C074 ASTROSIB - Newton 203-1200 sehr glatt sehr genau

ASTROSIB - glatte Spiegel von Astrosib

AstroSib Newton : sehr glatt, sehr genau

Es hat fast den Eindruck, als ob ich diesen Spiegel bereits schon einmal geprüft hätte. Da ich beim vorherigen Spiegel aber die
Mitten-Markierung mit einer anderen Farbe nachgearbeitet hatte, müssen es wohl verschiedene Spiegel sein. Jedenfalls erreicht
auch dieser Spiegel vom gleichen Hersteller ähnlich hohe Qualitäts-Werte, insofern kann der Händler guten Gewissens L/8 der
Wellenfront garantieren.

Auf den russischen Seiten findet man diesen kleinen Spiegel nicht, dafür andere Teleskope zu einem recht günstigen Preis:


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Abbildungsfehler - Wikipedia
http://de.wikipedia.org/wiki/Abbildungsfehler#Astigmatismus
Knick-Astigmatismus/Alois
Astigmatismus beim RoC-Test ermittelnAstigmatismus beim RoC-Test ermitteln
Astigmatismus erkennen, mit dem Sterntest, mit Ronchi? Astigmatismus vs Interferogramm
Astigmatismus - Zemax-SimulationAstigmatismus - Zemax-Simulation
astigmatisch oder nicht ? Vergleich Feldaufnahmen mit Simulationastigmatisch oder nicht ? Vergleich Feldaufnahmen mit Simulation


Einer der wichtigsten Test ist der Ausschlußtest für Astigmatismus. Nicht nur, daß dieser Zwei_schalenfehler den Strehl besonders gnadenlos
nach unten drückt, er ist für die "Beckmesser" unter den "kundigen" Zeitgenossen ein willkommener Anlaß, sich jahrelang dazu zu äußern und
zu streiten, statt sich in sinnvoller Weise damit zu befassen. Im Krümmungsmittelpunkt, RoC oder Radius of Curvature genannt, zeigt zumindest
die folgende Aufnahme bei 532 nm wave keine Auffälligkeiten der Rotationssymmetrie. Das wäre also der Grund, später den Astigmatismus bei
den einzelnen Auswertungen abzuziehen, weil Lagerung, zusätzliche opt. Bauteile und die Luftbewegung beim Messen ebenfalls Ursache für
Astigmatismus sein können. Deshalb ist dieser Test in RoC noch die verläßlichste Möglichkeit, sich Klarheit über diesen Fehler zu verschaffen.
Astigmatismus wird man bis zu einer Größe von L/3 PV der Wellenfront kaum wahrnehmen.

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Einer der später noch erklärten Test-Möglichkeiten wäre der Test in Kompensation durch eine EinzelLinse. Diese kompensiert die Überkorrektur
der Parabel. Sogenannter Ross-Null-TEst: der Ross-Null-Test, Hierfür braucht man die exakten Daten der Einzellinse und berechnet in einem
Optical Design Programm die passenden Abstände.

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Einen Newton Spiegel kann man mindestens auf drei Arten im Labor prüfen und, was noch wichtiger ist, die Ergebnisse miteinander vergleichen.
In RoC hat man den Vorteil, daß nur noch der Prüfling selbst im Spiel ist, zusätzlich natürlich die Lagerung und die Luftbewegung. Allerdings
braucht man ein randscharfes Interferogramm und die exakten Werte für Durchmesser, Radius und Wellenlänge des Lichts (532 nm wave).
Wenn diese Bedingungen nicht erfüllt sind, variiert das Strehlergebnis. Coma zieht man bei Newton-Spiegeln grundsätzlich ab, und Astigmatismus
deswegen, weil der Ausschlußtest keinen signifikanten Astigmatismus zeigt.
In Kompensation hat man den Vorteil, daß man die gesamte Fläche testen kann, allerdings wie in RoC nur mit einfacher Genauigkeit. Stimmen
die errechneten Abstände nicht, würde auch der Strehlwert nicht stimmen, weil dieser Test kein echter Null-Test ist und dies am Beispiel des
Hubble-Space-Teleskop leidvoll erfahren wurde. Damals stimmten die Abstände nicht, und die Abbildung war perfekt - unscharf.

