A075A * Takahashi FS 128/1040 - Doublet mit beeindruckender Farbreinheit

Unter den Fluorite Doublets beeindruckt dieser Zweilinser durch eine hohe Farbreinheit. Interessanterweise liegt bei diesem System die
Schnittweite des blauen Spektrums mit 0.053 mm an hinterster Stelle und kommt trotzdem auf eine RC_Indexzahl, wie für einen sehr
guten Apochromaten. Leider wird dieses F/8,125 Teleskop nicht mehr gebaut, und kann nur noch auf dem Gebrauchtmarkt erworben werden.
Prinzipiell geht es um die Vergleichbarkeit von Farbreinheit bei Zweilinsern, die aber eine ganz bestimmte Form des Sekundären Spektrums
zeigen: siehe auch den Bericht . Für Doublets bedeutet das, daß die Hauptfarbe Grün die kürzeste Schnittweite/Fokus hat, gefolgt von den
anderen Spektralfarben. In der Regel für Rot mit der längsten Schnittweite. Im Falle des FS 128 wäre am Ende aber Blau. Trotzdem hat der
Quotient aus Sekundärem Spektrum und der Schärfentiefe einen Wert wie für einen sehr guten und farbreinen APO. Wer also ein derartiges
Juwel noch erwerben kann, sollte sich glücklich schätzen.

Ebenfalls aus Japan kommt diese Teleskop mit ähnlichen optischen Daten. Und hinsichtlich Farbreinheit wünscht man sich beide Teleskope
nebeneinander: Der Befund, welches Teleskop farbreiner sei, ist eine sehr individuelle Einschätzung, und ähnlich unscharf, wie es Zeugen-
Aussagen zu einem Unfall-Geschehen sein können. Quantiative Fakten fehlen in der Regel.     

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Das auffälligste Merkmal bei Doublets bzw. Zweilinsern ist die farbliche Zweiteilung an einer senkrechten Mittel-Achse. Das hängt von der Art des
Fokus-Shift bei Doublets ab, während bei einem Triplet der Fokusshift die Form einer S-Kurve hat und dadurch Blau oft vor der Hauptfarbe grün liegt.
Entsprechend der Kamera-Verschlußzeiten wirkt das Foucault-Bild "farbreiner" oder weniger "farbrein". Es zeigt sich jedoch immer nur die Verteilung
des Skundären Spektrums - hier ist es ein Doublet.       


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Der Ronchi-Test intrafokal zeigt den Gaußfehler bzw. den farbabhängigen Öffnungsfehler: bei Blau leicht überkorrigiert, während Rot in gleicher
Größe unterkorrigiert sein sollte, die Hauptfarbe Grün hingegen keinen Öfnungsfehler haben sollte. Würde man das Weißlicht-Ronchi-Bild in seine
Spektral-Farben zerlegen, bekommt man ähnliche bis gleiche Ergebnisse.               


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Auch beim überlichen Sterntest, der außerhalb vom Fokus ein Refraktor-System erklären kann, geht es a) um eine mögliche Über- oder Unter-
korrektur. Bei Überkorrektur eines Systems würde man extrafokal einen "Lichtring" und intrafokal einen ausgefransten Rand erkennen. Auch
hier kann es je nach Helligkeit zu unterschiedlichen Eindrücken kommen, die ebenfalls nicht unbedingt eine richtige Aussage zulassen würde.
Zuletzt interessiert, wie deutlich der farbige Rand intra-/extrafokal ausgeprägt ist. Je deutlicher man einen Farbrand sieht, umso weniger
farbrein ist ein Linsensystem.  

APO:   http://rohr.aiax.de/@Astr-Schn06.jpg; http://rohr.aiax.de/@Reiser03.jpg  ; http://rohr.aiax.de/Fa-Astrey130-03.jpg; http://rohr.aiax.de/ICS-Tak02.jpg;                 
ED-APO:
  http://rohr.aiax.de/@TAL100-02.jpg; http://rohr.aiax.de/@ZenitStar18A.jpg; http://rohr.aiax.de/@scopos-sec10.jpg
Achromat:  http://rohr.aiax.de/@FH152-1200.jpg,   http://rohr.aiax.de/ARiesApoKorr01.jpg

FS128WF_04.jpg
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Auf der Basis der Orginal-Interferogramme wurden die Farbschnittweiten über die Power ermittelt und über die Pfeilhöhe auf Farblängsfehler
umgerechnet. Für ein Fluorite-Doublet ein äußerst farbreines Ergebnis, weshalb eine RC_Indexzahl von 0.5555 entsteht. Eine Verschiebung der
Farbwahrnehmung zwischen Tag- und Nachtbeobachtung kann hier nicht beobachtet werden, was mit der Lage der Farbschnittweiten zusammen_
hängt.   


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So bewirkt allein die Anordnung der Farbschnittweiten unterschiedliche Farbeindrucks-Ergebnisse. Siehe diesen Bericht.       

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Takahashi hatte schon immer einen legendären Ruf, ähnlich dem von Zeiss/Jena. Nur bezahlt keiner mehr diese legendäre Qualität, angesichts
der China-Schwemme.               
   

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Abschließend noch ein Kommentar von Jörg Kneip, Fa. Wellenform, zur handwerklichen Qualität dieses Herstellers:

Was mich bei den Takahashi Refraktoren immer ziemlich beeindruckt sind die 
geringen Restfehler für Koma und Asti. Bei diesem Exemplar noch mehr als bei 
allen anderen Takahashi Refraktoren die ich bisher gesehen habe. Man kann die 
Objektive auch kräftig schütteln und trotzdem bleiben die Werte immer sehr gut. 
Das ist nach meiner Erfahrung ein grosser Unterschied zu den China-Objektiven. 
Die Chinesen muss man extrem optimieren um auch nur in die Nähe solcher Werte 
für Asti und Koma zu kommen. Das liegt m.E. an der besseren Linsenzelle und der 
höheren Linsenqualität im Vergleich zu den Chinesen.
 

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