom Zeiss als hervorragend korrigierten visuellen Bereich, was will ein Kunde mehr ?
Bezweifeln, ja nicht nur bezweifeln, sondern bestreiten muß ich jedoch deine Aussage , das ein Tak 2 Linser bzw. Astreya Farbreiner sei als dieser TMB , sorry aber den Vorteil des TMB kann ich jedermann am Objekt
jederzeit zeigen.
Du solltest bitte auch nicht zu vergessen zu erwähnen daß am normalen Sterntest Fehler nicht sichtbar sind, die man in Autokkollimation sieht, eine Zone bzw. Überkorrektur die im Bereich der Prüfwerte liegt hat sowenig
einfluss , das es niemand als Mangel bzw. Datenverlust am Objekt feststellen kann.
Zonen und über oder unterkorrektur sind übrigens bei genauem Hinsehen an fest jeder Linse jeden herstellers, mehr oder weniger zu finden , stimmts ?
Wann tested du mal nen Tak, nen Tec, nen AP und nen APQ ?
grüße
Markus
A058 TMB-APO-102-800 Störung der Homogenität
ein merkwürdiger Fehler beim APO
Den optischen Daten nach muß es ein TMB-Apo sein, Durchmesser und Fokus würden dem ebenso entsprechen, wie die
Größe des sekundären Spektrums. Allerdings taucht bei diesem Beispiel ein Fehler auf, den man sonst bei Schmidtplatten
häufiger findet, eine Inhomogenität, die mit dem Glas zu tun haben könnte, wenn wie im Beispiel einer Schmidtplatte eine
der Planflächen nicht bearbeitet worden ist. Bei einem Linsen-Objektiv eigentlich weniger vorstellbar.
Bereits beim Sterntest taucht diese Merkwürdigkeit unübersehbar auf, wobei aber die Sternscheibchen nahezu keinen
Farbsaum haben, und ein farbreines Objektiv erwarten lassen.
Deutlicher taucht beim Foucault-Test dieser Fehler auf, wobei man hier den Gaußfehler gut erkennt in Form der Über-
korrektur im kurzwelligen Blau und der Unterkorrektur im langwelligen Rot. Das Optimum liegt wie gewohnt im grünen
Spektrum. Bestätigt wird der Gaußfehler durch den Ronchi-Test, 13 lp/mm intrafokal im Doppelpaß,
Deutlich wieder im Foucault-Test zu sehen, und eindeutig im Phasen-kontrast- oder Lyot-Test
Das könnte ein Grund dafür sein, warum auffällig viel Lichtenergie im ersten Beugungs-Ring zu finden ist, was man
eher bei obstruierten Systemen beobachten kann.
Die Farbreinheit würde für ein TMB-Objektiv sprechen, die Inhomogenität drückt sich auch ein wenig in den Streifen-
bildern aus, deutlich im blauen Interferogramm erkennbar. Dort vermindert die Überkorrektur den Strehlwert, bei Rot
ist es die Unterkorrektur, die den Strehlwert reduziert.
Angefügt sei noch die Auswertungs-Tafel für das sekundäre Spektrum. Mit der Indexzahl läßt sich ein Refraktor
eindeutig klassifizieren in APO, Halb-APO und FH-Objektiv.
Dear Jim,
yes, Uwe confirms your note, that's a LOMO product:
Some notes to Uwe: Yes, true, a test in autocollimation is a strong test and it shows all optical errors. But normally these Super APO Tripletts should have a better surface or homogenity quality . This objectiv is the first one I
watched this error. Normally you'll find that error with Schmidt plates of a SC, but not at a triplett system. It's possible to find that on a normal star test at the sky.
A057 TMB 100-800 Nr 169-22 sehr farbrein
TMB 100/800 Nr. 169-22 sehr farbrein
siehe auch: http://www.astro-foren.de/showthread.php?t=5177
Wer so einen APO besitzt, sollte sich davon nie mehr trennen. Man wird heute schwerlich ein
derartiges farbreines Objektiv bekommen, wie ein erster Sterntest bei 177-facher Vergrößerung
schlagartig deutlich machte. Unter den TMB's eine sehr farbreine Variante.
Allerdings war die Justage zum Tubus leicht verkippt, was ein Sternfreund mittels Kollimator moniert hatte.
Und weil dieser Tubus zwar keine Justiermöglichkeit für das Objektiv vorsieht, hat man aber die Möglichkeit,
das Spiel der Befestigungs-Schrauben von ca. 0.5 mm zur Justage zu mißbrauchen, was völlig ausreichte,
weil es sich um ca. 0.2 mm Verkippung/Durchmesser handelte.
Der Sterntest eignet sich als Übersichtstest besonders gut, weil man bei ihm besonders im doppelten
Durchgang nahezu alle Fehler ablesen kann. Fehlende Farbsäume intra- bzw. extrafokal lassen auf eine
hohe Farbreinheit schließen, damit bildet sich fokal die Pinhole sehr randscharf ab. Ist zudem das defokussierte
Sternscheibchen gleichmäßig weißlich ausgeleuchtet, dann bestätigt das die Farbreinheit und die perfekte
Fläche, weitestgehend ohne Störungen.
Ein weiteres Mal wird das über den Foucault-Test deutlich, da die Messerschneide etwa in der Mitte des
sekundären Spektrums liegt und damit bei Refraktoren farbige Bilder entstehen, abhängig von der Schnitt-
weite der Spektralfarben und dem überlangerten Gaußfehler. Je spiegelähnlicher, also weißlicher das Ronchi-
Gramm, umso farbreiner wiederum die Optik. Der Lyot-Test macht die allerfeinsten Strukturen sichtbar, aber
auch da gibt es keinen Grund an diesem APO zu zweifeln.
Der Gaußfehler führt zu dieser Farbverteilung im oberen Foucault-Bild, sodaß links ein bläulicher Zonenring
bis ca. 80% von außen zu sehen ist und rechts hingegen von 0 -60%. Im Ronchi-Bild sind deshalb im
blauen Spektrum die Linien bauchig, was eine Überkorrektur anzeigt und kissenförmig im roten, was eine
Unterkorrektur anzeigt. Koma und Astigmatismus läßt sich mit diesem Test nur darstellen, wenn dieser
Fehler gravierend wäre.
Beim künstlichen Sternhimmel und Pinholes von 3-5µ lassen sich bei Höchstvergrößerung von 800-fach
alle Fehler eindeutig zeigen, auch wenn sie noch so klein sind. In diesem Fall wäre es die Coma als
Restfehler und sie liegt hier nahezu waagrecht. Die Coma mindert am stärksten den Strehl um ca. 0.012 Strehl.
Typisch für dieses Design ist, daß die Schnittweite von Rot am kürzesten fällt und grün, gelb und Blau sehr
dicht beieinander liegen. Verglichen mit meinem eigenen TMB liegt Rot nur 13µ von den übrigen Farben ent-
fernt, bei mir waren es ca. 40µ. Und damit erklärt sich die enorme Farbreinheit.
Die Hauptfarbe Grün ist zugleich das Optimum, bei meiner Auswertung kommt diesmal sogar ein besseres
Ergebnis heraus.
Im Certifikat unten links ist ausgewiesen, wie sich der Strehl verändert, wenn man sowohl Astigmatismus
wie Coma deaktiviert: Coma bleibt der Haupt-Restfehler und wäre ein Fall für die Zentrierung, wenn man es
auf die Spitze treiben wollte. In diesem Falle nicht mehr sinnvoll.
Hier fällt das Ergebnis geringfügig schlechter aus. Ungeachtet dessen läßt sich eine gute Übereinstimmung der
quantitativen Meßergebnisse beobachten.
Auch hier zeigt das 3-D-Bild als Restfehler die Coma an mit einem "Hauch" von Astigmatismus.
Diese Restfehler lassen sich getrennt betrachten:
A: den Rest-Astigmatismus unter Abzug von Coma
B: die Rest-Coma unter Abzug von Astigmatismus
Das Objektiv selbst wäre augenblicklich gut kollimiert, solange nicht ein ziemlich unsanfter Stoß die Sache
wieder leicht dekollimiert. Am Himmel merkt man sowas selten bis nie - aber natürlich unter Labor-Bedingungen.
A056 TMB APO 118 100-800
. . . denn sie wissen nicht, was sie tun . . .
Man wird unwillkürlich an den Halbstarken-Klassiker aus dem Jahr 1955 mit James Dean erinnert, wenn man sich
dem armen, geschundenen TMB APO widmet, den ein unbekannter Experte in Grund und Boden gerichtet hat.
Der wohl später noch als Schnäppchen über den Ladentisch ging - was er nach der Reparatur zweifelsohne
auch wieder ist.
Man flucht leise vor sich hin, wenn es a) um die Kollimierung des Objektivs zum Tubus geht und b) wenn es um die Zentrierung
der Optik selbst geht. Nachträglich würde man dem "Fachmann" eine Ausbildung als Augenarzt wünschen, damit er die nötige
Feinmotorik lernt, und ein gewisses Maß an technischem Sachverstand wäre auch hilfreich, bevor man ein solches Objektiv zu
einem Teleskop "zusammen-bastelt".
A) die Tubus-Kollimierung
Damit man das TMB-Objektiv am Carbon-Tubus befestigen kann, hat der Bastler einen zu schmalen Gewindering angefertigt,
den man vorne in diesen Tubus einpaßt - lieber etwas zu streng, da das Objektiv eigentlich festsitzen sollte. In diesen Ring
schraubt man später das Objektiv ein. Vergessen darf man aber nicht, daß es noch eine Justier-Möglichkeit geben muß. Auf
diese hat der Bastler verzichtet. Zu allem Unglück hat dieser Zeitgenosse auch noch Senkkopf-Schrauben benutzt, durch deren
Kegel der Ring plus Objektiv in eine starre Position gezwungen wird. Weil aber in dieser Befestigung Gottseidank noch etwas Spiel ist,
kann man dieses zur Justierung verwenden, wenn - ja wenn man statt dessen die üblichen Inbus-Schrauben verwendet mit
einer horizontalen Fläche, die sich schieben läßt. Derart umgerüstet kann man nun das Objektiv zum Tubus kollimieren. Dazu
passend das Ergebnis der Reflex-Bilder.
B) Die Zentrierung des Objektivs selbst
Hier müssen den Experten alle guten opt. Geister verlassen haben. Äußerst mutig hat dieser Mensch sämtliche, vom Hersteller
eingesetzten Zentrierschrauben, herausgenommen und fleißig alle M3 Bohrungen mit schwarzen Silikon-Kautschuk aus dem
Sanitär-Bereich verklebt. Vorher kann er gar nicht geprüft haben, ob das Objektiv eventuell einen Zentrierfehler hat: Einmal
durchgeguckt, bei vielleicht 20-facher Vergrößerung, . . . paßt, also zugeklebt und Schluß.
Der neue Besitzer merkte wohl, daß da einiges nicht stimmen kann, und wandte sich hilfesuchend an einen bekannten
Händler. Der aber winkte aus begreiflichen Gründen ab und empfahl mich wärmstens weiter - na prima.
In der Regel zentriert man so einen Dreilinser über die mittlere Linse. Also braucht man eine Reihe von Hilfsgeräten, mit denen
man das schwarze "Gold" wieder heraus-puhlt: Also einen 2.3 mm Bohrer, einen ebenso kleinen Schraubenzieher, einen
M3 Gewindebohrer etc. Und als dann der letzte Krümel dieser dunklen Masse entfernt war, suchte ich in drei Fällen vergeblich
nach der betreffenden Zentrierschraube. Da war ich allerdings dann erst einmal gerührt. Soviel Unbekümmertheit einer Spitzen-
Optik gegenüber ist immerhin sehr selten. (Der Hersteller muß sich doch auch was gedacht haben!)
.
Sollte also dieser Experte seine Schnipsel wieder haben wollen, ich hätte sie aufgehoben. Sie liegen unter dem Teleskop.
.
Für beide Fälle ist es sehr sinnvoll, sich möglichst vorher klar zu werden, mit welchem Verfahren jeweils a) kollimiert bzw. b) zentriert wird.
Die a) Kollimierung erfolgt OAZ-seitig über die Reflex-Bilder z.B. mit dem Grabowski-Kollimators. Die b) Zentrierung ebenfalls OAZ-seitig in
Autokollimation unter höchster Vergrößerung, sonst sieht man die Koma nicht richtig. Insofern ist dann die jeweilige Anleitung einfach,
wenn man sie gefunden hat: Dann aber empfiehlt sich genaues Hinschauen, wenn es perfekt werden soll.
a) wenn ein Teil der Reflex-Punkte vom Zentrum versetzt erscheint, dann muß man das Objektiv in diese Richtung kippen.
b) Wie bei einem Kometen gibt es auch hier einen Kern. Wo dieser hinzeigt, in diese Richtung schiebt man Linse L2.
.
Cirka acht hingebungsvolle Stunden waren verstrichen, beides war nun kollimiert bzw. zentriert, und nun startet man mit dem Testprogramm.
Bereits der Sterntest, aber auch alle weiteren Tests zeigten von Anfang an, daß dieses TMB-Objektiv ein bekannt farbreiner Apochromat ist.
Er gehört in die Kategorie Super-APO. Nachfolgend eine Zusammenfassung der üblichen Einzel-Tests.
Am Foucault-Test läßt sich bereits die hohe Farbreinheit und ein geringer Gaußfehler abschätzen. Das Ronchi-Gramm ist perfekt. Zerlegt
man das Bild in seine RGB-Farben, so wäre Grün perfekt, Rot hauchzart unterkorigiert und lediglich Blau etwas mehr überkorrigiert. Das ist
aber die bei einem Refraktor übliche Situation. Der obere Sterntest entstand bei Höchstvergrößerung von 444-fach um die Zentrierung der
Optik zu dokumentieren. Der untere bei 177-facher Vergrößerung entstandene Sterntest dokumentiert eher die Farbreinheit des Systems,
wie das der Foucault- und Ronchi-Test gleichermaßen tun.
.
Der Rest-Chromasie-Wert wurde über die Power- und Pfeilhöhendifferenz ermittelt und ist ein weiterer Beleg für die hohe Farbreinheit des Systems.
Dazu passen die rechnerische Ermittlung: http://rohr.aiax.de/RC_Index.png
.
Man wird mir wohl glauben, daß die Interferogramme vorher nicht so perfekt ausgesehen haben. Mit diesem Ergebnis wird man sicherlich
gut leben können.
.
Dazu passend die Wellenfront-Deformation
.
Die Energie-Verteilung, was man am Himmel merken wird
.
und ein Strehlwert, der zu einem TMB APO gut passt.
.
.
.
A055 TMB APO Nr 117 - 100-800 mein eigener
TMB Apochromat #117 100/800 - mein eigener 05.01.2005
Ein paar Aufnahmen meines TMB #117 100/800 erstellt in Autokollimation gegen Zeiss-Planspiegel
Das baugleiche Teleskop, wie es bei mir steht.
Das Certifikat vom Hersteller
Die quantitative Auswertung mit AtmosFringe
Das Referenz-IGramm und die Punkt-Map
Interferogramme über das gesamte Farb-Spektrum bei Weißlicht + Inteferenzfilter
mit dem Bath-Interferometer. Weil dieser Interferometer keine Kohärenzlänge
braucht, kann mit engen Interferenz-Filtern in beliebiger Wellenlänge gemessen
werden, was besonders für Refraktor-Optiken oder zu Untersuchung des Gauß-
fehlers(siehe SC-Systeme) ein großer Vorteil ist.
Ronchi 13 lp/mm intrafokal blau-grün-rot
Foucault blau-grün-rot
Der Artificial Sky Test zeigt die theoretisch mögliche Auflösung!
PhasenKontrast(Lyot-Test) bei Weißlicht
Die Wellenfront-Darstellung bei Atmosfringe
Die Wellenfront-Darstellung des Herstellers
AtmosFringe: Modulation Transfer Function MTF
AtmosFringe: Energie-Verteilungs-Funktion (PSF)
AtmosFringe: Energie-Verteilungs-Funktion (PSF)
AtmosFringe: Das über die Zernike Koeffitienten gerechnete
Interferogramm incl. Coma und Astigmatismus
ZEMAX-Darstellung der sphärochromatischen Aberration (Gaußfehler)
ZEMAX-Darstellung der MTF
ZEMAX: spektrale Auflösung auf der Achse und im Feld
Bemerkenswert die hohe Übereinstimmung zwischen dem Hersteller-Certifikat
und der eigenen Auswertung, die sowohl dem Meßverfahren über dem Bath-
Interferometer wie die Auswertung über AtmosFringe ein gutes Zeugnis ausstellt.
A054 TMB-Sanierung Nr 105 LZOS Nr 105-651
TMB - Sanierung
Seinen hochwertigen APO übers Jahr in der Sternwarte aufzubewahren, und ihn dadurch allen jahreszeitlichen
Schwankungen an Temperatur und Luftfeuchtigkeit auszusetzen, ist vermutlich nicht ganz unproblematisch,
auch wenn man das Teleskop noch zusätzlich gegen Staub schützt. Jedenfalls veränderte sich der Zustand dieses
anfänglich sehr guten kleinen APO's derart, daß er nach einem sehr kalten Winter plötzlich mit Koma und
Astigmatismus reagierte, und die ehemals gute Auflösung verloren war. Bevor ich mich jedoch auf ein Optimierungs-
Abenteuer einließ, war zu prüfen, ob man an die neuralgischen Stellen des Objektivs kommt d.h. ob sich das
Objektiv öffnen läßt oder nicht.
Das muß aber nicht unbedingt heißen, daß man den Dreilinser mit relativ dicken Abstands-Plättchen total zerlegen will.
Aber Astigmatismus und Koma sind nur zu beheben, wenn sich diverse Schraubringe bzw. Justierschrauben beeinflussen
lassen:
Hinter dem gerippten schwarzen Gummi-Mantel sind kunstvoll je drei M3 Gewinde-Bohrungen versteckt und mit schwarzem
Silicon-Kautschuck gefüllt, sodaß sich dort eine Zentriermöglichkeit für die drei Linsen vermuten ließ. Später stellte sich
jedoch heraus, daß diese Bohrlöcher lediglich dazu benutzt werden, die jeweilige Linse in der ursprünglichen Position zu halten.
Diese Idee funktionierte offenbar nur bis zu jenem Kälte-Einbruch, und ab dann war die ursprüngliche Schönheit dahin.
Auch eine andere Idee wurde in ihr Gegenteil verkehrt: Auf der ersten Linse ruht ein Druck-Ring, der alle drei Linsen über die Distanz-
plättchen exakt in die Fassung drückt und damit Verspannung vermieden wird. Nun dreht sich häufig dieser Druck-Ring, und es
entsteht der allerschönste Astigmatismus. Um das zu verhindern, hat das Objektiv eine Nut eingefräst bekommen und über eine
kleine Madenschraube wird dieser Ring in Position gehalten. Irgendein Sachkundiger jedoch hat diese Madenschraube kräftig
angezogen und damit den ohnehin dünnen Ring verspannt. (Nur bis man es merkt, vergeht eine gewisse Zeit.)
Nachdem also der Silikon-Kautschuck aus den Gewindebohrungen entfernt war, stellte sich heraus, daß diese für eine Zentrier-
Möglichkeit unbrauchbar waren, weil das Spiel Fassung/Linse wenige hundertel Millimeter beträgt und sich Zentrierversuche
deshalb als unwirksam herausstellten. Für die spätere Untersuchung jedoch ein Vorteil.
Um sich einen Eindruck zu verschaffen, in welchem Zustand das vormals hochwertige Objektiv war, mag folgende Aufnahme gelten:
Bei 325-facher Vergrößerung bildete der vorhandene Astigmatismus die 3-5 µ großen Pinholes in feine Kreuze ab, was ein
eindeutiger Hinweis auf Astigmatismus ist.
Astigmatismus erkennen, mit dem Sterntest, mit Ronchi?
Astigmatismus vs Interferogramm
Artificial Sky - Übersicht: Artificial Sky
Nach der "Operation" schaut der gleiche Testaufbau sehr viel vertrauens-erweckender aus. Wobei einem dann
regelmäßig ein größerer Stein vom Herzen fällt, wenn man nach längerer Zeit des Nachdenkens die richtige Lösung
gefunden hat: Wenn die Objektiv-Fassung beispielsweise entspannt ist, dann verliert die Optik gewöhnlich ihren
Astigmatismus. Nur ist damit nicht automatisch die Zentrierung behoben. Es war also auch noch eine ausgeprägte
Achskoma zu beseitigen. Das bedeutet, daß man sich der Abstands-Plättchen widmen muß und der Frage, wo
müssen etwa 1 - 2 µ verdichtet oder abgenommen werden: Genau aus diesem Grunde sind nämlich diese Abstands-
plättchen aus dem leicht verformbaren Blei. Und bereits Bernhard Schmidt hat seine Achromate mit dem Gummi-
hammer zentriert, weil er wußte, welches der Distanz-plättchen etwas gestaucht werden muß.
Zum Vergleich einige Aufnahmen mit ähnlichen TMB-Optiken:
http://rohr.aiax.de/@TMB-K10.jpg
http://rohr.aiax.de/@TMB-SpKu05.jpg
http://rohr.aiax.de/SubAPO05.jpg
http://rohr.aiax.de/@TMB-APO115_10.jpg
http://rohr.aiax.de/@Reiser06.jpg
http://rohr.aiax.de/FloeVixTMB_20.jpg
http://rohr.aiax.de/@ChinaAPO08.jpg
In etwa diesem Zustand sah es das mitgelieferte Zertifikat im Jahre 2002, geprüft bei 532 nm wave, und das ist für die
weitere Betrachtung wichtig: Die 3-D-Darstellung der Wellenfront-Deformation zeigt bereits, daß bei dieser Wellenlänge
das Objektiv leicht überkorrigiert reagiert, sodaß das Optimum mehr in Richtung Gelb bei 587.6 nm wave liegt.
Während also für den Bereich 532 nm wave bei mir ein Strehl von 0.943 herauskommt, wäre für Gelb der Strehl bei
0.973, und damit in der Nähe des ursprünglichen Certifikates.
Jedenfalls zeigt diese 3-D-Darstellung gleichermaßen Reste von Überkorrektur, Koma und Astigmatismus. Mit einem mitgelieferten
Interferogramm könnte man die Fehler einzeln und in ihrer Größe darstellen.
Sowohl der intra/extrafokale Sterntest zeigt das gewohnte farbreine Bild ebenso, wie der Foucault-, Ronchi- und Lyot-Test,
alles in allem eine hochwertige Optik von LZOS.
das Referenz-IGramm bei 587.6 nm wave
und das über AtmosFringe ermittelte Strehl-Gesamt-Ergebnis
Wenn man den Weißlicht-Interferometer auf Grün fokussiert, dann lassen sich sowohl der Gaußfehler in Form der "M"- oder "W"-
förmigen Durchbiegung ebenso erkennen, wie das Abkippen der Streifen bei zu kurzer oder zu langer Schnittweite.
Wünschen wir dem Objektiv, daß ihm Kälte jetzt nicht mehr soviel anhaben wird.
A053 TMB APO Nr 276 (152-1200) LZOS und die Gaußfehler-Debatte
LZOS TMB APO und die Gaußfehler-Debatte
Der Kurt aus der Alpen-Republik (ein umgänglicher Kurt übrigens) hat sich für viel Euro ein Juwel gekauft. Und weil er bei diesem stattlichen
Betrag ganz detailliert wissen möchte, ob sein High End Gerät das Geld auch wert ist, fand er sich vor ein paar Tagen zu einer etwas länge-
ren und sehr intensiven Untersuchung ein. Auch wenn man je nach Religion und Blickwinkel diese Frage unterschiedlich beantworten kann -
und solche gibt es tatsächlich in der Szene, die an keinem Teleskop ein gutes Haar lassen - an diesem TMB-APO sollte man aus mehreren
Gründen seine Freude haben. Und weil ganz bestimmte Diskutanten sich an manchen Fehlern regelrecht hochziehen, wenn es um die
Qualifizierung bestimmter APO's geht, soll so ganz nebenbei auch zum Hype um den Gaußfehler ein paar Bemerkungen gemacht werden.
Zurück zur nüchternen Betrachtung eines TMB-Apochromaten: Wie man im optischen Tubus erkennt, sorgen Invarstäbe im Inneren für eine ausdehnungs-
freie Einstellung des Fokus. Damit wird das Objektiv zum Tubus einmal eingestellt und dann sollte es eigentlich zum Tubus genau kollimiert sein. Stellt
man aber, wie im vorliegenden Fall, eine leichte Dekollimierung fest und möchte diese korrigieren, dann ist der unbekannte Weg über die Invarstäbe
langwierig, wenn man das System erst begreifen muß, und das kann länger dauern. Trotzdem erkennt man bei hoher Vergrößerung keine Einbuße dieser
leichten Dekollimierung, sodaß ich zwar wüßte, an welcher Stellschraube man drehen muß, nur möchte man sich vergewissern, daß man dabei nichts
verstellt. Kurt aus Österreich hat nämlich einen langen Weg zu mir. Eine zweite Frage bezog sich auf die RC-Indexzahl in der Gegend von 0.6831.
Die von mir gemessenen Schnittweiten-Differenzen dürften stimmen, weil die Gegenprobe über die Power-Umrechnung fast zu identischen Werten kommt.
Mit einem Zenit-Prisma - also mit der Einführung eines 50 mm langen Glasweges bekommt man eine etwas andere Farbsituation, die möglicherweise
den TMB-APO verbessert: Wir wären dann bei RC_Index von 0.5215. Allerdings wäre das ein Vergleich direkt in der Praxis am Himmel wert, dafür ist
dieser APO ja gebaut.
Eine letzte Bemerkung zu den gemessenen Strehlwerten:
Laut LZOS Certificate käme bei 532 nm wave ein Strehl von 0.974 heraus gegenüber meinem Ergebnis bei 546.1 nm wave von Strehl = 0.981. Eine
Erklärung könnte die bereits etwas kürzere Wellenlänge im Zertifikat sein, die im kürzeren Spektrum der APO mit Überkorrektur reagiert. Im Übrigen
wäre das LZOS Zertifikat vom 14. Jan. 2009 erneut ein Beispiel aus der Praxis eines Feinoptikbetriebes, und dazu im Vergleich die verstiegenen
Vorstellungen einiger User, die aus der Zertifizierung offenbar eine neue brotlose Kunst machen möchten - für die aber dann doch der jeweils
Andere in die Pflicht genommen werden soll.
Würde man in meinem Certifikat die 3D-Darstellung um 180° drehen, dann hätte man eine ähnliche Wellenfront-Deformation wie in diesem Zertifikat.
Über die 3D-Darstellung der Wellenfront-Deformation zeigt sich das blaue Spektrum immer überkorrigiert bis zur Hauptfarbe Grün, die Unterkorrektur
beginnt bei Gelb und vergrößert sich bei Rot. Dabei sollte man aber nicht die tatsächlich äußerst geringe PV-Wert Abweichung aus dem Auge ver-
lieren, damit man einen Eindruck hat, wie klein die Werte sind, über die so große Diskussionen geführt werden. Wir haben es mit Werten an der Grenze
der geforderten Gesamtgenauigkeit zu tun. Bei Blau wären es gerade mal ca. L/8 PV Überkorrektur, bei Rot gerade mal L/10 PV Unterkorrektur.
Wow ist das viel ! Aaaaber, da möchte dann schon einer den polychromatischen Strehl und sonstwelche Diagramme, wo eigentlich bereits das Zahlen-
verhältnis zwischen Farblängsfehler und Gaußfehler ausreichend wäre.
Zur Darstellung des Gaußfehlers über ein RonchiGramm eignet sich entweder die Farbzerlegung in die RGB-Kanäle, wie es bessere GRafikprogramme
können, oder man untersucht den Sachverhalt mit entsprechenden Interferenzfiltern, die Reihe darunter. Im Endergebnis die gleiche Sitaution:
Überkorrigiert im kürzeren Spektrum, unterkorrigiert im längeren Spektrum, perfekt bei der Hauptfarbe Grün.
Diese Übersicht ist eine stundenlange Fleißarbeit ! Je nach Glasweg-Situation sind die Farbschnittweiten anders angeordnet. Für die obere Reihe stimmt
es in jedem Fall, für die untere Reihe könnte Gelb vor Grün liegen. Neben jedem EinzelInterferogramm steht der StrehlWert, der ohne Abzug der jeweilige
Gesamtwert ist, wobei sowohl bei LZOS wie auch bei mir für diesen Fall die Power abgezogen wird. Fokussiert wurde natürlich in beiden Fällen auf die
Hauptfarbe Grün.
Unter jedem IGramm erkennt man mit weißer Schrift den Farblängsfehler in Form eines PV-Wertes. Den sollte man vergleichen mit dem darunter stehen-
den Wert für den Gaußfehler, ebenfalls als PV-Wert aus VergleichgsGründen. Bei Blau wäre es um den Faktor 2 kleiner, bei Grün um den Faktor 4, und
wenn man sich dann noch die Absolut-Werte anschaut, dann ist das wirklich ein Streit um des Kaisers Bart. Mittig unter jedem IGRamm die gemessenen
Schnittweiten-Differenzen, in blauer Schrift daneben die über die Power umgerechneten Werte zur Kontrolle. Für die Variante mit Glasweg (die zweite Reihe)
entstand die Gegenkontrolle über die Power/Schnittweiten-Umrechnung über die Power-Werte der RGB-Farbauszüge: http://rohr.aiax.de/LZOSNr276_08.jpg
Hier hätte man aber das Problem, ob diese Farbauszüge jeweils den engen Bereich der spezifischen Wellenlängen angeben, also wirklich die F-Linie mit
486.1 nm wave, die e-Linie mit 546.1 nm wave und die C-Linie mit 656.3 nm wave. Bisher erkennbar ist nur, daß im roten Bereich die Sache nicht ganz stimmt.
Artificial Sky
Unter der Annahme, daß dieser TMB APO auch bei der Dreiergruppe 5 µ Abstand noch trennen würde ergibt sich aus dem INV TAN von (0.005/1200) die angegebene
Auflösung. Nach der bekannten Formel: 1.22*0.00055*206265/Apertur wäre das geringfügig weniger. Die AiryDisk errechnet sich ebenfalls nach der Formel:
AiryDisk = 2.44*0.00055*1200/152 als engste Einschnürung des Lichtkegels bei Grün = 550 nm wave. Aus diesem Wert und der Öffnungszahl von knapp 8 ergibt
sich der Wert für die Tiefenschärfe von 0.0681 mm. Das ist der Bereich, innerhalb dessen nicht mehr schärfer gestellt werden kann. Farbrestfehler und andere Fehler
werden innerhalb dieses Bereiches nicht mehr wahrgenommen. Mit der Tiefenschärfe wird in der Folge der gemittelte Farblängsfehler verglichen und ergibt die
RC_Indexzahl. Auch hierbei spielt der Gaußfehler immer noch eine untergeordnete Rolle, von den absoluten PV-Werten noch gar nicht gesprochen.
Ob dieser APO mit einem Zenit-Prisma farblich verbessert werden kann, läßt sich nicht so signifikant beantworten wie in anderen Beispielen. Immerhin
entsteht mit Glasweg eine andere Farbsituation als ohne, das zeigt bereits das Foucault-Bild.
In meinem Fall besteht der Glasweg aus drei verkittete Probegläser mit ca. 47 mm Länge.
Ob ein Interferogramm im blauen Spektrum bis zum Rand gut abgebildet wird hängt - andersartigen Behauptungen zum Trotz - nicht von einem ohnehin
sehr engen Interferenzfilter ab. Ein Blick in meine vielen Berichte liefert genügend Beispiele dafür ab. Trotzdem entstehen bereits sehr unterschied-
liche Weißlicht-Interferogramme ohne Glasweg und mit Glasweg. Das untere Weißlicht-Interferogramm läßt verweist auf ein farbreineres System,
wenn man den Kugelspiegel als perfekten APO zu Rate zieht:Kugelspiegel als IdealForm eines Super-APO's, Ein Vergleich der beiden Reihen,
oben ohne Glasweg, unten mit Glasweg, läßt eine bessere Durchschnitt-Situation erwarten. Ohne also zuviel in diese Beispiele hineindeuten zu wollen,
wäre ein direkter Vergleich am Himmel wohl am Sinnvollsten.
Wir hätten also bei der Hauptfarbe GRün = e-Linie = 546.1 nm wave einen Strehl von 0.981 bei einem PV-Wert von knapp L/9. Das LZOS Zertifikat gibt
ca. L/5 PV der Wellenfront an. Über solche Ergebnisse sollte man nun wirklich nicht traurig sein. Viel mehr interessiert mich dazu passend der Bericht
aus der Praxis, was man mit einem solchen "Geschoss" alles sieht. Dem Kurt aus Österreich wünsche ich viele spannende Beobachtungs-Nächte.
A052 TMB APO Nr 092 (152-1216)
Zum Vergleich ein baugleiches TMB
So ein Teleskop sollte man nicht verkaufen . . .
Ein TMB ist bekanntlich ein hochwertiger Refraktor-Typ - ein Apochromat halt, mit einem Farbrest-
fehler von ca. 0.5 der Tiefenschärfe. Mit 152 mm Öffnung bei einer Brennweite von 1216 ist
dieser Refraktor in einer Größe, die man vernünftigerweise nicht überschreiten sollte, weil man
dann massive technische Probleme bekommt. Dieser TMB hat schon einige Jahre "auf dem Buckel"
ist zudem einmal heruntergefallen, was er - außer einer marginalen Koma - offenbar gut verdaut
hat. Auch wollte ich diesmal auf einige anderen Aspekte hinweisen, die einem beim Testen so
auffallen.
Der Sterntest, ganz besonders im doppelten Durchgang (sieht man am Himmel gewöhnlich nicht) hat eine
hohe Genauigkeit, wenn man ihn mit späteren Messungen vergleicht: Sowohl die obere Reihe (intrafokal)
wie auch die untere Reihe (extrafokal) weisen in der Mitte eine "Ringzone" auf, bei der man sofort eine
unmerkliche Störung erkennt. Unmerklich deswegen, weil der Flächenanteil denkbar gering ist, und unmerk-
lich deswegen, weil diese Störung nur sehr schwach bei der quantitativen Auswertung wahrnehmbar ist.
Die Entsprechung ist gut zu sehen zwischen dem extrafokalen Sternscheibchen links und dem Ergebnis des
Lyot-Rauhheitstestes.
Dieser mittige "Hügel" taucht auch im Certifikat rechts in der 3-D-Darstellung auf.
Ein weiteres Mal beim Ronchi-Test intrafokal und verkürzt bei einem Refraktor die Schnittweite, weswegen
die Ronchi-Linien bauchig nach außen verlaufen. Fast nicht erkennbar in der Mitte des Ronchi-GRammes.
Beim Interferogramm hat man zu tun, daß man diesen Fehler überhaupt sieht, die Dezentrierung über die
Koma wirkt in diesem Fall stärker, mag vom Sturz herrühren, wäre aber zum Certifikats-Ergebnis gerade
mal 1%-Punkte Strehl weniger.
Das nächste Diagramm zeigt als dominierenden Fehler eben diese Koma in 3D-Darstellung und kann im
Zernike Zoo nachvollzogen werden: Zernike 6 und 7
Zieht man diesen Fehler ab, dominiert der Rest-Astigmatismus und man wäre bei ca. 0.99 Strehl.
Hier ist diese Situation nochmals dargestellt.
Nun möchte man gerne wissen, wie sich diese Fehler eigentlich am Himmel auswirken?
Der Test auf der optischen Bank ist wie immer b r u t a l Bei einer Vergrößerung von 1216-fach am künstlichen
Sternhimmel mit Pinholes zwischen 3-5 µ zeigt die Abbildung diesen Fehler wieder. Aber nur, wenn man lang
genug belichtet.
Bei kürzerer Belichtung verschwindet der Fehler. Bei niedrigeren Vergrößerungen bis max. 450-fach ohnehin.
Jedenfalls sollte man so einen Refraktor nicht verkaufen, wenn man ihn einmal erworben hat. Für den damaligen
Preis wird man diese Qualität heute nicht mehr kriegen. Der Artificial Sky Test Hier sind die Daten des artificial Sky:
Die 3-er Gruppe hat 10µ und 8µ Abstand. Das wären für 8 µ .... 1"36 arcsec und damit in der Nähe der theorethischen Auflösung
von 0.91" arcsec am Himmel.
Geht man zwei Bilder zurück, dann erkennt man über den ersten Beugungs-Ring, daß noch Koma im Spiel ist, die ich deswegen
abgezogen habe, weil es ein behebbarer Zentrierfehler ist, der auch durch unsanfte Behandlung entstehen kann. In den farbigen
Streifenbildern ist diese Koma aber enthalten. Aus diesem Grund findet man unten links in weißer Schrift zunächst den Gesamt-
Strehl für die jeweilige Farbe selbst. Rechts daneben in gelber Schrift den reinen Gaußfehler, also bereinigt von allen Fertigungs-
Fehlern. Die Größe der jeweiligen Über- o. Unterkorrektur ist darunter zusätzlich in Nanometer angegeben, weil der Strehl dazu
keine Auskunft gibt. Und würde man den Zentrierfehler beseitigen, dann hätte man über dem Streifenbild den für jede Farbe
optimalen StrehlWert, in dem aber noch der Astigmatismus als Fertigungsfehler steckt.
Wenn man viel Zeit in dieses Objektiv steckt, ließe sich das optimieren. Da wäre aber eher der Schönheit gedient und weniger
der Funktionalität. Auch ohne Optimierung erfüllt dieses Objektiv alle Erwartungen.
A049 APO Triplet 80-480 - eineiige Zwillinge
APO Triplet 80/480 - eineiige Zwillinge? Datenblatt FPL 53
siehe auch: http://www.cloudynights.com/ubbthreads/showflat.php/Cat/0/Number/2604944/page/0/view/collapsed/sb/5/o/all/fpart/2/vc/1
Sie sind sich verblüffend ähnlich: Zwei APO Triplet 80/480 FPL 53, gerade so, als hätte man es mit eineiigen Zwillingen zu tun. Farbrein sind sie beide,
Auch die Qualität der Optik wäre auf hohem Niveau. Sie unterscheiden sich nicht durch den Transportkoffer, nicht durch den Okularauszug, nicht
durch den Befestigungs-Fuß für die Montierung, nicht durch Taukappe und deren Befestigungs-Schraube, nicht durch einen inhaltlichen Vergleich
der technischen Daten, ein wesentlicher Unterschied ist in einem Fall der weißlackierte Metall-Tubus, der schneller auskühlt und im anderen Fall
der Carbon-Tubus, der etwas leichter ist und schwarz. Ganze zwei Händler bieten diesen kleinen Triplet APO an und der Hersteller dürfte der gleiche
sein, nur mit unterschiedlichen Tuben. Insofern ist von Interesse, wie groß überhaupt die Unterschiede dieser beiden APO's ist.
