D090A Veloce RH 200 - handwerkliche Mängel

Der Kontakt zu Officina Stellare läßt auf ein besseres System hoffen. Wir berichten weiter.

So funktioniert das nicht! -----------------------------------------------------------     => zum Bericht Teil 1

handwerklich ist diese Astro-Kamera eine Katastrophe, sowohl die handwerkliche Durchführung und Lagerung der Bauteile und die Qualität der opt. Komponenten.
Während bei INTES Maksutovs oder bei Zeiss aus der gewonnenen Erfahrung heraus Linsen nie zwischen O-Ringe gelagert werden, wird hier die vordere Menuis-
kuslinse zwischen zwei O-Ringe "geklemmt". Die 6 Halteschrauben des vorderen Metallringes zaubern deshalb auch jeden Astigmatismus hinein, der selbst bei
ganz zartem Druck auf diese Linse entsteht.

@VeloceRH_30.jpg
.
Man ist deshalb auch nicht überrascht, wenn sich die Meniskuslinse vom Blendring löst, den die Werktätigen auf die spiegelnde Fläche vermutlich mit Pattex
aufgeklebt hatten. Silikon-Kleber, wer denkt an sowas?

@VeloceRH_31.jpg

Im Regelfall hat mein eine Eingangskontrolle, wenn man die Bauteile geliefert bekommen hat, und hat eine Ausgangskontrolle, ob die ausgelieferte Kamera
auch optisch in Ordnung ist. Das braucht man schon für mögliche Reklamationen, um nachweisen zu können, daß man eine handwerklich einwandfreie Kamera
ausgeliefert hat. Stattdessen versucht man häufige Reklamationen auszusitzen - was nun wirklich keine Werbung ist.

So sollte unbedingt die vordere Meniskuslinse auf Astigmatismus geprüft werden, besonders weil der Sekundär-Spiegel auf die Fläche aufgedampft ist. Es hat
den Anschein, daß ein deutlicher Astigmatismus in diesem Bauteil steckt.

@VeloceRH_32.jpg
.
Bei SC-, Cassegrain- oder RC-Systemen erzeugt eine unzureichende Lagerung des Hauptspiegel geringen Astigmatismus, der über den Sekundärspiegel
nachvergrößert wird und danach gut nachzuweisen ist. Es wäre nicht das 1. System, wo ich den Hauptspiegel kontrolliert gelagert habe. Danach war der
Astigmatismus im System verschwunden.
@VeloceRH_33.jpg
.
Dieses Ergebnis aus dem 1. Testdurchlauf erklärt sich jetzt problemlos. Schade nur, daß dies ein weiteres Beispiel ist, wo viel Geld "in den Sand gesetzt" wird.

@VeloceRH_08.jpg

 

Z_Linie.jpg

Jetzt müssen Feldaufnahmen beweisen, ob alles stimmt.

Im Vergleich zum Anfang sollte die Zentrierung jetzt besser sein. Die Lagerung der Eingangs-Meniskus-ähnlichen Linse wurde zunächst sehr zartfühlend
erledigt, da man über diesen Schwachpunkt das System deutlich stören kann. Aus genau diesem Grund habe ich den Hauptspiegel nicht ausgebaut. Man
sieht aber durch die Beschichtung der Rückseite hindurch, wie dieser Spiegel gelagert ist.
Die Beschreibung eines Händlers spricht von 8 Mikron Sternscheibchen-Durchmesser über das gesamte Feld von ca. 43 mm. Das könnte stimmen, wenn
ich mir das Ergebnis des Artificial Sky Testes jetzt betrachte. Bei einer Pixelgröße von 5.4 Mikron wären das ca. 16 Mkrion, die zur Darstellung eines
feinen Sternes auf 3x3 Pixel gebraucht werden. In diesem Feld verschwinden tatsächlich eine Reihe von Fehlern. Deshalb bin ich immer an Rohbildern
interessiert, die dies auch handfest beweisen.

@VeloceRH_60.jpg

Zur Dokumentation noch zwei Fotos aus dem Innenleben dieser Kamera.

@VeloceRH_61.jpg

@VeloceRH_62.jpg

Daß ein fotografisches System anders beurteilt werden muß, zeigen die folgenden Rohbilder - bitte jeweils anklicken zur vollen Auflösung. Bei einer Pixelgröße von
5.7 Mikron ist die Bild-Auflösung durchaus ansprechend.

    (nach erfolgter Zentrierung: zur Orginal-Größe: Bild anklicken.)  (siehe auch http://www.officinastellare.com/support.php)

You have no rights to post comments