D033 C8 von Teleskop-Spezialisten optisch sehr gut
C8 von Teleskop Spezialisten
Ein überdurchschnittlich gutes Celestron C8 hat der Charly abgeliefert. Wer es nicht glauben will, mag diese Übersicht genauer studieren.
Für visuelle Beobachtung ein handlicher Acht-Zöller mit dem man noch auf Reisen gehen kann, für die Fotografie wäre eventuell ein Brenn-
weiten-Reducer mit Feldkorrektur einzusetzen.
Für die visuelle Beobachtung, die vorwiegend auf der opt. Achse stattfindet, ist der Strehlwert durchaus aussage-kräftig. Die Qualität dieses Teleskop
erschließt sich jedoch ebenso über qualitative Tests. Da sämtliche SC-Systeme sowohl einen Farblängsfehler und einen Gaußfehler haben (vergleichbar
mit einem APO), hat auch dieses Teleskop im Bereich von 546.1 bis 587.6 nm wave (e-Linie bis d-Linie) sein Optimum. Demzufolge ist Blau überkorrigiert
und Rot leicht unterkorrigiert, und diese Tatsache "zieht" den Strehlwert leicht nach unten. Man kann dieses C8 also durchaus mit der Farbsituation eines
guten Apochromaten vergleichen, was bereits über den Foucault-Test erkennbar ist. Die sichel-förmige Farbverteilung blau außen links und innen rechts,
sowie Gelb außen rechts und innen links repräsentieren den Gaußfehler, wie bei einem APO üblich. Eine stärkere Farbzerlegung wie bei einem Achromaten
steht für einen großen Farblängsfehler.
Ein Blick auf das Artificial Sky Testbild bei 1000-facher Vergrößerung läßt die hohe Qualität bereits erkennen. Siehe auch hier:
a) der etwas deutlicher erkennbare 1. Beugungsring steht für ein obstruiertes System Dieser wiederum zeigt die Restfehler eines Systems
b) Dieser Beugungsring ist nahezu rotations-symmetrisch, also stimmt die Zentrierung des Systems.
c) Da der Beugungsring auch nicht kreuzweise geteilt ist, kann ein Rest-Astigmatismus kaum wahrnehmbar sein.
d) Die sphärische Aberration überlagert den Effekt der Obstruktion, also müßte sowohl bei Rot wie bei Blau der 1. Beugungsring etwas stärker ausgeprägt sein,
ist aber kaum wahrnehmbar. http://www.astro-foren.de/showpost.php?p=34661&postcount=2 Hier wird auch gezeigt, wie sich Astigmatismus auswirkt.
Die Energie-Verteilungs-Funktion (PSF) zeigt den stärker "aufgeblasenen" 1. Beugungsring.
Hier ein Summen-Bild aller Restfehler in der 3D-Wellenfront-Darstellung. Dazu kann man sich die Restfehler betrachten, differenziert nach
Astigmatismus, Koma und Sphärische Aberration und wird über die PV-Angaben feststellen, daß die Sphärische Aberration der größte
Restfehler wäre, bzw. den Strehl am meisten drückt - anteilig auf 0.976, was überhaupt kein Beinbruch ist, hier aber als Kotau vor der
Haarspalterei aufgefaßt werden darf, die von einigen Herrn in der Szene regelmäßig zu Tode geritten wird.
Aus Vergleichsgründen die Testbilder von Foucault, Ronchi und Lyot-Test,
Das Interferogramm bei 532 nm erstellt,
Ein Strehlwert mit einem hohen Ergebnis, weil das Optimum nahe bei Grün liegt,
und schließlich eine Übersicht, was die anderen Spektral-Bereiche strehl-mäßig so "drauf" haben. Wäre da nicht die Obstruktion, ließe sich ein solches C8 sehr gut mit einem
APO vergleichen, was sowohl den Farblängsfehler betrifft, aber auch den Gaußfehler. Darauf wird man bereits beim Foucault-Bild aufmerksam gemacht: zum Vergleich:
http://rohr.aiax.de/foucault-bilder.jpg : Je stärker die Spektral-Farben auf links und rechts verteilt sind, umso ausgeprägter der Farblängefehler, je mehr eine sichel-förmige
Verteilung erkennbar ist, umso stärker rückt auch der Gaußfehler ins Blickfeld.
Siehe auch: Refractor Optical Performance Results
Mit dieser Übersicht wird deutlich, daß dieses C8 perfekt auf den rot-gelben Bereich optimiert wurde. Frühere SC-Systeme waren meist auf den H-alpha Bereich optimiert
und deswegen im kürzeren Spektrum überkorrigiert bei einem Unterschied von bis zu 20% Strehlpunkte. Also macht es einen großen Unterschied, in welcher Wellenlänge
das Interferogramm entsteht. Und wenn man dann "versehentlich" über 532 nm einen Strehlwert von nur 0.60 herausbekommt, bei 632 nm wave wären es mindestens
Strehl = 0.80, dann entstehen irrationale Erregungs-Muster bei manchen Sternfreunden.
Auch wieder nur aus Vergleichsgründen die RC-Indexzahl, wenn man mit einem APO vergleichen will. Bei einem TOA 150/1100 werden aber die Sternpünktchen trotzdem
"nadelfeiner" erscheinen, weil der Effekt der Obstruktion fehlt, der den Scheibchen-Durchmesser etwas "aufbläst". Mit diesem C8 wird man aber trotzdem bei ausgekühltem
Teleskop und perfektem Seeing einen Doppelstern bis 0.7 arcsec trennen können.