Zum Beweis, daß es wirklich der gleiche ALu-Koffer ist, dient dieses Bild
Die Gravour auf dem Frontring sind mit Ausnahme des Händlerhinweises identisch. Die technischen Daten beim linken APO exakter, im anderen Fall ausführlicher.
Erst mit Verwendung des TSFLAT 2 Flattners wird eine "Astrokamera" draus, dazu äußert sich der rechte Text nicht.
Die Abbildung bei Höchstvergrößerung ebenfalls gleich, wobei die Farbsituation etwas verschieden ist, was mit der Streubreite der Fertigung selbst zu tun
haben kann: Beim TS Triplet wäre das Sekundäre Spektrum kleiner und Blau liegt ganz hinten, beim AP Triplet ist das Sekundäre Spektrum größer, und Rot
liegt ganz hinten - die Ursache für die Unterschiede beim Foucault-Test. Für beide wäre die formelmäßige Auflösung für 550 nm wave 1.73 arcsec, bei einem
Trennvermögen der engen Doppelsterne von 4 µ käme man ebenfalls auf 1.71 arcsec.
Am Foucault-Bild erkennt man eine leicht verschiedene Farbsituation, die man am Himmel kaum wahrnehmen wird, wohl aber gemessen werden kann.
nahezu gleich wäre auch das Ronchi-Bild, die feinen Unterschiede hängen vermutlich mit den Linsenabständen zusammen und liegen im Bereich
von einem Mikron und weniger.
Die Vignettierung der Sternscheibchen scheint auf einen Unterschied im inneren Blenden-System hinzuweisen, wenn man nicht exakt auf
der Achse mißt: Der Abstand zwischen Lichtquelle und Abbildung beim Sterntest (die senkrecht zueinander liegen) dürfte bei ca. 8 mm liegen
und führt abhängig vom Blendensystem bereits bei manchen Systemen zu einer erkennbaren Vignettierung. Obere Reihe intrafokal, untere
Reihe extrafokal.
Da selbst aus einer Serie eine gewisse Streubreite vorliegt, wurde aus Vergleichs-Gründen die Fertigungs-Fehler Koma (= Zentrierfehler) und
Astigmatismus (= Fassungs- oder Fertigungsfehler) abgezogen. Es verbleiben also die Power für den Farblängsfehler und die Spherical, für den
Gaußfehler.
Die Kaufentscheidung reduziert sich also nur auf wenige Merkmale - optisch und mechanisch sind die beiden APO's gleich.
A048 nochmals TS APO 90-600
nochmals TS APO 90/600
Eine sehr farbreine Angelegenheit, dieser kleine TS APO 90/600: Am Sternscheibchen ist nahezu kein Farbsaum erkennbar. Über eine zweifache
Ermittlung des Farblängsfehlers kommen ähnliche RC_Index-Werte heraus, wobei die Umrechnung über PowerDifferenz in Farblängsfehler-Differenz
sogar bessere Ergebnisse abliefert. Bei Verwendung des TSFlat 2 ergibt sich eine sehr gute Feldkorrektur bei 20 mm Felddurchmesser. Beste
Eignung für visuelle Beobachtung und für die Fotografie.
Die exakte Bestimmung des Farblängsfehler über a) eine digitale 0.001 Meßuhr und b) über die Power in Farblängsfehler-Differenz hat in beiden Fällen eine
gewisse Unschärfe: Bei a) wäre es die Streifenbreite und der nicht ganz lineare Verlauf der mittleren Streifen zu einer Bezugslinie, bei b) passiert es beim
Einlesen der Interferogramm, wo ebenfalls Unschärfen im Mikron-Bereich entstehen. Trotz dieser "Unschärfe" liegen die Ergebnisse hinsichtlich RC_Indexzahl
dicht beieinander und beweisen ein sehr farbreines System. Als weiteren Beweis läßt sich das defokussierte Sternscheibchen, sowie Foucault- und Ronchi-Test
heranziehen. Siehe auch: Gauß- und Farblängsfehler bei Interferogrammen
Bei diesem APO verschwindet der sonst übliche Farbsaum fast völlig.
Der TSFlat 2, der als Feldkorrektor sehr wertvoll ist, führt in diesem Beispiel auf der Achse eine leichte Unterkorrektur ein. Man erkennt es am etwas
ausgeprägteren 1. Beugungs-Ring.
Bei Verwendung des TSFlat 2 wäre ein Fokusabstand zum TSFlat 2 von 116 mm am besten.
Kleine Störungen in der Wellenfront erzeugen nicht ganz lineare mittlere Streifen, was die Ausmessung beim Farblängsfehler etwas schwieriger macht, daher die
Kontrolle über die Power-Ergebnisse.
Bei 510 nm wave wäre dieser TS APO am besten hinsichtlich Strehl-Ergebnis - und dort wäre die Maximal-Empfindlichkeit eines Durchschnitts-Auges in der Nacht.
Würde man die Restfehler für Koma und Astigmatismus abziehen als Fertigungsfehler, so landet man bei einem Strehl von 0.982
Zum Vergleich ein baugleiches TS APO 90/600 Objektiv
A047 TS Triplet APO 90-600 erstaunlich farbrein RC_Index 0_1020
TS Triplet APO 90/600 erstaunlich farbrein
Für einen visuellen Beobachter, der nach einem Reise-Teleskop sucht, dürfte dieser TS Triplet APO 90mm Aperture - 600mm Focal Length ein erstaunlich
farbreines Angebot darstellen, mit dem sich darüberhinaus gut fotografieren lassen sollte, wenn man den "including TS Optics field flattener" dazu benutzt.
Beweis-Fotos für diese Behauptung habe ich leider noch nicht, sie werden sich daber demnächst hier einstellen.
Bereits die qualitativen Tests sprechen für einen farbreinen APO, wenn man beim Sterntest den Rand genauer betrachtet, und darüber hinaus das Foucault-Bild, bei
dem kaum noch Farbe im Spiel ist, ebenso der Ronchi-Gitter-Test. Für eine hohe Auflösung spricht auch der artificial Sky Test: die übers Foto beweisbare Auflösung
erreicht in jedem Fall die theoretisch mögliche Auflösung nach der Formel 138.4 (546.1 nm wave) / 90 [arcsec]
Die RC_Indexzahl wurde allein auf der Basis der Farbschnittweiten des Farblängsfehlers ermittelt. Bei hochwertigen APO's bleibt deshalb des Gaußfehler unberücksichtigt,
weshalb ein Vergleich mit anderen hochwertigen APO's in diesem Bereich etwas problematisch ist. In diesem Fall versucht man deshalb über den Strehlwert zu einer
genaueren Aussage zu kommen, der dann beide Abweichungen berücksichtigt.
Alle Interferogramme wurden bei Fokuslage für 546.1 nm wave = e-Linie = Grün erstellt. Damit läßt sich sofort der verschwindend geringe Farblängsfehler ebenso
dokumentieren, wie der Gaußfehler bei Blau und Rot, wobei bei diesem APO das Optimum zwischen Gelb und Rot liegt, wie man an den beiden IGrammen erkennt.
Wäre nicht dieser Zonenfehler in der Mitte mit einem Flächenanteil von unter 20% der Gesamtfläche, würde sich der Strehlwert noch deutlicher an die 1.000 Grenze
annähern. Für Beobachter und Fotograf spielen diese Überlegungen überhaupt keine Rolle. Die Gaußfehler-Abweichung ist in der IGramm-Übersicht eingetragen.
Aus der Auswertung der oberen Übersicht reduziert sich lediglich für das blaue Spektrum der Strehlwert auf ca. 0.920, und damit wäre auch die APO-Definition von
Thomas Back erfüllt.
das Referenz-IGramm für Rot
die Wellenfront-Deformation die lediglich vom "Peak" in der Mitte etwas dominiert wird,
und das Ergebnis ohne jeden Abzug.
Ein Vergleich zur Energie-Verteilung bezogen auf die Spektren Blau, Gelb und Rot: Wegen der Überkorrektur(Gaußfehler) sinkt das Maximum leicht,
und etwas mehr Licht findet sich im Beugungsring wieder.
A046 TS Triplet APO 90-600 - fast perfekt
TS Triplet APO - fast perfekt
Wenn der Linsenabstand korrigiert wird, hat man ohne Koma- und Astigmatismus-Restfehler eine
0.98 Strehl-Optik vor sich. So zumindest stellt sich die Situation bei 486.1 (Blau bzw. F-Linie) dar,
wo die systembedingte Überkorrektur die tendentielle Unterkorrektur nahezu kompensiert. Über
die Veränderung der Linsenabstände sollte sich diese Situation auf die Hauptfarbe Grün verschieben
lassen und dann wäre dieser APO perfekt.
Die interferometrische Schnittweiten-Bestimmung der Spektralfarben, läßt sich am besten vermessen, wenn
wenigstens innerhalb der Hauptfarbe die Streifen möglichst gerade sind, da man über die Durchbiegung der
Streifen bei Veränderung der Fokuslage bis auf Mikron genau die Abstände bestimmen kann. Im vorliegenden
Fall waren die Streifen bei Blau, aus Kompensations-Gründen ziemlich linear, und erst über ein Foto, das die
Situation der Farbschnittweiten dieser auf Blau fixierten Fokuslage zeigt, konnte die Reihenfolge der Farb-
schnittpunkte und damit der Farblängsfehler ermittelt werden. Jedenfalls fällt Blau am kürzesten und sorgt
beim Sterntest intrafokal für den leicht bläulichen Saum. Extrfokal dann die Summe der übrigen Farben. Da
Blau in diesem Fall den besten Strehl-Wert erzielt, müßte man lediglich den Abstand (vermutlich) der ersten
Linse verändern, sodaß das Optimum in Richtung Grün verschoben wird.
Nimmt man jedoch das schlechteste Schnittweiten-Ergebnis, bei dem Blau mit 26µ vor den anderen Farben
liegt, selbst dann hätte man eine RC_INdexzahl von nur 0.2678, und das wäre, nur unter dem Blickwinkel
der Farbreinheit betrachtet, schon ein außerordentlich guter Wert. Und weil bei dieser Betrachtung sowohl
Coma wie Astigmatismus vermeidbare bis Setup-abhängige Werte sind, habe ich sie bei der Untersuchung
abgezogen.
Diese tendentielle derzeitige Unterkorrektur drückt sich auch in folgendem Bild aus, das man mit diesen
Bildern meines Artificial Sky Testes vergleichen mag. Über die Unterkorrektur verschiebt sich bei hohen Vergrößerungen
und Pinholes von 3-5µ gut sichtbar ein Teil der Lichtenergie in den ersten Beugungsring. Fotografisch kaum festzustellen
aber visuell erkennbar, wie das Testbild zeigt.
Die Ähnlichkeit dürfte erkennbar sein: Intrafokal der Blau-Saum, weil Blau die kürzeste Schnittweite hat.
Extrafokal dann die anderen Farben in der Summe.
Gemessen am Flächenanteil dürfte maximal 20% der Fläche unterkorrigiert reagieren, nämlich der innere
Bereich ab 0.4*Durchmesser. Sehr gut als flacher Kegel beim Foucault-Test im nächsten Bild erkennbar.
Beide Tests verraten aber auch die hohe Farbreinheit des Systems. Die Farbverteilung beim Foucault-
Bild ist eine Folge des Gaußfehlers.
Vermutlich liegt das Optimum sogar im violetten Spektrum, jedenfalls orientierte ich mich an der Berührung
des Streifens in der Mitte zur Kontroll-Linie, und somit ist erkennbar, daß zum längeren Spektrum hin die
Streifen-Enden nach unten "ziehen": Gleichzeitig ein Indiz für Gaußfehler und Schnittweite.
Bis zu einem Bilddurchmesser von ca. 10.5 mm ergibt sich die Situation der Spotdiagramme (Quelle TS-Webseite)
Gemessen am Airy-Scheibchen sollte man bei der Fotografie deshalb ohne Field-Flattner auskommen.
Interessieren würden mich deshalb Astro-Aufnahmen mit diesem APO - die es mit Sicherheit gibt.
Hier das Referenz-Igramm (F-Linie = 486.1 nm wave) im doppelten Durchgang.
Die 3-D-Wellenfront-Deformation, der man a) die Unterkorrektur, b)einen leichten Astigmatismus und c) etwas Coma
ansehen kann. Bei Grün wäre die Darstellung etwas ausgeprägter, aber prinzipiell ähnlich.
Dadurch verschiebt sich ein Teil der Lichtenergie in die Beugungs-Ringe, wie man auf dem 2. Bild oben gut erkennen
konnte. Wie gesagt - nur visuell feststellbar.
Diesen Strehl hätte man bei 546.1 nm (grün), wenn man an den Linsen-Abständen noch etwas "dreht"
Ob das allerdings als Aufforderung aufgefaßt werden sollte? Ich weiß nicht . . . :whistling
Jedenfalls ein Objektiv, das den Namen Aprochomat zu Recht verdient und vermutlich sehr, sehr farbrein ist.
A045 TS Triplet f/6 130-780 pflegliche Behandlung erwünscht
TS Triplet pflegliche Behandlung erwünscht Bericht auf ~.de vom
Bei einem Refraktor weisen solche Gebrauchsspuren auf eine ruppige Behandlung hin. In diesem Fall besteht die
Gefahr, daß das Objektiv entsprechend darauf reagiert, wie offenbar im vorliegenden Fall. Schraubt man deshalb
die Taukappe von dem hinteren Halte-Ring ab, dann erkennt man (3. Bild) den Halte-Flansch, mit dem man das
Objektiv verkippen kann und man erkennt für jede der 3 Linsen (Triplet) zusätzlich je vier Zentrierschrauben aus
schwarzem Kunststoff M4 oder M5. Bei einem Zentrier-Versuch sollte man unbedingt gegen einen Planspiegel zen-
trieren und die Pinhole sollte nicht größer als 5µ im Durchmesser sein, wenn man es exakt machen will. Weiterhin
darf man diese Zentrierschrauben nur behutsam andrehen, weil der leistet Druck bereits Astigmatismus einführt.
Die markierten Blessuren müssen bei einiger Gewalt entstanden sein - eine vorsichtige Behandlung ist in jedem Fall zu empfehlen!
Ergebnis jedenfalls war eine deutliche Dejustierung, wie man in der "vorher", "nachher" Darstellung gut erkennt. Die theoretische Auf-
lösung erreicht das System natürlich nur bei einwandfreier Zentrierung.
Wenn man also mit einem guten Planspiegel und 5 µ Pinhole den APO zu zentrieren beginnt, dann überprüft man zunächst den Sitz aller
3x4 Zentrierschrauben, die zunächst gefühlvoll (!!) angedreht werden sollten. Man beginnt dann die mittlere Linse mit winzigen Beträgen
gegen den Komaschweif zu schieben. Und sollte das nicht mehr möglich sein, über die 1. und 3. Linse in Richtung Komaschweif, So wie
sich dieser bei einer 5µ großen Pinhole bei 390-facher Vergrößerung darstellt. Die Drehung der Zentrierschrauben ist wirklich minimal.
Ganz wichtig dabei ist auch der Druck. Das Beispiel links zeigt etwas zuviel Druck, und sofort bildet sich die Position der Zentrierschrauben
im Foucault-Test ab. Es besteht nämlich die Gefahr, daß bei fallenden Temperaturen die Fassung auf die Linsen drückt, was zu stärkerem
Druck führt und Sternpünktchen zu "Ritterkreuzen" verformt.
Die oberen Foucault-Bilder zeigen über die sichelförmige Farbverteilung den Gaußfehler an: Bei Blau eine Überkorrektur, bei Rot entsprechend eine
Unterkorrektur. Grün ist in diesem Beispiel perfekt. Eine geringe Restkoma ist erkennbar.
Die Energie-Verteilung ist perfekt
die Wellenfront-Darstellung ebenfalls
und mit einem Strehl von 0.95 erfüllt dieser APO die Forderungen von Thomas Back in der Hauptwellenlänge.
A044 TS APO f6 130-780 RC_Index 0-5723
hochwertiger TS APO 130/780
Es ist ein sehr lichtstarker f/6 APO, der trotzdem eine RC_Indexzahl von 0.57 schafft, und das über zwei unterschiedliche Verfahren
ermittelt. Im Feld hat er naturgemäß Astigm+Koma, aber mit dem TSFLAT 2 bekommt man auch das in den Griff. Das Optimum ist
exakt bei 546.1 nm wave, also perfekt.
Offenbar gibt es ein baugleiches TMB-Objektiv, das mir für einen Vergleich nicht zur Verfügung stand, was die Sache natürlich umso interessanter
machen würde. Die Preisdifferenz soll ca. 2000.- Euro betragen, was bedeutet, daß wir es hier mit der preisgünstigeren Variante zu tun haben.
Das Objektiv ist vorwiegend für visuelle Zwecke ausgelegt und die einzelnen Daten sprechen dafür. Auf der Achse wäre dieses System perfekt, wie die Ergebnisse
meines Artificial Sky Testes bei Höchstvergrößerung beweisen, sowohl ohne wie mit TSFLAT 2, der als Bildfeldebnung und Korrektor benutzt wird. Insofern ist auch
der Vergleich mit dem ZEMAX-Spotdiagramm interessant, das die Situation bei 13.6 mm Felddurchmesser ähnlich deutlich darstellt, wie meine Aufnahme bei
20 mm Felddurchmesser ohne diesen TSFLAT 2. Benutzt man diesen jedoch, so wird unversehens eine lichtstarke Astro-Kamera aus diesem System, die auch bei
20 mm Felddurchmesser noch eine gute Auflösung besitzt. Die fotografisch/rechnerisch ermittelte Auflösung entspricht in jedem Fall der Formel:
Auflösung = 1.22*Lambda*206265/Apertur
Der Farbsaum im doppelten Durchgang läßt bereits Rückschlüsse auf ein sehr farbreines System zu, wobei die Anordnung der Farbschnittweiten offenbar
eine wichtige Rolle spielt mit F-, 510 nm wave, e-, d-, und C-Linie. Diese Systematik findet man so ähnlich auch bei den Takahashi Refraktoren. Zur besseren
Einschätzung auch jeweils eine Bildhälfte in Orginal-Größe. Takahashi - TOA 130 / 1000 Gat 07.Febr. 2010
Das Foucault-, (Ronchi- und Lyot-Ergebnis) läßt ein weiteres Mal Rückschlüsse auf einen farbreinen Apochromaten zu, weil es A) eine geringe Aufsplittung des
Sekundären Spektrums zeigt B) verbunden mit dem Gaußfehler, der als "Sichel" (für blau/türkis) im 1. Foucaul-Bild links außen und rechts innen zu sehen ist und
für gelb rechts außen und links innen. Diese Situation wird über den Lyottest noch deutlicher. Naturgemäß sind die Flächen im Lyot-Test ebenso glatt, wie im Foucault-Test.
Der Farblängsfehler kann über die obere Reihe abgelesen werden: Die Abweichung der mittleren Streifen nach oben bedeutet kürzere Schnittweite, nach unten entsprechend
längere Schnittweite. Die untere Reihe stellt den farbabhängigen Öffnungsfehler dar: Eine "M"-förmige Durchbiegung der mittleren Streifen wäre die Überkorrektur, die "W"-
förmige Durchbiegung entsprechend die Unterkorrektur. Wie stark sich dieser sog. Gaußfehler auswirkt, kann man den Strehl- oder PV-Werten entnehmen, die ausschließlich
die sphärische Aberration ausdrücken. Rest-Koma und -Astigmatismus muß man in diesem Zusammenhang aus Vergleichsgründen abziehen. Ebenso die Power.
Zusammenhang: Farblängsfehler + Gaußfehler und Strehlwert
Die Differenz der Farbschnittweiten kann man auf zweierlei Arten ermitteln: Hier wurden beide Verfahren zur Kontrolle verwendet - die Ergebnisse sind ziemlich identisch. Lediglich der Gaußfehler erschwert die exakte Vermessung mit einer 0.001 Meßuhr. Das erste Ergebnis entstand also über eine direkte Abstandsmessung, indem man für
jede Farbe den Fokus ermittelt mit Blau beginnend. Farblängsfehler messen mit dem Bath-Interferometer - Das ist ein APO
Im zweiten Verfahren fokussiert man auf das grüne Spektrum mit 546.1 nm wave (e-Linie) und erzeugt in den fünf wichtigsten Spektren jeweils ein IGramm, das
sich über die Power unterscheidet, weil sich über die Power die Schnittweiten-Differenz darstellen läßt. Alle anderen Faktoren sind dann deaktiviert. Über die
Pfeilhöhen-Formel läßt sich dann der Power-Betrag in die Schnittweiten-Differenz umrechnen. Zumindest liegen beide Ergebnisse dicht beieinander und zeigen
im Endergebnis einen guten farbreinen APO.
Bei 546.1 nm wave = Grün = e-Linie ist dieser APO mit Strehl = 0.991 perfekt, also exakt für visuelle Bedürfnisse hergestellt. Entsprechend reduziert sich entsprechend
der sphärischen Abweichung im kürzeren bzw. längeren Spektrum der Strehl bzw. PV-Wert, wie man weiter oben in der IGramm-Übersicht entnehmen kann.
übertrieben dargestellt die Wellenfront-Deformation
Die Energie-Verteilung in der Point Spread Function
. . . und schließlich ein Ergebnis, mit dem man leben können sollte, wenn man nicht gerade zur Perfektion neigt. Aber die wäre
dann unbezahlbar.
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ein kleiner Nachtrag zur Vermessung des Farblängsfehlers über die Power:
Dieser Möglichkeit liegt diese Formel zugrunde: Sphärometer - Pfeilhöhe bestimmen bei Kugel & Parabel, Algorhythmus
Ausgehend von der Hauptfarbe Grün, fokussiert man auf diese Hauptfarbe - in der Regel Grün = e-Linie = 546.1 nm wave
nach der Fraunhoferschen Systematik. Bei einem Achromaten würde nun Blau und Rot eine längere Schnittweite haben,
und demzufolge kippen, bei unveränderter Testanordnung, die Streifen der blauen und roten Interferogramme nach unten,
wenn man die immer gleiche Einstellung des Bath-Interferometers benutzt, was zu einer systematischen Vermessung
unabdingbar ist. Fraunhofer'sche Spektral-Linien im sichtbaren Teil des Spektrums, Tafel A, Tafel B,
Dieses Abkippen der Streifen kann man als Power auffassen, also als Abweichung von der absoluten Planität. (In diesem
Fall würden nämlich die Streifen absolut parallel und gerade im Interferogramm erscheinen.) Die Abweichung wird also
in Power und Nanometer dargestellt und wäre somit das "z" aus der oberen Pfeilhöhen-Formel. Über diese Differenz kann
in Abhängigkeit zum Durchmesser und Fokus des jeweiligen Refraktors, die Differenz der Schnittweite ermittelt werden.
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A043 TEC APO 180 FL Fluorit F=1260
TEC APO 180 FL F=1260
TEC Fluorit Apo 180 – das
Ende einer langen Suche; Testbericht von Herrn Dipl.-Ing. J.Mosch mit einem Nachtrag "ein Jahr
Dort steht in der Einleitung folgende Hommage zu lesen:
Quote:
Als Fazit der ersten vier Monate mit dem 180er TEC kann ich sagen, dass nicht nur alle Bedenken
zerstreut, sondern auch alle Erwartungen übertroffen wurden. Dies ist mit Abstand
das beste Instrument, das ich in 40 Jahren Astronomie benutzen konnte. Eine meiner Befürchtungen
war, dass ich das mit Rohrschellen, Schwalbenschwanz und oberer Klemmplatte
rund 18 Kilo schwere Teleskop seltener als ein kleineres einsetzen würde. Doch mit dem
nachgerüsteten Griff am Tubus (dafür die obere Klemme) ist es mit etwas Übung und Konzentration
(!) ebenso schnell montiert wie beispielsweise ein 100-mm-Refraktor. Um das als
Einzelperson zu schaffen, muss man kein Leistungssportler sein. Von Vorteil ist allerdings
eine gewisse Körpergröße. Dass ein Instrument dieser Öffnung bei mittlerem Seeing weniger
oder nur genau so viel zeigt wie ein kleineres, war ein weiteres Vorurteil, von dem ich mich
schnell verabschieden konnte.
In der Preisliste wird dieser APO 180 f/7 Fluorit Apochromat mit 21.000.- Euro ausgezeichnet und spielt in einer ähnlichen Preisklasse,
wie der TOA 150 mm von Takahashi, der für ca. 10.000.- Euro zu haben ist. Auch der TEC APO ist auf das dunkeladaptierte Auge
optimiert, und hat deshalb sein Optimum bei 510 nm wave. Er ist folgerichtig im blauen Spektrum weniger überkorrigiert, im roten
Spektrum stärker unterkorrigiert, da das rote Spektrum visuell nachts weniger bis gar nicht wahrgenommen wird. Ob allerdings die
etwas überschwengliche Einleitung des Herrn Mosch vor dem Hintergrund anderer Spitzen-Apochromaten so bestätigt werden kann,
ist eine andere Frage. Fluoritlinsen sind für gewöhnlich auch sehr teuer.
Das Gewicht dieses Teleskop ist mit 16.5 kg llaut Händler-Übersicht schon beachtlich, weshalb die Unterstützung beim Einrichten auf der opt. Bank
sehr sinnvoll war.
Hinsichtlich der Farbreinheit hebt sich dieser APO nicht aus dem Mittelfeld heraus. Man mag selbst aus meinen Berichten die RC_Indexzahl anderer APO's
ermitteln.
Jedenfalls läßt sich bei diesem APO auch fotografisch die Auflösung aus der Formel bestätigen.
Wobei abhängig von der Belichtungszeit der 1. Beugungsring deutlich zu sehen ist. Das hat damit zu tun, daß im roten Spektrum das System unterkorrigiert
reagiert und deswegen in diesem Bereich mehr Energie in die Beugungsringe verschoben wird. Über die Interferogramm erkennt man ebenfalls die geringere
Überkorrektur im blauen Spektrum und die stärkere Unterkorrektur im roten Spektrum, was den Strehlwert entsprechend beeinflusst.
Bereits am Farbsaum intra/extrafokal läßt sich beim "gewöhnlichen" Sterntest die Farbreinheit in etwa abschätzen. Die Ronchibilder unten zeigen ein weiteres
Mal den Gaußfehler bzw. farbabhängigen Öffnungsfehler.
Wie sich die Energieverteilung in den Spektralfarben auswirkt, zeigt die nächste Übersicht.
Wer mit diesem APO fotografieren will, hätte bis zu einem Felddurchmesser von 20 mm oder knapp 1° Bildwinkel eine gute Auflösung. Bereits bei 30 mm
Felddurchmesser muß man jedoch mit den bei APO's üblichen Bildfehlern rechnen. Hier wäre ein Field Flattner einzusetzen.
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Nur mal so als Vergleich:
Der TOA 150/1100 ist ein f/7.33, der TEC APO 180/1260 ein f/7 System. Beide haben einen ähnlichen RC_Indexwert, wobei beim TOA das kleinere Öffnungsverhältnis
sich positiv aufs Sekundäre Spektrum auswirkt.
Beim TOA 150 wäre der Gaußfehler geringer, was sich bereits bei der Farbverteilung des Foucault-Bildes feststellen läßt.
Die sichelförmige Verteilung der Spektralfarben ist ein Hinweis auf einen etwas größeren Gaufehler, der sich auch über die Interferogramme erkennen läßt:
http://www.astro-foren.de/showthread.php?p=52768#post52768
Dieser TEC APO war ein Privatverkauf, daher etwas preisgünstiger als bei einem Neukauf. Eingefleischte APO-Fans werden natürlich auf den größeren
Durchmesser von 180 mm und das größere Öffnungsverhältnis hinweisen. Und wären wir auf einem anderen Forum, dann würde man uns mit Belehrungen
und Überheblichkeit nur so überschütten. Ich würde mich schon aus preislichen Gründen für den TOA entscheiden, weil man für diesen TEC zwei TOA 150
bekommen könnte und damit ein Spitzen-Bino realisieren könnte. Wäre das nichts?
By the way . . .
http://www.astrotreff.de/topic.asp?TOPIC_ID=120469&whichpage=3 Speziell diese Seite macht den Unterschied einzelner Foren überdeutlich: Die dortigen
User merken noch nicht einmal, wie agressiv und unverschämt ihre Beiträge ausfallen. Sie merken auch nicht, daß ein derartiges Verhalten beim
normalen Volk einfach nur abstößt.
A042 TEC Triplett ED APO 160-1280 Roland Christen
TEC Triplett ED APO - und er bewegt sich doch !____________________________ ==>
Diskussion
Bei Immersions-Optiken spielt die Lagerung der Optik in Ruhestellung eine große Rolle. Insofern hat Wolfgang Grzybowski recht,
der dieses Objektiv vorher testete, daß man diese Objektive waagrecht lagern soll, und damit den Tubus senkrecht.
Grundsätzlich hat man mit drei Stunden viel zu wenig Zeit für diese hochwertige Optik und genaugenommen sollte das Objektiv
erst 14 Tage waagrecht lagern, bevor man diesen farbreinen APO ausgiebig untersucht. So kommt es, daß beim Grzy-Test noch
ein deutlicher Astigmatismus erkennbar ist, der den Strehl auf ca. 0.81 Strehl drückt, während in meinem Fall noch ein Rest von
Coma einen Strehl über 0.97 etwas bremst. Daß je nach Interferogramm und Auswert-Software die Strehlwerte etwas streuen,
sollte auch nicht eigens erklärt werden müssen. Mit Glasweg ist dieser APO farbreiner !
Der NamensVetter Wolfgang hatte also exakt diesen TEC 160 bereits auf seiner optischen Bank, was sich über die Seriennummer auf
dem Frontring leicht beweisen läßt. (rechts oben eingeblendet) Daß unsere Ergebnisse nicht in allen Fällen identisch sind, liegt auch
in der Natur der Sache. Der geneigte Leser, also auch diejenigen, die so gerne bei mir abkupfern, sollen sich nicht echoffieren. (Von
abkupfern spricht man dann, wenn bestimmte Entwicklungen von mir eine Zeit später von einem anderen ohne Quellenangabe als
eigene Erfindung dargestellt wird, wie derjenige laufend selbst beweist.)
Am Farbsaum intra- und extrafokal sieht man zu Beginn der Untersuchung, daß man es mit einem ED-APO zu tun hat. Der artificial Sky
Test zeigt als Übersichtstest unter hoher Vergrößerung ebenfalls die Summe aller Fehler, als Hauptfehler einen Rest von Coma, wie
später noch eindeutig bewiesen werden kann.
Zu Vergleichszwecken wäre es bei der GRZY-Übersicht günstig, wenn mein NamensVetter die Gitterkonstante angeben würde, intra-
fokal sind die Bilder jedenfalls, das wäre schon eine Gemeinsamkeit. Und damit ist klar, die Optik reagiert im kürzeren Spektrum
überkorrigiert und im längeren Spektrum unterkorrigiert, wie das jedes LinsenObjektiv so tut. Bereits beim Foucault-Test läßt sich
der Unterschied zeigen, ob man einen Zenit-Spiegel oder besser ein zwei Zoll Zenit-Prisma verwendet. Das violette Spektrum -
visuell kaum wahrnehmbar - hat bereits eine deutlich längere Schnittweite, wie auf der nächsten Übersicht zu sehen. Für visuelle
Beobachtung an Mond und Planeten jedoch ohne Bedeutung.
Vergleichsaufnahmen des Sterntestes unter hoher Vergrößerung lassen ein identisches Objektiv vermuten. In meinem Fall mit einer Pin-
hole von 5 Mikron. Die Zusammenstellung findet man unter dem oberen Link: http://astro.uni-tuebingen.de/~grzy/APO.html Vorsichts-
halber hat mein NamensVetter keine Strehl-Angabe gemacht. Dabei ist der Fehler keine Koma, sondern Astigmatismus, und diesen
Sachverhalt hatte ich ebenfalls mit einer Immersions-Optik, die zunächst ebenfalls deutlich astigmatisch reagierte, bis eine waagrechte
Ruhezeit von ca. 14 Tagen das Objektiv regelrecht "erblühen" ließ: http://www.astro-foren.de/showthread.php?t=9415
Astigmatismus erkennen, mit dem Sterntest, mit Ronchi?Astigmatismus vs
Interferogramm
Astigmatismus - Zemax-Simulation, AstigmSim f/8 System, AstigmSim1 f/8 System
astigmatisch oder nicht ? Vergleich Feldaufnahmen mit Simulation
Da mein NamensVetter leider nicht angibt, wie er die spektralen Farbschnittweiten ermittelt, kann ich nur feststellen, daß ich abhängig
mit/ohne Glasweg zu nicht so guten Ergebnissen komme. Auf der Basis seiner Schnittweiten-Differenz käme ein RC_Index von
0.1073 heraus, was in Anbetracht der Sternscheibchen eher unwahrscheinlich ist. Bei der Gegenrechnung Power -> Schnittweiten-Diffe-
renz kommt im Falle ohne Glasweg ein ziemlich gleichlautendes Ergebnis heraus. Und damit wird deutlich, daß der Designer den Glasweg
mit großer Wahrscheinlichkeit berücksichtigt hat. Bilder im Web zeigen zumindest diesen Refraktor mit einem Umlenk-System, dem
man aber leider nicht ansieht, ob es ein Spiegel oder ein Prisma ist.
[/url]
Die folgende Übersicht stammt aus dem Bericht von Grzybowski, ergänzt durch meine gelbumrandeten Beispiele.
Für alle Polychromasie-Begeisterten ein paar Zahlen. Wie man aber über die erste Reihe erkennt, liegt über dem mittleren Streifen das
flache Koma-"S" und stört eine exakte Schnittweiten-Bestimmung. Abhilfe wäre die 90° Drehung der Optik, das geht aber nur, wenn der
Sternfreund daneben nicht auf die Uhr schaut. Die Reflexe in der zweiten Bild-Reihe deuten auf den Glasweg hin. Als erstes ändern sich
Reihenfolge und Schnittweiten der jeweiligen Spektralfarben und damit die Farbsituation. Der reine Gaußfehler läßt sich über die PV-Werte
ersehen. Die Power steckt in diesem Wert nicht drin. Das wäre aber dann Sache des Farblängsfehlers (RC_Index) und nicht mehr des Gaußfehlers.
Gerade bei Optik-Tests ist die Gegenkontrolle wichtig, um eine Verabsolutierung spezifischer Tests zu vermeiden. Die von mir verwendete
Software "AtmosFringe" von Massimo Ricardi, Italy, ist unterm Strich jedoch um einiges ausgereifter als das Shareware Programm
OpenFringe, bei dem die Auswertung über die Fourier-Transformation geleistet wird. In letztgenannten Programm sind noch sehr viele
"bags" enthalten, sodaß die Sicherheit sinkt, ob das Ergebnis auch stimmen kann. Die Darstellung der einzelnen Diagramme wäre eben-
falls verbesserungswürdig. Als Gegenkontrolle hingegen durchaus brauchbar.
So schaut dann der etwas unübersichtliche OpenFringe-Report für das TEC Objektiv aus.
Je nach Interferogramm streuen die Strehl-Werte, und man könnte, wenn man viel Zeit hat, viele Einzel-Igramme auswerten und den
Durchschnittswert ermitteln. Wenn aber die Tendenz der Qualität klar erkennbar ist, auch schon beim ersten Test, dann erübrigt sich
dies, auch wenn bestimmte AstroFreunde darauf sistieren. Die Strehl-Differenz von 0.81 zu 0.97 ist ausschließlich lagerungsbedingt,
und verschwindet bei waagrechter Lagerung des Objektivs in Ruhestellung. Darüber kann man nicht diskutieren, weil es eine
Eigenheit von Immersions-Optiken ist.
So kommt im Falle mit Glasweg ein sehr hohes Strehlergebnis dadurch zustande, weil der Glasweg, die ohne Glasweg vorhandene
Koma - vermutlich durch Verkippung - um ca. 2% Strehlpunkt kompensiert und damit anhebt. Jedenfalls erneut ein Beispiel, welche
Einflüsse bei einer Vermessung berücksichtig werden müssen. Jedenfalls, und das kann man nicht oft genug betonen - in der
Beobachtungspraxis spielen diese Feinheiten eine kaum wahrnehmbare Rolle.
Hier noch die Übersicht des Sekundären (tertiären) Spektrums mit der RC_Indexzahl; - den dazugehörigen Gaußfehler mag man oben
entnehmen.
An diesem nicht ganz billigen Objektiv - bei Baader würde man 9.275 Euro berappen müssen - sollte man seine helle Freude haben,
so man es außerhalb der Beobachtungszeit zwingend waagrecht d.h. den Tubus senkrecht lagert.
Von TEC kann man jedenfalls immer hohe Qualität erwarten, wie auch diese Beispiele zeigen:
TEC Maksutov-Cassegrain 152/1800 hier
[url=http://www.astro-foren.de/showthread.php?p=42543#post42543']TEC Maksutov-Cassegrain 200/3100 Roland Christen
A041 Astro Physics Starfire EDT APO 155-1395 Super-APO anno 1990 f9
APO von Astro Physics mit Glasweg sehr farbrein
Vor 17 Jahren wurde dieser APO von Astro Physics gekauft, er ist heute u.a. durch größere Öffnung überholt, denn f/9
lockt heute keinen mehr, obwohl die farbreinsten Zeiss-B Objektive bei f/15 angesiedelt waren. Ohne Glasweg wäre
dieser STARFIRE ein "normaler" APO mit einer RC_Indexzahl von 0.8817 - eigentlich keine besondere Information. Da
aber dieser APO offenbar mit Glasweg konzipiert wurde, wie es das früher oft gab, dann entwickelt dieser "Super"-
APO, wie man das heute nennt, seine volle farbreine Brillianz. Dieser Sprung ist sehr beachtlich und überraschend. In
die damalige Zeit paßt dieses Konzept "mit Glasweg" offenbar.
Im Berichte/IndexVerzeichnis von A032 bis A040 weitere Berichte.
Hier auf diesem Forum haben wir eine Diskussion über den Sterntest geführt, nachdem das Suiter-Buch Star Testing Astronomical
Telescopes in die zweite (verbesserte ) Auflage gegangen ist. Dem Tommy zuliebe habe ich gegen meine Überzeugung den Stern-
Test etwas extensiver betrieben, wobei ich vom Grundsatz ausgehe, welche Informationen liefert mir der Sterntest mehr und
besser, als andere Tests.
