A097 Fluorite APOs im Vergleich (Vixen Takahashi)

Fluorite APO im Vergleich

Sie sind sich fast zum Verwechseln ähnlich, am Himmel wird man kaum einen Unterschied be-
merken, wenngleich man optisch sehr wohl noch Unterschiede feststellen kann: Der Vixen hätte
eine Öffnungszahl von genau 8, der Takahashi dagegen 8.33. Damit fällt beim Takahashi die
Schärfentiefe geringfügig besser aus, was prinzipiell die Farbsituation verbessert. Beim Vixen APO
wäre der Schnittweiten-Abstand von Grün zu Rot 31 µ, beim Takahashi 49 µ. Entscheidender in
diesem Fall ist die Verteilung der Farbschnittweiten: Weil beim Tak das Rot im Vergleich zu den
drei anderen Farben weiter hinten liegt, fällt es im Sterntest ein wenig besser auf z.B. extrafokal
im grün-gelb-Saum. Was aber über den Teilerwürfel beim Sterntest beeinflusst wird. Auf einen
Achs-Versatz beim Testen reagiert der Takahashi deutlich empfindlicher, wie der Stern- und
Foucault-Test zeigt. Aber auch der Vixen APO zeigt bereits ansatzweise Vignettierung beim Stern-
test: Die Lichtquelle liegt 3mm unterhalb der opt. Achse.


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Aus Gründen, die ich nicht näher untersucht habe, reagierte der Tak empfindlicher darauf, ob man exakt auf
der Achse testet oder nicht: In diesem Fall sind die defokussierten Sternscheibchen nicht mehr ganz rund.
Um diesen Effekt auszuschließen, kann man mit einem Teilerwürfel exakt auf der Achse den Sterntest durch-
führen, allerdings mit dem Nachteil, daß mit dem Glasweg von ca. 20 mm eine Verschiebung des sekundären
Spektrums entsteht. (Weshalb ein Vergleich ohne diesen Strahlenteiler stattfand.)

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Vermutlich über die Vignettierung wird der beim Vixen erkennbare dunkle Rand ganz links abgeschnitten, sodaß
ein unmerklich hellerer Eindruck entsteht.

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Die Aufnahmen am künstlichen Sternhimmel zeigen so gut wie keinen Unterschied. Auch hinsichtlich der Zahlen-
Werte, die man am Himmel kaum ermitteln kann - vielleicht bei optimalen Sichtbedingungen.

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In beiden Fällen steht man vor der Frage, wieviel an Coma bzw. Zentrierfehler über das Setup eingeführt wird.
Zieht man die Coma ab, die unter einem Strehl-Prozentpunkt bleibt, dann erhält man identische Strehlwerte.
Trotzdem ein Bereich, in dem es sich wirklich nicht zu streiten lohnt, weil es an der Grenze der Meßgenauigkeit liegt. Damit liegen beide kleinen Apochrtomaten in der Praxis gleichauf.

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