E006 Der Unfug mit dem Polychromatischen Strehl
Einleitung
Den auf Astrotreff und A.de unter großem zeitlichen Druck veröffentlichten Messungen zum oberen
Begriff fehlt die logische Systematik und vermittelt lediglich den Eindruck von Aktionismus. Der Takahashi-
Link funktioniert nicht mehr(siehe deshalb unten), lediglich die zwei TMB-Tabellen sind verfügbar als
einizge Legitimation, die Szene mit "neuen Erkenntnissen" zu beglücken. Dort findet man nur Einzelstrehls,
nicht jedoch einen PolyStrehl als Zahl oder Diagramm. Der Ursprung solcher Diagramme stammt somit ein-
deutig aus optical Design Programmen. Ein seriöser Vergleich scheitert also bereits an der geringen Zahl
der Veröffentlichungen selbst und deren Vergleichbarkeit.Vor einer ernstzunehmenden Diskussion müßten
daher u.a. folgende Fragen einvernehmlich geklärt werden:
Quote:
- das über ein Optical Design Programm gewonnene Polystrehl-Diagramm ist eine idealisierte Darstellung und damit etwas
völlig anderes, als ein aus meßtechnischen Ergebnissen gewonnenes Diagramm, welches das aktuelle Objektiv repräsentiert.
- bei einem meßtechnisch gewonnenen "Poystrehl-Diagramm" müssen zuallererst die Beurteilungs-Kriterien geklärt werden,
bevor man unterschiedliche APO's oder Halb-APO's miteinander vergleichen könnte. Prinzipiell vergleicht man opt. Systeme und
nicht deren Fertigungsfehler. Es ist ein Desig-Problem und kein meßtechnisches.
- ungeklärt ist beispielsweise der Umfang des zu untersuchenden Spektrums, wieviel Meßpunkte mit welcher Linie dazustellen sind
- wie sind z.B. Fertigungsfehler zu behandeln (Astigm, Koma und Spherical) und müssen diese, um der Vergleichbarkeit willen zu anderen
Objektiven, deaktiviert werden oder nicht, analog der Situation beim Design.
- für welchen Objektiv-Bereich bzw. welche Öffnungszahl ist ein zusätzlicher selektiver Polychromatischer Strehl sinnvoll
- die Frage der Gewichtung einzelner Spektral-Bereiche ist nicht verbindlich geklärt besonders hinsichtlich der Nutzung der Optik.
- ob die PolyStrehl-Kurve aus der Position des Fokus-Punktes der Hauptfarbe dargestellt werden soll, oder ob die Strehl-Kurve den
Strehlwert jedes einzelnen Meßpunktes des Spektralbereiches darstellen soll. Das wären dann zwei Polystrehl-Kurven, zusätzlich
einer unsinnigen Diskussion darüber.
- gibt es eine klare Übereinkunft bzw. Begrenzung, wo eine PolyStrehl-Kurve sinnvoll bzw. sinnlos ist.
- gibt es ernstzunehmende Quellen als Beleg, daß dieser Begriff Eingang gefunden hätte in die Meßtechnik bzw. in Test Reports.
Nur weil ein Hobby Optik-Designer glaubt, seine idealisierte Sichtweise auf einen praxis-orientierten Meßbereich übertragen
zu müssen, mit dem Versuch eine Foren-Diskussion zu majorisieren, wird ein "meßtechnischer Polystrehl" ja nicht informativer.
Es steht die Diagramm-Verliebtheit einiger Theoretiker gegen den Informations-Wert und Arbeitsaufwand in der Meßpraxis.
In die Poly-Strehl-Diagramm-Übersicht fließen (ohne die Fertigungsfehler) der Farblängsfehler/Defokussierung ein
und der Gaußfehler/Farbabhänger Öffnungsfehler. Bezugs-Punkt ist in der Regel die Hauptfarbe Grün = e-Linie, die
Strehlabweichung erklärt deshalb die Defokussierung zu Grün und bezieht zugleich noch den Gaußfehler mit ein.
Ein FH-Objektiv hat ein vergleichsweise großes Sekundäres Spektrum und einen geringen Gaußfehler.
Ein Poly-Strehl-Diagramm mit dem Optimum bei der Hauptfarbe Grün = e-Linie liegt, wird also dort das höchste
Strehlergebnis haben, während bei F und C der Strehl erheblich reduziert wird wegen der Defokussierung bzw.