A) mit dem Artificial Sky 3-5µ Pinholes , als Auflösungs-Test im Fokus, könnte ich die Zentrierung beurteilen, vorhandenen,
signifikanten Astigmatismus, weder Farblängsfehler noch Gaußfehler, und mit einem Grün-Filter wäre dann die Farbinfo weg,
und die Auflösung naturgemäß besser für ca. 550 nm wave. Das übrige Spektrum wäre abgeschnitten.
B) mit dem "normalen" Sterntest 20µ Pinhole bei mittlerer Vergrößerung könnte man den Farblängsfehler, die sphärische
Aberration, und grobe Flächen-Auffälligkeiten erkennen, bei den China-Klassikern durchaus sinnvoll, für APO's aber unbrauchbar.
BeugungsRinge zu erzeugen wäre kein Problem, nur was liefern sie für Informationen, was andere Testbilder nicht viel einsichtiger
zeigen?
Also geht man mit 700-fach in die Höchst-Vergrößerung 5µ Pinhole, die man am Himmel nie realisiert und erzeugt so prickelnde
Scheibchen in Fokus-Nähe mit schön viel Beugungs-Ringen. Bunt und deswegen auch verwaschen sind diese, extrafokal etwas
besser definiert, grün-gefiltert etwas klarer, trotzdem intrafokal erneut stärker verwaschen. Was bitte, läßt sich nun daraus
ablesen? Weil mir also der Versuch, daraus sich nun ein Urteil bilden zu wollen, als doch sehr abenteuerlich erscheint, schiebe ich
deshalb alle die Tests nach, die sehr viel einleuchtender bestimmte Eigenschaften/Rest-Fehler markieren
Wir haben es mit einem 17-jährigen APO zu tun, den man ohne Arg zunächst ohne Glasweg untersucht: mit einem Weißlicht-
Interferogramm - später (mit Glasweg ausgestattet) nocheinmal mit einem Weißlicht-Interferogramm. Für den Betrachter ist
der Unterschied offenkundig. Während ohne Glasweg die mittleren Streifen ab ca. 60% in Farbe enden, zieht sich mit Glasweg
der mittlere Streifen nahezu bis zum Rand als dunkle Linie durch. Da der Kugelspiegel im Krümmungsmittelpunkt als perfekter
farbreiner APO gilt, kann man sich anschauen, wie das beim Kugelspiegel aussieht:
Kugelspiegel als IdealForm eines Super-APO's, RGB-Farben aus WeißLichtIgramm, Bericht
Je dunkler die mittleren Interferenz-Streifen bis zum Rand verlaufen, umso farbreiner ist offenbar eine Optik. Damit beantwortet
sich auf einfache Art die Frage, ist dieser APO mit oder ohne Glasweg konzipiert bzw. besser. Wer sich nur mit dem Foucault-
Test versteht, ist auch nicht chancenlos, so er einen helleren 10µ breiten Lichtspalt benutzt. Ohne Glasweg teilt dieser Test
das sekundäre oder tertiäre Spektrum bereits stärker in die beiden farbigen Hälften, wie es in einer Zusammenfassung hier dar-
gestellt wird: Thema FarblängsfehlerTafel1:Prinzip, Tafel 2:Foucaultbilder Je deutlicher die Trennung, umso farbiger ein
Objektiv.
Noch farbreiner wirkt im Lyot-Test der Unterschied mit und ohne Glasweg.
Nun käme der Gaußfehler bzw. der Farbabhängige Öffnungsfehler ins Blickfeld. Nach Lehrbuch soll ein guter APO im grünen
Spektrum perfekt sein: Thomas Back: Apochromasie, im kurzen Spetrum über-korrigiert, im langen Spektrum unterkorrigiert
sein. Thomas Back gibt die Abweichung in Strehl bzw. PV-Werten an. Man kann sich diesem Blickwinkel auf zweierlei Arten
nähern: Besser ist es, nach einem Weißlicht RonchiGRamm InterferenzFilter zu verwenden zur Darstellung der Über/Unterkorrektur.
Etwas ungenauer (im roten Spektrum) wäre die zweite Möglichkeit, das "Farb"-Bild in seine RGB-Farben zu zerlegen, da in
diesem Bild die Farbinformation des Gaußfehlers steckt. Überlagert wird dieser Sachverhalt allerdings durch den Farblängsfehler.
Was sich nicht gravierend auswirkt.
Zur Darstellung des Glasweges benutze ich BK7 Probegläser, die ca. 50 mm Länge haben, das übliche Maß für den Glasweg -
2-inch.
Mit dem Weißlicht Bath Interferometer - nach ca. 20 Jahren mittlerweile auch entdeckt auf dem A-Forum - lassen sich die Farb-
situation eines Refraktors einsichtig darstellen. "M"- oder "W"-förmige Verbiegung der mittleren Interferenzlinien sind ein Hinweis
auf Über- zw. Unterkorrektur, das Abkippen der Streifen nach oben bedeutet, kürzere Farbschnittweit, bzw, nach unten
bedeutet längere Schnittweite. Fokussiert wird auf die Hauptfarbe Grün. Auch damit wird die Farbreinheit sehr augenfällig dar-
stellbar. Kann das der Sterntest? Fokussiert man im zweiten Schritt auf jede Spektralfarbe in der 70.7 % Zone, dann kann man
mit Hilfe einer 0.001 mm genauen Meßuhr am genauesten die jeweiligen Farbschnittweiten ausmessen und über einen Algo-
rhythmus eine RC_Indexzahl ermitteln. Ohne Glasweg für einen APO ein nicht so herausragendes Ergebnis.
Gaußfehler u. Farblängsfehler bei Weißlicht-IGrammen
Über das Abkippen der Streifen ohne Glasweg gegenüber mit Glasweg wird erneut die Farbreinheit unterstrichen, die man bei
Verwendung eines ZenitPrismas bei diesem "Super" APO bekommt. Die zwei hellen ReflexPunkte stammen vom Glasweg selbst.
Die Schnittweiten fallen deutlich kürzer zugunsten der Farbreinheit - oben bereits über das Farb-Interferogramm deutlich
gezeigt.
Das Optimum bei diesem APO liegt bei ca. 587.6 nm wave der d-Linie in der Fraunhofer-Systematik. Auch wenn es nur Rest-
fehler sind, kann man sowohl die senkrecht gestellte Achskoma, wie Reste von Astigmatismus unten bei 06:00 Uhr erkennen.
Die folgende Auswertung entstand ohne Glasweg:
Ein Strehlwert von 0.987 ohne jeden Abzug bei einem PV-Wert von Lambda/10.4 wäre die vielbeschworene TMB-Qualität - nur
die gab es damals noch gar nicht. Übrigens wäre das grüne Spektrum bereits leicht überkorrigiert.
Im Wechsel kann man sich nun den Einfluß der Restfehler durch Deaktivierung anschauen : Es sind in etwa gleichgewichtige Rest-
Fehler, am Himmel längst nicht mehr darstellbar.
Und damit bin ich wieder am Anfang: Wozu taugt er denn nun, der Sterntest? Wenn es ein grottenschlechter Spiegel aus
Englands Norden, oder aus der Kante von Venedig ist, dann mag man mit dem Sterntest noch was feststellen können. Wenn es
ein Wald- und Wiesen Fraunhofer ist, dann sieht man einen schönen Farbsaum. Die älteren China-Refraktoren hatten Flächen-
fehler, da hilft der Sterntest. Das war es aber schon. Eine differenzierte Analyse ist mit dem Sterntest nicht möglich, das wäre
den Sterntest weidlich überstrapaziert, und deswegen wird er propagiert, und deswegen benutzen ihn mit Freude die Händler,
weil man mit ihm auch schlechtere Fernrohre verkaufen kann.
A040 Zeiss APQ 100-1000 WR_23Nov12 Dornröschen-Schlaf eines Zeiss APQ 100-1000
Dornröschen-Schlaf eines Zeiss APQ 100/1000
Zehn Jahre lag dieser wertvolle Zeiss APQ 100/1000 ungenutzt im "Bastel-Schrank". Damals noch mit Firmen-Logo und Serien-Nummer.
Leider nur aufgeklebt, und auf diesen Kleber war offenbar kein Verlaß. So versah ich diese Optik wenigstens mit dem Namen des heutigen
Datums. Möge das als ErkennungsZeichen dienen. Ein aussagekräftiges Testprotokoll möchte der Sternfreund. Wobei man auf der opt.
Bank viel schärfer sieht, die Beobachtungspraxis aber nicht vernachlässigt werden kann, wie ich gerade erst wieder an einem betagten
Vixen FL APO 80/680 erlebte, das seinen Besitzer in der vergangenen Nacht am Jupiter zu wahren Begeisterungsstürmen hinriß - zumindest
am Telefon klang das gerade so.
Das schmucklose, aber funktionstüchtige Zeiss-Objektiv in seiner Halterung.
Beim Artificial Sky Test unter Höchtvergrößerung liefert sowohl die Formel wie auch das Foto nahezu gleiche Ergebnisse. Das Objektiv hat also
mindestens seine theoretische Auflösung. Für die Fotografie wäre dieses Objektiv in jedem Fall tauglich, weil dazu eine Auflösung von ca. 16 Mikron
bereits ausreicht.
Der Sterntest sagt zweierlei: Der fehlende Farbsaum der Sternscheibchen weist auf eine hohe Farbreinheit hin. Die konzentrischen Ringe - gut zu
sehen intrafokal - weist auf Polier-Spuren hin, ganz glatt wäre also die polierte Fläche nicht. (Am Himmel sieht man das nicht!) Der direkte Vergleich
mit dem Foucault-Bild bestätigt diesen Sachverhalt, sogar beim Ronchi-Test noch wahrnehmbar, aber auf jeden Fall beim überdimensionierten
Lyot- oder Rauhheits-Test, der überdies noch Wisch-Spuren oder Schlieren im Glas erkennen läßt. (Am Himmel sieht man das ebenfalls nicht!)
Die exakte Definition meiner 15 Mikron großen Pinhole bei 222-facher Vergrößerung wäre ebenfalls ein Qualitäts-Merkmal.
Zur Farbsituation läßt sich einiges sagen: Das Strehl-mäßige Optimum liegt im Bereich der d- und C-Linie, also zwischen Gelb und Rot. Das ist ein "Erkennungsmerkmal"
aller in die Jahare gekommenen Zeiss-Objektive. Darin drückt sich die thermische Bewegung auf die Distanz-Plättchen aus, die über die Jahre "geschrumpft/gestaucht"
worden sind. Den Farblängsfehler kann man entweder mit einer Digital-Meßuhr bestimmen, in diesem Fall stört aber ein leichter Koma/Zentrierfehler beim Einstellen
der Streifen auf den Nullpunkt. Über die Power der einzelnen IGramme kann man alternativ ebenfalls die Power auf den Farblängsfehler umrechnen. Für gewöhnlich
fällt bei dieser Methode die RC_Indexzahl besser aus. Hier ist es nun umgekehrt, wenn man die unteren Werte miteinander vergleicht. In dem Strehlwert ist der Farblängs-
fehler nicht berücksichtigt. Er drückt nur den Gaußfehler aus = farbabhängiger Öffnungsfehler, der im kurzen Spektrum überkorrigiert und im langen Spektrum unter-
korrigiert ist mit Grün als Nullpunkt, weil Hauptfarbe. Zu einem solchen Objektiv würde man heute Super-APO sagen.
Demzufolge wurde auch ein IGramm bei 656.3 nm wave = C-Linie ausgewertet.
Die Wellenfront-Deformation
Die Energieverteilung wie bei einem solchen Objektiv üblich.
Die differenzierte Restfehler-Auswertung
und die RC_Indexzahl über das Sekundäre Spektrum ermittelt.
.
Hallo Markus,
stimmt, die Zonen sind schon bemerkenswert, sie schlagen sogar auf den Sterntest durch. Interessant auch die diagonalen "Schlieren" oder Wischspuren,
wie sie der Rauhheits-Test gut zeigt. Die Zentrierung war nicht zu beanstanden, wenngleich man sie im Interferogramm sehen kann. Dort stört sie als Koma
nur bei der exakten Bestimmung der RC_Indexzahl.
Die Farbreinheit ist jedenfalls bemerkenswert, und komabedingt bekam ich über meine beiden Auswertverfahren zwei unterschiedliche Werte. Wenn man es
unter dem Blickwinkel der Praxis betrachtet, ist es trotzdem ein wertvolles Objektiv zum Beobachten, auch wenn es die letzten 10 Jahre im Schrank ver-
bracht hatte. Irgendwelche Zentrierschrauben gab es jedenfalls nicht, andere Insignien seien, so der Besitzer, im Laufe der Zeit abgefallen: That's life !
das obere Interferogramm ist eine Mischung aus allen drei Fehler-Typen: Astigm für konisch verlaufende Streifen, gestörte Achsen-Symmetrie für
Koma und "M"-förmige Verformung für Überkorrektur.
@ Kleine Interferogramm-Typologie, ___Sammlung und Erklärung unterschiedlicher Interferogramme
.
A039 APQ 105-800 zweite Untersuchung nach Überarbeitung
Nur mit Glasweg ein Super APO
http://www.astro-foren.de/showthread.php?p=38089#post38089
Dieses Objektiv ist bereits zum dritten Male bei mir. Mit dem damaligen Ergebnis waren wir schlicht
nicht zufrieden, und erst in einem dritten Anlauf, kam dieser wunderbare APO so zurück, wie man
es von einer Firma wie Zeiss eigentlich erwartet: Vergleicht man in dem Zusammenhang meine
Messungen des Farblängsfehlers, dann variieren die Ergebnisse geringfügig, nachdem das Objek-
tiv von Zeiss total zerlegt worden war, die Fassung erneuert worden war, und seitlich je drei
Justierschrauben angebracht worden sind. Auch ist der Öffnungsfehler geringer geworden und
der dreieckige Rest-Astigmatismus nahezu verschwunden. Nur die Index-Zahl ist ein klein wenig
größer, was hauptsächlich eine Frage des Linsenabstandes ist. Auch daran erkennt man, wie
sensibel Optiken auf Abstände und Zentrierung reagieren.
Man merkt es relativ schnell, wenn das gewohnte Bild sich am künstlichen Sternhimmel nicht einstellen
will, und ein Farblängsfehler bei einem Zeiss APQ 105/800 auftaucht, den es eigentlich nicht geben
darf. Aber erst im zweiten Anlauf hatte dieser wunderbare Super-APO genau die Eigenschaften, die
man von einer solchen Optik erwarten kann.
Artificial Sky - Übersicht: Artificial Sky
Nicht un-interessant ist der Vergleich der Weißlicht-Interferogramme, mit denen man einen sehr schnellen Überblick
erhält zum gesamten Farbspektrum eines Refraktors. Siehe hier: http://www.astro-foren.de/showthread.php?p=39454#post39454
Die Ähnlichkeit, mit der die Glasweg-Variante dem Kugelspiegel sehr nahe kommt, läßt darauf schließen, daß
dieser APO äußerst farbrein sein muß - was sich später über die Vermessung des Farblängsfehlers bestätigt.
Damit hätte man eine weitere TestMöglichkeit die Qualität von Apochromaten gut einzuschätzen bzw. hinsichtlich
der Farblängsfehlers zu unterscheiden.
Der Glasweg aus BK7 besteht aus drei kleinen Probegläsern mit einer Gesamtlänge von 47.37 mm
Das längere Sekundäre Spektrum sorgt überdies dafür, daß etwas mehr Energie im 1. Beugungsring verschwindet
Auch der Foucault-Test zeigt über die links/rechts-Farbzerlegung, wie farbrein ein Objektiv ist.
Viel unterscheidet den Sterntest nicht mehr von einer Spiegeloptik
Diese Gegenüberstellung macht augenfällig, wie bei einer längeren Schnittweite der Farben, die Streifen am
Rande abkippen: Kürzere Schnittweite nach oben, längere Schnittweite nach unten. Fixiert/fokussiert wurde
auf die Hauptfarbe Grün.
Bei der Glasweg-Variante ist kaum ein Gaußfehler erkennbar - auch ein Merkmal dieser hohen Qualität.
Dem Interferogramm sieht man an, daß es einen hohen Strehlwert abliefert.
Das 3-D-Bild wurde nach Fehler-Einfluß aufgesplittet: Koma hätte den kleinsten Anteil an Restfehler mit 0.2%
Strehlpunkte
Der dreieckige Rest-Astigmatismus beläuft sich auf 0.9% Strehlpunkte. Der übrige Restfehler geht aufs
Konto einer hauchzarten Unterkorrektur. Alles in allem ein wunderbares Objektiv.
1-2 Micron Abstandsänderung reichen schon, um aus einer perfekten Korrektur bei Grün
eine leichte Unterkorrektur in der gleichen Farbe zu machen:
http://www.astro-foren.de/showthread.php?p=38089#post38089
A038 APQ 105-800 Spannend wie ein Krimi - extrem farbrein
Man kann ja wirklich sein Vergnügen darin finden, wie diffizil Spitzen-Optiken sein können, besonders
dann, wenn es sich um ein APQ 105/800 Immersions-Optik handelt und wie empfindlich diese Optiken
bereits auf kleine Änderungen reagieren. Allerdings wurde dieses Objektiv auch mit Tests "gequält"
auf die man bei einem normalen Objektiv aus sportlichen Gründen besser verzichtet. Da mir das Objektiv
aber als perfekt angekündigt wurde, begibt man sich auf die Suche nach der Perfektion.
Das bisher perfekteste Objektiv erlebte ich hier: http://www.astro-foren.de/showthread.php?t=9365
Der Unterschied zum damaligen Zeiss B Objektiv 110/1620 ist die doppelte Brennweite dieses älteren Typus,
was sich auf die Schärfentiefe mit 0.2369 auswirkt, während hier ein Betrag von 0.0636 entsteht, was ein
um den Faktor 3.7 kürzerer Vergleichswert darstellt. Innerhalb dieser Schärfentiefe verschwinden eine Reihe
von opt. Fehlern, so auch der Farblängsfehler, wenn der Betrag nur klein genug ist.
Die jeweilige Schnittweite der Spektral-Farben sicher messen zu können, bedeutet, daß es außer dem Gaußfehler
keine Koma geben darf, die die erwünschten geraden Streifen "S"-förmig verbiegt, sodaß man sich sehr schlecht
an der Hilfslinie orientieren kann, die man weiter unten auf den Interferogrammen sieht. Man muß also das Objektiv
so drehen, daß wenigsten die mittleren Streifen möglichst gerade sind, oder eben "M"-förmig verbogen bei
Überkorrektur,
oder "W"-förmig verbogen bei Unterkorrektur. Dann kann man über eine Serienmessung bis auf 1-2 Micron genau
die Farbschnittweiten der 0.707 Zone nach diesem Verfahren ausmessen: http://www.astro-foren.de/showthread.php?t=7713
In diesem Fall muß das APQ so gedreht werden, daß eine vorhandene Rest-Koma den "Frieden" nicht stört, kann
man an den unteren IGrammen erkennen.
Eine weitere Kunst besteht darin, daß man die Farbreinheit nur erlebt mit dem dafür vorgesehenen Glasweg, in meinem Fall drei
aneinandergekittete Paßgläser mit 47 mm aus BK7. Und selbst hier verursacht bereits eine kleine Verkippung einen Farbfehler.
Also tut man gut daran, das am künstlichen Stern erst exakt einzurichten.Dann aber bekommt man ein Foucault-Bild, bei dem
man "Farbe" ziemlich vergeblich sucht. Diesen Test wiederholt man am besten mehrmals, damit man die Feinheiten der exakten
Kollimation hautnah erlebt. Wie fein der Foucault-Test sein kann, erkennt man in ganz zarten Zone im Zentrum, sie ist noch dar-
stellbar, und weiter unten im Interferogramm ebenfalls.
Das wäre bereits die Situation nach einer geringfügigen "Lockerung" des Schraubringes um 45°-Drehung nach links.
Damit springt der Strehl bereits von 0.886 auf nunmehr 0.951. Und wäre der störende drei-eckige Astigmatismus
noch auszumerzen, dann hätte man mindestens eine 0.99 Strehl Optik mit mindestens L/12 PV Wellenfront vor sich.
Nun kann man sich überlegen, wie man diesen Restfehlern beikommt. 14 Tage im Schrank liegen lassen würde bereits ausreichen, wie
ich das vor einiger Zeit an einem HCQ erlebt habe. Bei der Bearbeitung meiner Bilder kam mir aber noch eine andere Idee, die ich später
noch verfolge.
Die Darstellung der Wellenfrontdeformation als 3-D-Bild ist nicht un-interessant, wenn man das Bild interpretieren
kann: Es wäre eine Mischung aus mehr Astigmatismus und etwas weniger Koma.
Insofern ist es logisch, die beiden Zustände hinsichtlich der Wellenfront einmal zu vergleichen. (Die Position der Optik war
jeweils gleich im LagerungsPrisma) Den stärksten Unterschied erkennt man beim jeweilig linken Bild. Wenn man sich die
Darstellung als flexibles Netz vorstellt, dann hat sich dieses Netz auf der linken Seite von unten nach oben durchgebogen,
was bedeuten könnte, daß man den Schraubring um einen kleinen Betrag wieder zuzieht. Ob man erfolgreich sein wird,
weiß man immer erst hinterher. So bin ich also dann auch mit dem Händler verblieben, der im Bedarfsfalle dafür sorgen
wird, daß die immanente Perfektion nicht durch solche Schönheitsfehler entwertet wird. In diesem Falle hätte ich dann
nochmals das Vergnügen.
Die weiter oben bereits erwähnten Streifenbilder: Bei Blau erkennt man die geringe Überkorrektur (Gaußfehler genannt)
und bei Rot die Unterkorrektur. Die Hauptfarbe Grün ist, wie nicht anders zu erwarten, perfekt. Wären diese
Streifen mit Koma überlagert, hätte man ein Darstellungs- und Meß-Problem
Eindeutig rechnen kann man die Auflösung bei meinen Referenz-Sternen: http://www.astro-foren.de/showthread.php?t=7874
Die Ronchi-Gitter rechts wird nicht mehr exakt dargestellt, das gäbe nämlich dann eine Auflösung von 0.64 arcsec,
und das ist eher unwahrscheinlich. Wer das untere Bild etwas aufhellt, entdeckt die Restfehler.
Gemein, wie ich manchmal Optiken untersuche, hatte ich also die Optik exakt mit einem Laser justiert, stellte dann meine 5µ Pinhole auf, holte mir das Nagler Zoom 4-2 mm hervor und wollte erwartungsfroh den
Sterntest durchführen. Also ganz zu Beginn, wie jedes Mal.
Das Ergebnis war dann erst einmal ernüchternd:
Erst als ich nur den Schraubring ein wenig lockerte, stellten sich bessere Bilder ein, wie das obere http://rohr.aiax.de/APQ_Nr011-09.jpg
Aber auch da ist der Restfehler noch sichtbar. Derartige Optiken sollten nach dem "Ein-Ölen" gar nicht zugeschraubt,
sondern waagrecht mindestens 14 Tage gelagert werden, um dann ganz behutsam den Schraubring anzuziehen.
Es macht auch einen Riesen-Unterschied, welche Pinhole ich verwende. Bereits mit meiner 20µ Pinhole könnte ich den
Fehler weitestgehend kaschieren, nur in Fokus-Nähe sieht man dann schon die dreieckige Form. Und das stört einen
Perfektionisten natürlich. Aus diesem Grund bekommt diese Optik nochmals eine "Ölung", hoffentlich die letzte . . .
A037 Zeiss APQ Nr 97003 100-640 mit Glasweg verwenden
Bei den APQ-Objektiven sollte man sorgfältig unterscheiden, ob sie mit oder ohne Glasweg zu benutzen sind.
Erst dann entfalten sie ihre volle Schönheit.
A033 Zeiss APQ 130-1000 Nr97755 - Nur mit Glasweg ein Super-APO
~.de/ http://astro-foren.de/index.php/Thread/?postID=38042#post38042
A035 Zeiss APQ 130-1000 Nr95988 - ohne Glasweg ein guter APO
A036 Carl Zeiss APQ 100-640 Fluorith APO Nr 97039 mit Glasweg verwenden
~.de/ APQ 105/800 Spannend wie ein Krimi
Zeiss APQ 100/640 nur mit Glasweg ein sehr guter Apochromat
http://www.astro-foren.de/showthread.php?p=30901#post30901
Mit ähnlichen Werten kann auch der zweite APQ-APO von Zeiss aufwarten. Seine Perfektion entfaltet
dieser APO erst, wenn man einen Glasweg in Form eines BK7 Zenitprismas verwendet. Dann wird aus
einem "Halb-APO" plötzlich ein wunderbarer farbreiner Voll-APO. Den ersten seiner Gattung hatte
ich bereits längst wieder vergessen, bis mich ein kleiner Hinweis daran erinnerte, und mit dem
Foucault-Bild sofort klar wurde, dieser APQ muß mit Glasweg benutzt werden.
Der Glasweg besteht aus drei aneinandergekitteten Probegläsern mit einer Länge von ca. 47 mm, was etwas
einem 2 Zoll Zenitprisma entspricht.
Deutlicher kann bei einem ersten Test mit Foucault der Unterschied gar nicht ausfallen. Aber auch das Weiß-
licht Interferogramm zeigt die typischen Unterschiede zwischen einer farbreinen Optik und einem gut meßbaren
Farblängsfehler. Die Erklärung findet man hier: http://www.astro-foren.de/showthread.php?p=39454#post39454
Aber auch beim Vermessen der spektralen Farbschnittweiten fallen die Abstände ohne Glasweg deutlich größer aus.
Das RonchiGramm intrafokal mit 13 lp/mm zeigt die Überkorrektur bei Blau und eine leichte Unterkorrektur ab Gelb.
Da die Einstellung auf Grün fixiert ist, wäre die unterste Reihe ein weiterer Beleg dafür, daß ohne Glaswe
die Streifen bei Blau stärker nach oben kippen (weil kürzere Schnittweite) und ab Gelb stärker nach unten
kippen (weil längere Schnittweite). Entsprechend fällt die Rest-Chromasie-Indexzahl mit Glasweg von 0.3130
auf einen Halb-APO-Wert von RC_Index von 2.1795 zurück.
Der Sterntest bestätigt das Ergebnis.
Der Unterschied zwischen dem Zeiss-Ergebnis und weiter unten dem Ergebnis meiner Auswertung ist schnell erklärt:
Beim Zeiss-Certifikat wird bei 632.8 nm wave gemessen, und damit geht die Unterkorrektur/Gaußfehler als Strehl-
mindernd in die Messung ein.
Weil aber Refraktor-Objektive - ganz besonders die von Zeiss - auf die Hauptfarbe Grün 550 nm wave optimiert
werden, muß der APO dort sein Optimum haben, was sich über meine Messung auch bestätigt mit einem
Strehl von 0.984. Damals waren die grünen Laser noch nicht so gebräuchlich in ZYGO-Geräten.
Was die 3-D-Wellenfront-Darstellung so überdimensioniert zeigt, sind die restlichen 1.6 Prozent Strehlpunkte
die noch fehlen würden.
Ein Maximum an Lichtenergie kommt im Maximum an in der Darstellung der Point Spread Function.
Und damit muß meine Auswertung bei 546.1 nm wave = e-Linie (grün) besser sein, als die Auswertung bei
Zeiss bei 632.8 nm wave, bei der in der 3-D-Darstellung auch die Unterkorrektur deutlich erkennbar ist.
In einem solchen Falle rate ich immer, ein solches Objektiv nie zu verkaufen !
A036 Carl Zeiss APQ 100-640 Fluorith APO Nr 97039 mit Glasweg verwenden
Carl Zeiss 100/640 APQ Fluorith APO
Manchen Teleskopen geht eine Aura voraus - das ist bei Zeiss immer der Fall, bei einem APQ-APO erst recht, und bei
diesem lichtstarken Fluorith APO ganz besonders, schon weil ja bereits einige wirklich hochwertige Apochromaten bei mir
"unters Messer" geraten sind. http://www.astro-foren.de/showthread.php?t=6084
Und genau um die Vervollständigung dieser Übersicht geht es mit dem Ziel, Teleskope aller Art vergleichen zu können -
es waren deren wieder drei, die mir über Silvester/Neu Jahr für Kurzweil sorgten.
Das besondere an diesem lichtstarken Fluorith APO ist der Glasweg von ca. 50 mm. Das wäre ein Zenit-Prisma und ist
deswegen fest ins Design eingebaut. Ohne diesen Glasweg wäre das Objektiv deutlich schlechter. Es ist daher zwingend
notwendig, unter diesen Gegebenheiten besonders die Farbreinheit zu untersuchen. In meinem Fall sind das 3 BK7 Probegläser mit Öl verkittet. Sie haben auch noch einen Durchmesser von 1 1/4 Zoll, sodaß man sie nur in die Okular-
Hülse einstecken muß. Allerdings lassen sich dadurch einige Reflexe nicht vermeiden und auch die Verkippung muß
sorgfältig kontrolliert werden. Daher der Papierstreifen unterhalb, aber dann konnte man den künstlichen Stern unter 640-facher Vergrößerung betrachten.
Die Artefakte in den Sternscheibchen haben ihre Ursache in kleinen Staubkörnchen auf meinem Okular. Trotzdem entfällt
das Farbspiel des sekundären Spektrums weitestgehend, selbst in der Bild-Orginalgröße.
Fast weiß der Flächeneindruck und außerordentlich homogen ist der Flächeneindruck unter Foucault.
Da der Sternfreund mit einer 3-fach Barlowlinse von Meade beobachtet, interessierte mich, ob eventuell der Glasweg
nicht mehr nötig wäre. Aber auch da ist die Sache eindeutig:
1. Die Barlowlinse bringt wieder etwas mehr Farbe ins Spiel und
2. Ohne Glasweg wäre das sekundäre Spektrum noch größer.
Die Qualität erkennt man auch im Ronchi Test mit 13 lp/mm intrafokal im Doppelpaß
über die Index-Zahl kann man das Objektiv zu den überzeugenden APO's zählen
Die Lage der Farben ist üblich, der etwas stärkere Gaußfehler bei blau und geringere bei rot ist ebenso üblich.
Von dem Objektiv gibt es für 632.8 nm wave ein Certifikat von Zeiss, das mir noch nicht vorliegt, aber nach Angaben des
Sternfreundes den von mir ermittelten Meßwerten entspricht. Vielleicht schickt er es noch zur Ergänzung. Auch dieses
Objektiv hat seine Klasse in der Praxis schon viele Male unter Beweis gestellt. In Kombination mit der Meade-Barlow-Linse
würde es sehr gute Ergebnisse abliefern. Was die Qualität marginal drückt ist ein ganz geringer Astigmatismus, den man
nur meßtechnisch gut nachweisen kann - am Himmel ist er nicht erkennbar.
und dazu das ursprüngliche Zertifikat von Zeiss selbst:
Die Wellenfront-Darstellung bei 656.3 nm wave :
A035 Zeiss APQ 130-1000 Nr95988 - ohne Glasweg ein guter APO
http://www.astro-foren.de/showthread.php?p=34585#post34585
APQ - Die ungleichen Brüder von Zeiss
Auch äußerlich unterscheiden sie die beiden "baugleichen" APQ-Objektive mit scheinbar gleichen opt. Daten.
Unklar bleibt aber, welches dieser beiden APQ's zuerst gefertigt worden ist. Möglicherweise ist das im Link
beschrieben APQ mit der 50 mm Glasweg-Lösung jüngeren Datums, während das im Folgenden beschriebene
APQ ohne Glasweg, älteren Datums ist. Wichtig in diesem Zusammenhang ist jedoch nur, daß sich die Farb-
reinheit des jeweiligen APQ nur unter den richtigen Bedingungen zeigt, im ersten Beispiel mit Glasweg, in
diesem Bericht jedoch ohne Glasweg.
Inwieweit die Serien-Nummer Auskunft über das Herstellerdatum gibt, kann vermutlich nur ein Zeiss-Mitarbeiter sagen.
Jedenfalls fehlten bei diesem System auch die Stellschrauben, mit denen man beim anderen APQ die Linsen zentrieren
konnte (Eine sehr riskante Angelegenheit für alle diejenigen, die gerne mal "optimieren" möchten, weswegen der
Händler beim anderen APQ ganz erschreckt reagierte, als ich ihm vorschlug, einen Rest-Astigmatismus "optimieren"
zu wollen. Natürlich habe ich mich und ihn nicht unglücklich gemacht.)
Fast schon gewohnheitsmäßig untersuchte ich unter Verwendung eines 50 mm Baader Zenit-Prismas das APQ die Farb-
Situation bzw. das sekundäre Spektrum: http://www.astro-foren.de/showthread.php?t=7713
An den Werten läßt sich deutlich ablesen, daß man bei Zeiss mit diesem Farblängsfehler wohl kaum zufrieden gewesen
wäre, aber mancher APO neueren Datums aus Fernost mit solchen Werten stolz als APO daher kommt.
das schlechtere Ergebnis, wenn man ein Zenit-Prisma bzw. 50 mm Glasweg verwendet
Spätestens über den Farbeindruck mit dem Foucault-Test läßt sich eine eindeutige Unterscheidung treffen: Dieses
APQ ist ohne Glasweg konzipiert, also mit Zenit-Spiegel, wie vermutlich die Mehrzahl aller apochromatischen
Fernrohre. Wobei der Unterschied derart ist, daß bei Verwendung eines Glasweges, die Farbreinheit einigermaßen
erhalten bleibt. Nur die Lage der Spektral-Farben verschiebt sich in ähnlicher Weise wie bereits beim anderen APQ .
Zeiss soll in diesem Zusammenhang ganz unterschiedliche APQ-Varianten gebaut haben.
Sprungshaft wird nun ohne Glasweg aus dem Fast-APO ein sehr guter APO mit ähnlich hoher Farbreinheit, wie das
vorherige APQ.
Das Optimum liegt hier im gelben Spektrum. Blau ist demzufolge deutlich überkorrigiert, Rot schwach unterkorrigiert. Bei
Verwendung eines Prismas verschiebt sich das Optimum nochmals leicht zum roten Spektrum hin.
Das Punktraster unter Verwendung von AtmosFringe-Auswertprogramm
Ein Ergebnis, das zu erwarten war und fast gleichauf liegt mit dem ersten APQ: http://www.astro-foren.de/showthread.php?
p=34585#post34585
Auch hier spielt der Rest-Astigmatismus eine interessante Rolle, der einen Strehlwert von 0.998 verhindert: Hier ist es
ein drei-eckiger Rest-Astigmatismus, der möglicherweise mit der Lagerung der Linsen auf jeweils drei 120° Winkelgrade
Druckpunkte zu tun hat. Allerdings liegen die Linsen fast lose in der Fassung, sodaß man diesen Grund eigentlich aus-
schließen möchte.
Auch in der Wellenfront-Darstellung taucht er wieder auf, dieser drei-eckige Restastigmatismus. Damit stellt sich auch
die Frage, ob dieser Sachverhalt am Himmel überhaupt bemerkt wird. Jedenfalls hat unser Sternfreund mit einem, der
es wissen muß, mehrere Stunden hinter diesem Objektiv getestet - und beide haben nichts bemerkt.
Schaut man sich hingegen die 3-5 Micron großen Pinholes meines künstlichen Sternhimmels unter 500-facher Ver-
größerung an, dann ist es genau dieser dreieckige Astigmatismus, der die Lichtenergie in den ersten Beugungs-Ring
verlagert. Daraus könnte man eine flächenmäßige Abhängigkeit errechnen, wobei man aber leider nicht die Lichtinten-
sität im Maximum berücksichtigen kann. Vielleicht beschreibt der Sternfreund selbst einmal, was ihm unter Beobach-
tungs-Bedingungen an diesem Objektiv aufgefallen ist.
Bleibt man mit der Vergrößerung "auf-dem-Teppich", dann sieht man ein sehr farbreines exaktes System.
Wollte es nur nochmals übersichtlich darstellen ohne Bewertung und Festlegung:
A034 Zeiss APQ 130-1000 Nr 97161 CaF2-Immersions-Optik: Nur mit Glasweg sehr farbrein
Siehe auch:
Zeiss APQ 130/1000 #97755 - Nur mit Glasweg ein Super-APO
Zeiss APQ 130/1000 #95988 - ohne Glasweg ein guter APO
Ein Dreilinser CaF2 APQ 130/1000 lieferte teils bekannte, teils interessante Aspekte bei der Beur-
teilung von hochwertigen Apochromaten. Mit ca. 50 mm Glasweg konzipiert, würde diese Optik so
"bunt" werden hinsichtlich des Farblängsfehlers, wenn man nicht ein Zenit-Prisma verwenden würde,
dann allerdings entfaltet dieser APO seine volle Farbreinheit.
Ein weiterer Aspekt ist die exakte Zentrierung vor dem Planspiegel. Wenn die nicht sorgfältig erfolgt,
dann miß man bereits die Fehler, die dieses Objektiv im Feld hat, also eine Kombination aus Koma
und Astigmatismus. Um diesem Objektiv gerecht zu werden, muß man viel Sorgfalt auf die exakte
Kollimierung legen - und bekommt dann sehr gute Werte.
Ein weiterer Aspekt ist die Frage, welche der vorhandenen Restfehler sich stärker auf die
Abbildung auswirken: Die Zentrierkoma, die auch eine Art Farbquerfehler verursacht oder ein Rest
von Astigmatismus, den man selbst bei hohen Vergrößerungen nicht wahrnimmt und sich schon
gar nicht fotografieren läßt. Gemeint ist der Astigmatismus 1. Ordnung und die Größe in PV der
Wellenfront, die eindeutig wahrgenommen werden kann.
Schließlich ging es um die Frage, ob die nachgewiesene Koma mit dem Testaufbau zu tun hätte, oder,
weil sie sich mitdreht, ein Restfehler im Objektiv selbst sei.
In der Gegenüberstellung wird sofort deutlich, wie groß der Unterschied hinsichtlich der Farbreihheit besteht,
würde man kein Zenit-Prisma verwenden: Man hätte dann einen guten Halb-APO vor sich, aber sicher keinen
farbreinen Voll-APO.
Das Objektiv vor dem Planspiegel: Mit einem Laser wird erst der Planspiegel in sich zum Laser justiert. Auf dem
Hubtisch anschließend das Objektiv auf Höhe gebracht und schließlich über die Reflex-Bilder die Verkippung genau eingestellt. Bereits bei diesem Verfahren lassen sich Fehler im Objektiv feststellen.
Der Glasweg besteht in meinem Fall aus Planplatten mit ca. 47 mm Dicke gesamt.
Mit Glasweg liefert der Sterntest Scheibchen ab, wie sie auch bei einem Spiegeltest entstehen würden. Lediglich
ein leichter Farbsaum erinnert daran, daß man es mit einem Refraktor zu tun hat.
Der Unterschied in der "Farbigkeit" läßt sich anhand dieser Gegenüberstellung demonstrieren. Die Oberflächen-
Güte ist unbestritten, bei einem Refraktor sollte das in jedem Fall in Ordnung sein.
