B063 D&G Optical Fraunhofer 152-1790

D&G Optical Fraunhofer 152/1790

Der schlechteste Fraunhofer (Achromat) ist es nicht, wenn man in seinem Archiv nach alten Testbildern und
Meßwerten kramt. Jedenfalls konnte die Frage, ob man diesen Achromaten wegen eines geringfügigen Be-
schichtungsfehlers und ein paar kleiner Kratzer wieder nach USA zurückschicken müßte, zufriedenstellend
geklärt werden. Grundsätzlich darf man aber von einem Fraunhofer/Achromaten nicht diesselbe Leistung
erwarten wie von einem Voll-Apochromaten, obwohl diese schon eine gewaltige Leistungssteigerung dar-
stellen, trotz kleinerer Öffnung und kürzerer Brennweite. Über die F/12 Öffnung entsteht bei diesem FH eine
wesentlich bessere Situation beim Gaußfehler = farbabhängiger Öffnungsfehler. Die erwartete Überkorrektur
im kurzen Spektrum bzw. Unterkorrektur im längeren Spektrum war nicht zu finden.

Es war also das erste Objektiv dieser Art in meinem Labor, nachdem ich mit vielen "Chinesen" bereits ausgiebig das
Vergnügen hatte. Weitere Informationen zu D&G Optical: http://www.dgoptical.com/ Jedenfalls hat der Sternfreund
von diesem Hersteller einen nachdrücklich guten Eindruck gewonnen.

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5” F/10 OTA Limited Run is Open

All OTAs have been upgraded!
Click “Refractor Tube Assemblies” for details.



On January 1, 2003, D&G had its first price increase in over 10 years. Some prices changed, and some did not. Most notably, our 5” and 6” lenses increased by $100.00 each. This was the first ever increase of our 6” lens price since we were founded more than 15 years ago! With ever escalating costs, we were unable to hold the same pricing structure. Most notable increases occurred on our tube assemblies. Much of the OTA increase was due to an upgrade of the focuser. The new focuser is manufactured for us by Astro-Physics and is, in our opinion, among the best produced in the world. With this addition, we believe our current tube assemblies to be the best we have ever offered, and well worth the increase in cost.

D & G OPTICAL is a full-time business devoted to offering the highest quality lenses and components at reasonable prices. All D & G OPTICAL lenses and mirrors are manufactured by us at our facility and are guaranteed to be the finest obtainable. We have recently tested, and in some cases corrected, poorly performing lenses and mirrors costing two and three times as much. Remember, high cost doesnt guarantee high quality. We feel certain you will be pleased with any optical or component purchase from us. If not, simply take advantage of our guarantee, which can be viewed in the “Terms of Sale” section of this website.



Hier die opt. Daten des Achromaten und der Preis, wie man es auf der Web-Seite finden kann

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Das Objektiv ist leider ohne Beschriftung. Aus Gründen der Dokumentation wäre das wünschenswert.

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Spannend ist in jedem Fall der Sterntest: Intrafokal der übliche violette Farbsaum, der entsteht, weil Rot und Blau eine
längere Schnittweite haben. Extrafokal kehrt sich die Sache um, da bilden Gelb und Grün in ihrer Mischung einen Farb-
saum. Bereits der Sterntest verrät etwas über eine regelmäßige Fläche bzw. etwas über Zonen auch wenn dieser Fehler
hier nur geringfügig auftaucht. Eine Entsprechung dieser Fehler findet man im Foucault-Bild und im Interferogramm,
wenn man den mittleren Streifen als Schnitt-Profil der Flächendeformation durch die Mitte des Spiegels nimmt. Vergröbert
läßt sich das auch aus der 3-D-Darstellung der Wellenfront des Certifikates herauslesen.
Hier kann man mit anderen Sterntests vergleichen

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Hierzu nochmals mein eigener Synta ohne und mit einem Chroma-Korrektor - eine nicht überzeugende Lösung:

