B009 Sky-Watcher ED 80-600 Halb-APO
Skywatcher ED 80/600
Auch bei diesem Teleskop führt ein Zenitprisma als zusätzlicher Glasweg zu einer Verbesserung
der Farbreinheit - siehe letztes Bild. Dadurch wird die Vermutung gestützt, daß das Celestron ED
80/600 mit Zenit-Prisma die gleiche Optik hat, also vom gleichen Hersteller sein muß. Einen
größeren "Bruder" gibt es auch hier: Skywatcher ED 120/900 Mit Glasweg rückt die Optik in die
Nähe eines APOs.
Eher als Reise-Teleskop gedacht scheint dieser ED Refraktor sogar für die Astrofotografie durchaus
tauglich zu sein, wie folgendes Bild beweist. Dafür wären Brennweiten von um die 500 mm prima
geeignet. Das Objektiv ist ein Zweilinser ED und auf jeden Fall ein Halb-APO. Die Qualität der Optik
ist auf jeden Fall gut und entspricht dem, was man von Skywatcher schon von früheren Beispielen
bereits kennt.
Aus dem Web gefischt eine passable Aufnahme von IC 1396 entstanden mit einem Skywatcher ED 80/600
Fokussiert man auf die Hauptfarbe Grün, liegt Blau etwas kürzer, Rot aber deutlich dahinter mit 0.199 mm und
führt damit intrafokal beim Sterntest den gut zu erkennenden Farbsaum. Beim Interferogramm wird dieser
Sachverhalt beim roten Interferogramm mit dem Abkippen der Streifen am Rande dokumentiert. Durch diese
Abweichung verringert sich der gemeinsame Bereich der dunklen Streifen, wie man auf dem farbigen IGramm
erkennen kann - offenbar ein Hinweis auf einen Halb-APO. Noch weiter eingeschränkt sieht man das beim
Achromaten, während bei einem sehr farbreinen APO die mittleren Streifen nahezu zusammen-fallen:
Siehe auch: http://www.astro-foren.de/showthread.php?p=39438#post39438
Fokussiert man auf jede Farbe extra, so läßt sich der Gaußfehler bei Blau (überkorrigiert) und bei Rot (unterkorrigiert)
sehr gut darstellen, sowohl mit Ronchi 13 lp/mm intrafokal oder über die IGramme.
Durch die längere Schnittweite von Rot mit fast 0.2 mm entsteht über dem intrafokalen Sternscheibchen aus
geometrischen Gründen der bekannte Rot-Farbsaum. Extrafokal kehrt sich die Situation um. Auch beim Foucault-
test teilt die Messerschneide die Farben in intrafokal für Rot und extrafokal für Blau, Grün und Gelb.
Den Rotsaum könnte man wegfiltern mit einem engen Interferenzfilter (Baader Continuum) in der Gegend von
550 nm wave. Ohne Filter würde man den Farbsaum speziell auf Feldaufnahmen erkennen. Trotzdem ist
die Auflösung bemerkenswert, wie durch den artificial Sky dokumentiert werden kann.
Artificial Sky - Übersicht: Artificial Sky
Ohne jeden Abzug ein sehr gutes Ergebnis von 0.975 Strehl für 546.1 nm wave.
Übertrieben zeigt die 3D-Wellenfront-Deformation noch Reste von Überkorrektur und Zentrierfehler, die man
auch in der Point-Spread-Funktion im übernächsten Bild erkennt.
Aber ein Strehl von 0.975 für die Hauptfarbe Grün ist völlig in Ordnung und man hat ein ordentliches kleines
Telekop in Händen.
Mit Glasweg führt eine Vermessung des Farblängsfehlers zu einer deutlichen Verbesserung der Sitaution:
Blau sortiert sich jetzt erst nach Grün ein, und Rot rückt näher an Grün-Gelb heran. Die beiden Foucault-
Bilder sind farblich deutlich verschieden, ebenso das farbige IGramm, das mit einem Weißlicht-Interferometer
aufgenommen worden ist. Hier kann man eine Verbesserung der gemeinsamen dunklen Streifen hinein deuten.
Der helle Reflex stammt vom Glasweg.