B102 Luftspalt Achromaten Luftspaltgröße

B102 Luftspalt Achromaten Luftspaltgröße

Natürlich kann man auch hier, http://r2.astro-foren.com/index.php/de/ , über fachliche Fragen diskutieren. Dazu gibt es die untere
Kommentar-Funktion. Allerdings kann man ein Thema nicht selbst eröffnen, sondern muß sich an einen bestehenden Bericht
"anhängen", wie das z.B. dieser Kollege gemacht hat. (nicht weil das ein so toller Beitrag sei, aber man sehen kann, wie das geht.)
http://r2.astro-foren.com/index.php/de/13-beitraege/05-messtechnik-teil-1/752-e045b-besondere-anforderungen-an-einen-16-inch-kugelspiegel#Kommentar

In vorliegender Email-Anfrage geht es um den optimalen Linsen-Abstand bei einem üblichen Zweilinser: Fraunhofer oder Steinheil.
Sternfreund Michael möchte wissen:

Guten Tag liebe Optik-Experten und Optik-Rechner,

mich würde einmal interessieren, wie man bei einem Luftspalt-Achromaten eigentlich den korrekten Linsenabstand ermittelt ?Gehen wir
z.B. einmal von einem typischen 100/1000 mm Achromaten aus mit einer K7/F2 Glaspaarung. Ich kenne das eigentlich so, dass die klassischen
Distanzplättchen meistens Dicken im Bereich 1 mm +/- 0,5 mm hatten, nur um mal so eine ganz GROBE Richtung zu nennen. Als ich vor
einiger Zeit mal den Bresser 102/1350 mm Achromaten in Händen hatte, wunderte es mich sehr, hier zwischen den Linsen einen Distanzring
von sage und schreibe 6 mm (!) zwischen den Linsen zu finden - also einen Luftspalt von 6 mm . Das kam mir extrem hoch vor, da ich wie gesagt,
bisher nur die klassischen Distanzplättchen aus Zinn-oder Bleifolie kannte, oder eben auch in neuerer Zeit Kunststoffdistanzringe, welche ich aber
stets nur mit Dicken von max. vielleicht 2 mm gesehen habe.Meines Wissens reguliert man über die Dicke des Luftspaltes doch zum einen den
Öffnungsfehler und zum anderen die Rest-Chromasie ?Wie würde man nun den optimalen Linsenabstand berechnen können um beide "Fehler"
möglichst klein halten zu können ?

Vielen Dank für Aufklärung !

Lieber Michael,

zunächst wäre zu unterscheiden, ob man ein Fraunhofer- oder ein Steinheil-Objektiv vor sich hat. http://rohr.aiax.de/FH-Steinheil.jpg
Dann macht es einen großen Unterschied, ob man die Frage des Linsenabstandes auf der Ebene eines Designers disktuiert, was im
Wesentlichen eine theoretische Diskussion ist, oder man zur Optimierung ein solches Objektiv in Händen hält und deshalb zunächst
vermessen muß.  Hauptkriterium in diesem Fall ist der Öffnungsfehler, der sich in einem gewünschten Wellenlängen-Bereich auf Null
bringen läßt, entweder Grün 546.1 nm wave, oder Rot 656.3 nm wave. Die anderen Farben sind dann entweder leicht über- oder unter-
korrigiert. Bei einer FH-"Linse" war das System überkorrigiert und erst ein Distanz-O-Ring von ca. 4.5 mm zwischen den beiden Linsen
behob das Problem. Aus der Sicht des "Praktiker" muß man deshalb messen und probieren, bis man den richtigen Abstand hat.

Eine Berechnung über eine "Faustformel" ist aus mehreren Gründen schwierig: Wir kennen in der Regel die Glassorten nicht, besonders
bei den ED-Gläsern. Dann ist es ein großer Unterschied, ob man die Brechungs-Indizes aus dem Glaskatalog hat, oder vom tatsächlich
verwendeten Glas - muß ja nicht immer das Gleiche sein.

Beim traditionellen FH-Objektiv regelt man mit den Plättchen sowohl den Abstand, aber auch die Verkippung (Zentrierung) der Linsen:
Das ist in der Regel höchst empfindlich und muß dringend auf der opt. Bank kontrolliert werden, wenn man sich nicht gerade  eine sog.
Achskoma einhandeln will.

Soweit erst mal meine Ausführungen - man kann also jetzt untere Kommentarfunktion verwenden:

 

Kommentare   

# Astro-Rudi 2018-09-24 12:10
Hallo Wolfgang, ich hoffe es geht Dir gut.
Hallo Michael,

Ich habe ein f/9 (102/920) Fraunhofer und hatte mich auch mal mit der Frage beschäftigt und folgendes gefunden (siehe besonders Beitrag Nr. 23):

https://www.cloudynights.com/topic/531737-achromatic-lens-centeringagain/

Der Beitragende verweist auf: https://www.telescope-optics.net/achromats.htm

Wenn ich das richtig verstanden haben, liegt der Abstand bei einem f/10 (100/1000) Fraunhofer normalerweise bei 0.6 mm (0.55 mm nach der Formel) und kann für andere "f"s wie in dem Beitrag dargestellt umgerechnet werden.

Lieben Gruß

Rudi
Antworten
# Astro-Rudi 2018-09-24 13:41
Sorry, es fehlt eine Null:
0.06 mm, bzw 0.055 mm
Rudi
Antworten