Der Gaußfehler fällt offenbar sehr gering aus. Lediglich im langen Spektrum zeigt sich die Unterkorrektur etwas
deutlicher, beim kurzen Spektrum ist eine Überkorrektur nicht erkennbar.
Bei diesem Ergebnis wäre die Gewichtung interessant: Wird Koma oder Astigmatismus als Restfehler stärker
wahrgenommen. Deswegen sind beide Fehler gesondert ausgewiesen.
Bei optimaler Kollimation und Justage entstehen bei hoher Vergrößerung diese Bilder, die Auskunft über die Auflösung
geben können bei bestem Seeing im Labor - nichzt am Himmel. Rechnerisch käme sogar eine Auflösung von
0.83 arcsec heraus, obgleich die theoretische Auflösung liegen würde. Werte aus der Praxis würden mich
in diesem Zusammenhang interessieren. Den 3 µ großen Pinholes kann man nicht ansehen, ob Koma oder
Astigmatismus im Spiel ist.
Artificial Sky: http://www.astro-foren.de/showthread.php?t=7874
Über die einschlägigen Interferogramme mit ihrer 3-D-Darstellung der Wellenfront lassen sich beide Fehler eindeutig
zeigen. Je nach Lage und Einstellung des Interferometers entsteht bei Koma ein ganz typisches Streifenbild. Siehe hier: http://www.astro-foren.de/showthread.php?t=4267
A033 Zeiss APQ 130-1000 Nr97755 - Nur mit Glasweg ein Super-APO
APQ - Nur mit Glasweg ein Super-APO
Bei der Verwendung von einem Zenit-Prisma oder Amici-Prisma ist es eine Selbstverständlichkeit, den
Glasweg von ca. 50 mm in der Optik-Rechnung zu berücksichtigen. Darüber gab es zumindest bei Zeiss
keine Diskussion. Im vorliegenden Fall wird erst unter Verwendung eines Glasweges deutlich, wie farbrein
dieser APQ-Refraktor in Wirklichkeit ist, ohne Glasweg hätte man einen Halb-Apochromaten vor sich, wie
die RC-Indexzahl der beiden Tafeln beweist. Der Farblängsfehler wird interferometrisch im doppelten
Durchgang bei bewegter Lichtquelle mit Hilfe von engen Interferenzfiltern gemessen:
In der Hauptfarbe Grün (e-Linie 546.1 nm wave), Blau (F-Linie 486.1 nm wave) Gelb (d-Linie 587.6 nm wave)
und Rot (C-linie 656.3 nm wave) Ohne Glasweg liegen nicht nur die Farben weiter auseinander, sondern
haben auch eine andere Reihenfolge, wie der Farbeindruck beim Foucault-Test vermuten läßt.
http://www.astro-foren.de/showthread.php?t=7713
Ohne Glasweg
Mit Glasweg
In der Regel geht man von einem Glasweg von 50 mm aus. Ob der Orginal-Glasweg von Zeiss zu einem signifikant
anderen Ergebnis führt, muß ich noch untersuchen.
Mit Glasweg entsteht eine signifikant höhere Farbreinheit. Wer also Alles aus diesem APQ herausholen will, M U S S ein
Prisma von ca. 50 mm Glasweg benutzen.
Das beschriebene Objektiv mit der Identifikations-Nummer # 97755
Wie nicht anders zu erwarten: Perfekt bei 546.1 nm wave. Wobei der hohe Strehlwert noch durch einen äußerst
geringen Astigmatismus bei 0.986 oder PV L/10.8 "ausgebremst" wird, ohne diesen unsichtbaren Restfehler wäre
man bei Strehl = 0.998 .
Bereits der Foucault-Test zeigt eine andere Farbverteilung, ohne und mit Glasweg.
Nur ganz wenig Objektive kommen ohne Gaußfehler aus. Das Zeiss B Objektiv wäre über das gesamte Spektrum frei
von Gaußfehler - was ich leider noch nicht durchmessen konnte bei einem 200/3000 Zeiss B Objektiv. Jedenfalls
zeigen die nachfolgenden Tests die prinzipielle Überkorrektur im kurzwelligen Licht, die Perfektion in der Hauptfarbe
Grün, und die leichte Unterkorrektur im langwelligen Licht.
Tonnenförmige Verzeichnung steht für Überkorrektur, kissenförmige Verzeichnung für Unterkorrektur.
Die Vertiefung in der Mitte steht über Überkorrektur, die Aufwölbung für Unterkorrektur
Ein flaches "M" steht für Überkorrektur, ein flaches "W" steht über Unterkorrektur
Das Referenz-Interferogramm
Die Qualitäts-Daten ohne irgendwelchen Abzug, wie man erkennen kann
Die Energie-Darstellung mit Beugungsringen, auch bei einer Vergrößerung von 1000-fach bekommt man eine kartenscharfe Definition der 20µ großen, gelaserten Pinhole
Der Restfehler als Wellenfront-Darstellung
Schließlich noch die Kontrastübertragungs-Funktion MTF
Eine Vergrößerung von 1000-fach wird am Himmel nie zu realisieren sein:
Eine perfektere Optik wird man selten finden !
A076 Takahashi FSQ 85 ED Petzval-System
http://www.astrosurf.com/ilizaso/Takahashi FSQ-106ED/FSQ.htm
Zum "größeren" Bruder, dem FSQ 106 ED und dem FSQ 85ED selbst gibt es beim oberen Link
umfangreiche Informationen, weshalb dieser Bericht etwas kürzer ausfallen kann. Als "Baby-Q"
von Takahashi wird er hier vorgestellt: http://www.intercon-spacetec.de/mehr/news/tak-fsq-85ed/
und googled man nach Bilder, so finden sich recht beeindruckende Feldaufnahmen im Web.
Noch ganz frisch eine Aufnahme - veröffentlicht auf CloudyNights, auf dem sich des öfteren auch unsere Beiträge
hier niederschlagen.
Von Dirk Bautzmann stammt diese wunderbare Aufnahme: http://www.astro-fotos.com/
Da dieses optische System ein Petzval-Typ ist, legte man Wert auf ein ebenes und großes Bildfeld, sodaß
die Farbreinheit prinzipiell nicht so entscheidend wäre - hier ist es aber ein Apochromat, beim Pentax SDHF 75
hätten wir es mit einem Halb-APO zu tun. Damit ist der Tak dann doch um einiges farbreiner, wenn man die
beiden Sterntests miteinander vergleicht. Takahashi ist seinem Ruf treu geblieben. Allerdings wäre für den
Tak der dreifache Preis zu entrichten.
Das FSQ ist ein Vierlinser und das hat für die Zentrierung durchaus Vorteile. Bei einem nicht exakt zentrierten
Objektiv kann man (nicht als Aufforderung zu verstehen) die vordere Dublette abnehmen, und findet dann kleine
KlebePlättchen, die bereits werkseitig für die exakte Zentrierung benutzt worden sind. Jedenfall läßt sich -
kontrolliert über ein Interferogramm, der Zentrierfehler nahezu vollständig beheben, sodaß ein ansprechendes
Interferogramm herauskommt bei 532 nm wave. Die rot eingezeichneten Linien wäre der Ideal-Verlauf der Streifen.
Das Optimum dürfte bei diesem Tak im etwas längeren Spektrum liegen und dann käme ein noch besserer
Strehlwert heraus.
In Ergänzung auf diese am 03.03.2010 erhobene Behauptung hier
:
Das IGramm entstand in Autokollimation, der Streifenabstand wäre L/2 der Wellenfront, weshalb man bereits
mit dem Auge die Abweichung in der Mitte als ungefähr Lambda/8 abschätzen kann.
Quote:
Ergänzt ein Jahr später am 04.03.2010
Damit war's der Besitzer offenbar sehr zufrieden.
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Hallo zusammen,
Der Vollständigkeit halber hier noch meine Firstlight Aufnahme vom letztem Wochenende die ich dem getestetem Baby-Q gemacht habe. Ich hoffe es gefällt.
L: 6x20min
RGB: je 2x2min
SX H18
Nur L:
Gruß
Matthias
A067 APM Triplet Apochromat 107/695
Quote:
Vorbemerkung:
Das hier beschriebene APO + 0.75 Reducer System stellt ein abgewandeltes Petzval-System dar.
Jozef Maximilián Petzval, Begründer der geometrischen Optik war ein Mathematiker und Physiker. * 06. 01.1807, Königreich
Ungarn, + 19. 09. 1891, Wien, Österreich. Siehe auch Petzval Summe. Bei diesem "fotografischen" System, beginnt die Optik
gewöhnlich mit einem Zweilinser und in Fokusnähe nochmals ein Zweilinser mit einem festen Abstand zueinander. Petzval-
Systeme sind so gebaut, daß erst nach dem letzten optischen Glied die Fokussier-Einrichtung folgt. Ein solches System
funktioniert nur dann richtig, wenn der Abstand der beiden Linsengruppen zueinander stimmt.
Siehe auch: http://www.astro-foren.de/showthread.php?14448-quot-Foto-Maschine-quot-TeleVue-140-APO-Petzval-System
und http://en.wikipedia.org/wiki/Petzval_lens
Quelle: http://en.wikipedia.org/wiki/Petzval_lens
Bei allen neu-entwickelten Objektiv + Flattner/Reducer-Systemen funktioniert das Gesamtsystem nur, wenn der richtige
optimale Abstand Objektiv zu Flattner/Reducer stimmt. Weil aber im letzten Fall der Fokussierer immer zwischen Objektiv
und Flattner/Reducer liegt, wird von vielen Benutzer nicht verstanden, warum nur der richtige Abstand zwischen beiden
Elementen auch richtig funktioniert, und alle anderen eben nicht. Man ist dann gezwungen, wenn man den richtigen Abstand
gefunden hat, auch noch den Backfokus/Schnittweite zu ermitteln, und zudem diese Maße noch auf eine Bezugsfläche um-
zurechnen, damit sich endlich die Länge der Distanz-Hülsen ermitteln läßt. Selbst die Händler, die einen Flattner verkaufen,
verstehen und erklären die Situation nicht richtig - leider!
Ausgesprochen farbrein ! http://www.apm-telescopes.de/de/APM-APM-Teleskop-Super-ED-Apo-Astrograph-107/700mm-mit-3-Auszug.html
Es ist vermutlich der im Link gezeigte APO mit einer Farbreinheit, die kaum übertroffen werden kann. Zusammen mit dem 0.75 x Flattner, der von
Massimo Riccardi, Ferrara, konzipiert worden ist, bilden diese beiden zusammen wiederum ein äußerst farbreines System, das hier im Test ein
Bildfeld von mindestens 3.0° (Bildwinkel) frei von Vignettierung ausleuchtet. Und das zu einem Preis, der in jedem Fall angemessen ist.
Siehe auch: http://www.astro-foren.de/showthread.php?10801-SUPER-APO-APM-107-f-6-5&p=41558#post41558
Nachdem es sowohl ein visuelles wie fotografisches System ist, wurden beide Aspekte untersucht. Hier zunächst die Front-Ansicht des Objektivs mit Serien-
nummer.
.
Zusammen mit dem 0.75 Flattner die Strehl-Qualität auf der opt. Achse, wobei man unbedingt den richtigen Abstand, Objektiv zu 0.75 Flattner, von 100 Einheit auf
der Skala einhalten muß. Würde dieser Wert nicht stimmen, bekommt man Koma-Figuren und man kann nicht mehr scharfstellen. Außerdem geht dann in
das Meßergebnis eine leichte Dezentrierung des Flattners ein, das man aber erst merkt, wenn der Flattner zu nahe am Objektiv sitzt. Hier wird der
Flattner "überstrapaziert". Für diesen Fall würde auch die Korrektur nicht funktionieren. Man kann also das System sehr schnell falsch beurteilen, wenn
man die richtigen Abstände nicht einhält.
Die Wellenfront-Darstellung
.
und das quantitative Strehlergebnis auf der opt. Achse
.
Das Grundsystem zeigt im Foucault-Test bereits seine hohe Farbreinheit. Nicht viel weniger farbrein ist es auch im Zusammenspiel mit dem 0.75 Flattner
von Massimo Riccardi.
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Auch an der Sphärischen Aberration ändert sich nichts, der Ronchi-Test zeigt nahezu ein identisches Ergebnis.
.
mit einer RC_Index (incl. Gaußfehler) von 0.1712 wird die Farbreinheit in einer Zahl ausgedrückt.
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Der 3-linsige Riccardi Reducer/Flattner mit einer beeindruckenden Leistung.
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Am Sekundären Spektrum hat sich nur marginal etwas geändert.
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Hier nun das Sekundäre Spektrum beider Varianten ohne und mit Reducer/Flattner, wobei ohne Flattner der Fokus bei 695.5 mm liegt, mit Reducer sich auf 0.75x reduziert, und das
wären dann 521.6 mm. Bereits ohne eine Auswertung sind sich die Farb-Interferogramme weitgehend ähnlich, woraus sich ebenfalls die Farbreinheit abschätzen läßt.
Diese I_Gramm-Serien entstehen in der Weise, daß mit einem grünen Interferenz-Filter (e-Linie) auf Null fokussiert wird. In dieser Einstellung werden nun die verbleibenden Linien-
Filter ebenfalls eingesetzt - am Fokus-Punkt wird nichts verändert. Je kleiner der Farblängsfehler, umso weniger weichen die übrigen IGramme vom grünen Bild ab. Über die Power
und der Pfeilhöhe/Kugel wird dann die FarbLängsFehler-Differenz ermittelt, womit der Gaußfehler eingeschlossen ist.
.
Sehr viel interessanter sowohl visuell wir fotografisch ist der Vergleich über den Artificial Sky Test im Bildfeld. Das Grundsystem reagiert bei einem Kippwinkel von 0.5° , das
entspricht einem Felddurchmesser von 12.13 mm, mit leichtem Astigmatismus in der Gegend von ca. L/3 PV, der sich bei stärkerer Verkippung entsprechend vergrößert. Trotzdem
müßten bis 1.0° Kippwinkel oder 24.26 mm Felddurchmesser noch ansprechende Bilder herauskommen, weil Astigmatismus weit weniger kritisch ist, als z.B. Koma.
Mit 0.75 Reducer hingegen ist die Abbildung bis 1.5° Kippwinkel oder 27.3 mm Felddurchmesser makellos. Soviel Genauigkeit kann der Kamera-Chip gar nicht darstellen.
.
Mit dem richtigen Interferometer (Fizeau- oder Twyman-Green-Interferometer o.a.) könnte man auch eine Strehlangabe im Bildfeld ermitteln. Dazu muß man aber das System vor
dem Planspiegel in genau definierten Einheiten verkippen, wie in diesem Fall. Die folgende Übersicht soll lediglich die Vignettier-Freiheit bis zu einem Kippwinkel von 1.5° beweisen.
Wenn ein solches System dann auch noch in die Hände eines erfahrenen Astro-Fotografen gelangt, dann sollten damit beeindruckende Bilder zu erwarten sein.
Bei all diesen Petzval-ähnlichen Systemen muß man den optimalen Abstand einhalten zwischen dem Objektiv vorne und dem Flattner/Reducer hinten. Das funktioniert wirklich nur,
wenn der Flattner/Reducer richtig positioniert ist. Woran erkennt man das? Mit dem Artificial Sky Test bei f/2 Vergrößerung sucht man sich zunächst auf der opt. Achse den
sog. Backfokus bzw. die Schnittweite (= Abstand Fokus zur letzten Linsenfläche, in diesem Fall eine Konvex-Fläche) bei idealer Position des Reducers, sollten die gleichen feinen
Sternpunkte zu sehen sein. Da aber der Reducer viel zu nahe hinter dem Objektiv positioniert war, konnte man heftige Koma diagnostizieren. Für diesen Fall muß der Abstand
vergrößert werden, sodaß allmählich die Koma abnimmt. Erst bei Skala-Einstellung 99 Einheiten entstand eine ordentliche Abbildung, die sich bei 100 Einheiten noch verbessern
ließ. Nun müßte man diesen Abstand eigentlich "einfrieren".
Statt dessen wird aber der OAZ zum Fokussieren verwendet und verändert damit prinzipiell den optimalen Abstand. Bei einem Petzval-System geht das z.B. eben nicht. Da wäre
die Fokussierung nach der letzten Fläche eingebaut.
Also muß man nun den Backfokus von der letzten Linsen-Mitte zum Fokus ausmessen. Das wäre bei einem Skala-Abstand von 100 Einheiten 84.80 mm bis zum Fokus.
Herauszumessen mit einem Foucault-Test, bei dem Lichtspalt und Messerschneide exakt auf gleicher Höhe angebracht sind. Darauf folgt eine Rechnerei:
Als weitere Bezugsfläche kann man den breiteren letzten Flächenring benutzen, wenn man von den gemessenen 24.80 mm den Gewinde-Ansatz von 3.00 mm abzieht.Von diesem Flächenring wären es dann 62.92 mm. Davon wird die derzeitige HülsenLänge mit 44.16 mm abgezogen, sodaß bis zum Chip nur noch 18.76 mm übrig bleiben.
Laut Angabe des Sternfreundes wäre dieser Abstand aber 20.0 mm, sodaß eine Abweichung von - 1.24 mm übrig bleibt, die Hülse wäre 1.24 mm zu lang. Bevor man
diesen Betrag jedoch abdreht, sollte man probieren, ob dieser Abstand nicht etwa innerhalb der Toleranz liegt, und dann wäre das unnötig.
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.
Der GewindeAnsatz liegt bei 3.00 mm
.
und die Hülsenlänge bei 44.16 mm
.
Die richtige Position des Reducers ist mit dem Artificial Sky Test sehr schnell zu ermitteln. Am Himmel kann man in einem konsequenten und
protokollierten Verfahren ebenfalls zu brauchbaren Ergebnissen kommen - nur dauert es entsprechend länger. Man beginnt mit einem relativ
kurzem Abstand und ordnet sie jeweils dem Skala-Wert zu. Bei diesem Verfahren müßte sehr bald zu erkennen sein, daß längere Abstände zu
besseren Ergebnissen führen. Bei genauer Durchführung müßte man ebenfalls das Optimum finden, möglicherweise aber nicht mit der Genauig-
keit, wie es der Artificial Sky Test kann, weil er sehr hohe Vergrößerungen benutzt.
Siehe auch nachfolgenden Beitrag #04
Bitte nur mit fachlich orientierten Beiträgen antworten.
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Es gibt eine Reihe von Aspekten, wenn man nur lange genug über den Sachverhalt nachdenkt:
Das beginnt z.B. damit, daß man feststellt, daß der Schraubring des Reducers zu locker ist. Nachdem der gefühlvoll zugeschraubt wurde, entfallen plötzlich die Achskoma-Effekte,
was den Schluß zuläßt, daß vorher die Linsen leicht verkippt waren - also falscher Alarm! Danach nochmals eine Zusammenstellung der möglichen Positionen:
a) ohne Reducer zeigt der APO 107/695 keine Auffälligkeiten. Daß auf dieser Aufnahme der Beugungsring bei 14:00 Uhr nicht ganz geschlossen ist, wäre Beckmesserei.
b) mit Reducer in Position Skala 20 Einheiten stimmt die Sphärische Aberration nicht. Die Energie verschiebt sich deutlich in die Beugungsringe.
---Auch das "bläst" die Sternscheibchen auf, und reduziert den Durchmesser des Maximum.
c) bei Skala Position 100 E, das wäre der richtige Abstand, stimmt wieder alles.
d) zurück zur Skala-Position 20 E zeigt bereits eine leichte Verkippung (also im Bildfeld) eine deutliche Koma, was erst bei Skala-Position 100 E wieder stimmen würde.
Derartige Systeme funktionieren wirklich nur richtig, wenn der Abstand zu vorderen Objektiv stimmt!
Übrigens:
Die Größe des Kamera-Chips wäre ein wichtiges Argument bei der Frage, ob man einen Flattner/Reducer braucht oder nicht. Bei oberem APO 107/695 würde man
ohne Reducer ebenfalls bis zu einem Felddurchmesser von 12.1 mm punktscharfe Bilder bekommen, selbst bei einem Bildwinkel von 2.0° oder 24.2 mm würde der
auf der Übersicht gezeigte Astigmatismus als solcher nicht zu erkennen sein, und vom Seeing zu einem runden Punkt verschmiert. Lediglich das Sternscheibchen
könnte zwar etwas größer sein, vermutlich aber innerhalb der Auflösung von knapp 4.45" arcsec, die man bekommt, wenn man 0.015 mm (Chip) / 695 mm (Fokus)
teilt und sich über inv tan den Winkel ausrechnen läßt.
APO und Reducer/Flattner müssen ebenfalls zusammenpassen, sonst liefert das Gesamtsystem sogar schlechtere Ergebnisse ab.
A032 Zeiss_B Objektiv 110/1620 mm wird optimiert, Optik-Konferenz, Wolfgang Busch
Die Optik-Konferenz oder das Zeiss_B Objektiv
Unter der Schirmherrschaft trafen sich - höchst selten einmal - in Ahrensburg die Astro-Optiker, bzw. Experten
für Refraktor-Objektive. Sehr viel öfter steht die kleine Gruppe seit über 30 Jahren via Telefon und Email in
Kontakt. Das Zeiss_B Objektives 110/1620, das ein Sternfreund zur Optimierung zu Wolfgang Busch,
Ahrensburg, geschickte hatte, lieferte einen willkommenen Anlaß, die unterschiedlichen Experten innerhalb
der Gruppe zusammen zu bringen: Ein Optikrechner, der selbst einen Apochromaten entwickelt und hergestellt
hat, einen Astrofotographen, Wolfgang Busch, Designer und Hersteller des HAB-Objektiv-Bausatzes, das
ein interessierter Sternfreund selbst herstellen kann, und schließlich mich selbst, der sich auf die interfrome-
trische Vermessung derartiger Objektive verlegt hat.
Ohne Zweifel ist dieser Objektiv-Typ das farbreinste, was ein Voll-Apochromat von Zeiss überhaupt zu bieten
hat. Die Gruppe hat dieses Objektiv sowohl mit den alten Glassorten aber auch heutigen Gläsern mit einer
Perfektion nachvollzogen, die erahnen läßt, welche hohe Perfektion von den Zeiss-Ingenieuren und Fein-
optikern damals ohne Computer bereits vorhanden war. Überhaupt ist die Gruppe in engem Kontakt mit der
Sternwarte in Hamburg-Bergedorf, die u.a. durch das Wirken von Bernhard Schmidt und seine Schmidt-Kamera
weltweit bekannt worden ist. (Darüber wird in einem eigenen Beitrag zu berichten sein)
Wolfgang Busch, bereits 80 Jahre jung, scheint fit wie ein Turnschuh, wenn er sich hoch konzentriert mit einem der
Zeiss_B Optiken befaßt. Bereits unlängst hatte er ein 200/3000 in Arbeit, nachdem es über Jahrzehnte ungenutzt in
Süddeutschland dahinschlummerte.
Über die lange Brennweite von 1620 mm bei 110 mm Öffnung ergibt sich für Grün eine Schärfentiefe von 0.2369 mm.
Die Schärfentiefe entsteht dadurch, daß das Airy-Scheibchen die kleineste Einschnürung des Lichtkegels darstellt und
über die Geometrie ein Bereich auf der Achse entsteht, innerhalb dessen man ein FokalBild nicht schärfer stellen kann.
Mit dieser Schärfentiefe wird die Schnittweitendifferenz der Farben Blau und Rot (bezw. das arithm. Mittel zur Hauptfarbe
Grün) ins Verhältnis gesetzt, sodaß man zu einer Restchromasie-Indexzahl kommt, und damit eine Skalierung für alle
Refraktoren hat. Ein wunderbar quantifizierbares Verfahren, wenn man dazu einen Bath-Interferometer benutzt.
Das Zeiss_B Objektiv kam in einem bedauernswerten Zustand bei Wolfgang Busch an, nachdem sich bereits einige hoch-
karätige Optiker an diesem Zeiss-Produkt die Zähne ausgebissen hatten.
Ein hochwertiger Planspiegel dient zur Autokollimation . . .
. . . wobei die exakte Kollimation vor diesem Planspiegel ebenfalls sehr exakt sein muß und ein hohes Maß an Konzen-
tration verlangt. Macht Wolfgang Busch am liebsten alleine und ungestört.
In der Hamburger Gegend scheint es viele derartige Objektive zu geben. Einer aus der Gruppe - im Zivilberuf Augenarzt -
hat sein eigenes Zeiss_B Objektiv ebenfalls bereits zerlegt und mit Erfolg gut zentriert wieder zusammengefügt.
Zum Beweis noch der Okularauszug, wie er damals von Zeiss in edlem Messing gebaut wurde.
Hier der stolze Besitzer dieser Optik, wie sie in den 30-er Jahren des vergangenen Jahrhunderts gefertigt worden sind.
Das Zeiss_B Objektiv wurde offenbar von T.S. Tayler entwickelt, von Horst Köhler aufgegriffen und verfeinert zu einem
Dreilinser mit Luftlinsen und äußerst zentrier-empfindlichen aber auch äußerst farbreinen Voll-Apochromaten. Horst
Köhler ist über das Standard-Werk "Die Fernrohre und Entfernungsmesser" im Springer Verlag. Berlin-Göttingen-Heidelberg
1959 erschienen. Nur noch antiquarisch erhältlich, aber ein vielzitiertes Standard-Werk.
Bei höchstvergrößerung von 1620-fach mit einem Nagler-Zoom 2 mm in Autokollimation entstand dieses intrafokale Stern-
scheibchen, bei dem nur noch der violette Farbsaum darauf hinweist, daß die Schnittweite von violett geringfügig länger
ist, als Blau = 0, Grün/Rot + 12 Mikron, Gelb + 26 Mikron. Der ausgefranste Rand intrafokal deckt sich mit dem Ronchi-
Bild, ebenfalls intrafokal, da dieses Ojektiv derzeit noch leicht überkorrigiert reagiert, was eine Frage der Linsenabstände
darstellt. (Gitterkonstante 13 lp/mm intrafokal) Das linke untere Foucault-Bild entstand über die Einrichtung von Wolfgang
Busch unter Verwendung eines Grünfilters, während das rechte Foucault-Bilder über meinen Lichtspalt ohne Filter entstand.
Auch hier die Entsprechung zum darüberliegenden Ronchi-Bild.
Jeder Refraktor hat nebem dem sekundären/tertiären Spektrum zusätzlich deb farbabhängigen Öffnungsfehler in der Form,
daß im kurzwelligen Blau die Objektive überkorrigiert reagieren, im langewelligen Rot unterkorrigiert sind, und im grünen
Spektrum - dort sind unsere Augen am empfindlichsten - sollte es absolut perfekt sein. Bei Zeiss Objektiven wäre das
dort dann ein Strehl von 0.999. An den Interferogrammen fällt zunächst eine Dezentrierung auf, die ich der Justage vor
dem Planspiegel zuordnen würde. Der mittlere Interferenzstreifen sollte achssymmetrisch zur Mittensenkrechten sein.
Deshalb wäre Coma zunächst abzugsfähig. Einen weiterer Fehler bildet die Überkorrektur bei Gelb, was eine Frage des
Linsenabstandes ist, aber auch eine Frage der Temperatur: Im ca. 3 Grad Celsius wärmeren Wohnzimmer justierte Wolfgang
Busch dieses Objektiv neu, worauf es auf der Optik-Bank zunächst perfekt erschien, bis es sich erneut an die andere
um 3 Grad kältere UmgebungsTemperatur angepaßt hatte, da war es dann wieder überkorrigiert. Das beste Interfero-
gramm zeigt sich derzeit bei Rot = 656.3 nm wave = C-Linie, da sich hier kompensatorisch der Gaußfehler auswirkt und
Überkorrektur minus Unterkorrektur (Gaußfehler) die Korrektur in diesem Bereich auf Null stellen.
Über Gelb = 587.6 nm wave ergibt sich folgende Auswertung: Die dünne weiße Linie wäre die Ideal Map. Erneut erkennbar
sind Rest-Kollimationsfehler und Überkorrektur durch ein ganz flach überlagertes "M" über dem mittleren Streifen.
Die leicht konische Öffnung der Streifen nach links zeigt einen Restastigmatismus an.
Auf der Basis des oberen Interferogrammes wiederum der Ideal-Verlauf der Streifen.
Und nun eine Übersicht, wie sich die einzelnen residualen Fehler auf den Strehl auswirken:
Wenn alle Fehler bei der Auswertung berücksichtigt werden, dann käme ein Strehl von 0.944 heraus. Da die Optimierung
noch nicht abeschlossen ist, kann man erwarten, daß das Ergebnis sich über folgende Einflüsse steigern läßt:
Der Haupt-Restfehler ist die Überkorrektur. Wenn diese behoben ist, dann steigt der Strehl auf 0.972. Ein Zeissianer
wäre damit aber noch nicht zufrieden. Befreit man sich schließlich noch vom meist fassungsbedingten Astigmatismus,
dann ist man schlußendlich bei Strehl = 0.995 und der Rest verbleibt als Coma, die sich eigentlich ebenso herauszentrieren
läßt. Der Optimier-Vorgang ist eine hochkonzentrative und äußerst langwierige Angelegenheit, die außerdem viel Erfahrung
und Fingerspitzengefühl verlangt. Für Klavierspieler, wie Wolfgang Busch einer ist, ein lebenslanges Training, und lebens-
erhaltend ohnehin. Letztlich die Motivation für derartige akribische Tätigkeiten.
Manche andere APO-Optiken wären mit diesem Ergebnis bereits zufrieden. Nicht so ein Wolfgang Busch mit einem Zeiss_B-
Objektiv.
Farbreine Apochromaten werden heute von Zeiss nicht mehr gebaut. Aber allein die Technik von 1930 im Zeitalter der
damaligen Inflation nachzuvollziehen ist eine hochinteressante Angelegenheit.
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Viele Dank für Eure Antworten! Zur Farbreinheit möchte ich folgendes erwidern:
Quote:
Zitat: "Ohne Zweifel ist dieser Objektiv-Typ das farbreinste, was ein Voll-Apochromat von Zeiss überhaupt zu bieten
hat."
Glaube ich kaum, denn die APQs dürften da wesentlich besser sein.
Auch der Sterntest sieht ja fürchterlich bunt aus, wie bei einem China-Böller:twisted:
Der Sterntest ist bei 1620-facher Vergrößerung fotografiert. Da spielen auch Beugungs- und Farbzerlegungs-Effekte
eine Rolle. Bei einem der so farbreinsten APO's wäre das erheblich bunter. Allerdings liegt Violett etwas weiter hinten,
und das sieht man, aber mehr auch nicht.
Nehmen wir deswegen den Foucault-Test, bei dem die Messerschneide etwa in die Mitte des sekundären Spektrums zu stehen kommt.
Da wäre das Foucault-Bild eines Normalo-APO's wiederum sehr viel bunter:
Nehmen wir schließlich das arithmetische Mittel aus der Differenz (Blau-Grün) und (Rot-Grün) = 0.012 mm und vergleichen es mit der Tiefenschärfe dieser Optik zu 0.2369, dann bekommen wir eine IndexZahl von 0.05065
heraus, und das ist dem besten TMB-APO um den Faktor 3x besser.
Es liegt wohl an meinem nicht so ganz augenfälligen Beispiel und der Aufforderung an mich, das mit dem Sterntest an einem Kugelspiegel ebenfalls unter Höchstvergrößerung zu wiederholen.
:1eye:Jedenfalls ist die Bemerkung von CNN so angelegt, daß man sie als humorigen Beitrag auffassen sollte.:1eye:
A022 Farbreiner durch Glasweg Glasweg-Diskussion 09.01.2011
Farbreiner durch Glasweg? Glasweg-Diskussion
Die Diskussion taucht bei einem Refraktor immer wieder auf, besonders wenn man bei einem APO ein Bino verwenden will: Wie verändert ein nicht unerheblich
langer Glasweg aus zumeist BK7 Prismen die Farbreinheit eines Systems. Schon ein Amici-Umkehrprisma kann die "Farbreinheit" eines APO's empfindlich
beeinflussen. Bei einem Kugelspiegel kann man unter Verwendung eines zusätzlichen Glasweges ein Sekundäres Spektrum erzeugen, das sich über einen
Foucault-Test ganz einfach nachweisen läßt.
Aus diesem Grund gibt es eine Reihe von Refraktor-Systeme, die mit Glasweg konzipiert worden waren, u.a. bestimmte APQ's von Zeiss, aber auch weniger
bekannte Refraktoren, die mit Glasweg farbreiner werden. Dabei spielt aber die Länge des Glasweges ebenso eine Rolle, wie die Qualität der Prismen und
natürlich die Brechungs-Indizes des verwendeten Glases selbst. Die Beurteilung, ob ein System wirklich farbreiner geworden ist, ist individuell verschieden.
Wenn man beispielsweise als Glasweg ein Amici-Prisma verwendet, bekommt man bei einem 2" Amici-Prisma einen ziemlich langen Glasweg, der tatsächlich
die Farbsituation deutlich verschlechtern kann. Anlaß für diese Diskussion war ein Baby-TAK 60/355, bei dem sich die Veränderung durch einen Glasweg
ebenso zeigen läßt, wie bei einem TOA 130/1000.
Der Farblängsfehler läßt sich entweder über Interferogramme des jeweiligen Spektrums in der 0.707-Zone ermitteln, oder über die Umrechnung der
Power in Nanometer zu Mikron der Längsfehler-Differenz. In der Regel fällt die Ermittlung über die Power etwas besser aus, wobei beide Verfahren
eine Streubreite von mindestens +/- 2 Mikron haben mit der entsprechenden Auswirkung auf die RC_Indexzahl. Davon unabhängig zeigt sich in
jedem Fall aber die Tendenz, die sich auch z.B. sehr gut über den Fouault-Test nachweisen läßt. Sicher läßt sich feststellen, daß der Glasweg
von einem 2" BK7 Glasweg als Zenit-Prisma zu einer Verkürzung des Sekundären Spektrums führt und zu einer leichten Verbesserung der Farb-
situation. Bei längerem Glasweg verschlechtert sich das jedoch wieder.
Ein Amici-Prisma führt bereits bei der 1 1/4 Zoll Variante einen Glasweg von 36.70 mm ein.
Bei einem 2" Zenitprisma ist der Glasweg mit ca. 50 mm ziemlich eindeutig.
Im Zusammenhang mit einem TOA 130/1000 hat sich ein Glasweg von 26 mm Länge als Optimum erwiesen, das 2" Zenit-Prisma dreht das Sekundäre
Spektrum gewissermaßen herum, und führt dann zu den umgekehrten Farbsäumen.
Zunächst ein Vergleich der Ermittlung des Sekundären Spektrums über beide Verfahren: a) gemessen mit einer digitalen Meßuhr b) über die Power in Mikron umgerechnet.
Dabei ist die Reduzierung der RC_Indexzahl weniger signifikant als die folgenden Bilder von Foucault- und Sterntest. Man sieht aber die leicht abweichenden Zahlen zwischen
den beiden Verfahren.
Vergleicht man das 1. mit dem 3. Foucault-Bild, dann "dreht" der Glasweg von 47.37 mm das Sekundäre Spektrum gleichsam herum. Ohne Glasweg
beginnt das Sek. Spektrum mit F, e, C, d mit Glasweg beginnt es mit C, d, e, F. Foucaultbild 1. und 3. sind in etwa spiegelverkehrt. Aus dieser Über-
legung fand ich die Frage interessant, welchen Effekt dann etwa die Hälfte des Glasweges hätte, in meinem Fall 26 mm. In diesem Fall verschwinden die
Farbeffekte fast völlig und das Bild wird ziemlich weißlich, als hätte man ein Spiegelsystem vor sich. Verwendet man statt des Glasweges den TSFLAT2
als Feldkorrektor, dann wird das Foucault-Bild wieder um einiges farbiger, dafür hätte man aber eine sehr gute Feldkorrektur, wie man am letzten Bild
sehen kann.
Nicht ganz so deutlich läßt sich das über den Sterntest zeigen, der aber dennoch die Tendenz bestätigt, wenn man sich besonders die Farbränder der einzelnen Scheibchen
betrachtet. Farbrand 1a (intrafokal) findet man bei 3b (extrafokal) wieder, durch den 47.37 mm Glasweg war die Reihenfolge der Spektralfarben umgekehrt worden., wie oben
beim Foucault-Test zu sehen. Bei 2a/2b verschwindet der Farbsaum fast völlig. Bei 4a/4b verlängert der Flattner das sekundäre Spektrum, sichtbar durch einen ausgeprägten
Farbsaum.
Mit 26 mm Glasweg käme also der TOA 130/1000 noch etwas farbreiner heraus, ein längerer Farbweg verschlechtert allerding die Situation wieder, sich sich auch bei Verwendung
des TSFLAT 2 erkennen läßt.
Was aber dennoch für den TSFLAT 2 spricht, ist die enorme Feldkorrektur bei einem Fokus-Abstand von 105 mm zum Flattner. Der Farbsaum allerdings ist auch gut erkennbar.
Man kann also schon zeigen, ob ein Glasweg mit einer bestimmten Länge zu einer Verbesserung der Farbsituation führt oder nicht. Das gilt aber zunächst erst einmal für den
achsnahen Bereich, also für die visuelle Beobachtung. Wieviel man davon allerdings am Himmel zu sehen bekommt, ist individuell verschieden, was sowohl den
Beobachter selbst, wie den einzelnen Refraktor betrifft, der auch als Individuum betrachtet werden kann.
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Farbreiner durch Glasweg?
Diese Frage läßt sich am Beispiel eines FS 60 C von Takhashi (sog. Babytak) derzeit so beantworten: Bezieht man sich auf die durchschnittliche spektrale
Empfindlichkeit eines Durchschnitts-Auges am Tag, also bei 555 nm/100% wave als Hauptfarbe und Blau (486.1 nm/18%) im kürzeren (Violett würde das
Auge nur noch mit 2% wahrnehmen), und Rot (656.3 nm/10%) im längeren Spektrum, dann bringt im Falle des FS60C ein Glasweg von 47.37 mm eine
leichte Verbesserung. Umgekehrt ist die Situation jedoch in der Nacht. Jetzt wäre die Maximalempfindlichkeit eines Durchschnitts-Auges bei Blaugrün
(510 nm/100%) und Violett (435.8 nm) mit 20% der Wahrnehmuung die Grenze im kürzeren, Gelb (587.6 nm) mit 10% der Wahrnehmung hingegen die
Grenze im längeren Spektrum. Rot würde das Auge nicht mehr wahrnehmen. Dieser Umstand hat im Falle des FS60C damit zu tun, daß für Violett nicht nur
die Überkorrektur stärker zunimmt, sondern auch die Schnittweite deutlich hinter den übrigen Farben liegt. Die Glaswegdiskussion müßte man daher unbe-
dingt auf die Situation der Nachtbeobachtung erweitern und der Frage nachgehen, welche Situation für die Nachtbeobachtung bei Refraktoren entsteht, die
ihr Optimum bei Gelb-Rot haben (587.6 nm - 656.3 nm) und wie sich dann das violette Spektrum verhält. Es wäre also Teil Zwei der Glasweg-
Diskussion.
