A110 William Fluoro Star FLT 110 -770 überkorrigiert

Crafting the world's finest astronomical instruments . . .
William FLT.... versus ....Takahashi TSA 102N

Eine verlockende Aussage, die dazu animiert, sich mit dem Objekt der Begierde etwas näher zu
befassen. Und wenn man dieses Teleskop in letzter Zeit sehr häufig auf der opt. Bank hatte, sind
die Erwartungen eher verhalten, was die Qualität dieser FLT-Baureihe angeht. Da beide unter-
suchten APO's in einer ähnlichen Preisklasse liegen mit ähnlichen optischen Daten, bietet sich ein
Qualitäts-Vergleich durchaus an, wenngleich in der Rückschau der Takahashi Super-APO in einer
völlig anderen Liga spielt, als das "the world's finest astronomical instrument" Nicht zu vergessen
den Schrubber oben in der Animations-Leiste, der gerade ein Teleskop zur Seite kehrt. Wenn das
mal nicht symbolträchtig ist.

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Als schneller Übersichts-Test eignet sich das "farbige" Weißlicht-Interferogramm - mit dem Bath-Interferometer
erzeugt mittlerweile hervorragend. Hier läßt sich über den Vergleich mit dem Kugelspiegel ganz schnell erkennen,
wie farbrein einerseits das Objektiv ist, und wie groß der Gaußfehler ausfällt. Siehe auch hier zur Diksussion
und zum Verfahren:
http://www.astro-foren.de/showthread.php?t=10374

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Ein paar technische Details und ein paar unwahre Behauptungen, die es zu widerlegen gilt:

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SkyWatcher Equinox schlägt alles - "den kauf ich mir!"
William FLuoroStar FLT-132 deutlich überkorrigiert
Das Grundübel der mittlerweile zahlreichen Fluoro Stars FLT ist die immer wiederkehrende Überkorrektur, die
diese Systeme - aus welchen Gründen auch immer - haben. Bereits mit dem Sterntest lassen sich nahezu alle
Details erkennen:
- Lichtwulst extrafokal Hinweis auf Überkorrektur
- ellipt. Sternscheibchen Hinweis auf Astigmatismus
- Blau-Violetter Farbsaum intrafokal, gelbgrüner extrafokal: Schnittweite für Blau und Rot fällt länger.
- deutliche Verlagerung der Energie in ersten Beugungsring Hinweis auf Überkorrektur und Gaußfehler
- besonders hohe Farbreinheit ist nicht zu erwarten

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Artificial Sky - Übersicht: Artificial Sky

Beim Ronchi-Gramm läßt sich die tendentielle Überkorrektur ablesen, die systembedingt bei Blau stärker und bei Rot
geringer sein muß. Auch die Farb-Interferogramme sind ein deutlicher Hinweis auf Überkorrektur und damit auch
quantifizierbar. Gerade mal Rot erreicht kanpp die Beugungsgrenze, die im kürzeren Spektrum deutlich verfehlt wird.
Rechnet man den Gaußfehler mit ein, käme man gerade mal auf 0.666 Strehl, und das widerspricht eindeutig
den Werbe-Aussagen.

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Ein letzter Blick auf den Angebots-Preis: Dieses "Produkt" liegt bei ca. 2.200.- Euro und ist damit vergleichbar
vom Preis her mit der nun folgenden Untersuchung: Super APO von Takahashi.

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Preislich sind die beiden Optiken nahezu gleich - nur die Qualitäts-Merkmale können verschiedener nicht sein.
Deutlich mehr Farbe bringt das Foucault-Bild vom FLT 110/770 APO ins Spiel. Die Überkorrektur fällt sehr deutlich
durch die Vertiefung in der Mitte auf. Entsprechend biegen sich intrafokal auch die Ronchi-Linien durch, was
auch ein Hinweis auf Überkorrektur ist. Takahashi bietet hingegen das Bild, wie man es von einem Super APO
erwarten kann.

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In einer weitaus höheren Liga spielt der TAK (TSA 102) beim Sterntest: Die Scheibchen sind rund (!) die Farb-
säume fast nicht erkennbar und der künstliche Sternhimmel exakt definiert, aus dem man dann die rechnerische
Auflösung ermitteln kann. Ebenso hat der TSA kein Problem, in Autokollimation ein 200-lp/mm Gitter aufzulösen, auch damit kann man die Auflösung ermitteln.

