A113 ED-APOs im Vergleich - SkyWatcher Equinox -EVO Star 120-900
ED APO im Vergleich
Siehe die Links am Ende dieses Beitrages #1
In zwei Fällen steht ED APO drauf und in drei Fällen ist ein APO drin. Im ersten Fall sogar ein
Super-APO. Vergleicht man in einer ersten Übersicht den Begriff ED-APO mit anderen ebenfalls
titulierten ED-APO's, dann sind es jedenfalls herausragende Ergebnisse. Nur wenn man die drei
untereinander vergleicht, dann wird man von der Qualität des ersten
ED APO's regelrecht verwöhnt - es ist ein Super-APO!
Mit folgenden ED-APO's brauchen die späteren 3-Linser jedenfalls den Vergleich nicht scheuen:
William ED APO http://www.astro-foren.de/showthread.php?t=7802 RC_Index 2.5648, Achromat
Borg ED APO. . http://www.astro-foren.de/showthread.php?p=32102#post32102 RC-Index 2.6087,
Achromat
Borg ED APO. . http://www.astro-foren.de/showthread.php?p=37338#post37338 RC-Index: 2.6154,
Achromat
ED APO Meade http://www.astro-foren.de/showthread.php?p=36212#post36212 RC-Index: 1.6193, Halb-
APO
Würde man zur Beurteilung der folgenden drei Objektive die oberen Links heranziehen, dann hätte man bei diesen
nun folgenden Optiken echte APO's vor sich, während oben im günstigsten Fall (Meade) lediglich ein klassischer
Halb-APO herauskommt, und bei den restlichen sehr gute Achromaten in der Qualität eines Zeiss AS herauskäme.
Die nun folgenden drei Objektive - alles Apochromaten und nachweisbar bezüglich des sekundären Spektrums - scheinen in einer
Art ModulTechnik verbaut zu sein, sodaß ähnliche bis gleiche Optiken in unterschiedlichen Tuben mit unter-
schiedlichen Namen daher kommen. Keine neue Erfindung. Die ersten beiden also als ED APO richtig beschrie-
ben mit unterschiedlichen Werten das secundäre Spektrum betreffend, Nr. 2 und Nr. 3 sind sich fast
identisch, allerdings fehlt bei Nr., 3 die Kennzeichung vorne auf dem Objektiv-Ring oder auf dem Tubus.
Das Objektiv ist aber schon so gearbeitet, daß man einen Ring mit Beschriftung vorne einschrauben kann.
Möglich, daß er nur fehlt.
Den schwarzen Peter hat dann der deutsche Händler - wenn er's merkt. Nach meiner Kenntnis hat er's gemerkt.
Den Bericht für den ersten Super-APO findet man hier: http://www.astro-foren.de/showthread.php?t=10190
Der zweite Bericht erfolgt im Beitrag #2
Der dritte Bericht erfolgt im Beitrag #3
Ein Vergleich dieser drei ED-APO's sollte es werden, nur merkte ich recht bald, daß´sich diese drei - zunächst
sehr ähnlich erscheinenden "Linsen" gar nicht so ähnlich sind. Die Schnittweiten des 1. Skywatcher Equinox
mit dem ED APO passen sehr gut zu einem Super APO. Grün und Rot liegen gleichauf, Gelb liegt nur 6 µ vor
diesen Farben und Blau mit gerade mal 16 µ dahinter.
Ganz anders die beiden anderen #2 und #3, die sich stärker ähneln: Die Reihenfolge der Farben ist identisch,
ebenso die Werte für die Schnittweiten, wobei #2 etwas besser abschneidet mit RC_Index 0.6186 im
Vergleich zu #3 mit RC_Index 0.7244. Fazit: Die 1.Linse ist für die Beschriftung viel zu gut, Linse 2.
und 3. entspricht dem Sachverhalt nur bei #3 steht leider nichts drauf. Wer also #1 gekauft hat,
dem gelang ein echtes Schnäppchen. Aber schlecht sind deswegen die beiden anderen Objektive
genausowenig, besonders im Vergleich zum Begriff ED-APO und was unter diesem Begriff alles an
den Sternfreund verkauft wird.
Weitere Beiträge zur Thematik:
RC-Wert bei Lichtenknecker; Algorhythmus zur Berechnung, A , B , C , FH150/2300
Erläuterung der RC-Index-Zahl: Die Rohr´sche APO-Index Zahlen
Farblängsfehler messen mit dem
Bath-Interferometer
Systematik bei der Vermessung des Farblängsfehlers
Index-Vergleichstabelle; P1, P2, P3
Sekundäres Spektrum an Beispielen: Übersicht, Beispiel-Tafeln
Berechnung der Schärfen-Tiefe
Glasweg-Diskussion am Beispiel Zenith-Prisma und Baader Großfeld Bino
Abbildungsfehler - Wikipedia
Farblängsfehler bei Refraktoren
2. SkyWatcher Equinox ED APO
Der Unterschied zum oberen 1. Skywatcher Equinox fällt einem erst allmählich über den Farbsaum
beim Sterntest auf, deutlicher aber noch beim Focuault- und Lyottest z.B. an der Deutlichkeit der
Farbteilung, die die Messerschneide dadurch erzeugt, daß sie im Sekundären Spektrum für Rot bereits
extrafokal, für Blau hingegen noch intrafokal steht und es dadurch zu einer Aufteilung der Farben
kommt. Recht bald untersuchte ich den Sachverhalt über die Anordnung der Spektralfarben im Fokus,
und wie die Streifen der jeweiligen Farben nach oben oder unten "abkippen", auch ein Indiz für die
Abweichung durch den Farblängsfehler. Bereits hier wurde deutlich, Equinox #2 stellt sich anders
dar, als #1. Der Gaußfehler erscheint etwas ausgeprägter, die Farben liegen anders, die Farbabstände
sind so groß, daß im Vergleich zur Tiefenschärfe ein anderer RC_Index-Wert herauskommen muß.