Eine gesicherte spektrale Empfindlichkeits-Kurve, sog. Luminosity-Curve, habe ich aus zwei Quellen erstellt: Für das Tag-sehen wäre die DIN 5031-3 ziemlich exakt,
während für das Sehen in der Nacht die Veröffentlichung von H.J.Charwat Springer Verlag, "Das Ingenieurwissen" 33. akt. Auflage 2007 recht informativ ist. Das
Diagramm
im Buch Clark, R.N., Visual Astronomy of the Deep Sky, Cambridge University Press and Sky Publishing, 355 pages, Cambridge, 1990, wäre für eine
genauere
Untersuchung
leider nicht exakt genug. Eine Auflistung wie im Falle der DIN 5031-3 habe ich leider nicht gefunden.
Ein weiteres Dilemma entsteht dadurch, daß man beim Messen nur konkrete Werte für bestimmte Spektral-Linien erhält. Und wollte man den Bereich zwischen
den Spektrallinien stärker gewichten, so müßte man sehr viele Einzelmessungen machen in kleinen spektralen Schritten, was aber nicht unbedingt einer besseren
Information dient. Die üblichen Diagramme sind auch über punktuelle Einzelmessungen entstanden.
Man kann also prinzipiell betrachten a) die Empfindlichkeit an einer bestimmten Stelle des Spektrums und b) die Empfindlichkeit in einem bestimmten Bereich des
Spektrum, bzw. zwischen zwei Spektral-Linien. Diese Sichtweise ist prinzipiell "unschärfer", weil zunächst die Kurve selbst eine interpolierte Kurve ist, die eine
bestimmte (Bereichs)-Fläche unter sich einschließt. Die Diagramme halten sich prinzipiell an Sichtweise a).
Ohne Glasweg scheint nun der kleine Babytak für die Nachtbeobachtung gebaut worden zu sein, was die Diagramme sehr eindrucksvoll beweisen.
Dort wo in der Nacht die Maximal-Empfindlichkeit liegt, wären auch die Strehlwerte am höchsten, bzw. der Farblängsfehler und Gaußfehler äußerst gering.
Umgekehrt läßt sich die Farbsituation am Tage im Falle des Babytak mit einem Glasweg deswegen verbessern, weil das Violett in der Tageswahrnehmung
keine Rolle spielt, sehr wohl aber in der Nacht.
und weil Violett mit ca. 20% vom dunkeladaptierten Auge wahrgenommen wird, beeinflußt es damit erheblich über den Farblängs- und Gaußfehler die
Gesamtsituation. Drückt man das analog zum Tagsehen in einer RC_Indexzahl aus, so kommt ein wesentlich schlechterer Wert heraus.
Ein Praxis Test
Interessant ist der Vergleich mit der Praxis. An einem Strommast, mit Isolatoren, dem stromführenden Stahlseil, und den Verbindungs-
Trägern bieten sich bei Sonnenlicht künstliche Sterne an und dunkle Kanten, an denen man die Farbsituation studieren kann ohne Glasweg
und mit Glasweg - allerdings nur tagsüber:
Anders als von der DIN-Norm zu erwarten wäre, sieht man Violett mit einer
höheren Deutlichkeit, obwohl es nur mit 2% der
Empfindlichkeit angegeben wird. Analog zu dieser Luminosity-Kurve für das Tagsehen errechnet sich die RC _Indexzahl aus
dem Fokus-Punkt für die e-Linie = 546.1 nm wave und den Grenzen des sichtbaren Spektrums mit Blau = 486.1 nm und Rot
mit 656.3 nm wave = H_alpha. (Für das nachtadaptierte Auge gilt 510 nm als Maximum und Fokuspunkt, 435.8 nm (Violett)
und Gelb = 587.6 nm hingegen als die Grenzen der Wahrnehmung. Für Rot ist das Auge in der Nacht unempfindlich.
Bei der
Planeten-Beobachtung und ganz besonders bei der Mondbeobachtung wechselt das wieder in die
Tag-Empfindlichkeit,
ebenso ist die Fokuslage bei einem blauen Stern ebenfalls eine andere.
Die violetten Farbsäume beim Glasweg führen deshalb zum Eindruck, daß sich die "Farbigkeit" erhöht. Auch reduziert die
Qualität der verwendeten Amici-Prismen bei ca. 50 mm Glasweg sowohl die opt. Qualität und verlängert überdies den Fokus
um mindestens 15 mm.
Die wichtigste Erkenntnis daraus ist, bei einem Refraktor beide Situationen getrennt zu untersuchen: Ein RC-Wert der für die Tages-
Kurve paßt und ein RC_Wert für das nachtadaptierte Auge, so ähnlich, wie die Säulendiagramme das zeigen.
Da bei der Tagesbeobachtung das Violett laut Curve nur noch mit 2% Wahrnehmung eingeht, wird Blau und Rot als Grenze angesehen.
Das wären dann ohne Glasweg im Vergleich zu Grün Blau - 12.8 µ und Rot 151.3 µ. Mit Glasweg Blau + 64.2 µ und Rot + 76.8 µ.
Damit sind rechnerisch mit Glasweg die Abstände etwas kürzer. Unter Einbeziehung von Violett bekommt man die umgekehrte
Situation: Jetzt wäre das Ergebnis deutlich schlechter und entspricht der Wahrnehmung an dunklen Kanten (oberer Strommast)
Eindeutig wird die Berechnung erst wieder, wenn man vom Nachtsehen ausgeht, weil da Violett mit 20% Wahrnehmung eine Rolle spielt.
Nun ist es auch mathematisch eindeutig, daß der Glasweg zu einer farblichen Verschlechterung führt.
Noch eine Anmerkung:
01. Die Luminosity Kurve für das Tagsehen beruht u.a. auf der bereits erwähnten DIN 531-3, von der ich zunächst ausgehen muß, daß diese prozentuale Verteilung
für das Durchschnitts-Auge hinreichend gesichert ist. Wenn also dort eine Empfindlichkeit für Violett (g-Linie) von max. 2% angegeben ist, dann sollte diese Angabe
eigentlich stimmen.
02. Die Frage nach dem Fokusier-Punkt läßt sich ebenso vielfältig diskutieren. Nicht umsonst spricht man zunächst von der Hauptfarbe. Das wäre bei Tag die maximale
Empfindlichkeit eines Durchschnitts-Auges in der Gegend von 550 nm, 555 nm. In der Optikrechnung verwendet man die e-Linie mit 546.1 nm wave oder 550 nm wave
(ZEMAX). Für die Nachtbeobachtung käme dann 510 nm in Frage.
Nun haben viele Teleskope wegen der sphärischen Aberration den höchsten Strehl bei Gelb, oft bei Rot, und eher seltener bei 510 nm wave. Es könnte also sein, daß
man dort fokussiert. Ebenso wahrscheinlich ist jedoch, daß man auf die Farbe scharf einstellt, die im Gesamteindruck dominiert, unter Berücksichtigung des Farblängs-
fehlers und des Gaußfehlers. Damit wäre eine Vergleichbarkeit von APO's nicht mehr möglich, und sie wären vollständig individuell zu behandeln:
Damit würde man aber dem Hersteller in die Hand spielen, der Vergleiche mit der Konkurrenz scheut und stattdessen sein Produkt herausstellen möchte.
A021 Farbreiner durch Glasweg-Glasweg-Diskussion
Glasweg-Diskussion
Wie man aus einem farbreinen TMB 100/800 einen Achromaten mit deutlichen Farbeffekten machen kann, zeigt
folgender Bericht, der die Farbreinheits-Diskussion damit etwas relativieren möchte. Mit einem Baader Groß-
feldbino läßt sich ohne den 1.7-fach brennweiten-verlängernden negativen Achromat die anfängliche Farbreinheit
konterkarrieren. Nicht ganz so kritisch ist die Sache bei Verwendung eines Zenith-Prismas, aber auch da ist
dringend ein Zenith-Umlenkspiegel erforderlich, weil dieser Apochromat keine Glasweg-Bauelemente berück-
sichtigt, wie das z.B. das HCQ-Objektiv macht. Jedes Amici-Prisma führt einen Glasweg ein und zerstört damit
die Farbreinheit, wenn sie nicht bereits beim Design berücksichtigt worden ist.
Der Foucault-Test zeigt eindrucksvoll die Situation: Am stärksten bei der Lösung: Bino ohne Korrektor und beim Zenith-
Prisma. Relativ glimpflich kommt der TMB APO beim 1.75-fach brennweiten-verlängernden Glasweg-Korrektor weg, aber
eben deswegen, weil über die Brennweiten-Verlängerung zugleich aus dem f/8 Verhältnis ein f/14 Verhältnis wird, damit
die Schärfen-Tiefe von 0.0699mm (100/800) auf 0.2141 mm ansteigt, und damit die Farbe fast wieder verschwindet, also
auf eine Öffnungszahl zurückgeht, die bereits vor vielen Jahren sehr vernünftig war. Die Farbreinheits-Diskussion wird ja
geradezu forciert über die größen Öffnungen bei Refraktor-Systemen.
Ohne Glas-Wegkorrektur beim Baader Bino schaut dann der Sterntest so aus, wobei die eigentliche "Korrektur" über
die Brennweitenverlängerung entsteht, mehr ist es nicht. Auf diese Weise läßt sich auch mancher Halb-APO oder
Zweilinse opt. etwas "tunen".
Hier der Baader Großfeld-Bino einmal mit Brennweitenverlängerung von 800 auf 1400 mm und ein andermal ohne diese
kleine Linse
Hier das Zenith-Prisma, das ähnlich wie jedes andere Amici-Prisma die Farbreihheit des TMB reduziert.
Ein interessanter Effekt dieser Brennweitenverlängerung ist die Tatsache, daß die leichte Überkorrektur bei e-Linie Grün
reduziert wird, also ausgleichend wirkt, und immer noch eine Index-Zahl von 0.5466 herauskommt. Man wird also Mühe
haben, diesen Fehler am Himmel zu sehen. Durch das Zenith-Prisma geht ebenfalls viel von der Farbreinheit verloren,
trotzdem wäre es an der Grenze, bei der man noch von einem APO sprechen kann mit einer Index-Zahl von 1.0015
Ohne diese Brennweitenverlängerung hingegen schlägt der lange Glasweg eines Binos hart zu und die Farbreinheit landet
in der Gegend eines Scopos oder anderer sich APO-schimpfenden Systeme mit Index 2.3248.
HIer zum Vergleich die Messung des TMB-APOS's, wie auch oberes Foucault-Bild bereits deutlich macht
A011 Erläuterung der RC-Index-Zahl
Lieber Andreas und Uwe,
die APO-Schwemme aus Fernost war vor einigen Jahren der Auslöser, sich auf ein altes Verfahren zu besinnen, das
schon vor 30 Jahren Dieter Lichtenknecker benutzte, zur Restchromasie eines Refraktors Aussagen zu machen über
eine Indexzahl. Auf meiner Index-Seite gibt es eine Reihe von Berichten:
Quote:
Apochromaten: Begriffe, Definition, Quellen
Begriff1, Begriff2 , Thomas Back: Apochromasie; saved Link: Roger Ceragiolo/Chapter 4b
Historische Entwicklung und Merkmale eines Apochromaten
RC-Wert bei Lichtenknecker; Algorhythmus zur Berechnung,A, B, C, FH150/2300
Farblängsfehler messen mit dem Bath-Interferometer
Index-Vergleichstabelle; P1, P2, P3
Sekundäres Spektrum an Beispielen: Übersicht, Beispiel-Tafeln
Berechnung der Schärfen-Tiefe
Glasweg-Diskussion am Beispiel Zenith-Prisma und Baader Großfeld Bino
Abbildungsfehler - Wikipedia
Um es hier nochmals zu wiederholen: Im Fokus einer jeden Optik gibt es keinen absolut kleinsten Punkt,
sondern eine Art "Lichtschlauch" dessen engste Einschnürung das Airyscheibchen mit einem berechenbaren
Durchmesser = 2.44*Lambda*Fokus/Apertur bildet. Das bedeutet, daß es in Fokusnähe einen Bereich in mm
gibt, innerhalb dessen ein Fernrohr nicht "schärfer" eingestellt werden kann. Das wäre die Tiefe der Schärfe
oder "Schärfen-Tiefe". Sie ist umso länger in mm ist, je kleiner das Öffnungsverhältnis und je kleiner die
Teleskop-Öffung ist. Aus diesem Grund habe alle kurzbrennweitigen "APO"s mit großer Öffnung Farbprobleme.
http://rohr.aiax.de/farbsaum1.jpg
Farblängsfehler bei ED-Objektiv (Zweilinser)
Farblängsfehler bei Synta FH 150/1200 an Bildern + Baader Filtertest
Und damit sind wir beim Sekundären Spektrum, das alle Linsen-Teleskope haben. Das heißt, die Spektral-
Farben Blau, Grün, Gelb und Rot haben nicht ein und denselben Fokus, sondern liegen hintereinander in
folgender üblichen Anordnung: Bei FH-Optiken Grün+Gelb danach Blau+Rot. Bei APO's GRün+Gelb+Blau
danach Rot, bei Takahashis das Blau manchmal zuerst. Die Anordnung findet man aber immer in meinen
Berichten. Daß Rot nach hinten gelegt wird hat den Grund, weil man es nachts am wenigsten gut wahrnimmt,
was bei Blau schon wieder anders ist. Wenn eine einzelne Farbe, meist Rot oder Blau, zu weit weg von den
übrigen Farben liegt, wird sie ebenfalls gut wahrgenommen, auch bei sehr guten APO's.
Nun kann man also diese Schärfentiefe genau ermitteln aus Öffnungszahl und Airy-Scheibchen-Durchmesser
und hat damit den Maßstab, mit dem nun verglichen wird.
Dazu braucht man die Differenz der Farbschnittweiten zur Hauptfarbe Grün, und zwar die Extrem-Werte: Also
den Abstand Blau-Grün und den Abstand Rot-Grün. Gelb liegt in allen Fällen dicht bei Grün. Aus diesen beiden
Werten bildet man das arithmetische Mittel als Absolut-Zahl und dividiert diesen Wert durch unserem oberen
Maßstab der Schärfentiefe. Liegt die FarbschnittweitenDifferenz innerhalb des Betrages der Schärfentiefe, dann
hat man es mit einem APO zu tun. Bei einem Faktor bis zum Zweifachen der Schärfentiefe hat man es mit einem
Halb-APO oder ED-Glas zu tun. Größer als Indexzahl 2 wären die AS-Objektive von Zeiss oder viele ED-Optiken.
Gute FH-Objektive liegen bei Indexzahl 4-5, schlechte bis zu einer Indexzahl von bis zum 15-fachen der
Schärfentiefe.
Leichter haben es Refraktoren mit kleinem Öffnungsverhältnis, weil sie eine lange Schärfentiefe haben.
Anders herum verbessert ein Verkleinern der Öffnung zugleich die Farbreinheit rechnerisch und praktisch.
Dieser Betrachtung überlagert ist der farbabhängige Öffnungsfehler (Gaußfehler) der in der Regel das Rote
Spektrum unterkorrigiert läßt, das Blaue Spektrum hingegen überkorrigiert, damit die Hauptfarbe Grün
möglichst perfekt ist. Wenn aber ein Objektiv prinzipiell überkorrigiert ist, dann verschiebt sich das Optimum
mehr in den roten Bereich, wie hier: http://www.astro-foren.de/showthread.php?t=9585
Quote:
Beschreibung des Geräts wird der Farbfehler mit < 0,07% Fokusdifferenz von 706nm-405nm angegeben.
Ich habe das Beispiel mal rechnerisch untersucht. Es ist aus mehreren Gründen völlig desinformativ (wie es Hersteller
und Händler so gerne mögen)
Fraunhofer Linien am Sonnenspektrum und relevante Standardfarben für Entwurf und Testen von Refraktoren:
Gebräuchlich sind die F-linie (486.1 nm wave), e-linie (546.1 nm wave), d-linie (587.6 nm wave), und C-linie
(656.3 nm wave), weit weniger wahrnehmbar vom Auge ist die G-Linie (430.8 nm wave), als violett und die h-
linie (404.7 nm wave), als sehr dunkles violett, diese Interferenz-Filter hätte ich hier. Ähnlich ununterscheidbar
ist das rote Spektrum also zwischen der a-linie (718.6 nm wave), und der B-Linie (686.7 nm wave) .
Die genannten Schnittweitendifferenzen der h-linie und a-linie liegen außerhalb der visuellen Wahrnehmung
und sind deshalb wenig beweiskräftig für visuelle Vergleiche und stammen ausschließlich vom Designer, sind
also keine gemessenen Werte - da gibt es bereits große Abweichungen vom Soll-Wert.
Fokus-shift für Achromat - schematisch
Fokus-shift für Apochromat - schematisch
unterschiedliches sekundäres/tertiäres Farbspektrum bzw. der Farbschnittweiten je nach Objektiv-Typ. Am
gebräuchlichsten sind Achromat und Apochromat, Super-APO höchst selten. Siehe auch hier.
01. Die Angabe des Farblängsfehlers bezieht sich beim 120/1016 Objektivs auf die h-Linie mit 404.7 nm wave im tiefen
Violett und mit dem Auge kaum wahrnehmbar bis hin zum fast-infrarot-Bereich zwischen der a- und B-Linie der
Fraunhofer-Skala. Für den visuellen Bereich also ohne konkrete Aussage. Würde man diese Werte als Basis nehmen, dann
käme zwar der richtige Wert für Schärfentiefe = 0.0783 mm heraus, aber die Indexzahl
ist . . .
02. erneut zweifelhaft. Eine Fokus-Differenz von 0.07% von 1016 mm wäre ein Wert von
0.7112 mm Fokus-Differenz dieser beiden Spektral-Farben. Das ist schon deswegen Unsinn, weil sowohl Violett wie Rot
eine längere Schnittweite haben dürften, als das grüne Spektrum. Also müßte man eigentlich davon ausgehen, daß die
Differenz dieser beiden Farben zu Grün max. die 0.07% von 1016 mm betragen also 0.7112 mm, wenn es sich um einen
Zweilinser handelt. In diesem Fall bekäme ich
eine Indexzahl für Restchromasie von 9.0842, das wäre gerade mal ein FH Objektiv. Wobei das Violett sehr weit hinter
Grün/Gelb liegen dürfte, ebenso das das langwellige Rot. Selbst wenn ich diesen 0.7112 Wert als geometrisches Mittel
durch zwei teile, weil die eine Farbe vor, die andere hinter dem Hauptfokus liegt, (Dreilinser) käme ein Index-Wert
von 4.5421 heraus.
Solange also kein vergleichbarer Maßstab vorliegt durch nachvollziehbare Messergebnisse, wäre diese Angabe eine
optische Irreführung. Und damit werden jeden Tag die Kunden verarscht - leider.
Und was Uwe hier sagt, stimmt für die Praxis sehr gut:Quote:
Du kannst die Farbkorrektur deines Astro Physics eigentlich
auch leicht selbst nachprüfen, in dem du dir einen hellen weißlichen Stern im Zenit suchst und diesen hoch vergrößerst,
um AP 0.5 und höher.
Ein Apochromat zeigt dir keine Farbsäume, dass Bild bleibt weiß.
Ein Halbapochromat zeigt dir einen leichten Farb- oder Blausaum mit einer evtl. leichten gelblichen Einfärbung des Bildes.
Ein Achromat zeigt dir einen deutlicheren Farbsaum mit einer deutlicheren gelblichen Einfärbung.
Das geht auch an Testtafeln, oder irgend welchen Kontrastkanten, oder am Mondrand, wen dieser recht hoch kulminiert.
Zum Vergleich ist es auch immer gut ein Newtonteleskop zu haben, was ja bekanntlich sehr farbrein sein soll.
Schlußendlich kannst Du den Farblängsfehler und damit die Indexzahl hier vermessen lassen.
A015 Systematik bei der Vermessung des Farblängsfehlers 03. Beitrag am Beispiel TSA 102
Siehe auch das erste TSA 102/816 Objektiv
Wirklich ein Super-APO der TSA 102 / 816
Quote:
Vorbemerkung: Der User Kurt macht seine ersten Gehversuche in Sachen Farbfehler-Messung bei
Refraktoren - er hat leider nur einen zum Üben. Die "brandaktuellen" Ergebnisse mit seinem Bath-Weißlicht-
Interferometer kann man auf seiner Plattform studieren. So richtig stolz teilt er mir also mit, wie hoch dorten
die Zugriffszahlen und Antworten auf seine jüngsten ForschungsErgebnisse sind: Wow!
Nur, so frage ich mich, warum muß er mir das überhaupt mitteilen?
Warum liest er nicht einfach hier mal nach: TU-Ilmenau Vorlesung Zeiss 1
Siehe zum folgenden Text: Fokus-Shift bei Refraktoren: http://www.astro- foren.de/showthread.php?p=37481#post37481
Auf dem Objektiv-Ring steht Triplet Super Apochromat. Nun ist dieser Begriff offenbar kein ein-
getragenes Markenzeichen, also eher als Marketing-Argument aufzufassen. Trotzdem schält sich
allmählich doch heraus, was sich zu Recht Super APO nennen darf und was nicht. Bei Takahashi bin
ich überzeugt, daß dieser Begriff für diese Optik zutreffend ist, auch wenn der deutsche Händler
eher durch Understatement auffällt. Zu diesem Super-APO gibt es bereits eine sehr informative
französische Seite:
http://www.galileo.cc/english/descriptif_instruments.php?ref=TTK10200
Auch gibt es einen Fotoexperten, der mit diesem Super APO beeindruckende Aufnahmen erstellt
hat:
http://www.eifelsternwarte.de/astrobilder.htm
Weil aber jeder seinen eigenen Berichts-Stil hat, von meiner Seite die Ergebnisse meiner Untersuchung.
Dabei geht es speziell um die Darstellung des Farblängsfehlers, um die Vermessungs-Methode,
die Unterscheidung vom Gaußfehler bzw. der spherochromatischen Aberration für Blau (überkorrigiert)
und Rot (unterkorrigiert) und jeweils die Systematik dazu. Die Testbilder sollen also auch unter
diesem Aspekt betrachtet werden, schon im Sinne der Eingangs-Bemerkung.
Zunächst das Teleskop mit allen nur denkbaren Feinheiten .
Damit mich keiner der Übertreibung bezichtigt: Hier steht es Weiß auf Schwarz: Triplet Super Apochromat
Also auch ein Dreilinser, und damit außen vor, wenn es um den Gaußfehler bei ED-Doublets geht.
Mit diesem Objektiv-Typ fotoggrafiert: Auf diesen Webseiten findet man u.a. dieses beeindruckende Bild: http://www.eifelsternwarte.de/astrobilder.htm
Interessanten Foto-Service dort bitte beachten!
Die Schnittzeichung entstammt aus der französischen Webseite die Diagramme aus internen Quellen:
Dabei interessierte mich die Frage, zu welcher RC_Indexzahl man kommt, wenn man die Angaben des Farb-
längsfehler aus der 70.7% Zone, wie sie Takahashi veröffentlicht rechnerisch umsetzt: Man käme tatsächlich
in die Gegend eines Zeiss B-Objektivs: http://www.astro-foren.de/showthread.php?p=35739#post35739
Leider läßt sich diese Angabe durch praktische Messungen nicht bestätigen. Trotzdem wäre die RC_IndexZahl
immer noch hervorragend. Der Grund ist ein einfacher: Bei den Design-Werten liegen Blau-Grün-Rot im
Bereich von ca. 9 µ bei meinem Meßergebnis im Bereich von 17 µ.
Übrigens liegen die beim 1. Objektiv (Link oben) gemessenen Werte incl. der Farbschnittpunkte in einem
fast ähnlichen Bereich, wie ich nachträglich feststellte.
Deshalb ein paar Worte zur systematischen Vermessung des Farblängsfehlers mit dem Weißlicht-Bath-Interferometer.
01. Diese Art Vermessung dürfte die genaueste Möglichkeit sein, den Farblängsfehler in der 70.7% Zone
zu vermessen. Bereits das Takahashi Diagramm bezieht sich ebenfalls auf diese Zone mit dem größten
Flächen-Anteil. Eine weitere Bedingung der Systematik heißt, man bezieht sich auf die Fokussierung für die
Haupt-Farbe Grün, weil das menschliche Auge bei Tag und mit leichter Verschiebung nach Blau-Grün auch
bei Nacht am empfindlichsten reagiert. Also wird man zu Beginn der Messung auf die Hauptfarbe Grün
fokussieren, was in der Regel bedeutet, daß man die grünen Interferenzstreifen zu einer mittleren Bezugslinie
exakt (!!!) parallel einstellt.
02. Zwei Farb-Fehlertypen sind zu unterscheiden: Der größere Farblängsfehler, der bei einer systematischen
Vermessung der Streifen sich als Abkippen der Streifen zu einer BezugsLinie bemerkbar macht: Streifen-
Abweichung nach oben bedeutet kürzere Schnittweite, -Abweichung nach unten bedeutet längere
Schnittweite. Voraussetzung jedoch ist, daß man immer das gleiche Verfahren anwendet beim Inter-
ferometer, den Meßvorgang gewissermaßen eicht.
03. Zwei weitere Fehler stören aber die geraden Streifen: die Achs- oder Zentrier-Koma, die bei
waagrechter Lage die Streifen S-förmig verformt und ein möglicher Astigmatismus, der zugleich anzeigt,
daß man möglicherweise nicht ganz auf der Achse mißt. Im Falle der Coma muß das Objektiv muß so weit
gedreht werden, daß zumindest die Achskoma senkrecht steht, damit man in der Mitte des Interfero-
grammes möglichst gerade Streifen bekommt. Ebenfalls störend wirkt sich die Überkorrektur bei Blau
und die Unterkorrektur bei Rot aus. Erst wenn man Rand-Mitte-Rand des mittleren Streifens auf die
Bezugslinie stellt, wäre man in der 70.7% Zone. Es kann auch noch ein übergreifender leichter Öffnungs-
fehler im Spiel sein, wie bei diesem TSA 102, auch das macht die Messung nicht einfacher.
04. Wenn also einer bereits bei den Interferogrammen kein System vorzuweisen hat, dann sind seine
Ergebnisse wenig vertrauenserweckend.
05. Die RGB-Farbzerlegung funktioniert nur für Blau und Grün einigermaßen zuverlässig. Für Rot kommt
ein anderes/falsches Ergebnis heraus: Bei der RGB-Farbzerlegung ein niedrigerer Wert als bei der viel
sicheren Methode mit den engen Interferenz-Filtern.
06. Mit einem Prismensatz den Farblängsfehler vermessen führt einen Systemfehler ein: Durch die
Benutzung eines Glasweges bekommt man garantiert andere Farbschnittweiten der Spektral-Farben. Die
folgende Übersicht zeigt in der oberen Reihe die RGB-Variante auf der Basis des farbigen 3. Interferogrammes,
bei dem der rote Farbauszug zu klein ausfällt im Vergleich zum unteren IGramm. In der zweiten Reihe darunter
die über die Interferenz-Filter gewonnenen Farb-Interferogramme, die beide Farb-Fehler enthalten: den
größeren Farblängsfehler über die Streifenabkippung im Mikron-Bereich und den wesentlich kleineren
Gaußfehler im Nanometer-Bereich. Dazu auch die angefügte Übersicht: Aktiviert man die POWER, dann
hätte man als Summenmfehler Farblängsfehler + Gaußfehler, deaktiviert man die Power, dann hätte man
nur den jeweiligen Öffnungsfehler der jeweiligen Spektralfarbe, den man aber von Koma und Astigmatismus
trennen sollte.
Siehe auch hier:
http://www.astro-foren.de/showthread.php?p=39193#post39193
http://www.astro-foren.de/showthread.php?p=40041#post40041
http://www.astro-foren.de/showthread.php?t=7713
http://www.astro-foren.de/showpost.php?p=39839&postcount=4
http://rohr.aiax.de/foucault-bilder1.jpg
http://www.astro-foren.de/showthread.php?t=7054
Wie schwierig der isolierte Gaußfehler sich darstellen läßt zeigt folgende Übersicht, in der immer noch der
farbübergreifende leichte Öffnungsfehler enthalten ist, wie auf übernächstem Bild die Foucault-Aufnahme.
Trotzdem beziffert sich die Farblängsabweichung im Bereich von ca. 20 Mikron, während sich die chromatische
Aberration selbst unter Einschluß von Coma und Astigmatismus um den Faktor 200 kleiner darstellt. Und bei
der Berechnung der RC_Index-Zahl vernachlässigbar ist.
Bei dieser Übersicht überlagert sich also noch ein Öffnungsfehler, der mit dem Gaußfehler nichts zu tun hat.
Die Farbreinheit läßt sich am Sterntest zeigen mit einem ETHOS-8mm Okular im Doppelpaß. Das Ronchi-Bild zeigt
erwartungsgemäßt die Überkorrektur bei Blau und die Unterkorrektur bei Rot.
Bei der RGB-Farbzerlegung entspricht Rot nicht der C-Linie mit 656.3 nm wave
Die rechnerische Auflösung entspricht der theoretischen.
Die Auswertung dieses IGrammes differiert um ca. 0.007 Strehlpunkte nach oben.
Die "ungeschminkte" Wahrheit in der Störung der Wellenfront. Restfehler, mit denen man gut leben kann.
Man sieht sie nur auf solchen Interferogrammen.
Und die gelben Hilfslinien zeigen, wie das Interferogramm bei Strehl = 1.000 auszusehen hätte.
Die Energieverteilung über die Point Spread Function
und schließlich die Werte bei der Hauptfarbe Grün. Die anderen Strehlergebnisse für die anderen Spektral-
farben findet man weiter oben.
Fazit: Eine derartige Qualität ist man von Takahashi eigentlich gewöhnt, (zur Rettung unseres
Qualitäts-Bewußtseins!)
A014 Systematik bei der Vermessung des Farblängsfehlers
02. Systematik bei der Vermessung des Farblängfehler
Systematik bei der Vermessung des Farblängsfehlers 01. Beitrag
Darstellung am Ideal-Fall ohne Störungen durch Koma oder Astigmatismus.
Alle Messungen sollten möglichst exakt auf der opt. Achse durchgeführt werden ! ! !
Bei der Vermessung des Farblängsfehlers ermittelt man die Differenz der Farbschnittweiten zur
Hauptfarbe Grün = 0 in der Weise, daß die perfekt linearen Streifen von Grün an einer mittleren
Linie ausgerichtet werden. Da im Ideal-Fall Blau überkorrigiert reagiert und Rot unterkorrigiert
reagiert, orientiert sich die Vermessung der Schnittweiten-Differenz in der 70.7% Zone. Das
bewirkt für das folgende Bild, daß die Schnittweiten-Differenz Null wäre und somit kein
Farblängsfehler vorkommt. Nur der Gaußfehler ist der Fehler, der die Optik farblich beeinflusst.
Hier hätten wir es fast mit einer Spiegel-ähnlichen Farbreihheit zu tun.
Wenn die Schnittweiten-Differenz zur Bezugsfarbe kürzer ausfällt, dann biegen sich die Streifen
nach oben. In der Regel dominiert dann der Farblängsfehler den untergeordneten Gaußfehler.
Die RC_Index-Zahl orientiert sich am Farblängsfehler, da dieser im Regelfall die stärkere Abweichung
erzeugt. Lediglich bei hochwertigen Apochromaten (RC_Index < 0.5) bekommt der Gaußfehler
das stärkere Gewicht, ebenso beim Vergleich hochwertiger Doublets mit Triplets.
Über das Abkippen der Streifen nach unten erkennt man, daß die jeweilige Farbschnittweite länger
ausfällt. Die Differenz kann man mit einer 0.001 Meßuhr in einer Reihen-Messung sehr exakt messen.
Schwierig wird die Situation jedoch, wenn der mittlere Streifen durch zusätzliche Koma-Figuren
überlagert wird. Auch die Luftbewegung kann sehr heftig in die Messung eingehen, ebenso die
Lage eines Objektivs, wenn man es beispielsweise um 180° dreht.
A013 Systematik bei der Vermessung des Farblängsfehlers
01. Systematik beim Vermessen des Farblängsfehlers
Systematik vei der Vermessung des Farblängsfehlers 02.
Beitrag
Bei der Vermessung des Farblängsfehlers kann man auch Fehler machen, besonders wenn man
sie über den Foucault-Test vermißt. Siehe deswegen auch unterste Überesicht.
Deswegen in einer Art Zusammenfassung ein paar Überlegungen zum Sachverhalt:
Betrachtet man sich zunächst eines der Diagramme, wie es beispielsweise von ZEMAX zur Darstellung des
Farblängsfehlers erstellt wird und auf den Seiten eines Händlers publiziert worden war. Dann hat man in der
senkrechten Y-Achse den Abstand von der opt. Achse in Einheiten von 1 - 10 bzw. 0 - 100% und dazu
die X-Achse mit Millimeter-Einheit, was den Bezug herstellt für den Abstand der jeweiligen Farbe von der
letzten Linsen-Fläche, Schnittweite genannt. Für die Farbe Grün e-Linie genannt mit546.2 nm wave sollte
die dazugehörige grüne Linie im Diagramm möglichst mit der Y-Achse zusammenfallen. Das bedeutet, (1) Grün
hat keinen Öffnungsfehler, und Grün ist als Hauptfarbe der Bezugspunkt für die Messungen. Da wir es aber
grundsätzlich mit einer Kreisfläche zu tun haben, ist die 0.707 Zone bzw. 70.7% Zone der Bereich, der
optisch die größte Fläche hergibt, weshalb sich das Augenmerk genau auf diese Zone richten muß. Das
erkennt man im Diagramm schon dadurch, daß sich im Diagramm in diesem Bereich die Linien möglichst
annähern oder schneiden und sich der Gaußfehler möglichst gleichmäßig ins kürzere/längere Spektrum
verteilt.
In der folgenden Übersicht wäre also das kurze Spektrum (Blau) überkorrigiert, das lange Spektrum unterkorrigiert.
Wäre das ZEMAX-Diagramm identisch mit der gemessenen Praxis, und das kann aus vielerlei Gründen variieren,
u.a. wenn die Linsenabstände nicht exakt eingehalten wurden, oder die Glasschmelzen variieren, also nur
wenn die Rechnung mit der gemessenen Wirklichkeit übereinstimmen würde, dann läßt sich bereits aus
dem Diagramm die Farbreinheit bzw. RC-Indexzahl ermitteln, ohne Vermessung. Jedenfalls immer in der
70.7% Zone und nirgendwo anders, denn dort ist bei größtem FlächenAnteil der Farblängsfehler
im Zusammenhang mit der Tiefenschärfe für diesen Durchmesser am kleinsten. Unterhalb ist eher
uninteressant, die Frage ist nur, welche Zone für die Praxis später am günstigsten ist. Weiter
außerhalb wechseln nämlich im Diagramm auch die Farbschnittweiten.
Nun hat man aber ganz bestimmt bei einer Foucault-Messung immer die Ungewissheit, ob man sich tatsächlich
in der 70.7% Zone befindet, weil es unter Foucault kein exaktes Kriterium gibt, wie man tatsächlich diese
Zone wiederholbar findet. Man ist übrigens in einem Genauigkeitsbereich, wo SerienMessungen unabdingbar
sind. Das nächste Bild wäre ein Beispiel dafür, wie stimmig in einem sehr günstigen Beispiel die ZEMAX-
Ergebnisse mit den Meßergebnissen sein können - nicht müssen.
Das Problem, die 70.7% Zone exakt zu vermessen wird nämlich über den Gaußfehler massiv erschwert, sodaß
man entweder bei Blau eine "M"-förmige Verzeichnung der Streifen bekommt wegen Überkorrigiert, oder bei
Rot eine "W"-förmige Verzeichnung der Streifen bekommt, wegen Unterkorrektur und bei der Hauptfarbe Grün
im Idealfall der Streifen schnurgerade ist und damit exakt parallel zu einer Hilfs-Linie, die man als dünnen
Faden in den Strahlengang bringen kann - die Bezugslinie. Bei Blau bzw. Rot gilt dann: In der 70.7% Zone
ist man, wenn Rand-Mitte-Rand des mittleren Streifens auf dieser BezugsLinie liegt, für Grün erübrigt sich
diese Überlegung (im Ideal-Fall). Um also die jeweilige Farb-Schnittweite zu ermitteln, muß man nach diesem
Verfahren auf jede einzelne Farbe gesondert fokussieren, dann hätte man für die Zone 70.7% die Farb-
schnittweite zur nachfolgenden Ermittlung der RC-Indexzahl. Damit läßt sich aber die Frage nach dem
Gesamtstrehl nicht beantworten (das arithmetische Mittel aus den Einzelstrehls)
Man hat nämlich beim Fokussieren die Situation, daß man im Ideal-Fall auf die Hauptfarbe Grün fokussiert
bzw. dort, wo der schärfste Bildeindruck vermittelt wird. Für die Hauptfarbe Grün würde das passen. nur
die anderen Farben spielen aus mindestens zwei Gründen nicht mit: a) der Farbschnittpunkt liegt woanders,
b) die andere Farbe hat zusätzlich noch einen Öffnungsfehler, Gaußfehler genannt. Erkennen läßt sich der
Sachverhalt, weil bei kürzerer Schnittweite die Streifen nach oben abkippen am Rand, bei längerer Schnittweite
nach unten abkippen, wie man an den farbigen Interferogrammen gut erkennen kann.
Genaugenommen wäre auch das eine Möglichkeit, den Farblängsfehler auszumessen.
Aus der Fokussier-Situation ergibt sich nur für die Blau- und Rot-Abweichung eine je eigene Situation:
Das Optimum dieses Pentax liegt im gelben Bereich. Grün wäre bereits etwas überkorrigiert, Blau noch
ein bißchen stärker ükorrigiert, liegt aber mit + 10 µ noch nahe genug hinter Grün. Rot ist aber mit
+ 168 µ bereits kräftig defokussiert und damit unscharf und "versaut" in diesem Spektrum die scharfe
Abbildung und wird sogar als störende Unschärfe visuell wahrgenommen - wie mir von versierten Beobachtern
bestätigt wird. Es ist nicht die Unterkorrektur bei Rot, sondern die Defokussierung des roten Spektrums,
das sich als rotes Streulicht über das Bild legt und intrafokal für den Rot-Saum verantwortlich wäre.
