D060 10 inch Cassegrain von Luigi Marcon Italy AOM
Leistungsstarker 10 inch Cassegrain von Luigi Marcon Italy
In unseren Breiten sind die Optik-Hersteller aus Italien eher unbekannt - mag seinen Grund darin haben, daß
die Gewinnspanne aus schlechten China-Importen weitaus größer ist, als was in Europa selbst hergestellt
wird. Einen mittlerweile sehr guten Eindruck macht dieser Cassegrain-Optiktubus der Firma AOM, Christian
Meier, das Cassegrain-Spiegelset hat die Firma Luigi Marcon, geliefert. Es gibt einen zweiten Hersteller des
gleichen Namen: http://www.arietetelescopi.it/ottiche.html
Da dieser Hersteller bei uns ziemlich unbekannt ist, hatte ich zunächst einige Probleme, diese Webseite im Internet zu
finden. Offenbar ein Herstelller auch für größere Teleskop-Spiegel. Christian Meier, Firma AOM in der Amberger Gegend
ansässig, wollte ganz genau wissen, wie hoch die von der Firma garantierte Genauigkeit von 0.95 Strehl denn nun wirk-
lich ist. In einer doppelten Untersuchung am Himmel und im Labor dürfte feststehen, daß dieser Hersteller mit seinen
Genauigkeits-Angaben nicht übertrieben hat, wenn man meine Auswertung weiter unten betrachtet. Von einiger
Bedeutung dabei ist der mißliche Umstand im Labor, daß man durch waagrechte Lagerung von Spiegelsystemen einen
nicht exakt bezifferbaren Astigmatismus einführt, der durch das "Zusammenfallen" des Spiegels entsteht. Aus diesem
Grund war der Praxis-Test an einem Stern in Zenit-Nähe ganz wichtig, der zweifelsfrei bewies, daß dieses Cassegrain-
System nahezu perfekt ist. Der zukünftige Sternfreund wird es zu schätzen wissen.
Unter diesem Link findet man den Hersteller Marcon: http://www.marcontelescopes.com/azienda.php
Via Isonzo, 4 – 30027 San Donà di Piave (VE) ITALY
Tel. and Fax: 0039 0421 54378
e-mail: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!
um einen solchen Optik-Tubus handelte es sich.
Eine ganze Menge Elektronik hat Christian Meier im Gerät verbaut, z.B. für die Fokussierung des Fangspiegels.
An diesem Test war ich besonders interessiert. In einem etwas längeren Verfahren hatten wir zunächst das opt. System
in folgenden Schritten justiert: Den Hauptspiegel durch Rotation des Tubus auf einer 3-Punkt-Lagerung unter Verwendung
eines Laserstrahls, das System vor dem Planspiegel über den Fangspiegel selbst. Der Sterntest ist also auch ein Nachweis
der Justage im Labor.
Ein sehr gleichmäßiges Foucault-Bild im doppelten Durchgang
Das Referenz-IGramm bei 532 nm wave
... und die Frage, wie der Rest-Astigmatismus zu bewerten sei. Mit eingerechnet wäre der Strehl bereits bei 0.864, ein
Fehler, der aber nachweislich über die waagrechte Lagerung verursacht wird. Rechnet man diesen lagerungsbedingten
Astigmatismus heraus, dann wird die 0.95 Strehl-Vorgabe sicher erfüllt. Die leichte Unterkorrektur des Systems sollte
auch kein Nachteil sein bei fallenden Temperaturen. Vielleicht läßt sich dieser Bericht durch Sternaufnahmen weiter
ergänzen.