H012D * ASA Astrograph 12inchN-Installation-SternwarteFeuerstein
Der ASA Astrograph 12 Zoll der N-Serie hat ein mit dem Wynnekorrektor korrigiertes Öffnungsverhältnis von f 3.6, kann aber auf eine kürzere
oder längere Brennweite mit wenigen Handgriffen umgerüstet werden. Auf der einschlägigen Webseite von APM Ludes wird der Astrograph
unter Lieferumfang mit einem "ZYGO-Interferogramm" angeboten, wobei nicht näher spezifiziert wird, ob nur der Newton Hauptspiegel auf
der opt. Achse zertifiziert wird, oder das ganze f/3.6 System, bei dem auch die Qualität des ellipt. Fangspiegels eingehen würde. Weil es aber
ein Astrograph ist, ist ein Testreport sekundär, der ja nur die Qualität auf der optischen Achse selbst ausweist, während die Situation im Bildfeld
eher von sog. Spot-Diagrammen beschrieben wird. Aber auch die entstammen leider nur dem Design und geben keine Auskunft über die aus dem
Fertigungsprozeß erzielte Qualität. Datenblatt , Spotdiagramme , Siehe auch Delta-Graph , Whynne Korrektor ,
C019A Ein lichtsstarker Astro-Graph - die opt. Komponenten im Test , Massimo Riccardi Whynne Korrektor ,
Diesen Newton+Korrektor Astrographen baute ich Anfang der 80-er Jahre mithilfe der Berechnungen von Karl-Ludwig Bath, Freiburg.
Die Prüfung der Hyperbeln von HS und letzter Korrektor-Fläche kann man in einer Kompensations-Testanordnung herstellen. Prinzipiell
ist es ein RC-System und ergibt dadurch ein ebenes Bildfeld mit einer hohen Auflösung im Bildfeld. Der Hauptspiegel hat eine "leichte"
Hyperbel, eine stärkere Hyperbel muß auf die letzte Korrektorfläche retouchiert werden. Durch eine unzureichende Retouche auf der
letzten Fläche zeigte das Astrofoto statt der erwünschten feinen Punkte kleine "Herzchen". Nach erneuter Überprüfung und Retouche
war schießlich der Fehler behoben.
Bei hellen Sternen erkennt man die Spikes, die von den Spinnenarmen der Fangspiegelaufhängung verursacht werden.
Eine der ersten Aufnahmen meiner 10 inch Kamera zeigt ebenfalls den Einfluß der Spikes auf den Fotos: Die Raute auf dem unteren Foto entstand über
die Fangspiegelspinnen-Arme, die ich mit M6-Gewindestangen realisiert hatte. Auch auf Fotos mit dem ASA 12" Astrographen sind bei hellen
Sternen solche Spikes erkennbar: http://astropixels.com/bifrost/asa-n12pix.html
Damals ordnete Karl-Ludwig die Spinnenarme wie folgt an:
Das von der ASA vertriebene System wurde u.a. von Philipp Keller als Newton + Korrektor modifiziert, sodaß für den Hauptspiegel die Parabel
ausreichend war, und er über einen Drei-Linsen-Korrektor auf die letzte Hyperbel ganz verzichten konnte. So entwickelte sich offenbar dieses
modifizierte Grundsystem zu einer erfolgreichen Astro-Kamera, nachdem vorher Dieter Lichtenknecker mit seiner Flatfield Kamera einen ähnli-
chen Boom hervorgerufen hatte.
Anmerkung von Frank zum Text rechts nächstes Bild: "Rechts neben der Lichtenknecker-Skizze steht: ... wie real die Ergenisse sind".
Frank : "Wenn man es richtig macht und bis auf Gammakorrektur nur lineare Operationen verwendet, dann ist es real."
Die Übersicht im nächsten Bild zeigt den Unterschied im Bildfeld zwischen einer Flat-Field-Kamera und einem Newton-System für das Klein-
Bildformat 24 x 36 mm. Entsprechend beeindruckend waren damals auch die Astroaufnahmen mit dieser Flatfield.
Die Bedeutung der Astrofotografie ist nicht erst seit Hubble weltweit bekannt, sodaß auch die Sternwarte Feuerstein ihr Equippement
um den 12 inch N Astrographen erweitert hat und in den vergangenen Tagen gemeinsam installiert worden war. Aufnahmen mit diesem
Kamera-Typ gibt es also mehr als genug: http://astropixels.com/openclusters/M45-B01.html Wobei die Spikes durch die Fangspiegel-
Befestigung von manchen als störend empfunden werden.
Über die kürzlich erfolgte Installation (Juli 2018) auf der Sternwarte soll deshalb jetzt berichtet werden.
Der bisherige Skywatcher Maksutov-Newton hat auf dieser Montierung nunmehr ausgedient. Sternfreund Dr. Willi Hardeck löst gerade
die Halteschrauben. Manfred Sperber, rechts unten im Eck, trägt derweil die Verantwortung, daß alles seine Richtigkeit hat.
Könnte sein, daß einige der Schrauben "angeknallt" worden sind, also muß Manfred Sperber ran.
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Mittlerweile sind die neuen großdimensionierten Rohrschellen der ASA 12" Newton + Whynne-Korrektor fixiert.
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Der ASA 12" Astrograph schlummert noch in der Kiste - trotzdem prüft der geballte Sachverstand von Frank Fleischmann, Werner Stupka und
Willi Hardeck, ob eventuell mit Problemen zu rechnen sei.
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Der spannende Moment: Der ASA 12" Astrograph erblickt in der Kuppel der Sternwarte Feuerstein das Licht der Welt. Eine freudige Stimmung
wie an Weihnacht, wenn die Kinder ihr Spiezeug auspacken dürfen.
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Behutsam wird die edle Optik herausgehoben und unter "Hau-Ruck-Rufen" in die Rohrschellen gehievt. Da sollen dann in den nächsten Jahren
die ersehnten Bilder entstehen - ich wünsche den Werktätigen dort in der Nacht alles Glück der Welt.
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Es könnte grad der Motor-Focussierer sein, den Frank Fleischmann überprüft mit der Frage, wie herum der einzusetzen ist.
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Aha - hat funktioniert. Jetzt fehlen nur noch der Kamera-Adapter und die die Anschlusskabel
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Jochen Meyer prüft mit dem obligatorischen Optik Schnelltest die Transparenz der Gläser, zumindest sein Auge ist gut zu erkennen.
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Scheint alles ordentlich erledigt worden zu sein, wenn man den Blick von Jochen Meyer und Werner Stupka richtig interpretiert.
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Manfred Sperber darf auch noch mal das Ergebnis begutachten . . .
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Und da hängt er nun, der wertvolle 12" ASA Astrograph, von dem wir natürlich viel erwarten: Kommt Zeit, kommt Rat ! Vielen Dank an den
Werner Stupka, der mir bei den Namen half und an Christina, von der die Fotos sind.
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