Meßtechnisch zeigt das nächste Beispiel, was passiert, wenn Koma das Meßergebniss erschwert. Eine
Möglichkeit wäre, die Koma durch Drehung der Optik senkrecht zu den Streifen zu legen, dann verformen
sich die Streifen zwar bauchig, sind aber besser zu beurteilen. Vom Öffnungsfehler (Strehl-Wert) beurteilt,
wäre das Optimum in der Gegend von Gelb-Rot. Das Auge sich sich vermutlich einen Bereich im Grün-Gelb
heraus. In diesem Fall wäre Blau überkorrigiert und leicht unscharf hinter dem grünen Schnittpunkt,
Rot wäre bereits leicht unterkorrigiert aber stärker unscharf, was in der Strehlauswertung als PV-Wert
abweichung den Strehl drücken würde, sodaß der Gesamtstrehl entsprechend gedrückt würde.
Die Vergleichbarkeit hinsichtlich der chromatischen Definitions-Helligkeit läßt sich nur über einen festen
Fokus ermitteln, die Rest-Chromasie-Indexzahl aber nur über die Fokussierung auf die jeweilige 70.7%
Zone durch Einzel-Fokussierung.
Kehrt man also nach diesen Überlegungen zur Vermessung des Skywatcher Equinox zurück, dann muß der
Farblängsfehler aus diesen Überlegungen ziemlich klein sein und das System ziemlich farbrein.
Hier nochmals eine simulierte Übersicht (ZEMAX) die sich in der oberen Reihe auf die 70.7 % Zone bezieht und
auf den kleinsten SpotRadius, untere Reihe, wie es beim Fokussieren passiert. In diesem Fall ist der Fokus
auf einen bestimmten Abstand "eingefroren" was in der Folge den chromatischen GesamtStrehl sehr viel
stärker beeinflusst.
A009A The Winner is - Systematisierung über RC-Index
Diese Übersicht soll analog zur Lichtenknecker Information
einen kleinen Einblick in die heutige Situation geben.
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The Winner is - Systematisierung über RC-Index
Die Sache ist auf jeden Fall komplizierter, und ähnlich wie der quantitative Strehl-Wert nur ein Beurteilungs-
Kriterium für Refraktor-Optiken. Trotzdem ist die Suche nach einer Index-Zahl für die Rest-Chromasie
(siehe bei
Lichtenknecker) oder diverse andere Fach-Artikel ziemlich alt - Nur leider bei Diskussionen schlichtweg nicht
berücksichtigt. Es geht also nicht nur um eine saubere Klassifizierung, was ein APO ist und wie farbrein ein
Refraktor sein sollte. Auch drängt sich manchmal die Vermutung auf, ob durch einen ganz bestimmten Farb-
längsfehler unserer Beobachtungs-Gewohnheit verkaufstechnisch ein Schnippchen geschlagen werden soll,
indem man mit Absicht das rote Spektrum hinten "herausfallen" läßt, weil man es nicht so wahrnimmt, um
die Optik dann als farbreinen APO verkaufen zu können. Es ist schon auffällig, wie oft die C-Linie bei Refraktoren
ganz am Ende liegt. Siehe auch:
http://rohr.aiax.de/@chromatischeAberration.jpg
http://rohr.aiax.de/Abbildungsfehler.htm
Messung des Farblängsfehler mit Bath-Interferometer
Ein normaler Bericht ist schneller zusammengestellt. Im vorliegenden Fall wollte ich die vergangenen Messungen des
sekundären Spektrums (Rest-Chromasie) in einer Tabelle zusammenfassen: Wer ist denn - nur unter dem Aspekt
Restchromasie - der Sieger einer solchen Übersicht?
Man möge bitte nicht vergessen, daß ein Zentrierfehler die allerschönste Farbreinheit zunichte macht, wie ich das an drei
ganz unterschiedlichen Objektiven erlebt habe. Auch wenn das Optimum nicht im grünen Spektrum liegt, wären wir strehl-
mäßig auch nicht mehr so begeistert. Eine Strehl-gesamt-Rechnung fehlt in diesem Zusammenhang natürlich auch, was
aber mehr zur theoretischen Diskussion gehört, weil wir letztlich wissen wollen, was die Optik am Himmel "bringt". Bei
hervorragenden opt. Daten im Labor zeigt sich das am Himmel offenbar auch.
Nun ein kurzer Kommentar zu einzelnen Ergebnissen. Es ist nicht verwunderlich, daß der kleine Tak FS 78 an der Spitze
steht. Bereits sein etwas größerer Bruder Tak FS 102 erreicht nicht mehr ganz die Index-Zahl, wobei man hier an die
Grenze der Meßgenauigkeit kommt: im Normalfall 0.01 mm. Man könnte zwar eine 0.001 mm Meßuhr verwenden, bekommt
aber z.B. über einen überlagerten Zentrierfehler eine Unschärfe hinsichtlich der exakten SchnittweitenVermessung - beim
Versuch, immer exakt die 70.7 % Zone richtig zu treffen. Auch der Öffnungsfehler im kurzen/langen Spektrum tut ein
übriges. Ganz schwierig wird es, wenn sich gleich mehrere Fehler überlagern. Auch gibt es die üblichen Fertigungs-
Toleranzen, weswegen ein baugleicher Tak FS 102 auch mit der C-Linie (rot) zuweit nach hinten herausfällt mit einem
W_gesamtwert von 0.5667. (Wie Lichtenknecker damals gemessen hat, ist vermutlich auch nicht bekannt)
Ebenfalls bedeutsam ist die Frage, wie das Design ausgelegt ist: Im Falle des HCQ 115/1000 wird die hohe Klasse dieses
Apochromaten nur mit einem 50 mm Glasweg in Form eines Zenith-Prismas erreicht. Wer das nicht weiß, würde diesem
hochwertigen APO Unrecht tun, wenn er sich über den Restfarbfehler echoffiert. Ohne Glasweg spielt dieser APO nur
noch im Mittelfeld.
Die TMB APO's sind natürlich hochwertig, aber den Spitzenplatz nehmen sie nicht ein, besonders wenn man weiß, daß
auch hier die Streuung ganz erheblich sein kann, was auch noch er Importeur/Händler selbst zugibt. Jedenfalls kann
sowohl das Astreya Objektiv 130/910 und das Vixen FL 102/920 S dem TMB APO durchaus das Wasser reichen. Alles
andere wäre Marketing.
Bei Williams Optic herrscht großes Durcheinander. Einmal heißt das Teleskop Zenithstar 80/555, dann Megrez II 80/555
und hat dann auch noch eine sehr ähnliche ähnliche Restchromasie was den Abstand der Farben und die Anordnung
betrifft.
Auch mit dem SkyWatcher kann man sehr zufrieden sein, der eher tief-stapelt.
Nahezugleichauf liegen ZenithStar 80/545 (schon wieder ein anderes Design), der diesmal als APO firmiert, ebenso
wie der Scopos 80/560, nicht nur die Index-Zahl liegt bereits in der Nähe von 3.000, sie haben vor allem ein ziemlich
gleiches sekundäres Spektrum, bei dem die C-Linie mit Rot zu weit nach hinten herausfällt. Vermutlich ein und derselbe
Hersteller der Optik und der Rest ist dann die Sache der Verkaufs-Strategen.
Ähnlich gut ist der TAL FH 100/1000, der gut mit dem Zeiss AS Objektiv vergleichbar ist, beide Fraunhofer-Objektive
deren Index-Zahl in der Nähe von 4 liegen. Mir wurde noch ein Zeiss AS zur Vermessung angekündigt, die an der
Spitze der Fraunhofer Achromaten liegen.
Bei den Fraunhofer-Typen gibt es offenbar auch eine gewaltige Streuung hinsichtlich der Restchromasie. Die beiden
Synta sind noch lange nicht das Ende der "Fahnenstange". Beim Sterntest wirkt sich das Herausfallen von Rot und
Blau so aus, daß die eigentlich gut definierten Doppelsterne am künstlichen Sternhimmel jede Menge rotes Streulicht
verkraften müssen.
--------------------------------------------------------------------------------------------------------------------
Zur Erklärung: http://de.wikipedia.org/wiki/Achromat
Quote:
Achromat
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Wechseln zu: Navigation, Suche
achromatischer Zweilinser
Unter einem Achromat versteht man in der Optik ein System aus zwei Linsen
von gleicher Größe, die aber aus Gläsern mit unterschiedlicher Abbe-Zahl bestehen. Das System besteht aus einer
Sammellinse aus Kronglas und einer
Zerstreuungslinse aus Flintglas.
Dadurch kann der Farblängsfehler (Abbildungsfehler: chromatische Aberration) für zwei Wellenlängen korrigiert werden. Wenn die beiden Linsen
dünn sind und einen kleinen Abstand voneinander haben, ist damit auch der Farbquerfehler, der störende Farbsäume an den Kanten des Motivs verursacht, weitgehend korrigiert. Gleichzeitig kann man durch die
zusätzlichen Freiheitsgrade des Achromaten auch die sphärische Aberration weitgehend korrigieren. Bei einem sogenannten Neu-Achromaten
wird gleichzeitig auch die Koma korrigiert, indem die beiden Glassorten geschickt gewählt werden.
In manchen Fällen sind die Linsen an ihrer Kontaktfläche miteinander durchsichtig verbunden (verkittet), in anderen Fällen bleibt zwischen diesen
Linsen ein Luftspalt, der als zusätzliche Luftlinse zur Korrektur weiterer
Abbildungsfehler genutzt wird. Mit einem Luftspalt kann man den sogenannten Gauß-Fehler (Abhängigkeit der sphärischen Aberration von der Wellenlänge) korrigieren.
Für weitergehende Ansprüche, z. B. in der Astronomie, gibt es auch die so genannten
Apochromate, die typischerweise aus drei Linsen bestehen. Der Farblängsfehler kann hier für drei Wellenlängen korrigiert werden, und er wird damit auch für die übrigen Wellenlängen sehr klein.
Ökonomischer ist es jedoch, ab einer Apertur (d.h. einem Durchmesser)
von etwa 25 cm auf Spiegeloptiken überzugehen (sieheParabolspiegel).
------------------------
Hallo Hans-Ulrich,
... wenn man jeden Tag damit zu tun hat ... auch hier
hinter dem Begriff W_gesamt-Wert oder RC-Wert versteckt sich eine Indexzahl, die eine Einteilung der unterschiedlichsten
Fernrohre erlaubt, wenn man sich nur mit dem Farblängsfehler befaßt. Die Frage der Farbreinheit oder ob ein Teleskop
wirklich ein APO ist, läßt sich mit dieser Index-Zahl exakt beantworten.
Hinter den Buchstaben F,e,d,C verbirgt sich die Systematik der Fraunhoferschen Linien im sichtbaren Teil des Spektrums.
Also
F-Linie = 486.1 nm Wellenlänge (blau)
e-Linie = 546.1 nm Wellenlänge (grün)
d-Linie = 587.6 nm Wellenlänge (gelb)
C-Linie = 656.3 nm Wellenlänge (rot und H-Alpha)
Bei der Optik-Rechnung oder beim Design von Refraktor-Optiken spielen diese vier Farben eine wichtige Rolle. Es käme
noch die g-Linie mit 435.8 nm Wellenlänge (violett) hinzu, ziemlich die Grenze dessen, was unsere Augen noch
wahrnehmen.
Siehe besonders hier:
Quote:
Die wichtigsten Fraunhoferlinien im Überblick [Bearbeiten]
Die markantesten Fraunhoferlinien sind zusammen mit den zugehörigen Elementen in folgender Tabelle verzeichnet.
Die Fraunhofer C-, F-, G'-, und h-Linien stimmen mit den alpha, beta, gamma und delta Linien der Balmer-Serie eines Wasserstoffatoms überein.
Aufgrund ihrer exakt definierten Wellenlängen werden die Fraunhoferlinien oft zur Bestimmung der Brechzahl und der
Dispersion (Abbesche Zahl) von optischen
Materialien genutzt.
-----------------------
Hallo Uwe,
nachdem es von Dieter Lichtenknecker leider keinen Algorhythmus gibt, wie er damals:
a) den Farblängsfehler gemessen und
b) in seine RC-Index-Zahl umgerechnet hat
waren wir gezwungen, auf Lichtenknecker aufbauend, einen Algorhythmus zu entwickeln, wobei der konkrete meßtechnische Teil von mir beigesteuert wurde, der mathematische Teil von einem APO-Designer, von dem das
ganz vorzügliche HCQ-Objektiv stammt. Der Formelsatz wäre hier zu finden:
Schärfen_Tiefe = 2 * Wellenlänge(e) * (f/D)^2 und
RC/S2N-Wert = S2gemessen/Schärfen_Tiefe
den ich in ein kleines Pascal-ähnliches Programm geschrieben habe, was ich schon 20 Jahre benutze. Auf diese Weise entstehen diese Tafeln:
Grundlage bildet aber die quantitative Vermessung, wie ich sie hier beschrieben habe: http://www.astro-foren.de/showthread.php?t=7713
Und das geht mit dem Weißlicht-Bath-Interferometer wunderbar. (Bitte auch diese Index-Seite benutzen)
Es ist also ein strenges quantitatives Verfahren, das auf genauen Wellenlängen basiert, wie sie in der Optik-Rechnung von Designern benutzt werden: Also die Hauptfarben beginnend mit der F_Linie (486.1 nm wave) der
e-Linie (546.1 nm wave) der nicht so wichtigen d-Linie (587.6 nm wave) und der wieder wichtigen C-Linie (656.3 nm wave) zugleich H-Alpha und nachlesbar u.a. bei Heinz Pforte, "Der Optiker" Bands 2, Gehler 1997 Seite
46, Fraunhofersche Linien im sichtbaren Teil des Spektrums ...
Die dazu nötigen (sündhaft teuren Interferenzfilter von Melles griot) mit einer Bandbreite von nur 2 nm wave liefern also in exakt dieser Wellenlänge ein Interferogramm mit allem, was das Objektiv in dieser Spektralfarbe zu
bieten hat: Über/unterkorrektur, Zentrier-Koma, Astigmatismus und andere Flächenfehler.
Wenn man sich die Diagramme für das sekundäre Spektrum so anschaut, dann ist die Optimierung durchwegs für die 0.707 Zone mit dem größten Flächenanteil vorgenommen. Da auf der Achse relativ wenig passiert,
dafür aber mindestens ab der 50% Zone und höher.
Nun gäbe es zwei Verfahren, sich der Sache meßtechnisch zu nähern:
Beim ersten Verfahren orientiere ich mich an einem mittig durch den Strahlengang liegenden Lineal, das wäre die obere
Bildreihe. Hier hast Du bereits die Überlagerung durch einen Zentrierfehler, der Achskoma erzeugt, bei Blau Über- und bei
Rot Unter-Korrektur. Bei möglichst gleicher Einstellung zu diesem Lineal inclusive aller Fehler, entsteht so eine Schnitt-
Weiten-Differenz, die in unseren Algorhythmus eingeht, wie Du der Tafel entnehmen kannst. Die Meßgenauigkeit liegt bei
0.01 mm, was nichts mit der Meßuhr, sondern mit dem Interferogramm selbst zu tun hat.
Ein anderes Verfahren wäre, wenn man entlang der Definition von TMB-Designer Thomas Back die Schnittweite auf Grün
einstellt (optimiert) und bei unveränderter Schnittweite, für jede Farbe ein abweichendes I_gramm erhält. Siehe die
dritte Bildreihe. Hier habe ich aus Gründen der besseren Verdeutlichung auf die d-Linie eingestellt, und man sieht sehr
schön die Abweichung der blauen Streifen nach oben, die der roten nach unten. Jetzt müßte man die Interferogramme
auswerten, dürfte die Power nicht deaktivieren und dann müßte die Bedingung von Back erfüllt sein, daß bei einem
Apochromaten im Grünen der Strehl mindestens 0.95 sein muß und die Abweichung von Blau und Rot nicht mehr als
L/4 PV der Wellenfront betragen darf - eine sehr harte Definition für einen Apochromaten, wenn man sieht, wie weit
bei manchen als APO's verkauften Optiken die Farbe Rot hinten herausfällt, oder sich (auf grün eingestellt) das rote
Interferogramm nach unten durchbiegt, weil die Schnittweitendifferenz zwischen grün und rot bei 560 mm Brennweite
fast 0.3 mm beträgt, und das ist beileibe kein APO mehr.
Zur Beobachtungs-Praxis mit den unterschiedlichsten Objektiven gäbe es noch sehr viel zu schreiben - und wird ja auch
sehr viel geschrieben. Eine qualitative Lösung wäre z.B. der Versuch, den Farbeindruck über Sternscheibchen-Aufnahmen
wiederzugeben oder über meinen künstlichen Sternhimmel. Wobei bereits die Farbreinheit des verwendeten Okulars erst
einmal gegen einen Kugelspiegel gegengeprüft werden muß.
Mich hat einfach verwundert, wie hemmungslos man Konkurrenz-Optiken niederschreibt, obwohl gerade das sekundäre
Spektrum bei allen Refraktor-Optiken eine gute Meßlatte ist, die Unterschiede darzustellen. Es ginge übrigens auch
über den farbigen Foucaulttest, (hier die Übersicht)wie man ihn auch auf einer japanischen Web-Seite findet. Im
übrigen freue ich mich
über jeden Refraktor, speziell Apochromaten, den ich hier vermessen kann, weil er die Systematik absichern hilft.
http://homepage3.nifty.com/cz_telesc...acter_test.htm
http://homepage3.nifty.com/cz_telesco/newton_test.htm
http://homepage3.nifty.com/cz_telesco/maksutov_test.htm
A009A The Winner is - Systematisierung über RC-Index
Diese Übersicht soll analog zur Lichtenknecker Information
einen kleinen Einblick in die heutige Situation geben.
------------------------------------------------------------------------------------------------
The Winner is - Systematisierung über RC-Index
Die Sache ist auf jeden Fall komplizierter, und ähnlich wie der quantitative Strehl-Wert nur ein Beurteilungs-
Kriterium für Refraktor-Optiken. Trotzdem ist die Suche nach einer Index-Zahl für die Rest-Chromasie
(siehe bei
Lichtenknecker) oder diverse andere Fach-Artikel ziemlich alt - Nur leider bei Diskussionen schlichtweg nicht
berücksichtigt. Es geht also nicht nur um eine saubere Klassifizierung, was ein APO ist und wie farbrein ein
Refraktor sein sollte. Auch drängt sich manchmal die Vermutung auf, ob durch einen ganz bestimmten Farb-
längsfehler unserer Beobachtungs-Gewohnheit verkaufstechnisch ein Schnippchen geschlagen werden soll,
indem man mit Absicht das rote Spektrum hinten "herausfallen" läßt, weil man es nicht so wahrnimmt, um
die Optik dann als farbreinen APO verkaufen zu können. Es ist schon auffällig, wie oft die C-Linie bei Refraktoren
ganz am Ende liegt. Siehe auch:
http://rohr.aiax.de/@chromatischeAberration.jpg
http://rohr.aiax.de/Abbildungsfehler.htm
Messung des Farblängsfehler mit Bath-Interferometer
Ein normaler Bericht ist schneller zusammengestellt. Im vorliegenden Fall wollte ich die vergangenen Messungen des
sekundären Spektrums (Rest-Chromasie) in einer Tabelle zusammenfassen: Wer ist denn - nur unter dem Aspekt
Restchromasie - der Sieger einer solchen Übersicht?
Man möge bitte nicht vergessen, daß ein Zentrierfehler die allerschönste Farbreinheit zunichte macht, wie ich das an drei
ganz unterschiedlichen Objektiven erlebt habe. Auch wenn das Optimum nicht im grünen Spektrum liegt, wären wir strehl-
mäßig auch nicht mehr so begeistert. Eine Strehl-gesamt-Rechnung fehlt in diesem Zusammenhang natürlich auch, was
aber mehr zur theoretischen Diskussion gehört, weil wir letztlich wissen wollen, was die Optik am Himmel "bringt". Bei
hervorragenden opt. Daten im Labor zeigt sich das am Himmel offenbar auch.
Nun ein kurzer Kommentar zu einzelnen Ergebnissen. Es ist nicht verwunderlich, daß der kleine Tak FS 78 an der Spitze
steht. Bereits sein etwas größerer Bruder Tak FS 102 erreicht nicht mehr ganz die Index-Zahl, wobei man hier an die
Grenze der Meßgenauigkeit kommt: im Normalfall 0.01 mm. Man könnte zwar eine 0.001 mm Meßuhr verwenden, bekommt
aber z.B. über einen überlagerten Zentrierfehler eine Unschärfe hinsichtlich der exakten SchnittweitenVermessung - beim
Versuch, immer exakt die 70.7 % Zone richtig zu treffen. Auch der Öffnungsfehler im kurzen/langen Spektrum tut ein
übriges. Ganz schwierig wird es, wenn sich gleich mehrere Fehler überlagern. Auch gibt es die üblichen Fertigungs-
Toleranzen, weswegen ein baugleicher Tak FS 102 auch mit der C-Linie (rot) zuweit nach hinten herausfällt mit einem
W_gesamtwert von 0.5667. (Wie Lichtenknecker damals gemessen hat, ist vermutlich auch nicht bekannt)
Ebenfalls bedeutsam ist die Frage, wie das Design ausgelegt ist: Im Falle des HCQ 115/1000 wird die hohe Klasse dieses
Apochromaten nur mit einem 50 mm Glasweg in Form eines Zenith-Prismas erreicht. Wer das nicht weiß, würde diesem
hochwertigen APO Unrecht tun, wenn er sich über den Restfarbfehler echoffiert. Ohne Glasweg spielt dieser APO nur
noch im Mittelfeld.
Die TMB APO's sind natürlich hochwertig, aber den Spitzenplatz nehmen sie nicht ein, besonders wenn man weiß, daß
auch hier die Streuung ganz erheblich sein kann, was auch noch er Importeur/Händler selbst zugibt. Jedenfalls kann
sowohl das Astreya Objektiv 130/910 und das Vixen FL 102/920 S dem TMB APO durchaus das Wasser reichen. Alles
andere wäre Marketing.
Bei Williams Optic herrscht großes Durcheinander. Einmal heißt das Teleskop Zenithstar 80/555, dann Megrez II 80/555
und hat dann auch noch eine sehr ähnliche ähnliche Restchromasie was den Abstand der Farben und die Anordnung
betrifft.
Auch mit dem SkyWatcher kann man sehr zufrieden sein, der eher tief-stapelt.
Nahezugleichauf liegen ZenithStar 80/545 (schon wieder ein anderes Design), der diesmal als APO firmiert, ebenso
wie der Scopos 80/560, nicht nur die Index-Zahl liegt bereits in der Nähe von 3.000, sie haben vor allem ein ziemlich
gleiches sekundäres Spektrum, bei dem die C-Linie mit Rot zu weit nach hinten herausfällt. Vermutlich ein und derselbe
Hersteller der Optik und der Rest ist dann die Sache der Verkaufs-Strategen.
Ähnlich gut ist der TAL FH 100/1000, der gut mit dem Zeiss AS Objektiv vergleichbar ist, beide Fraunhofer-Objektive
deren Index-Zahl in der Nähe von 4 liegen. Mir wurde noch ein Zeiss AS zur Vermessung angekündigt, die an der
Spitze der Fraunhofer Achromaten liegen.
Bei den Fraunhofer-Typen gibt es offenbar auch eine gewaltige Streuung hinsichtlich der Restchromasie. Die beiden
Synta sind noch lange nicht das Ende der "Fahnenstange". Beim Sterntest wirkt sich das Herausfallen von Rot und
Blau so aus, daß die eigentlich gut definierten Doppelsterne am künstlichen Sternhimmel jede Menge rotes Streulicht
verkraften müssen.
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Zur Erklärung: http://de.wikipedia.org/wiki/Achromat
Quote:
Achromat
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Wechseln zu: Navigation, Suche
achromatischer Zweilinser
Unter einem Achromat versteht man in der Optik ein System aus zwei Linsen
von gleicher Größe, die aber aus Gläsern mit unterschiedlicher Abbe-Zahl bestehen. Das System besteht aus einer
Sammellinse aus Kronglas und einer
Zerstreuungslinse aus Flintglas.
Dadurch kann der Farblängsfehler (Abbildungsfehler: chromatische Aberration) für zwei Wellenlängen korrigiert werden.
Wenn die beiden Linsen
dünn sind und einen kleinen Abstand voneinander haben, ist damit auch der Farbquerfehler, der störende Farbsäume an den Kanten des Motivs verursacht, weitgehend korrigiert. Gleichzeitig kann man durch die
zusätzlichen Freiheitsgrade des Achromaten auch die sphärische Aberration weitgehend korrigieren. Bei einem sogenannten Neu-Achromaten
wird gleichzeitig auch die Koma korrigiert, indem die beiden Glassorten geschickt gewählt werden.
In manchen Fällen sind die Linsen an ihrer Kontaktfläche miteinander durchsichtig verbunden (verkittet), in anderen Fällen bleibt
zwischen diesen
Linsen ein Luftspalt, der als zusätzliche Luftlinse zur Korrektur weiterer
Abbildungsfehler genutzt wird. Mit einem Luftspalt kann man den sogenannten Gauß-Fehler (Abhängigkeit der sphärischen Aberration von der Wellenlänge) korrigieren.
Für weitergehende Ansprüche, z. B. in der Astronomie, gibt es auch die so genannten
Apochromate, die typischerweise aus drei Linsen bestehen. Der Farblängsfehler kann hier für drei Wellenlängen korrigiert werden, und er wird damit auch für die übrigen Wellenlängen sehr klein.
Ökonomischer ist es jedoch, ab einer Apertur (d.h. einem Durchmesser)
von etwa 25 cm auf Spiegeloptiken überzugehen (siehe Parabolspiegel).
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Hallo Hans-Ulrich,
... wenn man jeden Tag damit zu tun hat ... auch hier
hinter dem Begriff W_gesamt-Wert oder RC-Wert versteckt sich eine Indexzahl, die eine Einteilung der unterschiedlichsten
Fernrohre erlaubt, wenn man sich nur mit dem Farblängsfehler befaßt. Die Frage der Farbreinheit oder ob ein Teleskop
wirklich ein APO ist, läßt sich mit dieser Index-Zahl exakt beantworten.
Hinter den Buchstaben F,e,d,C verbirgt sich die Systematik der Fraunhoferschen Linien im sichtbaren Teil des Spektrums.
Also
F-Linie = 486.1 nm Wellenlänge (blau)
e-Linie = 546.1 nm Wellenlänge (grün)
d-Linie = 587.6 nm Wellenlänge (gelb)
C-Linie = 656.3 nm Wellenlänge (rot und H-Alpha)
Bei der Optik-Rechnung oder beim Design von Refraktor-Optiken spielen diese vier Farben eine wichtige Rolle. Es käme
noch die g-Linie mit 435.8 nm Wellenlänge (violett) hinzu, ziemlich die Grenze dessen, was unsere Augen noch
wahrnehmen.
Siehe besonders hier:
Quote:
Die wichtigsten Fraunhoferlinien im Überblick [Bearbeiten]
Die markantesten Fraunhoferlinien sind zusammen mit den zugehörigen Elementen in folgender Tabelle verzeichnet.
Die Fraunhofer C-, F-, G'-, und h-Linien stimmen mit den alpha, beta, gamma und delta Linien der Balmer-Serie eines
Wasserstoffatoms überein.
Aufgrund ihrer exakt definierten Wellenlängen werden die Fraunhoferlinien oft zur Bestimmung der Brechzahl und der
Dispersion (Abbesche Zahl) von optischen
Materialien genutzt.
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Hallo Uwe,
nachdem es von Dieter Lichtenknecker leider keinen Algorhythmus gibt, wie er damals:
a) den Farblängsfehler gemessen und
b) in seine RC-Index-Zahl umgerechnet hat
waren wir gezwungen, auf Lichtenknecker aufbauend, einen Algorhythmus zu entwickeln, wobei der konkrete meßtechnische Teil von mir beigesteuert wurde, der mathematische Teil von einem APO-Designer, von dem
das
ganz vorzügliche HCQ-Objektiv stammt. Der Formelsatz wäre hier zu finden:
Schärfen_Tiefe = 2 * Wellenlänge(e) * (f/D)^2 und
RC/S2N-Wert = S2gemessen/Schärfen_Tiefe
den ich in ein kleines Pascal-ähnliches Programm geschrieben habe, was ich schon 20 Jahre benutze. Auf diese Weise entstehen diese Tafeln:
Grundlage bildet aber die quantitative Vermessung, wie ich sie hier beschrieben habe: http://www.astro-foren.de/showthread.php?t=7713
Und das geht mit dem Weißlicht-Bath-Interferometer wunderbar. (Bitte auch diese Index-Seite benutzen)
Es ist also ein strenges quantitatives Verfahren, das auf genauen Wellenlängen basiert, wie sie in der Optik-Rechnung von Designern benutzt werden: Also die Hauptfarben beginnend mit der F_Linie (486.1 nm wave)
der
e-Linie (546.1 nm wave) der nicht so wichtigen d-Linie (587.6 nm wave) und der wieder wichtigen C-Linie (656.3 nm wave) zugleich H-Alpha und nachlesbar u.a. bei Heinz Pforte, "Der Optiker" Bands 2, Gehler 1997 Seite
46, Fraunhofersche Linien im sichtbaren Teil des Spektrums ...
Die dazu nötigen (sündhaft teuren Interferenzfilter von Melles griot) mit einer Bandbreite von nur 2 nm wave liefern also in exakt dieser Wellenlänge ein Interferogramm mit allem, was das Objektiv in dieser Spektralfarbe
zu
bieten hat: Über/unterkorrektur, Zentrier-Koma, Astigmatismus und andere Flächenfehler.
Wenn man sich die Diagramme für das sekundäre Spektrum so anschaut, dann ist die Optimierung durchwegs für die 0.707 Zone mit dem größten Flächenanteil vorgenommen. Da auf der Achse relativ wenig
passiert,
dafür aber mindestens ab der 50% Zone und höher.
Nun gäbe es zwei Verfahren, sich der Sache meßtechnisch zu nähern:
Beim ersten Verfahren orientiere ich mich an einem mittig durch den Strahlengang liegenden Lineal, das wäre die obere
Bildreihe. Hier hast Du bereits die Überlagerung durch einen Zentrierfehler, der Achskoma erzeugt, bei Blau Über- und bei
Rot Unter-Korrektur. Bei möglichst gleicher Einstellung zu diesem Lineal inclusive aller Fehler, entsteht so eine Schnitt-
Weiten-Differenz, die in unseren Algorhythmus eingeht, wie Du der Tafel entnehmen kannst. Die Meßgenauigkeit liegt bei
0.01 mm, was nichts mit der Meßuhr, sondern mit dem Interferogramm selbst zu tun hat.
Ein anderes Verfahren wäre, wenn man entlang der Definition von TMB-Designer Thomas Back die Schnittweite auf Grün
einstellt (optimiert) und bei unveränderter Schnittweite, für jede Farbe ein abweichendes I_gramm erhält. Siehe die
dritte Bildreihe. Hier habe ich aus Gründen der besseren Verdeutlichung auf die d-Linie eingestellt, und man sieht sehr
schön die Abweichung der blauen Streifen nach oben, die der roten nach unten. Jetzt müßte man die Interferogramme
auswerten, dürfte die Power nicht deaktivieren und dann müßte die Bedingung von Back erfüllt sein, daß bei einem
Apochromaten im Grünen der Strehl mindestens 0.95 sein muß und die Abweichung von Blau und Rot nicht mehr als
L/4 PV der Wellenfront betragen darf - eine sehr harte Definition für einen Apochromaten, wenn man sieht, wie weit
bei manchen als APO's verkauften Optiken die Farbe Rot hinten herausfällt, oder sich (auf grün eingestellt) das rote
Interferogramm nach unten durchbiegt, weil die Schnittweitendifferenz zwischen grün und rot bei 560 mm Brennweite
fast 0.3 mm beträgt, und das ist beileibe kein APO mehr.
Zur Beobachtungs-Praxis mit den unterschiedlichsten Objektiven gäbe es noch sehr viel zu schreiben - und wird ja auch
sehr viel geschrieben. Eine qualitative Lösung wäre z.B. der Versuch, den Farbeindruck über Sternscheibchen-Aufnahmen
wiederzugeben oder über meinen künstlichen Sternhimmel. Wobei bereits die Farbreinheit des verwendeten Okulars erst
einmal gegen einen Kugelspiegel gegengeprüft werden muß.
Mich hat einfach verwundert, wie hemmungslos man Konkurrenz-Optiken niederschreibt, obwohl gerade das sekundäre
Spektrum bei allen Refraktor-Optiken eine gute Meßlatte ist, die Unterschiede darzustellen. Es ginge übrigens auch
über den farbigen Foucaulttest, (hier die Übersicht)wie man ihn auch auf einer japanischen Web-Seite
findet. Im
übrigen freue ich mich
über jeden Refraktor, speziell Apochromaten, den ich hier vermessen kann, weil er die Systematik absichern hilft.
http://homepage3.nifty.com/cz_telesc...acter_test.htm
http://homepage3.nifty.com/cz_telesco/newton_test.htm
http://homepage3.nifty.com/cz_telesco/maksutov_test.htm
Hallo Uwe,
erst mal Danke, daß Du Dich als Diskussions-Partner zur Verfügung stellst.
Quote:
Das erste Verfahren, so wie du es durchführst beschreibt ja nur den Farblängsfehler auf der Achse und mit Hilfe des Algorhythmus kommst du zum W-Wert welcher das Apokriterium beschreiben soll. Hier noch einmal Danke für die Formel!
Jedoch lässt dieses Verfahren den Gaußfehler völlig außer Acht.
Genau um diesen Gauß-Fehler geht es in beiden Verfahren, nur wird er unterschiedlich erfaßt:
Methode 1 legt mittig ein dünnes Lineal in den Strahlengang und orientiert sich an dieser dünnen Linie beim Fokussieren. Wenn im Ideal-Fall grün perfekt ist, dann zeigt sich Blau überkorrigiert in Form eines flachen "M" und Rot unterkorrigiert in Form eines flachen "W". Bei der Fokussierung achtet man nun darauf, daß man exakt in die 0.707 Zone kommt, was wie bei der Parabel bedeutet, daß Rand-Mitte-Rand eines mittleren Streifens auf dieser Linie liegen müssen. Bei der Unterkorrektur ist es ein flaches "W", und damit nur umgekehrt in der Orientierung. Und damit ist dem Gaußfehler in seiner Auswirkung auf die Farbschnittweite Genüge getan. Wenn Du Dir die einschlägigen Diagramme hinsichtlich des Gaußfehlers anschaust, dann wird es erst im Bereich der 0.707 Zone interessant, wewegen die größere Abweichung immer zur Mitte mit dem geringeren Flächenanteil hin orientiert ist. Also da wo der Flächen-Anteil hoch ist, spielt dann der Gaußfehler keine große Rolle mehr.
Bei Methode 2 bleibt die Fokussierung auf Grün als perfekte Einstellung unverändert. Und jetzt geht die Fokusdifferenz als Power und der Gaußfehler als Über- bzw. Unterkorrektur über die Strehl-Auswertung ein, die für grün mindestens 0.95 Strehl verlangt und für Rot und Blau keine größere Abweichung als diese L/4 PV Lambda.
Für Methode 1 spricht noch ein ganz anderes Argument: Wer grundsätzlich die Strehl-Auswertung mit unseren Mitteln anzweifelt, Du kennst sie alle, der wird auch bei Methode 2 alle Haare in der Suppe finden, die Du Dir nur denken kannst. Von Averaging angefangen bis zum induzierten Astigmatismus, etc. etc. Bei Methode 1 wird ja gerade dieses Argument umgangen, weil man mit dem sensibelsten Gerät, mit dem man Längen messen kann, das Farbspektrum mittels Meßuhr, Mikrometerschraube oder ähnlichem ausgemessen wird. Eine gut ablesbare 0.01 mm Meßuhr mit einem Hub von ca. 5 mm würde alle Deine Wünsche erfüllen.
Über Methode 2 bin ich gestolpert, nachdem ich die Definition von Thomas Back gelesen habe und überlegte, wie er das meint. In der Praxis fokussieren wir ja auf die engste Einschnürung des Lichtkegels unter Berücksichtung aller Farben. Das liegt bei Nacht im blaugrünen Bereich, jedenfalls im Durchschnitt. Und da würde dann jede Abweichung davon stören. Also kann diese Definition von Back nur so gemeint sein.
A010 FH150/2300 Die RC-Zahl bei Lichtenknecker 24. Juli 2007
Zum Vergleich: B079 Zeiss AS 200-3000 - die Überraschung 21. November 2006
Wie fand Lichtenknecker seine Zahl für Rest-Chromasie?
Aus Katalogen kennt man seine Tabellen mit dem RC-Wert. Eine Index-Zahl ähnlich meinem W_gesamt Wert,
der die aus Airy-Scheibchen-Durchmesser und der Öffnungszahl ermittelten Schärfen-Tiefe als Meßlatte be-
nutzt, um damit den Farblängsfehler zu vergleichen, der aus den unterschiedlichen Schnittweiten der Spektral-
farben Blau (F), Grün (e), Gelb(d) und Rot(C) und des Absolut-Durchschnittswertes eine Einordnung möglich
macht : Voll-APO von 0 ...1, Halb-APO von 1 ... 2, und FH-Objektiv von 2 ... 20, wobei Zeiss AS Objektive in der
Gegend von 4.5 Index-Zahl liegen. Leider findet man nirgendwo einen Hinweis, ob Lichtenknecker seine RC-Zahl
aus der Optik-Rechnung ermittelt hat oder wie in meinem Fall durch interferometrische Messung in der 70.71%
Zone mit Hlfe des Bath Interferometers. Bescheidenes Ziel dieser Untersuchung was es also nur, über ein FH
Objektiv, das in seinem Katalog mit einer RC-Zahl von 5.0 auftaucht mit der Index-Zahl zu vergleichen, wie sie
bei meinen Messungen ermittelt wird. Die Übereinstimmung wäre gar nicht so schlecht. In meinem Fall kommt
ein etwas besserer Wert heraus.
Bei der Beobachtung an Planeten würde man selbst bei guten Seeingbedingungen nicht über ca. 250-fache Vergrößerung
mit diesem Objektiv hinauskommen, so der Sternfreund am Telefon. Nun ist es ein FH-Objektiv mit kleiner Öffnung von
ca. f/15 das per Rechnung eine Schärfentiefe von 0.2568 mm hat innerhalb derer der Farbeindruck der Restchromasie
weitestgehend verschwindet. Da es dem AS-Objektiv von Zeiss ähnlich ist hinsichtlich der Restchromasie, wird man es
nur mit dessen Vergrößerungs-Leistung vergleichen können. Bei der näheren Untersuchung ergibt sich aber ein störender
Fehler, der in der Mitte die Perfektion ein klein wenig stört: Ein Zonenfehler in der Mitte, vielleicht hervorgerufen durch
eine Homogenitäts-Störung im Glas selbst.
