A127 StellarVue Super-APO 90-630 1 Beispiel
http://www.stellarvue.com/sv102edpic.html
http://www.optcorp.com/product.aspx?pid=1-600-765-1112-9652
Der Händler legte Wert darauf, den Sterntest im einfachen Durchgang zu erstellen, damit man die tatsächliche
Situation wie am Himmel sehen würde. Normalerweise untersuche ich diesen Sachverhalt im Doppelten Durch-
gang, eine Testanordnung gegen einen Planspiegel, der alle Fehler doppelt so genau zeigt. Die Übersichts-
Tafel zum Sterntest zeigt also diese zwei Versionen. Grundsätzlich ein sehr farbreiner kleiner APO. Am Rand
der Sternscheibchen erkennt man natürlich trotzdem das sekundäre Spektrum, das auch der Foucault-Test
mit bestechender Schärfe zeigt: In diesem Fall mischt sich auch noch der Gaußfehler. Im Blauen Spektrum
lehrbuch-gemäß überkorrigiert, im Grünen hingegen bereits zart unterkorrigiert, auch eine Besonderheit.
Trotzdem hat das System eine so geringe Rest-Chromasie, daß man von einem Super-APO sprechen kann.
Der bereits oben erwähnte Sterntest, bei dem der Stern im Unendlichen über einen 250 mm Newton Spiegel und einem
künstlichen Stern von 0.025 mm realisiert worden war. Je nach Vergrößerung und Setup ist der Blau/Violettsaum intra-
fokal und der Gelbsaum extrafokal in allen drei Varianten gut erkennbar.
Bereits am Foucault-Test läßt sich die Farbsituation sehr gut einschätzen: Die Messerschneide steht etwa in der Mitte
des sekundären Spektrums, überlagert von der Überkorrektur im kurzen Spektrum und der Unterkorrektur im langen
Spektrum. Trotzdem ist der Gesamteindruck weniger "farbig" wie bei einem Halb-APO oder einem ED-System. Die
Einzel-Foucault-Bilder zeigen gleichfalls die Lage der Farben durch den Schatten: Blau von rechts kommend (intrafokal),
und Rot von links kommend(extrafokal), während Grün exakt im Fokus liegt. Wie man auch erkennt bei Foucault ist die
Überkorrektur bei Blau durch die Mulde , sowie die Unterkorrektur bei Rot durch die leichte Aufwölbung im FoucaultBild.
Ronchi zeigt die Unterkorrektur durch eine unmerkliche kissenförmige Verzeichnung der Streifen im Zentrum. Der Rauh-
heits/Lyot-Test zeigt eine übliche glatte Fläche. Das Sekundäre Spektrum fällt bei diesem Test etwas unschärfer aus.
Über das gesamt Spektrum hohe PV- und Strehlwerte - sehr bemerkenswert übrigens. Die M-förmige Verzeichnung der
Streifen ist ein Hinweis auf ÜBerkorrektur, die W-förmige Verzeichnung zeigt die Unterkorrektur an, bei immer gleicher
Einstellung der Streifen.
Zur Verdeutlichung des Gauß-Fehlers bzw. des farbabhängigen Öffnungsfehlers die Wellenfront-Darstellung der jeweilen
Spektral-Linien. Damit sind sie zugleich eine Entsprechung zum Foucault-Test.