Power. Der Gaußfehler fällt bei einem FH Objektiv kaum ins Gewicht. Ein Poly-Strehl-Diagramm wäre für diesen Fall
unsinnig, weil man bereits wegen der Defokussierung bei F und C sehr niedrige Strehlwerte hat ohne verwertbare
Aussage.
Damit grenzt sich die PolyStrehl-Darstellung auf die APO's ein mit einem vergleichsweise kleinen Sekundären
Spektrum. Eine Aussage kann deshalb nur für diesen kleinen Bereich Objektiv herangezogen werden, wie das untere
TSA-Diagramm zeigt. Die PolyStrehl-Darstellung verliert damit ihre Allgemeingültigkeit. Aussagekräftig würde die Sache erst,
wenn das Sekundäre Spektrum "kleiner" als der Gaußfehler in PV der Wellenfront wäre. Damit wären wir aber im Bereich
eines Super-APO's. Es läuft also auf den Versuch hinaus, eine ganz kleine Gruppe aller Objektive mit einem "Polystrehl-
Diagramm" vergleichen zu wollen. Und das wiederum ist nur die Spinnerei eines selbstverliebten Optik-Designers
und für die Praxis hingegen ohne Relevanz.
An der Frage, ob Fertigungsfehler der Vergleichbarkeit dienen oder sie verhindern, scheiden sich bereits die Geister.
Der unnütze Polystrehl-Begriff, Diverse Test-Reports,
Chronologie der Thematik
Am 12. März 2009 taucht der Begriff Polychromatischer Strehl über den Beitrag eines befreundeten
Designers erstmalig hier auf. Über folgende ZEMAX-Diagramme wurden über diesen Begriff die Unter-
schiede zwischen ED-APO's und Tripletts herausgearbeitet. http://rohr.aiax.de/@APOVergl01.jpg;
http://rohr.aiax.de/@APOVergl02.jpg; http://rohr.aiax.de/@APOVergl03.jpg
In der Folge wurde der gleiche Begriff von zwei bekannten Usern auf A.de und Astrotreff.de in einer
sehr verkürzten und unsystematischen Form regelrecht in Beschlag genommen. Ein Jahr früher, am
04. Juli 2008 veröffentlichte ich folgenden Bericht auf Astro-foren.de: Weißlicht-Bath-Interferometer für Massimo
In Beitrag #4 veröffentlichte ich mehrere Farb-Interferogramme in den Spektral-Farben, wie sie von
Optik-Designern beim Entwurf von Astro-Optik Verwendung findet.
Das fand frühestens am 01. Dez. 2009 seinen unsystematischen Niederschlag in einem Bericht hier:
http://www.astrotreff.de/topic.asp?TOPIC_ID=95328 Offenbar tut sich der dortige Beitrag schwer
mit den üblichen Spektral-Bereichen durch unübliche Wellenlängen. Die in diesem Zusammenhang
als "PolyStrehl-Diagramme" zu verkaufen beweist, daß das grundsätzliche Wissen fehlt. Auch eine
Quellenangabe fehlt, so daß man den Eindruck gewinnt, der dortige Verfasser holt sich regelmäßig seine
Anregungen auf unserem Forum und präsentiert dann dort das Ergebnis ungeniert als seine eigene
Entwicklung, auf die er im Bedarfsfalle noch geistiges Eigentum beansprucht. Noch nicht genug,
starteten zwei User aus diesem Dunstkreis auf unserem Forum den Versuch, uns mit wenig höflichen
Beiträgen ihre Sichtweise regelrecht aufzwingen zu wollen.
Ursprung aus Optical-Design-Programmen
Der Begriff polychromatischer Strehl, wie er als Tabelle(*) im Zusammenhang mit TMB und Takahashi-
Objektiven(**) veröffentlich worden war, ist das Ergebnis eines Optical Design Programmes, n i c h t
das Ergebnis einer realen Messung. Damit bleibt dieser Begriff im Bereich des Designs und ist nur
dort auf gleicher Ebene mit einem anderen Design vergleichbar und sinnvoll. Außerhalb dieses klar um-
rissenen Bereiches wird dieser Begriff mißbraucht, um verbissene, abgehobene Diskussionen zu führen
über den untauglichen Versuch, Farblängsfehler gemeinsam mit dem Gaußfehler in einer Indexzahl für
alle Refraktoren zu verknüpfen. Dabei ist man sich nicht der Schwächen bewußt, die dieser Begriff in
der Meßpraxis zeigt. Ein Optical Design Programm stellt also nur die theoretisch optimale Situ-
ation dar, aber keinesfalls Fertigungs-Fehler, wie systemübergreifende Überkorrektur, Flächenfehler,
Zentrier- Fehler, Astigmatismus etc. Diese Fertigungs-Fehler tauchen in diesem von Mathematik und
Design dominierten Bereich zumindest auf der Achse zunächst noch gar nicht auf.