Dieser RC_Index-Wert ist jedoch ein IndexWert, wie ihn viele der handelsüblichen APO's haben,
nur den ersten seiner Art erreicht er nicht. Dann war eigentlich ziemlich klar, daß ich mich auch um
die #3 kümmerte und ebenfalls das Sekundäre Spektrum vermaß - diesmal aber mit ähnlichen
Abstandswerten bei gleicher Lage der Spektralfarben. So kam es dann auch zur Übersicht hier:
http://rohr.aiax.de/@ED-APO_01.jpg
Der Sterntest fällt hinsichtlich des Farbsaums etwas deutlicher aus, die opt. Fläche ist OK und zeigt weiter
keine Störungen.
Am künstlichen Sternhimmel läßt sich die Auflösung ermitteln, die mit der theoretischen gut übereinstimmt.
Bei diesem Test erkennt man einen leichten Rest von Zentrierfehler der als Coma den Strehl um etwa 1%-Punkte
absenkt. Das ist auch der Grund für die Schräglage der Interferogramm-Streifen: Senkrecht dazu liegt nämlich
die Coma.
In der Hauptfarbe Grün hat dieser ED APO (SkyWatcher/Equinox 120/900) sein Optimum mit der üblichen Unterkorrektur
bei Rot und Überkorrektur bei Blau. Lediglich vom Betrag etwas deutlicher als bei #1.
Der Foucault-Test zeigt eindeutig, daß man es mit einem APO zu tun hat. Im Weißlicht-Interferogramm
bilden sich integrativ alle Interferogramme von Blau bis Rot ab, also die Summe der farbigen Einzel-IGramme.
Bei 532 nm wave das Ergebnis, das auf jeden Fall das TMB (Thomas Back +) Kriterium erfüllt:
Quote:
But any lens, be it a doublet, triplet, quad, air-spaced or Petzval, that has a peak visual
null (~5550A - the green-yellow) with a Strehl ratio of .95 or better, coma corrected and is
diffraction limited from C (red) to F (blue) with 1/4 wave OPD spherical or better, has good control
of the violet g wavelength with no more than 1/2 wave OPD P-V
Die gelben Linien zeigen den IdealVerlauf der Streifen und somit die tatsächlichen Abweichungen.
Die Energieverteilung in der Summe aller Fehler, also Rest-Coma, - Astigmatismus und Rest-Öffnungsfehler.
Weil größenordnungsmäßig am deutlichsten die Deformation der Wellenfront durch Rest-Coma
Trotzdem ein Ergebnis, wie es manches Zeiss APQ oder TMB-APO anzubieten hat. Die Grenze wäre bei
Strehl = 1.000, aber solche Ergebnisse sind nur für die astronomische Stammtische und deren "Lautsprecher"
gemacht.
Wenn man also nicht gerade dem Super-APO zum Schnäppchenpreis hinterher jagt, ein passables
Ergebnis in einem angemessenen Preis-Leistungsverhältnis. Der Okularauszug ist sehr edel, der
Tubus selbst ebenfalls.
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3. SkyWatcher ED APO
Der 3.te im Bunde läßt sich ebenso leicht abschrauben, wie seine Vorgänger. Ohne Tubus lassen sich die Tests
einfacher durchführen, besonders wenn man das Verhalten der Optik im Feld untersuchen will. Allerdings
ohne die gnädige Vignettierung, die manche Fehler sinnvollerweise kaschiert und deswegen bei Feldaufnahmen
einen segensreichen Einfluß hat. Zunächst sucht man die Aufschrift auf einem FrontRing vergebens. Gottseidank
hat mir aber der Sternfreund noch rechtzeitig "gesteckt" daß es wohl die gleiche Optik sei, wie bei #2 -
und das habe ich mir sorgfältig gemerkt.
