A014 Systematik bei der Vermessung des Farblängsfehlers
02. Systematik bei der Vermessung des Farblängfehler
Systematik bei der Vermessung des Farblängsfehlers 01. Beitrag
Darstellung am Ideal-Fall ohne Störungen durch Koma oder Astigmatismus.
Alle Messungen sollten möglichst exakt auf der opt. Achse durchgeführt werden ! ! !
Bei der Vermessung des Farblängsfehlers ermittelt man die Differenz der Farbschnittweiten zur
Hauptfarbe Grün = 0 in der Weise, daß die perfekt linearen Streifen von Grün an einer mittleren
Linie ausgerichtet werden. Da im Ideal-Fall Blau überkorrigiert reagiert und Rot unterkorrigiert
reagiert, orientiert sich die Vermessung der Schnittweiten-Differenz in der 70.7% Zone. Das
bewirkt für das folgende Bild, daß die Schnittweiten-Differenz Null wäre und somit kein
Farblängsfehler vorkommt. Nur der Gaußfehler ist der Fehler, der die Optik farblich beeinflusst.
Hier hätten wir es fast mit einer Spiegel-ähnlichen Farbreihheit zu tun.
Wenn die Schnittweiten-Differenz zur Bezugsfarbe kürzer ausfällt, dann biegen sich die Streifen
nach oben. In der Regel dominiert dann der Farblängsfehler den untergeordneten Gaußfehler.
Die RC_Index-Zahl orientiert sich am Farblängsfehler, da dieser im Regelfall die stärkere Abweichung
erzeugt. Lediglich bei hochwertigen Apochromaten (RC_Index < 0.5) bekommt der Gaußfehler
das stärkere Gewicht, ebenso beim Vergleich hochwertiger Doublets mit Triplets.
Über das Abkippen der Streifen nach unten erkennt man, daß die jeweilige Farbschnittweite länger
ausfällt. Die Differenz kann man mit einer 0.001 Meßuhr in einer Reihen-Messung sehr exakt messen.
Schwierig wird die Situation jedoch, wenn der mittlere Streifen durch zusätzliche Koma-Figuren
überlagert wird. Auch die Luftbewegung kann sehr heftig in die Messung eingehen, ebenso die
Lage eines Objektivs, wenn man es beispielsweise um 180° dreht.