A039 APQ 105-800 zweite Untersuchung nach Überarbeitung
Nur mit Glasweg ein Super APO
http://www.astro-foren.de/showthread.php?p=38089#post38089
Dieses Objektiv ist bereits zum dritten Male bei mir. Mit dem damaligen Ergebnis waren wir schlicht
nicht zufrieden, und erst in einem dritten Anlauf, kam dieser wunderbare APO so zurück, wie man
es von einer Firma wie Zeiss eigentlich erwartet: Vergleicht man in dem Zusammenhang meine
Messungen des Farblängsfehlers, dann variieren die Ergebnisse geringfügig, nachdem das Objek-
tiv von Zeiss total zerlegt worden war, die Fassung erneuert worden war, und seitlich je drei
Justierschrauben angebracht worden sind. Auch ist der Öffnungsfehler geringer geworden und
der dreieckige Rest-Astigmatismus nahezu verschwunden. Nur die Index-Zahl ist ein klein wenig
größer, was hauptsächlich eine Frage des Linsenabstandes ist. Auch daran erkennt man, wie
sensibel Optiken auf Abstände und Zentrierung reagieren.
Man merkt es relativ schnell, wenn das gewohnte Bild sich am künstlichen Sternhimmel nicht einstellen
will, und ein Farblängsfehler bei einem Zeiss APQ 105/800 auftaucht, den es eigentlich nicht geben
darf. Aber erst im zweiten Anlauf hatte dieser wunderbare Super-APO genau die Eigenschaften, die
man von einer solchen Optik erwarten kann.
Artificial Sky - Übersicht: Artificial Sky
Nicht un-interessant ist der Vergleich der Weißlicht-Interferogramme, mit denen man einen sehr schnellen Überblick
erhält zum gesamten Farbspektrum eines Refraktors. Siehe hier: http://www.astro-foren.de/showthread.php?p=39454#post39454
Die Ähnlichkeit, mit der die Glasweg-Variante dem Kugelspiegel sehr nahe kommt, läßt darauf schließen, daß
dieser APO äußerst farbrein sein muß - was sich später über die Vermessung des Farblängsfehlers bestätigt.
Damit hätte man eine weitere TestMöglichkeit die Qualität von Apochromaten gut einzuschätzen bzw. hinsichtlich
der Farblängsfehlers zu unterscheiden.
Der Glasweg aus BK7 besteht aus drei kleinen Probegläsern mit einer Gesamtlänge von 47.37 mm
Das längere Sekundäre Spektrum sorgt überdies dafür, daß etwas mehr Energie im 1. Beugungsring verschwindet
Auch der Foucault-Test zeigt über die links/rechts-Farbzerlegung, wie farbrein ein Objektiv ist.
Viel unterscheidet den Sterntest nicht mehr von einer Spiegeloptik
Diese Gegenüberstellung macht augenfällig, wie bei einer längeren Schnittweite der Farben, die Streifen am
Rande abkippen: Kürzere Schnittweite nach oben, längere Schnittweite nach unten. Fixiert/fokussiert wurde
auf die Hauptfarbe Grün.
Bei der Glasweg-Variante ist kaum ein Gaußfehler erkennbar - auch ein Merkmal dieser hohen Qualität.
Dem Interferogramm sieht man an, daß es einen hohen Strehlwert abliefert.
Das 3-D-Bild wurde nach Fehler-Einfluß aufgesplittet: Koma hätte den kleinsten Anteil an Restfehler mit 0.2%
Strehlpunkte
Der dreieckige Rest-Astigmatismus beläuft sich auf 0.9% Strehlpunkte. Der übrige Restfehler geht aufs
Konto einer hauchzarten Unterkorrektur. Alles in allem ein wunderbares Objektiv.
1-2 Micron Abstandsänderung reichen schon, um aus einer perfekten Korrektur bei Grün
eine leichte Unterkorrektur in der gleichen Farbe zu machen:
http://www.astro-foren.de/showthread.php?p=38089#post38089