A111 William Optics USA APO 110-770 Fluoro-Star Triplet
William Optics USA APO 110/770 Fluoro-Star Triplet
William Fluoro Star FLT 110 / 770 überkorrigiert Im Unterschied zum vorherigen Bericht, wäre dieser Fluoro Star TMB-APO in Ordnung.
In den übrigen Merkmalen hinsichtlich Farbschnittweiten und Farbreinheit sind sich die beiden Objektive nahezu gleich. Nicht alle
Fluoro Stars mit TMB Design sind überkorrigiert, wie im oberen Link.
Die Besorgnis des Sternfreundes im Falle dieses Objektivs war also unbegründet.
Über die Reihenfolge der Farbschnittweiten ergibt sich der Farbsaum beim intra-/extrafokalen Sternscheibchen: Da Grün/Gelb kürzer fallen, muß extrafokal
ein gelb/grüner Rand entstehen, während sich Blau/Rot intrafokal zu einem entsprechenden Rand mischt. Ohne Flattner wird man im Feld bei 20 mm
Felddurchmesser nicht zufrieden sein mit dem Ergebnis, wobei der Flattner im Feld das Bild nahezu völlig korrigiert.
Am Rand zeigt dieses Objektiv schmale Zonen, die man in der Praxis kaum wahrnehmen wird. An den Ronchi-Einzelbildern läßt sich der Gaußfehler ablesen:
Zum kürzeren Spektrum hin reagiert es überkorrigiert.
Über die RC_Indexzahl läßt sich dieses Objektiv in die Reihe aller "normalen" APO's einordnen, wie man sie auch von TMB-APO's her kennt.
Mit einem Strehl von 0.96 erfüllt diese Optik das APO-Kriterium von Thomas Back. Trotzdem wäre das Optimum eher bei Gelb-Rot zu suchen,
da in diesem Bereich die sphärische Aberration am geringsten ist. Weil in diesem Fall auf Grün fokussiert worden war, kippen bei Rot die
mittleren Streifen leicht nach unten, was der Power zugerechnet werden müßte und deshalb die Defokussierung ausdrückt. Zieht man
diese ab, wie es grundsätzlich bei dieser Auswertung gemacht wird, dann ergibt sich der Strehl wie bei einer korrekten Fokussierung.
Bei Gelb würde noch eine leichte Überkorrektur den Strehl um ca. 1% Punkt drücken. Die schmale Zone am Rand ist noch gut erkennbar.
Power und Astigmatismus ist für dieses Beispiel deaktiviert, damit man sieht, daß bei Rot der Öffnungsfehler tatsächlich am geringsten ist.
Die Wellenfront-Deformation für Rot = H-alpha = 656.3 nm wave als Gesamt-Ergebnis zeigt das folgende Bild.
Dieses Gesamt-Ergebnis läßt sich im Rahmen der Zernike Koeffitienten aufsplitten, wobei die 3-D-Darstellung lediglich die Form überdimensioniert darstellt.
Erst über die Strehl-Differenz bzw. dem PV-Wert, läßt sich die tatsächliche Größe richtig einschätzen. In manchen Fällen dominieren nämlich spezifische
Fehler das gesamte Objektiv, wie beispielsweise ein dreieckiger Astigmatismus aus dem High Order Bereich Astigmatismus.