A126 - Astreya Super APO neu zentriert
An diesem Objektiv hatte der Sternfreund keine große Freude mehr. Beim Kauf aus zweiter Hand hatte er den Worten des Vorbesitzers vertrraut, ohne sich zu vergewissern, ob die vollmundigen Beschreibungen zutreffen würden. Auf der opt. Bank war deshalb sehr schnell die Ursache in einer heftigen Dezentrierung gefunden - weil, und so ist es immer, wenn "kompetente" Finger sich über eine solche Optik "hermachen" - diese unbedarften Zeitgenossen ohne jegliche Kontrolle so ein hochwertiges Objektiv in Grund und Boden "reparieren". Man merkt es spätestens dann, wenn eine Zentrierschraube, die eigentlich an der Linse anliegen sollte, ein Spiel von mindestens 1 GewindeSteigung aufweist. Daß dieses Objektiv nur drei dieser Zentrierschrauben hat, ist ein großes Glück - also läßt sich der Schaden wieder beheben - in einem kontrollierten Verfahren: Die analoge Zentrierschraube muß in Richtung des Koma-Kernes bewegt werden, un die Linse in die gleiche Richtung um wenige Mikron zu bewegen. Also äußerst feinfühlig , großes Ausrufe-Zeichen. Der Pfeil markiert deshalb auch eine der 3. Schrauben, bevor diese abschließend durch eine Überwurfkappe wieder versteckt werden.
An der Gegenüberstellung von vorher und nachher mag man ermessen, wie gründlich dem Experten vorher die Zentrierung gelungen war. Damit hatte er den jetzigen Sternfreund in tiefe Melancholie getrieben - liest man das Begleitschreiben aufmerksam. Nachdem die Zentrierung abgeschlossen war, läßt sich über den Artificial Sky Test und das Foto klären, daß dieses Objektiv bis zu 3 Mikron auflösen kann, und das entspricht dem theoretischen Auflösungsvermögen.
Die drei Standard-Tests informieren bei a) Foucault über die Farbreinheit, b) Ronchi über die sphärische Aberration und c) Lyot über die Flächenrauhheit, die bei fast allen Refraktoren eher unauffällig ist.
Auch die Interferogramm bei Blau, Grün und Rot informieren a) über einen hohen Strehl bei Grün, b) über den Farblängsfehler zwischen Blau und Rot, was die längste Schnittweite hat, und c) über den Gaußfehler (=farbabhängigen Öffnungsfehler) der sowohl bei Blau wie bei Rot äußerst klein ist. Der Name Super-APO ist also berechtigt.
An diesem Interferogramm in der Hauptfarbe Grün ist nichts zu beanstanden
Die Wellenfront-Darstellung ist überdimensioniert und läßt sich noch am ehesten mit dem Foucault-Test vergleichen
Die Energie-Verteilung wird man an lichtschwachen Sternen schätzen, weil sie fast perfekt ist.
Und der Strehlwert ist in allen drei SpektralFarben nahezu gleicht, wie man weiter oben bereits sehen kann.
Zum RC_Wert muß man noch sagen, daß bei nächtlicher Beobachtung wegen der Rot-Unempfindlichkeit unserer Augen Rot kaum wahrgenommen wird, und dadurch die von uns wahrgenommene Farbreinheit noch besser ist. Auf die Rückmeldung des Besitzers bin ich schon gespannt. Der wird nicht glauben, daß es das "alte" Objektiv ist.
nun endlich nach vielen Tagen des Wartens auf einen Test kann ich eine durchweg positive Rückmeldung geben.
Sonntag Abend konnte ich nun endlich den Mond, Jupiter Mars und Saturn aufs Korn nehmen.
Die Farbreinheit des Refraktors hatte ich schon früher festgestellt, aber die Abbildung war dann doch eher flau.
Seit dem Besuch bei Ihnen hat sich dieses grundlegend geändert. Die Abbildung ist nun so wie man es von einem Refraktor erwartet(erhofft).
Das Bild im Okular ist einfach nur traumhaft.
Vielen Dank für die Hilfe!!!!!!
Viele Grüße
S. Dombrowski