D061 GSO f-9 RC-System vergleichsweise sehr gut
GSO f/9 RC-System: vergleichsweise sehr gut.
Um dieses System richtig einschätzen zu können, sollte man sich erst mit anderen Herstellern und
deren RC-Systemen befassen. Da wäre das Meade System mit Schmidtplatte, das einen "hübschen"
Gaußfehler einführt, und dann zwei Versuche aus Italien, von denen man besser die Finger lassen
sollte. Schließlich gibt es noch einen weiteren Testbericht - nicht von mir - mit einigen Gemeinsam-
keiten, aber auch einigen nicht erklärbaren Unterschieden.
Meade Advanced Ritchey-Crétien 254/2500 + AstroFoto
RC-System, zwischen Design und Realität
RC-System 254/2000 Marcon, Spiegelabstand, Robo-Fokuser
In Autokollimation vor einen Planspiegel aufgestellt muß man den Fokus sehr weit hinten suchen, mit ganzen
186 mm Backfokus von der Crayford-Kante gemessen. Sowohl dieser Okular-Auszug, wie die Fangspiegel-
Einheit vorne, sind solide und von hoher Qualität.
Auch von vorne eine gute und stabile Verarbeitung.
Als AstroGraph firmiert er in dieser Werbung und verglichen mit der untersten Feldaufnahme besteht dieser
Anspruch zu Recht. Man muß sich im Web nur mal die Bilder dazu passend suchen.
Und weil wir schon im Web sind, stolpert man auch noch über diesen Testbericht - der zu einige Anmerkungen
förmlich anregt: Sicherlich ähnlich wären meine Foucault- und Lyot-Test Bilder weiter unten, Im RonchiBild
drückt sich zumindest die Rauhheit in ähnlicher Weise aus, während das RonchiBild außer den feinen Störungen
keine Auffälligkeiten zeigt, also kein Öffnungsfehler angezeigt wird. Warum bitte, wird aber dann in der
IGramm-Auswertung Zit. "Spherical removed" , wenn kein signifikanter Öffnungsfehler im Spiel ist?
Betrachtet man weiter das rote IGramm (2.Bildchen), dann steckt in diesem IGramm Koma, die auf ungenaue
Justage des Systems schließen läßt. Warum also soll ich einen Fehler vermessen, den man vorher nur beheben
muß?
Vergleicht man überdies das 2. rote IGramm-Bildchen mit dem 3. grünen IGramm-Bildchen, dann wäre das
was hier mit Rauhheit erklärt wird, schlicht eine Frage der Rauhheit der Interferometer-Lichtquelle, also
des grünen Laser-Modules. Wie sonst erklärt sich, daß das rote IGramm ziemlich störungsfrei ausfällt,
während das grüne IGramm diverse Unregelmäßigkeiten hat. Aus genau diesem Grund nämlich verwende ich
gerne meinen Weißlicht-Interferometer, da die Lichtuqelle diese Artefakte weitestgehend vermeidet.
Und was mir natürlich ganz besonders ins Auge sticht, ist der Strehl von 0.53, den ich leider anzweifeln muß.
Alle übrigen Diagramme und Darstellungen sind "geschenkt"!
Eine Vergrößerung von 428-fach ist gemein, zeigt aber sehr schnell, mit welcher Qualität man es zu tun hat.
Nun ist dieses RC-System sicher nicht perfekt - bei SC-, RC- und Cassegrain-Systemen habe ich das noch
nicht erlebt. Zumindest zeigt aber die Artificial-Sky-Aufnahme, daß meine 3-5 Mikron großen Pinholes sehr
exakt definiert werden - wenngleich sich ein Teil der Energie im 1. BeugungsRing wiederfindet. Davor sind
aber auch andere RC-Systeme nicht verschont. Rechnerisch wäre das eine Auflösung von 0,86 arcsec bei
einer theoretischen Auflösung von 0.68 arcsec.
Das Bildfeld beträgt max. 20 mm im Durchmesser und vignettiert wie man es von vielen Maksutov oder anderen
RC- oder Cassegrain-Systemen her kennt. Zumindest zeigt der Ronchi-Test, daß man es mit einem ebenen
Bildfeld ohne sphärische Aberration zu tun hat. Somit ist auch die Sternabbildung im Feld ohne größere
Fehler.
GSO-Spiegel erkennt man immer an ihrer radialen Politur. Es hätte mich sehr gewundert, wenn es hier anders
wäre.
Da aber RC-Systeme eine ziemlich wilde Hyperbel auf dem Sekundär-Spiegel haben so -4 bis -6 conische
Konstante, darf man sich nicht wundern, wenn solche Systeme fast nicht ohne Zonen auskommen. Und die
kann man nun sehr schön unter Foucault- und Lyot-Testaufnahmen studieren.
Überraschender Weise entstand aber trotzdem ein recht ansprechendes Interferogramm bei 532 nm wave, sorgfältige
Justage vorausgesetzt und unabdingbar.
Zunächst wäre der Strehl von 0.892 ohne jeden Abzug. Würde man Astigmatismus abziehen, ein Restfehler
im Feld dieses RC-Systems (weil nicht ganz exakt vor dem Planspiegel kollimiert) dann hätte man einen Strehl
von 0.947. Dieser Klimmzug wäre aber gar nicht nötig, wenn man mit dem Ergebnis meines Mitbewerbers
vergleicht. Und in diesem Falle ist es gut, sich einmal die Praxis-Tauglichkeit unter die Lupe zu nehmen.
Betrachtet man besonders in den Ecken die feinen Sterne, so entspricht mein Testergebnis eher der Realität
als das vorgenannte obere. Die im Foucault-Test festzustellende Rauhheit sorgt für etwas mehr Streulicht,
weil fotografisch von einem solchen System lange nicht soviel verlangt wird, wie von einem Refraktor-
System. Wenn dann auch noch der Preis stimmt, dann wäre diese RC-System nicht das schlechteste
Teleskop, das man sich kaufen kann.
Kommentare
www.fernrohr-service.de/Fizeau.html
Regards,
Alistair G.
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