A091 HCQ APO Nr 4 - Mit Glasweg ein Super APO
Siehe auch:
HCQ 115/1000 hochwertiger Apochromat 1.Bericht
HCQ 115/1000 APO 2.Bericht
HCQ APO - Glasweg-Diskussion 3.Bericht Simulation Glasweg
Mit Glasweg super farbrein
Wenn ein Objektiv mit Glasweg konzipiert worden ist, dann muß man es auch mit Glasweg verwenden, wenn es
seine optimale Leistung entfalten soll. Das HCQ Nr. 4 ist ein erneutes Beispiel dafür, daß mit ca. 50 mm Glasweg
aus einem normalen APO ein super farbreiner Apochromat werden kann und damit ganz in die Nähe des legen-
dären Zeiss B Objektives rückt, jedoch wesentlich lichtstärker ist.
Als Immersions-Optik hat diese "Linse" eine hohe Transparenz, was man auch an den Reflexbildern während der Kollimation
merkt. Mit Glasweg nimmt die Farbreinheit um ca. den Faktor 10 zu und rückt in eine absolute Spitzen-Position unter den
vielen APO's, die auf dem Astro-Markt so angeboten werden.
In meinem Fall realisiere ich den Glasweg über 3 verkittete Probegläser damit man weiterhin gerade aus testen kann.
Bereits der Vergleich mit der Spaltabbildung bei 500-facher Vergrößerung mit einem Nagler Zoom wird der Unterschied
deutlich. Ohne Glasweg bildet Grün/Gelb die Mitte, Blau liegt davor und Rot um ca. den 3-fachen Betrag weiter hinten.
Damit erscheint es intrafokal als roter Farbsaum und schmälert die Farbreinheit, was aber wegen der geringen Rot-
Wahrnehmung nicht so ins Gewicht fällt.
Eine völlig andere Situation ergibt sich mit einem Zenit-Prisma oder 50 mm Glasweg. Hier differieren Grün zu Gelb/Blau
gerade mal 8 Mikron und selbst Rot folgt mit 10 Mikron auf Grün, also ein außerordentlich kurzes Spektrum und damit
eine ganz kleine RC-INdexzahl.
Auch der farbige Foucault-Test zeigt noch die Unterschiede.
Für die Messung mit Glasweg ergibt sich also folgende Situation: Die Schnittweiten der Spektralfarben liegen gerade einmal
1/100 mm auseinander. Der Gaußfehler zeigt sich bei Blau durch eine leichte über- und bei Rot durch eine leichte Unter-
Korrektur. Die Reflexpunkte auf den Streifenbildern stammen vom Glasweg.
Das Referenz-Interferogramm bei 587.6 nm wave mit einem engen Interferenzfilter realisiert.
Die 3-D-Wellenfront-Deformation
Die Energieverteilungskurve PSF
Das synthetische Streifenbild mit dem Idealverlauf = dünne punktierte weiße Linie. Noch kann man dieses Objektiv bei Manfred Pieper kaufen. http://www.astroselbstbau.de/
Und schließlich das Certifikat, wie es unter AtmosFringe dargestellt wird.