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Nicht minder interessant ist der Foucault-Test: Dazu hier die Tafel: http://rohr.aiax.de/foucault-bilder.jpg
Hinsichtlich der sphärischen Aberration ist der D&G-FH mit meinem Edel-Synta (Celestron FH 150/1200) vergleichbar,
der aber schon herausgesucht ist - wen wundert es. In meinem Fall ist das sekundäre Spektrum ausgeprägter, was
die nächsten Schau-Bilder zeigen. Fast schon lehrbuchhaft fällt tatsächlich sehr schön die Farbe grün-gelb in einer
Schnittweite zusammen und die Farb rot blau, was bei vielen FH gar nicht der Fall ist. Auch ist dieser FH nahezu frei
von deutlichen Zonen, wie man bei einigen anderen erkennt. (Die schlimmsten Fälle sind hier schamhaft versteckt,
den perfekten Achromaten habe ich noch nicht gefunden - vielleicht untersuche ich doch einmal diesen Zeiss ...
der schon lange bei mir rumliegt)

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Bei der Vermessung des sekundären Spektrums zeigt sich eine erheblich bessere Qualität bei D&G Optical FH, was
sehr schnell an der Index-W-Zahl für die Rest Chromasie zu sehen ist. Beim Synta fällt das blaue Spektrum deut-
lich heraus und erzeugt so ein längeres sekundäres Spektrum.

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Ein Blick auf einen künstlichen Sternhimmel kann sehr viel über die Farbsituation, den Kontrast bzw. die Leistungs eines
opt. Systems verraten. Dieser erst kürzlich entwickelte Test soll einen praxisnahen Eindruck vermitteln, was so ein Re-
fraktor am Himmel kann. Die Aufnahmen entstanden jeweils in Autokollimation mit einem 3.5 mm Nagler Okular. Da ich
kurz hintereinander mehrere Refraktoren hier untersuchte, kam folgende Übersicht zustande. Der Megrez 80/555 als Halb-
APO (für die Nörgler nicht mehr als APO deklariert und über die Index-Zahl auch eindeutig ein Halb-APO) erkennt man den
roten Saum bei sonst guter Definition. Rechts daneben mein HCQ mit sauber getrennten Doppelsternen, nur die Aufnahme
werde ich wiederholen müssen. Auch mit dem TMB APO 115/805 kann man zufrieden sein, der im übrigen eine hohe Farb-
reinheit besitzt bei einer Indexzahl von 0.3737. (Bericht Megrez und TMB folgen) Lediglich beim FH-Objektiv wünscht man sich eine bessere Definition, die aber in der Hauptsache über den Farblängsfehler eingeschränkt ist und bei Verwendung
eines Baader Solar Continuum (grün) verbessert werden kann - die anderen Farben fehlen natürlich dann und das Bild wird
dunkler.

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Wie viele andere Fraunhofer hat auch dieser Achromat sein Optimum im roten Spektrum - was sich ändern läßt, wenn man
den Linsenabstand vergrößert. Das ist aber eine zeitraubende Angelegenheit und der Rat des Herstellers und der meinige
wäre, erst einmal einen Blick durch die Optik zu werfen - das erübrigt sich dann oft. Die Interferogramme entstanden im
Fokus der e-Linie (grün) weshalb die Streifen bei rot und blau nach unten durchgebogen sind. Dem Auswertprogramm
AtmosFringe hingegen ist es wurscht, das ermittelt trotzdem die richtigen Werte. Auch dieses Objektiv läßt sich noch
optimieren oder neudeutsch "tunen", wenn man nicht nur den Abstand besser einstellt, sondern auch noch den Zentrier-
fehler. Nur der Zonenfehler ist fest eingebaut, wenn man die Foucault-Aufnahme genau anschaut, siehe oben.

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Zum Vergleich nochmals die Streifenbilder meines eigenen Syntas, der inclusive des Stativs etc. etwa das gleiche
Geld gekostet hat - oder waren es damals noch DeMark?

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Dazu passend die Übersicht des sekundären Spektrums für diesen Synta bei einer Index-Zahl von W_gesamt = 12.0176
an der Stelle ist der D&G "farbreiner".

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