B032 Takahashi Halb-APO 50-700 Baujahr 1972

Was die Japaner 1972 bereits konnten . . .

Auch wenn 1972 die lichtstarken APOs noch Zukunfts-Musik waren, gute Objektive konnte man damals schon
produzieren, im Land der aufgehenden Sonne. Jedenfalls ist es erfrischender, als sich mit halbseidenen China-
Produkten befassen zu müssen, nur weil die Gewinnspanne sämtliche Qualitäts-Normen in den Hintergrund
treten läßt.

Eine Öffnung von 50 mm ist natürlich nicht viel, gerade mal 2.76 arcsec Auflösung und man merkt es, daß 50 mm
Öffnung sowohl mein 200 lp/mm Gitter nicht mehr auflösen, und sich auch das Airy-Scheibchen mit 0.0187 mm
naturgemäß kräftig vergrößert, während es beim doppelten Durchmesser 100 mm nur 0.0093 mm betragen würden. (F/7
Systeme bei APOs wären heute die gängige Norm.) Als Sucher hingegen wäre dieser Halb-APO hingegen eine feine
Angelegenheit.

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Mit anderen Refraktoren verglichen, schauen diese Sternscheibchen wieder höchst normal aus. Es muß also nicht immer
höchste Lichtstärke sein, wenn einem dann die Verkittung das zunächst gute Ergebnis verhagelt, sodaß es erst der
Endkunde merkt. Dieser Tak ist außerordentlich farbrein und deshalb auch ein Halb-APO, was aber auch damit zu tun hat,
daß die Farbreinheit bei einem f/14 System noch leichter zu realisieren ist. Daraus ergibt sich dann eine relativ große
Schärfentiefe und eine vergleichsweise kleine Rest-Chromasie-INdexzahl.

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Auch die weiteren Testbilder liegen alle im Normalbereich.

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Da das Optimum bei Gelb bzw. 587.6 nm wave liegt, fällt der Strehlwert naturgemäß bei Grün und Blau etwas ab.
Jedenfalls ein ordentlicher kleiner Halb-APO aus einer Zeit, wo Qualität noch ein Begriff war.

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