A045 TS Triplet f/6 130-780 pflegliche Behandlung erwünscht

TS Triplet pflegliche Behandlung erwünscht  Bericht auf ~.de vom 

Bei einem Refraktor weisen solche Gebrauchsspuren auf eine ruppige Behandlung hin. In diesem Fall besteht die
Gefahr, daß das Objektiv entsprechend darauf reagiert, wie offenbar im vorliegenden Fall. Schraubt man deshalb
die Taukappe von dem hinteren Halte-Ring ab, dann erkennt man (3. Bild) den Halte-Flansch, mit dem man das
Objektiv verkippen kann und man erkennt für jede der 3 Linsen (Triplet) zusätzlich je vier Zentrierschrauben aus
schwarzem Kunststoff M4 oder M5. Bei einem Zentrier-Versuch sollte man unbedingt gegen einen Planspiegel zen-
trieren und die Pinhole sollte nicht größer als 5µ im Durchmesser sein, wenn man es exakt machen will. Weiterhin
darf man diese Zentrierschrauben nur behutsam andrehen, weil der leistet Druck bereits Astigmatismus einführt.

Die markierten Blessuren müssen bei einiger Gewalt entstanden sein - eine vorsichtige Behandlung ist in jedem Fall zu empfehlen!

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Ergebnis jedenfalls war eine deutliche Dejustierung, wie man in der "vorher", "nachher" Darstellung gut erkennt. Die theoretische Auf-
lösung erreicht das System natürlich nur bei einwandfreier Zentrierung.

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Wenn man also mit einem guten Planspiegel und 5 µ Pinhole den APO zu zentrieren beginnt, dann überprüft man zunächst den Sitz aller
3x4 Zentrierschrauben, die zunächst gefühlvoll (!!) angedreht werden sollten. Man beginnt dann die mittlere Linse mit winzigen Beträgen
gegen den Komaschweif zu schieben. Und sollte das nicht mehr möglich sein, über die 1. und 3. Linse in Richtung Komaschweif, So wie
sich dieser bei einer 5µ großen Pinhole bei 390-facher Vergrößerung darstellt. Die Drehung der Zentrierschrauben ist wirklich minimal.

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Ganz wichtig dabei ist auch der Druck. Das Beispiel links zeigt etwas zuviel Druck, und sofort bildet sich die Position der Zentrierschrauben
im Foucault-Test ab. Es besteht nämlich die Gefahr, daß bei fallenden Temperaturen die Fassung auf die Linsen drückt, was zu stärkerem
Druck führt und Sternpünktchen zu "Ritterkreuzen" verformt.

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Die oberen Foucault-Bilder zeigen über die sichelförmige Farbverteilung den Gaußfehler an: Bei Blau eine Überkorrektur, bei Rot entsprechend eine
Unterkorrektur. Grün ist in diesem Beispiel perfekt. Eine geringe Restkoma ist erkennbar.

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Die Energie-Verteilung ist perfekt

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die Wellenfront-Darstellung ebenfalls

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und mit einem Strehl von 0.95 erfüllt dieser APO die Forderungen von Thomas Back   in der Hauptwellenlänge.

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