Auch im Sternscheibchen deutet sich diese Störung bereits an, besonders extrafokal gut zu sehen. Damit stimmt zwar die
Zentrierung, aber die exakte Definition im Fokus leidet offenbar ein wenig. An den intra/extrafokalen Farbringen erkennt
man das FH-Objektiv zweifelsfrei, wobei man die Reihenfolge der Spektralfarben mit Grün, Gelb, Blau und Rot ermitteln
kann.
Der farbige Foucault-Test zerlegt die Spektral-Farben deswegen, weil sich die Messerschneide etwa in der Mitte der
Farschnittpunkte liegt: Grün=0, Gelb + 183µ liegt also noch intrafokal, Blau +1000µ und Rot +1200µ dagegen liegt
bereits extrafokal. Und die Störung in der Mitte, wo sie allerdings optisch wegen des kleinen Flächenanteils keine
wesentliche Rolle spielt.
Die gleiche Aufnahme als 3D-Darstellung
Fokussiert man auf Grün und wechselt nur die Interferenz-Farbfilter, dann biegen sich die Streifen je nach Schnittweite
unterschiedlich stark durch. Gelb nur geringfügig wie auch die Schnittweitenmessung zeigt, Blau und noch mehr Rot
erheblich stärker, da es ganze 1.2 mm hinter dem Fokus von Grün liegt. Zumindest mit einem Gelbfilter könnte man den
Einfluß von Blau etwas reduzieren weil Rot vom dunkeladaptierten Auge sehr viel weniger wahrgenommen wird.
Zur Ermittlung der Index-Zahl im zweiten Fall jeweils auf die Spektral-Farbe fokussiert.
Im Katalog wird dieses FH Objektiv mit 150/2250 als f/15 Objektiv geführt, die Gravur weist es als 150/2300 Optik aus.
Dadurch kommt über meine Messungen ein Index-Wert von ca. 4.28 heraus. Setzt man die Katalogwerte ein, so erhöht
sich die IndexZahl auf ca. 4.47, was nicht mehr weit von Lichtenkneckers RC-Wert von 5.0 liegt. Lichtenknecker muß
also durch ähnliche Überlegung zu seiner RC-Zahl gekommen sein.
Die Auswertung des Streifenbildes bei 546.1 nm wave
das synthetische Interferogramm
Der Fehler in der Mitte: eine Mischung aus Rest-Astigmatismus und Rest-Koma
und dann vergleichsweise gute Werte für PV = Lambda/4 und Strehl = 0.939
A012 Farblängsfehler messen mit dem Bath-Interferometer
Farblängsfehler messen
Das ist wirklich ein APO !!!
Augenblicklich gibt es eine Foren-Diskussion, wie der von mir bei einem 80/560 Apo gemessene Farblängsfehler von 0.3
mm über drei Objektive zu würdigen sei. Da ich mich aus einer Würdigung meine Meßergebnisse grundsätzlich heraus-
halten muß (da sind Händler, Kunden und Designer gefragt - hoffentlich wird der einschlägige Artikel bald veröffentlicht,
auf dessen Formeln mein W-Wert beruht. Um aber die Entstehung meiner Daten transparenter zu machen, hier ein
Bericht, wie sie entstehen. Jeder kann diese Messungen nachvollziehen, und zwar bereits über den Sterntest, der
hier angefügt wurde im Vergleich zu diesem Teleskop.
Man erkennt es hoffentlich wieder, mein TMB Apo 100/800, Referenz-Optik für diese Art Diskussion, sehr farbrein, ähnlich
gut wie der Takahashi 102/820, nur die Lage der Spektral-Farben ist anders.
Eine der interessantesten Eigenschaften des Bath-Interferometers ist die Tatsache, daß er mit normalem Weißlicht
ebenfalls funktioniert, weil er nämlich keine Kohärenzlänge braucht, wie andere Interferometer. Damit hat man die
Möglichkeit, im gesamten Spektrum des sichtbaren Lichtes zu messen mit einer hohen Genauigkeit, wenn man sich
weiter unten die techn. Daten von Melles Griot einmal anschaut. Die Anordnung der Komponenten ist analog der
üblichen Anordnung: Als Lichtquelle dient ein 0.4 mm Pinhole im Fokus eines ca. 120 mm kleinen Achromaten, der
ein ziemlich genaues Parallel-Bündel draus macht mit einer Blende von ca. 4 mm, damit die kleine Bikonvex-Linse
gut ausgeleuchtet wird. Linse mit Blende sitzt im Klötzchen mit dem blauen Klebeband. Dahinter Platz für die
kleinen Interferenzfilter, die aus opt. Gründen im parallelen Strahlgang stehen müssen. Alles übrige entspricht der
üblichen Anordnung.
Damit auch die Toleranz der verwendeten Interferenzfilter eindeutig ist, das Datenblatt von Melles Griot.
Der kleine
12 mm im Durchmesser Filter ist ungefaßt, weshalb man auf ihn sorgfältig aufpassen sollte.
Damit auch der Farbeindruck der verwendeten Filter erkennbar ist, sei dieses Foto angefügt.
Ein weiteres Detail ist die Mikrometerschraube des Koordinaten-Tisches mit den üblichen 0.01 mm Teilerstrichen und
einer Ablesegenauigkeit von mindestens 0.005 mm und besser. Bei der exakten Vermessung sollte man den "toten" Gang
der Gewindespindel in der Weise berücksichtigen, indem man mit der kürzestens Schnittweite beginnt, beim TMB diesmal
Rot, weil dann die Spindel niemals zurück, sondern immer nur in einer Richtung weitergedreht wird. Also in diesem Fall
nacheinander: Rot, Gelb, Grün und Blau. Der Meßbereich von 25 mm ist für diesen Fall ausreichend, (wenn man es über-
treiben will, könnte man auch eine 0.001 mm Meßuhr benutzen, was aber gar nicht erforderlich ist.)
Nun habe ich absichtsvoll vor einigen Tagen das mit ZEMAX gezeichnete Diagramm der chromatischen Aberration
unter dem Aspekt des Farblängsfehlers vermessen mit einem W_gesamt-Wert von 0.4578. Aus der Differenz zum
aktuell vermessenen besseren Wert von W_gesamt von 0.2976 und der anderen Lage der Farben, mag man
erkennen, daß die Diagramm-Darstellung die Wirklichkeit nicht gut reproduziert. Anders als im Diagramm fällt
nicht die F-Linie (blau) am kürzesten sondern bei der Messung die C-Linie (rot) Betrachtet man aber die Ergebnisse
dann ist das TMB Apo in der Praxis besser als im gerechneten Design, wobei man beachten muß, daß im Diagramm
von der Brennweiten-Differenz ausgegangen wird, während ich eine Schnittweiten-Differenz messe, und zwar nur
die Differenz bezogen auf den e-Linien-Fokus als Null-Punkt, das ist dann erreicht, wenn die Streifen mit allen Fehlern
möglichst gerade sind. Bei Unter- oder Überkorrektur auf die 0.7 Zone oder Rand-Mitte-Rand auf einer Linie, wie bei
der Parabel.
Zur Demonstration der unterschiedlichen Farb-Schnittweiten wäre natürlich der Scopos 80/560 mit einer Differenz
von ca. 0.3 mm geeigneter, weil sich für diesen Fall die Interferenz-Streifen erheblich stärker durchbiegen würden.
In diesem Fall führt das sehr weit nach "hinten herausfallende" Rot zu einer überdeutlichen Verformung der Inter-
ferenzstreifen mit der man auf andere Weise das sekundäre Spektrum kathegorisieren könnte. Bei einem hochwerti-
gen und farbreinen Apo läßt sich das deshalb nicht so gut zeigen. Man muß also sehr viel genauer
hinschauen, damit man die 0.01 mm Abweichung und weniger exakt vermißt. Deshalb auch die dünne grüne Linie
quer durch alle Interferogramme: Bei dieser Übersicht wurde exakt auf die e-Linie fokussiert, und lediglich die
anderen Filter ausgetauscht. Aus der geringen Durchbiegung der Interferenz-Streifen erkennt man aber doch, die
Längenabweichung von rot <-> grün von 0.04 mm. Für die Vermessung empfiehlt es sich, nur noch 1 - 2 Streifen
einzustellen, und ganz sorgfältig - zu einem dünnen Lineal hin orientiert - zu fokussieren. Siehe erstes Bild.
Wer sich daraufhin die Systematisierung anschaut, erkennt erneut, daß das TMB in der Liga des Takahashi oder eines
HCQ oder eines Astreya Super Apo's spielt. Wobei das HCQ mit Glasweg verwendet werden sollte,
das TMB hingegen
ohne Glasweg.
Eine Anmerkung zum nächsten Bild: Orientiert an dem Lineal stellt man entweder die Streifen in gleicher Weise ein und
liest die Schnittweiten-Differenz an der Mikrometerschraube ab, oder aber man fokussiert exakt auf Grün und erkennt an
der Durchbiegung der Streifen die Schnittweiten-Abweichung: Nach oben gebogen bedeutet: Schnittweite fällt kürzer,
nach unten gebogen bedeutet, Schnittweite fällt länger. Im Vergleich zum TMB Apo bei 800 Fokus erleiden die Streifen
eine gewaltige Durchbiegung über den Farblängsfehler.
Wie sensibel bereits der Sterntest die aktuelle TMB Apo Farbverteilung ebenfalls darstellt, sieht man am gut sichtbaren
Rotsaum, den das Sternscheibchen extrafokal umgibt. Über die Vermessung der Farbschnittpunkte, Rot liegt gerade mal
0.04 mm vor grün als Bezugspunkt, läßt sich auch qualitativ sehr anschaulich der Farblängsfehler bzw. das sekundäre
Spektrum oder die chromatische Aberration von jedem eindruckvoll darstellen, nur halt nicht so exakt vermessen. Für die
Beurteilung wäre das noch nicht einmal so entscheidend.
Wer also bei der Neu-Einführung von Linsen-Teleskopen welcher Coleur auch immer, nach einer Systematisierung
sucht, der hat mit dem Sterntest beginnend im Vergleich zu anderen Apo's hier:
bereits ein gutes Kriterium zur Beurteilung der Farbsituation. Wie man das dann erklärt oder würdigt, soll meine Sache
nun wirklich nicht sein. Meine Berichte dienen der Transparenz von Optiken, denn gerade über die Qualität von Optiken
wird viel erzählt. Ich publiziere hier immer nur meine Meßergebnisse, was ich mir vor allem nicht verbieten lasse.
Eine gewisse Ähnlichkeit besteht tatsächlich zum SkyWatcher ED 100/900 ebenfalls grün und blau dicht
beieinander, gelb um ca. 0.08 dahinter und rot mit einem "weiten" Abstand hierzu.
Noch ein paar andere Beispiele: siehe auch hier: http://www.astro-foren.de/showthread.php?t=6849
für den TAL FH ergeben sich folgende Werte:
e-Linie ...+ 0.000 mm kürzeste Schnittweite
d-Linie ...+ 0.125 mm RC-Wert: 1.145
F-Linie ...+ 0.345 mm RC-Wert: 3.159
C-Linie ...+ 0.645 mm RC-Wert: 5.910
..............................RC-Wert gesamt 4.532
A009 RC-Wert bei Lichtenknecker 23. August 2006
Klassifizierung von Refraktor-Optiken über Farblängsfehler
Siehe auch diese Übersicht: http://astro-foren.de/index.php/Thread/7839-The-Winner-is-Systematisierung-%C3%BCber-RC-Index/
Folgender Auszug aus einer Information, wie man sie vor vielen Jahren von Lichtenknecker Optics als Qualitäts-
Kriterium für Refraktor-Optiken zugeschickt bekam. Diesen "RC-Wert" der für Rest-Chromasie bzw. sekundärem
Spektrum bzw. Farblängsfehler bzw. für die Farbreinheit eines Refraktor-Objektives steht wurde schon vor
Jahrzehnten als Qualitäts-Kriterium benutzt und hat heute erneut bei einer APO-Schwemme eine neue
Aktualität.
Augenblicklich verwenden wir einen neutralen "W-Wert", da der Algorhythmus, den Dieter Lichtenknecker ver-
wendete, nicht veröffentlicht wurde. Der W-Wert wird in Abhängigkeit von Öffnung und Brennweite ermittelt
und dient wie bei Lichtenknecker als Index-Zahl bzw. Unterscheidungs-Kritierium für die Güte der Farbreinheit
bzw. als Maßzahl für das sekundäre Spektrum bzw. Farblängsfehler bzw. Rest-Chromasie. Allerdings ist die
Grenze in unserem Falle schärfer zwischen Voll-APO, Halb-APO und Achromat, die bei Lichtenknecker in dieser
Klarheit noch nicht zu finden ist.
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Dear Jim,
I just signed in at your yahoo group refractor, but I didn't find any thread of that, or is it at the CN-Board?
as I know Lichtenknecker did not produced immersions optics, just air spaced one and I don't know the types
of the glases, he used.
Let's translate me the German text:
I start on page 6:
Our objectivs of type AK are corrected for spherical aberration and secondary spectrum for two colors. By splitting the
inner radius of such objectiv we make the type FH (Fraunhofer-Objektiv). This additional way of correcting we use for
reducing of coma paraxial. A FH-objectiv from special glases, which allow to reduce the RC-value, we call them HA-
objectivs. The VA-Objectiv is a classic apochromat, thesecondary spectrum is corrected for three colors, our special
interest was layed on the full visible spectrum. Spherical aberration and paraxial coma are corrected for the middle
spectrum. The VAS-Objectiv finally has four waves in one focus, one of it in IR and one in UV. The spherical aberration is
corrected for visual use and in UV (corrected GAuss error), the paraxial coma corrected in the visual spectrum and extremly low in the other parts.
This is not an information for an optical designer, it's just for advertisement. The most important thing: Lichtenknecker
used the secondary spectrum as an argument for his quality and we can measure the scondary spectrum very exactly
and give you an Index value for that.
I hope, I could help you.
Today I'm thinking about the problem, how one can test the field in the focus by the Bath-Interferometer. Here I have
some questions to you about the way of testing that.
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Hello Jim,
thanks a lot for your replay. NOw let me explain: Have a look at first at that table. It shows different types of refractors
with the index numbers: 0-1 means an apochromat, 1-2 means half of an apochromat and 2 - ....15 is an achromat
objectiv.
You can calculate this values, if you know the refraction indices of the glas types with the formula from Ernst Abbe, publishes in Rutten, Telescope Optics, 307 ff and in other publications, I use. But in this case you need the
refraction indices of the different glases of an actual refractor objectiv.
Another way is the definition of Thomas Back:
Quote:
But any lens, be it a doublet, triplet, quad, air-spaced or Petzval, that has a peak visual null (~5550A - the green-yellow) with a Strehl ratio of .95 or better, coma corrected and is
diffraction limited from C (red) to F (blue) with 1/4 wave OPD spherical or better,has good control of the violet g wavelength with no more than 1/2 wave OPD P-V spherical and optical spot
sizes that concentrate the maximum amount of photons within the diffraction limit -- a result of the low spherical aberration, which can be seen with modern optical design programs, as the "spot rays" will be seen
concentrated in the center of the spot, not evenly or worse, concentrated outside the center -- will satisfy the modern definition of "Apochromatism."
You can get fringes maps like this one and calculate the optical path different (ODP) by the power of the fringes,
look at the last four fringes maps, or my way ...
your get the values with this in the 0.707 zone of a refractor objectiv, look at the first line of the table before.
to get the index number of a refractor, you need two steps, as I described it here: http://www.astro-foren.de/showthread.php?t=7713
You get very exactly the focus difference of the different color focus, e-line = 0 in microns.
Then you have to calculate the deep sharpness of the objective: This is a rectangle of half of airy disk and
the relation of D/2 and the focus = 2*Lambda*K^2 ; (K=focus/D)
This formula you will find it again in the upper table.
Let's calculate it with the HAB 150/2250 invented from Wolfgang Busch, Ahrensburg in the seventieth of the last
century. http://rohr.aiax.de/suw-1977-10-A.jpg; http://rohr.aiax.de/suw-1977-10-B.jpg
The distance e-line to F/C is 2250*0.0002=0.45 and you can calculate this middle arithmetic value: W=1.8323
It means, the focal differenz between green and red/blue is 1.8323 times the deep sharpness of 0.2457.
I just phoned with Wolfgang Busch: The values of 0.45 mm difference e to F/C he got them by the Foucault
Testing. And this value is much better than the Zeiss AS Objektiv: http://www.astro-foren.de/showthread.php?p=30130#post30130
For measuring the secondary spectrum there are two ways:
one way is to compare the power in the 0.707 zone as Thomas Back tells us in his quote
another way is, to get the exact color focus values and compare it with the deep sharpness:
An apochromat is between 0 and 1 of the deep sharpness, a half APO between 1-2 as the Busch HAB shows,
and more than 2 it's an Achromat. That's all !
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Dear Andrey,
look here: http://www.astro-foren.de/showthread.php?t=7713
I use this interferometer with normal light from a car bulb
and insert these interference filters from Melles Griot as the foto shows
then I measure the focus differences of the different colors spectral lines: (F-, e-, d-, C- Line) with Digital Dial Gauge
on the next foto, it gets results in microns of mm.
On the basic focus of the e-Line I calculate the deep of sharpness with the airy disc - this would be the unit. And with
this unit (Wert für Schärfen-Tiefe, next foto) I compare the differences to red and blue and I'll get an index number.
Between {0 < X < 1} equals APO {1 < X < 2} equals half APO ; more than 2 are the achromatic refractors.
It's important, to test with the fringes in 0.707 zone. So you have a sharp criterion to define refractors by the
secondary spectrum. That's all.
A007 Merkmale eines Apochromaten
Von Roger Cergioli gibt es hier einen sehr umfassenden Beitrag, der sich in Chapter 4a/4b mit der geschichtlichen Entwicklung von optischen Gläsern,
von farbreinen Teleskop-Optiken, mit dem Busch Halb-Apochromaten und mit den strengen Merkmalen eines Apochromaten ausgehend von Abbe,
König-Köhler und anderen Autoren auseinandersetzt. Die für mich wichtigsten Zitate will ich im Laufe der Zeit hier darstellen.
Chapter 4a:
Yet apochromats continued to be made, particulary by Carl Zeiss in Germany (Abbe's employer), which developed four styles: an early doublet "half-apochromat" built down to a speed of about f/18, called the "A" objective (designed by A König) with very good color correction; a later revision of this, also a doublet built down to a more manageable f/10, called the "AS" objective (designed by A. Sonnefeld) with reduced secondary spectrum; a triplet full apochromat built down to f/15 and modelled on Taylor's lens, called the "B" objective (also designed by A. König) with excellent color correction; and a later triplet built down to f/11, employing dense flint glasses and called the "F" objective (designed by H. Köhler & R. Conradi), which fell between the B and the AS in color correction, but whose radii of curvature were much weaker than those in either of the other types, making this lens easier to build and mount [cf. Riekher, pp. 212-216; A. Sonnefeld, 'Der Königsche Apochromat B,' Zeitschrift für Instrumentenkunde 61 (1941), pp. 261-264; A. König and H. Köhler, Die Fernrohre und Entfernungsmesser, 3rd ed. (Springer Verlag, 1959), pp. 61-62, & 128-139; J.G. Baker, "Planetary Telescopes,"
Applied Optics 2.2 (1963), pp. 111-129, especially pp. 117-118; G. Mann & A. Sonnefeld, "70 Years Astronomical Instruments Department [sic], Part I: 1897-1946," in Jenaer Rundschau 12.3 (1967), pp. 159-170; and U. Laux, Astrooptik, 2nd. ed. (1999), pp. 26-34].
Because of their expense, small apertures, and delicacy, for many years apochromats made no large impression in the amateur telescope market. But during the 1980s that changed when improved glasses and the use of index-matching oils and special tapes made it possible to construct simpler, cheaper oil-spaced triplets. At the same time, more affluent buyers could choose fluorite doublet objectives with nearly perfect color correction. This occurred because of the commercial industry to grow artificial fluorite crystals. Not only that, but Schott Glass Technologies and the Japanese glass manufacturer Ohara, building on Otto Schott's early work with abnormal dispersion crowns and his attempts to introduce fluoride compounds into the glass melts, began to market crown glasses that approached fluorite in their optical properties. These are called the "fluor-crowns" and are often designated "ED" or "extra-low dispersion" glasses, because their total dispersion is much lower than ordinary glasses and in the extreme cases approaches the extent and quality of fluorite itself.
Once ED glasses became readily available and a lucrative market was found to exist for high-end "apos," manufacturers dropped the use of short flints and redesigned their products using the more expensive fluor-crowns instead. This also occurred because the fluor-crowns' chemical stability was superior to that of short-flint glasses, and their low, abnormal dispersions made even better color correction possible, using longer radii of curvature. They thus opened the door to the shorter focal ratios which amateurs demanded. Moreover, since fluor-crowns are true glasses, not crystals, they are more shock-resistent than fluorite and capable of being fabricated with conventional glass working technologies.
Ohara is at present a major supplier of ED glasses (although other firms also melt them). They produce three varieties, called "S-FPL 51," "S-FPL 52," and "S-FPL 53." S-FPL51 is the least abnormal and delicate, while S-FPL53 (the latest to be marketed) is softer and can be broken rather easily, though it is less fragile than fluorite. Its optical properties, however, come closest to fluorite of any true glass. Thus it is widely used in triplet apochromats today. Doublet apochromats employing ED glasses are also marketed, though not as extensively.
Over the years there has been a trend toward faster apochromatic telescopes. The earliest examples had focal ratios of about f/15-f/20, just as slow as the largest visual achromats of the 19th century. H. Dennis Taylor's triplet came in at f/18. Zeiss's A-objective was built at athe B-objective at f/15. The 1980's short-flint triplets were faster, about f/12-f/10. By the 1990s with the arrival of the ED triplets, focal ratios declined to f/9. Presently, f/6-f/8 seem common speeds for 100-125mm lenses, and f/7-f/9 for 150mm and larger glasses. Field flatteners and correctors can be employed to turn these instruments into medium field astro-cameras [cf. U. Laux, Astrooptik, 2nd. ed. (Sterne und Weltraum, 1999), pp. 54-55 for an example] for general purpose imaging.
A005-C Thomas Back: Apochromasie Grundlagen 4.11.06
Eine Sammlung von strittigen optischen Begriffen. Defining Apochromatism by Thomas Back Updated 6-29-03
With the proliferation of apochromatic refractors that are available to the amateur astronomer, it is time to define the parameters of a true apochromatic objective lens. The modern definition of "apochromat" is the following: An objective in which the wave aberrations do not exceed 1/4 wave optical path difference (OPD=Optical Path Difference) in the spectral range from C (6563A - red) to F (4861A - blue), while the g wavelength (4358A - violet) is 1/2 wave OPD or better, has three widely spaced zero color crossings and is corrected for coma. Here is a more detailed analysis for those that are interested. The term "Apochromat" is loosely used by many manufacturers and amateurs astronomers. Let's look at the history of the definition, and maybe a more modern one. Ernst Abbe, in 1875, met and worked for Carl Zeiss, a small microscope, magnifier and optical accessory company. They realized that they needed to find improved glass types, if they were going to make progress with the optical microscope. In 1879, Abbe met Otto Schott.
Together they introduce the first abnormal dispersion glasses under the name of Schott and Sons. Abbe discovered that by using optically clear, polished natural fluorite, in a microscope objective, that apochromatism could be achieved. These first true apochromatic microscope objectives were so superior to the competition, that Zeiss gained nearly the entire high end market. So secret was the use of fluorite, that Abbe marked an "X" on the data sheet for the fluorite element, so as to keep it secret from the other optical companies.
Abbe's definition of apochromatism was the following. Apochromat: an objective corrected parfocally for three widely spaced wavelengths and corrected for spherical aberration and coma for two widely separated wavelengths. This definition is not as simple as it sounds. I have designed thousands of lenses: simple achromats, complex achromats, semi-apos, apochromats, super-achromats, hyper-achromats, and Baker super-apochromats. Abbe's definition, to put it in clearer terms (I hope) is that a true apochromat is an objective that has three color crossings that are spaced far apart in the visual spectrum (~4000A, deep violet to ~7000A, deep red). However, just because a lens has three color crossings, doesn't mean that it is well corrected. Let's say that a 4" lens has three color crossings at the F, e and C wavelengths (4861A, 5461A and 6563A). Fine, this objective is now considered an apochromat by most amateurs and even optical designers because it has three color crossings in the blue, green and red -- the common definition of an apochromat. But what about the levels of spherical aberration at each of these wavelengths? If the lens is 2 waves overcorrected at 4861A, and 1.5 waves undercorrected at 6563A, is it still an apochromat? No. It is no better than an achromat, as the OPD wavefront error is worse than a 4" f/15 achromat.
Abbe, in his definition of apochromat, states that spherical aberration must be corrected for two widely spaced wavelengths. Now I will tell you what happens when you correct spherical for two widely spaced wavelengths: you correct for all the wavelengths between them too. This is called correcting for spherochromatism (the variation of spherical aberration with a change in wavelength). Only with extremely long focal lengths, advanced Petzval designs, aspherics, large air spaces, or a combination of these designs/factors, can you correct for this aberration. It is the designer that must come up with a good compromise of color correction, lack of spherical aberration (3rd order and zonal) and controlling spherochromatism, so as not to degrade the image contrast. Al Nagler uses a wide air-spaced Petzval design with Fluorite and an exotic glass in his top of the line apochromats to control the above aberrations. Takahashi's latest ED apo triplets use a large air space. Roland Christen (Astro-Physics) uses a very high quality super ED glass (FPL-53) and specially matched crowns to control the various aberrations (he also slightly aspherizes the outer surfaces). TMB Optical uses Russian OK-4 super ED glass (similar to FPL-53) with an outer crown and a special dense crown glass, using air spacing with different internal radii, and hand figuring to control these aberrations. Also, the Abbe condition of coma correction is overstated, that is, if a lens is well corrected for coma at one wavelength, in almost all cases it will be corrected for coma at all the visual wavelengths. Now you might ask, after all this, just what is a modern definition of apochromatism? Well, as you read, it is not only three color crossings. One of the first things an optical designer discovers is that with catalog glass data, it is easy to design lenses with three or even four color crossings (super-achromat). But when you get 6 place data, these designs often breakdown to only two or three color crossings (that is not to say that a 4 color crossing objective cannot be made -- it can), albeit with the chromatic focal shift being very small. What is really important is how small the chromatic focal shift is (not the zero crossings) over a wide spectral range, and how low the spherical aberration is over that same range. So we are left with an ambiguous definition.
After designing, testing and selling many different apochromatic lenses I can state this: There is no "definite" line where a lens becomes "apochromatic" in the world of commercial apochromatic lenses. But any lens, be it a doublet, triplet, quad, air-spaced or Petzval, that has a peak visual null (~5550A - the green-yellow) with a Strehl ratio of .95 or better, coma corrected and is diffraction limited from C (red) to F (blue) with 1/4 wave OPD spherical or better, has good control of the violet g wavelength with no more than 1/2 wave OPD P-V spherical and optical spot sizes that concentrate the maximum amount of photons within the diffraction limit -- a result of the low spherical aberration, which can be seen with modern optical design programs, as the "spot rays" will be seen concentrated in the center of the spot, not evenly or worse, concentrated outside the center -- will satisfy the modern definition of "Apochromatism."
Lenses of this quality do not satisfy the Abbe definition, but for all intents and purposes, will be color free and will give extremely sharp and contrasty images. Thomas M. Back
TMB Optical.
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A027@ APO-Vergleich an Beispielen - RC_Index versus Strehl-Diagramm
APO-Vergleich an Beispielen - RC_Index versus Strehl-Diagramm
Zur Unterscheidung von Refraktor-Objektiven eignet sich zunächst der RC_Index, eine Zahl die bezogen auf die Schärfentiefe einer Optik, einen Achromaten von einem Halb-APO und schließlich einen Voll-APO unterscheiden hilft. In dieser Zahl ist allerdings der Gaußfehler nicht berücksichtigt, der aber nur beim Vergleich von Voll-APO's stärker an Gewicht bekommt. Eine Abhilfe wäre der Weg über farbspezifische Strehlwerte. Hierbei wird auf die Farbe Grün der Fokus "eingefroren" d.h. fokussiert, und die Power-Abweichung wäre ein Maß für den Farblängsfehler, die "M"-förmige bzw. "W"-förmige Verformung der Interferenz-Linien hingegen ein Indiz für den Gaußfehler - allerdings in kombinierter Form und nicht nach Abweichung isoliert. Über den Power-Wert läßt sich also der Farblängsfehler ermitteln im Vergleich zu Grün, während über Spherical Low Order der Gaußfehler zu bestimmen wäre. Spherical High Order wäre dann eher Zonen- oder Fertigungs-Fehler zuzuordnnen.
Leider sind die Streifenbilder selten in der Ideal-Form zu sehen, weil zusätzlich Achskoma, Astigmatismus, tendentielle Überkorrektur, Zonenfehler etc. die Streifenbilder überlagern und damit die Auswertung in beide Richtungen erschweren.
Wertet man dennoch die Interferogramme aus, dann spricht ein niedriger Strehlwert hauptsächlich bei Blau und Rot für einen größeren Farblängsfehler in diesem System. Viel besser würde der Strehlwert ausfallen, wenn man auf Blau oder Rot fokussieren würde, weil dann nur noch der Gaußfehler ins Gewicht fällt, was aber dann nicht der Fokussier-Wirklichkeit entspricht.
Die ersten sechs Diagramme entstanden im Rahmen eines "APO" (?)-Vergleiches von sechs kleinen Reise-Fernrohren. Aus der Höhe der Säulen kann man auf den Abstand zur Hauptfarbe Grün schließen, je niedriger der Strehl-Wert, umso größer der Abstand von der Hauptfarbe Grün. Auch die Lage der Farbschnittweiten ist so zu erkennen. Je höher also alle fünf "Strehl"-Säulen im Diagramm erscheinen, umso kürzer ist der Farblängsfehler und umso kleiner auch der Gaußfehler.
Die Reihenfolge der Farbsäulen drückt zugleich die Reihenfolge der Farben aus, wie man sie in der 0.707 Zone messen kann. Ein niedriger Strehl/Säulenwert steht für einen großen Farblängsfehler und nicht für den Gaußfehler, der sich in Bereichen bis max. PV L/4 bewegt und das wären maximal - 20% Strehlpunkte.
Im Falle des TOA von Takahashi 130/1000, des TS Triplet APO 90/600 und des FS 102/820 von Takahashi hätte man es mit ausgezeichneten farbreinen Systemen zu tun, wobei der TOA nahezu frei von Gaußfehler ist.
Das folgende Objektiv würde man unter die Halb-APO's einsortieren bei einer RC_Indexzahl von 2.5302, der niedrige Strehl im roten Spektrum wäre ein weiteres Indiz.
Nachdem sich das folgende Diagramm kaum vom oberen unterscheidet, könnte es sich um die gleiche Optik handeln, verkauft über ein anderes Label. Eine Serien-Streuung ließe sich ebenfalls hineindeuten.
Das nächste System ist nach der RC_Indexzahl ebenfalls ein Halb-APO oder ED-Linser, nur das sekundäre Spektrum zeigt eine andere Anordnung. Diesmal liegt Blau sehr weit hinten.
Der folgende Takahashi spielt in einer ähnlichen Liga, ist etwas besser mit anderer Reihenfolge bei den Farbschnittweiten des sekundären Spektrums.
Besser als die vorherigen Beispiele wäre der Borg-ED, was sich aber bereits über die RC_Index-Zahl belegen läßt.
Soowohl die RC-Indexzahl wie auch das Säulen-Diagramm entlarvt den William Megrez Apochromat schlicht als Etiketten-Schwindel: Ein APO ist es nicht.
Ganz anders der TOA, der auch hier seine Qualität unter Beweis stellt - in der Praxis eigentlich nicht zu schlagen !
Mindestens ebenso farbrein erweist sich der TS-APO, wenngleich er N U R 90 mm Öffnung hat,
und der Takahashi FS 102 wäre nach dem Säulen-Diagramm nicht mehr zu schlagen. Spätestens hier kann man den Unterschied einer Klassifizierung erkennen zwischen dem RC_Index-Wert und der Säulen-Diagramm-Übersicht.
APO-Vergleich an Beispielen - RC_Index versus Strehl-Diagramm
Zur Unterscheidung von Refraktor-Objektiven eignet sich zunächst der RC_Index, eine Zahl die bezogen auf die Schärfentiefe einer Optik, einen Achromaten von einem Halb-APO und schließlich einen Voll-APO unterscheiden hilft. In dieser Zahl ist allerdings der Gaußfehler nicht berücksichtigt, der aber nur beim Vergleich von Voll-APO's stärker an Gewicht bekommt. Eine Abhilfe wäre der Weg über farbspezifische Strehlwerte. Hierbei wird auf die Farbe Grün der Fokus "eingefroren" d.h. fokussiert, und die Power-Abweichung wäre ein Maß für den Farblängsfehler, die "M"-förmige bzw. "W"-förmige Verformung der Interferenz-Linien hingegen ein Indiz für den Gaußfehler - allerdings in kombinierter Form und nicht nach Abweichung isoliert. Über den Power-Wert läßt sich also der Farblängsfehler ermitteln im Vergleich zu Grün, während über Spherical Low Order der Gaußfehler zu bestimmen wäre. Spherical High Order wäre dann eher Zonen- oder Fertigungs-Fehler zuzuordnnen. Leider sind die Streifenbilder selten in der Ideal-Form zu sehen, weil zusätzlich Achskoma, Astigmatismus, tendentielle Überkorrektur, Zonenfehler etc. die Streifenbilder überlagern und damit die Auswertung in beide Richtungen erschweren.
Wertet man dennoch die Interferogramme aus, dann spricht ein niedriger Strehlwert hauptsächlich bei Blau und Rot für einen größeren Farblängsfehler in diesem System. Viel besser würde der Strehlwert ausfallen, wenn man auf Blau oder Rot fokussieren würde, weil dann nur noch der Gaußfehler ins Gewicht fällt, was aber dann nicht der Fokussier-Wirklichkeit entspricht.
Die ersten sechs Diagramme entstanden im Rahmen eines "APO" (?)-Vergleiches von sechs kleinen Reise-Fernrohren. Aus der Höhe der Säulen kann man auf den Abstand zur Hauptfarbe Grün schließen, je niedriger der Strehl-Wert, umso größer der Abstand von der Hauptfarbe Grün. Auch die Lage der Farb-schnittweiten ist so zu erkennen. Je höher also alle fünf "Strehl"-Säulen im Diagramm erscheinen, umso kürzer ist der Farblängsfehler und umso kleiner auch der Gaußfehler.
Die Reihenfolge der Farbsäulen drückt zugleich die Reihenfolge der Farben aus, wie man sie in der 0.707 Zone messen kann.
Ein niedriger Strehl/Säulenwert steht für einen großen Farblängsfehler und nicht für den Gaußfehler, der sich in Bereichen bis max.
PV L/4 bewegt und das wären maximal - 20% Strehlpunkte.
Im Falle des TOA von Takahashi 130/1000, des TS Triplet APO 90/600 und des FS 102/820 von Takahashi hätte man es mit ausgezeichneten farbreinen Systemen zu tun, wobei der TOA nahezu frei von Gaußfehler ist.
Das folgende Objektiv würde man unter die Halb-APO's einsortieren bei einer RC_Indexzahl von 2.5302, der niedrige Strehl im roten Spektrum wäre ein weiteres Indiz.
Nachdem sich das folgende Diagramm kaum vom oberen unterscheidet, könnte es sich um die gleiche Optik handeln, verkauft über ein anderes Label. Eine Serien-Streuung ließe sich ebenfalls hineindeuten.
Das nächste System ist nach der RC_Indexzahl ebenfalls ein Halb-APO oder ED-Linser, nur das sekundäre Spektrum zeigt eine andere Anordnung. Diesmal liegt Blau sehr weit hinten.
Der folgende Takahashi spielt in einer ähnlichen Liga, ist etwas besser mit anderer Reihenfolge bei den Farbschnittweiten des sekundären Spektrums.
Besser als die vorherigen Beispiele wäre der Borg-ED, was sich aber bereits über die RC_Index-Zahl belegen läßt.
Soowohl die RC-Indexzahl wie auch das Säulen-Diagramm entlarvt den William Megrez Apochromat schlicht als Etiketten-Schwindel: Ein APO ist es nicht.
Ganz anders der TOA, der auch hier seine Qualität unter Beweis stellt - in der Praxis eigentlich nicht zu schlagen !
Mindestens ebenso farbrein erweist sich der TS-APO, wenngleich er N U R 90 mm Öffnung hat,
und der Takahashi FS 102 wäre nach dem Säulen-Diagramm nicht mehr zu schlagen. Spätestens hier kann man den Unterschied einer Klassifizierung erkennen zwischen dem RC_Index-Wert und der Säulen-Diagramm-Übersicht.
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legt man die APO-Definition von Thomas Back zugrunde, so ergibt sich folgende Standard-Situation für einen APO:
dann ergibt sich für einen Apochromaten folgender Standard: Die Schnittweiten-Differenz zur Hauptfarbe Grün dürfte im Mittel der Absolut-Werte
von Rot und Blau nicht mehr als 30 Mikron bei diesem System betragen, damit bei einer System-Überkorrektur bereits bei Grün von PV L/8 allein
über den Farblängsfehler von Blau und Rot der Strehlwert von 0.80 bei PV L/4 nicht unterschritten wird. Violett ist in dieser Simulation mit PV L/2 noch nicht berücksichtigt. Die Strehlwerte für Blau-Grün und Gelb sind nur interpoliert, weil sie bei der Rechnung keine Rolle spielen. Viele der titulierten Apochromaten erfüllen diese Bedingung nicht. Der Gaußfehler wurde bei dieser Simation auf max. PV L/8 gesetzt. Ein größerer Gaußfehler würde kürzere Schnittweiten erfordern.