Mir ist also kein allgemeiner Konsens bekannt, wie mit diesem Begriff exakt umzugehen sei.
Unvollständige Systematik:
Die auf den anderen Foren veröffentlichten Farb-IGrammen beweisen nur, daß Kurt nach drei Jahren
Anlaufzeit sein Equippement soweit vervollständigt hat und ein User Gerd das Zeichnen von Diagrammen
für informativ hält. Die Systematik des polychromatischen Strehls ist insofern unvollständig, als die
Betrachtung nicht nur auf die opt. Achse beschränkt bleiben dürfte, sondern auch auf die Situation im
Feld bezogen werden könnte, wie es Spotdiagramme ja tun. Im Bereich des Polychromatischen Strehls
käme man aber zu unsinnigen Ergebnissen, weil der Strehlwert über den Astigmatismus und/oder Coma
im Feld rapide sinkt und damit seine Aussagekraft verliert. Ähnlich verhält es sich bei Achromaten
auf der opt. Achse, wo der Farblängsfehler den Strehl über die Power gegen Null drückt, was einige der
Diagramme bereits sehr anschaulich beweisen. Ebenso fachfremd ist die Forderung, aus dem bisher üblichen
Strehl einer Meßwellenlänge, über alle Wellenlängen des sichtbaren Spektrums einen gewichteten Polychro-
matischen Strehl zu ermitteln, was bereits in der praktischen Durchführung mit vielen Hypothesen und Ein-
schränkungen versehen ist, und damit ohne jeden Nutzen für eine bessere Vergleichbarkeit von Refraktoren
untereinander. Die jahrzehntelangen bewährten Tests sind in jedem Fall viel effektiver und aussagekräftiger,
weil bereits ein ganz normales Zertifikat von den wenigsten verstanden wird. Siehe
hier.
Dem entgegen steht auch die in der optischen Industrie gängige Interferometer- bzw. Phasen Shift
Interferometer-Meßtechnik, die in der Regel bei 632.8 nm Wellenlänge eines Helium Neon Lasers
arbeitet. Oder in Form eines Fizeau- oder Twyman-Green Interferometeres bei 532 nm wave, dann
im grünen Spektrum. Mit einer solchen Ausrüstung ist ein polychromatischer Strehl eine Utopie,
weil interferometrisch überhaupt nicht darstellbar. Es fehlen nämlich die Interferogramme im
kurzen Spektrum, also z.B. bei 486.1 nm wave, was der F-Linie bei Fraunhofer entsprechen würde.
Daran ändert auch die Fleißarbeit eines Kurt nichts: Dieses Bild notfalls über die CopyFunktion
eingeben: http://www.astrotreff.de/upload/Kurt/20091201/Bi14.jpg hier. Seite 4
Die Anregung holte er sich hier: http://rohr.aiax.de/@Sepktral-Farben.jpg
http://www.astro-foren.de/showpost.php?p=37052&postcount=4 Wobei auffällt, daß er sich an
keinerlei Konvention hält.
Damit sollte man sich erst einmal begnügen, bevor man den Versuch startet, innerhalb der Meß-
technik selbst den Polychromatischen Strehl lauthals zu fordern. Selbst wenn er in irgendeiner
Weise zu realisieren wäre, ist die Vergleichbarkeit mit anderen Systemen das oberste Ziel,
und dann müssen, wie im Bereich des Designs, zu aller erst die Fertigungs-Fehler herausgerechnet
werden - sonst vermischt man nämlich Fertigung mit Design. Man würde einen TMB nur deswegen
schlechter darstellen, weil er wegen der Fassung astigmatisch reagiert. Ein Zeiss APQ, der zufällig
diesen Fehler nicht hat, würde dann besser abschneiden, eine Info zum Gaußfehler hätte man dann
aber nicht. Bei dem folgenden Zeiss APQ Nr. 011 hätte man z.B. zwei unterschiedliche PolyStrehl-
Werte, abhängig davon, ob mit oder ohne Astigmatismus, oder abhängig ob mit oder ohne Glasweg.
