E064 Newton 270mm f8 Sterntest - Simulation mit ZEMAX
Wenn einer Spiegel schleift, im konkreten Fall mit Durchmesser 270 mm und einem Krümmungs-Radius von 
 4380 mm (eigene Angabe), dann schleift er zunächst die Sphäre (also den Kugel- oder Hohlspiegel) und
 poliert diese aus, wobei er zunächst die Sphäre selbst mit einem künstlichen Stern als Lichtquelle und dem
 Messerschneide-Test nach Foucault, also die Kugelform selbst prüft. Diesen Fall kann man auch mit ZEMAX
 simulieren oder irgend einem anderen Optical Design Program. Die Conic Constant wäre in diesem Fall
 = Null. Perfekt schaut dann die Sache aus, wenn der Foucault-Test einen "topf-ebene" Flächen-Eindruck
 hinterläßt.
 
 
 
 Da aber ein f/8 System wie hier am Himmel bereits ausreichend wäre, könnte man beim Erreichen der Kugel eigentlich aufhören.
 Der TAL-Spiegel war so ein Beispiel. Wenn man aber eine perfekte Parabel vor sich hätte, dann bekommt man einen überkorri-
 gierten Flächeneindruck, weil bei einer Parabel im Krümmungsmittelpunkt die Mitte einfach tiefer liegt, und man deswegen von
 einer Überkoprrektur spricht: Es wurde zuviel wegpoliert, also überpoliert oder überkorrigiert. Der Strehl würde deswegen im
 Krümmungsmittelpunkt wegen dieser Überkorrektur auf 0.50 sinken und man hätte heftige Beugungsringe um die Sterne.
 
 
 
 Nun kann man den Abstand des künstlichen Sternes vergrößern. Vorgeschlagen wurden 20 000 mm oder 20 m. Damit kann man
 mit einer Genauigkeit von Strehl = 0.90 prüfen oder aber, wenn man wieder ganz exakt topf-eben korrigiert, hätte man eine
 Ellipse mit einer conischen Konstanten von - 0.60 oder ganz einfach einen unterkorrigierten Spiegel, was bei einem f/8 System
 kein Problem ist.
 
 
 
 Wer die Perfektion anstrebt, sollte den künstlichen Stern in diesem Beispiel auf mindestens 40 000 mm (40 m) halten, dann
 käme er in der Genauigkeit bereits auf einen Strehl von 0.97, und diese Genauigkeit zählt bereits zu den hochwertigen Spiegeln.
 Sehr viel wichtiger ist außerdem die Prüfuung auf Astigmatismus, denn bereits ein Astigmatismus von nur L/4 PV zieht den
 Strehl leicht um 10 - 15 Strehlpunkte nach unten und bildet sich im Fokus später als Kreuz ab. Statt den künstlichen Stern
 zu benutzen, wäre der Polarstern weitaus sicherer, wenn man die exakte Parabel anstrebt. Es geht also auch recht einfach. 
 
 
 
 Wenn die Rückseite des Spiegels nicht gerade blank und durchsichtig ist, sondern matt geschliffen, dann lassen sich
 alle wichtigen Tests durchführen. Andernfalls stören die Reflexe von der Rückseite ziemlich heftig.