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Bericht vom 02.04.2010 auf rohr.aiax.de
Bei aller Lobor-Messtechnik möchte man besonders bei großen Spiegeln wissen, ob diese Doppelpaß-Messungen gegen einen Plan-
spiegel, ob die Kompensations-Messungen durch eine Einzellinse (Dall-Null-Test), ob auch der auf Null gerechnete RoC-Test auch am
Himmel seinen Bestand hat. Für diese Fälle haben wir hier hochwertige ReferenzSpiegel, mit denen man das überprüfen kann.
Vor vielen Jahren lief ein Sternfreund auf der ITT in Kärnten, mit einem Ronchi-Gitter 10 lp/mm bewaffnet, von Teleskop zu Teleskop
und testete ungefragt die Optiken. Nicht überall stieß er dabei auf helle Begeisterung. Aber diese Situation hätte man in jedem
Fall, wenn es um die Frage geht, ob der einzige wirklich zuverlässige Null-Test, nämlich der am Himmel, auch im Labor sicher erreicht
wird. Um also diese Frage eindeutig zu beantworten, empfiehlt sich in jedem Fall als beweiskräftiger Gegentest der Ronchi-Gitter-Test
am Himmel mit einer hohen Gitterkonstanten in der Gegend von 20 lp/mm und möglichst auch der Foucault-Test, wie er von einem mir
bekannten französichen Spiegelschleifer sehr überzeugend durchgeführt wird. Wer von dort einen Spiegel bekommt, darf sich glücklich
schätzen.
Auf dem Weg zu aussagekräftigen Ronchi-Grammen sind aber einige Hürden zu überspringen, wie der folgende Bericht zeigen soll.
Zunächst bekommt man einen f/5 Lichtkegel vom Newton-Spiegel gar nicht so einfach in die Camedia hinein, sodass man entweder
ein spezielles KeplerFernrohr bemühen muß, oder eine Barlow-Linse, die aus dem f/5 Kegel einen f/10 Kegel macht, wobei mit dieser Brenn-
weiten- Verlängerung automatisch auch eine virtuelle Verdoppelung der GitterKonstanten einhergeht, also die Genauigkeit etwas größer
wird. Gegen einen Planspiegel gemessen wird aus dem gleichen Grund die Genauigkeit um den Faktor 2 besser bei einer Gitterkonstanten
von 13 lp/mm. Die Lichtquelle ist ein 0.01 mm Lichtspalt. Einzig die Luftunruhe am Himmel wäre der Unterschied und die wesentlich längere
Belichtungs-Zeit am Polarstern, der freundlicherweise die geringste Eigenbewegung hat, dafür aber ziemlich lichtschwach ist für derartige
Versuche:
* astronomische Bezeichnung: α UMi, 1 UMi, HD 8890, HR 424
* Position (Äquinoktium 2000.0): RA 2h31m48.70s, Dekl. +89°15'51.0"
* scheinbare Helligkeit: Polaris A: 2,02m (etw.variabel) / Polaris B: 8,6m
* absolute Helligkeit: ca. -4,6M
* Spektralklasse: Polaris A: F7:Ib-II (fahlgelb) / Polaris B: F3V
* Abstand vom Sonnensystem: ca. 430
Im Wettstreit mit einem Spiegelschleifer testen wir also derzeit verschiedene Newton-Spiegel am Himmel, weil dieses Test Ergebnis
jeder Im Wettstreit mit einem Spiegelschleifer testen wir also derzeit verschiedene Newton-Spiegel am Himmel, weil dieses Test Erge-
bnis jeder Diskussion standhält. In meinem Fall läßt die Olympus Camedia C 4040 Zoom bis zu 16 Sek. Belichtungszeit zu, damit man
das visuelle Ergebnis auch dokumentieren kann, sonst glaubt es ja keiner. Auch mit unterschiedlichem Streifenabstand läßt sich
wunderbar spielen bis hin zum Foucault-Test, aber der wird mit einer WebCam vermutlich bessere Ergebnisse bringen. Als Nulltest
wäre der Ronchi-Test aber bereits ausreichend.
Der fragliche Spiegel vor dem Autokollimations-Spiegel / Doppelpass bei 650 nm wave:
In gleicher Testanordnung der Foucault-Test, der einen derart glatten Spiegel zeigt, daß ich mir schwor, dieser Spiegel bleibt hier. Er ist auch
am In gleicher Testanordnung der Foucault-Test, der einen derart glatten Spiegel zeigt, daß ich mir schwor, dieser Spiegel bleibt hier. Er ist
auch am Himmel saaaagenhaft.
Sehr schwierig ist es beim Fotografieren eines Objektes, das man im Display der Camedia kaum sieht. Jedenfalls emspiehlt es sich,
den Stern erst einmal exakt in die Mitte des Okulars zu stellen und dann den Dobson gegen weitere Verdrehung zu arretieren, wie
man auf dem letzten Foto erkennt.
Die Kamera an das Fernrohr zu hängen vereinfacht die Sache nicht, weil die Justierbewegungen der Kamera sehr kleine Beträge erfordert,
die man mit dem Dobson ausführen müsste. Besser man koppelt die Camedia davon ab - eigenlich das gleiche Verfahren, wie im Labor auch. Auf
dem Bild erkennt man die 2 inch Barlow-Linse die den f/5 Lichtkegel vom Newton auf f/10 "verschlankt".
Das von mir verwendete Ronchi-Gitter, dessen Linien man gut erkennen kann:
... und schließlich die Arretierung des Dobsons in beiden Achsen, damit die Einstellung sich nicht verändert: hier auch der Dobson:
Für viele Optiken ist dieser Qualitäts-Test völlig auisreichend !