Der Astigmatismus war nämlich über einen Fehler mit dem Immersions-Gel entstanden, und wurde
deshalb behoben. Deshalb steht die Forderung, alle tatsächlichen Fehlerquellen in den Polychromatischen
Strehl aufzunehmen, der eigentlichen Absicht entgegen, Aussagen über den Gaußfehler zu machen.
APQ 105/800 Spannend wie ein Krimi - extrem farbrein
APQ 105/800 zweite Untersuchung nach Überarbeitung
Farblängsfehler-Vermessung
Nun war es wiederum meine Anregung vor ca. 3 Jahren, in definierten Spektren, also von der
h-Linie, g- und F-Linie, über e-Linie, d-Linie und C-Linie mit Hilfe von engen Interferenzfiltern mit einer
Bandbreite von ca.10 nm üblicherweise, Interferogramme fotografisch zu erstellen. Das aber nicht,
um der polychromatischen Strehl-Diskussion Vorschub zu leisten, sondern um die vermutlich
genaueste Möglichkeit darzustellen, wie man den Farblängsfehler auf der opt. Achse vermessen kann.
Das geschieht über die Streifen-Verkippung in den jeweiligen Spektren, wenn man die Streifen bei der
Hauptfarbe Grün auf Null stellt und die Abweichung bei Blau und Rot ausmißt, eventuell über den Power-
Betrag umrechnet, was aber ebenfalls mit Einschränkungen verbunden ist.
Ziel dieses Verfahren ist und bleibt die interferometrische Vermessung des Farblängsfehlers
eines Objektivs auf der opt. Achse, der eine RC_Indexzahl abliefert, über die alle Refraktor-Objektive in
ein überschaubares System einsortiert werden können. So machte es bereits Lichtenknecker vor
30 Jahren in seinen Tabellen, so machte es Zeiss ebenfalls, deren Optikrechner allerdings den Weg
über das optische Desing gingen, das mir bei einem Objektiv in der Regel unbekannt ist, weswegen
nur die Möglichkeit bleibt, den Farblängsfehler einer Optik real mit einer tausendstel Meßuhr in Form
von Reihenmessungen zu vermessen und diese dann zu mitteln. Über dieses Verfahren kommen bei
Refraktor-Optiken selbst aus der gleichen Serie oft differierende RC-Werte heraus, was mit dem
nicht immer gleichen Linsenabstand der Objektive zu tun hat. Die Anordnung der Farben bleibt aber
in er Regel erhalten, die ändert sich z.B. nur bei Verwendung eines Glasweges. Wenn, wie beim
Equinox passiert, der angegebene Objektiv-Durchmesser heimlich über okularseitige Blenden verkleinert
wird, dann nimmt ebenfalls die "Farbreinheit" zu, in der Hauptsache durch eben dieses Abblenden,
was zu einem sehr guten RC_Wert führte. Hier wurde ein deutlich überkorrigiertes 4.000.- Euro
teures FLT mit einem farbreinen Equinox verglichen, für den man ca. 1.500.- Euro zu bezahlen hatte.
In einem engeren Bereich zwischen manchen ED-APO's oder Triplets gewinnt der Gaußfehler
stärker an Bedeutung und es geht um die Frage, wie man im Vergleich zu einem anderen Objektiv
diesen Gaußfehler-Unterschied gewichten kann. Es geht also erneut nur um den Gaußfehler-Anteil
einer Optik in PV- oder Strehlwert, und nicht um weitere Fehler, die diese Optik vielleicht hat oder
auch nicht. Vergleichbar sind hinsichtlich des Gaußfehlers Optiken nur, wenn man - wie beim
Farblängsfehler auch - dieser Gaußfehler isoliert betrachtet wird, wobei der Gaußfehler durchaus
über einen Strehlwert oder PV-Wert dargestellt werden könnte, wenn man die Größe mit anderen
Systemen vergleicht. Und nur um der Vergleichbarkeit willen, muß man den Gaußfehler isoliert
betrachten, wie das auch bereits im Bereich des Desings so gehandhabt wird. Dort wird nämlich
nicht ein Polychromatischer Strehl angegeben, sondern lediglich in Tabellenform die spektralen
Einzelstrehls genannt, die man unter ZEMAX noch nicht einmal in einer Tabelle aufgelistet bekommt,
sondern einzeln ermitteln muß. Bereits die wenigen Veröffentlichungen legen nahe, daß über die
Einzelstrehls im Bereich Design hinaus aus gutem Grund kein Polystrehlwert in den Veröffentlichungen
selbst angegeben wird.
