Aktuelle Seite: Startseite > Berichte > 04 Zweispiegel-Systeme/Astrofotografie > Uncategorised > E056A * erster Phasenkontrast-Bericht
Phasen Kontrast Mess-Verfahren optischer Ober-Flächen erstellt 20.06.2001
In einer Kombination aus Foucault- und Draht-Test ist es möglich, bei Newton Spiegeln feine Oberflächenstrukturen
zu erkennen, die weder mit dem Draht- noch mit dem Foucault-Test in dieser Deutlichkeit sichtbar werden. Selbst
einzelne durch zuviel Druck verursachte Polierstriche, wie nachfolgendes Beispiel zeigt, werden bei diesem Verfahren
deutlich sichtbar. Das Grundprinzip dieses Verfahrens besteht darin, daß in einer Autokollimations-Anordnung gegen
einen Planspiegel ein Lichtspalt von 0.3 x 0.02 mm durch die Optik abgebildet wird auf einen transparenten Film-
Negativ-Streifen. (TP 2415) Dieser Negativfilm hat eine schwarze ca. 0.1 mm dicke Linie, deren Kanten jedoch unscharf
sind und die direkten Lichtstrahlen von der Optik abblendet. Über den unscharfen Rand entsteht offensichtlich ein
kontrastverstärkendes Phasen-shifting. Die Herstellung dieses Negativ-Streifens wird weiter unten beschrieben.
Eine Beschreibung findet sich auch bei http://www.astrosurf.com/tests/test460/test460.htm#contrast
Die 0.1 mm Linie unter dem Mikroskop! Ein erstes Zufalls-Beispiel fand ich bei der Durchsicht tausender von Negativ-Filmen:
mit dieser "unscharfen" Linie (eigentlich eine Graufilter-Linie) ließ sich der Kontrast erstaunlich steigern. Erste Negativ-
Versuche mit einem Tamron-Zoom schlugen fehl: Die Kanten der 0.1 mm Linie war zu "scharf" und damit unbrauchbar.
Mit einem 50 mm Fotoobjektiv, das einen deutlichen Farblängsfehler besitzt, wurden im Abstand von ca. 4 Meter
ganze Serien von dieser Tafel auf einen TP 2415 Negativ-Film erstellt mit Variation von Bildschärfe, Belichtungs-
Zeit und der Negativ-Entwicklungs-Zeit. Die Dicke der "Stäbe" auf der Tafel betrugen ca. 8 mm, u.a. ein silber-
graues eloxiertes ALU-Rohr. Das Foto muß bei Streulicht entstehen. Also kein Sonnenlicht.
In einem Dia-Rähmchen sieht man in der Mitte die Neagtiv-Abbildung dieser Tafel, die "Stäbe" haben jetzt
eine Breite von ca. 0.1 mm und wegen der Farblängsfehlers des 50 mm Objektivs eine unscharfe Kante. Mit
diesem Hilfsmittel lassen sich nicht nur obige "Polier-Sünden" des Optikers nachweisen, damit erkennt man
die Fließrichtung derjenigen Schmidtplatten, die aus Floatglas hergestellt worden sind. Die Glattheit optischer
Flächen wiederum beeinflussen erheblich die Steigerung des Kontrastes.