A120 - SkyWatcher Esprit 150 ED APO perfekt für H-alpha
Um eine Teleskop-Optik richtig beurteilen zu können, sollte man unbedingt wissen, wofür es gebaut worden ist bzw. mit welchen Erwartungen es gekauft und später verwendet werden soll. Den "Allrounder" gibt es auch auf dem Teleskop-Sektor kaum, weil uns heute ein Qualitäts-Bewußtsein fehlt, daß man für ordentliche Qualität auch einen angemessenen Preis zu zahlen hätte. Je nach Verwendung läßt sich daher ein Fernrohr ganz verschieden beurteilen - und den zahlreichen Schnäppchen-Jägern fehlt es oft an der nötigen Bodenhaftung, wenn sie Teleskop-Systeme nur nach dem Preis heraussuchen und danach möglichst hohe Ansprüche in manchen Foren vermelden. In diesem Fall ist der Besitzer den folgenden SkiyWatcher Esprit 150/1050 ED APO ein erfahrener und begnadeter Astrofotograf, dessen Bilder ich jedes Mal bewundere. Der auf H-alpha optimierte Dreilinser mit einer herausragenden Farbreinheit bis zu einem Bildfelddurchmesser von ca. 55 mm/3.0° Bildwinkel bildet selbst dort die Sternpunkte noch völlig korrekt ab.
Siehe SkyWatcher Esprit versus TS Triplet ED APO 8. Oktober 2011
Mit dem baugleichen Teleskop aufgenommen M51 von Josef Büchsenmeister .
Zunächst wurde die Kollimation mit einem GRZ-Kollimator überprüft - ob das Objektiv zum Tubus selbst einwandfrei kollimiert worden ist. Ein bißchen mußte ich nachkollimieren.
Der erste Übersichtstest bei hoher Vergrößerung machte sofort deutlich, daß es sich um ein perfektes, gut zentriertes Objektiv handelt, ohne erkennbaren Astigmatismus, keine sphärische Aberration im H-alpha bei 656.3 nm wave und eine Auflösung auf der opt. Achse, die der theoretischen Auflösung entspricht. Nicht vergessen darf man, daß nahezu kein Chip die opt. Genauigkeit darstellen kann, weil in der Chip-Auflösung von ca. 16 Mikron die meisten Rest-Fehler ohnehin verschwinden würden. (Man hätte alle Tests ohne und mit-Flattner durchführen können - was aber keinen großen Informations-Gewinn bedeutet. Wichtig ist lediglich die perfekte Abbildung des Systems am Rande des Bildfeld-Durchmessers)
Den Liebhabern des Sterntestes ist die folgende Übersicht gewidmet. Daran anschließend die üblichen Standard-Tests, wobei der Ronchi-Test den Gaußfehler besonders gut darstellt (= farbabhängige Öffnungsfehler: Blau ist deutlich überkorrigiert, Rot hingegen perfekt)
Der gleiche Sachverhalt läßt sich über die spektralen Interferogramme darstellen zusätzlich des Farblängsfehler, der für die Farbreinheit zuständig ist. Dieser ED APO ist noch farbreiner, als das Exemplar, das ich vor ca. 2 Jahren hier hatte.
Ein solches Streifenmuster kann nur zu einem hohen Strehlwert führen, wie man später weiter unten noch sehen wird.
Die Wellenfront-Darstellung paßt zu oberem Interferogramm
Und die Energie-Verteilung im H-alpha-Licht könnte auch nicht besser sein.
schließlich das synthetische Interferogramm mit den dünnen Linien, die den Ideal-Verlauf darstellen sollen.
Mit diesem Strehlwert sollte eigentlich jeder Zufreiden sein können - wenn gleich sich dieser Wert ausschließlich auf 656.3 nm wave bezieht und demzufolge das kürzere Spektrum überkorrigiert reagiert und somit den Strehlwert drückt, wie weiter unten zu sehen. Ein System, das auch noch einen entsprechend kleinen Gaußfehler hätte, wird man allerdings kaum bezahlen können.
Der RC_Indexwert fällt bei diesem Skywatcher Esprit noch einmal besser, weil farbreiner aus. In den vergangenen zwei Jahren muß dieses System also weiter optimiert worden sein, was mich bei Skywatcher nicht verwundern würde.
Der Unterschied des Gaußfehlers läßt sich über die nächste Übersicht gut studieren: Je deutlicher die Überkorrektur, umso mehr Licht-Energie verschiebt sich in die Beugungsringe und so reduziert sich auch das Maximum. Bei Rot liegt der Strehlwert bei 0.993, bei Blau sinkt dieser Wert auf 0.743. Damit ist der Sternscheibchen-Durchmesser geringfügig etwas größer - es wird aber kaum jemand nachmessen wollen, weil auch dieser Fehler in der Auflösung des Chips mit 3x3 Pixel bzw. ca. 16 Mikron verschwindet. Trotzdem läßt sich dieser Sachverhalt gut darstellen, auch wenn er in der Fotografie kaum eine Rolle spielen dürfte.
Wie bei einem Petzval-System funktioniert die Korrektur-Wirkung des Flattners nur, wenn dieses Bauteil den richtigen Abstand zum vorderen Objektiv hat. In der Regel verkippe ich das Teleskop vor dem Planspiegel in die maximale Position, in diesem Fall mit einem Bildwinkel von 3.0° was einem Kipp-Winkel von 1.5° entspricht. In dieser Position sucht man dann den optimalen Abstand Ojektiv-Flattner. Der richtige Abstand ist dann erreicht, wenn das Bild des künstlichen Sternhimmels möglichst der Abbildung auf der opt. Achse entspricht - dort funktioniert es nämlich immer, egal wie der Abstand des Flattners wäre. Siehe auch: TSFlat2,5 Vollformat Korrektor Flattener für APO Refraktoren - für große Sensoren
Nun möchte man aber auch wissen, wie gut die Abbildung am Rande des 55 mm Durchmesser des Bildfeldes ist. Das läßt sich mit folgender Übersicht zeigen. Erst bei 3.0° Bildwinkel kommt noch eine ca. 35%-tige Vignettierung hinzu, die aber auch kein Problem sein sollte.
Ergänzt wird diese Untersuchung durch den notwendigen Praxis-Test, sodaß mir dieser Sternfreund in Kürze auch die dazu passenden Feldaufnahmen schicken wird, die dann in einem Menue-Unterpunkt betrachtet werden können. Alles in allem ein sehr erfreuliches Ergebnis -
für Skywatcher Teleskope wiederum aber nicht ungewöhnlich.
# Stefan, ein weiterer Kommentar:
Hallo, Es ist soweit!
Der Esprit150 ist mit einer ATIK11000 versehen worden. Den korrekten Abstand hat Wolfgang ja schon ausgemessen, dazu lesen Sie hier: http://r2.astro-foren.com/index.php/de/9-beitraege/01-aeltere-berichte-auf-rohr-aiax-de-alles-ueber-apos/72-skywatcher-esprit-150-ed-apo-perfekt-fuer-h-alpha
Verbaut ist auch ein 3nm Ha Filter von Astrodon. Damit man dan genügend Spielraum hat, habe ich mir ein variables M68 System gebaut. Darin ist auch gleich der OAG eingefräst.
Die kurzbauende Filterschublade wurde direkt auf den Adapter geschraubt. Eine Vignettierung ist somit nicht zu erwarten.
Hier das Setup im Überblick:
A026 - Kap 01 Gauß- und Farblängsfehler bei Interferogrammen
Bei einem Refraktor entscheiden besonders zwei Kriterien über die Farbreinheit eines Astro-Objektivs auf der opt. Achse: Der farbabhängige Öffnungsfehler bzw. Gaußfehler genannt, und der Farblängsfehler, bei dem die Lichtstrahlen der unterschiedlichen Spektren auf der opt. Achse unterschiedliche Schnittweiten haben. Der folgende Beitrag ist eine Sammlung aus vielen vorherigen Berichten, bei dem über die einzelnen farbigen Interferogramm beide Fehler gezeigt werden. Man kann damit ein Diagramm aus Wellenlänge und Strehlwert aufstellen und hätte eine Vergleichsmöglichkeit über die gesamte Bandbreite aller Refraktoren hinsichtlich der Farbreinheit.
Bei diesem Vergleich muß immer auf die Hauptfarbe Grün als Bezugs-Punkt fokussiert werden. Dann ergibt sich aus der Streifenabkippung der
mittleren Streifen nach unten eine längere Schnittweite für das aktuelle Spektrum, kippen die Streifen hingegen nach oben, würde die Farbschnittweite bzw. Fokuspunkt der betreffenden Farb kürzer bzw. vor der Hauptfarbe Grün liegen.
Achromaten
Über das Diagramm lassen sich die Schnittweiten der Spektralfarben bereits deutlich erkennen: Gelb und Grün haben im besten Fall gleiche Fokuslage, gefolgt von der Schnittweite von Blau und Rot. Alle Achromaten bzw. Zweil-Linser folgen dieser Regel mehr oder weniger deutlich.
Hier dominiert in jedem Fall der Farblängsfehler vor dem Gaußfehler. In der Regel folgt auf die grüne Schnittweite das gelbe Spektrum und
in einem größeren Abstand Blau und Rot, oft auch umgekehrt. Eindeutig wird dieser Sachverhalt erkennbar über das überdeutliche Abkippen der roten Streifen nach unten bei einer immer gleichbleibenden Interferometer-Einstellung. Daraus ließe sich über die Power-Differenz zu Grün der Schnittweiten-Abstand zu Grün berechnen.
Halb-Apochromaten
Auch bei einem Halb-APO dominiert in der Regel ebenfalls der Farblängsfehler vor dem Gaußfehler, weshalb auch hier die RC_Index-Zahl noch eine gute Beschreibung der Farbsituation abliefert. Zu den Halb -APO's zählen in der Regel alle Zweilinser, ob mit niedrigbrechenden Gläsern oder nicht. Neuere ED-Objektive kommen aber den üblichen Triplets bzw. Voll-APO's erstaunlich nahe, bzw. sind ähnlich farbrein. Beim Vixen ED130SS fällt der Farblängsfehler noch deutlich ins Gewicht vor dem Gaußfehler, wie man in der untersten Reihe des nächsten Bildes eindeutig erkennt.
Das obere Vixen ED-Objektiv wäre ein f/6.6 System der SkyWatcher ED ein f/7.5 System ist und deswegen farbreiner erscheint. Würde man das obere Teleskop auf 115 mm abblenden, so dürfte die Farbsituation ähnlich herauskommen.
Apochromaten
Beim Apochromaten sollten drei Spektral-Farben in einem Fokus vereinigt werden. Jetzt bekommt aber der farbabhängige Öffnungsfehler im Vergleich zum Farblängsfehler ein größeres Gewicht und jetzt läßt sich eine exakte Trennung der Qualität nur noch über den Strehl-Wert treffen, der sowohl den Gaußfehler über die sphärische Aberration, aber auch den Farblängsfehler über die Power enthält und damit vergleichbar wird. Kommen jedoch weitere Fertigungs-Fehler hinzu, wie tendenzielle Überkorrektur, Astigmatismus oder Koma (= Zentrierfehler) so wird ein Vergleich zusätzlich erschwert.
Betrachtet man dieses Triplet isoliert über den Farblängsfehler, so hätte man einen APO vor sich mit einem RC_Indexwert von 0.8883. Neben einem Zentrierfehler in Form von Achskoma sieht man den IGrammen eine tendenzielle Überkorrektur an, was zu Einbußen führt, wenn man das Teleskop visuell nutzen möchte. Für die Fotografie wäre dieser Refraktor eine gute Wahl.
Über die RC-Indexzahl wäre der Apolar von TAL gerade noch ein APO, allerdings mit einem kaum wahrnehmbaren Gaußfehler. Leider trübt bei diesem Teleskop ein Öffnungsfehler höherer Ordnung den guten Eindruck, eine Verkippung des mittleren Triplets sorgt hier ebenfalls für einen Zentrierfehler.
Während die RC_Indexzahl auf einen sehr farbreinen APO hindeutet, liegt bei folgender Optik ein ausgeprägter Gaußfehler vor mit einer deutlichen Unterkorrektur im roten Spektrum und eine ebenso deutlichen Überkorrektur im kurzen Spektrum.
Obwohl es ein f/7.5 Zweilinser ist, wäre der Gaußfehler noch sehr moderat, was man über die Strehl- und PV-Werte erkennen kann.
Beim nächsten Objektiv wäre die Größe des Gaußfehlers über den PV-Wert abzulesen ( PV L/5.3 für Blau und PV L/6 für Rot), da auf jede Farbe einzeln fokussiert worden ist.
Bei einem f/6 System muß man auch mit einem größeren Gaußfehler rechnen. Dieser wiederum läßt sich bereits über das Foucault-Bild links oben dokumentieren über die sichelförmige Farbverteilung und später über die eindeutigen Ronchi-Bilder.
Der geringe Gauß- und Farblängsfehler bei diesem f/8 System führt zu einem sehr farbreinen Objektiv.
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Eine andere Art, die Farbreinheit von Objektiven einzuschätzen bieten der Ronchi- und Foucault-Test: Refractor Optical Performance Results
RonchiGramme Foucault-Bilder
siehe auch diese Übersicht: je deutlicher die Farben über eine senkrechte mittlere Achse voneinander getrennt sind, umso stärker tendiert ein Refraktor zum Achromaten. Je stärker die Farben sichelförmig verteilt sind und je weißlicher der Gesamteindruck ist, umso deutlicher tendiert ein Objektiv in Richtung APO.
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In diesem Zusammenhang ist auch die Frage interessant, wie exakt eine Umrechnung des Farblängsfehlers über die
Power-> Pfeilhöhen-Formel tatsächlich ist. Es spielt im Bereich 3-5 Mikron.
Zunächst kann man über eine ZEMAX-Simulation bei einem 130/1000 mm Objektiv (TOA von Takahashi) einen Gaußfehler von ca. PV L/4 einführen, erzeugt ein Fokus-Shift von hier 35 Mikron für Blau = 486.1 nm wave und läßt sich für diese Farbe das dazu passende Interferogramm zeichnen. Alternativ dazu ein Fokus-Shift in die andere Richtung, also für Rot von 45 Mikron Fokus-Shift von der Hauptfarbe Grün entfernt. Wie exakt läßt eine sich anschließende Auswertung über AtmosFringe die urspüringlich von ZEMAX eingesetzten Fokus-Shift-Werte über die Power-Werte wieder auf die ursprünglichen Farblängsfehler-Werte von - 35µ bzw. + 45µ treffen. (Dabei ist die Annahme, daß sowohl ZEMAX wie AtmosFringe richtig rechnen, ebenso ungesichert, wie das Problem, daß man beim Einlesen des Interferogrammes in Atmosfringe exakt den richtigen Umkreis findet und daß bereits ein Punkt-Versatz von nur einem Pixel bereits Abweichungen im Bereich bis 2 Mikron erzeugen kann) Das wurde in der zweiten Übersicht untersucht. Mit Gauß- und Farblängsfehler entsteht in diesem Beispiel bei Blau eine Differenz von - 3.14 µ zwischen ZEMAX und Atmosfringe, bei Rot wäre die Differenz 1.29 µ. Beide Ergebnisse haben eine Streuuung. Selbst bei der Hauptfarbe Grün entsteht eine Streuung im Bereich des Nullpunktes. Die Power-Abweichung nach oben bzw. unten ist durch "Bögen" gekennzeichnet.
Diesmal wird nur der Farblängsfehler simuliert, also ohne Gaußfehler, was die Auswertung eventuell sicherer machen könnte. Nun wären es bei Blau - 20µ Differenz, laut ZEMAX, und für Rot + 40 µ Differenz, wieder nach ZEMAX. Nun kann man sich allein auf die Streuung konzentrieren bei Blau von 2.32 µ und bei Rot eine Streuung von 3.15µ, während selbst beim Nullpunkt = Grün noch eine Streuung feststellbar ist.
Zumindest diese Beispiele zeigen, daß
01. der über die Power ermittelte Farblängsfehler bei diesen ZEMAX-generierten Beispielen immer kleiner ist, als der ZEMAX-Wert selbst,
02. auch über den Weg ZEAMX->AtmosFringe eine Unschärfe von ca. 5µ nicht zu vermeiden ist.
03. Diese Unschärfe hängt vermutlich mit der schlechten Reproduzierbarkeit beim Einlesen von Interferogrammen zusammen, da Umkreis und Punktlinien variieren können, also nicht immer an die gleiche Position gesetzt werden.
04. diese Unschärfe auch für die "normale" Auswertung von Interferogrammen allein durch AtmosFringe oder einem anderen Auswert-Programm angenommen werden kann.
05. deshalb auch der daraus ermittelte RC_Index eine Streubreite haben muß. Im Berechnungs-Algorhytmus wird die Pfeilhöhenformel der Parabel benutzt. Nimmt man die Pfeilhöhen-Formel für die Kugel, so bleibt die Differenz weit unter einem Mikron, wie ebenfalls untersucht wurde.
A025 - Kap 01 Farblängsfehler bei Refraktoren 13. September 2008
Achromat siehe hier: http://de.wikipedia.org/wiki/Achromat
Unter einem Achromat versteht man in der Optik ein System aus zwei Linsen, die aus Gläsern mit unterschiedlicher Abbe-Zahl (verschieden starker Dispersion) bestehen. Das System enthält eine Sammellinse (meist aus Kronglas) und eine Zerstreuungslinse mit kleinerer Abbe-Zahl und somit stärkerer Dispersion als die Sammellinse (meist aus Flintglas). Dadurch kann der Farblängsfehler (siehe chromatische Aberration), den jede einfache Linse hat, für zwei Wellenlängen korrigiert werden, d.h. das System hat für diese zwei Farben die gleiche Schnittweite. Wenn die beiden Linsen dünn sind und einen kleinen Abstand voneinander haben, ist damit auch der Farbquerfehler, der störende Farbsäume an den Kanten der beobachteten Objekte verursacht, weitgehend korrigiert. Als Wellenlänge wählt man meist eine in Rot und eine in Blau.
Da zusätzlich ein farbabhängiger Öffnungsfehler ins Spiel kommt, sog. Gaußfehler, optimiert man diese Situation so, daß die Hauptwellenlänge Grün möglichst perfekt ist, was für das lange Spektrum eine Unterkorrektur und für das kurze Spektrum eine Überkorrektur bedeutet. Das kann man mit dem Abstand der Linsen beeinflussen. Durch die Farb-Schnittweite bei Achromaten fällt Gelb-Grün in der Regel kürzer, danach Rot und später Blau/Violett. Je größer die Differenz der Farbschnittpunkte, umso besser werden sie wahrgenommen. Dabei nimmt das Auge in der Nacht das Rot am wenigsten gut wahr, und so reicht es, das störende kürzere Spektrum durch entsprechende Filter abzuschneiden.
Jedes Objektiv hat eine sog. Schärfen-Tiefe, innerhalb derer das Abbild eines Gegenstandes nicht schärfer gestellt werden kann. Die Schärfen-Tiefe errechnet sich aus dem Airy-Scheibchen-Durchmesser und dem Öffnungsverhältnis: T = 2 * Lambda * Blendenzahl^2 Mit diesem Wert wird der Abstand von Rot und Blau von der Hauptfarbe Grün in Beziehung gesetzt (der absolut-Wert des geometrischen Mittels). Damit ergibt sich eine Farb-Index-Zahl für alle Refraktoren hinsichtlich iherer Farbreinheit. Den Abstand der Farbschnittpunkte kann man entweder durch die Umrechnung der Power in Pfeilhöhe aus den spektralen Interferogrammen ermitteln, oder mit Hilfe einer digitalen Meßuhr, wobei bei letzterer Method der Gaußfehler unberücksichtigt bleibt.
Der RC_Indexwert folgt dieser Systematik: ( absolutes Mittel des Sekundären Spektrum/SchärfenTiefe) http://rohr.aiax.de/RC_Index.png
Apochromat = { 0 < Index < 1 }
Halb-Apochromat = { 1 < Index < 2 }
Achromat = { 2 < Index < 20 }
Apochromat
- Thomas Back APO-Definition / Kurzform
- Historische Entwicklung und Merkmale eines Apochromaten
- RC-Wert bei Lichtenknecker; Algorhythmus zur Berechnung, Link_A, Link_B, Link_C FH150/2300
- Erläuterung der RC-Index-Zahl:
Zahlen
Super-APO
Achromat versus Apochromat
Übersicht
A126 - Astreya Super APO neu zentriert
An diesem Objektiv hatte der Sternfreund keine große Freude mehr. Beim Kauf aus zweiter Hand hatte er den Worten des Vorbesitzers vertrraut, ohne sich zu vergewissern, ob die vollmundigen Beschreibungen zutreffen würden. Auf der opt. Bank war deshalb sehr schnell die Ursache in einer heftigen Dezentrierung gefunden - weil, und so ist es immer, wenn "kompetente" Finger sich über eine solche Optik "hermachen" - diese unbedarften Zeitgenossen ohne jegliche Kontrolle so ein hochwertiges Objektiv in Grund und Boden "reparieren". Man merkt es spätestens dann, wenn eine Zentrierschraube, die eigentlich an der Linse anliegen sollte, ein Spiel von mindestens 1 GewindeSteigung aufweist. Daß dieses Objektiv nur drei dieser Zentrierschrauben hat, ist ein großes Glück - also läßt sich der Schaden wieder beheben - in einem kontrollierten Verfahren: Die analoge Zentrierschraube muß in Richtung des Koma-Kernes bewegt werden, un die Linse in die gleiche Richtung um wenige Mikron zu bewegen. Also äußerst feinfühlig , großes Ausrufe-Zeichen. Der Pfeil markiert deshalb auch eine der 3. Schrauben, bevor diese abschließend durch eine Überwurfkappe wieder versteckt werden.
An der Gegenüberstellung von vorher und nachher mag man ermessen, wie gründlich dem Experten vorher die Zentrierung gelungen war. Damit hatte er den jetzigen Sternfreund in tiefe Melancholie getrieben - liest man das Begleitschreiben aufmerksam. Nachdem die Zentrierung abgeschlossen war, läßt sich über den Artificial Sky Test und das Foto klären, daß dieses Objektiv bis zu 3 Mikron auflösen kann, und das entspricht dem theoretischen Auflösungsvermögen.
Die drei Standard-Tests informieren bei a) Foucault über die Farbreinheit, b) Ronchi über die sphärische Aberration und c) Lyot über die Flächenrauhheit, die bei fast allen Refraktoren eher unauffällig ist.
Auch die Interferogramm bei Blau, Grün und Rot informieren a) über einen hohen Strehl bei Grün, b) über den Farblängsfehler zwischen Blau und Rot, was die längste Schnittweite hat, und c) über den Gaußfehler (=farbabhängigen Öffnungsfehler) der sowohl bei Blau wie bei Rot äußerst klein ist. Der Name Super-APO ist also berechtigt.
An diesem Interferogramm in der Hauptfarbe Grün ist nichts zu beanstanden
Die Wellenfront-Darstellung ist überdimensioniert und läßt sich noch am ehesten mit dem Foucault-Test vergleichen
Die Energie-Verteilung wird man an lichtschwachen Sternen schätzen, weil sie fast perfekt ist.
Und der Strehlwert ist in allen drei SpektralFarben nahezu gleicht, wie man weiter oben bereits sehen kann.
Zum RC_Wert muß man noch sagen, daß bei nächtlicher Beobachtung wegen der Rot-Unempfindlichkeit unserer Augen Rot kaum wahrgenommen wird, und dadurch die von uns wahrgenommene Farbreinheit noch besser ist. Auf die Rückmeldung des Besitzers bin ich schon gespannt. Der wird nicht glauben, daß es das "alte" Objektiv ist.
B068 Zeiss AS - ein Halb-APO f/13 / 14.02.2014
Vorwort: Bei der Ermittlung des Farblängfehlers über farbige Interferogramme (F-, e-, C-Linie) hat man es immer mit dem Gaußfehler
bzw. dem farbabhängigen Öffnungsfehler zu tun. Dieser verformt die mittleren Interferenz-Streifen bei Überkorrektur "M"-förmig, bei
Unterkorrektur "W"-förmig. Deshalb ist die Behauptung sachlich falsch, man würde bei der Ermittlung des Farblängsfehlers den
Gaußfehler nicht berücksichtigen. Bei der Suche nach dem Fokus-Punkt des jeweiligen Farb-Interferogrammes beginnt man deshalb
in der 0.707 Zone des IGrammes und mißt von dort aus den Abstand zur Hauptfarbe Grün = e-Linie.
Insofern ist die Forderung nach einem "meßtechnischen Poly-Strehl" ein sinnloses Störfeuer, arbeitsintensiv und wenig erhellend. Eine
Diskussion darüber in keiner Weise informativ, dafür aber äußerst penetrant.
Die kleineren Zeiss AS-Objektive hatten schon damals die Farbreinheit heutiger Halb-APO's, auch weil sie ein Öffnungsverhältnis von etwa f/13 haben. Das bedingt eine größere Schärfentiefe, in der bestimmte optische Fehler "verschwinden". So 30 Jahre dürfte diese "Linse" schon auf dem "Buckel" haben - für den Sternfreund immer noch so wertvoll, daß er dessen opt. Eigenschaften erfahren wollte.
Das Optimum, bzw. der kleinste Öffnungsfehler dürfte früher bei Grün = e-Linie = 546.1 nm wave gelegen haben. Die thermische Bewegung hat die Plättchen etwas gestaucht, und nun ist das Optimum bei 656.3 nm wave = C-Linie. Man könnte neue Plättchen einsetzen, die etwa 0.01 - 0.03 mm dicker wären, was aber eine langwierige Arbeit ist und in keinem Verhältnis zur jetzigen Qualität steht. Nur ein
Perfektonist würde dies auf sich nehmen.
Heutige Objektive sind nur noch selten so eindeutig zu identifizieren - weshalb St. Bürokratius beim Zoll auch seine liebe Not damit hat. Trotzdem
gehen offenbar die Jahre nicht ganz spurlos an einem solchen AS-Objektiv vorüber.
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Bei der Eingangskontrolle zeigten sich bei 466-facher Vergrößerung hässliche Spikes, die erst verschwanden, als die Fassung geöffnet und die
zwei Linsen etwas bewegt worden waren. Der Zentriervorgang ist bekannt: Die Plättchen dort stauchen, wo der Koma-Kern zu sehen ist.
Bedingt durch die kleine Öffnung liegt die Auflösung für 550 nm wave bei ca. 2" arcsec, weshalb die Dreiergruppe des Artificial Sky Testes nicht
mehr ganz aufgelöst wird, was prinzipiell bei allen Objektiven mit kleinem Öffnungsverhältnis auftritt.
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Bei der Abbildung mit einem 25 Mikron breiten, gelaserten Spalt, zeigt ein breiter Farbsaum bereits, daß der Fokus des blauen Spektrums weit hinter
dem Schnittpunkt der anderen Farben liegt. Bei hellen Sternen wird man deshalb immer einen blauen Farbsaum sehen, der sich mit einem schwachen
Gelbfilter "abschneiden" läßt, sodaß das Bild "schärfer" wird. Der 25µ breite Lichtspalt wird auf den Lyot-Stufen-Filter von Alois abgebildet, den
dieser mit 0.08 mm angibt. Ich gehe natürlich davon aus, daß die Angaben von Melles Griot hinsichtlich der Spalt-Breite richtig sind.
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Die üblichen Standard-Tests im weißen Licht zeigen ein fast farbreines Foucault-Bild, in der Mitte eine gringe Überkorrektur beim Ronchi-Bild, und der
Lyot-Rauhheits-Test zeigt kaum eine Rauhheit, nur etwas besser die sphärische Aberration und die Farbsituation. Dies wäre ein erneutes Beispiel, daß der
Lyot-Test besser als der Foucault-Test die qualitative Situation von Optiken darstellen kann, aber eben nicht quantifizierbar, wie man es gerne an anderer
Stelle lehrmeisterlich behauptet, als selbsternannter Experte für den liebgewonnenen Lyot-Test.
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In der Übersicht der spektralen IGramme wird ein weiteres Mal deutlich, daß der blaue Fokus ganze 0.423 mm hinter Grün liegt. Da die Schnittweiten
über die Power gerechnet wurden, ist in dieser Rechnung auch der Gaußfehler mit berücksichtigt. Das Optimum liegt jetzt bei Rot mit über 0.99 Strehl.
Zu Beginn mag das bei Grün gewesen sein.
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Aus der RC_Indexzahl ergibt sich ein Halb-APO, wobei heutige ED-Apos ein sehr viel größeres Öffnungsverhältnis haben, bei kürzerer Brennweite.
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Das Streifenbild für Rot ist ohne Tadel
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die Auswertung bestätigt dies
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Grün ist demzufolge leicht überkorrigiert, man wird es am Himmel nie sehen
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eine Differenz von gerade mal 3 Strehl-Punkte
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Von diesem Zweilinser 63/840 gibt es zwei Varianten:
Der Spalt-Test oben ist eine Art Streulicht-Test, das in diesem Fall über die Defokussierung von Blau entsteht. Auch hier ist
der qualitative Bildeindruck völlig ausreichend. In diesem Fall nur eine weitere Bestätigung der Farbsituation, die an anderer
Stelle besser quantifizierbar ist.
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Hallo Beat,
die in der Tabelle angegebenen Werte sind errechnet auf Basis der Zeiss Systemdaten, wie
Radius, Glassorten, Abstände etc. - die Formeln sind hier: Index-Vergleichstabelle;
P3, P4
Diese Systemdaten liegen mir leider nicht vor, und selbst wenn, es sind die Daten aus dem Design,
nicht jedoch aus der aktuellen Glasschmelze, Fertigung etc. mit ihren Toleranzen.
Hersteller halten für gewöhnlich ihre System-Daten geheim, also sucht man nach anderen Lösungen.
Den Farblängsfehler kann man hingegen auch auf der Basis von Grün = e-Linie = 546.1 nm wave
entweder interferometrisch und mit einer 0.001 mm Meßuhr ermitteln, dann hätte man noch das Problem,
den Gaußfehler zu integrieren, oder aber man "friert" den IMeter auf die Hauptfarbe Grün ein und macht
in allen übrigen Spektren ebenfalls Farb-IGramme. Über die Power kann man dann den Farblängsfehler
umrechnen - jetzt ist der Gaußfehler integriert.
Der RC_Index-Wert ergibt sich aus folgender Formel. Die Werte kann Du oben der IGramm-Übersicht entnehmen.
Bei einer so unterschiedlichen Art, die RC_Indexzahl zu ermitteln einschließlich aller Fehler-Möglichkeiten halte ich die Differenz zwischen 1.5 bzw. 1.8
für eine vergleichsweise gute Übereinstimmung. Über die Jahrzehnte haben sich die Plättchen gestaucht und das Optimum hat sich von Grün nach Rot
verschoben. Damit verschiebt sich auch das Sekundäre Spektrum, bzw. die Farbschnittweiten ändern sich. Es bleibt also eine Rest-Unschärfe, mit der
ich gut leben kann.
A064 - TMB 130/780 erfolgreiche Restauration LZOS#020
Wer ein solches Objektiv öffnet, sollte sich darüber im Klaren sein, daß hinterher nichts mehr so ist, wie vorher. Jedenfalls landete dieser TMB-LZOS-APO aus dem nördlichen Teil von Europa "klappernd" bei mir: Die Linsen hatten unerklärlicherweise erheblich viel Spiel. Also fügt man sich in das Unvermeidliche und öffnet das Objektiv. Dabei den Verstand abzuschalten, wäre großer Leichtsinn. Stattdessen sollte man sehr sorgfältig erst alle Teile in ihrer vorherrigen Position auf irgendeine Weise markieren - entweder, weil sie genau so wieder zusammengebaut werden
müssen, oder deswegen, weil man dann auch tatsächlichen den Grund findet, warum die Linsen klapperten. Bei
einem TMB-APO eine höchst verräterische Situation.
Derartige Systeme sind über drei auf 120° versetzte Druckpunkte gelagert, und die gilt es unter allen Umständen beizubehalten. Nachdem also mit großer Vorsicht das Linsen-Paket nach oben aus der Fassung herausgedrückt war (unter Vermeidung von Verkantung, weil dies Muschelbruch verursachen kann) erkennt man im Fassungsgehäuse unten die drei ca. 15 mm langen Auflage-Streifen - also die untersten Druckpunkte. Genau darüber sollten nun die drei Distanzplättchen der 2./3. Linse sein, gefolgt von weiteren drei Distanzplättchen zwischen der 1./2. Linse. Der Druckpunkt des Halteringes drückt schließlich ebenfalls von oben das Paket (also den ursprünglichen Druckpunkt) und hält alle drei Linsen und deren Abstandsplättchen zusammen.
Leider war sich der Tüftler vorher dieser Systematik offenbar überhaupt nicht bewußt, und so zeigte das Objektiv im
"Urzustand" erst einmal soviel Koma, wie ein f/4 Newtonspiegel bei 2° Bildwinkel von der Achse. Also aussichtslos,
überhaupt ein Bild zu bekommen und der Grund für den Hilferuf.
Die Lage änderte sich also schlagartig, als dieser Fehler behoben war. Allerdings hatten die Abstandsplättchen zwischenzeitlich ihre ursprüngliche Position ebenfalls verlassen, sodaß auch hier etwas korrigiert werden mußte. Der letzte Rest an ZentrierKoma konnte dank Bernhard Schmidt's Methode mit dem Gummi-Hammer beseitigt werden. Ist dieser Zustand endlich erreicht, lassen sich die üblichen Tests abwickeln, als Nachweis, daß jetzt wieder alles stimmt und der Ruf eines TMB-APO's gerettet ist.
Grundsätzlich sollte man vor dem Öffnen eines Objektivs alle Komponenten in ihrer Position kennzeichnen, in meinem Fall mit Punkt und weiteren Linien auf Fassung und Linsen - nur so läßt sich die Restauration kontrolliert durchziehen mit langen Pausen zum Nachdenken.
Das Objektiv vor dem Planspiegel (ein Werkstattspiegel von Zeiss) mit einer mittleren BezugsLinie für die Vermssung des Farb-längsfehlers. Die Position oben wurde zusätzlich über einen gelben Streifen markiert. Die Linsen selbst mit einem Lackstift. Links erkennbar die Abstandsplättchen bei ca. 08:00 Uhr.
Der Sterntest zeigt außer einigen Artifakten weiter keine Auffälligkeiten. Im Fokus ist der ca. 20 Mikron Durchmesser künstliche Stern ohne nennenswerte Koma abgebildet. Bei artificial Sky-Test werden die engen "Doppelsterne" gut getrennt. Aus dieser Situation läßt sich dann die Auflösung berechnen und ist damit nahezu identisch zur bekannten Formel: 1.22 x Lambda x 206265 / Apertur . Die math. Lösung wäre inv tan(4µ/780) => ins Bogenmaß umgewandelt.
Auch ein APO hat einen mehr oder weniger stark ausgeprägten Gaußfehler (farbabhängiger Öffnungsfehler) Da das Optimum in der Regel bei der Hauptfarbe Grün zu suchen ist (e-Linie = 546.1 nm wave ) reagiert das kürzere Spektrum immer überkorrigiert, das längere dagegen unterkorrigiert, was beim RonchiTest durch bauchige Verformung/intrafokal für Blau und kissenförmige Verformung/intrafokal bei Rot zu Ausdruck kommt.
Beim Foucault-Test mischt sich diese Sitaution. Dadurch entsteht die Farbigkeit bei LinsenSystemen und die unter- schiedliche Verteilung der Farben selbst. Würde man also die drei Farben blau/grün/rot übereinanderlegen, so käme wieder das Weißlicht-Bild heraus. Umgekehr kann man die Weißlichbilder in die RGB-Kanäle zerlegen.
Für Blau zeigt die tiefere Mitte die Überkorrektur an, Grün ist nahezu topfeben, und für Rot kommt die Mitte etwas auf den Betrachter zu, hier ist das System unterkorrigiert.
Für die Interferogramme bedeutet die "M"-förmige Verformung der Streifen wiederum die Überkorrektur, und analog dazu die "W"-förmige Verformung die Unterkorrektur. Ein leichtes überlagertes "S" zeigt beim grünen Streifenbild eine Restkoma an, die auch über eine nicht ganz perfekte Kollimation vor dem Planspiegel entstehen kann. Ist aber abhängig von der Art des Objektivs. Im Falle eines Zeiss Kollimations-Objektivs aus dem Werkstattbereich führte selbst die geringste Verkippung bereits zu Koma-Effekten. Das Objektiv wurde ausschließlich auf der Achse benutzt und erfüllte deshalb seinen Zweck zu 100%. Auch die Frage wurde geklärt, welchen Einfluß ein Zenit-Prisma auf den Farblängsfehler hat: Die Farbreinheit verliert sich unmerklich und die Lage der Farbschnittweiten ändert sich.
Ohne Glasweg wäre die Reihenfolge: Blau-grün-gelb/rot maximal 43 µ . Mit Glasweg hätte man rot-gelb-grün-blau maximal 82 µ, also etwas farbiger. Deshalb empfiehlt sich immer ein Zenitspiegel. Die RC_Indexzahl läßt auf einen guten APO schließen. Der Spielraum bewegt sich zwischen {0.1 < RC_Index < =1 } also in einem guten mittleren Bereich.
Etwas vergrößert das Foucault-Bild als Summe von Gaußfehler und Farblängsfehler.
Statt mit Interferenz-Filtern läßt sich oberes Foucault-Bild auch in die RGB-Kanäle zerlegen und man bekommt eine ähnliche Situation wie das vorletzte Bild: http://rohr.aiax.de/@TMB130VuojarviSW_04.jpg Der Nachteil der RGB-Farbzerlegung ist die nicht eindeutige Definition des Spektral-Bereiches, was über Interferenz-Filter besser realisiert werden kann. Mit der RGB-Farbzerlegung läßt sich aber das Farbbild in seiner Farbaufteilung besser erklären: Überall dort, wo der jeweilige Kanal schattiert ist, dominieren die Rest-Farben: Das betrifft für Blau der AußenBereich zwischen 06:00 und 12:00 Uhr und für die gleiche Farbe der Innenbereich zwischen 12:00 und 06:00 Uhr. Blau setzt sich dort durch, wo die anderen Farben Schatten haben. Die Restfarben hingegen dort, wo Blau seine Schatten hat. Damit ist sowohl der a) Gaußfehler aber auch der b) Farblängsfehler einschätzbar:je deutlicher die farbliche Trennung, desto größer der Farblängsfehler.
Grund: Ein größerer Farblängsfehler trennt beim Foucaulttest die einzelnen Spektralfarben stärker un intra- und extrafokal und mindert damit die Sicht auf den Gaußfehler. Umgekehrt läßt ein geringer Farblängsfehler den Gaußfehler stärker in Erscheinung treten. Damit läßt sich z.B. beweisen, daß SC-Systeme zwar einen Gaußfehler aber fast keinen Farb-längsfehler haben.
Siehe auch: http://rohr.aiax.de/foucault-bilder1.jpg
Gaußfehler, sphärochromatische Aberration (Begriff) . . . Tafel1, Tafel2, Tafel3, Tafel4, Tafel5
Farbzerlegung über RGB-Kanäle bei Ronchi, Foucault, IGrammen, Darstellung Gaußfehler,
Gaußfehler u. Farblängsfehler bei Weißlicht-IGrammen