Wer im Jahre 2009 z.B. von LZOS ein hochwertiges Triplet kauft, bekommt üblicherweise ein
Zertifikat innerhalb der Hauptwellenlänge, in diesem Fall bei 532 nm wave. Also nicht etwa bei
Blau, Grün, Gelb und Rot und nicht etwa als Polystrehl über diese vier Farben dargestellt. Und
jeder halbwegs aufgeklärte Kunde weiß, daß Gaußfehler-bedingt im blauen Spektrum der Strehl
etwas niedriger ist, ebenso im roten Spektrum. Das über blaue oder rote Farbinterferogramme
nachzuweisen, würde allenfalls ein Kopfschütteln bei den Feinoptikern hervorrufen. Mit einer Meß-
wellenlänge von 532 nm ist dem gesamten Sachverhalt bereits ausreichend geschuldet, schon weil
der Strehlwert nur ein Kriterium in der Beurteilung von Refraktor-Optiken darstellt.
Und selbst wenn nun das Bath-Interferometer stärker zum Zug kommt mit seiner Fähigkeit, im
gesamten Spektrum Interferogramme zu erzeugen, dann käme erst einmal wieder die Forderung
der gemittelten Vielfachmessung im Einzelspektrum mit der ebenfalls nicht geklärten Gewichtung
der Teil-Ergebnisse zur Hauptfarbe Grün. Es entsteht also ein kompliziertes Gespinnst, das Zug
um Zug an Informations-Wert verliert, gefolgt von einer aggressiven Foren-Diskussion über
vernachlässigbare Größen und Details.
Im weiteren Verlauf entstehen dann mindestens zwei Strehl-Werte: Erstens der bisherige Strehl-
Wert, der innerhalb der Hauptfarbe oder dem tatsächlichen Optimum Aufkunft gibt über die
quantitative Qualität eines Objektivs und ein weiterer komplizierter PolyStrehl-Wert, der hauptsächlich den
Gaußfehler darstellen soll bei hochwertigen APO's. Bei einem Achromaten würde dieses Verfahren
den Strehl endgültig ins Bodenlose ziehen ohne jede Aussagekraft. Man hätte eine abgehobene
"Experten-Diskussion", die erfahrungsgemäß ganz andere Ziele verfolgt, als sachliche Information.
Ein Hersteller, Händler oder auch Kunde würde vollends den Überblick verlieren, bis auf diejenigen,
die glauben, mit dieser herstellungs- und praxis-fernen Idee zur "Aufklärung" beizutragen.
Vielleicht denken diejenigen den Sachverhalt in aller Gründlichkeit erst selbst einmal durch, bevor
sie mit unausgegorenen Forderungen die Szene überziehen.
Dabei geht es n u r um eine schlüssige Unterscheidung, was ist ein APO und was nicht.
Bereits die Vergleichbarkeit zwischen TMB und Takahashi ist nur eingeschränkt möglich!
Bei TMB fehlt die Gewichtung, Takahashi verwendet anderen Spektren.
Ungewichtete Tabelle spektraler Einzelstrehls: Quelle (*)
Der Orginal-Link funktioniert nicht mehr:
Quote:
Darstellung des Farblängsfehlers: Quelle (**)
Zur gleichen Thematik:
farbige Weißlicht-Interferogramme Zusammenfassende Übersicht
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Passend zum oberen Thema entwickelt man dort: http://www.astrotreff.de/topic.asp?TOPIC_ID=95328 mit einer gewissen Hartnäckigkeit die
Polychromatische Strehl Diskussion weiter. Die daraus resultierenden PolyStrehl-Diagramme sind aus mehreren Gründen höchst angreifbar.
