D079 VIXEN VMC 200L - schrittweise Justage HS - FS
Mach mehr aus Deinem Teleskop !!! - Pent6/VMC 200L-Ha.......
Der folgende Fall ist unlängst erst passiert. Ein Sternfreund aus Nord-
deutschland kam im August 2003 mit einem fabrik-neuen Vixen VCM zu mir,
um es testen zu lassen. Der Test fiel recht ansprechend aus hinsicht-
lich Oberflächen-Qualität und Strehl. Natürlich mußte das Gerät erst
justiert werden, ein Umstand, der jetzt beim 2. Male eine entschei-
dende Rolle spielt.
Weil man bei einem fabrik-neuen Gerät wie selbstverständlich davon
ausgeht, daß die optischen Bauteile ordentlich eingerichtet sind,
nahm ich die fehlerhafte Justage lediglich am Fangspiegel vor.
Umso erstaunter waren wir damals beim Spalt-Abbildungstest, woher
denn plötzlich diese einseitige Farbverteilung her kommt. Damit
löste Gerrit u.a. eine Foren-Diskussion aus, die ihm jedoch den
Farbfehler keineswegs beseitigte.
Und weil ein solcher Sachverhalt einen Sternfreund grundsätzlich
nicht ruhen läßt, justierte Gerrit in der Folge an allen Stellen,
an denen man justieren kann:
- am Okular-Auszug
- an der Hauptspiegel-Fassung
- am Fangspiegel
Natürlich steht man bei einer solchen Aktion am Schluß im "Wald",
weil die Optimierung, um die es ja geht, nach einem bestimmten
Prinzip vorgenommen werden muß. Also landete Gerrit schließlich
wieder bei mir, und meine Aufgabe war es, das Gerät zu optimieren.
In einem solchen Falle muß man tatsächlich die gesamte Optik
zerlegen und neu "aufbauen". Leider geht das nicht ohne bestimmte
Hilfsmittel, die nicht jedem Sternfreund zur Verfügung stehen,
Gerrit hätte am Stern keine Chance.
Nach erfolgreicher Optimierung war die bange Frage: Was macht denn
der Farbfehler am Spalt? Zu unserer großen Verblüffung war der völlig
verschwunden. Wüßte man dies alles vorher, dann könnte man fabrik-
neue Geräte erst einmal auf exakte Optimierung überprüfen, was besonders
auch bei vielen FH-Teleskopen, bei manchen SC-Systemen, bei vielen
Newtons hinsichtlich des Fangspiegels und bei vielen Fernrohren hin-
sichtlich des Okular-Auszuges angebracht ist. Die Optimierung ist es
offensichtlich, die vielen Fernrohren fehlt, wenn sie von der Stange
gekauft worden sind. Und dazu eignen sich natürlich meine Optik-Test
besonders gut dazu.
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Hallo Dieter,
damit bestätigst Du meine jahrelangen Erfahrungen im Umgang mit den unter-
schiedlichsten Systemen. Nun gibt es aber prinzipiell eine Reihe von immer
wiederkehrenden Problemen:
- der Okular-Auszug
- die Fangspiegelhalterung
- die Zentrierung der opt. Bauteile
- die richtigen Linsenabstände und die Verkippung
- die Belüftung
- die Minimierung von Streulicht
- die richtige Fokus-Lage
- ...
Für mich verblüffend, daß sogar fabrikneue Systeme nicht exakt eingestellt sind.
Es sind sehr individuelle Lösungen, die ich hier schon verwirklicht habe. Zum
Beispiel unlängst die Verlagerung vom Fokus bei einem Mak von um die 40 mm
nach außen, der Umbau eines Systems in einen neuen Tubus. In allen diesen
Fällen helfen mir zwei Drehbänke und eine kleine Fräseinrichtung, um auch
aussichtslose Fälle zu lösen - natürlich weiterhin auf freundschaftlicher
Basis.
Am 20. Sept. 2009 ergänzt: in Pent23/BMeier abgelegt
Vixen produziert unverdrossen seit vielen, vielen Jahren unterkorrigierte 200 VC Geräte, allesamt deutlich unterkorrigiert und
deutlich astigmatisch. Dieser Vergleich ist mittlerweile über einen Zeitraum von fünf Jahren möglich an mindestens 4 Geräten
bei der ersten Durchsicht meines Archivs.
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