D037 Celestron C 9dot25
Ein leistungs-starkes Celestron C 9.25
Bei diesem C 9.25 sind einige Tests möglich, die man bei SC-Systemen normalerweise wegläßt. Zum Beispiel
ein Auflösungstest, den man mit einem Baader Meßokular auch am Himmel erstellen kann, allerdings dann nur
mit einfacher Genauigkeit, hier in Autokollimation hingegen in doppelter. Dazu mißt man den Durchmesser
eines Sterns im Fokus, mein 0.015 mm künstlicher Stern wurde von diesem System mit ca. 0.025 mm abgebildet,
was nach der Rechnung zu einer Mindestauflösung von ca. 1 arcsec führt. Bei einem gleich großen Newton-
spiegel hätte man eine theoretische Auflösung von 0.589 arcsec. Wobei hier die Obstruktion noch eine Rolle
spielt. SC-Systeme leiden häufig unter einem hohen Streulicht-Anteil, der hier stark reduziert ist und
deswegen eine kontrastreiche Abbildung ermöglicht.
Der Rochi-Gitter-Test mit 13 lp/mm intrafokal zeigt nahezu keinen Öffnungsfehler, noch
gravierende Zonen, die bei SC-Systemen manchmal deutlich ausgeprägt sind.
Ein wichtige Frage ist auch die von SC-Systemen über die Schmidtplatte eingeführter
Farblängsfehler, der hier erstaunlich niedrig ist. Über die links/rechts Farbverteilung beim
Foucault-Test läßt sich dieser Fehler deutlich darstellen.
Auch der Lyot- Rauhheitstest zeigt eine vergleichsweise glatte Fläche. Damit ist der Streu-
lichtanteil sehr gering, was auch bei den weiteren Test sehr deutlich wird.
Der Spalt-Test ist bei SC-Systemen aus zwei Gründen sehr kritisch: Über rauhe Flächen ist
der Streulicht-Anteil sehr hoch und verdirbt den Kontrast, der farbabhängige Öffnungs-
fehler (Gauß-Fehler) bei manchen Herstellern derart ausgeprägt, daß eine deutliche Spalt-
abbildung ebenfalls nahezu unmöglich ist. Bei diesem System erfreulicherweise eine ähnlich
gute Abbildung, wie bei einem Maksutov. Man vergleiche die anderen Systeme dazu. Die
Vergrößerung mit einem 2.5 mm Vixen Okular in Autokollimation entspricht am Himmel einer
Vergrößerung von 1880 fach.
Der Sterntest zeigt für geübte Beobachter alle Feinheiten sofort, so man sehr viel Übung
mit ihm hat: Zunächst sollte das intra/extrafokales Sternscheibchen möglichst ähnlich
bis gleich sein. Der Rand sich in beiden Zuständen nicht wesentlich unterscheiden, die
Kreisringfläche möglichst ohne Störungen sein, zieht man die Beugungs-Ringe einmal ab.
In diesem Fall war bereits zu Beginn klar, daß es sich hier um ein sehr wertvolles System
handelt mit einem sehr geringen Streulicht-Anteil.
SC-Systeme führen über die Schmidtplatten-Herstellung häufig einen Astigmatismus ein,
der in diesem FAll erstaunlich niedrich ist, und damit ein hoher Strehlwert herauskommt.
AtmosFringe, das in Zusammenarbeit mit dem Programmierer Massimo Ricardi ständig weiter-
entwickelt wird, ist für die standardmäßige Streifenauswertung mittlerweile eine hochwertige
Software geworden, die FringeXP weit hinter sich gelassen hat.
Interessant weiterhin ist der Umstand, daß auch dieses SC bei 532 nm wave (grün) über-
korrigiert reagiert, was bei anderen Herstellern bis zu 30 Prozentpunkte Strehldifferenz
ergibt. In unserem Fall muß man ca. 10 Prozentpunkte bei 532 nm wave abziehen.
Jedenfalls ein Gerät, das meinen Sammlerinstinkt wach-werden ließ. Aber leider hat es bereits
einen anderen glücklichen Besitzer.