A078 Takahashi - TOA 130-1000

Takahashi - TOA 130/1000

Es ist ein ganz besonders farbreiner APO! Das Besondere daran ist aber, daß das blaue und rote
Spektrum eine minimal kürzere Schnittweite haben, also 41 µ bzw. 15 µ vor der Hauptfarbe Grün
liegen und Gelb mit + 17 µ hinter Grün liegt. Da auch der farbabhängige Öffnungsfehler kaum
wahrnehmbar ist, (Blau leicht über- und Rot leicht unterkorrigiert) entsteht auch in diesem Fall
beim Foucaulttest ein fast weißliches Testbild, gerade so, als hätte man es mit einem Newton-
Spiegel zu tun. Obwohl die RC-Indexzahl in etwa der von TMB's entspricht, erscheint über diese
Farbanordnung dieser APO farbreiner als ein TMB APO.

Die Untersuchung soll in mehreren Schritten erfolgen: Zunächst interessiert mich das Basis-Gerät und
dessen optische Merkmale. In einem weiteren Schritt interessiert mich die Situation mit dem Feld-Korrektor,
da hat ein Vorversuch schon erstaunliche Ergebnisse zutage gefördert. Eine weitere Untersuchung will
ich dem Focal Reducer, Telekompressor oder der Shapley-Linse widmen, drei Namen für ein und diesselbe
Sache.
Es gäbe dann noch einen Extender im Zusammenhang mit einem Bino-Ansatz. Dessen Merkmale vermutlich
erst am Schluß der "Trilogie".

@T_TOA01.jpg

Neben den opt. Daten zeigt das Foto zugleich das Blendensystem im Inneren des Tubus. Bei einem Öffnungs-
verhältnis von f/7.69 ist die Schärfentiefe mit 65 µ sehr kurz. Trotzdem liegt der RC-Index unter 0.5 diesen
Wertes.

@T_TOA02.jpg

Sehr deutlich erkennt man die Farbreinheit beim Sterntest. Vergleicht man mit diesem nun wirklich sehr
farbreinen TMB (gemessen an der RC-Index-Zahl von 0.1431) dann erscheinen die bräunlichen Farbsäume
dieses f/7.7 Systems geringer zu sein als sie beim TMB-Vergleichsbild auftauchen. Beim TOA sieht man
diesen bräunlichen Farbsaum intrafokal, beim TMB hingegen extrafokal. Offenbar spielt die Anordnung der Schnittweiten
der Spektral-Farben eine nicht uninteressante Rolle bei der Beurteilung der "Farbreinheit"
Die Reihenfolge beim Takahashi: Blau, Rot, Grün und Gelb
Die Reihenfolge beim TMB: Rot, Grün/Gelb und Blau

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Zwischen dem Foucault und dem Lyot-Rauhheitstest ist kein Unterschied erkennbar, was auf eine hohe
Flächenqualität schließen läßt. Dennoch ist die flache Zone am Rand und in der Mitte erkennbar, im Prinzip
eine Überkorrektur, die sich darin ausdrückt.
Analog zum Gaußfehler, bei dem die Hauptfarbe Grün möglichst perfekt, und das blaue Spektrum zart über-
koorigiert ist, das rote Spektrum dafür unterkorrigiert ist, läßt sich dieser Effekt am Ronchi-Test erkennen.
Die "stärkste bauchige Verformung" der Linien erkennt man auf dem blauen Bild. Man muß aber schon sehr
genau hinschauen, wenn man es erkennen will.

@T_TOA04.jpg

Geordnet nach den Schnittweiten auch die Interferogramme, wobei die Durchbiegung dadurch entsteht, daß
auf die Hauptfarbe Grün der Fokus "eingefroren" ist. Damit entsteh im kürzeren Spektrum eine Streifen-
Durchbiegung nach oben, im längeren Spektrum nach unten. Für Gelb jedoch nicht mehr zu erkennen.

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Das Interferogramm beim 546.1 nm wave (e-Linie)

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und der Restfehler: Astigmatismus

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Und wäre nicht noch ein leichter Zentrierfehler, der leicht zu beheben ist, dann wäre man bei fast 0.98 Strehl.

@T_TOA09.jpg

Gewissermaßen als Überleitung die erste Untersuchung, was mit einem Sternscheibchen bei 222-facher
Vergrößerung im Feld passiert. Bis zu einem Felddurchmesser von 32 mm ist das Feld frei von Vignettierung.
Das defokussierte Sternscheibchen verformt sich elliptisch, was aber der Hinweis auf Astigmatismus im Feld
bedeutet. Bis Durchmesser 20 mm ist davon noch wenig zu erkennen. Deutlicher sieht man das bei 15 mm
Achsabstand oder 30 mm Felddurchmesser. Für diesen Fall jedoch gibt es den hervorragenden Feldkorrektor,
dessen Untersuchung in einem zweiten Teil erfolgen soll.

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