B054 Meade Explorer 90-1000 Model 395
B046 * Wie funktioniert ein Achromat? Grundlagen , Prinzip, Farb-Schnittweiten,
http://astronomie.klaus-moedinger.de/explorer395.html
Meade Explorer 90/1000 Model 395
Ein durchaus guter und "farbreiner" Achromat, soweit man hier von farbrein sprechen kann. Würde man den Linsen-
abstand optimieren, käme für Grün vermutlich ein besseres Strehl-Ergebnis heraus. Bei der Gelegenheit könnte man
auch die Zentrierung der Linsen noch etwas verbessern. Bei einem f/11 Öffnungsverhältnis und damit einer Tiefen-
schärfe von 0.1348 mm bleiben einige Fehler verborgen, werden also von der Tiefenschärfe "geschluckt". Bei Planeten
stört natürlich der Farbsaum, wie im zweiten Bild erkennbar. Mit einem Gelbfilter könnte man das kürzere Spektrum
oberhalb von Grün abschneiden, noch konsequenter wäre da der Baader Solar Continuum, der einen engen Grün-
Filter darstellt und deswegen nur noch das grüne Spektrum durchläßt - Planeten sind dafür hell genug. Nur die
Farbinformation verschwindet natürlich auch. http://www.baader-planetarium.de/sektion/s37a/s37a.htm#solar_continuum_stack
Bei einer RC_Indexzahl von 4 hat man es mit einem vergleichsweise guten Achromat zu tun. Hier einige Vergleichszahlen:
Achromat high RC_Index-Beispiele
http://rohr.aiax.de/@SSED-Vixen02a.jpg
http://rohr.aiax.de/@SSED-Vixen02b.jpg
http://rohr.aiax.de/@SSFH_DuG_06.jpg
http://rohr.aiax.de/@SSscopos-sec13a.jpg
http://rohr.aiax.de/@SSscopos-third-12a.jpg
http://rohr.aiax.de/@SSscopos05a.jpg
http://rohr.aiax.de/@SSTAL100-01a.JPG
http://rohr.aiax.de/@SSZeiss AS 200-06.jpg
http://rohr.aiax.de/@SSZenithStarEDDoubletAPO.jpg
Achromat low RC_Index-Beispiele
http://rohr.aiax.de/@SSLohn20a.jpg
http://rohr.aiax.de/@SSSyntaRohr02a.jpg
Achromat und Farblängsfehler
Am Farbsaum würde man ebenfalls die gehobene Qualitäts-Stufe erkennen.
Beheben kann man die tendentielle Unterkorrektur über den richtigen Linsenabstand. Bei Foucault, links, erkennbar über den
flachen Kegel, der auf den Betrachter zuzukommen scheint. Bei Ronchi , intrafokal, wären es die "kissenförmigen" Linien,
beim Interferogramm wäre es die "W"-förmige Verformung der mittleren Interferenzstreifen.
Der Farblängsfehler - der Fokus ist auf Grün eingestellt - stellt sich über das Abkippen der Streifen nach unten bei Rot und Blau dar.
Das Streifenbild stellt eine Kombination aus Unterkorrektur, Zentrierfehler und geringfügigen Astigmatismus dar.
Nachdem die Achskoma abgezogen ist, verbleibt die Unterkorrektur + Astigmatismus in der Wellenfront-Deformation.
Dieser Achromat ließe sich durchaus auf einen hohen Strehl optimieren. Trotzdem würde man im Jahr 2009 einen derartigen
Achromat nur schwer unter die Sternfreunde bringen.