A052A ein alter Bekannter vom 05.09.2008 - - - - 90% Nachdenken - 10% Feinmotorik

Dieser TMB-APO war bereits im Sept. 2008 bei mir, und hatte mich zu diesem Bericht verleitet: A052 * TMB APO Nr. 092 (152/1216) 
In Erinnerung dazu das erste Bild und danach den Artificial Sky Test bei 675-facher Vergrößerung, um die zwischenzeitliche Änderung
besser 
zeigen zu können. Bereits der damaligen Bericht beschrieb einen vorzüglichen TMB-APO. Daß ich dieses Teleskop nach 6 Jahren
erneut  
zur Diagnose bekommen sollte, ahnte ich damals noch nicht. Zwischenzeitlich ging dieses Teleskop durch mindestens 3 Hände, und 
irgendwo muß eine sehr ungeschickte Hand dabei gewesen sein. Das gute Teil kam nun nach 6 Jahren in einem äußerst desolaten Zustand 
wieder bei mir an, weil der jetzige Besitzer den offenbar üblichen vollmundigen Lobpreisungen des vorherigen Besitzers Glauben geschenkt 
hatte, ohne sich vorher zu vergewissern, ob das alles so stimmt, was man ihm erzählt hatte. Vermutlich war noch ein Hinweis auf meinem 
Bericht vom Sept. 2008 dabei, als Beweis der hohen Qualität - die das Teleskop ja nun gar nicht mehr hatte.

@TMB-K01.jpg
.
Dieses Testbild unter 675-facher Vergrößerung sollte man unbedingt im Gedächtnis behalten, wenn man sich daraufhin das nächste Bild betrachtet.
Ein Perfektionist wäre mit dieser Zentrierung noch nicht zufrieden - nur sollte man sich sorgfältig überlegen, wie weit die Perfektion getrieben über-
haupt sinnvoll ist. Verschlimmbessern nennt man diesen Vorgang - wenn man nicht rechtzeitig aufhören kann. Das war also damals der Zustand, wie
er vom Hersteller ausgeliefert worden war.

@TMB-K10.jpg

Z_Linie.jpg

Nun ein kleiner Rückgriff auf die Überschrift: 90% Nachdenken - 10% Feinmotorik
Dem jetzigen Besitzer wollte ich den ehemals perfekten TMB APO wieder in den alten Zustand versetzen, was nur möglich ist, wenn man
mit sehr viel Ruhe und viel Nachdenken sich an die Fassung und die Linsen heran-pirscht. Ein falscher Handgriff, und man hat ein großes 
Problem. Es ist daher äußerst sinnvoll, sich zunächst eine Plattform herzustellen, die sowohl die Fassung fixiert und zusätzlich das Linsen-
Paket, wenn man es von hinten über einen "Zylinder" emporgehoben hat. In diesem Zustand sollten die Linsen möglichst fixiert sein und 
nicht verrutschen, sonst verrutschen die Plättchen, und dann hat man ein großes Problem.

Eines dieser Plättchen hatte sich innerhalb der letzten 6 Jahre selbständig gemacht und dadurch den Zentrierfehler - links im nächsten Bild - verursacht.
Das Plättchen war also um einig Millimeter verrutscht, mit dem Ergebnis, wie man links sieht. Da nun aber die Linsenflächen keine Parallel-Flächen sind,
muß man genau darauf achten, in welcher Position dieses Plättchen eingefügt worden war. Genaugenommen ist das Plättchen ein Keil, dem oben und
unten die jeweilige Sphäre der Linse aufgeprägt worden ist. Man kann also dieses Plättchen mindestens 2-mal falsch einsetzen - auch da hätte man dann
ein Problem. Auf diese Art ist es sehr sinnvoll, 90% der Zeit auf's Nachdenken zu verwenden und 10% der Zeit sich mit Feinmotorik zu befassen -
es geht ja nur um 1/1000 Millimeter.

@TMB-K31.jpg
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Der oberste Ring mit der Gravour ist identisch mit dem 1. Bild oben. Es ist also immer noch die Nummer 092. Die roten Markierungs-Punkte erleichtern mir jedesmal
den abschließenden Zusammenbau, damit hinterher die Teile wieder an der richtigen Stelle sind.

@TMB-K32.jpg
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Ein kurzer Ausflug, wie die Linsenfassung in seiner Fassung fixiert worden ist. Sehr leicht können die Linsen des Linsenblockes verrutschen. Und dann sind alle
Plättchen nicht mehr an ihrer Position - und dann kann das tagelang dauern, bis man alles wieder hat.

@TMB-K33.jpg
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Den Linsenblock hebt man ebenfalls nur soweit aus der Fassung, wie unbedingt nötig. Auch damit vermeidet man ein größeres Unglück. Der Türstopper oben
sorgt dafür, daß die Objektiv-Fassung in seine Fixierung rutscht - damit hat man dann kein Problem. Und nach all diesen Vorbereitungen:
- die Fassung wurde auf den "Hebe-Zylinder" gelegt,
- das Linsen-Paket um 50 mm aus der Fassung geschoben, damit die 1.Linse frei ist und fixiert auf der Plattform
- endlich hebt ein roter Fließenkeil aus dem Baumarkt die 1. Linse um gerade mal 1 mm an.
- man schiebt das "ausgebüchste" Plättchen heraus (merkt sich natürlich dessen Position) und 
- mißt erst einmal Dicke und Keilform nach und
- setzt den Kandidaten wieder dorthin, wo er immer schon gewesen sein sollte.

Auch wenn es nur wenige Millimeter sind, führt diese Operation dazu, daß die Zentrierung wieder paßt - gleich beim 1. Mal - ich war selbst verblüfft.
(Nachdenken macht sich also doch bezahlt.)

@TMB-K34.jpg
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Alle weiteren Testergebnisse entnehme man bitte dem Bericht von vor 6 Jahren, da kann sich nichts geändert haben. Ein Interferogramm muß aber sein, damit man
nachweisen kann, daß der TMB-APO wieder in Ordnung ist. Hier also das Referenz-IGramm.

@TMB-K35.jpg
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. . . mit Wellenfront-3D-Darstellung, die im Wesentlichen nur die Restkoma zeigt.

@TMB-K36.jpg
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mit Lichtenergie-Verteilung Point Spread Function genannt

@TMB-K37.png
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und das Strehl-Ergebnis im Bereich dessen, wie es vor 6 Jahren das Objektiv schon einmal hatte.

@TMB-K38.jpg
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Nun mag der Sternfreund endlich seine Freude dran haben!

 

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