Der Test in Autokollimation ist ein echter Null-Test. oder Test auf Unendlich. Sein Nachteil ist lediglich, daß die Bohrung in der Mitte von 80 mm
bei einem 8 Zoll Newtonspiegel sehr viel der Fläche in der Mitte verdeckt. Und dort könnten Fehler versteckt sein, wie bei einem Hersteller aus
Nord_england.
Obwohl es drei völlig verschiedene Test-Verfahren sind, liegen die Ergebnisse sehr dicht beieinander und sind daher glaubhaft.

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Ein solcher Spiegel hat eine Maximal-Auflösung von 0.83 BogenSekunden. Rechnerisch ergibt sich der Wert von 0.7 arcsec, wenn man über die
Dreiergruppe des artificial Sky von 10µ / 8µ einen auflösbaren Abstand von 4µ annimmt. Der Sterntest zeigt ebenfalls keine Auffälligkeit, nur die
Planspiegelbohrung führt Beugungseffekte wie bei einem SC-System ein.

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Sowohl in Kompensation wie in Autokollimation kann man die Fläche qualitativ untersuchen. Bei der Kompensation braucht man allerdings einen
engen Grünfilter, um die Farb-Dispersion der EinzelLinse zu unterdrücken. Der Baader Solar Continuum Filter hat für diesen Zweck ein sehr
enges Band. Die Glätte eines Spiegel kann man bei Foucault, Ronchi und Lyot gut erkennen. Foucault-Test am Stern------ Beispiele
Auch der Ronchi-Test sagt sehr viel über eine glatte Fläche aus, wenn der Bereich zwischen den dicken hellen Streifen und den feinen
Beugungs-Linien dazwischen möglichst ungestört erescheint. Am deutlichsten zeigt sich die Rauhheit eines Spiegels im Lyot-Test.
Und da hätte einige Überflieger gerne eine quantitative Aussage in Form von Nanometer. Was sich aber mit dem Rauhheits-Test sehr gut
darstellen läßt, ist der jeweilige Hersteller und dessen Polier-Methode.

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Daher noch ein kurzer Blick auf den Lyot-Test in Autokollimation, der die Flächenstruktur am deutlichsten zeigt. Aus diesem Grund habe ich die
folgende Übersicht einmal zusammengestellt: Foucault- und Rauhheits-Test bei SC-Systemen: Übersicht

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RoC-Auswertung mit Ideal-Verlauf
Die über die feinen gelben Linien erkennbare Differenz zum aktuellen Interferogramm, sind die Restfehler aus Coma und Astigmatismus, der über
die Lagerung und Luftunruhe eingeführt wird. Man müßte regelrecht zeitraubende "Kopfstände" machen, um viele IGramme zu mitteln, wie das
einige in der Szene proklamieren. Allerdings wäre der Weg über unterschiedlichste Testverfahren, wie ich es hier praktiziere, das nerven-
schonendere Verfahren. Warum einfach, wenn es kompliziert auch geht.

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Der mit einfacher Genauigkeit (!) erzielte hohe Strehlwert wäre ein erster Hinweis auf die Sehr gute Qualität des Spiegels.

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Auch beim zweiten Kompensationsaufbau ein ähnliches Ergebnis.
Test-Anordnungen RoC, Autokollimation, Planflächen, Setup, Parabel-Kompensation

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Ein echter Nulltest schließlich das Autokollimations-Setup, bei dem aber mit doppelter Genauigkeit gemessen wird. Und da die Differenz
aller drei Strehl-Ergebnisse unter 1% Strehlpunkte liegen, kann man davon ausgehen, daß die Messung stimmt.
In der Praxis wird dieser Spiegel bezogen auf die Größe, keine Wünsche übrig lassen.

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