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Artificial Sky - Übersicht: Artificial Sky

Mit dem gleichen Verfahren zeigt sich beim TAK ein deutlich geringerer Gaußfehler, der Farblängsfehler-Index-
zahl ist um den Faktor 3 kleiner was sich auch über die vier Farben gemittelten Strehlwert ausdrückt. Beim
FLT: Strehl 0.666 beim Takahashi 0.963
Das "farbige" Weißlicht-Interferogramm hat bereits starke Ähnlichkeiten mit einer Sphäre.

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Das Optimum beim Takahashi liegt im gelben Spektrum, Grün wäre bereits leicht überkorrigiert, aber mit 0.967 Strehl
ein sehr kleiner Wert.

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Hauptrestfehler beim TAK wäre noch ein hauchzarter Zentrierfehler, den man am Himmel kaum bemerkt.

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Folgerichtig ein sehr gutes Ergebnis bei 587.6 nm wave.

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Ein paar Details, wie man sie auf der Webseite von Takahashi findet

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und schließlich für einen Preisvergleich zum oberen APO die Seite eines Händlers:
http://www.intercon-spacetec.de/produkte/produkthersteller/produktkategorie/teleskope-1/

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Zweitvermessung

Je nachdem wie viel Arbeit man in die Vermessung investiert, fallen die Meßergebnisse in der Regel
leicht unterschiedlich aus, was auf Certifikaten mit der Bemerkung festgehalten wird: Gemessener
Wert und besser. In dieser zweiten Testreihe kommt beispielsweise ebenfalls ein geringfügig besseres
Ergebnis heraus. Der umgekehrte Fall ist ebenfalls möglich.

Mit ein Grund für das bessere Ergebnis ist eine sorgfältige Kollimierung des APO's vor dem Planspiegel,
was offenbar erst in einem Dreier-Schritt zu ganz exakten Ergebnissen führt:
A) die Kollimierung über einen Laser und dessen Reflex-Punkte ist als erster Schritt noch nicht
genau genug, weshalb
B) die Überprüfung über eine ganz feine Pinhole sinnvoll ist. Aber auch da gibt es noch
C) Koma-Restfehler, die man erst über ein Interferogramm gut erkennen kann.

Erst nach dieser Prozedur scheint man exakt auf der Achse zu sein, weil außerhalb der Achse
ein Objektiv mit anderen Fehlern reagiert: Mit Astigmatismus und Koma und einem anderen Farb-
längs- und Farbquerfehler.

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Beim Sterntest spielen auch die Helligkeit der Lichtquelle und die Kamera-Verschlußzeiten eine Rolle.

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gleiches gilt für den Foucault-Test, der aber ziemlich dem entspricht, was ich bereits im 1. Durchgang
ermittelt habe. Komabedingt fällt die Messung des Farblängsfehlers um einen kleinen Wert besser aus.
Statt RC_INdex = 0.1931 käme im zweiten Durchgang 0.1431 heraus. Die Reihenfolge der Farben wäre
diesmal blau-grün-rot-gelb, vorher blau-rot-grün-gelb. Man kommt trotz Reihenmessung an die Grenze
dessen, was sicher meßbar ist. Interessant auch der mittlere Streifen beim Weißlicht-Interferogramm:
Für mich ein Ausdruck des Gaußfehlers, da Blau die größte Überkorrektur hätte und damit ein
Unterscheidungs-Kriterium für den Gaußfehler und dessen Größe. Auch würde sich die Reihen-
folge der Farben abbilden: Gelb ganz hinten (beim mittleren Streifen oben) Blau ganz vorne
(beim mittleren Streifen unten)

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der Strehl springt bei Grün von 0.967 bei 546.1 nm wave im 1. Durchgang auf 0.981 bei 532 nm wave im 2. Durchgang
Das wäre eine Verbesserung um 1.4% Strehlpunkte, die auch ein Ausdruck der Toleranz darstellt, in der diese
Messungen stattfinden.

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