Die Trennung enger Doppelsterne dokumentiert die Auflösung der Optik aus der sich dann die entsprechenden
Werte ermitteln lassen nach der Formel : Auflösung = 1.22 * Lambda(mm) * Fokus / Apertur
Passend dazu die Auflösung im Feld: Im Feld reagieren Linsen-Optiken offenbar leicht astigmatisch, weswegen
man den - justierbedingt - zum Teil abziehen könnte. Unabhängig davon hält sich bis zu einem Bildwinkel
von 0.5° (offenbar der übliche Wert) die Verformung der Stern-Punkte so in Grenzen, daß man es auf
Feldaufnahmen noch nicht bemerkt. Erst bei einem Kippwinkel von 1° zur Achse steigt dieser Fehler deutlich
an. Das verhindert aber für gewöhnlich die Vignettierung, weswegen dieser Fall nur theoretisch sein kann.
In diesem Fall ist die Farbverteilung beim Foucault-Test derart, daß ich mich an frühere Untersuchungen beim
HCQ-APO erinnerte, bei denen es eine Rolle spielt, ob man einen Zenit-Spiegel oder -Prisma verwendet:
HCQ APO - Glasweg-Diskussion 3.BerichtSimulation
Glasweg
HCQ APO Nr. 4 - Mit Glasweg ein Super APO
Da aber in diesem Fall der Farbsaum noch deutlicher ausfällt, laßt sich vermuten, daß für diesen APO ein
Zenit-Spiegel die richtige Lösung ist.
Hier nun nochmals interferometrisch die Sitaution:
a) bei Fokussierung/Fixierung auf Grün und der Farblängsfehler durch Abweichung der IStreifen nach oben (Rot)
und nach unten (Blau). In beiden Fällen überlagert sich der farbabhängige Öffnungsfehler, Spherochromasie
oder Gaußfehler genannt.
Das Interferogramm bei 532 nm wave weitestgehend gut und damit normal und erfüllt ebenso wie bei #2 die
Thomas Back APO Definition.
Was als ED APO angekündigt wird - in diesem Fall noch nicht einmal als Frontring-Aufdruck erkennbar - erfüllt
für diesen Sachverhalt alle Erwartungen, solange man sich nicht auf einen Super-APO eingestellt hat.
Und für den müßte man eigentlich etwas mehr bezahlen-
Ein weiterer Skywatcher Equinox
Die Serienstreuung ist gering, besonders hinsichtlich der Farbreinheit. Trotzdem kann man feine Unterschiede feststellen. Dieses Exemplar wäre
perfekt für die maximale visuelle Empfindlichkeit unserer Augen bei Nacht im Bereich 510 nm wave. Das bedeutet eine leicht größere Unter-
korrektur bei 656.3 nm wave (C-Linie), während Blau nur gering überkorrigiert ist. Sein Optimum hat dieser APO bei 510 nm wave.
Eine okularseitige Reduzierung der 120 mm Eingangsöffnung ist in keinem Fall mehr feststellbar, was bei einem der ersten APO's zu einem extrem farbreinen
Ergebnis geführt hatte. Die Farbreinheit entspricht auch in diesem Fall punktgenau den vorherigen Beispielen, auch was die Lage der Farbschnittweiten und
deren Abstände betrifft. Da das Optimum im Blau-Grünen (510 nm ) liegt, reagiert das Ronchi-Gramm intrafokal mit einer leichten Unterkorrektur. Die
Verarbeitung aller Tubus-Teile ist vorbildlich. Mit diesem APO hat man ein preiswertes Teleskop für die Himmelsbeobachtung. Wer damit fotografieren will,
hätte mit dem TSFLAT 2 eine sehr gute Lösung: Bei einem Fokusabstand von 100 mm wird bei 20 mm Felddurchmesser das Bild ähnlich gut gezeichnet, wie
auch auf der opt. Achse.
Bei Höchstvergrößerung erreicht dieser APO in jedem Fall das theoretische Auflösungsvermögen (Formel) und wird vermutlich sogar übertroffen, wenn man meine
Aufnahmen als Beweis nehmen will.
Mit dem TSFLAT 2 hätte man diese Aufnahme-Qualität - ebenfalls bei 450-facher Vergrößerung untersucht.
Die Farbsäume sind identisch mit den vorherigen Beispielen, ebenso das Foucault-Bild, eine Mischung aus Farblängsfehler und Gaußfehler. Während der Farblängs-
fehler zu einer rechts/links Verteilung der Spektralfarben führt, stellt sich der Gaußfehler als "sichel-förmige" Unterverteilung dar. Noch besser beim Lyottest
erkennbar.
Zwischen der Messung mit der 0.001 Meßuhr, die einen etwas besseren RC_Index ablieferte, und den Werten aus der Power-Umrechnung, entstand eine Differenz.
Hier wird der "schlechtere" Wert genannt, weil er besser zu den vorherigen Beispielen paßt, und ich vermute, daß er wahrscheihnlicher ist. Trotzdem beweist der
obere Artificial Sky Test die hohe Qualität dieses APO's.
Besonder der Gaußfehler kann hier gut eingeschätzut werden. Aus diesem Grund sind die Strehlwerte angegeben, die nur den Öffnungsfehler darstellen, bzw. der PV-Wert.
Selbst bei Rot (= größte Abweichung) wäre dieser Wert gerade mal bei PV L/4.
Das Referenz-IGramm bei 510 nm wave ohne irgend einen Abzug
und die Auswertung
Damit sollte man glücklich werden können.