A049C Zum Fotografieren erste Wahl / Beurteilungs-Kriterien - 04.Sept.2016
Beurteilungs-Kriterien einer Astro-Kamera - Siehe auch: D098 TS Quadruplet APO 65-420 mm f-6.46 vom 03.Dez.2011
Bei einer Astro-Kamera spielt die Abbildungs-Qualität in einem möglichst großen Bildfeld die entscheidende Rolle. Dieser TS Quadruplet
APO kommt auf mindestens 70 mm Felddurchmesser bei einer Abbildung von 8 Mikron und besser. Zudem hat er für einen APO eine hohe
Farbreinheit, sodaß man ihn auch visuell nutzen kann. Fotografisch tritt der Strehlwert zunächst in den Hintergrund. Es geht ja um die Abbildung
außerhalb der opt. Achse. Die hohe Abbildungsleistung des Quadruplet APO 100 wird leider über den Kamera-Sensor reduziert, der oftmals
eine um den Faktor drei geringere Auflösung hat. Für ein visuelles System wäre die Formel für die Auflösung bei 550 nm wave 138.4/D = 1.384
arcsec. Die über den unteren Artificial Sky Test erzielte Auflösung ergibt inv TAN(0.004/580) = 1.42 arcsec. In der sensor-bedingten reduzierten
Abbildung "verschwinden" die opt. Restfehler, wie Astigmatismus, Koma und sphärische Aberration, solange sie im Bereich PV L/4 liegen.
Im Gegensatz dazu wird ein visuell genutztes System vorwiegend auf der opt. Achse beurteilt, und jetzt spielt der Strehlwert die größere
Rolle. Das zweite Kriterium ist weiterhin die hohe Farbreinheit. Natürlich erwartet man darüber hinaus eine perfekte Zentrierung der
Linsen und keinen über die Fassung hervorgerufenen Astigmatismus. Auch sollte bei der Hauptfarbe Grün der Öffnungsfehler bei Null
liegen.
Der große Vorteil dieses "Petzval-Systems" liegt darin, daß der Feldkorrektor den genau richtigen Abstand zum vorderen Objektiv hat.
Darunter leiden die vielen APO+Flattener Systeme, daß der richtige Abstand erst mühsam gefunden werden muß. Das wäre dann der
Grund, warum die Astrofotografie nicht auf Anhieb gelingt. Beim Quadruplet APO hätte man deshalb diese Schwierigkeiten nicht.
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Seit Jahrzehnten werden deshalb astrofotografische Systeme (z.B. Petzval wie hier) über die Astro-Bilder selbst beworben und ein erfahrener
Fotograf untersucht deshalb besonders in den Bildecken, ob die Stern-Punkte ebenso fein und rund sind, wie in der Bildmitte. Daher ist es logisch,
zunächst einzelne Ergebnisse für die Qualität dieser Astro-Kamera sprechen zu lassen. Für den vergrößerten Bildmaßstab bitte den jeweiligen Link
anklicken, bzw. die Links am Ende diesen Berichtes.
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Größeres Bild
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Größeres Bild mit Quelle unten rechts
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Will man die Bedingungen im Labor nachvollziehen, dann eignet sich dazu der Artificial Sky Test unter hoher Vergrößerung , in diesem Fall
mit 322-facher Vergrößerung. Entscheidend für diesen Test ist die gleichbleibende gute Abbildung bis zu einem Bildwinkel von 7° und mehr,
wobei danach je nach Okular-Auszug eine sichtbare Vignettierung einsetzt. Die Interferogramme darunter ändern deshalb auch kaum ihre Form.
Das System hat zwar, wie man auch später sehen kann, eine leichte spärische Aberration, die aber bereits im Artificial Sky Test kaum eine Rolle
spielt. Diese AstroKamera hat also eine Auflösung von mindestens 8 Mikron und besser, ein Umstand, der kaum vom Kamera-Sensor honoriert wird.
das Gesamtbild sieht man hier
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Auf dieser Webseite findet man weitere Informationen.
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Da der TS Quadruplet APO 100Q ein fotografisches System ist, kann man die folgende qualitative Testreihe nur unter diesem Aspekt richtig
würdigen. Es liegt eine leichte sphärische Abweichung vor, die man nur im Labor unter hoher Vergrößerung nachweisen kann.
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Trotzdem ist dieses System immer noch beugungsbegrenzt, ohne Abstriche über das gesamte Bildfeld.
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die Wellenfront-Darstellung
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und schließlich die Energieverteilung, die man gut mit dem Artificial Sky Test vergleichen kann.
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Durchaus interessant ist deshalb, wie sich der Strehl von 0.815 eigentlich zusammensetzt:
Astigmatismus ist kaum wahrnehmbar, Koma noch geringer, selbst der Anteil von Spherical liegt im Grenzbereich und wird
im Labor durch einen stärker ausgeprägten Beugungsring dokumentiert.
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Dieser APO liegt an der Grenze zum Super-APO, ist also sehr farbrein. Das wird man visuell ebenso erkennen.
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So kommt schließlich eine Rest-Chromasie-Indexzahl heraus, die als hohe Farbreinheit interpretiert werden muß. Für einen Astrofotografen
ein äußerst wertvolles Arbeitsgerät.
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Weitere Bilder:
http://www.teleskop-express.de/shop/Bilder/shop/ts-apo/tsapo100q/m31-ts100mm-imaging-star-quadruplet-apo-stampfer-1000.jpg
http://www.wolfi-ransburg.de/DeepSky/kokon-ts-quadruplet/kokon-ts-100mm-imaging-star.htm
http://www.wolfi-ransburg.de/DeepSky/vdb152-ts-100-imaging-star/vdb152-deep-wide-field.htm
http://www.wolfi-ransburg.de/DeepSky/california-ts-100-imaging-star/california-ts-imagingstar.htm
http://www.wolfi-ransburg.de/DeepSky/vdb152-ts-100-imaging-star/vdb152-deep-wide-field.htm
http://wolfi-ransburg.de/DeepSky/iris-nebel-ts-100mm-imagingstar-apo/iris-nebula-deep-wide-field.htm
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