A101A Vixen Fluorite Apochromat 102-900 auf Blau optimiert / Jan.2015 Dänemark

A101 * Vixen Fluorite Apochromat 102/900  Okt. 2009

Eine gewisse Serien-Streuung haben sie offenbar. Dieses farbreine APO-Objektiv ist auf Blau optimiert, zumindest dort ist der Strehl-
Wert am höchsten, weil das Objektiv insgesamt unterkorrigiert ist. Das hat zur Folge, daß sich bei der F-Linie 486.1 nm wave die
übliche Überkorrektur mindert. Rot ist dann entsprechend stärker unterkorrigiert. Weil aber von Grün bis Blau die Farbschnitt-Weiten
nahe beieinander liegen, und der rote Fokus deutlich weiter hinten, ist dieses Teleskop bei der üblichen Rot-Blindheit in der Nacht ein
ideales Teleskop für die visuelle Beobachtung.

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Am Beispiel eines Okt.2009 geprüften baugleichen Objektivs läßt sich zeigen, daß auch die Kollimation zum Tubus sorgfältig geprüft
und eingest6ellt werden muß. Leider war der Tubus diesmal nicht dabei.



Bereits der Artificial Sky Übersichts-Test zeigt in der Übersicht die Situation:  Keine Koma, kein Astigmatismus, Rot hat den längsten 
Fokus - mit einem Wort, ein perfektes Objektiv für visuelle Beobachtung: An diesem Objektiv muß nichts optimiert werden.

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Auch das Sekundäre Spektrum läßt sich bereits ohne Auswertung beschreiben: Das blaue Spektrum ist offenbar perfekt korrigiert hinsichtlich
sphärischer Aberration. Und das bedeutet, daß am längeren Ende des Spektrums - Rot - die Linse etwas stärker unterkorrigiert sein muß. Das
erklärt auch, warum sich, korrekturbedingt, bei Grün bereits sich der Rand etwas "hochzieht" und der Strehlwert mit 0.967 geringer ausfällt
als bei Blau mit 0.99. Bei einem solchen Strehlwert können die Restfehler für Astigmatismus oder Koma nicht mehr groß sein:
Für Rest-Astigmatismus verbleibt PV L/10.8 und für Rest-Koma PV L/33.3, also perfekt und nicht zu verbessern. 
Die Abstände der Farbschnittweiten sind ebenfalls erkennbar: Rot mit dem längsten Fokus und von Grün bis Blau sehr dicht bei-einander: Es ist
also für das skotopische Sehen in der Nacht ideal geeignet, wobei Rot mit der längsten Schnittweite mit ca. 10% wahrgenommen wird. Würde
man daran etwas ändern wollen, müßte man sich mit dem Abstand des Zwei-Linsers befassen, wofür es jedoch keinen Grund gibt. Um diese
Optik möglichst zu schützen, lagert man diese während der beobachtungsfreien Zeit in einem trockenen temperierten Raum, um Extrem-
Temperaturen zu vermeiden - also nicht etwa in der Sternwarte..


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Was man im systhetischen I_Gramm sieht, ist die Unterkorrektur  http://rohr.aiax.de/FloeVixTMB_21.jpg Blau über-korr, Rot unterkorr.
http://r2.astro-foren.com/index.php/de/9-beitraege/01-aeltere-berichte-auf-rohr-aiax-de-alles-ueber-apos/63-gauss-und-farblaengsfehler-bei-interferogrammen


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Bei 532 nm wave wäre eine Unterkorrektur von PV L/8.2 vorhanden - ein geringer Wert für den "größten" Fehler.

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Auf Blau optimiert

Wie man am am IGramm sieht, ist das Optimum bei Blau. Dies ändern zu wollen, bedeutet, daß man den Zweilinser zerlegt, und
den Linsen-Abstand im Bereich von 0.001 ändert. Sehr aufwändig, mühsam und riskant - vernünftig ist das nicht !!!! Man freut sich,
daß man so ein seltenes Objektiv hat.


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Das synthetische IGramm bestätigt die Situation.

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Der Test-Report

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Und schließlich nachgereicht die üblichen qualitativen Tests: Einen Perfektionisten könnte nun stören, daß man die Abstands-Plättchen
im Strahlengang sieht - man könnte sie auch verstecken hinter einer Blende. Das wäre aber bereits eine Kostenfrage. Und weil man aber
im Fokus davon gar nichts sieht, benutzt man dieses farbreine Teleskop so, wie es schon Fraunhofer vorgeschlagen hat:

Zit: "Meine Linsen sind zum Durchschauen - nicht zum Anschauen !"

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Vergleicht man die RC_Indexzahl mit dem baugleichen Objektiv - Link ganz oben, so ist auch in diesem Fall diese Zahl fast identisch. Das
Sekundäre Spektrum ist ähnlich aufgebaut, nur das Optimum liegt eher bei Grün. (Man muß es gar nicht so genau betrachten.)




A101 * Vixen Fluorite Apochromat 102/900

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