F041 - @Artificial Sky bei perfektem Seeing
Einzel-Beispiele zum Artificial Sky Test
Das Test-Module bis f/6 Lichtkegel
Refraktor als Foto-Maschine
Der Uwe gab den Anstoß, doch mal zu zeigen, wie sowas aussieht.
Jeder kennt das Problem: Da hat man hochwertigste Optiken im Keller, und es ist ein Jammer, das Wetter spielt nicht mit
oder der Standort, oder beides. Und im Keller wäre ein total gutes Seeing, bei stehender Luft, konstanten 20° Raum-
temperatur durch entsprechende Isolation, und zusätzlich einen "APO" in Form einer Lambda/8 PV Wellenfront Sphäre mit
den Daten: 250/2363 mm. Also absolut farbrein - welcher APO erfüllt diese hohen Ansprüche. Und ein solches Ver-
gleichsmittel zeigt mindestens vier Dinge sehr schön: Das Streulicht, die Farbe, die Zentrierung und die Auflösung.
Diese erste "Aufnahme" entstand über das HCQ 115/1000, die Beugungs-Ringe wurden ein wenig retouchiert und die
Farben umgekehrt, beim Ausdruck hätte ich sonst ein schwarzes Blatt.
Objekt A hat zum einen ein leicht erkennbares Dreier-System mit 10µ und 8µ Abstand. Die Scheibchengrößen variieren
von 1µ bis 4µ. Streulicht erkennt man sofort, Farbsäume wie bei Achromaten, und Zentrierfehler dadurch, daß die
Farben coma-artig nach einer Richtung abdriften. Vier Bilder weiter ein paar Beispiele. Die Abstände sind mit dem
Mikroskop vermessen: bitte fünf Bilder weiter.
Bei diesem Bild geht es um einen ganz engen Doppelstern, ganze 3µ Distanz, und nur unter dem Mikroskop als Doppel-
Stern erkennbar und vielleicht unter erstklassigen 500 mm Newton-Spiegeln.
Dei Objekt C ist der Abstand mit 5µ mit den gängigen Systemen zu trennen und stimmt mit der theoretisch möglichen
Auflösung überein, was ebenfalls dadurch errechenbar ist. Auch diese dritte Aufnahme entstand unterm Mikroskop.
So lege ich also für die nächste Zeit eine Sammlung dieser unterschiedlichen Ergebnisse an, wie ganz unten auch der
GSO-Spiegel zeigt.
Der ArtSky-Test an einem der neuen GSO-Spiegel 400/1800
Die theoretische Auflösung wäre rein rechnerisch erreicht: 5µ trennt der Spiegel noch ohne Probleme, bei 3µ erscheint
der "Doppelstern" als längliches Band, das aber in Wirklichkeit zwei Einzelsterne sind. Über einen hochgezogenen Rand
bringt dieser Spiegel etwas Streulicht ins Spiel, Astigmatismus hat er wirklich nur marginal. Die Politur entspricht der
übrlichen GSO-Technik.
Sinn und Zweck dieses Artificial Sky's ist auch die Überprüfung der theoretisch möglichen Auflösung und die Definition
von 0.5 µ großem künstlichen Sternen (Pinholes) als weiteres Testobjekt.
Ein Beweis, daß die fotografische Abbildung des ArtifSkyTestes N I C H T als Merkmal guter Optik benutzt werden kann, zeigt das folgende Bild:
Die fotografische Auflösung errechnet sich aus den Abständen der mittleren Dreiergruppe. Dieser Wert in Mikron (µ) wird durch die Brennweite
geteilt, also der Quotient aus beiden. Nun ergibt die Logik, daß bei gleicher Auflösung (im Beispiel 0.5 arcsec): Je länger die Brennweite ist, umso
größer muß auch der Abstand in Mikron sein, jeweils bei gleicher Öffnung. Der Quotient bleibt also jeweils gleich. Über eine längere Brennweite
wird also auch die mögliche Vergrößerung erhöht, was aber optisch zu einer "leeren Vergrößerung" führt.