Interessant würden sie nämlich erst, wenn die untersuchten APO's ( und nur da wäre eine solche Untersuchung wirklich sinnvoll) hinsichtlich
der Qualität dicht beieinander liegen. Einen ED-APO (Zweilinser) mit einem Triplet APO zu vergleichen liefert nur wieder die bekannten Unter-
schiede ab, jedenfalls keine neuen Erkenntnisse.
Dieser User hat offenbar keinen Sinn für Konventionen. Die dort wahllos verwendeten Interferenzfilter entsprechen weder der TMB-Systematik,
noch der Takahashi-Tabelle, noch entspricht die Zusammenstellung den bei Optical-Design-Programmen üblichen Wellenlängen, also beginnend
mit violett = g-Linie = 435.8 nm wave (sieht man kaum noch), mit Blau = F-Linie = 486.1 nm wave, mit Blaugrün im Bereich 510 nm wave = die
Maximal-Empfindlichkeit unserer Augen in der Nacht, mit Grün = e-Linie = 546.1 nm wave, Gelb = d-Linie mit 587.6 nm wave oder D-Linie = 589.3 nm,
schließlich Rot = C-Linie mit 656.3 nm wave und wenn man so will die B-Linie mit 686.7 nm wave. Es gibt also keinen vernünftigen Grund, für das
blau-violette Spektrum gleich drei Farben zu benennen, obwohl dort der Gaußfehler stärker variiert. Für visuelles Beobachten steckt darin wenig
bis keine Information, außer man will zeigen, wieviel gesammelte Interferenzfilter man mittlerweile hat.
Mit gleicher Hartnäckigkeit überziehen uns auf astro-foren.de zwei andere User einsam und allein mit der gleichen Thematik, die für den
normalen Refraktor-Besitzer absolut keinen Informationsgewinn darstellt. Aber das ist wohl auch gar nicht der Sinn dieser Attacken, auf
die zu reagieren sich gar nicht lohnt.
Die jeweiligen Bilder kann man nur sehen, wenn man die Bildadresse oben in die Befehlszeile eingibt:
<<|http://www.astrotreff.de/upload/Kurt/20091212/X8.jpg|>>
436 nm liegt kurz vor der g-Linie = Hg-Emission
450 nm überflüssig weil zwischen g- und F-Linie, stammt aus der klinischen Chemie
475 nm liegt vor der F-Linie bei 486.1 nm also genau zwischen zwei Cd-Emissionslinien 470 nm und 480 nm
502 nm liegt vor 510 nm und zwischen 500 nm und 505 nm He-EmissionsLinien
<<|http://www.astrotreff.de/upload/Kurt/20091212/X9.jpg|>>
551,3 nm kurz nach der e-Linie stammt aus der klinischen Chemie mit 550 nm wave
588.3 nm soll vermutlich 598.3 nm heißen und wäre dann die D-Linie
656.2 nm soll vermutlich 656.3 nm heißen und wäre die C-Linie
675 nm wäre die Kr-EmissionsLinie mit 676 nm wave und schon wieder überflüssig
Damit wäre auch geklärt, aus welchem Bereich die Interferenz-Filter stammen. Ein Vergleich mit dem Pörschke-Katalog wäre da
durchaus sinnvoll gewesen. Wer einen PolyStrehl ermitteln will, sollte sich schon an die in diesem Bereich üblichen Konventionen
halten, wenn er ernst genommen werden will. Natürlich kosten derartige Filter auch noch Geld, was man eigentlich investieren
sollte.
Der ersten Übersicht kann man entnehmen, daß die Bereiche des visuellen Spektrums ziemlich gleich verteilt sind von g nach C.
Die Systematik findet man in jedem Feinoptiker Handbuch, das in keiner Bibliothek fehlen sollte.
Eine zusätzliche Übersicht liefert der Handel für feinoptische Bauteile
Passend dazu dieser Beitrag: http://www.astro-foren.de/showpost.php?p=44183&postcount=16
und dieser http://www.astro-foren.de/showpost.php?p=44190&postcount=18
Quote:
Zitat:
Hallo,
Man kann naterlich auf allen beliebigen Wellenlaengen testen, sogar im Infrarot oder Gammastrahlenbereich
wenn man will. Es ist nur dann schlecht mit anderen Publikationen vergleichbar die alle mit genau definierten
Wellenlaengen testen.
Solange man dann nur eigene Ergebnisse vergleicht ist das kein Problem.
Gruesse marty