TS PHOTOLINE Apo-Korrektor Für Triplet APO 90/600 + drei Astro-Fotos !

Dieser TS APO 90/600 entpuppt sich als ein sehr farbreiner und als handwerklich makellos hergestelltes Objektiv, das keinesfall noch optimiert werden
müßte, wie es der Besitzer zunächst vermutete nach jahrelanger Benutzung. Auch für die visuelle Beobachtung sollte dieses kleine Fernrohr alles her-
geben, was sich sein Besitzer wünscht. Interessant in jedem Fall ist bei fotografischer Benutzung a) welcher Flattner am besten geeignet erscheint
und b) welche Abstände für den aktuellen Fall einzuhalten wären. Zur Bestätigung der Ergebnisse der opt. Bank wären dann Rohbilder aus der Astro-
fotografie wünschenswert.

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Bei einer Höchstvergrößerung von 333-fach bei einem Pinhole-Durchmesser zwischen 3-5 Mikron kann man sofort die Qualität einer solchen Optik
erkennen: Die Zentrierung stimmt, Rest-Astigmatismus ist nicht wahrnehmbar und farbrein scheint dieser APO in jedem Fall zu sein. Die visuelle
Auflösung erfüllt diese Optik in jedem Fall, und die fotografische Auflösung hat mit dem Kamera-Sensor und dessen Pixel-Größe zu tun. Wobei für
die Darstellung eines feinen/schwachen   Sternes für gewöhnlich 3 x 3 Pixel notwendig sind. Dies wäre die Größe des Quadrates, das um eines der
Sterne gezeichnet wurde.


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Beim Sterntest als einem Standard-Test wäre der Farbsaum intra/extrafokal ein Hinweis auf Farbreinheit und die Fläche des Sternscheibchens ein
Hinweis, wie homogen die opt. Fläche ist. Im Fokus hingegen ist die Abbildung meiner 20 Mikron Pinhole ein Beweis für die gute Abbildung des
Systems sowie wie gut die Zentrierung gelungen ist.


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Der Öffnungsfehler kleiner als PV L/10 wäre bei Foucault und bei Ronchi zu erkennen. Die "Glätte" der Fläche am Ronchi-Gramm zu sehen. Das Foucault-
Bild wäre auch ein guter Hinweis auf die Farbreinheit:  http://rohr.aiax.de/foucault-bilder.jpg


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Im Interferogramm bei 546.1 nm wave wiederholt sich erneut der Befund der vorherigen Tests, nur jetzt kann man die Werte quantifizieren:
Rest-Astigmatismus  PV L/9, Rest-Koma PV L/11.6 und Spherical  PV L/10.4


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Die genannten Werte braucht man, um die 3D-Darstellung der Wellenfront richtig einschätzen zu können.

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Die Energie-Verteilung entspricht besonders auch dem Artificial Sky Test, siehe 2. Bild


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Ebenso die Kontrast-Übertragungsfunktion.

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Und wer nicht gerade einen Strehl von 0.999 haben muß, sollte mit diesem Wert besonders für die Fotografie voll zufrieden sein.

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Bereits an der Gegenüberstellung der farbigen Interferogramme, die bei der Fokuslage der e-linie 546.1 nm wave erstellt worden sind, läßt bei
Blau und bei Rot erkennen, daß eine geringe Fokus-Differenz zu einem Sekundären Spektrum von 0.3080 (= RC_Indeszahl) führt. Und das ist
ein sehr guter Wert für einen farbreinen APO.


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Passend dazu die Auswertung auch für die anderen Spektral-Farben.

TS90_11.jpg
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Unsicherheit entsteht auch über die Frage, welche Abstände für den Flattner eingehalten werden müssen: a) auf der OAZ-Skala und b) zum Fokus
bzw. zum Kamera-Sensor. In meinem Fall konnte ich die Werte des folgenden Bildes ermitteln, die von TS bestätigt wurden. Der TSFlat2,5 wird hier
beschrieben:
 http://www.teleskop-express.de/shop/product_info.php/info/p2646_TS-PHOTOLINE-Vollformat-Apo-Korrektor---Flattener-fuer-Astrofotografie.html

TS90_12.jpg
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http://r2.astro-foren.com/index.php/de/12-beitraege/04-zweispiegel-systeme-astrofotografie/430-d099-fuer-triplet-apos-0-75-ric-reducer-kipp-tilt-einrichtigung
http://r2.astro-foren.com/index.php/de/14-beitraege/06-messtechnik-teil-2-aufbau-diverser-interferometer/58-artificial-sky-bei-perfektem-seeing

Über den Artificial Sky Test und der Verkippung des Teleskopes vor dem Planspiegel läßt sich die exakte Position des Flattners ermitteln. Zusammen
mit dem Flattner bildet dieses System ein "Petzval-System". Dabei ist die Abbildung am Rande des Bildfeldes am wichtigsten. Um jedoch diese Situation
richtig beurteilen zu können, muß man die tatsächliche Auflösung des Kamera-Sensors berücksichtigen. In dessen Größe verschwinden nämlich die
Restfehler, die man auf meiner Aufnahme bei Höchst-Vergrößerung noch gut sehen kann.

TS90_13.jpg
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Erst der Vergleich mit einer gelungenen Astro-Aufnahme zeigt, welche Genauigkeit für diesen Fall überhaupt nötig ist. Ich hätte dieses Bild
gerne in einer höheren Auflösung gehabt.

 

Quelle:  http://www.teleskop-express.de/shop/Bilder/shop/ts-astrofotografie/tsflat25/plejaden-107apo-tsflattener-rand-1000.jpg

Die folgenden drei Bilder sind mit dem " TS Optics  Triplet APO  90/600 mm + TSFlat2,5 " erstellt. Quelle:
- M36: http://www.astrobin.com/full/170589/0/
- Chi Persei Cluster: http://www.astrobin.com/full/164357/0/
- Iris-Nebel NGC 7023: http://www.astrobin.com/full/131218/L/