D007 INTES-Micro ALTER-T 150-1500 Ingos MAK

Ingos MAK von INTES-Micro ALTER-T 150/1500        
siehe auch: Link_A : Link_B,

Ingos Maksutov-Cassegrain, 150/1500, ist wie viele seiner "Brüder" optisch hervorragend, wie man es von einem Maksutov von diesem Hersteller
immer erwarten kann. Leider leidet die innere Mechanik daran, daß mit der Zeit das Schmiermittel hart wird und demzufolge die Fokussierung
etwas mühsam ist. (Hauptspiegel-Einheit) Auch lockert sich manchmal der Sekundärspiegel, sodaß eine General-Überholung sinnvoll ist. Vorher
kennzeichnet man die Position der Einzelteile zueinander. Es hilft später beim Zusammenbau. Der Okularstutzen-Ring am hinteren Okularauszug hat
M56 x 1.5 und paßt deshalb nicht zum Okularstutzen der üblichen Celestron-Teleskope: Durchmesser 2 Zoll und 24 Gänge/Zoll = ungefähr 1.058 mm Steigung.

Der sphärische Hauptspiegel wird zum Fokussieren auf dem Blendrohr verschoben. Dafür sorgt ein 4-fach-Gewinde mit entsprechender Steigung. Gedreht wird
die "Mutter" dieses Gewindes aus weißem Kunststoff über ein großes Zahnrad (Modul habe ich nicht ausgemessen), das seitlich über den äußeren Drehknopf
bewegt wird. Diese feinmechanischen präzisen Bauteile, "quietschen" entweder, weil das Schmiermittel fehlt, oder aber gehen "streng", weil das Schmiermittel
"klebt". Also wird zunächst
a) die vordere Meniskus-Linse mit Halterung abgenommen, um zum Innenleben dieses Maksutov vorzudringen. Bei der Gelegenheit kann man den Fangspiegel
mittig der Meniskus-Linse etwas fest-ziehen - mit Gefühl bitte.

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den Dreh-/Fokussier-Knopf rechts wird man abnehmen, ebenso die Halterung für das Ritzel, das im Gehäuse das große Zahlrad dreht.
b) dann löst man die Arretierschrauben des Conter-Ringes innen, der zugleich das Anschlußgewinde M 56 x 1.5 am Okularauszug hat, und dreht diesen ab.
c) wenn man auch noch die seitliche Fixierschraube außen gelöst hat, die die Blendrohr-Hauptspiegel-Einheit fixiert zusammen mit dem Conter-Ring, dann läßt sich
die Blendrohr-/Hauptspiegel-Einheit aus dem Tubus ziehen. Das Problem dabei: Die Teile sollten zum Schluß wieder exakt in der vorherigen Position eingebaut sein,
sonst klappt das nicht mit der Fokussierung.
d) mit "Kriech-Spray" und Azeton muß man in der Folge dieses Fokussier-Gewinde sorgfältig reinigen, damit sich der Hauptspiegel wieder gefühlvoll,
fokussieren läßt. Das "Spiel" der Bauteile ist knapp bemessen, damit der "tote" Gang möglichst gering bleibt.

Eine große Hilfe für dieses System ist der Umstand, daß man es nur mit sphärischen Flächen zu tun hat, und sich deshalb sowohl an Haupt-
wie an Sekundär-Spiegel eine Zentrierung erübrigt. Nach dem Zusammenbau ist das opt. System tatsächlich wieder perfekt, wie die nach-
folgenden Tests beweisen.

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Bei genauer Betrachtung erklärt der Beugungs-Ring, daß man es mit einem obstruierten System zu tun hat. Dessen Drei-Teilung, ein Hinweis auf einen
dreieckigen Rest-Astigmatismus, liegt im Bereich von PV L/7.4 und ist deshalb am Himmel nie wahrnehmbar. Die Auflösung ergibt ähnliche Werte, ob man nun
die Formel bemüht oder das Foto.

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Auf der opt. Bank lassen sich unter den Standard-Tests natürlich noch Fehler finden, die aber selbst für die visuelle Beobachtung ohne Bedeutung sind.

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Der Vergleich der Streifen mit dem Ideal-Verlauf ergibt keine signifikante Abweichung. Man kann also schon einen hohen Strehlwert annehmen.

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Wie am Ronchi-Bild auch, erkennt man eine leichte Überkorrektur, die den Strehl auf 0.983 oder PV L/17.8 drücken würde, wenn man
diesen Fehler isoliert betrachtet.

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An der Energie-Verteilungs-Funktion (PSF) fällt zunächst der Einfluß der Obstruktion auf - der erste Beugungsring ist ausgeprägter als üblich -
auch zeigen die "Spitzen" im Beugungsring den drei-eckigen Rest-Astigmatismus, wie er bereits beim Artificial-Sky-Test bei 750-fach
zu sehen ist.

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Abschließend das Gesamt-Ergebnis und den jeweiligen Anteil der wichtigsten Restfehler. Mit einem solchen Teleskop sollte man auch
nach Jahren noch hochzufrieden sein.

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